Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Popovych
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Beitrag: # 300262Beitrag Popovych
31.8.2005 - 5:13

Tagebuch des Gerald Ciolek – Eintrag v. 01.01.2005

Liebes Tagebuch,

irgendwie komme ich mir ja albern vor, mit 18 Jahren ein Tagebuch anzufangen. Es ist das erste das ich überhaupt beginne, ich hab auch keine Ahnung ob ich das durchhalte oder wie regelmäßig ich hier etwas eintragen werde, ich versuche aber daran zu denken es zu tun.

Warum fange ich damit an? Ich habe heute den ersten Schritt getan bei einem Profiteam anzuheuern. Gestern, am letzten Tag des Jahres 2004 erhielt ich einen Anruf von Udo Bölts, der mich zu einem Gespräch eingeladen hat. Ein paar Wochen vorher war ich schon einmal dort zum Probetraining. Eigentlich hatte ich die Hoffnung ja schon aufgegeben, dann kam der Anruf doch noch. Natürlich habe ich zugesagt zu kommen, schließlich habe ich die ganze letzte Zeit darauf hin gearbeitet.

Doch nachdem es nun so weit ist, kamen mir doch Bedenken, ich hab mich noch mal mit Papa und Mama unterhalten. Papa war dafür, Mama dagegen, hat mich also überhaupt nicht weiter gebracht – im Gegenteil ich war jetzt völlig verunsichert. So erlebte ich die letzten Stunden des Jahres 2004 in völligem Grübeln, allein zurück gezogen. Um 20 Minuten vor Mitternacht traf ich dann eine Entscheidung. Lach mich nicht aus, Tagebuch – ich hab das ganze von einem Zufall abhängig gemacht. Ich hab beschlossen um kurz nach 12 nach draussen zu gehen und zu schaun wo Raketen abgeschossen werden und wo nicht. Ich lebe auf dem Land, nicht in einer Großstadt und da ist es nicht selbstverständlich das jeder Raketen abschießt, im Gegenteil mal ist es ruhig, mal ist nen bisschen los und mal auch richtig. Da ich mich seit 5 Uhr nachmittags zurück gezogen hatte, hatte ich keine Ahnung wo gefeiert wurde und wo nicht.
Die Abmachung die ich mit mir selbst traf, war wenn unser rechter Nachbar, den ich leidlich kenne aus dem Haus kommt und Raketen abfeuert dann werde ich den Profivertrag unterschreiben, sonst nicht.

Als ich dann 5 Minuten nach Mitternacht aus dem Haus kam, war da erstmal nichts, das Nachbarhaus war dunkel, doch 2-3 Minuten später ging dort Licht an und tatsächlich kam der Nachbar Herr Büsching raus, rief uns ein frohes neues Jahr zu und baute leere Sektflaschen auf. Kurze Zeit später gings dann los, eine Rakete nach der anderen ging gen Himmel. Somit hatte Herr Büsching, ohne es zu wissen, mein zukünftiges Leben bestimmt. Am Donnerstag werde ich den Vertrag unterschreiben.


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Es tut mir leid, die letzten Tage war nur arbeiten, essen, schlafen angesagt. Wäre ich nicht um diese Zeit aufgestanden gäbs auch heute wieder nix.
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Popovych
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Beitrag: # 301270Beitrag Popovych
2.9.2005 - 13:54

03.01.2005

Udo war von dem was er sah angetan, sein erster Blick hatte ihn nicht getäuscht, er war von Lot angetan. Er sprach daher die Einladung zu einem weiteren Gespräch am 06. Januar aus bei dem man sich über einen Vertrag unterhalten würde.

4.1.2005

Das erste Trainingslager stand an. In diesem Jahr absolvierte das Team erstmals sogar zwei davon. Zunächst wie im Vorjahr 10 Tage Mallorca, um dann vom 18. an für nochmals 10 Tage in Südfrankreich den letzten Schliff zu bekommen. Der Saisonauftakt würde dieses Jahr für das Team etwas später als sonst sein. Erst am 15.02. würde man bei der Mittelmeer-Rundfahrt ins Geschehen eingreifen. Ein Punkt der Holczer nicht besonders schmeckte, aber die Erfahrung des Vorjahres als die Jungs im September/Otober relativ platt waren und das Wissen bei allen Pro Tour - Rennen antreten zu müssen waren die Gründe dafür gewesen.
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Beitrag: # 301623Beitrag Popovych
3.9.2005 - 7:09

6.1.2005

Das Trainingslager lief ausgezeichnet wie man hörte, einige Fahrer wie zum Beispiel Hoj hatten Interviews gegeben in denen sie dies äußerten. Holczer war dieses Jahr nicht mit den Jungs nach Mallorca geflogen. Er würde erst in Frankreich dabei sein können da es noch einiges zu tun gab. Heute standen noch zwei Verhandlungen an. Die Gespräche mit Ciolek verliefen sehr gut. Man einigte sich auf einen 3 Jahresvertrag und wenn der Junge nur in etwa hielt was er versprach war er jeden Cent wert den er verdienen würde. Lächerliche 5.000,- Euro kostete er im Monat.

Das zweite Gespräch war da schon schwieriger, eigentlich ungewöhnlich und beinahe wären die Verhandlungen von Holczer abgebrochen worden. Schließlich einigte man sich ebenfalls auf einen 3 Jahresvertag und der junge Mann würde die stolze Summe von 7.267,- Euro pro Monat verdienen. Holczer war damit deutlich über den von ihm selbst veranschlagten 100.000,- Euro die er investieren wollte. Udo der ebenfalls noch in Deutschland weilte um bei den Verhandlungen dabei zu sein, überzeugte seinen Chef davon das der junge das Geld Wert sei. Udo sagte “Chef der wird uns in ein paar Jahren ganz nach vorn bringen, glauben sie mir, meine Nase hat sich da noch selten getäuscht“. Am Ende sagte Hans-Michael Holczer „o.k. Mr. Lot, wir versuchen es miteinander“.


Lance ging zufrieden aus dem Büro. So eben hatte er seinen ersten Profivertrag unterzeichnet. Er war endlich in Europe angekommen. T-Mobile hatte ihn nicht gewollt, ebenso wenig war er bei Discovery angekommen. Er hatte sogar bei Quick – Step vorgesprochen doch auch dort hatte man ihn zwar für gut, aber nicht für gut genug empfunden. Vor ein paar Tagen war dann der Anruf von Udo Bölts gekommen. Seit drei Tagen, so lange war seit dem Probetraining vergangen das er bei Bölts absolvierte, hatte er sich auf dieses Treffen vorbereitet und dies war lange genug gewesen um sich darüber klar zu werden was er wollte. Gerolsteiner war ähnlich wie Quick Step ein Team das für seine Jugendarbeit bekannt war. Ein Grund mehr dort anfangen zu wollen, doch nicht um jeden Preis, so viel Selbstbewusstsein hatte er mit seinen 18 Jahren schon. Als Holczer mit Bölts den Raum verließ war ihm klar das er überzogen hatte mit seiner Gehaltsforderung, Holczers Gesicht sagte ihm dies und er wusste in dem Moment das er sich verpokert hatte. O.k. dann fliegst du morgen heim war sein Gedanke als allein im Raum war. Doch das Wunder geschah, die beiden kamen zurück und Holczer sagte „o.k. Mr. Lot, wir versuchen es miteinander“. Anschließend hatte man besprochen das er genau wie Ciolek der ihm vorgestellt wurde beim zweiten Trainingslager ab dem 18. dabei sein würde. Beide hatten noch eine Woche frei, dann würde es langsam losgehen. Renate Holczer kümmerte sich derweil darum ihn unterzubringen, denn seit dem er in Deutschland war, lebte er in einer kleinen Pension und die rüttelte gewaltig an seinen bescheidenen Ersparnissen.
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Popovych
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Beitrag: # 302266Beitrag Popovych
4.9.2005 - 19:22

Tagebuch des Gerald Ciolek – Eintrag v. 07.01.2005

Huch, eine Woche ist schon wieder seit dem letzten Eintrag vergangen, ich wusste es ja gleich das nen Tagebuch nicht mein Ding sein würde. Ich werde mir zukünftig mehr Mühe geben müssen.

Gestern war der Termin bei Gerolsteiner. Udo Bölts empfing mich und noch einen jungen Fahrer. Ich wurde dann zu erst in das Büro von Holczer geholt. Dort lernte ich den Mann endlich kennen. Herr Holczer sagte mir das er bereit wäre mich einzustellen. Er bot mir die sagenhafte Summe von 5.000,- Euro pro Monat an. Soviel Geld verdient nicht einmal Papa. Gut ich bekomme mal gerade die Hälfte ausgezahlt, der Rest geht an Abgaben weg, aber auch das ist immer noch mehr als das was Papa nach Hause bringt. Ich überlegte nicht lange, vielleicht hätte ich es tun sollen, heute kommen mir da schon Zweifel und Papa sagte das auch, aber in dem Moment war ich einfach wie in Trance. Ich hab einen 3 Jahresvertrag erhalten und soll einmal der Sprinter Nummer 3 werden, in Wirklichkeit bin ich zur Zeit vielleicht die Nummer 5 oder 6.

Anschließend wurde ich eingekleidet und es wurden Fotos von mir in meiner neuen Arbeitskleidung gemacht. Bölts gab mir einen Trainingsplan mit und am 18. soll ich mit dem ganzen Team nach Frankreich ins Trainingslager kommen. Der andere junge Fahrer wurde auch eingestellt, wir wurden einander vorgestellt, er spricht mit amerikanischem Akzent und heisst Lance Lot. Er ist irgendwie weiter als ich in seiner Persönlichkeitsentwicklung, er weiss glaube ich sehr genau was er möchte, zumindest kam er mir so vor, ich will nicht sagen das er eingebildet ist, das nicht, er war mir auf Anhieb sympathisch, aber an der Art wie er fragen stellte konnte man erkennen was ich meine, ich finde nicht die richtigen Worte dafür. Er kommt aus Boston, vielleicht liegt es daran das er ganz allein die weite Reise nach Europa angetreten ist, ich weiss es nicht.

Ich hab noch eine Woche frei bekommen, dann soll ich anreisen, eine Unterkunft wird mir besorgt und am 18. geht es dann nach Frankreich.
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Beitrag: # 302838Beitrag Popovych
5.9.2005 - 22:24

14.01.2005

Der letzte Tag des Trainingslagers auf Mallorca war angebrochen. Zum Abschluß hatte sich Raimund Dietzen ein Hürde der Kategorie 5 ausgedacht. Bisher war alles super gelaufen obwohl die Ansprüche die er an die Jungs stellte diese zum Teil sogar unterforderten. Einige bekamen schon leichte Höhenflüge. Der ernstere Teil war von Udo und ihm für das zweite Trainingslager vorgesehen. Andere Teams starteten heute bereits in die Saison, Gerolsteiner hingegen erst im Februar.

Als man schon fast wieder im Hotel war passierte es, Eine Autofahrerin die sie überholen wollte verlor auf leicht nasser Strasse die Beherrschung über ihr Auto und statt die Fahrer zu überholen kam es immer mehr rechts rüber. Davide erfasste die Situation als erster da er im hinteren Teil fuhr und schrie lauthals eine Warnung. Raimund der ganz vorn fuhr hörte es zwar doch als er sich umdrehte um herauszufinden was denn los sei, erkannte er gleichzeitig das es zu spät sei um zu reagieren. Das Auto erfasste ihn einen kurzen Augenblick später und er flog über die Motorhabe. Dies war sein Glück, zwar landete er äußerst unsanft aber es hätte auch ganz anders ausgehen können. Von seinem Fahrrad war nichts mehr übrig, das Auto steuerte ungebremst in einen Gartenzaun, auch der hielt es nur minimal auf, am Ende war es die Hauswand die es zum stehen brachte. Georg hatte sein Handy dabei und rief Ambulance und Policia.

Die Frau, eine ältere Dame hatte einen Herzanfall erlitten so stellten die Ärzte fest und war bereits Tod als das Auto Raimund streifte. Raimund hatte etliche Schürfwunden, er war einige Meter durch die Luft geflogen, doch das war nicht das schlimmste, sein linkes Bein war zweimal gebrochen. Die Ambulance versorgte ihn behelfsmäßg und brachte ihn ins Krankenhaus.
Christian Henn, der im Hotel geblieben war erfuhr es erst zwei Stunden später, als die Jungs angeführt von Levy, Georg und Davide im Hotel eintrafen. Er fuhr natürlich sofort ins Krankenhaus. Anschließend rief er in Deutschland an um das ganze den Holczers mitzuteilen.
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Popovych
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Beitrag: # 303534Beitrag Popovych
7.9.2005 - 18:34

15.01.2005

Christian war noch einen Tag länger in Spanien geblieben um sich um Raimund zu kümmern. Als er ihn an diesem morgen besuchte erfuhr er was die Ärzte diagnostiziert hatten. Raimund war noch gestern abend notoperiert worden, hatte mehrere Metallplatten im Bein und zu allem Überfluß hatte man einen Riß von Milz und Leber festgestellt nachdem er geröncht worden war. Bedrohung für sein Leben bestand jedoch nicht weiter und er würde wieder gesund werden. Allerdings würde er mindestens für ein halbes Jahr ausfallen. Christian telefonierte mit Hans-Michael und überbrachte ihm die schlechte Botschaft. „Wir werden umdisponieren müssen Hans-Michael, Udo allein schafft das nicht und ich kann mich auch nur bedingt mit reinhängen. Mit anderen Worten wir brauchen noch jemanden.“ Tja, wenn ich das Renate erzähle sagt die mir das geht nicht, die brauche ich gar nicht zu fragen, die Antwort kenne ich jetzt schon und das schlimme ist sie hat Recht“. „Trotzdem wir brauchen jemanden“ sagte Christian noch einmal mit Nachdruck. “Ja, ich weiss, ich will mal sehn was sich machen lässt auf die schnelle.“

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit was er da vor hatte. Mitte Januar fand man niemanden mehr für die Saison. In diesem Moment windete sich etwas aus seinem Kleinhirn nach vorn und der Gedanke der sich daraus enwickelte mündete in einem Wort “Schulze. Er ging zu Udo. “Udo, mit Raimund sieht es schlecht aus, der fällt uns mindestens ein halbes Jahr aus, du wirst das allein machen müssen, Christian wird dir zwar helfen aber im wesentlichen hast du die volle Verantwortung“. „Chef, ich mach den Job mal gerade ein Jahr, ich bin sozusagen noch Lehrling, klar ich hab ne Menge Erfahrung aber… aber wir sind ein Pro Tour Team, da erwartet man Erfolge von uns und ich weiss nicht ob ich das schon garantieren kann“ beugte Udo vorsichtshalber gleichmal vor. Der zweite Gedanke kam sofort hinterher Chef, das ist Wahnsinn, ich kann unmöglich an mehreren Orten gleichzeitig sein und das wird bei unserer Saisonplanung mehrfach notwendig sein müssen, das geht gar nicht allein, ich glaub wir haben sogar einen Dreifacheinsatz drin“. „Das macht Christian dann und zur Not bin ich ja auch noch da“ gab Holczer zur Antwort.

to be continued
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Popovych
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Beitrag: # 303812Beitrag Popovych
8.9.2005 - 17:55

Als nächstes brachte er Renate die schlechte Nachricht. “Das heisst wir können sein Gehalt weiter zahlen und bekommen nichts dafür, im Gegenteil die Arbeit bleibt auch noch an den anderen mithängen – super“ antwortete Sie. “Nein, nur die ersten 6 Wochen, dann zahlt die Krankenkasse, ausserdem ist es ein Arbeitsunfall, da zahlt die Berufsgenossenschaft Renate. Ich hab eben mit Udo gesprochen, der war überhaupt nicht begeistert den Job allein machen zu dürfen, Christian sagte am Telefon das er zwar einspringen könne aber nur bedingt und Udo machte mich zu Recht darauf aufmerksam das unsere Saisonplanung mehrfach zeitgleiche Veranstaltungen beinhaltet, einmal sind wir sogar dreifach unterwegs, zerteilen kann er sich auch nicht. Renate wir brauchen noch jemanden fürchte ich. 6 Wochen, Gehaltszahlung das muss irgendwie gehen.“ „Klar geht das, ich muss dir doch nicht erzählen wie unsere Finanzen aussehen, du weist doch genau das wir jetzt schon eine nicht unerhebliche Deckungslücke haben und wo willst du jetzt überhaupt noch jemanden hernehmen?“ Wieder stand es in großen Buchstaben vor seiner Stirn “ S C H U L Z E“. “Ich weiss es im Moment auch noch nicht, aber mir kommt da eine Idee“ sagte er und ging in sein Büro um zu telefonieren.

Schulze
Holczer, hallo H. Schulze, wie geht es Ihnen?
Danke gut, ich hab eine Reha hinter mir und bin wieder im Vollbesitz meiner Kräfte, doch die werden scheinbar nicht mehr gebraucht!“


Klaus hatte die Nase voll, insgesamt war er nun bei 123 Absagen, die letzte hatte er vor fünf Minuten geöffnet und irgendwie brauchte er ein Ventil. Das es ausgerechnet Holczer war der dies abbekam wollte er gar nicht, im Gegenteil kaum war es heraus da ärgerte er sich über sich selbst.

“Das ist ja großartig
Wie das ist großartig, sie machen sich auch noch darüber lustig das ich arbeitslos bin?“


Holczer musste lächeln über den sprachlichen Fauxpax der ihm da gerade unterlaufen war.

“Nein, natürlich nicht, großartig ist das sie frei sind, ich hatte damit gerechnet das sie längst wieder bei einem Radsportteam untergekommen sind. Das sie bei RAGT raus waren wusste ich, aber allein der Erfolg bei Paris-Nizza hätte doch dafür sorgen müssen das man einen Mann wie sie einstellt.“

Jetzt ärgerte sich Holczer, er hatte gerade den Preis ins unermessliche getrieben.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 303825Beitrag Kim Kirchen
8.9.2005 - 18:42

Weiter, ich will mehr davon 8)

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Ueberflieger
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Beitrag: # 303836Beitrag Ueberflieger
8.9.2005 - 19:13

Juhuuuu. Schulze is back :D . Bitte weitermachen.
Gruß,
Ueberflieger

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Popovych
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Beitrag: # 304048Beitrag Popovych
9.9.2005 - 15:39

Ueberflieger hat geschrieben:Juhuuuu. Schulze is back :D . Bitte weitermachen.
und ich hab schon geglaubt ihn würde überhaupt keiner vermissen.

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“Um ehrlich zu sein, ich habe nicht vor noch einmal in ihrer Branche tätig zu werden, es sollte eher was handfestes, ein anständiger Beruf sein“.
„Ach kommen Sie Schulze, so schlecht war der Job doch auch nicht, es hat ihnen doch sicher Spaß gemacht. Erzählen Sir mir nicht Sie wären nicht süchtig geworden, das glaube ich Ihnen nicht.“
„Ja, stimmt schon, irgendwie ja, aber das ständige aus dem Koffer leben, ich hab schließlich noch eine Frau, wobei die Betonung auf noch liegt.“
„Das können wir ändern, ich hab einen Job für Sie“ Raimund Dietzen, einer unserer beiden sportlichen Leiter ist gerade von einem Auto angefahren worden und fällt mindestens für ein halbes Jahr aus. Wir, das heisst Christian Henn, Udo Bölts und auch meine Frau sind der Meinung das wir noch jemanden einstellen wollen, zunächst mal für das halbe Jahr, dann kann man ja weiter sehen. Wie wärs hätten Sie Interesse?“


Holczer grinste über seinen Scherz, man gut das Klaus dies nicht sehen konnte. Ansonsten wartete er nun nach dem die Katze aus dem Sack war auf die Reaktion.

“Eigentlich nicht“.
„Hören Sie mal Schulze ich biete Ihnen, der seit wann, seit März arbeitslos ist einen Job an, meinen Sie nicht ich wüsste nicht was in Deutschland los ist, sie haben auch im nächsten halben Jahr noch keinen Job, das wissen Sie genau so gut wie ich. Und noch etwas, ich biete Ihnen diesen Job nur an weil ich Sie im letzten Januar persönlich kennen gelernt habe und weil Sie mir sympathisch waren, einen Radsportexperten finde ich an jeder Strassenecke und spätestens an der zweiten Straßenecke finde ich sogar einen der qualifizierter ist als Sie“. Sie sind bescheuert wenn Sie nein sagen, ich fange bereits an mich darüber zu ärgern das ich überhaupt an Sie gedacht habe. Nochmal gefragt haben Sie Interesse oder nicht“?


Holczer musste Luft holen, sonst wäre Klaus nie mehr dazwischen gekommen. Natürlich wusste er das Holczer Recht hatte, aber er hatte Monika versprochen das mit der rumreiserei Schluß sei.

“Eigentlich schon“
„Das hört sich schon besser an, was hindert Sie daran mit fliegenden Fahnen in mein Lager zu wechseln?“
„Meine Frau, ich hab ihr versprochen…“
„Papalapap, das kann man regeln, sprechen sie mit ihr, sie ist doch bestimmt ein vernünftiger Mensch, so schätze ich sie zumindest ein“.
„Ist Sie, aber ich versprach ihr….“
„Dann reden Sie mit ihr und rufen sie mich dann in einer halben Stunde wieder zurück. Meine haben Sie?
„Steht auf dem Display, ja. O.k. sie ist im Moment nicht im Haus, aber ich melde mich im laufe des Tages o.k.?“
„O.k., bis später Schulze“


Holczer war auf der einen Seite baff. Hatte der Kerl doch tatsächlich die Dreistigkeit nein zu sagen obwohl er mit Sicherheit schon 100 erfolglose Bewerbungen hinter sich hatte. Auf der anderen Seite war er nur noch erstaunt über sich selbst, so hatte er sich selbst noch nicht reden gehört, aus dir wird noch mal ein richtiger Chef dachte er.

Klaus ging es nicht viel anders, nur genau anders herum. Er war erstaunt über sich das er ein solches Angebot ausgeschlagen hatte. Andererseits war er unsicher ob Monika das noch ein drittes Mal mitmachen würde, die beiden ersten Male waren kein großes Problem gewesen, doch diesesmal?
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Popovych
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Beitrag: # 307293Beitrag Popovych
19.9.2005 - 21:05

15.01.2005 17.30 Uhr

“Hallo Herr Schulze, schön das sie sich endlich melden
Hallo Herr Holczer, ich merke auch sie haben ein Display
Natürlich, so wie siehts aus?
O.k. wir können uns unterhalten, meine Frau hat wenn auch widerwillig zugestimmt.
Schön, dann schlage ich vor wir treffen uns gleich morgen, denn in drei Tagen geht’s wieder ins Trainingslager. Da ich das erste schon verpasst habe, möchte ich wenigstens beim zweiten dabei sein.
O.k. bis morgen, sagen wir gegen 11 Uhr?
Einverstanden“


Irgendwie war Klaus unwohl, morgen schon würde es losgehen, ein wenig mehr Zeit hatte er sich doch erhofft. Welch ein Blödsinn dachte er einen Augenblick später, du warst lange genug zu Hause.

Holczer war zufrieden, zwar war die Kuh noch nicht vom Eis, die finanzielle Geschichte war noch nicht einmal angesprochen worden, doch er hatte den Fisch an der Angel und das ihm dann noch ein Fisch entkam war ihm zuletzt als kleiner Junge passiert.

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Sorry, hatte ein paar andere Dinge um den Ohren, aber es geht noch weiter.
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shadow
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Beitrag: # 307298Beitrag shadow
19.9.2005 - 21:18

Schön, dass du wieder da bist und es weiter geht!
gruß shadow

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Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche!

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Beitrag: # 307617Beitrag Popovych
21.9.2005 - 0:31

16.01.2005

Das Gespräch verlief dann in schon wesentlich harmonischer Atmosphäre. Udo und Renate waren genauso zugegen wir Christian. Klaus kannte sie natürlich bis auf Renate alle aus dem Fernsehen, persönlich war er ihnen noch nie begegnet. Alle gaben sich besondere Mühe das Team durchblicken zu lassen, das sie in Wirklichkeit ja auch waren. Klaus fühlte sich auf Anhieb pudelwohl, obwohl es für ihn schon etwas ganz besonderes war die Menschen aus der Nähe kennen zu lernen. Irgendwie kam ihm das ganze wie im Film vor. Hans-Michael Holczer brachte dann irgendwann das Thema auf die Gehaltsfrage. Er erklärte Klaus die Situation in aller Offenheit und machte noch mal deutlich das er nicht die Absicht habe sich von Raimund Dietzen zu trennen. “Sobald der wieder gesund ist, ist die Mission beendet“. war die erste Kernaussage. Die zweite war “ich kann Ihnen Dietzens Gehalt zahlen, da die Berufsgenossenschaft sein Gehalt tragen wird, mit Ausnahme der ersten sechs Wochen. Daher müssen wir das irgendwie verrechnen. Ich schlage Ihnen 5.000,- pro Monat vor und einen Vertrag über ein halbes Jahr“ Klaus hatte bei RAGT 15 Scheine verdient und er war allein verantwortlich gewesen, aber das war eine ganz andere Situation gewesen. Natürlich verdiente Dietzen wesentlich mehr, Holczer war zu allererst Geschäftsmann. Klaus war dies allerdings auch und daher kannte er das Spiel. Am Ende einigte man sich auf die 5.000,- und eine Erfolgsprämie die ihm 20% von den Prämien, der von ihm geleiteten Rennen sicherte.

Ansonsten war Klaus wirklich angetan. Er arbeitete erstmals nicht allein, sondern er hatte Leute um sich die mehr von dem Job verstanden als er selbst. Außerdem war es ein Sprungbrett. Das nächste mal war er Baff als er den Fahrern vorgestellt wurde. Natürlich kannte er die meisten, aber das waren nicht Jungs wie die von RAGT oder von Auber, das waren zum Teil echte Größen. Einen Rebellin bewunderte er einfach nur, einen Totschnig genau so wie einen Leipheimer. Rich und Peschel beeindruckten ihn genau so wie Hoj. Und er sollte ihr sportlicher Leiter sein, na das kann ja lustig werden dachte er nur

to be continued
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 308286Beitrag Kim Kirchen
23.9.2005 - 18:59

Weiter so :D - dann muss Dietzen aber nochmal was passieren oder einem anderen, denn du wirst unseren Klaus doch nicht schon wieder nur ein halbes Jahr einsetzen :P

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Popovych
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Beitrag: # 309278Beitrag Popovych
28.9.2005 - 0:42

Als nächstes zeigte man ihm sein Büro. Er hatte wieder ein Büro, endlich. Dann kam es zur Kompetenzabsprache. Holczer war der Boss, dann kam Henn, wenn einer der beiden etwas sagte war das Gesetz. Udo und er waren auf einer Stufe, wobei Udo natürlich in Klaus Augen wesentlich höher anzusiedeln war. Sie beide würden das Team führen, die Fahrerauswahl für die einzelnen Rennen treffen, wobei natürlich gewisse vertragliche Zusagen zu berücksichtigen waren, aber das ein Rebellin beispielsweise bei L-B-L starten würde war Klaus sowieso klar und das hätte er niemals anders gehandhabt. Man kam überein das man sich im wesentlichen abwechseln würde. Eigentlich war Raimund Dietzen für die spanischen, italienischen und französischen Rennen zuständig. Ausnahme war die Tour de France, die war Chefsache. Klaus würde genau diesen Part übernehmen, was ihm durchaus recht war, schließlich kannte er sich zumindest in Frankreich ein wenig aus. Udo war für die Rennen in Benelux, der Schweiz und Österreich zuständig. Deutschland übernahm Christian selbst. Das war die Grobabsprache, natürlich würde man in Einzelfällen davon abweichen können.

Das Training, darunter auch das kommende Trainingslager würden Sie, d.h. Udo und er gemeinsam leiten, allerdings war Holczer ebenfalls anwesend, während diesmal Christian Henn zu hause blieb. Wenn einem der Jungs irgendwo der Schuh drückte waren Udo und er ebenfalls deren erste Ansprechpartner, außerdem erhielt Klaus die Genehmigung bis 1.500,- Euro pro Monat ausgeben zu können ohne dafür erst nachfragen zu müssen. Summen die darüber hinaus gingen bedurften der Rücksprache. Die Summe war nicht viel, er war da anderes gewöhnt, aber da war er auch Manager und sportlicher Leiterin einer Person gewesen. Irgendwo war ihm das sogar Recht. Es gab noch ein paar Kleinigkeiten die zu regeln waren aber das war alles nebensächlich, Klaus war wieder im Geschäft. Als er wieder im Auto saß um nach hause zu fahren rief er Monika an und sein Kommentar zu dem Tag war “Das ist ein super Team, ich werde hier wohl einiges lernen können, menschlich hervorragend, eigentlich kommt mir das alles wie ein Traum vor.“


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Sorry wenn ich euch derzeit ein wenig hängen lasse, ich hab derzeit echt wichtigeres zu tun - hoffe das wird bald wieder anders.
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