Wichtig ist nicht das WAS, sondern das WIE

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Skâl
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Beitrag: # 6804558Beitrag Skâl
15.2.2010 - 9:38

Das waren zwei 180°Wendungen innerhalb von wenigen Posts. Ich finde das ist zu viel des Guten. Bleib jetzt mal ne gewisse Zeit einer Story treu, dann gewinnt dein AAR wieder an Spannung. Schreiberische Qualität besitzt du ja!

LG
Skâl

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tobikaka
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Beitrag: # 6810234Beitrag tobikaka
8.4.2010 - 15:09

Stunden, Tage, Wochen. Die Zeit ging an ihm vorbei. Er schlug sich weiter durchs Leben, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ohne einen Sinn dahinter zu sehen. Getragen von seiner Gleichgültigkeit entschied er sich vor ein paar Tagen New York für eine Zeit zu verlassen und begab sich auf eine Reise durch Europa. Eine Reise ohne bestimmtes Ziel. Nachdem er in Frankreichs Modemetropole Paris das erste Mal seit langem wieder mit einem Lächeln durch die Strassen schlendern konnte, verschlug es ihn über Genf, Mailand, Rom und Wien schliesslich nach Prag. Mit jeder Reise erhellte sich die Welt aus seiner Sicht. Ob das am weiblichen Gegenstück oder an seinen neu erlangten Kenntnissen in Mode, Kunst und Kultur lag, lässt sich nicht herausfinden. Lediglich, dass er sich in allen Sparten positiv weiterentwickelte. In Prag, auf dem Höhepunkt seines Selbstvertrauens, seiner Psyche seit seinem Unfall, fand er schliesslich wieder zurück zu sich selbst. Alles war wieder da. Seine Visionen, sein Lebensgefühl, sein Selbstvertrauen, seine Motivation, sein Traum. Wer jetzt denkt, dass dies viel zu einfach verlaufen sei und das nicht für möglich hält, der befindet sich im Irrtum. Einfach war es keines Falls und nur mit dem Flug nach Prag war es auch nicht getan. Begonnen hatte alles mit dem Flug von Wien nach Prag. Die Filme auf der Festplatte seines MacBooks kannte er alle Rückwärts. Auf jenem Flug jedoch stiess er auf ein Video, welches er zwar ebenfalls kannte, sich aber nicht mehr an dessen Existenz erinnern konnte. Es war das letzte grosse Radrennen, das er Live miterlebte, vor seinem Absturz. Mailand San-Remo. Seither hatte er sich überhaupt nicht mehr mit seiner ehemaligen Passion dem Radsport auseinandergesetzt. Zögernd startete er das Video. Das ganze Rennen hatte er auf seiner Festplatte gespeichert. Mit einer spürbar grösser werdenden Nervosität schaute er gebannt auf den Bildschirm und verfolgte die ersten aktiven Kilometer auf dem Schirm. Schnell musste er jedoch realisieren, dass sich nicht einmal mehr an dieses Rennen erinnern konnte. Die Anspannung über den Sieger war zu gross bei ihm, die Vorfreude auf die letzten Kilometer ebenfalls. So klickte er sich vorwärts bis zum Poggio. Seine Hände wurden langsam feucht, das Kribbeln im Magen immer wie grösser. „Ich hätte Schleck schlagen können!“ Mit diesen Worten wurde er aus seiner Welt gerissen. Ungläubig blickte er sich um und sah neben sich jenen jungen, schmächtigen Mann, der ihm scheinbar mit seiner Arroganz zu imponieren versuchte was er überhaupt nicht verstand. Mit einem verständnislosen „Wie bitte?“, wollte er die Aussage noch einmal hören. Der junge Mann an seiner Seite liess sich jedoch überhaupt nicht beirren. Er habe ihn schon richtig verstanden, gab er von sich, bevor er weiter erzählte, wie er Schleck geschlagen hätte, hätte er die Chance dazu gehabt und überhaupt sei er besser als die meisten anderen und könne nicht verstehen, warum er nie eine faire Chance erhalte.

Ungläubig sass er da, hörte sich das Gerede seines Sitznachbars an, obwohl er eigentlich nur in Ruhe das Rennen zu Ende schauen wollte. Das konnte er jedoch vergessen und so schaltete er sein MacBook wieder ab. Frei nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn“. Sein Nebenan jedoch wollte davon nichts wissen. Vertieft in seine Ausführungen vergangener Tage bemerkte er das Desinteresse von ihm gar nicht. Würde er ihn nicht sehen, er hätte das Gefühl mit eine sehr alten Mann zu sprechen, doch er schätzte ihn auf etwa 20 Jahren. Schliesslich hielt es Jason Miles nicht mehr aus. „Entschuldigen Sie, ich will Sie ja nur ungern unterbrechen, aber kennen wir uns woher?“, fragte er in der Hoffnung, das Gespräch bald wieder beenden zu können. Die Hoffnung zerschlug sich jedoch so schnell, wie sein Gesprächspartner nach einem kurzen, „ich glaube kaum, dass ich Sie kenne. Aber sie kennen mich bestimmt. Ich bin Sidney Taylor, habe 2007 für Ag2r die Tour de Romandie gewonnen, fuhr in diesem Jahr für Euskaltel und gelte als das grösste Talent aller Zeiten!“, mit seiner Geschichte weiterfuhr. Innerlich schaltete Miles wieder ab, er schwelgte selber in seinen verschwommenen Erinnerungen der Saison. Sein Feuer, das erloschen schien kam wieder zurück. Wenn gleich es im Moment nur eine mikroskopisch kleine Sparflame war. Er spürte, dass wieder etwas da war. Taylor schien es weder zu bemerken noch zu stören, dass er Miles Aufmerksamkeit nicht wirklich hatte. Er schien genau zu wissen, wie er diese erlangen konnte, wenn er denn wollte. So begann er über die Gegenwart und die Zukunft zu sprechen, sein neues Team und seine Ziele und genau in diesem Moment kam Miles wieder zurück aus seiner Welt. Es waren die ersten längeren Ausführungen vom jungen Ire, die ihn zu interessieren schienen. „Darum wurde mein Vertrag mit Euskaltel aufgelöst und darum sitze ich jetzt in diesem Flugzeug. In Prag werde ich bei AC Sparta Praha einen neuen 2-jahres Vertrag unterschreiben. Sie haben mit Nijdam bereits einen anderen jungen Fahrer verpflichtet. Aber der wird für mich fahren müssen. Ich werde in diesem Jahr jede anständige Rundfahrt gewinne, bei der ich teilnehmen werde und verteidige nicht nur meine irischen Titel im Strassenrennen und Zeitfahren, sondern werde auch gleich noch Weltmeister in beiden Disziplinen.
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Beitrag: # 6811884Beitrag tobikaka
3.5.2010 - 15:39

Miles war erlöst, als er endlich aus dem Flugzeug steigen konnte. Sein Sitznachbar Sidney Taylor redete ununterbrochen. Umso glücklicher und erleichterter war er, als Taylor davon rauschte. Er müsse jetzt seinen neuen Vertrag unterschreiben. Die Reise für Miles ging so weiter, wie sie in Wien aufgehört hatte. Nachdem er sein Hotelzimmer bezogen hatte, ging es nach einem kurzen Drink an der Hotelbar in die Stadt. Sightseeing und Souveniershopping bis es ihn in ein kleines Restaurant mitten in Prag verschlug. Er fühlte sich wieder lebendig und glücklich. Gemütlich genoss er sein Essen als er per Zufall mitbekam, wie seine Tischnachbarn über Radsport diskutierten. "Hat Taylor bei Prag unterschrieben?", fragte der Eine, "Ich weiss es nicht. Aber ich habe gehört, dass er und Nijdam heute unterschreiben sollen", erwiderte sein Gegenüber. Danach folgten wieder ein paar Sätze die er nicht verstand oder verstehen wollte. Es zeugt ja schliesslich nicht von Höflichkeit, andere Leute zu belauschen. Schliesslich hörte Miles wieder, dass Sie endlich eine Person bräuchten, welche das Team gut und verlässlich zusammenstellen könne, damit man in Zukunft wieder erfolgreicher sein könne. "Es kann doch nicht sein, dass wir nicht in der Lage sind, geschasste junge Fahrer zu verpflichten." Miles zögerte einen kurzen Moment ehe er seinen Mut zusammenriss und sich zu den beiden hin gesellte. "Meine Herren, ich hoffe Sie verzeihen mir die Störung, aber ich habe einen Teil eures Gesprächs mitbekommen. Was für eine Person suchen Sie genau?". Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Ohne lange zu überlegen. Die beiden Herren schauten ihn verdutzt an und ehe sie etwas sagen konnten fuhr er fort. "Oh... entschuldigen Sie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Miles, Jason Miles." Es folgte einen kurzen Moment der Stille bis einer der unbekannten Herren das Wort ergriff. "Mr. Miles, setzten sie sich doch bitte", und deutete auf den freien Stuhl am Tisch. "Ich kenne sie", fuhr er mit ernster Miene fort, "sie sind doch dieser Amerikaner, der letzten Frühling einen schlimmen Unfall hatte, nach ihre Firma bankrott gegangen ist." Danach tauschten die beiden in ihrer Landesprache einige Sätze aus, ehe er sich wieder an Miles wandte. "Hatten Sie damals nicht noch ganze Trainingscentren, die sie durch ihre Firma finanzierten?", fragte er ihn. Miles war überrascht, wie bekannt er in Europa war. Er hatte sich eigentlich gedacht, dass er dies alles so ein bisschen im Hintergrund getan hatte und es sich kaum rumgesprochen hatte. "Ja", erwiderte er, "ich hatte ein Center in Bilbao und..." Entsetzt brach er den Satz ab. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und er begann innerlich zu zittern. Ohne ein weiteres Wort kramte er sein iPhone aus seiner Jackentasche und bediente es mit nervösen und hastigen Bewegungen. Er hasste sie, diese Situationen. In letzter Zeit kamen sie ab und zu vor - Erinnerungen an wichtige und weniger wichtige Dinge und Ereignisse vor seinem Unfall. Nach gefühlten rund 20 Minuten blickte er mit einem knappen Lächeln von seinem Handy auf und entschuldigte sich bei den Herren für sein Verhalten. Von der Neugierde gepackt, fragte ihn nun der andere Mann am Tisch, der bis jetzt noch kein Wort mit ihm gewechselt hatte, was den los war. Miles erzählte den beiden von seinem Unfall, dem langen Koma und den Déja-vu's die er in letzter Zeit immer wieder hatte und er in diesem Moment auch wieder hatte. Die Fahrer in seinen Trainingscentren sollten schliesslich auch an Rennen teilnehmen und für diese Rennen hatte er auch Sponsorenverträge abgeschlossen, jedoch nicht über seine alte Firma, sondern über sich persönlich! Was demnach bedeutet, dass diese Verträge noch gültig sind und er vertragliche Bedingungen zu erfüllen hätte. Bedingungen die er bis jetzt alles andere als erfüllt hatte.

Wieder tauschten die beiden Herren in ihrer Sprache ein paar Sätze aus. "Mr. Miles, wir haben eine Frage", wendeten sie sich abermals an ihn, "können sie uns näher erklären, was für Verträge das sind? Wir haben das Gefühl, sie könnten unser Glücksmann sein!" Nun verstand Miles die Welt nicht mehr. Verdutzt blickte er in die beiden lächelnden Gesichter von denen er noch immer keinen Namen kannte oder was sie genau mit Radsport zu tun hatten. "Das kann ich machen", doch ehe sich die beiden unbekannten Herren wirklich darüber freuen konnten fügte Miles an, "aber nur, wenn sie mir vorher erklären, wer sie sind, was sie machen und wobei ich ihr Glücksmann sein könnte." Auch wenn die beiden nicht mit einer solchen Antwort gerechnet hatte, schienen sie etwas in dieser Art erwartet haben. Sie stellten sich als Milan Erzen und Bodgan Fink, Teammanager und Team - Repräsentant vom Continentalteam Adria Mobil vor. Sie seien in Prag, um mit ein paar Fahrer Vertragsverhandlungen zu führen und möchten vor allem Taylor und Nijdam noch zu einem Wechsel zu ihnen überreden. Zudem würden sie noch Sponsoren und Geldgeber suchen und hoffen jetzt, in Miles genau einen solchen gefunden zu haben. Miles wusste nicht was oder wie er fühlte. Langsam realisierte er, dass er die einmalige Chance besass, wieder ins Radgeschäft einzusteigen. "Aber ich weiss nicht, in wie fern meine Sponsoren ihnen helfen können. Denn ich habe einige Verpflichtungen, die ich erfüllen muss, sobald ich offiziell an einem Radrennen dabei bin", meldete Miles seine Bedenken an. "Wenn sie wirklich interessiert sind, als Geldgeber bei uns einzusteigen, dann werden wir eine Lösung finden", antwortete Erzen. Geldgeber - das Wort gefiel Miles überhaupt nicht, denn er selbst hat kein Geld. Höchstens mit seinen Sponsoren könnte er dem Team helfen, aber Geldgeber?
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Beitrag: # 6829282Beitrag tobikaka
26.8.2010 - 15:17

Nach der langen Schreibpause bin ich wieder zurück und habe wieder Lust zum schreiben. Vor allem Lust zum schreiben, denn Zeit zum spielen habe ich im Moment nicht so wirklich. Was eigentlich auch egal ist. Zur Fortsetzung des AAR's habe ich bereits ein paar Beiträge verfasst, habe auch zwei mögliche Varianten. Doch bevor ich an der Story weiterschreibe, werde ich zuerst den AAR "erklären" und fiktive Personen vorstellen, sowie den bisherigen Verlauf - der für die Fortsetzung wichtig ist - kurz zusammenfassen.

Die fiktiven Personen im AAR:

Jason Miles
Jason Miles (USA) ist - respektive war - ein reicher Jungunternehmer. Beglückt durch ein millionenschweres Vorerbe baute er sich seine eigene Firma auf. Seine Liebe zum Radsport zeigte er durch den Aufbau diverser Nachwuchs-Akademien, verteilt über die ganze Welt. Gleichzeitig schmiedete er Pläne für ein neues Pro Tour - Team. Für jenes Team hatte er bereits Sponsoren gefunden, bevor seine Firma bankrott ging und seine "treuen" Mitarbeiter ihn um sein letztes Geld brachten. Was blieb war ein Scherbenhaufen für drei. Nach dem Bankrott der Firma mussten auch die Rad-Akademien geschlossen, die Team - Pläne auf Eis gelegt werden. Miles ertrank seinen Schmerz im Alkohol, baute einen Selbstunfall und lag danach in einem monatelangen Koma. Als er wieder zu sich kam, hatte er gar nichts mehr. Einzig sein Psychologin, welche ihm jedoch auch nicht weiterhelfen konnte. Es dauerte seine Zeit, bis er sich aufmachte, aus New York zu entfliehen und die grossen Städte Europas zu bereisen, bis er schliesslich in Prag mit zwei Verantwortlichen vom slowenischen Continentalteam Adria Mobil ins Gespräch kam.
Kommentar des Autors: Jason Miles kommt der Figur des Hauptcharakters am nächsten, wobei ich in ihm eher der Story - Erzähler sehe, als die Hauptperson als solches. Ihn habe ich erst nach den ersten Wochen in diesem AAR erfunden, nachdem ich jemanden brauchte, der sich für die Nachwuchs - Akademien verantwortlich zeigte. Aus dem eigentlich gedachten hochnäsigen, arroganten, verwöhnten, grössenwahnsinnigen, ehrgeizigen und erfolgsbestimmten Unternehmer, könnte sich noch der smarte, junge und dynamische Amerikaner entwickeln.

Sidney Morris Taylor
Sidney Morris Taylor, ein mittlerweile 22-jähriges Nachwuchstalent aus Glenarriff im Süden von Irland. Er machte durch gute Leistungen bei den diversesten Juniorenrennen auf sich aufmerksam. Bereits mit 8 Jahren verliess der Sunnyboy mit den roten Haaren Irland und zog nach Frankreich, genauer in die Bretagne. Doch dort hielt es ihn nicht lange. Nach 4 Jahren zog er weiter Richtung Alpen und landete schliesslich im schweizerischen Wallis. Dort trainierte er mit dem Schweizer Profi Alexandre Moos.

Seine Stärke ist, dass er keine grosse Schwäche hat. Er fühlt sich auf jedem Terrain wohl. In Radsportkreisen gilt er als absolutes Juwel und als legitimer Nachfolger von Eddy Merckx. Sein Profidebüt gab er im Alter von 19 Jahren im dänischen Team Designa Køkken. Von der ging es noch in der gleichen Saison weiter zu Ag2r Prévoyance wo er gleich die Tour de Romandie gewinnen konnte. Nach einer von Verletzungen und Enttäuschungen geplagten Saison 2008 kam die "Diva" 2009 schliesslich für viele überraschend zurück in den Radsportzirkus. Das belgische Team Topsport Vlaanderen sicherte sich die Dienste des Iren, der es jedoch auch dort nur kurz aushielt und für den Giro schliesslich zum baskischen Team Euskaltel wechselte.
Für alle die die sich jetzt fragen wie ich dazu komme, ihm den Tour de Romandie - Sieg von 2007 zuzuweisen. Sidney Morris Taylor ist ebenfalls eine fiktive Person. Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es mein Lieblingscharakter ist. Taylor entstand bereits bei meinem letzten AAR "Der spezielle Weg eines Taktikers - und 2 Nachwuchstalenten". Von dort kommen ebenfalls seine Erfolge. Die Figur Sidney Taylor ist für mich eine Herzensangelegenheit. Darum wird er wohl auch mehr im AAR eingebunden sein und vorkommen als andere. Taylor war "bekannt und beliebt." Wie folgende Auszüge aus meinem alten AAR zeigen:
Grabba hat geschrieben:...Du hast mit Sidney Morris Taylor den vielleicht interessantesten aller AAR-Charaktere geschaffen. Jedenfalls gehört er für mich schon jetzt zu den besten Figuren die ich aus AARs kenne....
Style hat geschrieben:...der cahrakter von dem jungtalent sidney morris taylor..einfach herlich...
So sollte auch verständlich sein, wieso ich Taylor so mag. Für die Figur Taylor war das jedoch noch nicht alles. Das grösste für mich als AAR-Autor war jedoch Grabba's Gastauftritt zu Taylor (Klicken zum Lesen)Auf Taylor wartet noch eine spannende Geschichte und hoffentlich eine erfolgreiche Karriere.
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Beitrag: # 6829406Beitrag tobikaka
27.8.2010 - 12:00

Roy Nijdam
Roy Nijdam wurde das Talent förmlich in die Wiege gelegt. Bereits sein Grossvater wurde 1961 Amateur - Verfolgungsweltmeister und gewann 1964 eine Etappe der Tour de France. Sein Vater war gar noch etwas erfolgreicher. Bei insgesamt 10 Tour - Teilnahmen gewann Jelle Nijdam 6 Etappen und fuhr 3 Tage in Gelb. Weiter gewann er eine Etappe bei der Vuelta, sowie die Eintagesklassiker Amstel Gold Race, Paris - Tour, Paris - Brüssel und kam in seiner Karriere auf insgesamt 104 Erfolgen. Ein schweres Erbe für Roy.

Auf die Welt gekommen ist er wie sein Vater in Zundert. Seine Stärken sind auf hügeligem und bergigem Terrain und in der Ebene. Sein Debüt bei den Profis gab der mittlerweile 24-jährige Niederländer in der Saison 2007 für das Rabobank Continental Team. Mit überzeugenden Leistungen – Sie bei der Tour de Normandie, 3 Jours du Vaucluse und Ruban Granitier Berton und ein 3. Platz bei Lüttich – Bastogne – Lüttich U23 - stieg der noch im gleichen Jahr in die Pro Tour Mannschaft von Rabobank auf und wusste auch dort zu überzeugen. Bei der Dauphiné Libéré 2007 gewann er neben dem Bergtrikot auch noch eine Etappe. Es folgte der Sieg beim Strassenrennen bei den niederländischen Meisterschaften. Die Erfolgsstory gipfelte im Gewinn des Bergtrikots der Tour de France im gleichen Jahr und einem 2. Platz auf der 5. Etappe.

Der schüchterne und zurückhaltende Nijdam sorgte jedoch nicht nur für positive Schlagzeilen. Nachdem er im Frühjahr 2007 für einige Wochen verschwunden war, trat er im gleichen Jahr nach schwachen Leistungen bei der Clasica San Sebastian nicht zum GP Miguel Indurain an, was die Konsequenz hatte, dass Rabobank seinen Vertrag mit ihm auflöste. Erst auf die Saison 2009 kam Nijdam zurück auf die Radsportbühne und erhielt beim amerikanischen Rock Racing Team einen neuen Vertrag.
Kommentar des Autors: Roy ist wie Taylor in meinem letzten AAR "Der spezielle Weg eines Taktikers - und 2 Nachwuchstalenten" entstanden. Mit ihm wollte ich „meinen virtuellen Boogerd-Nachfolger“ erschaffen. Auch er ist mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich ihn in diesem AAR auch wieder einbauen musste. Im Gegensatz zu Taylor ist Nijdam jedoch der zurückhaltende, ruhige und unscheinbare. Über seinen Weg und Zukunft bin ich mir ebenfalls noch nicht sicher. Die Geschichte um die Person und den Charakter habe ich bei ihm noch nicht so ausgeführt. So habe ich bei ihm noch viele Möglichkeiten offen.

Julien Armand Lino
Der 22-jährige Bretone gilt als Allrounder, wobei er bei Eintagesrennen am stärksten einzustufen ist. Lino sollte sein Debüt eigentlich 2008 beim Team Credit Suisse geben. Dazu kam es jedoch nie, weil sich das deutsche Team mit amerikanischer Lizenz bereits nach der Tour Down Under wieder zurück zog. So kam es, dass Lino die grosse Bühne des Radsports erst 2009 betreten konnte. Er erhielt bei Cofidis seinen ersten Profi-Vertrag. Lino gilt zwar als sehr selbstbewusst, aber keinesfalls arrogant. Er weiss was er kann und steht öffentlich dazu, ohne jemals zu vergessen, dass er die Rennen nicht alleine fährt und dass es auch andere sehr gute Fahrer gibt.

Linos Debüt bei den Profis entpuppte sich als absolutes Traumszenario. Gleich bei seinem ersten Rennen, dem GP d’Ouverture de la Marseillaise konnte er reüssieren und gewann das Rennen solo. Diesem Sieg folgte ein weiterer Etappensieg bei der Étoile de Bessèges, was ihm auch gleich den Sieg in der Gesamtwertung einbrachte. Er konnte seine überragende Frühform bis zu Paris – Nizza konservieren und erreichte dort den sehr guten 9. Platz in der Gesamtwertung und konnte Fahrer wie Carlos Sastre, David Arroyo, Vladimir Karpets, Roman Kreuziger oder John Gadret hinter sich lassen. Es war jedoch vorerst das letzte grosse Ausrufezeichen. Zwar wurde er beim Eintagesklassiker Mailand – San Remo zwölfter, danach löste Cofidis den Vertrag mit ihm auf. Zusammen mit Leonardo Duque und Rein Taaramäe. Ein neues Team fand er jedoch ziemlich schnell. Bereits zwei Wochen später unterzeichneten die drei einen Vertrag bei Euskaltel – Euskadi.
Kommentar des Autors: Auch Julien Armand Lino ist ein fiktiver Charakter aus einem anderen AAR, den ich übernommen habe. Lino sollte beim Community-Projekt „Der Griff nach den Sternen“ von Grabba meine neue Zukunftshoffnung im Team Credit Suisse sein. Da der AAR leider nicht sehr lange Bestand hatte wollte, übernahm ich ihn. Lino war vor allem zu Beginn des AAR’s die Hauptperson, vor allem auch, weil er die grössten Erfolge zu feiern hatte. Der Charakter Lino steht in der Linie jener Fahrer, die ich aus anderen AAR’s übernommen habe. Was ich mit Fortdauer des AAR’s auch weiter geplant habe. Zu Beginn lag mein Hauptaugenmerk bei Lino auf dem Duell zwischen ihm und Derek Holmes (werde ich zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen). Nun wird sich die Rolle von Lino im Radzirkus ein wenig ändern. Mehr verrate ich jedoch nicht.

José Miguel
3 Jahre, zwei Operationen und eine lange Leidenszeit musste der 26-jährige Deutsche verkraften, ehe er bei der Volta ao Algarve seinen ersten Sieg als Profi feiern konnte. Sein Debüt gab er in der Saison 2006 beim deutschen Rennstall Milram. Miguel ist zwar nicht so talentiert wie andere, aber durch seinen unglaublichen Trainingsfleiss und seinen Ehrgeiz konnte er sich kontinuierlich verbessern. Trotz seiner 2 ½ - jährigen Verletzungspause. Miguels Stärken sind speziell. Er ist einer der wenigen Klassikerspezialisten, die auch im Zeitfahren jederzeit für eine Topplatzierung gut ist. Für Topplatzierungen sorgte er im Frühjahr 2009 nicht nur bei der Volta ao Algarve, sondern auch bei der Volta Ciclista a Mallorca, wo er hinter dem spanischen Spitzenfahrer Alejandro Valverde zweiter wurde. Seine Erfolge verdankt er nicht zuletzt seinem neuen Team, Xacobeo Galicia. Miguel, deutscher mit spanischer Vergangenheit, fühlt sich im warmen Spanien pudel wohl.
Kommentar des Autors: José Miguel war zusammen mit RotRigo der Grund, warum ich überhaupt mit dem Schreiben von AAR’s begann. So war ich umso glücklicher, als mir José seinen Charakter zur Verfügung stellte, da er seinen AAR ja nicht weiterführen konnte. Miguel wird ab und an wieder im AAR erscheinen, wenn es die Story zu lässt oder der Fahrer gute Ergebnisse einfährt.
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Beitrag: # 6832787Beitrag tobikaka
21.9.2010 - 8:16

Derek Holmes
Holmes ist einer der komplettesten Fahrer, die der Radsport je gesehen hatte. Der 21-jährige Australier hat alles um die grossen Rundfahrten zu gewinnen. Einzig auf Kopfsteinpflaster fühlt er sich nicht so wohl. Dem kommt er entgegen, dass er solche Rennen gar nicht fährt. Seine Kraft und sein Tempo in der Ebene, seine Explosivität bei Anstiegen und sein Fahrgefühl machen ihn zu einem der grössten Talente aller Zeiten - sagt man jedenfalls in Australien. Er gilt als legitimer Nachfolger von Cadel Evans und bestritt auch die Saison 2009 - seine Debütsaison - im gleichen Team bei Silence - Lotto.
Kommentar des Autors: Mit Holmes habe ich seit Beginn des AAR's einen Weg vor, den ich hier nicht näher beschreiben will. Er gilt als Nachfolger von Evans und konnte bei Paris - Nizza 2009 überzeugen. Natürlich ist er ein fiktiver Fahrer.

Enrico Arizubarri
Kommentar des Autors: Arizubarri ist ein fiktiver Fahrer, den ich ebenfalls von einem alten AAR übernommen habe. Er ist ein Teil der Story-Line um Lino/Duque/Taaramäe bei ihrer Zeit bei Euskaltel. Wie es danach mit ihm weiter gehen wird, bin ich mir selbst noch nicht sicher.

Ivan Alberto Camorrama / Igor Sarazin
Kommentar des Autors: Meine beiden letzten fiktiven Fahrer, die ich in den AAR einbinden wollte und werde. Die Story und der Hintergrund von Camorrama und Sarazin stehen bereits. Sie werden im Verlaufe des AAR's eingebunden.

Kommentar des Autors: Damit wäre die kurze Vorstellung und auch eine kleine Zusammenfassung durch. In den nächsten Tagen wird der eigentliche AAR weiter gehen. Natürlich wird es zuerst noch mit den Ergebnissen der Saison 2009 weitergehen. Ich werde diese jedoch in die Story verpacken und nicht einfach einzeln posten, was natürlich auch eine Möglichkeit wäre. Nachfolgend könnt ihr auf jeden Fall einmal alle Ergebnisse nachlesen, die bereits herausgefahren wurden.


Ergebnisse Saison 2009:

Tour Down Under
1. David Millar (Garmin)
2. Vicente Garcia Acosta (Caisse)
3. Leif Hoste (Silence)
Paris - Nizza
1. Alberto Contador (Astana)
2. Cadel Evans (Silence)
3. Alejandro Valverde (Caisse)
Tirreno - Adriatco
1. Lance Armstrong (Astana)
2. Kim Kirchen (Columbia)
3. Damiano Cunego (Lampre)
Mailand - San Remo
1. Fränk Schleck (SaxoBank)
2. Alessandro Ballan (Lampre)
3. Matti Breschel (SaxoBank)

Strassenmeister:
AUS - RR: Cadel Evans (Silence) -- TT: Cadel Evans (Silence)
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Beitrag: # 6846770Beitrag tobikaka
8.3.2011 - 9:03

Jedes Mal wenn ich hier im Forum unterwegs bin - und das bin ich oft, wenn auch nicht mehr so schreibaktiv - möchte ich meinen AAR weiterführen. Egal wie weit zurück ich in der Zeit bin. Mein Problem ist nur, ich habe keine Zeit und Möglichkeit zum spielen. Schreiben ist nicht das Problem. Darum suche ich nun jemand, der für mich die Rennen fahren würde. Der Arbeitsaufwand für diese Person wäre nur der, die Rennen zu spielen und mir die Excellfiles mit den Ergebinssen zu schicken. Falls jemand das gerne übernehmen möchte, so soll er sich doch bitte per PN (!) bei mir melden, bezüglich DB usw. Ich würde mich freuen.

lg
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Beitrag: # 6848270Beitrag tobikaka
24.3.2011 - 16:12

Radfahrer unserer Zeit - Die Serie
Teil 1

Wir stellen vor: Ivan Alberto Camorrama

Herr Cammorrama, wie geht es Ihnen ?

Mir geht es sehr gut danke. Ich befinde mich gerade im Aufbautraining für das nächste Rennen und bin daher entsprechend müde, aber ansonsten bin ich glücklich, da ich jeden Tag auf dem Rad trainieren kann.

Wie müssen wir uns das vorstellen: Sie stammen aus Kolumbien aus armen Verhältnissen, haben im Moment keinen Vertrag bei einem Team. Wie verdienen Sie sich ihr Geld?

Klingt komisch, dass das möglich ist nicht wahr?

In der Tat! Erzählen Sie uns Ihr Geheimniss?

Ein Geheimniss gibt es nicht. Am Tag ist es hier in Kolumbien doch sowieso zu heiss zum Radfahren. Da würde ich meinen Körper nur überfordern. Darum trainiere ich vorwiegen am Morgen früh oder am Abend spät. Am Tag arbeit ich bei einem Kumpel in einer Eisdiele. Er unterstützt mich total bei meinem Traum. Dort verdiene ich genug für den Moment. Dazu kommen natürlich die kleinen Prämien von den Amateurrennen. Wichtig sind Siege. Im Jahr 2009 waren es ganze 41 an der Zahl.

41? Das ist eine beachtliche Zahl. Warum fahren Sie dann noch nicht in Europa?

Weil ich noch kein Angebot erhalten habe. Das Leben ist kein Wunschkonzert und das Radsport-Geschäft schon gar nicht. Es zählt nicht nur Talent, Wille, Fleiss und Engagement, sondern auch sehr viel Glück. Glaubt ihr, dass jemand aus Europa auf die Idee kommt ein Amateurrennen hier zu beobachten?

Woher wollen Sie wissen, dass Sie nicht beobachtet werden?

Wäre ich das, würde ich nicht mehr hier mit ihnen sitzen. Ich habe hier schon Fahrer wie Ivan Parra oder Alex Ardilla geschlagen bei Bergetappen. Aber die Akzeptanz der Kolumbier in Europa ist viel kleiner geworden. Wer fährt noch vorne mit?

Ich denke da an Mauricio Soler oder Leonardo Duque, der im 2009 ganz schön für Furore gesorgt hat. Das Jahr 2009 war sowieso das Jahr der jungen Fahrer. Julien Armand Lino, Derek Holmes, Roy Nijdam, Sidney Morris Taylor...

... sind alles Europäer oder haben einen berühmten Befürworter oder Mentor. Da kann ich als einfach Kolumbianer nunmal nicht mithalten.

Wieso versuchen Sie dann Ihr Glück nicht in Europa?

Wie zu Beginn schon gesagt. Mir fehlt das Angebot. Dazu habe ich nicht einfach so genug Geld um für ein Team zu fahren. Ich konzentriere mich weiterhin auf meine kleinen Rennen hier in Kolumbien.

Aber Sie sind enttäuscht über den bisherigen Verlauf Ihrer Karriere?

Was heisst meine Karriere? Ich bin noch nicht einmal 20. Meine Karriere wartet erst noch auf mich!

Was ist denn Ihr Traum und Ziel?

Da muss ich unterscheiden: Mein Traum ist der Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, dem Giro d'Italia, der Tour de France, der Vuelta a Espana und der Weltmeisterschaft in einem Jahr. Träume ist erlaubt. Mein Ziel ist das Bergtrikot bei der Tour.

Da unterscheidet sich der Traum vom Ziel aber doch erheblich...

Jeder Mensch sollte träume haben. Doch er muss auch Realist genug sein und erkennen können, wann Träume nur Träume sind und nicht realisierbar.

Für 19 Jahre wirken Sie extrem reif.

Ich versuche nur realistisch zu bleiben.

Wie geht es bei Ihnen nun weiter in den nächsten Tagen und Wochen. Sie sprachen von einem Rennen auf das Sie sich vorbereiten?

Ja. Ich habe von einem Kumpel von einer neuen Art Rennserie gehört. Ich bereite mich im Moment darauf vor. Aber ich bin mir noch nicht sicher, worauf ich mich da eingelassen habe.

Inwiefern?

Ich weiss noch absolut nichts über die Route und die Strecke. Man meldet sich in einem 4er Team an. Meine Partner kenne ich auch noch nicht. Die engagiert auch mein Kumpel einen Tag vor dem Start erhält man jeweils die Route. Mehr kann ich auch nicht sagen.

Was ist der Reiz an einem solchen Rennen?

Es ist anders. Es ist etwas neues. Aber es ist trotzdem Radfahren und ich liebe Radfahren über alles. Wenn das meine Chance für weiter sein sollte, dann wäre das super. Wenn nicht, dann will ich einfach Spass haben und gewinnen.

Wie können wir von der Presse an die Infos zu diesem Rennen gelangen?

Keine Ahnung. Aber ich denke ihr werdet da schon informiert. So aber ihr entschuldigt mich. Ich muss weiter. Heute ist eine längere Ausfahrt geplant, da darf ich nicht zu spät aufbrechen.
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Beitrag: # 6848301Beitrag tobikaka
25.3.2011 - 8:59

Herrlich! Der Sand schimmert weiss in der Sonne, das Meer ist Stahlblau und keine Wolke am Himmel weit und breit. Sein kleines Bungalow auf den Malediven glich einem Traum. Seit 2 Wochen weilte er nun bereits dort. Er hatte es nötig. Denn die letzten Wochen und Monate waren stressig genug. Die Verhandlungen mit Adria Mobil, das ewige Hin und Her bis keine Einigung erzielt werden konnte. Jason war enttäuscht worden vom Radsport, einmal mehr. Doch diese Mal fiel er nicht in ein Loch, dieses Mal machte es ihm nichts aus. Er fühlte sich dadurch stärker, war er sich doch sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Temperatur stieg immer weiter an, so dass er den Ventilator einschaltet und auf seiner Terrasse in der Hängematte die Saison 2009 auf seinem iPad anschaute.

Das letzte Mal kam er bis zu Gent - Wevelgem. Dort gelang Juan-Antonio Flecha ein Überraschungscoup. Nachdem Fabian Cancellara ein paar Tage zuvor die Flandernrundfahrt vor Tom Boonen und Filippo Pozzato gewinnen. Flecha holte sich den Sieg aus einer 5er Gruppe heraus mit einem überraschenden Angriff 2 Kilometer vor dem Ziel. Zweiter wurde Marcus Burghardt vor Edvald Boasson Hagen. Dazwischen gewann Samu Sanchez die Vuelta Ciclista al Pais Vasco in einem rein spanischen Duell vor Alejandro Valverde und Alberto Contador. Contador verlor den Sieg durch einen Sturz auf der zweitletzten Etappe. Doch machte er im Baskenland einmal mehr einen beängstigend starken Eindruck. Sollte er auch beim Giro am Start sein, so würde der Weg für den Sieg nur an ihm vorbei gehen.

Flandernrundfahrt 2009
1. Fabian Cancellara (Saxo Bank)
2. Tom Boonen (Quickstep)
3. Filippo Pozzato (Katusha)
Vuelta Ciclista al Pais Vasco 2009
1. Samu Sanchez (Euskaltel)
2. Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne)
3. Alberto Contador (Astana)
Gent - Wevelgem 2009
1. Juan-Antonio Flecha (Rabobank)
2. Marcus Burghardt (Team Columbia)
3. Edvald Boasson Hagen (Team Columbia)

Paris - Roubaix war der erhoffte Höhepunkt der Kopfsteinpflasterrennen 2009. Wenn auch das Duell Boonen - Cancellara im Vordergrund stand, so kamen mehrere Fahrer für den Sieg in Frage. Pozzato, Flecha, Burghardt, Breschel, Hincapie, Chavanel, Devolder, Taylor, Paolini, Steegmans, Hushovd, Maskaant. Die Liste war lang, lang wie noch nie. Wie gewohnt ging das Rennen mit unzähligen Attacken los. Einer nach dem anderen wollte sich vom Feld lösen und Werbung für sein Team und in eigener Sache machen. Aber besonders Quickstep, Columbia und Saxo Bank hatte da was dagegen. Ganze 45 Kilometer dauerte es, bis sich eine 8er Gruppe vor dem Feld formieren konnte. Doch die tapferen 8 der Flandernrundfahrt 2009 konnten einmal mehr nichts zählbares herausholen. Auf dem Abschnitt Mons-en-Pévèle war es schliesslich zur Überraschung vieler Giovanni Visconti der das bereits dezimierte Feld endgültig sprengte. Visconti zog zusammen mit Maskaant, Paolini, Taylor, Cancellara und Devolder los. Kein Boonen, kein Hincapie, kein Flecha. Sie folgten erst in der ersten Verfolgergruppe dahinter. Bis zum Abschnitt Cysoing – Bourghelles, 28 Kilometer vor dem Ziel, blieb die Konstellation gleich, ehe Hincapie, Gilbert, Hushovd und Pozzato zusammen versuchten nach vorne zu kommen, während Tom Boonen immer weiter zurück fiel. Doch auch die vier sollten um den Tagessieg nicht mehr kämpfen können. Vorne forcierte Cancellara über die Pavés des Carrefour de l'Arbre das Tempo so enorm, das einzig - und zur Überraschung vieler - Sidney Morris Taylor und Martin Maskaant dran bleiben konnten. Der Sieg wurde am Ende auch unter diesen drei ausgemacht, wobei Martin Maskaant mit einem taktischen Schachzug sich den Sieg und Cancellara somit das Double Flandernrundfahrt/Paris-Roubaix zunichte machte. Für Garmin dagegen war es der erste Sieg bei einem grossen Klassiker.

Paris - Roubaix 2009
1. Martin Maskaant (Garmin)
2. Fabian Cancellara (Saxo Bank)
3. Sidney Morris Taylor (Euskaltel)
4. Stijn Devolder (Quickstep)
5. Luca Paolini (Acqua & Sapone)
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Beitrag: # 6849625Beitrag tobikaka
11.4.2011 - 14:36

Die Taylor - Chronologie:
2007 Ihm werden keine Steine in den Weg gelegt. Sieg bei der Tour de Romandie im Rookie-Jahr.
2008 Harzige Saison mit vielen Verletzungen. Sein Weg wird steiniger.
2009 Topsport Vlaanderen legt den Grundstein für die Rückkehr.
2009 Ist Euskaltel der letzte Baustein für den Giro-Sieg oder beschränkt sich Taylor auf Steintürme?
2009 Auf den Steinen von Roubaix kommt er gut zurecht!
HansFuchs, Fritz Hackl, der fuchsende Fritz, Hansi Hackl, ist ja auch egal.... Jemand hat geschrieben:„Radfahren ist schon ein Sport für sich. Man sitzt auf einem Aluminium Gestänge mit einem Sattel und zwei Pedalen.“
Sidney Morris Taylor kann damit nichts anfangen ("Ich fahre damit Merckx als Legende abgelöst wird")
Roy Nijdam will den Spass am fahren. ("Mein Ferrari ist bei der Polizei. Ich brauche wieder Geld. Wisst ihr wie viel Spass es mit 280 km/h auf der Autobahn macht?")
Cadel Evans macht den Möller des Radsports ("Fahrrad oder Motorrad, egal hauptsache alle müssen gleich in die Pedale treten.")

Frei von solchen Sprüchen ist Emanuel Felipe Hernandez Perez. Er gewann gestern Abend den Clasico Bilbao. Ein Amateurrennen für jedermann. Auf Rang 2 landete der eigentliche Favorit, Derek Holmes vor Enrico Arizubari, José Miguel und Pavel Brutt. Sein Kommentar: "Ich lenkte links, rechts und wieder links und als ich endlich auf einem geraden Stück war, war ich alleine auf der Ziellinie. Ich dachte, was solls und hob die Armen". Doch das Rennen ging nicht einfach so aus. Ein freischaffender baskischer Journalist konnte ein kurzes Gespräch mit Pavel Brutt führen ("von einem solchen Amateur geschlagen zu werden. Der hat Glück, dass er kein Team hat. Ich würde ich gleich vom Rad schubsen.") Ungeachtet dessen fuhr José Miguel nach dem Rennen gleich weiter. Das Rennen sei nur das Einwärmen für ihn gewesen. Er müsse jetzt weitertrainieren.
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