Tour de France 2010

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6825691Beitrag Stephen Roche
27.7.2010 - 15:35

Des Pudels Kern dürfte doch die Frage sein, wieviel Selbstdarstellung man auf Kosten der eigenen Autorität zulassen will. Und genau darum ging es Radioshack doch: um die Zurschaustellung der eigenen moralischen Größe.
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Gerolsteiner M.Fothen
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Beitrag: # 6825692Beitrag Gerolsteiner M.Fothen
27.7.2010 - 15:50

aber jetzt mal ehrlich was ist den bitte schön so schlimm daran auf der letzten Etappe der Tour die bis auf die letzten Kilometer eine Kaffee fahrt ist ein anderes Trikot anzuhaben

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zabelchen
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Beitrag: # 6825700Beitrag zabelchen
27.7.2010 - 16:23

Also nunmal langsam mit dem UCI-Gebashe. Ich finde es genauso kleinkariert, dass man am letzten Tag der Tour für einen sehr guten Zweck keine Werbung machen durfte. Aber ein gewisses Fehlverhalten erkenne ich da auch bei RadioShack, denn mit vorheriger Absprache hätte man sich vielleicht einigen können, das haben selbst die Tour-Organisatoren gesagt. Nun weiß man nicht, wie spontan die Idee mit den Trikots war, aber über 3 Woche ist sie bestimmt schon alt. Die Dinger müssen gedruckt werden, das muss mit den ganzen Sponsoren abgesprochen werden etc. Und wenn man schon die ganzen Sponsoren fragt (Nike, RadioShack, Nissan etc) ist es wohl nicht zuviel verlangt, dann auch nochmal bei der UCI anzufragen.
Und die ganze Sache darauf beruhen zu lassen das man am Ende doch seinen Kopf durchgesetzt hat reicht nicht? Da muss es nochmal ein Verfahren geben wo dann nochmal festgestellt wird das es nicht in Ordnung war von RadioShack?

Und natürlich würde ich auch sagen...wäre man früher zu uns gekommen, hätte man mit uns reden können. C'mon, glaubst du das wirklich? Müsste man dann jetzt im Endeffekt nochmal so ein trara drum machen, nur um zu zeigen das man am längeren Hebel sitzt und sie doch die größten sind?

Authorität hin oder her, man macht sich damit vor allem beim Fan total lächerlich und während man mit der Androhung man würde von der Tour ausgeschlossen werden sogar bei Armstrong und Bruyneel ziehen kann (wobei ich immernoch glaube das man nur deshalb nicht ausgestiegen ist weil man auf Platz 1 der Teamwertung lag), dann kann man damit auch bei kleineren Teams ziehen...also verliert man hier nicht an Authorität beim Peloton, aber an Image...und das erheblich...und das auch beim gemeinem Fan
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Stephen Roche
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Beitrag: # 6825702Beitrag Stephen Roche
27.7.2010 - 16:33

Ach, dem gemeinen Fan ist das doch genauso wurscht wie mir.

Vermutlich hat Radioshack durch das ganze Bohei jetzt mehr Aufmerksamkeit, als wenn sie mit den Trikots gefahren wären. It's showbusiness ... die Aufregung ist doch das Ganze nicht wert.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6825703Beitrag PepsiLight
27.7.2010 - 16:38

uci.ch hat geschrieben:The UCI regrets that an initiative for a cause as worthy as the fight against cancer was not coordinated beforehand with the Commissaires and organisers of the event. This could have been done whilst remaining within the rules.

[...]

As the action of Team RadioShack was inspired by the desire to raise public awareness of the breadth of the global fight against cancer, the UCI has decided that any fines levied as a result of this matter would be donated to the Ligue suisse contre le cancer.
Ich finde das Verhalten der UCI übrigens absolut gerechtfertigt.
Zuletzt geändert von PepsiLight am 27.7.2010 - 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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BlackHackz
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Beitrag: # 6825704Beitrag BlackHackz
27.7.2010 - 16:38

Stephen Roche hat geschrieben:Des Pudels Kern dürfte doch die Frage sein, wieviel Selbstdarstellung man auf Kosten der eigenen Autorität zulassen will. Und genau darum ging es Radioshack doch: um die Zurschaustellung der eigenen moralischen Größe.
Naja, wenn man es so sieht, dann kann ich Bruyneels Tweet aber verstehen.

Grundsätzlich kann es der UCI ja egal sein, wieviel moralische Größe ein Team demonstriert. Es wird für sie nur unangenehm, wenn Leute fragen, warum denn der große Weltverband der Profifahrradfahrer nicht auch mal moralische Maßstäbe setzen kann. Man könnte also sagen, dass die UCI sich vielleicht nicht von einem Team in Sachen moralischer Größe vorführen lassen will.

Inwiefern es im Team RadioShack Selbstdarstellung ist, etwas für Krebsopfer tun zu wollen oder eine gefühlte Berufung weiß ich nicht. Da muss man vielleicht auch etwas differenzieren zwischen Armstrong, der letztes Jahr bei allen möglichen Rennen auf der Welt nebenbei noch Krebsstationen in Krankenhäusern und lokale Krebsstiftungen besucht hat und auch vor der diesjährigen Tour einen Tag vor dem Prolog im Krankenhaus von Rotterdam war (ohne Medienrummel, das sei dazu gesagt). Und dann dem Rest des Teams, das sicherlich in erster Linie aus reinen Rennfahrern besteht, die sich damit begnügen, vor jedem Rennen in die Kamera zu sprechen, für wen sie heute fahren werden. Armstrong geht es zum großen Teil nunmal auch um Einnahmen für seine Foundation, anders ist es kaum zu erklären, dass er einen Tag vor dem letzten Einzelzeitfahren mit irgendwelchen Leuten bis weit nach Mitternacht diniert (Gut, bei dem EZF ging es für ihn um nichts mehr, aber er hätte ja auch einfach ausschlafen können, wie es sich wohl jeder andere Fahrer gewünscht hätte).

Aber das führt ja wieder zur alten Frage, ob die Beweggründe einer Handlung eine Rolle spielen, solange das Ergebnis eben jener ein gutes ist?
Armstrong wird neben den emotionalen sicherlich auch persönliche (politische) Motive für die Unterhaltung seiner Krebsstiftung haben, genauso wie RadioShack sicherlich auch selbstsüchtige Gründe für die erregte Aufmerksamkeit der Trikots hatte. Aber meiner Meinung nach sollte das bei der Bewertung keine Rolle spielen.
Zuletzt geändert von BlackHackz am 27.7.2010 - 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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arkon
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Beitrag: # 6825705Beitrag arkon
27.7.2010 - 16:41

seh ich ähnlich. ist zwar auch ne lächerliche aktion von radioshack, die einfach nicht die einsichtigen geben wollen und, wie die kleinen kinder, ihre grenzen auszuloten versuchen. aber ich HASSE weltverbände einfach die sich auf so spielchen auch noch einlassen.
gute erziehung definiert sich nicht dadurch das man jeden pamp verbietet, sondern das man klare regeln und grenzen setzt. und ein bisschen trikotwechseln ist jetzt wirklich das kleinste problem des radsports.
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ulle91
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Beitrag: # 6825708Beitrag ulle91
27.7.2010 - 16:54

arkon hat geschrieben:gute erziehung definiert sich nicht dadurch das man jeden pamp verbietet, sondern das man klare regeln und grenzen setzt. und ein bisschen trikotwechseln ist jetzt wirklich das kleinste problem des radsports.
Du kritisierst die UCI jetzt dafür, dass sie das machen, was du eigentlich von ihnen erwartest? Sie haben doch Regeln und Grenzen gesetzt, an die sich RadioShack nicht halten wollte. Sollen die jetzt nicht mal nach ihren eigenen Regeln handeln?
Den Vorwurf, dass LA mit der UCI (immer noch?) machen kann, was er will, wollte man sich sicherlich auch nicht gefallen lassen.

Schließlich muss man aber sagen, dass doch beide das bekommen haben, was sie wollten. RadioShack hat die Aufmerksamkeit/Sympathie gewonnen und die UCI hat ihr Recht durchgesetzt.
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Fus87
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Beitrag: # 6826015Beitrag Fus87
28.7.2010 - 23:59

Belmonte hat geschrieben:Rodriguez ist für mich absolut nicht überraschend gewesen. Hätte der bei Caisse mal selbst fahren dürfen anstatt immer nur den Helfer mimen zu müssen, wäre der schon lange ein Top 10 Fahrer, auch mit miserablen Zeitfahrkünsten.

Ein bisschen überrascht war ich von Brajkovic. Entweder ist er tatsächlich noch nicht reif genug für eine Grand Tour oder er hat sich bei der Dauphine einfach völlig kaputtgefahren. Klar, am Anfang musste er sich um den Chef kümmern, aber später ging dann auch ohne diese Pflicht nix mehr.
Nochmal zu Brajkovic: Er war offenbar der "Adjutant" von Armstrong. Jedenfalls war er auf den Bergetappen, wenn der Boss sich hat zurückfallen lassen, immer neben ihm zu sehen. Und immer er, nie ein anderer.

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arkon
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Beitrag: # 6826026Beitrag arkon
29.7.2010 - 8:29

alleine schon das die uci den ruf hat, dass sie unter armstrongs stehen würde, beweist doch, dass da jemand versagt hat.
gut, retrospektiv sagt sich sowas immer einfach, aber: sie hätten '99 das nachreichen des attests nicht akzeptieren dürfen. sie hätten die gerüchte über die positiven epo-tests von 99 transparenter und aktiver untersuchen müssen. und wenn da tatsächlich die rechtslage gegen sie sprach: warum wurde die nicht geändert?
klar, es gibt diese regel mit den trikots. aber die ist zu streng und einfach nur dämlich. aber wenn man sich in dopingfragen schon so leger gibt, dann dürfte man doch annehmen können das man wenigstens nackt mit handstand rad fahren dürfte, oder?
und genau hier zeigt sich was ich oben meinte: klare regeln setzen, klare verbote aussprechen. und das hat die uci eben nicht getan.
(und wo wir grad dabei sind: insbesondere die fia zeigt ähnliche bestrebungen. bei kleinen entscheidungen wird bis aufs blut das regelwerk rausgezogen, während größere entscheidungen "zum wohle des sports" gefällt werden. und: beides gefällt den zuschauern nicht.)
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RotRigo
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Beitrag: # 6826029Beitrag RotRigo
29.7.2010 - 9:43

Stephen Roche hat geschrieben:Des Pudels Kern dürfte doch die Frage sein, wieviel Selbstdarstellung man auf Kosten der eigenen Autorität zulassen will. Und genau darum ging es Radioshack doch: um die Zurschaustellung der eigenen moralischen Größe.
Exakt richtig! Genau das hab' ich mir schon während der Etappe gedacht. Wieso hätte man die Aktion anmelden sollen? Dann hätte man die Trikots getragen, ein paar Leute hätten es fotografiert und wahrgenommen und das war's.

So, wie RadioShack es gemacht hat, ist es viel cleverer, weil die Aufmerksamkeit um ein vielfaches höher ist. Wenn man dafür bestraft wird, ist das auch nicht schlimm - das sind dann quasi einfach die Werbekosten.

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Belmonte
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Beitrag: # 6826065Beitrag Belmonte
29.7.2010 - 12:42

So gut ich die Livestrong Organisation finde, langsam habe ich auch das Gefühl das da ne Menge Selbstdarstellung und auch finanzielle Interesen für die eigene Tasche mitmischen. Diese gelben Silikonarmbänder sind einem Trend gefolgt, die komplette und (nebenbei völlig überteuerte) Livestrong Kleidungskollektion wird sicherlich nicht nur aufgrund des guten Zwecks verkauft und der Oberhammer in diesem Jahr war der grenzdebile Chalkbot der über Twitter oder SMS oder sonstwie erreichte Nachrichten kilometerlang auf die Straßen der Tour knallt. Das hat in etwa soviel Niveau wie die SMS Texte von Viva und Konsorten. Damit wird die prinzipell schöne Tradition der Anfeuerung durch die Namen auf der Straße völlig ad absurdum geführt.

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Deep_House
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Beitrag: # 6826767Beitrag Deep_House
2.8.2010 - 14:04

Hallo,

Ich habe mal eine Frage zur Vergangenheit. Jan Ullrich hatte ja vor der tour de france 2006 nach seiner suspendierung gesagt,er sei mit einer bombenform am start und könnte heulen das er nach hause müsse.

Es wurden doch aber die 4 Blutbeutel die Ullrich zugeordnet worden sind, bereits im Hotelzimmer von Fuentes beschlagnahmt,also selbst wenn er die Tour 2006 fahren dürfte,wie hätte er dann seine Leistung gebracht??? :roll:

ich meine 4 blutbeutel das war ja wahnsinn :!: wie hätte er noch an sie ran kommen sollen,ich denke klöden hätten im seine blutbeutel aus freiburg ja nicht leihen können :idea:

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LivestrongComp#1
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Beitrag: # 6837260Beitrag LivestrongComp#1
10.11.2010 - 9:16

http://www.cicloweb.it/articolo/2010/07 ... tento.html

Kann jemand mal den Text bei Vinokourov übersetzen?
Die höchste Bewertung überrascht mich etwas. (Was nicht heißt dass sie mich stört)

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Beitrag: # 6837263Beitrag Anonymer
10.11.2010 - 10:10

Ich glaube, die google-Übersetzung kann man in diesem Fall mal so richtig in die Tonnne treten. Selbst mit Fantasie komm ich net wirklich drauf, was über Vino gesagt wird...

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Timisonfire
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Beitrag: # 6837276Beitrag Timisonfire
10.11.2010 - 12:57

sehr schön, dass vino permanent mit wein übersetzt wird :D
der wein gewinnt :lol: :lol:

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ETXE
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Beitrag: # 6837292Beitrag ETXE
10.11.2010 - 15:07

Wenn übersetzen mit dem Google Übersetzer, dann versucht es doch einfach mal mit Italienisch zu Englisch.
Fast alle Übersetzer bauen auf Englisch auf, von daher ist es besser zu verstehen (vorausgesetzt, man spricht Englisch).
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

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