Männer, Mythen, Mikrofone

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Alejandro V.
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Beitrag: # 261732Beitrag Alejandro V.
27.6.2005 - 7:55

So, keine Sorge, der Kelme-AAR geht weiter, wenn auch erst in zwei oder drei Wochen. Ich hatte Lust, mal was anderes zu machen. Ich hoffe, euch gefällt der AAR. Ich wünsche nun viel Spaß beim lesen :) .

Spiel: Radsport Manager 2004/2005
Patch: 1.4b
DB: PPDBFinal2005V3

Alles ist natürlich rein fiktiv und hat nichts mit der Realität zu tun.
Zuletzt geändert von Alejandro V. am 2.7.2005 - 19:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 261741Beitrag Alejandro V.
27.6.2005 - 8:28

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Ulli Jansch: Willkommen, sehr verehrte zuschauer, zur Teampräsentation der Tour 2005. Wir befinden uns hier in Fromentine, wo morgen der Startschuss zur 92. Tour de France fallen wird. Es ist eine besondere Tour, denn zum letzten mal bietet Lance Armstrong der Konkurrenz Gelegenheit, ihn vom Thron zu stoßen. Und sie ist noch besonderer, weil sie endlich wieder da sitzen, wo sie hingehören-in der Kommentatorenkabine, während ich gleich auf Stimmenfang gehen werde. Bühne frei für Klaus Angermann und Toni Rominger!

Klaus Angermann: Ja, äääh, danke Ulli. Nun gut, schön wieder da zu sein. Wie immer darf ich auch heute einen ganz erfahrenen Rennfahrer an meiner Seite begrüßen - Toni Rominger.
Toni Rominger: Guten Tag auch von mir. Ich freue mich ebenfalls, endlich wieder mit dir, Klaus, kommentieren zu dürfen.
KA: Lass uns doch ein bisschen über die diesjährige Strecke reden. Zum ersten mal seit langer Zeit wird nicht mehr die Bretagne, Normandie oder Champagne, kurzum, die Wiege des franzöischen Radsports durchfahren. Was hältst du davon?
TR: Das ist natürlich schade. Diese Region besitzt natürlich große Radsporttradition und die Jagden des Feldes bei Kantenwind sind schon fast legendär. Andererseits bekommt mit den Vogesen eine andere traditionelle Ecke Frankreichs einen höheren Stellenwert. Schade, dass es nicht den Puy de Dôme hinaufgeht.
KA: Und von den Vogesen gehts direkt in die Alpen, wo sicherlich eine erste Vorentscheidung fallen wird. Wen hast du da auf der Rechnung?
TR: Natürlich Lance Armstrong und Jan Ullrich. Bei Ivan Basso muss man abwarten, wie er den Giro verkraftet hat. Iban Mayo scheint mir dieses Jahr sehr stark zu sein, genauso Levi Leipheimer von Gerolsteiner, der eine prima Dauphiné gefahren ist. Und es gibt etliche weitere Fahrer, über die wir aber nachher noch reden können.
KA: Die Pyrenäen sind dieses Jahr sehr schwer geraten, auch wenn die dritte Etappe nach dem Aubisque 60 Kilometer topfeben ist. Es wird wieder mit vielen baskischen Fans und Attacken baskischer Fahrer zu rechnen sein. Entgültig wird die Tour am vorletzten Tag entschieden, wenn ein sehr langes Einzelzeitfahren ansteht.
TR: Aber auch die Etappen durchs Zentralmassiv, besonders nach Mende, sind nicht zu verachten. Alles in allem ein besonders in der zweiten Hälfte der Rundfahrt äußerst anspruchsvoller Kurs. Die Sprinter werden nicht viele Chancen kriegen, eine Etappe zu holen.
KA: Wohl auch ein Grund, weshalb Alessandro Petacchi den Start abgesagt hat. Aber genug über die Strecke geredet, beginnen wir mit den Teams!

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Alejandro V.
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Beitrag: # 261745Beitrag Alejandro V.
27.6.2005 - 9:06

KA: Als erste Mannschaft rollt die Equipe von Saunier Duval-Prodir auf die Bühne. Hier ist die Aufstellung:

191 - Jose Angel Gomez Marchante
192 - Angel Edo
193 - Manuel Garate
194 - Chris Horner
195 - Fabian Jeker
196 - Leonardo Piepoli
197 - Marco Pinotti
198 - Andrea Tafi
199 - Constantino Zaballa

Eine vor allem in den Bergen sehr gut aufgestellte Mannschaft, oder Toni?
TR: Auf jeden Fall. Gomez Marchante hat bei der letzten Vuelta einen hervorragenden achten Platz belegt. Chris Horner hat bei der diesjährigen Tour de Suisse einen Etappensieg in Arosa geholt. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwer der Anstieg dorthin ist. Und Leonardo Piepoli ist eine ganz starke katalonienrundfahrt gefahren. Zaballa schließlich war in diesem Jahr schon dritter bei Paris-Nizza und fuhr lange Zeit an der Spitze der Baskenlandrundfahrt mit.
KA: Mit Angel Edo haben sie auch einen sehr guten Sprinter. Fabian Jeker fuhr eine, milde ausgedrückt, enttäuschende Tour de Suisse, aber wer will es ihm verdenken nach dem Schock vom letzten Jahr.
TR: Ein Profi muss sowas aber überwinden können. Andrea Tafi und Marco Pinotti sind reine Wasserträger, während die Rolle von Manuel Garate noch nicht feststeht.
KA: Das ist aber auch gleichzeitig eine der Schwächen des Teams: Es gibt keine klare Hackordnung, sondern jeder will erstmal für sich fahren. Zudem ist das Team nur sehr rar mit Zeitfahrern bestückt. Einzig dein Landsmann Fabian Jeker könnte das gut, wenn er denn in Form wäre.
TR: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...
KA: Egal, ich glaube, wir haben das Team eingehend vorgestellt. Ulli Jansch hat noch Fabian Jeker am Mikrofon. Also, na dann schieß mal los, Ulli!

UJ: Ja, danke Klaus. Fabian, du bist eine für dich enttäuschende Tour de Suisse gefahren. Ist damit auch die Kapitänsrolle bei der Tour passé?
Fabian Jeker: Nein, ganz sicher nicht. Eine Tour ist drei Wochen lang, da kann viel passieren. Ich werde mein bestes geben.
UJ: Aber sehr von sich überzeugt klingen sie ja nicht...
FJ: (leicht sauer) Wissen Sie, wir gehen alle gleichberechtigt in die Tour. Sollte jemand stärker sein als ich...
UJ: Was mit geradezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird...
FJ: (läuft mir rot angelaufenem Gesicht davon)
UJ: Ja, äääääh, Klaus, ich übergebe mal wieder an dich, ich seh da hinten grad die Mechaniker von Saunier Duval auf mich zukommen...die haben da irgendetwas in der Hand...egal, schnell zurück zu dir, Klaus (taucht in der Journalistenmenge unter)

KA: Ein Team schaffen wir noch vor der Werbung. Auf meiner Liste steht, dass jetzt Davitamon-Lotto kommen müsste. Und tatsächlich, da stehen sie auch schon.

181 - Robbie McEwen
182 - Christophe Brandt
183 - Cadel Evans
184 - Nico Mattan
185 - Bert Roesems
186 - Tom Steels
187 - Leon van Bon
188 - Jon Vansummeren
189 - Henk Vogels

TR: Ein Team, das vor allem auf die Massensprints schielt.
KA: Wo sie mit McEwen und Steels gleich zwei aussichtsreiche Fahrer haben. Allerdings scheint Steels seinen Zenit zu überschreiten...
TR: das hat er schon längst. Der heutige Steels ist kein Vergleich zum Steels von 1998, 99 oder 2000. Robbie McEwen könnte, gerade in Abwesenheit von Petacchi, der dominierende Sprinter dieser Tour werden.
KA: Sonst wird das Team wohl des öfteren in Fluchtgruppen zu finden sein. Nico Mattan oder Leon van Bon sind ja bekannt für ihre Ausreißversuche. Und das versuchen sie auf jedem Gelände.
TR: So hat van Bon 1998, damals noch für Rabobank, eine Etappe in Pau vor jens Voigt gewonnen. Nico Mattan versuchte es 2000 auf dem Weg nach Lourdes Hautacam, wurde aber im Schlussanstieg wieder von den Favoriten gestellt.
KA: Christophe Brandt gilt zu den besseren Mittelgebirgsfahrern, vielleicht ist für ihn ja was in den Vogesen oder im Massiv Central drin.
TR: Cadel Evans ist der eindeutige Fahrer für die Gesamtwertung. Realistisch würde ich ihn auf Platz fünfzehn bis zwanzig setzen. Ihm fehlt einfach die Konstanz für eine ganz große Rundfahrt, was er 2004 bei der Vuelta leider mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat. Dennoch habe ich ihn in den Vogesen und im Zentralmassiv auf der Rechnung. Er wird jedoch nicht ganz vorne über die hohen Berge kommen und auch im Zeitfahren ist er einem Ullrich oder Armstrong nicht gewachsen.
KA: Aber wer ist das schon? Wenn wir gerade über ihn reden, soll Ulli ihn doch gleich selbst fragen. Ulli, hörst du uns? Fang an!

UJ: Ich habe hier gerade Cadel Evans neben mir. Cadel, was sind deine Ziele bei der diesjährigen Tour?
Cadel Evans: Ich will unter die ersten 15 im Gesamtklassement fahren und nach Möglichkeit eine Etappe gewinnen.
UJ: Stichwort Etappensiege: Euer Team ist dieses Jahr ja offensichtlich auf solche ausgelegt. Werden wir eine offensive Davitamon-Mannschaft sehen?
CE: Darauf könnt ihr euch verlassen. Neben Etappensiegen ist aber auch das grüne Trikot ein Ziel für uns. Da haben wir mit Robbie und Tom ja gleich zwei ambitionierte Fahrer.
UJ: Vielen dank und viel Glück, Cadel. Das war Cadel Evans, meine Damen und Herren. Wir geben kurz ab nach Paris und sind gleich wieder da.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 261784Beitrag Alejandro V.
27.6.2005 - 11:29

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KA: Und da sind wir schon wieder live bei der Teampräsentation der Tour de France 2005. Tony, als nächstes erwartet uns ein höchst interessantes Team.
TR: Die Mannschaft Liquigas-Bianchi wird vorgestellt. Liquigas ist zu dieser Saison wieder in das Renngeschäft eingestiegen und erhielt gleich die begehrte ProTour-Lizenz. Der Hersteller von Flüssiggasen konnte Bianchi als Co-Sponsor gewinnen und somit einige Fahrer des Teams Alessio-Bianchi übernehmen.
KA: Tja, wenn man mit den Geldscheinen wedelt, werden selbst Leute wie Cipollini zu zahmen Tierchen. In diesem Jahr konnte man bereits beachtliche Erfolge feiern. Diese erfuhr fast ausschließlich Danilo di Luca. Vor der Saison von Saeco gekommen, gewann er die Baskenlandrundfahrt vor Rebellin.
TR: Herausragend auch sein Ardennendouble, als er innerhalb von vier Tagen das Amstel Gold Race und den Fleche Wallone gewinnen konnte.
KA: Am meisten hat er die Experten aber beim Giro d'Italia überrascht. Eigentlich nur im hügeligen Terrain stark, entdeckte er auch die Berge für sich und erfuhr zwei Etappensiege sowie den vierten Gesamtrang beim Giro. Damit ist er momentan auch Führender der UCI ProTour Wertung. Hier das Touraufgebot:

171 - David Dario Cioni
172 - Magnus Backstedt
173 - Mario Cipollini
174 - Danilo di Luca
175 - Stefano Garzelli
176 - Thomas Ljungqvist
177 - Matej Mugerli
178 - Andrea Noé
179 - Franco Pellizotti

TR: Kapitän der Mannschaft ist Dario Cioni. Nach dem doch enttäuschendem Giro will und hat er einiges wieder gut zu machen. Dasselbe gilt für Stefano Garzelli.
KA: Di Luca hat bereits betont, nur für Cioni und Garzelli fahren zu wollen. Nach seinem schon vorhin angesprochenem tollen Frühjahr ist mit ihm aber dennoch in den Vogesen zu rechnen. Überhaupt wird das Team äußerst stark in den Bergen vertreten sein.
TR: Aber ein paar Unsicherheitsfaktoren bleiben: Pellizotti war lange verletzt, mal sehen, wie er die Pause verkraftet hat. Und an Noé nagt auch schon der Zahn der Zeit.
KA: Dennoch sollten Garzelli und Cioni eine sichere Bank sein. Dazu kann Mario Cipollini für Sprinterfolge sorgen. Ein Magnus Backstedt ist sowieso immer für einen Etappensieg gut. Mugerli und Ljungqvist sind reine Helfer. Insgesamt ein sehr starkes Team mit einer Doppelspitze, die durch Pellizotti zu einer dreifachspitze ausgebaut werden könnte. Tony, was meinst du, kann das gut gehen? Wo werden Cioni und Garzelli am Ende landen?
TR: Ich schätze beide so stark ein, um die Top 10 mitzufahren. Sind alle Fahrer in Topform, ist das Team superstark. Allerdings droht im Mannschaftszeitfahren ein herber Zeitverlust. Aber wir werden sehen.
KA: Und wir werden jetzt auch jemanden sehen, denn Dario Cioni steht unten bei Ulli.

UJ: Nun, Dario, euer Team ist sehr stark. Die meisten Experten setzen jedoch ein Fragezeichen hinter die Form einiger Fahrer, zum Beispiel auch bei dir. Was kannst du ihnen entgegnen?
Dario Cioni: Ich kann von mir behaupten, topfit und hochmotiviert zu sein. Das gleiche gilt für Stefano. Nachdem wir beim Giro unsere eigenen Erwartungen, aber auch die der Fans, enttäuscht haben, wollen wir nun Wiedergutmachung betreiben. Zudem könnten wir in den Bergen noch befreiter auffahen, wenn Mario eine Etappe gewinnt und so den Druck vom Team nimmt.
UJ: Welches Ziel habt ihr euch gesteckt bei dieser Tour? Worauf wird das Hauptaugenmerk gerichtet sein?
DC: Wir sind ein sehr vielseitiges, facettenreiches Team. Ich und Stefano werden auf die Gesamtwertung fahren, Mario will eine Etappe und das grüne Trikot...
UJ: ...das er sich am ersten Berg in den Vogesen abschminken kann, weil er aussteigt...
DC: ...Noé und Franco sind für das Bergtrikot gut und Danilo will in den Vogesen da weitermachen, wo er beim Fleche Wallone aufgehört hat. udem haben wir exzellente Chancen auf die Teamwertung.
UJ: Ich bedanke mich für das Gespräch, Dario, und gebe an Klaus und Tony ab.

KA: Wir beobachten gerade das Fassa Bortolo-Team. Ohne Petacchi ist es, so die einhellige Expertenmeinung, nur die Hälfte wert. Unverständlicherweise hat man auch nicht den Youngster Nibali mitgenommen, der bei der Tour de Suisse auftrumpfen konnte. Zur Orientierung: Das Aufgebot von Fassa Bortolo

161 - Dario Frigo
162 - Andrus Aug
163 - Marzio Bruseghin
164 - Fabian Cancellara
165 - Juan Antonio Flecha
166 - Kim Kirchen
167 - Fabio Sacchi
168 - Konstantin Sioutsou
169 - Marco Velo

TR: Dennoch ein, wie ich finde, starkes Team. Dario Frigo hat zwar längst nicht mehr die Klasse früherer Dopingtage, ist aber immer für einen Etappensieg gut. Mit Aug, Sacchi und Velo hat man drei Fahrer dabei, die zwar keinen Massensprint, aber den Sprint einer Gruppe gewinnen könnten. Die muss man richtig positionieren.
KA: Ja, auch Flecha muss man in diese Garde der Ausreißer bei Fassa Bortolo stecken. Fabian Cancellara wird sich wohl, wie üblich, auf die Zeitfahren konzentrieren.
TR: Bei Paris-Nizza hat er uns alle aber mit einem Etappensieg aus einer Ausreißergruppe heraus erfreut und überrascht.
KA: In der Schweiz wird dieser Erfolg sicher Jubelstürme ausgelöst haben, gab es doch aus schweizerischer Sicht sonst nicht viele Erfolgserlebnisse.
TR: (Leicht verärgerter Blick) Sioutsou hat großes Potenzial, wird hier aber wohl noch Lehrgeld zahlen müssen. Es wäre schön, ihn vielleicht einmal in einer Ausreißergruppe erspähen zu können. Bruseghin hat schon den Giro hinter sich und schwächelte dort in den Bergen.
KA: Dafür konnte er im Zeitfahren groß auftrumpfen und Spitzenplatzierungen einfahren. Kim Kirchen zeigte bei den Ardennenklassikern bereits eine blendende Form. Auch mit ihm wird in den Mittelgebirgen dieser Tour zu rechnen sein.
TR: Womit wir bei den Schwachstellen wären: Zum einen eindeutig das Hochgebirge: Es fehlt ein Mann wie Cioni 2004, der mit den Spezialisten über die Gipfel kommt. Frigo hat nicht mehr und Nibali, der wie schon erwähnt bei dieser Tour fehlt, noch nicht das Zeug dazu. Und den Ergebnissen der Tour de Suisse nach zu urteilen war es auch ein Fehler, Aitor Gonzales gehen zu lassen.
KA: Das Mannschaftszeitfahren wird ebenfalls nicht die Welt der Baustoff-Equipe sein. Cancellara, Bruseghin und, mit Abstrichen, Velo reichen einfach nicht, um nach ganz vorne zu kommen. Bei Massensprints, sonst die Domäne dieser mannschaft, dürfte man ebenfalls wenig zu bestellen haben. Dafür ist eine offensive Fahrweise zu erwarten. Wie die genau aussehen soll, erklärt uns jetzt Kim Kirchen, der bei Ulli Jansch steht.

UJ: Ich reiche die Frage gleich mal weiter, Kim: Wie sieht eure Taktik für die Tour aus?
Kim Kirchen: Wir haben für keine Disziplin, das Zeitfahren ausgenommen, einen Spezialisten dabei. Also werden wir uns verstärkt in Ausreißergruppen zeigen müssen, um an Erfolge zu gelangen.
UJ: Du bist zusammen mit Frigo und Cancellara einer der Kapitäne. Wo willst du es probieren, wo willst du eine Etappe gewinnen?
KK: Die meisten Chancen rechne ich mir nach Mende aus. Die Favoriten fürs Gesamtklassement werden dann wohl kein Interesse mehr zeigen, den Etappensieg zu holen, so dass die wirklichen Spezialisten zuschlagen könnten. Auch die erste Vogesenetappe würde mir wahrscheinlich liegen, die zweite ist ja der erste Härtetest für die Favoriten. Beim besten Willen - mit Ullrich, Basso, Mayo oder Armstrong komme ich nicht über den Ballon d'Alsace rüber.
UJ:Danke für diese interessanten Einblicke in deine Taktik. Viel Erfolg und toi, toi, toi. Vielleicht sehen wir uns in Mende ja zum Siegerinterview?
KK: Mal sehen, ich hoffe es.
UJ: Bei der Euphorie dann lieber doch nicht. Der freut sich ja genau so darüber wie er sich über eine Kühlschrankanlage in Alaska freuen würde...oh, wir sind noch auf Sendung? Ähem, ja, ich denke...aah, ich höre gerade, es geht in die Werbung. Bis gleich, euer Ulli.

Barnetta
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Beitrag: # 262174Beitrag Barnetta
27.6.2005 - 18:26

Guter Anfang,könnte Red Robi das Wasser reichen.
3 Fragen: 1.Kommt Karsten Migels noch in die Runde?
2. Gibts mit Heppe noch nen 2.Experten oder nur Tony
3. Warum nicht der RMP 05/06 ... wäre doch bezüglich den
Profilen etc. leichter

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Alejandro V.
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Beitrag: # 262631Beitrag Alejandro V.
28.6.2005 - 12:02

Danke, hier mal die Antworten:
1. War eigentlich nicht vorgesehen, aber ich könnte noch eine Nachbetrachtung der Etappen einbauen. Würde eine Expertenrunde sein, die dann von Ulli und Karsten geleitet wird.
2. Nein, es soll bei Klaus und Tony bleiben.
3. Ganz einfach: Ich hab den neuen noch nicht, hole ihn mir erst nächste Woche. Zudem habe ich ja über ein paar Bugs was gehört (Stichwort Zeitfahren), so dass ich lieber auf Nummer sicher gehe.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 262698Beitrag Alejandro V.
28.6.2005 - 13:21

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KA: Da sind wir wieder zurück nach dieser kurzen Werbeunterbrechung. Also Tony, vier Teams haben wir schon gesehen, aber leider noch keinen Sieganwärter. Den ersten erleben wir jetzt, denn das spanische Team Liberty Seguros betritt die Bühne. Auch hier kurz der Kader im Überblick:

151 - Roberto Heras
152 - Joseba Beloki
153 - Allan Davis
154 - Koen de Kort
155 - Igor Gonzales de Galdeano
156 - Jörg Jaksche
157 - Isidro Nozal
158 - Samuel Sanchez
159 - Michele Scarponi

TR: Ein exzellentes Team. Vor allem im Hochgebirge werden wir öfters Liberty-Fahrer bewundern können. Roberto Heras ist nominell Kapitän der Equipe, doch ich tippe, dass Nozal oder jaksche am Ende besser klassiert sein werden.
KA: Aber zumindest im Hochgebirge dürfte Heras seinen Teamkollegen überlegen sein. Aber egal, wer sich als Kapitän herauskristallisiert, er wird eine starke mannschaft an seiner Seite wissen. Wieso setzt du eigentlich mehr auf Nozal?
TR: Die Tour hat in den vergangenen Jahren oft gezeigt, dass man auch ein starker Zeitfahrer sein muss, um ganz vorne zu landen. Das haben wir doch erst letztes Jahr gesehen: Ivan Basso hat seinen gesamten Rückstand im Gesamtklassement auf Armstrong im Zeitfahen aufgebrummt bekommen. Dabei war er schon letztes Jahr ein passabler Zeitfahrer. Dasselbe wird Heras dieses Jahr passieren, Nozal hingegen kann mit den besten im Zeitfahren mithalten.
KA: Gespannt dürfen wir zum einen auf Jörg Jaksche und zum anderen auf Joseba Beloki sein. Jaksche fuhr ein herausragendes Paris-Nizza, danach war aber nicht mehr viel von ihm zu hören. Dennoch ist auch er in der Lage, unter die besten zehn zu fahren. Man erinnere sich an 2003. Was hältst du von Beloki, Tony?
TR: Ich bin doch recht zuversichtlich, dass er eine gute Rolle spielen kann. Zwar wurde er auch bei der Tour de Suisse nach Arosa abgehängt, aber zeigte doch eine starke verbesserung gegenüber dem Giro. Kapitän wird er aller Voraussicht nach nicht sein, aber er kann trotzdem als Edelhelfer unter die Top 20 fahren.
KA: Auch für Sprintankünfte hat Manolo Saiz vorgesorgt: Mit Allan Davis hat man einen Top-Sprinter am Start, der, gerade weil Petacchi fehlt, zu den besten gehören kann. Igor Gonzales sehe ich in einer ähnlichen Rolle wie Beloki, oder?
TR: Naja, im Hochgebirge hat er doch einiges an Qualität eingebüßt. Er wird ganz sicher nicht mehr so weit vorne landen. Ich hätte statt Galdeano eher koldo Gil mitgenommen, der beim Giro und der Tour de Suisse ansprechende Leistungen geboten hat.
KA: Aber fürs Gebirge ist dennoch ausreichend vorgesorgt.
TR: Man kann nie stark genug sein.
KA: Mit Michele Scarponi hat man noch einen interessanten Fahrer im Aufgebot. Letztes Jahr gewann er die Friedensfahrt, enttäuschte aber beim Giro 2005. Ich denke, im Mittelgebirge kann er eine gute Rolle spielen.
TR: Zudem wurden mit Koen de Kort und Samuel Sanchez noch zwei Helfer nominiert. Sanchez hat die Qualität, in einer Ausreißergruppe dabei zu sein. Für de Kort wird wohl nicht sehr viel zu holen sein.
KA: Tony, dann fäll doch mal ein Fazit über diese Mannschaft!
TR: Zumindest auf dem Papier muss man es neben Discovery Channel und T-Mobile zu den drei stärksten Teams zählen. Man verfügt über etliche Bergziegen und Männer für jedes Terrain. Zudem ist das Team einer der Favoriten für das Mannschaftszeitfahren, denn fast alle sind herausragende Zeitfahrer. Diese Starbesetzung kann aber auch Nachteile mit sich bringen: Die Kapitänsrolle ist nicht eindeutig geklärt und mit de Kort sowie Sanchez stehen zunächst gerade mal zwei Helfer fest. Der Schuss kan auch nach hinten losgehen. Wenn Heras keine Granatenform in den Bergen hat, wird er wohl einen durchaus möglichen Gesamtsieg im Zeitfahren verspielen.
KA: Fragen wir bei Jaksche nach, wie er das sieht. Ulli, bitte!

UJ: Nun, Jörg, was hast du dir für die Tour vorgenommen?
Jörg Jaksche: Ich sehe mich zunächst als Helfer von Roberto und Isidro. Dennoch will ich eigene Ambitionen nicht hinten anstellen müssen und versuche, nach Möglichkeit die Top 15 zu erreichen.
UJ: Wie gut ist Heras in Form? Kann er Armstrong schlagen?
JJ: Das wird man erst in den Alpen sehen. Im Training hat er einen super Eindruck auf mich gemacht, aber das Zeitfahren am vorletzten Tag ist ihm ein Dorn im Auge.
UJ: Die obligatorische Frage zum Schluss: Welche Ziele habt ihr hier in Frankreich, Jörg?
JJ: Roberto soll aufs Podium und damit logischerweise auch um den Gesamtsieg mitfahren. Ansonsten wollen wir den einen oder anderen Etappensieg einfahren und Allan hat das grüne Trikot im Visier. Ganz wichtig in Spanien: Wir wollen gemeinsam die Teamwertung holen.
UJ: Dann bedanke ich mich recht herzlich und viel Erfolg, Jörg. Damit gebe ich zu Klaus ab.

KA: Danke, wir machen gleich mit dem nächsten Team weiter.
TR: Mit Cofidis wird das erste französische Team präsentiert. Überraschenderweise konnte das Team, insbesondere durch David Moncutié, bei der Baskenlandrundfahrt, der Katalonienrundfahrt und der Dauphiné punkten. Da Stuart O'Grady bisher aber dezent untergetaucht ist, steht das Team nur auf Platz 11 der ProTour Rangliste. Das könnte sich nach der Tour ändern, der Kader jedenfalls ist äußerst stark besetzt:

141 - Sylvain Chavanel
142 - Leonardo Bertagnolli
143 - Jimmy Casper
144 - Dimitri Fofonov
145 - Thiery Marichal
146 - David Mocutié
147 - Stuart O'Grady
148 - Luis Perez Rodriguez
149 - Cedric Vasseur

KA: Der Neuzugang von Brioches la Boulangere, Sylvain Cahavanel, ist der Kapitän der Equipe. Dieses Jahr konnte er aber noch keine großen Leistungen zeigen, gewann aber immerhin die Sarthé-Rundfahrt Anfang April. In Frankreich wird er ja immer noch als potenzieller künftiger Toursieger gehandelt.
TR: Dafür scheint er mir nicht stark genug zu sein. Aber er könnte, ähnlich wie Francisco Mancebo, künftig ein zuverlässiger Top 10-Fahrer bei der Tour werden. Allerdings noch nicht in diesem Jahr.
KA: Das traue ich eher David Moncutié zu. Wie bereits erwähnt, zeigte er schon herausragende leistungen in diesem Jahr. Für die Top 10 habe ich ihn in jedem Fall auf der Rechnung, aber für mehr?
TR: Hoffentlich nicht, so stark ist er nun auch wieder nicht. Joker könnte Luis Perez werden, er fuhr eine anständige Vuelta 2004. Dieses Jahr hat man aber wenig von ihm gehört.
KA: Mit Jimmy Casper und Stuart O'Grady hat man auch zwei Sprinter mitgenommen. Casper wird seit seinem Erfolg bei der Deutschlandtour 1999 chronisch cor der Tour hochgejubelt, ist aber bisher vieles schuldig geblieben. Gegen absolute Spezialisten wie McEwen wird er wohl keine Chance haben.
TR: Die hat auch O'Grady nicht. Er wird eventuell des öfteren in Fluchtgruppen vertreten sein, aber für ihn ist es auch eine Crux: Seine Mitausreißer werden nicht voll arbeiten, denn einen Sprint gegen O'Grady verlieren sie auf jeden Fall. Also muss er es Solo versuchen.
KA: Bertagnolli, Fofonov, Marichal und Vasseur werden Wasserträger sein. Wer könnte von ihnen überraschen?
TR: Lediglich Fofonov kann Akzente setzen. Vasseur wird seit der Tour '97 überschätzt und den beiden anderen fehlt schlicht die Qualität für größeres. Im Hochgebirge ist das Team sehr schwach besetzt, denn auch Moncutié und perez werden ihre Probleme bekommen, wenn es über 1500 Meter hinaus geht. Im Mannschaftszeitfahren scheint mir das Team auch nur für die hinteren Ränge gut zu sein.
KA: Ulli Jansch steht bei Leonardo Bertagnolli, weshalb wir schnell runtergeben.

UJ: Leonardo, euer Team präsentiert nichts halbes und nichts ganzes. Was will man mit diesem Kader erreichen?
Leonardo Bertagnolli: Wir können schon eine Menge erreichen. Einige von uns sind immer für einen Etappensieg gut. Und wieso soll David am Ende nicht zu den Top 5 gehören?
UJ: (lacht, wischt sich dann eine Träne aus den Augen) Das war einer der besten Witze, die ich gehört habe. Sollte man alle Gründe aufzählen, weswegen er nicht unter die besten fünf kommen kann, würde man den Brockhaus vollkriegen. Anderes Thema: Was versprecht ihr euch von den Massensprints?
LB: An guten Tagen können Jimmy oder Stuart jeden schlagen. Natürlich wird Stuart auch um das grüne Trikot kämpfen wollen.
UJ: Wie sieht es mit den eigenen Ambitionen aus?
LB: Ich habe keine. Ich will David helfen, so lange es geht. Das reicht mir schon.
UJ: Mit dieser wahren Marionette der Teamleitung geben wir zur Werbung nach Paris ab.

Barnetta
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Beitrag: # 262755Beitrag Barnetta
28.6.2005 - 14:33

Noch ne Frage: Ulli Jansch und Karsten Migels beantworten ja öfter Fragen aus dem Eurosportforum.
Kannst du das nicht auch in dem Stil machen,falls irgendjemand Fragen stellt
Halt nach dem Motto: Forumuser fragt in nem Thread ob Heppe sich auch noch blicken lässt
Klaus Angermann darauf: Du Tony,es ist im Eurosportforum die Frage aufgekommen,ob Heppe noch in unsere Runde stößt.
Rominger: Ich denke ein Experte reicht doch oder etwa nicht?

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Beitrag: # 262804Beitrag Alejandro V.
28.6.2005 - 15:40

Klasse Idee, werde ich so machen. Danke für die Anregung, werds ab der 1. Etappe aufgreifen. Bei der Präsentation machts ja wenig Sinn.

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Beitrag: # 262843Beitrag Alejandro V.
28.6.2005 - 16:25

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KA: Nun wird eine ebenfalls sehr starke Mannschaft auf die Bühne gebeten: Das baskische Team Euskaltel-Euskadi um Iban Mayo.
TR: Eine äußerst sympathische Mannschaft, die uns vor allem in den Pyrenäen begeistern wird.
KA: Sehen wir uns doch mal den Kader an:

131 - Iban Mayo
132 - Iker Camano
133 - Unai Etxebarria
134 - Aitor Gonzales
135 - Roberto Laiseka
136 - Alberto Lopez de Munain
137 - David Lopez Garcia
138 - Egoi Martinez
139 - Haimar Zubeldia

Der kapitän ist Iban Mayo. In diesem Jahr hat man noch nicht viel von ihm gehört, ganz im Gegensatz zu 2004. Bei der Tour de Suisse zeigte er sich das eine oder andere mal in Fluchtgruppen, wollte seine wahre Form aber noch nicht preisgeben. Was denkst du Tony, wie weit kann er nach vorne kommen?
TR: Ein Iban Mayo zählt immer zu den ganz großen Favoriten. Im Hochgebirge wird ihn wohl kaum jemand abhängen, also muss man abwarten, wie er sich im Zeitfahren schlägt. Auf jeden Fallgehört er zu den heißesten Anwärtern auf das gelbe Trikot in Paris.
KA: Der Unterstützung einer ganz starken Mannschaft kann er sich sicher sein. Aitor Gonzales hat nach zwei mehr oder minder verlorenen Jahren bei Fassa Bortolo wieder an alte Glanzzeiten angeknüpft und gewann vor zwei Wochen die Tour de Suisse. Eventuell kann er im Verlaufe der Tour ja auch selber das Szepter übernehmen?
TR: Abwarten, denn einen Iban Mayo verdrängt man nicht so leicht aus der Kapitänsrolle. Dritter ganz starker Rundfahrer ist Haimar Zubeldia. Sein Saisonziel war eigentlich der Giro, wo er aber nur enttäuschte. Jetzt ist Rehabilitierung angesagt.
KA: Im Gegensatz zu einem Roberto Heras zum Beispiel sind alle drei potenziellen Kapitäne gute bis hervorragende Zeitfahrer. Das könnte auch für das Mannschaftszeitfahren sehr wichtig sein.
TR: Allerdings ist der Rest des Teams in dieser Disziplin bestenfalls gehobener Durchschnitt. Roberto Laiseka wird in den Bergen ganz vorne zu finden sein, aber die Zeitfahren sind einfach Gift für ihn.
KA: Müssen wir noch Worte über die anderen verlieren?
TR: Nicht viele. Unai Etxebarria ist immer was zuzutrauen, aber ansonsten setzt man doch auf gefügige Wasserträger.
KA: Merkwürdig, dass man nicht den Dauphiné-Sieger landaluze nominiert hat, oder?
TR: Ja, das fällt mir auch gerade auf. Aber Julian Gorospe wird sich wohl etwas dabei gedacht haben. Schwächen dieser Mannschaft sind, traditionell, die Sprints und das Mannschaftszeitfahren.
KA: Das sehe ich auch so. Der multilingual gewordene Ulli Jansch führt jetzt ein Interview mit Aitor Gonzales.

UJ: Senhor Gonzales, nach dem Tour de Suisse-Sieg: Sind sie bereit, Lance Armstrong herauszufordern?
Aitor Gonzales: Eindeutiger Kapitän ist bei uns Iban Mayo. Ich will ihm so lange wie möglich helfen und selber eventuell unter den ersten zehn, zwanzig landen.
UJ: Iban Mayo war im letzten Jahr ja nicht gerade für seine Bergfestigkeit bei der Tour bekannt. Wird es dieses jahr besser laufen oder sollte er doch besser den Sprinter miemen?
AG: Was nehmen sie sich eigentlich heraus? Iban wird stärker denn je sein in den Bergen. Noch nie was von Alpe d'Huez 2003 gehört?
UJ: Eine Weinsorte oder ein neues Open Air Festival?
AG: (winkt ab und geht)
UJ: Mit dieser entscheidenden Frage gebe ich wieder an Klaus ab.

KA: Jetzt kommt ein ebenfalls sehr interessantes Team.
TR: Das belgische Team Quick Step feierte im Frühjahr mit der Ronde van Vlaanderen und Paris-Roubaix beachtliche Erfolge. Nicht zu vergessen Bettinis starker Auftritt beim Giro. Auch mit dieser Mannschaft werden die Mannen um Patrick Lefevre für Furore sorgen können:

121 - Michael Rogers
122 - Paolo Bettini
123 - Tom Boonen
124 - Servais Knaven
125 - Juan Miguel Mercado
126 - Christian Moreni
127 - Nick Nuyens
128 - Sebastien Rosseler
129 - Patrik Sinkewitz

KA: Ein sehr junges Team. Mit Michael Rogers, Nick Nuyens, Sebastien Rosseler, Tom Boonen und Patrik Sinkewitz stehen vier Fahrer im Kader, die 26 oder jünger sind. Auch Mercado darf man bei weitem nicht zum alten Eisen zählen.
TR: Dazu kommen mit Bettini, Knaven und Moreni drei erfahrene Profis. Die Mischung passt also und der Kapitän ist stark wie nie. Es war ja eine der Sensationen der Tour de Suisse, wie gut Rogers über die Berge gekommen ist. Dazu ist er einer der drei besten Zeitfahrer.
KA: Co-Kapitäne sind Mercado und Sinkewitz. Patrik könnte überraschend stark fahren, sofern er seine Erkältung auskuriert hat.
TR: Das sieht mir aber nicht danach aus, da hängt irgendwas grüne an seinem Trikot. Egal, Mercado ist im Hochgebirge auch nicht zu verachten, auch wenn er nicht mit der Elite über die Pässe kommt.
KA: Superstar Tom Boonen will wohl wieder in Massensprints für Furore sorgen. Dass er das kan, hat er im letzten Jahr mit zwei Etappensiegen, darunter auf dem Champs-Elysées, bewiesen. Er hätte sich wohl, ähnlich wie im letzten Jahr, ein paar Kopfsteinpflasterabschnitte gewünscht.
TR: Zum Glück sind die nicht dabei. Die Tour soll im Duell Mann gegen Mann entschieden werden und nicht durch Glück. Iban Mayo hat sich letztes Jahr nicht mehr von seinem Sturz erholen können. Einer der Topfavoriten für das Mittelgebirge ist Paolo Bettini. Der kleine Italiener hat nach einer, die Doyenne ausgenommen, schwachen Ardennenwoche einen super Giro gezeigt.
KA: Ja, zwei Etappensiege und dazu noch zeitweise das rosa Trikot, mehr als er sich hätte träumen lassen. Ihn assistieren werden Moreni und Nuyens.
TR: Auch wenn sich Nuyens auf dem Kopfsteinpflaster wohler fühlt, ist er auch bei hügeligen Strecken nicht zu verachten. Siehe Stoer Elektrotoer 2004. Christiano Morenis Stärke ist neben den Hügeln auch noch der Sprint. Ihm wird wohl deshalb zusammen mit Servais Knaven die Aufgabe zufallen, Boonen den Sprint anzuziehen.
KA: Die Schwächen ist ganz eindeutig das Mannschaftszeitfahren. Mit Rogers hat man einen exzellenten Zeitfahrer und mit Sinkewitz sowie Nuyens zwei passable. Das kann nicht gut gehen.
TR: Abwarten, schließlich hat man auch viele tempofeste Männer wie Bettini, Boonen, Moreni oder Knaven dabei, die ein hohes Tempo über lange Zeit treten können.
KA: Wohl war. Sinkewitz steht bei Ulli zum Interview bereit, also nichts wie hin.

UJ: Danke, ja Patrik, deine erste Tour, wie fühlst du dich?
Patrik Sinkewitz: Das ganze drumherum ist natürlich gigantisch, das habe ich noch nie erlebt. Frag mich am besten nach der zweiten Etappe nochmal.
UJ: Startet ihr mit drei gleichberechtigten Kapitänen oder ist Rogers alleiniger?
PS: Wir gehen alle drei gleichberechtigt ins Rennen und wurden von sämtlichen Helferdiensten freigestellt. Wer nach den Alpen am besten platziert ist, für den wird gefahren.
UJ: Eure Ziele werden mit einem Tom Boonen im Team sicherlich Etappenerfolge und grün lauten. Habt ihr euch noch weitere aufs Steckenpferd geschrieben?
PS: Vielleicht das Bergtrikot, aber auf alle Fälle soll einer unter den besten 15 landen.
UJ: Hoffentlich bist du es. Damit gebe ich kurz zurück nach Paris in die Werbung.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 263015Beitrag Alejandro V.
28.6.2005 - 20:12

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KA: Herzlich Willkommen zurück in Fromentine zur Teamvorstellung der 92. Tour de France. An meiner Seite ist immer noch Tony Rominger. Jetzt folgt ein französisches Doppel. Zunächst ruft der Sprecher das einzige Continental-Team auf die Bühne.
TR: Ag2r-Prevoyance hat bereits im November eine Einladung zur Tour erhalten. Ein anderes Team, Agritubel, durfte im Fühjahr noch hoffen, erhielt aber nach einbrechenden Leistungen eine Absage.
KA: Wollen wir uns doch mal das Aufgebot näher ansehen.

111 - Jean-Patrick Nazon
112 - Sylvain Calzati
113 - Philip Deignan
114 - Cyril Dessel
115 - Andy Flickinger
116 - Simon Gerrans
117 - Stéphane Goubert
118 - Youri Krivtsov
119 - Nicolas Portal

Eine in der Spitze sehr dünn besetzte Mannschaft. Jean-Patrick Nazon wird wohl, wie im vergangenen Jahr, zu den besten Sprintern gehören und ist als einziger Fahrer von Weltklasseformat in dieser Equipe zu Recht Kapitän.
TR: Stéphane Goubert wurde letztes Jahr immerhin zwanzigster der Tour. Dieses Jahr wird er es aber schwer haben, seine Position zu verteidigen. Trotz dieser relativ guten Platzierung besitzt er keine wirklichen Stärken, sondern ist mehr ein Allrounder.
KA: Interessant ist noch Andy Flickinger. In der Vergangenheit zeigte er sich oft in Fluchtgruppen. Ein Fahrer dieses Schlages ist auch der Neuzugang von Phonak, Cyril Dessel.
TR: Die Taktik des Ausreißens bescherte dem Team aber nur 2000 einen Erfolg, als Christophe Agnolutto eine Etappe in Limoges gewinnen konnte.
KA: Wollen wir nun einmal auf die Schwächen des Teams zu sprechen kommen. Tony, wo wollen wir anfangen?
TR: In der Tat besitzt dieses Team einige Schwächen. Im Hochgebirge ist das Team überhaupt nicht besetzt, auch Goubert wird sehr früh abgehängt werden. Das gleiche gilt fürs Mittelgebirge. Hier wiegt der Abgang von Laurent Brochard schwer, denn selbst hier kommt Goubert nicht mit den besten mit.
KA: Für das Mannschaftszeitfahren sehe ich ebenfalls schwarz, da wird für die französische Equipe nichts zu holen sein. Das Team ist ganz auf Jean-Patrick Nazon und lange Jagden in der Ebene ausgelegt. Für den einen oder anderen Fluchtversuch dürfte es eventuell auch reichen. Mehr ist nicht drin.
TR: Für mich das eindeutig schwächste Team der Tour. Dennoch kann man auf Etappenerfolge durch Nazon hoffen.
KA: Und der steht jetzt bei Ulli.

UJ: Herr Nazon, viele sprechen ihrem Team die Qualität für die Tour ab. Was können sie dem entgegensetzen?
Jean-Patrick Nazon: Zum einen hoffe ich, in den Massensprints wieder vorne mitmischen zu können. Das grüne Trikot erscheint auch nicht gerade unrealistisch. Stephane Goubert schließlich ist ja nicht umsonst 20. im letzten Jahr geworden. Dabei hat er leute wie Rogers oder Sevilla hinter sich gelassen.
UJ: Dennoch gilt ihr Team gemeinhin als das schwächste der Tour. Wo wollen sie punkten, die Sprints ausgenommen?
JPN: Wir werden auf Ausreißversuche spekulieren und wollen so das Rennen schnell machen.
UJ: Danke für das Gespräch und zurück zu Klaus.

KA: Es folgt direkt das nächste französische Team. Die aus Brioches la Boulangere hervorgegangene Equipe Bouyges Telecom.

101 - Laurent Brochard
102 - Walter Bénéteau
103 - Sebastién Chavanel
104 - Anthony Geslin
105 - Laurent Lefèvre
106 - Jerome Pineau
107 - Frank Renier
108 - Didier Rous
109 - Thomas Voeckler

TR: Vor der Saison ist Laurent Brochard gekommen, wofür man Sylvain Chavanel ziehen lassen musste. Kurzfristig ein guter tausch, aber längerfristig wird man wohl bei Cofidis den Vorteil haben. Leidtragender war Ag2r, das seinen Kapitän verloren hat. Bereits bei der Tour de Mediterraen zeigte er eine gute Form und wird wie gewohnt auf coupiertem Gelände aktiv werden. Ein Freund des Hochgebirges wird er aber wohl nicht mehr.
KA: Thomas Voeckler dürfte allen noch aus dem letzten Jahr ein Begriff sein. Dieses jahr muss er beweisen, ob er wirklich passabel über die hohen Berge kommt oder ob es doch nur am gelben Trikot lag.
TR: Die beste Platzierung im Gesamtklassement traue ich Jerôme Pineau zu. Nicht zu Unrecht setzen viele Franzosen ihre Hoffnungen in ihn. Auf Didier Rous ist auch immer Verlass. Er wird eine solide Tour ohne Ausreißer nach oben oder unten absolvieren.
KA: Zudem hat man die junge Sprinterhoffnung Frankreichs, Sebastién Chavanel, nominiert. Allerdings wird er noch nicht im Konzert der Großen mitmischen können. Einige Top 10 Platzierungen wären schon ein Erfolg für ihn.
TR: Der Rest des Teams besteht aus erfahrenen Helfern, lediglich Anthony Geslin kann noch zu den Jungspunden gezählt werden. Ein Team jenseits von gut und böse: Für die großen Erfolge fehlt die Qualität, doch mit konstanten Leistungsträgern wird man auch keine böse Überraschung erleben.
KA: Ulli hat Pineau ans Mikrofon bekommen.

UJ: Jerôme Pineau, sie gelten als der Fahrer fürs Gesamtklassement bei Bouyges Telecom. Wie kommen Sie mit dem Druck zurecht, der auf ihnen lastet?
Jerôme Pineau: Ich denke nicht, dass Druck auf mir lastet. Ich habe schon einige male bewiesen, dass ich gute Ergebnisse einfahren kann. Außerdem ist Brochard unser Kapitän, er hat einen viel größeren Druck.
UJ: Welche Ziele hat man mit solch einem Team? Bloß nicht auffallen?
JP: (lacht) Nein, auffallen wollen wir schon, natürlich im positiven Sinne. Wir müssen wie jedes Jahr unser Glück bei Ausreißversuchen suchen. Thomas ist auch ein richtiger Star geworden in Frankreich, er wird sicherlich nicht tatenlos im Feld umherfahren.
UJ: Ich verstehe zwar nicht ganz, warum sie lachen, aber viel Glück. Passen Sie auf, nicht die graue Maus zu werden. Damit wieder kurz zurück nach Paris.

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Riddick
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Beitrag: # 263055Beitrag Riddick
28.6.2005 - 21:35

sehr guter AAR bisher!

aberspielst du mit dem RPM oder mit dem RSM?

Und spielst du ne TdF oder was?
Real Racing Saison Liga - http://www.real-racing-saison.de/

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 263071Beitrag juan antonio flecha
28.6.2005 - 22:03

Riddick hat geschrieben:sehr guter AAR bisher!

aberspielst du mit dem RPM oder mit dem RSM?

Und spielst du ne TdF oder was?
Sicher,dass du den ganzen AAR bisher gelesen hast ? :?


Finde den AAR bisher auch klasse. Bin schon gespannt,wie die Experten bei den Etappen kommentieren :lol:
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Alejandro V.
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Beitrag: # 263309Beitrag Alejandro V.
29.6.2005 - 13:56

@Riddick: Ja, spiele die TdF mit dem Ram 04/05. Der neue eignet sich einfach noch nicht für nen AAR, da die Zeitfahren und Sprints angeblich richtig verbuggt sind.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 263337Beitrag Alejandro V.
29.6.2005 - 14:30

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KA: So langsam aber sicher kommen jetzt die ganz großen Favoriten der Tour 2005. Schon das nächste Team, Lamper-Caffita, stellt zwei Fahrer, die um den Gesamtsieg mitfahren können.
TR: Eine gute Entscheidung, sich nicht nur auf den Giro zu konzentrieren, sondern die besten Leute auch mal zur Tour zu schicken. Hier die Aufstelung:

91 - Damiano Cunego
92 - Guliano Figueras
93 - Gerrit Glomser
94 - Marco Marzano
95 - Eddy Mazzoleni
96 - Dario Pieri
97 - Manuele Scotto d'Abusco
98 - Gilberto Simoni
99 - Patxi Vila

Nach der Enttäuschung beim Giro will Team-Kapitän Damiano Cunego nun bei der Tour auftrumpfen. Im Hochgebirge gehört er zu den fünf, sechs stärksten Fahrern. Sein Problem ist das Zeitfahren: Auch wenn er sich verbessert hat, was man bei der Tour de Romandie sehen konnte, wird er auf Leute wie Armstrong oder Ullrich beim großen Zeitfahren wohl drei Minuten oder mehr verlieren.
KA: Zweiter Leader ist Gilberto Simoni. Nach seinem starken Giro, den er nur knapp gegen Savoldelli verlor, hat er eine Ruhepause gemacht, um sich danach optimal auf die Tour vorbereiten zu können. Aber auch er wird im Zeitfahren einiges an Zeit lassen.
TR: Wichtigste Helfer der beiden in den Bergen werden Eddy Mazzoleni, der 2004 einen superstarken Giro gefahren ist, Marco Marzano und Patxi Vila sein. Vila hat sich schon als Edelhelfer beim Giro erwiesen.
KA: Ja, und der der junge Marzano gilt alseines der größten italienischen Talente. Weiterhin sind Gerrit Glomser und Guliano Figueras wichtige Helfer im Mittelgebirge, die auch selber mal eine Etappe abschießen könnten.
TR: Dario Pieri kann ein exzellenter Helfer in der Ebene, aber auch genauso gut ein Totalausfall werden. Hoffentlich hat er diesmal sein Gewicht in den Griff bekommen.
KA: Hab ich was verpasst? Seit wann fährt Ullrich bei Lampre?
TR: (seufzt) Alles OK, Klaus. Scotto d'Abusco wird sich auf reine Helferaufgaben beschränken müssen.
KA: Alles in allem ein sehr starkes Team. Nur im Mannschaftszeitfahren muss man einen gewissen Rückstand einkalkulieren. Was Gerrit Glomser dazu sagt, werden wir jetzt hören, denn er steht bei Ulli.

UJ: Gerrit, ihr habt ein äußerst starkes Team aufgestellt. Da kann das Ziel eigentlich doch nur Toursieg heißen, oder?
Gerrit Glomser: Wir wollen einen Fahrer aufs Podium bringen, zum Sieg fehlt einfach die Zeitfahrqualität.
UJ: Eine erfrischend ehrliche Selbsteinschätzung. Hat sich Cunego von seiner Krankheit erholt?
GG: Selbstverständlich. Er geht, wie das gesamte restliche Team auch, topfit an den Start.
UJ: Was habt ihr noch für Ziele?
GG: Eine Etappe und das bergtrikot gewinnen.
UJ: Dann wünsche ich ihnen viel Spass und Erfolg auf Frankreichs Straßen. Damit auch zurück zu Klaus

KA: Danke, Ulli. Tony, hat Glomser recht? Kann ein Simoni oder Cunego die Tour nicht gewinnen?
TR: Eher nicht, aber man soll niemals nie sagen.
KA: Damit geht es schon mit dem nächsten Team weiter.
TR: FDJeux hat in diesem Jahr bisher die ganz großen Erfolge vermissen lassen. Bedeutendster Sieg war wohl der Erfolg von Bernhard Eisel am ersten Tag der Tour de Suisse. Hier der Kader des französischen Teams:

81 - Bradley McGee
82 - Stéphane Auger
83 - Sandy Casar
84 - Baden Cooke
85 - Carlos da Cruz
86 - Bernhard Eisel
87 - Philip Gilbert
88 - Frederic Guesdon
89 - Thomas Lövkvist

Leader Bradley McGee ist ein exzellenter Zeitfahrer, der seit dem letzten Jahr auch sehr gut über die hohen Berge kommt. Bei der Tour de Suisse gewann er die Bergetappe über den Arlbergpass und wurde im Gesamtklassement achter, nachdem er am letzten Tag eingebrochen war. Bei ihm sind durchaus die Top 10 möglich.
KA: Ein sehr interessanter Mann für die Berge ist auch Sandy Casar. Der junge Franzose, letztes Jahr zweiter der Nachwuchswertung, hat ein ungeheures Talent, sobald es bergauf geht. Im Zeitfahren lässt er aber die eine oder andere Minute liegen. Dafür gehört er in den Bergen in der Regel zu den zwanzig besten Fahrern.
TR: Der Schwede Lövkvist ist ebenfalls ein guter Bergfahrer, wird aber wohl McGee und Casar helfen müssen. Das meines Erachtens nach größte derzeitige Radsporttalent fährt auch mit.
KA: Philip Gilbert scheint sich zu einem Fahrer wie Alejandro Valverde zu entwickeln: Sprinten, klettern, Hügel fahren, Ebene, Kopfsteinpflaster, Zeitfahren - alles sein Ding. Die Befürchtung ist nur, dass er zu einem belgischen Team wechseln und dort als reiner Klassikerfahrer aufgebaut werden könnte.
TR: Wollen wir es nicht hoffen. In den Massensprints wird man mit Baden Cooke exzellent vertreten sein. Der Australier gehört immer noch zu den besten Sprintern und gewann 2003 auch schon das grüne Trikot. Mit Bernhard Eisel hat er einen hervorragenden Anfahrer, um den ihn alle Sprinter beneiden.
KA: Auger, da Cruz und Guesdon haben Helferaufgaben zugeteilt bekommen und werden wohl nicht oft zu sehen sein.
TR: In der Tat. Schwächen hat dieses Team nur im Mannschaftszeitfahren und eventuell im Hochgebirge, sollten Casar und McGee Totalausfälle sein.
KA: Ulli steht bei Bernhard Eisel.

UJ: Werden wir wieder von dir einen Etappensieg wie bei der Tour de Suisse sehen, Bernhard?
Bernhard Eisel: Mal schauen. Eigentlich soll ich Baden die Sprints anziehen, aber vielleicht fährt er ja auch mal für mich oder ich darf in eine Ausreißergruppe gehen.
UJ: Im Sprint seid ihr ja gut aufgestellt, wie siehts mit der Gesamtwertung aus? Welche Ziele verfolgt ihr da?
BE: Bradley peilt die Top 10 an, was schwierig genug wird. Sandy will wie im Vorjahr unter die besten 20 fahren. Das sind für uns hohe Ziele und Ansprüche, wie wir an uns stellen.
UJ: Hoffentlich nicht zu hohe. Damit bedanke ich mich und höre gerade, dass, welch Überraschung, eine Werbepause ansteht.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 263691Beitrag Alejandro V.
29.6.2005 - 23:53

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KA: Nach einer kurezn Werbeunterbrechung sind wir auch schon wieder da und melden uns mit dem Team Rabobank. Alle Stars sind dabei, die aber in diesem Jahr etwas enttäuschten.
TR: Stimmt, denn Boogerd hat wieder keinen Ardennenklassiker gewonnen und Erik Dekker hat man ebenfalls schon in besserer Verfassung gesehen. Hier ein kurzer Überblick:

71 - Denis Menchov
72 - Michael Boogerd
73 - Erik Dekker
74 - Oscar Freire
75 - Gerben Löwik
76 - Jos Posthuma
77 - Michael Rasmussen
78 - Jukka Vastaranta
79 - Marc Wauters

Von Denis Menchov, dem Team Kapitän, hat man in diesem Jahr so gut wie nichts gehört. Dennoch ein sehr guter Bergfahrer, dem die Top 10 zuzutrauen sind. Richtig glauben mag ich allerdings nicht daran.
KA: Oscar Freire überzeugte als einer der wenigen für die Tour aufgebotenen Fahrer voll und ganz. Im Frühjahr konnte er Tirreno-Adriatico vor Alessandro Petacchi gewinnen und auch bei Mailand-San Remo war er weit vorne. Mit diesen Resultaten hatte er zwischenzeitlich sogar die ProTour-Führung inne, ehe er sie an Petacchi abtreten musste. In den Sprints wird er wieder ganz vorne dabei sein.
TR: Michael Boogerd ist nach Menchov der wohl beste Klassementsfahrer im Team; unter den ersten zwanzig sollte er schon landen können. Ideal für ihn sind die vier Mittelgebirgsetappen, wo er durchaus große Chancen hat, eine Etappe zu gewinnen.
KA: Erik Dekker wird sich wohl wieder in Fluchtgruppen beweisen. Abwarten, ob er seine Leistung von 2000 wiederholen Kann, als er drei Etappen gewann. Der Newcomer Jos Posthuma kann ebenfalls lange Fluchten gewinnen, wie er mit einem Etappensieg bei Paris-Nizza eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
TR: Mensch Klaus, ich habe einen riesen Fehler gemacht und du bemerkst ihn nicht: Zweitbester Rundfahrer im Team ist natürlich Michael Rasmussen.
KA: Sind ja auch Namensvettern.
TR: Ja. Rasmussen wird in den Bergen relativ weit vorne zu finden sein, ihm fehlt aber leider Konstanz in seinen Leistungen.
KA: Ansonsten ist relativ wenig zu sagen. Löwik, Vastaranta und Wauters, der 2001 mal eine Etappe gewann und das Gelbe Trikot trug, sind die helfer für Kapitäne. Wo siehst du die Schwächen des Teams, Tony?
TR: Es besitzt eigentlich keine großen. gut, im Mannschaftszeitfahren wird man ein bisschen federn lassen müssen, aber sonst? Top-Sprinter mit Freire, Top-Ausreißer mit Dekker und Menchov kann dieses Jahr mit den ganz großen über die berge kommen. Ulli steht übrigens bei Gerben Löwik.

UJ: Herr Löwik, unsere Experten sahen kaum Schwächen in dem Team. Können Sie uns weiterhelfen?
Gerben Löwik: Tatsächlich sind wir ein Allroundteam. Nur für einen Zeitfahrsieg wird es wohl nicht reichen.
UJ: Was ist Ziel des Teams? Wollt ihr Menchov unter die Top 5 bringen?
GL: Ja, das wollen wir, auch wenn es schwer wird. Natürlich peilen wir auch einen Etappensieg an.
UJ: Danke für dieses kurze, nichts bringende Gespräch.

KA: Wer folgt jetzt?
TR: Credit Agricole. Bisher wenig auffällig, aber Caucchioli fuhr einen guten Giro und Le mevel gewann dort eine Etappe. Beide sind auch hier dabei:

61 - Christophe Moreau
62 - Francesco Bellotti
63 - Alexandre Botcharov
64 - Pietro Caucchioli
65 - Patrice Halgand
66 - Thor Hushovd
67 - Christophe Le Mevel
68 - Eric Leblacher
69 - Nicolas Vogondy

Moreau will jedes Jahr aufs neue aufs Podium, und jedes Jahr verpasst er es. So auch in diesem Jahr, aber mit seinen Allroundfähigkeiten kann er wieder die Top 10 knacken. Mehr ist auf keinen Fall für ihn drin.
KA: Zweiter Star des Teams ist Thor Hushovd. Letztes Jahr gehörte er schon zu den Top-Sprinern der Tour und holte sich eine Etappe. Dieses Jahr können es sogar mehr werden und auch das grüne Trikot ist nicht unrealistisch. Mit seinen guten Zeitfahrqualitäten könnte er sogar vor dem Mannschaftszeitfahren ins gelbe Trikot schlüpfen.
TR: Pietro Caucchioli fuhr einen hervorragenden Giro d'Italia und wird auch bei der Tour zu den besten Kletterern zählen. Das Zeitfahren ist aber nicht sein Ding. Hoffentlich hat er nicht dasselbe Pech wie beim Giro, als er durch einen Sturz, oder war es doch ein Defekt? Egal, er büßte relativ viel Zeit ein.
KA: Patrice Halgand könnte einer fürs bergtrikot sein. Schon beim Giro hat er ja darauf spekuliert. Diese Rolle könnte aber auch von Bellotti übernommen werden.
TR: Botcharov kommt passabel die Berge hoch und ist damit wichtiger Helfer für Caucchioli und Moreau. Leblacher, Vogondy und trotz seines Giro-Etappensieges auch Le Mevel werden die Wasserträger sein.
KA: Ein Team, das man leicht unterschätzen kann. Um den Rundfahrtsieg wird wohl keiner mitfahren können, aber Caucchioli oder Moreau sind immer für eine Überraschung gut. Mit Thor Hushovd verfügt man über einen sehr endschnellen Mann und Le Mevel, Botcharov und Halgand sind angriffslustige Fahrer. Auch im Teamzeitfahren wird man nicht allzu viel verlieren, auch wenn man statt Vogondy Bodrogi, der die Luxemburg-Rundfahrt gewann, hätte mitnehemn können. Credit Agricole könnte zur Überraschung der Tour 2005 mutieren. Ich gebe wieder ab an Ulli.

UJ: neben mir steht Pietro Caucchioli. Wie gut hast du den Giro verkraftet? Fühlst du dich fit für die zweite GT in diesem Jahr?
Pietro Caucchioli: Momentan fühle ich mich fit, aber man muss sehen, wie es mir geht, wenn wir die Berge erreichen. Ein Einbruch ist prinzipiell leider nie auszuschließen.
UJ: Was erwartet ihr euch von der Tour?
PC: Mal sehen. Das grüne Trikot und ein Top 10 Platz wären nicht schlecht. Aber insbesondere mit einem Gesamtklassementsplatz zu spekulieren, ist heikel. Die Tour ist so gut besetzt wie selten zuvor, da kann man sich keinen Ausrutscher erlauben.
UJ: Ich gebe dahin, wo alle Fahrer in drei Wochen hin wollen: nach Paris.

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Beitrag: # 263832Beitrag Alejandro V.
30.6.2005 - 12:17

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KA: Nur noch sechs Teams haben wir noch nicht gesehen. Es sind die Teams der Favoriten, der ganz großen, der fast übermenschlichen des Sports.
TR: Das Team Phonak Hearing Systems aus der Schweiz steht auf der Bühne. 2004 wurde das Team von mehreren Doping-Skandalen gebeutelt, feierte dieses Jahr durch Botero aber schon beachtliche Erfolge. Natürlich steht auch er im Aufgebot des schweizer Teams:

51 - Floyd Landis
52 - Santiago Botero
53 - Martin Elmiger
54 - Santos Gonzales
55 - Jose Enrique Gutierrez
56 - Miguel Angel Martin Perdiguero
57 - Oscar Pereiro
58 - Tadej Valjavec
59 - Steve Zampieri

Kapitän ist Floyd Landis. Sein Stern ging 2004 bei der Etappe über fünf Alpen-Gipfel auf, als er lance Armstrongs letzter Helfer war. Das zeigt schon seine Stärke in den Bergen, aber er kann auch hervorragend Zeitfahren bestreiten. Ein Podiumsanwärter, zum Sieg wird es wohl nicht reichen. Bereits bei der Dauphiné Libéré zeigte er eine gute Form am Berg.
KA: Co-Kapitän ist Santiago Botero. Nach zwei Seuchenjahren bei T-Mobile hat der Kolumbianer bei Phonak zu alter Stärke zurückgefunden und gewann die Tour de Romandie. Bei der Dauphiné wurde er hinter Landaluze zweiter. Experten bezweifeln aber, dass er die Konstanz für eine dreiwöchige Rundfahrt hat. Wenn er diese beweist, kann er ganz weit vorne landen, da er auch zu den Zeitfahrspezialisten zu zählen ist. 2002 konnte er als erster Lance Armstrong in einem langen Zeitfahren der Tour schlagen.
TR: Dritter im Bunde der Klassementfahrer ist Oscar Pereiro. Letztes Jahr wurde er zehnter der Tour, obwohl er eigentlich Tyler Hamilton helfen sollte. Für ihn sprechen Konstanz und seine Allroundfähigkeiten. Allerdings lastet auf ihm der Fluch, dass er alles gut, aber nichts sehr gut kann. Immerhin gewann er eine Etappe der Tour de Romandie in diesem jahr.
KA: Auch mit Tadej Valjavec ist zu rechnen. Sein Saisonziel, den Giro, vermurkste er zwar, aber dafür kann er jetzt bei der Tour befreit auffahren. Interessant ist auch Martin Perdiguero. Der Spanier, einer der Aufsteiger des Jahres 2004, kann gut sprinten und fühlt sich vor allem im Mittelgebirge wohl. An guten Tagen kann er aber auch die ganz hohen Berge, wie bei der Volta Catalunya 2004 gesehen, bezwingen.
TR: Die beiden Schweizer, Martin Elmiger und Steve Zampieri, werden zusammen mit Santos Gonzales und Gutierrez Helferaufgaben übernehmen müssen. Dennoch sind alle vier immer wieder für einen Ausreißversuch gut.
KA: Ein exzellent besetztes Team. Als Schwäche kann eigentlich nur der Sprint ausgemacht werden, da Perdiguero nicht mit den besten mithalten kann. Ein an Zeitfahrern reiches Team, das auch viele Kletterasse dabei hat. Genaueres gibts jetzt von Ulli.

UJ: Bei mir steht Martin Elmiger. Martin, was sind die ziele des Teams?
Martin Elmiger: Wir wollen einen Fahrer auf dem Podium platzieren und drei unter den ersten fünfzehn. Eine machbare Aufgabe für uns, dazu vielleicht noch ein Etapensieg.
UJ: Wieso ist euer Team in der Schweiz gemeldet, wenn nur zwei Schweizer hier dabei sind?
ME: (kratzt sich am Kopf und sieht sich verlegen um)
UJ: Danke, eine eindeutige Antwort. Wir machen weiter im Programm.

KA: Und im program steht jetzt Gerolsteiner auf dem Plan. Die Mineralwasserequipe von Hans-Michael Holczer geht mit einem exzellenten Team an den Start:

41 - Georg Totschnig
42 - Markus Fothen
43 - Rene Haselbacher
44 - Danilo Hondo
45 - Frank Hoj
46 - Levi Leipheimer
47 - Sven Montgomery
48 - Volker Ordowski
49 - Thomas Ziegler

Kapitän Georg Totschnig strebt nichts weniger als einen Podiumsplatz an. Im Hochgebirge gut wie eh und je, soll er auch im Zeitfahren einen beachtlichen Sprung nach vorne gemacht haben.
TR: Ist dies der Fall, kann er am Ende tatsächlich auf dem Podium stehen. Eher traue ich das aber dem zweiten kapitän Levi Leipheimer zu, der schon erwiesenermaßen beide Fähigkeiten vereint. Dieses Jahr mit starken Resultaten bei der Tour of Georgia und der Dauphiné Libéré. Er ist der zweite starke Rundfahrer, der Gerolsteiner lange gefehlt hat.
KA: Danilo Hondo ist der Sprint-Kapitän des Teams. Seine Fähigkeiten hat er schon mit einem zweiten Platz bei Mailand-San Remo unter Beweis gestellt. jetzt will er eine Etappe bei der Tour gewinnen. Seine Lokomotive ist Rene Haselbacher. Hoffentlich bleibt er diesmal von Stürzen verschont.
TR: Markus Fothen fuhr einen herausragenden Giro, ist aber nach eigenem Bekunden müde. Er kann dennoch den beiden Kapitänen eine große Hilfe sein. Gleiches gilt für Sven Montgomery.
KA: Für Frank Hoj, Thomas Ziegler und Volker Ordowski gilt: Helfer dienste ausüben und eventuell mal mit einer Gruppe wegspringen.
TR: Das Team ist sehr gut aufgestellt und besitzt kaum Schwächen. Wenn man statt Ziegler und Ordowski Rich und Peschel mitgenommen hätte, wäre das Team ein großer Favorit fürs Mannschaftszeitfahren. Jetzt sind sie aber immer noch Mitfavorit, da die Mischung aus Experten und Tempobolzern gut passt. Im Hochgebirge und in Massensprints fühlt man sich ebenfalls sehr wohl. Damit gebe ich kurz runter zu Hans-Michael Holczer.

UJ: Denn dieser ist gerade bei mir. Hans, wo sind die Stärken eures Teams?
Hans-Michael Holczer: Am Berg mit Totsche und Levi, im Sprint mir Danilo und Rene, im zeitfahren mit Markus.
UJ: Stichwort Zeitfahren: Wieso wurden nicht Rich und Peschel berücksichtigt?
HMH: Darüber haben wir uns lange den Kopf zerbrochen. Grund war, dass die beiden nicht gut über die Berge kommen und somit am Ende zu ausgelaugt wären, um dem Team noch helfen zu können. Dennoch war die Entscheidung grenzwertig.
UJ: Dann viel Erfolg bei der Tour, Hans. Ich gebe ein vorletztes mal ab nach Paris.

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Beitrag: # 264024Beitrag Alejandro V.
30.6.2005 - 17:36

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KA: Noch vier Teams warten auf uns, liebe Zuschauer. Eines kann ich vorweg nehmen: Jedes dieser vier Teams stellt mindestens einen Topfavoriten. Den Anfang macht Illes Balears. Der Banesto-Nachfolger schickt ein superstarkes Team zur Tour mit einigen Fahrern, die bisher schon überzeugen konnten. Karpets beim Giro oder Valverde bei Paris-Nizza - öfters hat man dieses Team vorne gesehen. Hier die neun Auserwählten:

31 - Francisco Mancebo
32 - Jose Luis Arrieta
33 - Anthony Colom
34 - Jose Enrique Gutierrez Palacios
35 - Vladimir Karpets
36 - Aitor Osa
37 - Unai osa
38 - Antonio Tauler
39 - Alejandro Valverde

Kapitän Francisco Mancebo zählt zu den besten Rundfahrern der letzten Jahre, was er 2004 mit dem sechsten Platz der Tour und dem dritten Rang bei der Vuelta unter Beweis stellte. Extrem stark im Hochgebirge, schwächelt er ab und an noch im Zeitfahren. Allerdings wird er auch dort immer besser. Er ist einer, der um den Sieg mitfahren wird, da lege ich mich fest.
TR: Durchaus möglich. Allerdings hat man noch zwei andere Mitfavoriten nominiert: Vladimir Karpets fuhr einen sehr starken Giro. In den Bergen lässt sich der Russe nur schwer abhängen, im Zeitfahren gehört er zu den besten.
KA: Da alle guten Dinge drei sind: Alejandro Valverde wurde vor der Saison von Comunidad-Valenciana losgeeist und gilt als das spanische Radsporttalent überhaupt. Auf jedem Terrain fühlt er sich wohl, muss allerdings noch an den zeitfahrqualitäten feilen.
TR: Im Hochgebirge zeigt er noch eine leichte Unkonstanz, die er aber abstellen wird. Dennoch sehe ich ihn nicht als Tour-Sieger 2005.
KA: Acht geben muss man auch auf Unai und Aitor Osa. Die beiden Brüder aus dem Baskenland kommen gut über die Berge und schlagen sich auch im Zeitfahren ordentlich. Sie werden wohl zusammen mit Valverde Edelhelfer spielen.
TR: Gutierrez Palacios ist ein starker Zeitfahrer, der auch sehr gt über kurze, knackige Anstiege kommt. Das Hochgebirge liegt ihm aber nicht so sehr. Vor allem im Mannschaftszeitfahren wird er sehr wichtig sein.
KA: Das Team komplettieren die drei Helfer Arrieta, Colom und Tauler. Welche Schwächen hat das Team, Tony?
TR: Man wird keinen Fahrer dieses Teams in Massensprints vorne sehen, auch wenn Valverde das könnte. Er wird sich aber eher auf die gesamtwertung konzentrieren. Im Mannschaftszeitfahren gehört man sicher nicht zu den Favoriten, aber ein Platz unter den ersten sechs ist allemal möglich.
KA: Ich rechne sogar mit mehr. Ulli ist auch wieder unterwegs auf Stimmenfang.

UJ: Und ich habe die Stimme von Vladimir Karpets gefunden. Herr Karpets, wer ist denn nun bei ihnen Kapitän?
Vladimir Karpets: Wahrscheinlich mancebo. Aber wir sind in der komfortablen Situation, drei starke Klassementsfahrer zu haben. Einer sollte schon unter die ersten fünf kommen.
UJ: Mehr wollte ich auch gar nicht wissen. Auf Wiedersehen!

KA: Es folgt die dänische Mannschaft CSC. Beim Giro ist ihr Kapitän Ivan Basso tragisch am Passo dele Stelvio eingebrochen, jetzt gilt alle Aufmerksamkeit der Tour de France.

21 - Ivan Basso
22 - Tristan Hoffmann
23 - Bobby Julich
24 - Peter luttenberger
25 - Lars Michaelsen
26 - Jakob Piil
27 - Carlos Sastre
28 - Frank Schleck
29 - Jens Voigt

Ivan Basso wurde letztes Jahr dritter und war der einzige, der immer mit Armstrong in den Bergen mithielt. Seine große Schwäche, das Zeitfahren, scheint er ausgemerzt zu haben, wie ein Zeitfahrsieg beim Giro belegt. Damit ist er ein rundum kompletter Fahrer, dem aber etwas die Spurtfähigkeit fehlt. Einer der vier Topfavoriten auf den Gesamtsieg.
TR: Ein unglaublich starker Fahrer. Unterstützt wird er auch von einem sehr guten Team. Als wichtigster Helfer ist wohl Carlos Sastre zu nennen, der selber oft genug die Top 10 der Tour erreicht hat. Jedoch hat er immer noch Defizite im Zeitfahren.
KA: Diese hat Bobby Julich bei weitem nicht. In diesem Jahr feierte er so etwas wie eine Wiedergeburt mit dem Gesamtsieg bei Paris-Nizza und dem Criterium International. Jedoch musste er sich bisher nicht im Hochgebirge beweisen. Sollte er auch da seine früheren Fähigkeiten wiederentdeckt haben, kann er selber ganz weit vorne landen.
TR: In den Bergen werden auch Frank Schleck und peter Luttenberger gute Dienste leisten. Schleck dürfteauch im Abschlussklassement relativ weit vorne landen, da er auch zu den besseren zeitfahrern gehört. Peter Luttenberger wird richtig stark, sobald es bergan geht. Wäre er selber Kapitän, eine Top 10 Platzierung oder mehr wäre allemal drin für ihn.
KA: natürlich dürfen wir uns auch wieder auf zahlreiche Ausreißversuche im flachen freuen. Jens Voigt, Jakob Piil oder Tristan Hoffmann werden wieder zu langen Fluchten ansetzen. Sollte Voigt noch vor dem Mannschaftszeitfahren einen Fluchtversuch durchstehen, könnte er dank seiner herausragenden Zeitfahrqualität das gelbe Trikot übernehmen. Lars Michaelsen zeigte eine starke Leistung bei Paris-Roubaix und könnte ebenfalls auf Etappenjagd gehen.
TR: Einziger nachteil des Teams: Die Massensprints. Dorthatte man aber auch noch nie einen siegfähigen Fahrer gehabt. Das Team ist einer der Topfavoriten für das mannschaftszeitfahren.
KA: Kurz zu Ulli und Jens.

UJ: Jens, du sagtest mal, mit jedem Kind wirst du stärker. Nun hat deine Frau im Mai das vierte Kind zur Welt gebracht. Was dürfen wir jetzt von dir erwarten? Den Gesamtsiegß (lacht)
Jens Voigt: (lacht auch) So weit wollen wir dann doch nicht gehen. Ich will eventuell eine Etappe gewinnen und vor allen Dingen Ivan zum Toursieg verhelfen.
UJ: Welche Etappe hast du dir denn besonders ausgeguckt?
JV: Natürlich die Etappe nach Karlsruhe. Es wäre ein Traum, in meinem Heimatland eine Etappe zu gewinnen und womöglich das gelbe Trikot zu übernehmen.
UJ: Letztes jahr mussten sie sich von vielen deutschen "Fans" aber was anhören. Ist die sache von damals ausgestanden?
JV: Ja, das ist sie. Leider hat ein Fernsehsender eine unverzeihliche Berichterstattung gebracht, die viele als die Wahrheit aufgegriffen haben. Aber das konnte ich damals schon während der Tour regeln, das ist also ausgestanden.
UJ: Vielen Dank, Jens. Ich drück dir alle Daumen und wir sprechen uns ja sicherlich nochmal während der Tour.
JV: Auf jeden Fall. Dein Redakteur sagt gerade, dass es nochmal kurz Werbung geben soll.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 264336Beitrag Alejandro V.
1.7.2005 - 1:47

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KA: Kommen wir jetzt zu den beiden Topfavoriten der Tour 2005. Den Anfang macht Jan Ullrich und sein T-Mobile Team. Hier die Aufstellung:

11 - Jan Ullrich
12 - Rolf Aldag
13 - Andreas Klöden
14 - Francisco Lara
15 - Olaf Pollack
16 - Oscar Sevilla
17 - Tobias Steinhauser
18 - Alexandre Vinokourov
19 - Erik Zabel

Kapitän ist logischerweise Jan Ullrich. Der einzige deutsche Tour-Sieger hatte dieses jahr eine so gute Vorbereitung wie lange nicht. Kann er gewinnen?
TR: Auf jeden Fall. Wenn er die Attacken im Hochgebirge mitgehen kann und die Berge rhythmisch gefahren werden, kann er ganz oben stehen. Ein Platz auf dem Treppchen ist eigentlich ein muss für ihn und das wird er auch hinbekommen, keine Frage.
KA: Fast gleichberechtigt geht Alexandre Vinokourov in die Tour. Der Kasache ist ein sehr guter Berg- und Zeitfahrer. Beliebt beim Publikum wegen seiner Attacken, aber er hat ab und an auch eine Schwächephase wie 2003 nach Luz-Ardiden. Sollte diese ausbleiben, ist er auch ein ganz heißer Podiumsanwärter.
TR: Er wird sich beim Kampf ums Podium wohl mit Ivan Basso streiten müssen. Dritter exzellenter Rundfahrer ist Andreas Klöden. Dieses Jahr fuhr er allerdings meist hinterher. Trotzdem kann er eine starke Leistung abliefern, wenn sein Formaufbau in den letzten drei Wochen wie geplant verlaufen ist.
KA: Zudem hat das Team auch zwei Sprinter im Aufgebot: Erik Zabel und Olaf Pollack. Zabel kann immer eine Etappe oder das grüne Trikot gewinnen. Pollack könnte für ihn die Sprints anziehen, falls er in besserer Form sein sollte als Zabel, sogar gewinnen.
TR: Er ist auch eine der Säulen im Team fürs Mannschaftszeitfahren. Zwei Bergziegen wurden auch nominiert. Oscar Sevilla kann den besten ganz lange folgen, während Lara wohl abreißen lassen muss, wenn die Anstiege länger als sieben oder acht Kilometer sind.
KA: Eigens fürs Mannschaftszeitfahren hat man auch Tobias Steinhauser und Rolf Aldag nominiert. Sie könnten auch für Tempo in der Ebene sorgen, wenn das gelbe Trikot verteidigt werden müsste. Ein kleines Fazit, Tony?
TR: Mit Discovery Channel das stärkste Team der Tour. Man besitzt praktisch keine Schwächen und sollte mit diesem Kader auch bestens für das Teamzeitfahren gerüstet sein. Kurz zu Ulli.

UJ: Danke Tony. Rolf Aldag, mal wieder fährst du mit deinem Kumpel Ete die Tour. Wurdest du aus Dankbarkeit oder wegen deiner Leistung nominiert?
Rolf Aldag: ich hoffe doch wegen meiner Leistung. Es ist natürlich ein schönes Gefühl, erneut hier am Start stehen zu dürfen. In der ersten Woche werde ich für Ete die Sprints vorbereiten und danach Ulle helfen, ins Gelbe zu fahren.
UJ: Damit hast du auch schon das Hauptziel benannt. In deinem Alter und mit deiner Routine achtet man vielleicht auch ein wenig mehr auf die Dinge neben der Strecke. Worauf freust du dich am meisten?
RA: Wie fast alle deutschen Fahrer auf die Etappe nach Karlsruhe. Die Begeisterung der Menschen in Deutschland für die Tour ist unglaublich, wie man 2000 oder 2002 schon gesehen hat.
UJ: Danke und zurück zu Klaus.

KA: So schnell sind wir auch schon beim letzten Team angelangt: Das Team des sechsmaligen Toursiegers Lance Armstrong, Discovery Channel.

1 - Lance Armstrong
2 - José Azevedo
3 - Manuel Beltran
4 - Janek Brajkovic
5 - Vjatcheslav Ekimov
6 - Jaroslav Popovych
7 - José Rubiera
8 - Paolo Savoldelli
9 - Max van Heeswijk

Unumstrittener Kapitän ist Lance Armstrong. Der US-Amerikaner will zum Abschluss seiner Karriere zum siebten mal die Tour gewinnen und zeigte bei der Dauphiné eine gute Leistung. Doch die Konkurrenz ist so gut und stark wie nie zuvor. Dennoch geht er als Topfavorit in die Tour.
TR: Dahinter folgen drei Co-Kapitäne. José Azevedo wurde letztes Jahr fünfter der Tour und fuhr damit das beste Ergebnis eines Armstrong-Adjutanten überhaupt ein. Ein sehr starker berg- und Zeitfahrer.
KA: Paolo Savoldelli kam vor der Saison vom Rivalen T-Mobile und knüpfte prompt an vergangene Zeiten an: Er gewann den Giro vor Gilberto Simoni und feierte dabei sogar einen Etappensieg. Exzellent im Zeitfahren, gerät er in den Bergen manchmal in Verlegenheit.
TR: Jaroslav Popovych vervollständigt dieses Trio. Der Ukrainer, 2003 dritter des Giros, gewann in diesem Jahr die Katalonien-Rundfahrt und bewies damit seine gute Form. Auch er ist im Zeitfahren sehr gut, in den Bergen hat er aber noch nicht die Konstanz eines Champions. Diese wird aber sicherlich noch kommen, was auch lance Armstrong so sieht, der große Stücke auf Popovych hält.
KA: Interessant könnte Janek Brajkovic werden. Er gilt als Riesentalent und bereits jetzt guter Zeitfahrer. Auf ihn darf man gespannt sein.
TR: Dazu kommen zwei Edelhelfer am Berg: Manuel Beltran und Jose Rubiera waren Armstrong immer treue Helfer. Auch in diesem Jahr werden sie das Tempo am Berg für ihren Kapitän machen.
KA: Ein Novum: Erstmals, seit Armstrong die Tour dominiert, hat das Team einen Sprinter nominiert. max van Heeswijk soll in der ersten Woche auf Etappenjagd gehen. Allerdings muss man abwarten, ob er einen McEwen oder Boonen schlagen kann. Für das Mannschaftszeitfahren kommt noch Ekimov mit. Der Russe ist gerade so noch fit geworden, nachdem er eine schwere Verletzung erlitten hatte.
TR: Das in den bergen wohl stärkste Team. Sechs Topfahrer hat kein anderes Team im Aufgebot. Zusätzlich kann man mit breiter Brust in das Mannschaftszeitfahren gehen, stehen hier doch ebenfalls sechs Spezialisten bereit. Die Lücke im Sprint wird durch van Heeswijk geschlossen, so dass keine Schwäche existiert.

UJ: Ich melde mich jetzt einfach mal so, damit ich früher Feierabend habe. Neben mir steht Max van Heeswijk. Was ist das für ein Gefühl, von Armstrong als erster Sprinter überhaupt in "sein" Tour-Team berufen zu werden?
Max van Heeswijk: Natürlich ein großartiges. ich werde versuchen, es dem Team mit Etappensiegen zurückzuzahlen.
UJ: Kann die Tour bei dem Kader nicht langweilig und zur Discovery Channel-Tour werden?
MvH: Nein, es gibt ja genügend andere Favoriten. Ullrich, Basso, Vinokourov, Mancebo, Leipheimer, Cunego, um nur einige zu nennen. Der Favoritenkreis war noch nie so groß bei einer Tour wie dieses Jahr, da müssen wir höllisch aufpassen. Da kann das beste Team gerade nur gut genug sein.
UJ: Vielen Dank. ich verabschiede mich hiermit und gebe kurz zurück zu Klaus und Tony. Bienvenue!

KA: Danke Ulli. Damit ist die Teampräsentation beendet. ich für meinen Teil habe nichts mehr zu sagen, du, Tony?
TR: Nein.
KA: Damit dann tschüss und auf Wiedersehen. Bis morgen sagen Klaus Angermann und...
TR: Tony Rominger.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 264337Beitrag Alejandro V.
1.7.2005 - 1:50

Jetzt könnt ihr mal eure Tipps sagen, wie das podium aussieht, wer der Überraschungsfahrer werden könnte und wer die einzelnen Wertungen gewinnt. Ergebnisse werden in die Berichterstattung eingearbeitet. Die Etappen werden immer am gleichen Tag wie im RL gepostet, Tippabgabe ist also bis Samstag Abend. Viel Spaß!

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Dani
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Beitrag: # 264349Beitrag Dani
1.7.2005 - 7:07

Sehr schöne Vorstellung Alejandro.
Podium
Armstrong
Ullrich
Basso
Sprint
McEwen
Berg
Mayo
Jungprofi
Cunego
Team
Discovery Channel
Zuletzt geändert von Dani am 1.7.2005 - 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
R.I.P. Andi Matzbacher

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