RomStar hat geschrieben:Zu der Geldgierigkeit: Im Fall Coast sehen das viele hier so einfach: "Der ist gierig, hat das Geld doch gar nicht nötig!"...Das ist Quatsch. Wir reden hier über 1,6 Millionen ausstehende Zahlungen für Ulle. Würdet ihr auf das Geld verzichten? Ich nicht...
Ich auch nicht! Aber so einfach ist es, es wird zu dualistisch gedacht, gerade im Fall Ullrich. Entweder man ist Fan, dann wird eben alles mit der Fanbrille betrachtet oder man mag ihn nicht, dann ist aber auch jede noch so normale Aktion böse, blöd oder besch...en! Lasst den Ulle doch mal endlich sein Ding machen. Man muss sich doch nicht wirklich über jeden Ulle-Pups detailliert auslassen. Das nervt, egal ob ihr Bewunderer des Dicken oder Hasser seid.
Aber tatsächlich sind wir hier im WM-Thread, man sollte es kaum glauben. Und auch hier wieder die üblichen Stereotypen. Statt sich zu freuen, daß Michael Rich als Flachlandzeitfahrer auf hügeliger Strecke seinen dritten Vizeweltmeister gewinnt, geht es für einige nur darum, daß Rogers ja gedopt haben muss, sonst hätte er insbesondere Rich nicht so viel Zeit abnehmen können.
Ich würde jetzt gerne Einschätzungen zum Straßenrennen hören, auch zu dem der U23. Und denkt dran, Jan Ullrich ist NICHT dabei.
EDIT:
Sportinformationsdienst hat geschrieben:Vize-Weltmeister Michael Rich
Der "ewige Zweite" gibt den Goldtraum nicht auf
Verona (sid) Das Mineralwasser ließen die Gerolsteiner
Radprofis am Mittwochabend unberührt. Im Sporthotel "Veronello" von
Bardolino war Spumante-Sekt angesagt, um das WM-Silber von Michael
Rich im Einzelzeitfahren zu begießen. Der atmete in der Runde tief
durch, als er einen Blick zurück warf: "Ich bin seit 1990 bei
Weltmeisterschaften am Start. Aber so schwer wie am Mittwoch habe
ich noch keine Medaille erkämpfen müssen."
Manager Hans-Michael Holczer bestätigte die Worte seines
Spezialisten im Kampf gegen die Uhr. "Als ich nach acht Kilometern
einen Blick in den Rückspiegel geworfen habe, ist mir vor Schreck
das Herz in die Hose gerutscht, denn Michael Rogers war bereits auf
Sichtweite an uns herangekommen. "Von dem Moment an brüllte
Holczer nur noch, was die Lunge hergab: 'Micha gut, tritt drauf, du
bist auf Medaillenkurs.'"
Der Mann auf dem Rad ließ die Beine rotieren, trat und trat,
ohne sich umzuschauen, und tatsächlich vergrößerte sich der Abstand
zu dem späteren Weltmeister wieder. "Wenn Micha Holczer nur einmal
gerufen hätte: Roger sieht uns, dann wäre ich abgestiegen und hätte
das Rennen beendet", gestand Rich Stunden später, nachdem kurz am
Sektglas genippt hatte.
Das Silber von Verona war für den Mann aus Reute in
Baden-Würtemberg bereits die achte Medaille bei WM oder Olympischen
Spielen. Dennoch betrachtet der 35-Jährige seine Karriere noch als
unvollendet: "Ich habe im WM-Einzelzeitfahren jetzt dreimal Silber
und einmal Bronze. Nun hänge ich noch ein Jahr dran. Vielleicht
wird es im nächsten Jahr in Madrid endlich einmal Platz eins."
Eine olympische Goldmedaille hängt allerdings bereits in
seiner Medaillen-Schatzkammer. Es ist die von 1992, als er
gemeinsam mit Uwe Peschel, Andreas Walzer und Bernd Dittert auf dem
GP-Kurs von Barcelona zum Sieg im Mannschaftsrennen über 100 km
fuhr. Seitdem sieht er sich durchaus als Mit-Baumeister der
deutschen Einheit: "Wir haben im Straßenvierer mit WM-Silber 1991
und dann mit dem Olympiagold 1992 vorgemacht, wie Ost und West gut
und erfolgreich zusammenarbeiten können, und daran hat sich bis
heute nichts geändert."
Am Donnerstagmorgen verabschiedete sich der "ewige Zweite" vom
deutschen WM-Team, bestieg seine Maschine und radelte zu seiner
Frau Manuela und den beiden Kindern Fabiene (7) und Mario (3). Die
Familie erwartete Papa in einem Wohnmobil am Gardasee. Dort bleiben
sie bis zum Sonntag. Michael Rich: "Wir müssen nächste Woche zu
Hause sein, denn da ist eine weitere Feier angesagt. Manuela und
ich sind dann zehn Jahre verheiratet."