Die Sattlerei

Saisonrennen Nr. 11 -

La Flèche Wallonne (Klassiker) - Belgien

Rennleitung: Stephen Roche
Start: Donnerstag, 21.04., ab 10:00 Uhr

Anmeldefrist: Mo., 18.04., 18:00 Uhr - Mi., 20.04., 20:00 Uhr
(Teamanmeldungen per PN an den Rennleiter)

Dopingkontrollverantwortlicher: ETXE

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Historie:

2004 Kein UCI-Rennen
2003 Igor Astarloa (ESP)
2002 Mario Aerts (BEL)
2001 Rik Verbrugghe (BEL)
2000 Francesco Casagrande (ITA)
1999 Michele Bartoli (ITA)
1998 Bo Hamburger (DEN)
1997 Laurent Jalabert (FRA)
1996 Lance Armstrong (USA)
1995 Laurent Jalabert (FRA)
1994 Moreno Argentin (ITA)
1993 Maurizio Fondriest (ITA)
1992 Giorgio Furlan (ITA)
1991 Moreno Argentin (ITA)
1990 Moreno Argentin (ITA)
1989 Claude Criquielion (BEL)
1988 Rolf Gölz (GER)
1987 Jean-Claude Leclercq (FRA)
1986 Laurent Fignon (FRA)
1985 Claude Criquielion (BEL)
1984 Kim Andersen (DEN)
1983 Bernard Hinault (FRA)
1982 Mario Beccia (ITA)
1981 Daniel Willems (BEL)
1980 Giuseppe Saronni (ITA)
1979 Bernard Hinault (FRA)
1978 Michel Laurent (FRA)
1977 Francesco Moser (ITA)
1976 Joop Zoetemelk (NED)
1975 André Dierickx (BEL)
1974 Frans Verbeeck (BEL)
1973 André Dierickx (BEL)
1972 Eddy Merckx (BEL)
1971 Roger de Vlaeminck (BEL)
1970 Eddy Merckx (BEL)
1969 Jos Huysmans (BEL)
1968 Rik van Looy (BEL)
1967 Eddy Merckx (BEL)
1966 Michele Dancelli (ITA)
1965 Roberto Poggiali (ITA)
1964 Gilbert Desmet (ITA)
1963 Raymond Poulidor (FRA)
1962 Henri Dewolf (BEL)
1961 Willy Vannitsen (BEL)
1960 Pino Cerami (BEL)
1959 Joseph Hoevenaars (BEL)
1958 Rik van Steenbergen (BEL)
1957 Raymond Impanis (BEL)
1956 Richard van Genechten (BEL)
1955 Stan Ockers (NED)
1954 Germain Derijcke (BEL)
1953 Stan Ockers (NED)
1952 Ferdi Kübler (SUI)
1951 Ferdi Kübler (SUI)
1950 Fausto Coppi (ITA)
1949 Rik van Steenbergen (BEL)
1948 Fermo Camellini (ITA)
1947 Ernest Sterckx (BEL)
1946 Desiré Keteleer (BEL)
1945 Marcel Kint (BEL)
1944 Marcel Kint (BEL)
1943 Marcel Kint (BEL)
1942 Karel Thijs (BEL)
1941 Sylvain Grysolle (BEL)
1940 ausgefallen
1939 Edmond Delathouwer (BEL)
1938 Emile Masson (BEL)
1937 Adolphe Braeckeveldt (BEL)
1936 Philémon Demeersman (BEL)

Klassifizierung der gespielten Fahrer:

Iban Mayo (Hoffi) 3
Torsten Hiekmann (Schnuffel78) 3
Michele Bartoli (nst) 4
Jens Voigt (Artifex) 3
Thomas Ziegler (Marco Pantani) 2
Luca Paolini (Steini) 2

Bernhard Eisel (mik) 2
Michael Rasmussen (dani100) 3
Michele Scarponi (Totschnig-fan) 5
Alessandro Petacchi (Klettermaxe) 1
Jan Ullrich (Hamsterstar) 3
Richard Virenque (RotRigo) 4

Alejandro Valverde (Kaiser Mao) 4
George Hincapie (doubleM) 3
Marcos Serrano (wassertraeger29) 3
Georg Totschnig (totschnig23) 3
Jörg Jaksche (Kim Kirchen) 4
Isidro Nozal (Orfeus) 2

Yaroslav Popovych (Popovych) 3
Juan-Miguel Mercado (José Miguel) 3
Tom Boonen (T-MobileFan) 1
Alexandre Vinokourov (Base) 4
Janez Brajkovic (Nozal) 2

Dariusz Baranowski (Igor) 4
Jens Heppner (KuT) 3
Steffen Wesemann (CR7) 2

Juan Antonio Flecha (Lu]) 3
Roberto Heras (virtualprofit) 3
David Loosli (jonas) 3
Daniele Nardello (sys) 3
Peter van Petegem (zabelchen) 2
Filippo Pozzato (RedRobi) 2

Es waren nur noch wenige Stunden bis zum Rennen. Am Vorabend fuhr Jaksche nochmal eine Runde und ließ sich dann massieren. Am ersten Ardennenklassiker war er gescheitert, bei dem zweiten Rennen in den Ardennen lastete jedoch kein Druck auf seinen Schultern. Er war schlicht und ergreifend der Edelhelfer von Valverde. Dieses Mal versprach er sich keine Ambitionen auf eine gute Platzierung zu legen, sondern um Valverdes Ardennendouble perfekt zu machen. Wenn er als Edelhelfer gute Leistung zeigte, könnte er doch vielleicht sein Image aufpolieren. Vor dem Einschlafen quälten ihn eine Menge Fragen, was jedoch nicht verhinderte ruhig zu schlafen. JJ war bereit für den Wallonischen Pfeil.

FOLGENDE 6 FAHRER MÖGEN SICH NACH DEM RENNEN BEI DER DOPINGKONTROLLE EINFINDEN:

Signore Bartoli
Signore Scarponi
Herr Jaksche
Towarischtsch Vinokourov
Señor Flecha
Eidgenosse Loosli

Startliste

1 MAP David Loosli (jonas)
2 MAP Rik Verbrugghe
3 MAP Mirko Celestino
4 MAP Juan Antonio Flecha (Lu])
5 MAP Peter van Petegem (zabelchen)
6 MAP Filippo Pozzato (RedRobi)

11 KLE Dariusz Baranowski (Igor)
12 KLE Sylvester Szmyd
13 KLE Robert Hunter
14 KLE Piotr Wadecki
15 KLE Heinrich Haussler
16 KLE Jakob-Storm Piil

21 EOG Michele Bartoli (nst)
22 EOG Iban Mayo (Hoffi)
23 EOG Koldo Gil Perez
24 EOG Pablo Lastras
25 EOG Patxi' Vila
26 EOG Angel Vicioso

31 CAR Michael Blaudzun
32 CAR Erik Dekker
33 CAR Thomas Dekker
34 CAR Frank Høj
35 CAR Nicolas Jalabert
36 CAR Tomás Konecný

41 STE Andrea Noè
42 STE Giuseppe Muraglia
43 STE Staf Scheirlinckx
44 STE Daniel Atienza
45 STE Eladio Jimenez
46 STE Luca Mazzanti

51 DBF Alexandre Vinokourov (Base)
52 DBF Juan-Miguel Mercado (José Miguel)
53 DBF Servais Knaven
54 DBF Olaf Pollack
55 DBF Cadel Evans
56 DBF Iñigo Cuesta

61 ICG Alejandro Valverde (Kaiser Mao)
62 ICG Jörg Jaksche (Kim Kirchen)
63 ICG Isidro Nozal (Orfeus)
64 ICG Ludo Dierckxens
65 ICG Nicki Sörensen
66 ICG Eddy Mazzoleni

71 PDL Michele Scarponi (Totschnig-fan)
72 PDL Rolf Aldag
73 PDL Evgueni Petrov
74 PDL Gerhard Trampusch
75 PDL Laszlo Bodrogi
76 PDL Jimmy Casper

81 ALB Alberto Hierro
82 ALB Aitor Perez Arrieta
83 ALB Hernán Buenahora
84 ALB Ryan Cox
85 ALB Jorge Ferrio
86 ALB Orlando Gômes Rodrigues

91 FDJ Mark Renshaw
92 FDJ Leif Hoste
93 FDJ Johan van Summeren
94 FDJ Christophe Brandt
95 FDJ Wim de Vocht
96 FDJ Sylvain Chavanel

Start

Der Wallonische Pfeil, einer von zwei Ardennenklassikern steht heute auf dem Programm. Und bereits beim Blick aus dem Fenster ereilte die Fahrer eine erste Hiobsbotschaft. Ein mit dicken Wolken verhangener Himmel kündete von den Regenfällen die kurz vor dem Start denn auch einsetzten. Die Wetterprognose gibt wenig Hoffnung, dass sich das heute ändern könnte. Zusätzlich zu den kleinen belgischen Straßen mit giftigen Anstiegen bereit nun also auch Petrus den Fahrern zusätzliche Pein. Es ist kühl, nass und, dies kommt erschweren hinzu, ausgesprochen windig. Heute gilt es, stets auf der Hut zu sein.

Schauen wir noch kurz auf die Favoriten:

*** Valverde
** Vinokourov, Bartoli, Scarponi
* Hoste, Loosli, Flecha, E. Dekker

Der Start ist erfolgt. 201,5 Kilometer leigen vor den Fahrern, die in diesem Moment Charleroi verlassen und den Zielstrich in Huy in knapp fünf Stunden. Die dreimal zu passierende Muur de Huy wird der Scharrichter des heutigen Tages sein.

Juan war ohnehin schon nervös und jetzt verschlechterte sich das Wetter auch noch, er hasste so etwas. Wenn es tatsächlich regnen würde, würde das Rennen vermutlich zu einer reinen Lotterie werden, daher musste er versuchen Vino von Anfang an zu beschützen und ihn nach vorne zu bringen um ihn aus dem Gerangel herauszuhalten. Doch das würde sicherlich nicht einfach werden, soviel wusste er schoneinmal bei diesem schwer kalkulierbaren Rennen.

Kilometer 9

Keine Attacken. Das Feld wird angeführt von den Mapei-Fahrer. Diese fahren erneut in grauen, pflastersteinfarbenen Triktots als Protest gegen die Wertung von Paris-Roubaix. In Sachen Bernhard Eisel gibt es noch nichts Neues. Weder ein Fahrer noch ein Verantwortlicher des Teams Pepsi - DirectLine war vor dem Rennen zu einem Statement bereit.

Heute fehlt Danielle Nardello, der seinen Start kurzfristig abgesagt hatte. Doch auch ohne ihn dürfte Mapei zu beachten sein, zumal mit van Petegem,. Flecha und dem jungen Schweizer Loosli Fahrer im Team sind, die sich heuer bereits profilieren konnten.

Sturz im Feld!

Kilometer 9,3

Knapp ein Duzend Fahrer liegen auf der Straße darunter, wie man bislang erkennen kann, Blaudzun (CAR), Casper (FDJ), Hoste (FDJ), Baranowsik und Szmyd (beide KLE).

Auch zwei Fahrer vom Team Americalatina - Cafés Baque sind involviert, stehen aber bereits wieder. Auch Gerhard Trambusch (FDJ) scheint unverletzt. Allerdings liegt ein Fahrer aus dem Team DeRosa - Berry Flower noch auf dem Boden. Eine sehr unübersichtliche Situation, zumal das ganze Peloton nun zu stehen scheint. Was ist da los?

Auch die Begelitfahrzeuge sind nunmehr zum Stillstand gekommen.Mehrer Directeur Sportifs sind aus ihren Wagen gesteigen und scheinen das Teamfahrzeug von Mapei anzusteuern, an dessen Steuer Patrick Levefre sitzt.

Das Begleitfahrzeug, in dem Daniele saß - er hatte es vorgezogen, seinen Start beim Fleche Wallone kurzentschlossen abzusagen, um sich selbst eine kleine Wettkampfpause zu gönnen -, glich einem Teppichstand auf einem orientalischen Basar: immer mehr Menschen schienen darauf zuzuströmen und bildeten eine Traube um das Fahrzeug herum. Daniele stieg aus, um die Heraneilenden zu beruhigen. Mit Handgesten versuchte er diese zu beruhigen.

«Es ist nichts passiert. Ruhig, Leute. Ganz ruhig.»

So wie es ETXE-Ondo und sein eigenes Team vor dem Start geplant hatten, stand das Peloton nun ersteinmal still. Nach der katastrophal gescheiterten Fahrersitzung vom Vorabend des Amstel Golds hatten Mayo und er kurz miteinander telefoniert und den Deal perfekt gemacht. Wenn sich auf der Sitzung schon kein Entschluss treffen ließ, dann musste man eben auf die gute alte Salami-Taktik zurückgreifen: die anderen vor vollendete Tatsachen stellen und deren Reaktion einfach abwarten; entweder sie schloßen sich an oder sie lehnten es eben ab, wobei sie in diesem Fall dennoch nichts dagegen unternehmen konnten.

«Wir stehen, um unserer Meinung zu der Massendopingrazzia nach Gent-Wevelgem etwas Nachdruck zu verleihen. In Absprache mit dem ETXE-Ondo-Team hielten wir dies für die beste Möglichkeit, unsere Ansichten öffentlichkeitswirksam darzustellen. Alle anderen Fahrer des Pelotons wissen Bescheid, wir haben sie im Startbereich bzw. während der neutralisierten Phase informiert. Alles ist im grünen Bereich, bitte keine Aufregung. Nur ruhig Blut, kein Grund zur Aufregung.»

Na klasse! Johan Bruyneel, Directeur sportif von ICG, stieg aus seinem Wagen und war mehr als erbost. Was glaubt der eigentlich, wer er ist...
Nun wandte er sich Herr Nardello: Wann hatten eure Eminenz denn geplant, uns dies mitzuteilen? Wenn es die ersten Verletzten gibt? sagte Johan halb ironisch, halb wütend und deutete dabei in Richtung der Traube von gestürzten Fahrer. So kann das nicht weitergehen. Wenn denn muss das mit allen Teams abgesprochen werden und nicht mit nur zwei. Jetzt war er auf 180.

David war dieses Mal auf einem offiziellen Motorrad dabei. Was hier gerade passierte, erinnerte ihn an die Tour 1998, als sein Teamkollege Jalabert plötzlich das große Wort führte.

Diese Situation konnte man aber keinesfalls mit der damaligen vergleichen. David ging zunächst zu Zarra, um zu hören, was los sei, dann ging er zu den Fahrern.

"Wer spricht hier eigentlich von Massen-Dopingrazzien?" fragte er in den Pulk von Fahrern hinein. "Es hat bei Gent-Wevelgem keine einzige Razzia gegeben. Es ist niemand in eure Hotelräume oder Teambusse eingedrungen, noch waren Polizei oder Staatsanwaltschaft damit befasst. Es sind lediglich sämtliche Teilnehmer zur Dopingkontrolle gebeten worden. Dabei ist niemand in seiner Privatsphäre gestört worden, es ist niemand zu etwas genötigt worden und alle teilnehmenden Fahrer sind der Kontrolle nachgekommen. Also wäre ich vorsichtig, solche Worte wie Razzia oder Willkür in dem Zusammenhang zu verwenden."

Jetzt reichte es Juan aber gründlich. Wegen der verantwortungslosen Aktion der Mapei-Fahrer lag sein Teamkollge im Krankenhaus. Juan eilte sofort zu der Spitze des Feldes und griff sich den nächstbesten Mapei Fahrer, den er finden konnte. Sag mal seit ihr Mapei-Fritzen denn nun endgültig durchgeknallt, oder was? Wegen eurer Aktion liegt ein Teamkollege mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Das wird nicht ohne Folgen bleiben, das verspreche ich euch!!! , schrie Juan den Fahrer an. Danach eilte er sofort zum Teamwagen und sagte über Funk an alle Fahrer: Das was heute hier abgelaufen ist, ist eine Unverschämtheit. Wir ziehen uns aus dem Rennen mit sofortiger Wirkung zurück, egal welche Strafen uns das einbringt, wir tolerieren es nicht einfach, das ein Teamkollege durch eine offenbar mutwillige Aktion zu schaden kommt. Das ist kein Sport mehr.

Zunächst gemütlich im Peloton mitgeschwommen und mit Sylvester geschwatzt, in der nächsten Sekunde lag er schon auf dem Asphalt. Ein paar Schürfwunden, die aber höllisch brannten. Irgendsoein Trottel war ihm aufs Hinterrad gefahren. Fluchend sah er sich um. Das Hautfeld schien zu stehen, neben ihm lag aber Sylvester, von dem man nicht sagen konnte, ob es ihm gut oder schlecht ging.

Ziemlich überrascht sah sich der Pole erneut um. Alle Fahrer blickten Richtung Teamwagen, wo sich ein gewaltiges Schauspiel abspielte. Fast sämtliche sportliche Leiter und David Etxebarria belagerten das Mapei-Auto. Dariusz wusste nicht, was er davon halten sollte. Bevor er etwas sagte, musste er erstmal gründlich überlegen, was ihm im Moment recht schwerfiel. Deswegen sagte er erstmal gar nichts, was er auch vom "sportlichen Leiter" von Klejnot erhoffte.

"Es braucht also keine radikalen Bauern, um den Radsport ins Lächerliche zu ziehen!" dachte David, der sich hier gerade überhaupt nicht wohlfühlte.
Er redete gerade auf Nardello ein, als Mercado drohte, auszurasten. Jetzt galt es, noch schlimmeres für den Radsport zu verhindern. David bedeutete Nardello, mitzukommen und ging zu Mercado rüber: "Juan, was ihr jetzt vorhabt, macht überhaupt keinen Sinn. Sicherlich ist die Mapei-Aktion alles andere als toll, wenn wir das früher mit ONCE gemacht haben, gab es jedenfalls keine Verletzten. Aber jetzt solltet ihr auch für Vino fahren und ihm damit eure Solidarität zeigen."
David wendete sich wieder Nardello zu. "Die Trikots beim Amstel-Gold-Race fand ich ja fast noch witzig, auch wenn ihr damit ein wenig wie beleidigte Kinder gewirkt habt, dies aber ist eine Ego-Aktion, für die ich überhaupt kein Verständnis habe. Ihr könnt nicht einfach den anderen Fahrern euren Willen aufzwingen. Und was dabei herausgekommen ist, habt ihr ja jetzt gesehen. Ich erwarte jedenfalls, das ihr eine bessere Erklärung dafür findet, als diesen lächerlichen Razzia-Vorwurf. Außerdem habe ich gerade mit dem Rennleiter gesprochen. Das Rennen geht auf jeden Fall weiter, ob mit oder ohne euch. Ich bitte euch einfach nur, euch nicht noch lächerlicher zu machen!"

Dann wandte sich David den anderen Fahrern zu: "Es geht sofort weiter. Setzt euch also bitte wieder auf eure Räder und geht eurem Beruf nach, schließlich werdet ihr dafür bezahlt!" Kopfschüttelnd ging David in Richtung seines Motorrads...

Dariusz folgte Etxe´s Anweisung und fuhr los - was sollte er auch anderes tun?!?

Da hatte Roberto kurzfristig seine Saisonplanung geändert, sich für einen Formaufbau in Richtung Giro d'Italia über die Ardennenklassiker entschieden, war kaum in sein erstes Rennen seit gewisser Zeit gestartet und schon steckte er mitten drin im Schlamassel, den er bis dato noch aus sicherer Entfernung im Trainingslager argwöhnisch betrachtet hatte.

Selbst überrascht von der Aktion seiner Teamkollegen, in die nicht einmal der Spanier eingeweiht war, musste er sich die Hasstiraden seines Landsmannes Mercado gefallen lassen. Zwar war Roberto klar, dass dem DeRosa-Fahrer der nötige Einblick in die Geschehnisse fehlte, dennoch war er nicht bereit das kommentarlos hinzunehmen. Provokativ würdigte er ihn keines Blickes, ließ ein paar Beleidigungen begleitet von unmissverständlicher Körpersprache fallen und wies ihn wieder ab. Sicherlich tat ihm Vinokourov leid, doch dass ihm die Schuld an dessen Sturz untergeschoben wurde, ging ein ordentliches Stück zu weit.

Dann setzte er sich sogleich wieder auf sein Rad und wartete, dass es weitergehen würde. Aus der Entfernung war die Situation ja noch gewissermaßen belustigend, doch nun hatte er die aufgeladene Stimmung im Fahrerfeld am eigenen Leib zu spüren bekommen.

"Der Radsport ist schon etwas wundersam." dachte sich Fillipo beim Blick auf das streikende Fahrerfeld. Es waren zu viele Reaktionen der Fahrer, Funktionäre und Fans, alle konnte er nicht verarbeiten. Er sah seinen Teamkollegen ins Gesicht, sprach sich kurz mit Heras über den weiteren Verlauf ab. Auch er wusste nichts genaueres. Das Rennen schien fortgesetzt zu werden. Am Rande erkannte er noch eine Diskussion des Basken Etxebarria mit Mapei-Teamchef Levefre und seinem Kumpel Daniele. Was würde nun passieren?