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FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Hoffi
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Beitrag: # 182198Beitrag Hoffi
28.9.2004 - 19:30

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Nr. 44 | Samstag, 21. Februar 2004

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Robbie McEwen, Alessandro Petacchi und Erik Zabel (v. l.) stehen bereits bei der Trofeo Luis Puig unter Druck – Sponsoren wie auch sie selbst erwarten Siege. Foto: Sirotti

RADSPORT: Vorschau
Sprinter müssen bereits
im Aufbau Leistung zeigen


Mit der Trofeo Luis Puig, Classic Haribo und Tour du Haut Var werden am Wochenende drei kleinere Eintagesrennen ausgetragen – doch stehen schon manche unter Druck

aho Valencia/Marseille/Draguignan – Meist werden sie als die „Kleinen“ bezeichnet, gemeinhin auch als „Kirmesrennen“, hauptsächlich urteilend nach dem Status, die die Rennen vom Radsportweltverband UCI zugeteilt bekommen haben. Die Trofeo Luis Puig, die Classic Haribo und die Tour du Haut Var gehören zu den von Dilettanten in eine solche eingestufte Ebene – „jedoch ausschließlich von Laien“, wie die Organisatoren der spanischen Trofeo Luis Puig beispielsweise monieren. „Unser Rennen wurde in die vierthöchste Kategorie der Eintagesrennen eingestuft und besitzt einen gewissen Stellenwert“, sagen die Veranstalter der Tour du Haut Var. Dies dokumentiert vor allem das Starterfeld des iberischen Rennens – und der Druck, der auf den möglich Protagonisten lastet.

Bei der 197 km langen Trofeo Luis Puig (Kategorie 1.2) von Benidorm nach Valencia sind in Erik Zabel (T-Mobile), Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) und Robbie McEwen (Lotto–Domo) die stärksten drei Sprinter der vergangenen Saison dabei, hinzu kommen Danilo Hondo (Gerolsteiner) und Thor Hushovd (GBC). Aufgrund des flachen Profils besteht für die Sprinter auch eine ernsthafte Chance, ihre Form unter Beweis zu stellen. „Ein Massensprint ist am wahrscheinlichsten“, glaubt Erik Zabel, der sich und seine Mitfavoriten bereits großem Druck ausgesetzt sieht. „Neben der Tatsache, dass es bereits ums Prestige geht, verlangt der Sponsor und auch ich selbst schon jetzt Siege“ – gleiches gilt ebenfalls für Petacchi und McEwen. Der italienische Grand-Tours-Dominator von 2003 hat seine komplette Anfahrmannschaft dabei und kündigte bereits an, dass das Rennen in Spanien kein Test, sondern vielmehr eine ernsthafte Veranstaltung sei, bei der es am Sonntag einzig um den Sieg gehe.

Chancenlos werden die Sprinter dagegen bei der Tour du Haut Var – von der UCI ebenfalls als Kategorie 1.2 deklariert – sein: Das Terrain auf den 179 km rund um die französische Stadt Draguignan durch die Provence und Ausläufer der Alpen ist sehr hügelig, neigt gar zu bergigen Anstiegen; die perfekte Vorbereitung für die Klassikerspezialisten also – hätten diese nicht einen anderen Weg gewählt. Luca Paolini (Quick.Step), Axel Merckx (Lotto–Domo) oder auch Andy Flickinger (Ag2r) zählen am Samstag daher zu den Favoriten.

Auch die Classic Haribo, das kleinste der drei Eintagesrennen (Kategorie 1.3), tendiert eher dazu, Hügelfahrer in die Favoritenrolle zu zwängen – doch auch auf die 254 km von Uzès nach Marseille fehlt ein richtiger Star. Topfavorit ist so auch bei dem sonntäglichen Rennen Luca Paolini, ebenso wie Andy Flickinger, doch auch Kelme-Oldie Javier Pascual Rodriguez geht nach einer starken Vorstellung bei der Ruta del Sol ambitioniert auf die Strecke.
Zuletzt geändert von Hoffi am 30.9.2004 - 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Hoffi
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Beitrag: # 183043Beitrag Hoffi
30.9.2004 - 21:03

Fabian Rolff
Meine Woche

Montagabend, 23. Februar 2003
Die Ergebnisse werden besser, und somit auch die Stimmung im Team. Michele Scarponi konnte am Dienstag die Trofeo Laigueglia – für uns überraschend – gewinnen; das Rennen sollte zwar ein erster ernsthafter Test nach harten Trainingswochen werden, doch dass Michele auf einmal bereits derart gut drauf ist, hätten wir auch nicht vermutet – wenngleich er mehrmals betont hatte, dass er sich "ungewöhnlich gut für diesen Zeitpunkt" fühle, wie er es gar Fernando Escartin per Funk während des Rennens meldete. Nachdem ihm dies auf den ersten 120 km klar geworden war, entschied er, am letzten Anstieg, knapp 35 km vor dem Ziel, alles auf eine Karte zu setzen – und die Taktik ging auf. Selbst Giuliano Figueras von Panaria, der zu dieser Jahreszeit schon des öfteren stark fuhr, konnte ihm nicht folgen. Optimismus ist zwar vorhanden angesichts dieser tollen Form, allerdings auch ein wenig Angst um eine verfrühte Topform. Auch wenn Mailand–San Remo schon vergleichsweise relativ nahe ist – die Ardennen-Klassiker sind und bleiben in der ersten Saisonhälfte das Hauptziel. Und bis dahin sind es noch zwei Monate, eine lange Zeit.

Constantino Zaballa konnte bei der Ruta del Sol in Spanien zwar nicht für einen zweiten – wahrlich erhofften – "größeren" Sieg sorgen, doch auch ein zweiter Platz hat nach Überwinden der Enttäuschung angesichts des verpassten Sieges einen gewissen Reiz. Seine Form jedenfalls stimmt, wie geplant, bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt, und so kann er seine Hauptziele, die vielen kleineren spanischen Rundfahrten im Frühjahr, wie erhofft in Angriff nehmen. Nach der Andalusien-Rundfahrt folgen nun noch die Volta a Valencia, Murcia-Rundfahrt, Setmana Catalana, Baskenland-Rundfahrt (beide wahrlich nicht klein, aber spanisch), Aragon-Rundfahrt und die Clasica Alcobendas – ein hartes Programm, bis Frühjahrsende durchgezogen, doch soll er im Sommer größtenteils pausieren und sich auf die Vuelta a España vorbereiten.

In dieser Woche sind wir des weiteren noch bei eben jener Volta a Valencia vertreten. Wie bereits erwähnt ist Constantino dabei, freilich als unser Topmann mit Blick aufs Gesamtklassement. Außerdem startet Iban Mayo in dieser Saison in der Provinz Valencia erstmals bei einem Rennen. Abzuwarten bleibt, wie weit er ist. Denn all zu schlecht, sollte sein Zustand nicht sein, schließlich will er Mitte April bereits unbedingt die Baskenland-Rundfahrt gewinnen. Für ein Mitfahren um die vordersten Ränge, geschweige denn den Sieg, dürfte es aber wohl bei weitem noch nicht reichen – dafür haben wir Tino. Das Team komplettieren Vicente Rèynes, Antonio Bucciero, die beide bei eventuellen Sprints ihr Können unter Beweis stellen sollen, Ignacio Gutierrez, Aketza Peña und Ricardo Serrano.
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Hoffi
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Beitrag: # 183417Beitrag Hoffi
1.10.2004 - 21:02

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Nr. 45 | Dienstag, 23. Februar 2004

Lotz besiegt Weltklassesprinter

Rabobank-Siege bei der Trofeo Luis Puig und den Classic Haribo / Quick.Stepler
Luca Paolini beweist bei der Tour du Haut Var bereits eine ordentliche Frühform


aho Draguignan/Marseille/Valencia – Die großen Favoritensiege blieben am vergangenen Wochenende aus bei den Eintagesrennen, die einen großen Teil der Weltspitze nach Spanien und Frankreich lockte. Sowohl bei der Trofeo Luis Puig als auch bei den Classic Haribo feierten jeweils Fahrer den Sieg, die auch Experten im Vorfeld nicht auf der Rechnung gehabt hatten – einzig bei der Tour du Haut Var wurde Quick.Step-Mann Luca Paolini seiner Mitfavoritenrolle gerecht.

Der Italiener hatte sich auf den 179 hügeligen bis bergigen Kilometern rund um die Provence-Stadt Draguignan zu Rennende an einem Anstieg zusammen mit drei weiteren Fahrern, den Lotto-Belgiern Serge Baguet und Axel Merckx sowie dem Franzosen Thomas Voeckler (Brioches La Boulangère) aus einer größeren Gruppe abgesetzt und im kleinen Sprint vor Baguet die Oberhand behalten. „Die Form stimmt, und so denke ich, dass ich Paolo Bettini bei den Frühjahrsklassikern programmatisch unterstützen kann“, dachte Adlatus Paolini bereits direkt nach dem Rennen, das von der UCI mit der Kategorie 1.2 bedacht wurde, an seinen Chef und Vorbild.

Bei den Classic Haribo (1.3) – die am Sonntag, einen Tag nach der Tour du Haut Var, stattfanden – musste sich der junge Klassikerspezialist allerdings einem Außenseiter geschlagen geben: Rabobank-Mann Bram de Groot war am Ende des 254 km langen Parcours von Uzès nach Marseille im Spurt einer fünfköpfigen Spitzengruppe knapp vor Paolini der schnellere. Über zahlreiche kurze, steile Anstiege war das Rennen verlaufen, und am letzten Berg kurz vor dem Ziel hatte sich eine Spitzengruppe mit den beiden Erstplatzierten, dem abermals starken Serge Baguet sowie Cristian Gasperoni (Landbouwkrediet) und Victor Hugo Peña (US Postal) gebildet. „Ich bin einfach nur freudig überrascht“, äußerte sich de Groot am Ende lakonisch zu seinem Sieg.

Auf diesen müssen sich Erik Zabel (T-Mobile), Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) und Robbie McEwen (Lotto–Domo) im Jahr 2004 weiter gedulden. Als unbestrittene Topfavoriten gingen die drei Weltklassesprinter in die Trofeo Luis Puig – um am Ende doch zurückstecken zu müssen. Auf den 197 fast durchweg flachen Kilometern von Benidorm nach Valencia hatte Petacchis Fassa-Bortolo-Team das Geschehen von Beginn an fest im Griff – bis es auf die letzten sieben Kilometer ging und die Italiener von zahlreichen Fahrern attackiert wurden. Marc Lotz machte ein perfektes Rabobank-Wochenende komplett und siegte am Ende vor Bert Roesems und Xavier Florencio (beide Relax–Bodysol). Petacchi und Zabel wurden Zehnte bzw. Zwölfte. „Ich habe mich schon gewundert ob der Ruhe auf der Strecke“, kommentierte der enttäuschte Zabel das Kategorie-1.2-Rennen, „aber die Ausreißer brannten dann erst zum Schluss ihr Feuerwerk ab. Und da sie gut harmonierten, waren wir chancenlos.“ Petacchi konstatierte ähnliches: „Wir haben das Rennen zwar kontrolliert, im entscheidenden Moment jedoch geschlafen.“
Ergebnisse
Trofeo Luis Puig
1 Marc Lotz (Rabobank) 4.05.34
2 Bert Roesems (Relax–Bodysol) gl. Zeit
3 Xavier Florencio (Relax–Bodysol) gl. Zeit
4 Antonio Tauler (Illes Balears) gl. Zeit
5 Gianni Faresin (Gerolsteiner) gl. Zeit
6 Javier Pascual Rodriguez (Kelme) gl. Zeit
7 Pedro Horrillo (Quick.Step) gl. Zeit
8 Uros Murn (Phonak) gl. Zeit

10 Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) gl. Zeit
12 Erik Zabel (T-Mobile) gl. Zeit
Tour du Haut Var
1 Luca Paolini (Quick.Step) 4.23.25
2 Serge Baguet (Lotto–Domo) gl. Zeit
3 Axel Merckx (Lotto–Domo) gl. Zeit
4 Thomas Voeckler (Brioches La Boulangére) gl. Zeit
5 Gennadi Mikhailov (US Postal) + 1.31
6 Bernhard Eisel (FDJeux.com) gl. Zeit
7 Christophe Detilloux (Lotto–Domo) gl. Zeit
8 Nico Eeckhout (Lotto–Domo) gl. Zeit
Classic Haribo
1 Bram de Groot (Rabobank) 6.41.05
2 Luca Paolini (Quick.Step) gl. Zeit
3 Serge Baguet (Lotto–Domo) gl. Zeit
4 Cristian Gasperoni (Landbouwkrediet) gl. Zeit
5 Victor Hugo Pena (US Postal) gl. Zeit


RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Vorschau – Volta a Valencia (2.3): Die fünftägige Rundfahrt in der spanischen Provinz Valencia setzt die lange Reihe der vielen iberischen kleineren Touren im Frühjahr fort. Das Profil der Volta a Valencia verläuft meist durch flaches bis hügeliges Terrain – perfekt also für Ausreißversuche. Doch wollen auch die Sprinter nach ihrer ersten missglückten Probe für Mailand–San Remo die Form testen: Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo), Robbie McEwen (Lotto–Domo) oder auch Danilo Hondo (Gerolsteiner) sind in Südostspanien am Start. Doch freilich werden sie im Kampf um die Gesamtwertung chancenlos sein. Markus und Beat Zberg vom Gerolsteiner-Team vertreten Davide Rebellin und gelten neben Constantino Zaballa (GBC), der sich schon bei der Ruta del Sol als Gesamtzweiter sehr stark präsentierte, und dem in dieser Saison ebenfalls bereits stark auftrumpfenden Massimo Codol (Fassa Bortolo) als eheste Anwärter auf den Gesamtsieg – und der, da ist sich Hans-Michael Holczer, Teamchef der Zbergs, sicher „wird auf der 4. Etappe vergeben“; dann nämlich steht eine Bergankunft auf dem Alto de Campello auf dem Programm. „Doch sollte man auch die anderen Tagesabschnitte nicht unterschätzen – die nämlich haben eine latente Entscheidungskraft mit Blick aufs Klassement.“
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WZ Vorschau – Giro di Lucca (2.3): Alessandro Petacchi verweilt in Spanien (siehe oben), und auch Mario Cipollini (Domina Vacanze) hat seinen Start in Lucca kurzfristig abgesagt. Und so werden wieder einmal die Sprinter im Schatten der großen beiden italienischen Sprintheroen um die für die Männer mit den schnellen beiden drei in Frage kommenden Etappensiege spurten. Jan Svorada (Lampre), Andris Naudusz (Domina Vacanze) oder auch Marco Zanotti (Vini Caldirola) zählen zu den schnellsten. Auffällig ist – ebenso bei den Klassementfahrer –, dass nur Fahrer aus Italien oder deren Teams Anwärter auf vordere Platzierungen sind. Bei den Sportlern, die um den Gesamtsieg mitfahren, sind die Saeco-Mannen topfavorisiert. Gegen den jungen Damiano Cunego (beim Giro de Ligure bereits stark), Leonardo Bertagnolli und Gerrit Glomser, dem einzigen ernsthaften nichtitalienischen Mitfavoriten, wird es die Konkurrenz schwer haben. Einzig Francesco Casagrande dürfte sich noch ernsthafte Hoffnungen auf eine Top-Platzierung machen – vor allem auch angesichts der Kampfansagen, die Saeco-Teamchef Giuseppe Martinelli im Vorfeld tätigte. „Wir wollen mit aller Macht den Gesamtsieg in Lucca – und zwar durch synergische Teamarbeit“, lautet die klare Vorgabe für Cunego und Co.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 183442Beitrag Kim Kirchen
1.10.2004 - 22:52

Weiter so 8) . Sag mal wie lange brauchst du so für die Berichte???

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Hoffi
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Beitrag: # 184304Beitrag Hoffi
4.10.2004 - 19:48

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Nr. 46 |Mittwoch, 25. Februar 2004

RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Volta a Valencia (2.3): Antonio Tauler vom Illes-Balears-Rennstall hat sich durch einen Etappensieg auf dem ersten Tagesabschnitt der Valencia-Rundfahrt eine hervorragende Ausgangsposition für die vier verbleibenden Etappen geschaffen. Der 29-Jährige hatte sich schon früh auf den 168 Kilometer rund um Xabea zusammen mit sechs weiteren Fahrern abgesetzt und zeitweise einen Vorsprung von mehr als acht Minuten herausgefahren. Das Feld mit den Sprintern Erik Zabel (T-Mobile) und Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) war nicht mehr imstande zu kontern – im Gegenteil: In Constantino Zaballa (GBC, 2.10 Minuten Rückstand) und Javier Pascual Rodriguez (Kelme, + 3.17) musste das Peloton, das mit einem mehr als vierminütigen Rückstand das Ziel erreichte, noch zwei weitere Fahrer, die Ambitionen auf die Gesamtwertung hegen, ziehen lassen. Dahingehend ist Tauler nun allerdings Topfavorit: „Seine Form ist exzellent, hinzu kommt sein Vorsprung“, glaubt Zaballa. Doch wäre all dies nur Makulatur, wenn der Gesamtführende auf dem heutigen Tagesabschnitt patzen würde: Vier Bergwertungen, davon eine selektive kurz vor dem Ziel, warten auf die Fahrer, und so weiß auch Tauler: „Das Leaderjersey zu verteidigen, wird alles andere als einfach.“
Ergebnisse
1. Etappe
1 Antonio Tauler (Illes Balears) 3.25.10
2 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) gl. Zeit
3 Benoit Joachim (US Postal) gl. Zeit
4 Frédéric Amorison (Quick.Step) gl. Zeit
5 Pedro Cardoso (Milaneza) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Antonio Tauler (Illes Balears) 3.24.46
2 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) + 9.10
3 Benoit Joachim (US Postal) gl. Zeit
4 Frédéric Amorison (Quick.Step) + 0.14
5 Pedro Cardoso (Milaneza) + 0.24
Sprintwertung: Antonio Tauler (Illes Balears)
Bergwertung: Pedro Cardoso (Milaneza)
Nachwuchswertung (U25): Rubens Bertogliati (Saunier Duval)
Teamwertung: Milaneza-Maia (Portugal)

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WZ Giro di Lucca (2.3): Der Belgier Tony Bracke hat die Chance für die zweite Sprintergarde aus italienischen Teams, sich ansatzweise durch einen Erfolg aus dem Schatten der beiden großen, Alessandro Petacchi und Mario Cipollini, zu fahren, vorerst zunichte gemacht. In Absenz vom Sprintdominator 2003 und „Cipo“ konnte sich der Landbouwkrediet-Mann als einziger verbliebener einer zehnköpfigen Spitzengruppe mit 33 Sekunden Vorsprung auf Andris Naudusz (Domina Vacanze) ins Ziel der Auftaktetappe retten. Zu Ende der 164 flachen Kilometer von Viareggio nach Capannori war sowohl das Team von Naudusz, als auch die Lampre-Mannschaft um Jan Svorada und das Vini-Caldirola-Team mit ihrem Topmann Marco Zanotti bei der Verfolgungsarbeit zu inaktiv. „Wir haben uns angesehen und nichts gemacht“, beschreibt Nicola Ventoso, dessen Equipe Saunier Duval sich ebenfalls sehr zurückhielt, die Situation. Der junge Spanier fuhr etwas überraschend hinter Naudusz auf den dritten Rang – noch vor Zanotti (Vierter) und Svorada (Fünfter). Überraschung des Tages ist jedoch freilich Bracke, der mit 32 Jahren einen weiteren Erfolg in seine ansonsten sehr triste Siegesliste eintragen darf. „Ich bin einfach nur drauflos gefahren“, erläutert Bracke, „und im Angesicht des Erfolges wurden so auch latente Kräfte frei.“ Auf der heutigen zweiten Etappe bekommen die Sprinter abermals eine Chance, sich zu präsentieren – denn das Profil weist keine schweren Anstiege auf.
Ergebnisse
1. Etappe
1 Tony Bracke (Landbouwkrediet) 4.09.57
2 Andris Nauduzs (Domina Vacanze) + 0.33
3 Francisco Ventoso (Saunier Duval) gl. Zeit
4 Marco Zanotti (Vini Caldirola) gl. Zeit
5 Jan Svorada (Lampre) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Tony Bracke (Landbouwkrediet) 4.09.25
2 Francisco Ventoso (Saunier Duval) + 0.49
3 Andris Nauduzs (Domina Vacanze) + 0.51
4 Marco Zanotti (Vini Caldirola) + 1.05
5 Jan Svorada (Lampre) gl. Zeit
Sprintwertung: Tony Bracke (Landbouwkrediet)
Bergwertung: Tony Bracke (Landbouwkrediet)
Nachwuchswertung (U25): Francisco Ventoso (Saunier Duval)
Teamwertung: Landbouwkrediet-Colnago (Belgien)
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RomStar
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Beitrag: # 184364Beitrag RomStar
4.10.2004 - 23:09

Weiterhin geil!
Eine Idee: WIe wäre es mal mit einem Interview mit einem deiner Fahrer? Ein schön langes, wo er so vieles wie geht anspricht? Stelle ich mir interessant vor!
Alejandro Valverde - Die nächste Generation

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Hoffi
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Beitrag: # 184614Beitrag Hoffi
5.10.2004 - 19:46

Ein neues Interview ist bereits fertig, allerdings mit keinem Fahrer oder Teamchef. Werde deine Idee jedoch schnellstmöglich aufgreifen, spätestens bis zum fiktiven April kommt dann Interview.



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Nr. 47 | Donnerstag, 26. Februar 2004

Volta a Valencia (2.3)
Topfavoriten nach Niederlage demoralisiert
aho Calp – Bert Grabsch vom Phonak-Rennstall hat im Sprint einer zwölf Fahrer großen Ausreißergruppe die zweite Etappe der Valencia-Rundfahrt für sich entschieden. „Der Erfolg kommt schon etwas überraschend“, konzediert Grabsch, „vor allem auch, weil ich ursprünglich nur mitspringen sollte, damit wir überhaupt einen Fahrer vorne vertreten haben.“ Die 139 Kilometer von Xabea nach Calp verliefen über vier teils schwere Anstiege, doch schon zu Beginn hatte sich die Gruppe formiert und einen uneinholbaren Vorsprung herausgefahren – das mussten die Verfolgerteams schon nach 80 Kilometer einsehen.

Die Mitfavoriten aufs Gesamtklassement zeigten sich erstmals an einem schweren Anstieg zu Rennmitte, an dem sich unter anderem Massimo Codol (Fassa Bortolo) und Marcus Zberg (Gerolsteiner) auf die Verfolgung der Spitze machten – am Ende sollten sie mit einem knapp eineinhalbminütigen Rückstand das Ziel erreichen. Jedoch noch vor T-Mobile-Kapitän Alexandre Vinokourov, Constantino Zaballa (GBC) und Javier Pascual Rodriguez (Kelme), die in einer nächsten Gruppe mit fast drei Minuten Rückstand über den Zielstrich fuhren, auch sie schielten als größte Anwärter auf den Sieg zuvor noch auf die Gesamtwertung. Obgleich die Königsetappe der Rundfahrt am vierten Tag mit der Bergankunft auf dem Alto de Campello noch bevorsteht, sei „das Klassement nun gelaufen“, wie Vinokourov einräumt. „Der fadenscheinigen Taktik, erst am letzten Anstieg zu attackieren, sind andere durch frühe Angriffe zuvorgekommen.“ Die morgige 3. Etappe führt zunächst einmal über 206 Kilometer durch flaches Terrain – Chancen für Petacchi und Zabel also.
Ergebnisse
2. Etappe
1 Bert Grabsch (Phonak) 2.59.01
2 Oscar Laguna (Relax-Bodysol) gl. Zeit
3 Marco Serpellini (Gerolsteiner) gl. Zeit
4 Sven Montgomery (Gerolsteiner) gl. Zeit
5 Gorka Gonzalez (Euskaltel) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Antonio Tauler (Illes Balears) 6.26.34
2 Benoit Joachim (US Postal) + 0.10
3 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) gl. Zeit
4 Pedro Cardoso (Milaneza) + 0.24
5 Bruno Pires (Milaneza) gl. Zeit
Sprintwertung: Antonio Tauler (Illes Balears)
Bergwertung: Gorka Gonzalez (Euskaltel)
Nachwuchswertung (U25): Rubens Bertogliati (Saunier Duval)
Teamwertung: Milaneza-Maia (Portugal)


RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Giro di Lucca (2.3): Nachdem sie sich am gestrigen Tage noch dem belgischen Solisten Tony Bracke beugen mussten, konnten Marco Zanotti (Vini Caldirola), Jan Svorada (Lampre) und Andris Naudusz (Domina Vacanze) auf dem gestrigen zweiten Tagesabschnitt der Lucca-Rundfahrt im Massenspurt als Topfavoriten um den Etappensieg sprinten – mit der Erkenntnis, dass Zanotti eindeutig der schnellste Mann der Rundfahrt ist. Mit mehr als einer Radlänge Vorsprung siegte der 30-Jährige vor Svorada, der über unfaire – jedoch nicht zu erkennende – Mittel in der Sprintvorbereitung seines siegenden Kontrahenten lamentierte. „Das Resultat gefällt mir, und mit Blick auf den Giro kann ich nun ganz entspannt dreinschauen“, sagte Zanotti – und wies freilich alle Vorwürfe Svoradas ungläubig von sich. In der Gesamtwertung bleibt Bracke (Landbouwkrediet), der seinen mehr als eine Minuten großen Vorsprung auf Zanotti problemlos verteidigen konnte, weiter in Front. Doch „wenn ich realistisch bleibe, werde ich das schöne Trikot auf der schwersten Etappe wieder abgeben müssen“, schaut der Leader dem heutigen Tagesabschnitt – der über zahlreiche Anstiege führt und die Bergfahrer auf den Plan ruft – skeptisch entgegen.
Ergebnisse
2. Etappe
1 Marco Zanotti (Vini Caldirola) 4.19.57
2 Jan Svorada (Lampre) gl. Zeit
3 Juri Mitluchenko (Landbouwkrediet) gl. Zeit
4 Andris Nauduzs (Domina Vacanze) gl. Zeit
5 Simone Cadamuro (De Nardi) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Tony Bracke (Landbouwkrediet) 8.29.22
2 Marco Zanotti (Vini Caldirola) + 0.45
3 Francisco Ventoso (Saunier Duval) + 0.49
4 Andris Nauduzs (Domina Vacanze) + 0.51
5 Jan Svorada (Lampre) + 0.53
Sprintwertung: Marco Zanotti (Vini Caldirola)
Bergwertung: Tony Bracke (Landbouwkrediet)
Nachwuchswertung (U25): Francisco Ventoso (Saunier Duval)
Teamwertung: Landbouwkrediet-Colnago (Belgien)
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Beitrag: # 185227Beitrag Hoffi
7.10.2004 - 21:34

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Nr. 48 | Freitag, 27. Februar 2004


Petacchi behält im ersten Vergleich die Oberhand
aho Port de Sagunt – Erik Zabel vom T-Mobile Team hat gegen seinen großen Kontrahenten Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) erneut eine Niederlage einstecken müssen. Auf der dritten Etappe der Volta a Valencia besiegte der Italiener den 33-jährigen Weltranglistenzweiten im Kampf um den Etappensieg im Massensprint um haaresbreite. In Danilo Hondo (Dritter) von Gerolsteiner und Stefan Kupfernagel (Fünfter) vom GS-II-Team Wiesenhof landeten zwei weitere Deutsche unter den besten fünf der Etappe. „Dieses Rennen war vielleicht der einzige direkte Vergleich vor Mailand – San Remo zwischen Petacchi und mir“, sagte Erik Zabel nach den 206 Kilometer von Calp nach Port de Sagunt. „Und natürlich war der Ehrgeiz dementsprechend groß, schon einmal eine erste Duftmarke in Richtung der Konkurrenz zu setzen“ – doch dies gelang nur Petacchi, dessen famoser Sprintzug sich 10 Kilometer vor dem Ziel aufbaute und nicht zu schlagen war. Gar nicht in die Entscheidung eingreifen konnte hingegen Robbie McEwen (Lotto-Domo): Der Australier wurde bei einem regulären Gerangel 200 Meter vor dem Ziel weit zurückgeworfen und landete am Ende auf Rang 23.

Heuer war es der erste Sieg für den Dominator der Grand-Tours-Sprintetappen 2003, Zabel fehlt hingegen noch ein Erfolg im Jahre 2004 – doch trotz der Niederlage zeigt sich der Berliner weiterhin angriffslustig: „Lieber werde ich hier nur Zweiter, als später bei den wichtigen Rennen.“ Doch hat Zabel auch bei der Valencia-Rundfahrt noch die Chance zur Restitution. Zwar wartet heute die als Königsetappe deklarierte Bergankunft auf dem Alto de Campello mit seinem steilen, sieben Kilometer langen Schlussanstieg, doch der sonntägliche letzte Tagesabschnitt beinhaltet keine Steigungen, sondern führt durchs Flachland rund um die Stadt Valencia – und ein Massensprint scheint vorprogrammiert.
Ergebnisse
3. Etappe
1 Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) 5.05.18
2 Erik Zabel (T-Mobile) gl. Zeit
3 Danilo Hondo (Gerolsteiner) gl. Zeit
4 Pedro Horrillo (Quick.Step) gl. Zeit
5 Stefan Kupfernagel (Wiesenhof) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Antonio Tauler (Illes Balears) 11.31.53
2 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) + 0.10
3 Benoit Joachim (US Postal) gl. Zeit
4 Bruno Pires (Milaneza) + 0.24
5 Pedro Cardoso (Milaneza) gl. Zeit
Sprintwertung: Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo)
Bergwertung: Gorka Gonzalez (Euskaltel)
Nachwuchswertung (U25): Rubens Bertogliati (Saunier Duval)
Teamwertung: Milaneza-Maia (Portugal)


RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Giro di Lucca (2.3): Die italienische Saeco-Mannschaft hat auf der dritten Etappe der Lucca-Rundfahrt ihre absolute Dominanz unter Beweis gestellt und die ersten drei Ränge in der Gesamtwertung erobert. Auf den mit zahlreichen Anstiegen versehenen 179 Kilometer zwischen Lucca und Castelveccio Pascoli setzte sich Leonardo Bertagnolli als bester Saeco-Mann vor Paolo Tiralongo (Panaria), der vor der heutigen Etappe aufgrund von Magenproblemen das Rennen aufgeben musste, durch. Das Duo hatte sich 40 Kilometer vor dem Ziel an einer Steigung gebildet und am Ende einen 1.39 Minuten großen Vorsprung auf die nächstfolgende Gruppe, der elf Fahrer angehörten, um Damiano Cunego und Gerrit Glomser, die die Ränge zwei und drei in der Gesamtwertung füllen. Der sportliche Leiter der Kaffeemaschinen-Equipe, Giuseppe Martinelli, war mit dem „absehbaren Resultat sehr zufrieden“, obgleich er glaube, „dass auf dem letzten Tagesabschnitt noch ein paar gesamtwertungstechnische Veränderungen auftreten werden“. Die vierte Etappe verläuft über komplett flaches Terrain und bietet erneut den Sprintern Chancen auf einen Etappensieg – vor allem Marco Zanotti (Vini Caldirola), Sieger der zweiten Etappe: Er könnte sich durch Zeitgutschriften noch auf den zweiten Gesamtrang vorschieben.
Ergebnisse
3. Etappe
1 Leonardo Bertagnolli (Saeco) 4.12.21
2 Paolo Tiralongo (Panaria) gl. Zeit
3 Gerrit Glomser (Saeco) + 1.39
4 Damiano Cunego (Saeco) gl. Zeit
5 Manuele Mori (Saunier Duval) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Leonardo Bertagnolli (Saeco) 12.42.19
2 Gerrit Glomser (Saeco) + 2.01
3 Damiano Cunego (Saeco) + 2.08
4 Frank Schleck (CSC) gl. Zeit
5 Massimo Giunti (Domina Vacanze) gl. Zeit
Sprintwertung: Marco Zanotti (Vini Caldirola)
Bergwertung: Leonardo Bertagnolli (Saeco)
Nachwuchswertung (U25): Damiano Cunego (Saeco)
Teamwertung: Saeco (Italien)
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Hoffi
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Beitrag: # 185538Beitrag Hoffi
8.10.2004 - 21:32

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Nr. 49|Samstag, 28. Februar 2004

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Geht nach seinen famosen Kopfsteinpflaster-Rennen im Vorjahr als Topfavorit ins Rennen: Peter van Petegem, 2003 Sieger der Flandern-Rundfahrt und von Paris – Roubaix.

„Das Ende des Aufgalopps“

Der Omloop Het Volk ist für viele das „erste wichtige Rennen des
Jahres“ / Topfavoriten wollen erste Zeichen in Richtung Konkurrenz setzen


aho Lokeren – Am heutigen Samstag steht das für viele erste große Saisonrennen auf dem Programm. In Gent startet der Kopfsteinpflasterklassiker Omloop Het Volk (UCI-Kategorie 1.1) und eröffnet somit den Reigen der nun folgenden großen Rennen – wenngleich die im Spätwinter mit der Tour Down Under begonnenen kleinen, als Aufbaurennen deklarierten Veranstaltungen, nicht zu unterschätzen sind, und das Lamento der Veranstalter dementsprechend groß ist: Auch für die Radprofis zählt es hauptsächlich erst ab dem Het Volk.

Dies dokumentiert auch die Startliste, und die im voraus getätigten Kampfansagen an die Konkurrenz lassen die Wichtigkeit des belgischen Rennens von Gent nach Lokeren erahnen. Peter van Petegem, im Vorjahr Sieger der Flandern-Rundfahrt und von Paris – Roubaix, den beiden größten Kopfsteinpflasterrennen, „möchte ein erstes Duftzeichen an die Konkurrenz setzen, und gleich zeigen, dass auch in diesem Jahr mit mir zu rechnen ist“. Für ihn steht zudem außer Frage, dass der Omloop Het Volk – nach den beiden obigen Weltcupveranstaltungen – „das drittwichtigste Rennen des Jahres ist“.

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Über zahlreiche „Helligen“ der Flandern-Rundfahrt
Die 201 Kilometer von Gent nach Lokeren führen über einen Großteil der „Helligen“ – kleine, giftige, da steile und teils über Kopfsteinpflaster führende Steigungen –, die auch bei der Flandern-Rundfahrt zu überfahren sind. Vor allem den Berendries und den Molenberg zu Rennmitte gilt es zu beachten – doch die endgültige Entscheidung wird wohl erst am Ende fallen, „denn an den ‚Helligen’ wird das Feld erst einmal nur stark selektiert“, wie Quick.Step-Teamchef Patrick Lefevere aus Erfahrung glaubt. Zwischen 30 und 15 Kilometer vor dem Ziel warten sukzessive acht Pflasterpassagen, „an denen sich endgültig die Gruppen sortieren werden“.


Was für den 34-jährigen Belgier vom Lotto-Domo-Team gilt, ist auch viele weitere Spezialisten auf den harten, unbeliebten Pflastersteinen zu beziehen: Marc Wauters (Rabobank), Frederic Guesdon (FDJeux.com), Viatcheslav Ekimov (US Postal), Dario Pieri (Saeco), Sergei Ivanov (T-Mobile) wollen ihre famosen Vorjahresresultate wiederholen und haben eine ähnliche Einschätzung wie van Petegem. „Der Het Volk ist – wie fast alle bisherigen Saisonrennen – kein Vorkampf, sondern bereits der Beginn der für uns Pflasterspezialisten wichtigsten Rennen“, beschreibt der 35-jährige Wauters. So titelte auch die belgische Tageszeitung Het Nieuwsblad: „Nun gilt es, der Aufgalopp ist vorüber.“

Im Vorjahr gewann der große Johan Museeuw in Lokeren sein letztes Rennen, nachdem seine Quick.Step-Mannschaft mit vier Fahrern unter den Top Fünf das Rennen dominiert hatte. Nun hat „König Johan“ das Zepter endgültig an seinen Nachfolger Tom Boonen, im Vorjahr Fünfter und 2001 bereits Dritter bei Paris – Roubaix, abgegeben – und prophezeite im Het Nieuwsblad: „Für mich ist Tom in diesem Jahr der unangefochtene Topfavorit – auch beim Het Volk und Kuurne – Brüssel – Kuurne.“

Dieses Kategorie-1.2-Rennen findet am Sonntag, einen Tag nach dem Het Volk statt, und auch die startenden Fahrer sind fast dieselben wie am Tag zuvor – „einzig die Motivation ist nicht ganz so hoch“, gibt Boonen selbst zu. „Viele werden das Rennen als Restitutionsversuch für ein schlechtes Abschneiden bei Gent – Lokeren missbrauchen.“ Die 190 Kilometer rund um Kuurne führen ebenfalls über zahlreiche Kopfsteinpflasterpassagen und – teils dieselben wie bereits am heutigen Samstag – „Helligen“, favorisiert sind also selbige Fahrer wie bereits am Vortag.


WZ-Interview mit Mario Veiler, Vorsitzender des Westfälische-Verlags
„Wir wollen den Lesern höchste
Qualität und Informationspolitik bieten“


a h o Die Online-Redaktion der Westfälischen Zeitung stellt ihren Lesern am heutigen Samstag beim Omloop Het Volk erstmals einen Liveticker zur Verfügung, anbei werden schnellstmöglich aktuelle Fotos von der Strecke innerhalb von Minuten publiziert. Mario Veiler, Vorsitzender des Westfälische-Verlags, der auch die Internetpräsenz, westfaelische.de, der WZ administriert, erläutert Hintergründe und Beweggründe des Tickers.

WZ: Herr Veiler, beim Omloop Het Volk bietet die Online-Redaktion erstmals einen Liveticker an, ein Zusatzangebot zu den in der Zeitung bereits sehr großflächigem Angebot an Radsport?
Mario Veiler: Ja, auf jeden Fall. Zu Beginn des Jahres entschieden sich die Chefredaktion und wir als Verleger bekanntlich dazu, neben dem Fußball im Sportressort auch verstärkt über den Radsport zu berichten. Aufgrund der positiven Resonanz haben wir uns dazu entschlossen, dieses Angebot auch über das Print-Medium Zeitung auszudehnen, und neben den profanen Nachrichten auf unserer Internetpräsenz auch von den größten Rennen in einem Liveticker zu berichten. Ein weiterer Grund war auch, damit unsere Berichterstattung im Radsport nicht zu monoton wird, sondern breitspuriger informiert wird.

WZ: Doch gilt es klarzustellen, dass der heute erscheinende Liveticker beim belgischen Kopfsteinpflasterrennen einzig als Test für die ursprünglich geplante Ticker-Berichterstattung dient.
Veiler: Richtig. Wir hatten geplant, den Ticker bei den drei Grand Tours (Giro d'Italia, Tour de France, Vuelta a España; die Red.) und den zehn Weltcuprennen sowie den Weltmeisterschaften und natürlich den Olympischen Spielen einzusetzen, doch da diese Methode für uns im Radsport Neuland ist, testen wir den Liveticker bereits beim Het Volk. Wichtiger ist allerdings später die Rückmeldung der Leser. Durch Umfragen und Leserbriefe erhoffen wir uns zahlreiche Verbesserungsvorschläge sowie Kommentare – schließlich wollen wir unseren Lesern spätestens bei Mailand – San Remo höchste Qualität und Informationspolitik bieten.

WZ: Ein weiteres, unkonventionelles Angebot, das parallel zum Liveticker ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt wird, sind die neusten Bilder vom aktuellen Renngeschehen. Wie kann dies zustande kommen?
Veiler: Technisch ist auch dies in dieser Form Neuland. Natürlich haben wir einen Fotograf auf einem Motorrad live beim Rennen dabei, der seine Schüsse direkt über ein sehr kompliziert verstricktes Netzwerk auf den Computer des Redakteurs sendet, der den Liveticker schreibt. Eine neu entwickelte Kamera mit einem leicht zu bedienenden Adapter, über den die Fotos direkt durch das Netzwerk zu einem anderen Rechner geleitet werden, machen dies möglich. Für Fotografen ist dies praktisch die Weiterentwicklung von einem banalem Telefon zu einem Handy.

WZ: Vor allem auf diesem Gebiet herrscht größtenteils Unwissen, und muss besonders gestestet werden. Wie optimistisch stimmen sie die bisherigen Tests für den Ernstfall?
Veiler: Mit dem eigentlichen Ticker ist alles kein Problem, vakant ist verständlicherweise noch die volle Funktionstüchtigkeit der Livebilder. Die Tests in den wochenlangen Vorbereitungen verliefen zufriedenstellend, doch können im Ernstfall immer mal latente Fehler auftreten. Garantieren können wir für nichts, doch braucht man zunächst einmal keine negativen Befürchtungen haben.


Volta Valencia (2.3)
Joachim überraschend neuer Führender
aho Valencia – Bei der Volta a Valencia hat Antonio Tauler (Illes Balears) seine Gesamtführung überraschend auf der Königsetappe an den Luxemburger US-Postal-Mann Benoit Joachim abgeben müssen. Nach 150 flachen Kilometern folgte zum Schluss ein sieben Kilometer langer Schlussanstieg hinauf zum Alto de Campello, an dem der Kasache Alexandre Vinokourov der stärkste war und mit 21 Sekunden Vorsprung auf Felix Cardenas (Cafés Baqué) triumphierte. Die spanische GBC-Mannschaft um ihren Topmann Constantino Zaballa hatte zu Beginn der Schlusssteigung mit einem Ausscheidungsfahren begonnen, das bis drei Kilometer vor dem Gipfel anhielt – dann nämlich ereigneten sich zahlreiche Attacken, nach denen die Spitzengruppe drastisch selektiert wurde. Hinter Cardenas folgte eine sechsköpfige Gruppe um Zaballa mit 32 Sekunden Rückstand, der auch Joachim angehörte und dieser Tauler, Tages-62. mit knapp einer Minute Rückstand auf den Luxemburger, somit auch der Leaderjersey abnahm. „Dies kann man schon als eine Überraschung bezeichnen“, sagte Illes-Balears-Sportdirektor Alfonso Galilea, „denn wer hätte Joachim am Berg für so stark eingeschätzt?“ Der gegenwärtige Stand in der Gesamtwertung scheint nach Meinung der meisten Fahrer auch der Endstand im Klassement zu sein: Heute steht der Schlusstag mit einer Flachetappe rund um Valencia auf dem Programm.
Ergebnisse
4. Etappe
1 Alexandre Vinokourov (T-Mobile) 3.24.19
2 Felix Cardenas (Cafés Baqué) + 0.21
3 Massimo Codol (Fassa Bortolo) + 0.32
4 Constantino Zaballa (GBC) gl. Zeit
5 Marc Lotz (Rabobank) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Benoit Joachim (US Postal) 14.56.54
2 Antonio Tauler (Illes Balears) + 0.44
3 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) + 0.53
4 Pedro Cardoso (Milaneza) + 1.08
5 Bruno Pires (Milaneza) gl. Zeit
Sprintwertung: Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo)
Bergwertung: Gorka Gonzalez (Euskaltel)
Nachwuchswertung (U25): Rubens Bertogliati (Saunier Duval)
Teamwertung: Milaneza-Maia (Portugal)


RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Giro di Lucca (2.3): Zum Abschluss der Lucca-Rundfahrt in Norditalien hat Marco Zanotti von Vini Caldirola seinen zweiten Etappensieg im Massensprint eingefahren. Nach 187 Kilometern zwischen Castelnuovo di Garfagnana und Altopascio siegte der 30-Jährige vor Landbouwkrediet-Sprinter Juri Mitluchenko sowie Francisco Ventoso (Saunier Duval) und ließ keine Zweifel an seiner Dominanz, die ihm zusätzlich das Trikot des besten Sprinters bescherte, aufkommen. Aufgrund der insgesamt mehr als 40 Sekunden Zeitgutschriften, die Zanotti hauptsächlich bei seinen beiden Etappensiegen sammelte, konnte der Italiener in der Gesamtwertung die auf der dritten hügeligen Etappe verlorene Zeit wett machen und sich am Ende hinter Leonardo Bertagnolli (Saeco) – noch vor dessen Teamkollegen Damiano Cunego und Gerrit Glomser – auf Rang zwei platzieren. „Der Giro kann kommen“, blickt Zanotti nun „deutlich optimistischer“ in Richtung der ersten großen Landesrundfahrt des Jahres.
Ergebnisse
4. Etappe
1 Marco Zanotti (Vini Caldirola) 4.20.48
2 Juri Mitluchenko (Landbouwkrediet) gl. Zeit
3 Francisco Ventoso (Saunier Duval) gl. Zeit
4 Andris Nauduzs (Domina Vacanze) gl. Zeit
5 Fabrizio Guidi (CSC) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Leonardo Bertagnolli (Saeco) 17.03.07
2 Marco Zanotti (Vini Caldirola) + 1.49
3 Gerrit Glomser (Saeco) gl. Zeit
4 Damiano Cunego (Saeco) + 2.08
5 Frank Schleck (CSC) gl. Zeit
Sprintwertung: Marco Zanotti (Vini Caldirola)
Bergwertung: Francisco Ventoso (Saunier Duval)
Nachwuchswertung (U25): Damiano Cunego (Saeco)
Teamwertung: Saeco (Italien)
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

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HansFuchs
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Beitrag: # 185582Beitrag HansFuchs
9.10.2004 - 9:19

Nur ein Wort: Weltklasse.
Freue mich schon auf den Liveticker, kommt der heute noch, Hoffi?
#fragschusti

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Hoffi
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Beitrag: # 185780Beitrag Hoffi
9.10.2004 - 23:15

Ja, kommt er. :D


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Samstag, 29. Februar 2004

Radsport-Liveticker
Omloop Het Volk (1.1)

Über 201 Kilometer und – oberflächlich ausgedrückt – sieben Kopfsteinpflasterpassagen führt der Omloop Het Volk von Gent nach Lokeren. Hinzu kommen neun der in Flandern gefürchteten „Helligen“, drei davon sind mit dem gefährlichen Pflaster versehen. Der schwerste Abschnitt wartet kurz nach Rennhalbzeit, dann nämlich häufen sich Pflasterpassagen wie auch die kurzen giftigen
Das Profil
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Steigungen. Alljährlich dürfte auch dort wieder eine starke Selektierung des Feldes stattfinden – entscheidend sind jedoch die auf 15 Kilometer direkt nacheinander zu überfahrenden acht Kopfsteinpflasterpassagen, die gut gerne als eine Pavés angesehen werden können.

km 0, noch 201 km
Der Startschuss ist erfolgt, von den Topfavoriten um den im Vorjahr als „Mister Kopfsteinpflaster“ titulierten Peter van Petegem (Lotto-Domo) sind alle Mann planmäßig am Start. Dem Belgier werden vor allem dessen Landsmann und Nachfolger vom legendären Johan Museeuw, der seine Karriere entgegen seines einstigen Vorhabens, die Frühjahrsklassiker noch fahren zu wollen, nun doch endgültig beendete, Tom Boonen (Quick.Step) sowie die bereits im Vorjahr starken Dario Pieri (Saeco), Viatcheslav Ekimov (US Postal) oder auch Marc Wauters (Rabobank) konkurrieren.

km 11, noch 190 km
Ungewöhnlichkeiten im Feld: Nach einem verhaltenen Start versucht der Spanier Juan Antonio Flecha vom Team GBC einen ersten Angriff, Landsmann Juan José de los Angeles folgt ihm – zwei Spanier auf Kopfsteinpflaster an der Spitze.

km 15, noch 186 km
Der Versuch blieb nur ein Versuch, Hesjedal in Diensten von US Postal und die schon jetzt sehr aggressiv fahrende Lotto-Mannschaft um van Petegem kümmerten sich um das Tempo im Feld, das schon jetzt sehr beachtlich ist.

km 22, noch 179 km
Auf Kopfsteinpflaster als „Exoten“ zu bezeichnenden Fahrer attackieren das kontrollierende Team, Lotto-Domo, erneut: Loosli, Szmyd (beide Saeco), erneut de los Angeles, Danielson (beide Fassa Bortolo) und der Franzose Ludovic Turpin von Ag2r liegen nun acht Sekunden vor dem Feld – doch das van-Petegem-Team zeigt einen nicht ganz so großen Willen, die Entkommenen wieder einzuholen, wie noch bei der ersten Attacke.

km 30, noch 171 km
Die fünf Ausreißer haben sich vorerst an der Spitze festsetzen können und sich einen Vorsprung von 35 Sekunden herausgearbeitet. Lotto hat sich von der Spitze zurückgezogen, die im Vorjahr dominierende Quick.Step-Mannschaft führt nun das Peloton an. Doch ist dies eher als Kontrolle denn als ernsthafte Verfolgungsarbeit zu bezeichnen.

km 36, noch 165 km
Unverändertes Bild: Die Spitzengruppe scheint sich einig zu sein, hauptsächlich weil die italienischen Teams, Fassa Bortolo und Saeco, die jeweils mit zwei Fahrern vorne vertreten sind, gut miteinander kooperieren, und Turpin kein Stein im Weg ist. Der Vorsprung der Fünf tendiert nun um die Minutengrenze.

Anmerkung
Aufgrund von diversen technischen Problemen können keine Bilder anbei des Livetickers veröffentlich werden. Die Redaktion der Westfälischen Zeitung bittet dies zu entschuldigen.


km 45, noch km 156
Innerhalb der letzten zehn Kilometer hat sich der Abstand zwischen Peloton und Spitzenfahrer verdoppelt und nun die Minutengrenze überschritten. Die Fahrer befinden sich nun unmittelbar vor dem ersten „Hellingen“, dem Côte de Trieu, kurz darauf folgt ein weiterer, der 2200 Meter lange Oude Kwaremont – dieser ist mit Kopfsteinen gepflastert und stellt eine erste größere Schwierigkeit dar.

km 49, noch 152 km
Drastische Tempoverschärfung am Oude Kwaremont! Nachdem sich Lotto und Quick.Step am Trieu zunächst in Position brachten, zogen sie das Tempo am Kopfsteinpflasteranstieg an – und selektierten das Feld deutlich. Eine 35 Fahrer große Gruppe um Boonen und van Petegem, jeweils noch von vier Helfern flankiert, befindet sich nun schon fast 25 Sekunden vor dem großen Rest des Pelotons. Das Tempo wird durch die beiden belgischen Topteams weiterhin enorm hoch gehalten.

km 53, noch 148 km
Die Erhöhung des Tempos im Feld hatte auch enorme Auswirkungen auf den Vorsprung der Ausreißer: Der Abstand sank von zwei Minuten auf nur noch knapp 1.10 Minuten.

km 56, noch 145 km
Schon nach einem Viertel der Distanz scheint das Rennen eine entscheidende Richtung angenommen zu haben. Hincapie scheidet für einen Sieg nun kategorisch aus, er befindet sich in der dritten Gruppe, die bereits nun schon 50 Sekunden Rückstand auf die Favoriten hat. In deren Gruppe beteiligt sich nun auch Rabobank um Wauters und Dekker an der Tempoarbeit. Der Vorsprung der Spitzengruppe sank daher weiter: Sie liegen nur noch 40 Sekunden vor den Verfolgern. Gespannt darf man auf den dritten „Hellingen“ sein: Der Kanarieberg steht bei Kilometer 66 auf dem Programm.

km 62, noch 139 km
Der Rückstand der Favoritengruppe auf die fünf Spitzenreiter schrumpft. Nur noch 20 Sekunden liegen zwischen den ersten beiden Gruppen. Die folgenden Fahrer sind schon fast abgeschlagen und haben bereits einen minutengroßen Rückstand.

km 68, noch 133 km
Weitere Überraschung am Kanarieberg: Lotto und Quick.Step zogen weiter an und bildeten so eine – nur aus Fahrer dieser beiden Teams bestehende – siebenköpfige Verfolgergruppe. Von Quick.Step sind neben Boonen auch Creetskens, Bramati und Bodrogi dabei, van Petegem hat noch van Bon und Eeckhout an seiner Seite.

km 78, noch 123 km
Die Spitzenreiter sind gestellt worden von dem Lotto-Quick.Step-Express, der trotz der harten Konkurrenz der beiden Favoritenteams sehr gut harmoniert, und haben sich vorerst in die nun zwölf Fahrer große Gruppe eingereiht. Die verbliebenden Radler der ehemaligen 35-köpfigen Verfolgergruppe wurden von weiteren Fahrer von hinten aufgefahren und bilden nun ein 80 Mann starkes Peloton. Doch die haben schon einen Rückstand von mehr als zwei Minuten.

km 86, noch 115 km
Der Vorsprung wird immer größer und hat nun schon die Zwei-Minuten-Grenze überschritten. Im Feld haben nach langem Zetern Rabobank um Wauters und Dekker, sowie US Postal um Ekimov das Zepter in die Hand genommen – doch herrscht keine Einigkeit, was sich auf den immer größer werdenden Rückstand auf die Spitze auswirkt. Bei Kilometer 89 steht der vierte „Hellingen“ an: die Abdijstraat-Muur mit einem kleineren, 500 Meter langen Kopfsteinpflasterabschnitt.

km 90, noch 111 km
Van Petegem und Boonen wollen die Entscheidung anscheinend schon so früh wie möglich: Die beiden Topfavoriten haben sich an der Abdijstraat-Muur zusammen mit van Bon, der im Dienste van Petegems nun für das Tempo sorgt, von ihren Teamkollegen abgesetzt und das Pensum erhöht. Die Frage bleibt nur: Wieso fahren die Spitzenreiter von ihren eigenen Teamkollegen weg, vor allem auch angesichts der noch zu absolvierenden Distanz?

km 98, noch 103 km
Die Verpflegungszone ist erreicht und der Vorsprung der drei Führenden steigt drastisch. Nun liegen Eeckhout, Bramati, Cretskens und Bodrogi schon mehr als eine Minute hinter dem Trio, eine weitere Gruppe um den restlichen Kreis der Favoriten folgt mit weiteren zweieinhalb Minuten Rückstand.

km 105, noch 96 km
Die Verfolger sind gestellt, das von US Postal und Rabobank angeführte 50-köpfige Feld liegt zweieinhalb Minuten hinter van Petegem, van Bon und Boonen, die weiterhin gut miteinander harmonieren. Auf den nächsten 40 Kilometern stehen die letzten fünf „Hellingen“ auf dem Programm (Kleiberg, Eikenberg, Leberg, Berendries und Molenberg), hinzu kommen 9,4 Kilometer Kopfsteinpflaster.

km 112 km, noch 89 km
Der Vorsprung der Spitzenreiter wächst weiter, nun pendelt er bei knapp drei Minuten. Der Kleiberg hat nach brüsker Tempoarbeit das Feld weiter aussortiert, 35 Fahrer befinden sich noch auf der Verfolgung von van Petegem, Boonen und van Bon. Als nächstes steht der Eikenberg mit 1200 Metern Kopfsteinpflaster an, direkt im Anschluss folgt eine 2500-Meter-Selektion, der Holleweg. Auch das T-Mobile Team um Ivanov, Wesemann und Aldag beteiligt sich nun in Person von André Korff neben US Postal und Rabobank an der Tempoarbeit.

km 120, noch 81 km
Mit Juan Antonio Flecha vom Team GBC attackiert nach einer sachten Eikenberg-Passage mal wieder ein Fahrer aus dem Feld. Er zog am Holleweg davon und befindet sich nun auf der Verfolgung der immer noch drei um Minuten in Front liegenden Spitzenreiter. Bei Kilometer 120 wartet der siebte „Hellingen“, der Leberg. Zuvor jedoch noch die 2700 Meter lange Pflasterpassage Haaghoek.

km 127, noch 74 km
Aufregung im Feld: Der erste schlimmere Sturz des Tages schließt drei weitere Mitfavoriten auf den Sieg kategorisch aus: Mattan, O'Grady und Kirsipuu stürzen und fallen zurück. Die Haaghoek machte ihre Hoffnungen zunichte. Nach dem in hohem Tempo gefahrenen Leberg fahren nun nur noch 23 Fahrer im Feld, das einen Rückstand von 1.20 Minuten auf Flecha und 3.20 auf die drei Spitzenreiter hat. Noch vier Kilometer, dann geht's über den Berendries, weitere 8000 Meter später steht der Molenberg an.

km 139, noch 62 km
Der Berendries brachte keine neuen Erkenntnisse, doch nun steht wohl die schwerste Passage des gesamten Rennens: Nach dem Molenberg (von dem auch 300 Meter gepflastert sind) folgen zwei schwere Kopfsteinpflasterpassagen: die Paddestraat (2300 Meter) und die Lippenhovestraat (1000 Meter). Die Spitzengruppe hat immer noch ein Polster von drei Minuten auf das Favoritenfeld, Flecha liegt mit 1.10 zurück dazwischen.

km 150, noch 51 km
Überraschend geringe Wirkung hatte die Passage mit Molenberg, Paddestraat und Lippenhovestraat: Keine Attacken, einzig mussten vier Fahrer aus dem Feld reißen lassen. Nun folgt erst einmal ein 25 Kilometer langes Teilstück ohne jedwede schwierige Passage – die Gruppen werden sich erst einmal sammeln.

km 159, noch 42 km
Die Vorsprünge von Flecha beziehungsweise van Petegem, Boonen und van Bon schrumpfen:
Favoritengruppe (19 Fahrer) <1.03> Flecha <2.00> Spitzenreiter

km 170, km noch 31 km
Die Entscheidung steht kurz bevor: Acht Kopfsteinpflasterpassagen folgen nun innerhalb von 15 Kilometern. Zwar sind fast alle nicht länger als 700 Meter, doch als letzte wartet 17 Kilometer vor dem Ziel die 1300 Meter lange Vogelzangstraat. Das Tempo im Feld wurde weiter erhöht, und die Vorsprünge der Spitzenreiter werden kleiner. Flecha liegt nur noch 35 Sekunden vor der Favoritengruppe, die Spitzenreiter knapp 1.20 Minuten.

km 180, noch 21 km
Alles hat sich neutralisiert, Flecha, van Petegem, van Bon und Boonen wurden allesamt eingeholt und dürften nun als Favoriten herausfallen. US Postal, Rabobank und T-Mobile fuhren auf den ersten kurzen Passagen „Harakiri“, nun steht einzig noch die Vogelzangstraat bevor, die neuerliche Spitzengruppe umfasst noch 16 Fahrer.

km 186, noch 15 km
Auf der Vogelzangstraat rasselten die Attacken förmlich nieder. Das Rabobank-Team um Dekker und Wauters scheint am stärksten und hat sich zusammen mit Backstedt von Alessio leicht abgesetzt. Es folgt eine Vierergruppe mit Ekimov, Dierckxsens, Hoste und Hammond.

km 194, noch 7 km
Die Spitzengruppe harmoniert gut und wird wohl gemeinsam als erste des Ziel erreichen, fraglich bleibt nur: Auf welche Taktik hat sich Rabobank geeinigt?

km 198, noch 3km
Auch die Verfolger haben ihren Vorsprung sichern können, die nächstfolgende Gruppe (Pieri, Hoffmann, Ivanov, Eisel, Guesdon, Aldag, Tafi, Arvesen) liegt weitere 24 Sekunden hinter ihnen.

km 201, Zielankunft
Dekker gewinnt! 1000 Meter vor dem Ziel attackierte zunächst Wauters, Backstedt musste folgen und kam – mit Dekker am Hinterrad – wieder an den Niederländer heran. Dann zündete Dekker seine Rakete – und war erfolgreich. Zweiter wird der Schwede, Dritter Wauters.

Die zweite Gruppe kommt mit elf Sekunden Rückstand ins Ziel: Dierckxsens wird Vierter, Ekimov Fünfter. Van Petegem und Boonen kommen in einer vierten Gruppe mit mehr als einer Minute Rückstand auf die Ränge 19 und 20.


Endresultate, Stimmen und Hintergründe lesen Sie außerdem in der morgigen Ausgabe der Westfälischen Zeitung.
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10.10.2004 - 20:33

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Nr. 50 | Montag, 1. März 2004

Niederländische Dominanz

Rabobank drückt dem Omloop Het Volk durch Dekker und Wauters ihren
Stempel auf / Boonen und van Petegem mussten nach früher Flucht kapitulieren


aho Lokeren – Als Peter van Petegem, Leon van Bon und Tom Boonen 21 Kilometer vor dem Ziel von der Verfolgergruppe eingeholt wurden, begann das Rennen im Grunde genommen wieder von vorne – mit dem Unterschied, dass die beiden großen Topfavoriten, van Petegem und Boonen, als Anwärter auf den Sieg in Lokeren kategorisch auszuschließen waren.

Bereits nach 60 Kilometer hatten die beiden Belgier, jeweils noch von drei (Boonen) beziehungsweise vier (van Petegem) Helfern flankiert, das Tempo drastisch angezogen und alle Konkurrenten distanziert. „Der Versuch, etwas neues auszuprobieren“, erklärte Lotto-Teamchef Marc Sergeant im Nachhinein. Ein zwischenzeitlicher Vorsprung von drei Minuten reichte der aus Quick.Step- und Lotto-Fahrern rekrutierten Gruppe nicht aus, um sich vor dem Großteil des weiteren Favoriten ins Ziel zu retten.

„Wir haben einen entscheidenden Fehler gemacht“, konstatiert van Petegem: „Als Leon van Bon nach 90 Kilometern das Tempo weiter erhöhte, und die anderen nicht mithalten konnten, glaubten wir, auch zu dritt resistent genug gegen die Verfolger zu sein.“ Doch sie waren es nicht: Die – unter Führung von Rabobank, US Postal und später auch T-Mobile – immer weiter schrumpfende Verfolgergruppe stellte die Spitzenreiter genau 21 Kilometer vor dem Ziel.

Von da an schlug die große Stunde Marc Wauters' und Erik Dekkers. Überraschend spurlos waren neun der in Flandern gefürchteten „Hellingen“ – kleine, giftige, teils mit Kopfsteinen gepflasterte Anstiege – an der Gruppe mit den restlichen Favoriten vorüber gegangen, und so entschied erst die letzte Kopfsteinpflasterpassage das Rennen. Die beiden Rabobankler waren an der Vogelzangstraat die stärksten, als sie sich zusammen mit Magnus Backstedt (Alessio) absetzen konnten – und nicht mehr wiedergesehen wurden. Die beiden Niederländer spielten auf der Zielgeraden ihre nominelle Überlegenheit aus und stellten in Erik Dekker den späteren Sieger. „Ein großer Tag für mich und das gesamte Team“, freute sich der 33-jährige Triumphator.

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Erik Dekker gewann den Omloop Het Volk dank einer mannschaftlich überragenden Leistung seines Rabobank-Teams vor Magnus Backstedt und Marc Wauters. Foto: Watson

In der Verfolgergruppe erreichte Ludo Dierckxsens vom Landbouwkrediet-Team den vierten Rang, vor US-Postal-Russe Viatcheslav Ekimov, Roger Hammond (Mr. Bookmaker) und Leif Hoste, Teamkollege von van Petegem. Dieser kam unter dem Strich nicht über Platz 19 mit über einer Minute Rückstand hinaus, immerhin noch einen Platz vor seinem ehemaligen Fluchtbegleiter Boonen. „Die drei Erstplatzierten waren heute einfach stärker“, räumte Hammond ein. „Auch wir haben gut harmoniert, doch wurde unser Rückstand immer größer.“

Anders dagegen in der dritten Gruppe, die die Plätze acht bis 15 belegte, und der auch Rolf Aldag angehörte. „Nach der Vogelzangstraat waren wir abgehangen und sammelten uns. Doch wollte niemand fahren, so dass unsere Verfolgung erst funktionierte, als CSC, FDJeux und wir – jeweils mit zwei Fahrern dabei – konsensuelle Ziele verfolgten: das Rennen honorig beenden“, erläuterte der 35-jährige Westfale. Der Unterschied zwischen Podium und einem Platz im Mittelfeld der Spitze.
Ergebnisse
Omloop Het Volk
1 Erik Dekker (Rabobank) 4.18.26
2 Magnus Backstedt (Alessio) + 0.02
3 Marc Wauters (Rabobank) gl. Zeit
4 Ludo Dierckxsens (Landbouwkrediet) + 0.11
5 Viatcheslav Ekimov (US Postal) gl. Zeit
6 Roger Hammond (Mr. Bookmaker) gl. Zeit
7 Leif Hoste (Lotto-Domo) gl. Zeit
8 Dario Pieri (Saeco) + 0.35
9 Tristan Hoffman (CSC) gl. Zeit
10 Sergei Ivanov (T-Mobile) gl. Zeit
11 Rolf Aldag (T-Mobile) gl. Zeit
12 Frederic Guesdon (FDJeux.com) gl. Zeit
13 Andrea Tafi (Alessio) gl. Zeit
14 Bernhard Eisel (FDJeux.com) gl. Zeit
15 Kurt-Asle Arvesen (CSC) gl. Zeit
16 Peter Wrolich (Gerolsteiner) + 1.03
17 Steffen Wesemann (T-Mobile) gl. Zeit
18 Fabian Cancellara (GBC) gl. Zeit
19 Peter van Petegem (Lotto-Domo) gl. Zeit
20 Tom Boonen (Quick.Step) gl. Zeit


Kuurne – Brüssel – Kuurne (1.2)
Lotto degradiert die Konkurrenz
aho Kuurne – Der Lotto-Domo-Mannschaft ist nach dem missglückten Omloop Het Volk am Samstag bei Kuurne – Brüssel – Kuurne einen Tag später die Wiedergutmachung eindrucksvoll gelungen. Nach 190 Kilometern und vereinzelten Kopfsteinpflasterpassagen konnten Leon van Bon und Peter van Petegem am Ende in Kuurne mit neun Sekunden Vorsprung auf Stefano Zanini ihren ersten Doppelsieg in dieser Saison feiern, dokumentiert durch das Händchenhalten auf der Ziellinie á la Hinault-LeMond in L'Alpe d'Huez 1986. Zudem brachte das belgische Team Leif Hoste noch auf den fünften Rang.

Auf der vorletzten Kopfsteinpflasterpassage hatte van Bon für seinen Kapitän, „Mister Kopfsteinpflaster“, das Tempo angezogen und die gesamte Konkurrenz stehen gelassen. Aufgrund des unermüdlich rackernden van Bons retteten die beiden einen knappen Vorsprung ins Ziel – und van Petegem schenkte seinem Adlatus den Sieg. „Er hat es verdient, da er ein grandioses Rennen fuhr“, sagte van Petegem, „außerdem war es für mich nur ein Test, um zu sehen, dass meine Form tatsächlich stimmt, und um mir selbst zu beweisen, dass der Het Volk nur durch eine schlechte Taktik verloren wurde.“

Erik Dekker und Marc Wauters, am Vortag beim Het Volk noch dominierend, wirkten bereits lethargisch, wenngleich Dekker hinter Zanini auf Rang vier landete und Wauters immerhin noch Achter wurde. Überhaupt nicht mehr an den Start gegangen war – entgegen seiner ursprünglichen Planungen – Tom Boonen. Der Grund: „Meine Konzentration liegt nun auf den großen Rennen, und davor möchte ich vorerst bei keinem Rennen starten, bei dem der Druck enorm hoch ist.“
Ergebnisse
Kuurne – Brüssel – Kuurne
1 Leon van Bon (Lotto-Domo) 4.51.07
2 Peter van Petegem (Lotto-Domo) gl. Zeit
3 Stefano Zanini (Quick.Step) + 0.09
4 Erik Dekker (Rabobank) gl. Zeit
5 Leif Hoste (Lotto-Domo) gl. Zeit
6 Ludovic Capelle (Landbouwkrediet) + 0.34
7 George Hincapie (US Postal) gl. Zeit
8 Marc Wauters (Rabobank) gl. Zeit
9 Viatcheslav Ekimov (US Postal) gl. Zeit
10 Bernhard Eisel (FDJeux.com) + 1.03


RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Volta a Valencia (2.3): Nach der dritten hat Alessandro Petacchi auch die fünfte und letzte Etappe der Volta a Valencia im Massensprint gewonnen. Dieses Mal stellte sich jedoch der Australier Robbie McEwen (Lotto-Domo) als großer Konkurrent heraus: Erik Zabel, auf dem dritten Tagesabschnitt noch Zweiter, der sich unbedingt revanchieren wollte, brach sieben Kilometer vor dem Ziel die Gabel und musste sich so kampflos geschlagen geben. Als abermals stark stellten sich die beiden Deutschen Stefan Kupfernagel (Wiesenhof), der Dritter wurde, sowie der Fünfte, Gerolsteiner-Profi Danilo Hondo, heraus. Den Gesamtsieg feierte der Luxemburger Benoit Joachim von US Postal, der seine auf der vierten Etappe eroberte Gesamtführung vor Antonio Tauler (Illes Balears) problemlos verteidigen konnte.
Ergebnisse
5. Etappe
1 Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) 3.57.15
2 Robbie McEwen (Lotto-Domo) gl. Zeit
3 Stefan Kupfernagel (Wiesenhof) gl. Zeit
4 Antonio Bucciero (GBC) gl. Zeit
5 Danilo Hondo (Gerolsteiner) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Benoit Joachim (US Postal) 18.54.09
2 Antonio Tauler (Illes Balears) + 0.44
3 Rubens Bertogliati (Saunier Duval) + 0.54
4 Pedro Cardoso (Milaneza) + 1.08
5 Bruno Pires (Milaneza) gl. Zeit
Sprintwertung: Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo)
Bergwertung: Gorka Gonzalez (Euskaltel)
Nachwuchswertung (U25): Rubens Bertogliati (Saunier Duval)
Teamwertung: Milaneza-Maia (Portugal)


Radsport-Weltrangliste
Stand: 29. Februar 2004
Einzel
1 Paolo Bettini (Quick.Step) 1985
2 Erik Zabel (T-Mobile) 1787
3 Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) 1740
4 Gilberto Simoni (Saeco) 1464
5 Davide Rebellin (Gerolsteiner) 1449
6 Alejandro Valverde (Kelme) 1445
7 Alexandre Vinokourov (T-Mobile) 1415
8 Michael Boogerd (Rabobank) 1365
9 Lance Armstrong (US Postal) 1248
10 Iban Mayo (GBC) 1216
Team
1 Rabobank (Niederlande) 836
2 Saeco (Italien) 569
3 Fassa Bortolo (Italien) 508
4 Lotto-Domo (Belgien) 471
5 Quick.Step-Davitamon (Belgien) 447


LESERBRIEFE

Bilder und Interviews fehlen – ansonsten grandios
Liebe Redaktion,
Ihre Idee, einen Liveticker für alle wichtigen Radsportrennen in diesem Jahr anzubieten, finde ich persönlich schon genial.
Ich erwartete viel, da in ihrer Zeitung der Radsportteil ebenfalls eine große und fachlich kompetente Rolle spielt, doch meine Erwartungen wurden noch übertroffen.
Mit welcher Genauigkeit und Liebe zum Detail das Rennen exakt beschrieben wurde, halte ich für eine grandiose Leistung.
Wenn dann noch Bilder aus dem Rennen und vielleicht noch Interviews der Fahrer vor dem Rennen in ihrem Ticker Platz finden, dann sehe ich einem uneingeschränkten Erfolg keine Hindernisse mehr im Weg.
Einer Ihrer Leser
HansFuchs



WZ-Umfrage
Am vorgestrigen Samstag erschien auf der Interpräsenz der Westfälischen Zeitung erstmals ein Liveticker. Wie lautet Ihr Urteil über diese Neuigkeit auf westfaelische.de?
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

totschnig23
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Beitrag: # 186102Beitrag totschnig23
10.10.2004 - 21:04

Ich finde den Liveticker super

Artifex
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Beitrag: # 186103Beitrag Artifex
10.10.2004 - 21:17

Da geht der Daumen hoch! Super Idee! :)
Machst du nächstes Mal auch Bilder rein, oder findest du wieder eine "Ausrede", die dich vor Screenshots "bewahrt"? ;)

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jlmaster
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Beitrag: # 187263Beitrag jlmaster
14.10.2004 - 12:59

Super etwas neues ich finde es super toll solch eine live ticker
TAFS SQUAD-> TAZ+A-MAN+FLINK
Auf Album 44 einfach grandios

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Orfeus
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Beitrag: # 187276Beitrag Orfeus
14.10.2004 - 13:26

Das ist eine gute idee das mit dem Ticker.
Noch besser wäre es mit live bildern aus dem rennen...^^

MfG Orfeus

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Hoffi
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Beitrag: # 187887Beitrag Hoffi
15.10.2004 - 20:23

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Nr. 51 | Dienstag, 2. März 2004

MEINUNG

Ein Resümee des bisherigen Radsportjahres
Die Saison der Sensationssieger

Von SantiPerezFernandez

Noch ist sie nicht lang, die Saison 2004, doch eines kann man jetzt schon sagen: Nichts läuft bisher so, wie man es hätte erwarten können.

Die größte Überraschung der Saison bisher ist wohl der Niederländer Michael Boogerd. In den letzten Jahren versuchte er immer wieder im Frühjahr Siege herauszufahren, kam aber in der Regel nie über den zweiten Platz heraus. Dass er auch ein recht guter Rundfahrer ist, hatte
er Ende der 90er-Jahre bereits bei der Tour de France unter Beweis gestellt, doch dass er dies in diesem Jahr noch einmal bestätigen und seine Leistung sogar noch steigern könnte, damit hatte wohl niemand gerechnet. Doch genau dies geschah vor Wochenfrist in Andalusien.

Bei der Ruta del Sol (2.3) fuhr der Niederländer den ersten großen Saisonerfolg ein. Dabei gelang es ihm, die starken heimischen Fahrer klar zu distanzieren. Den Grundstein für seinen Erfolg legte Boogerd direkt am ersten Tag der Rundfahrt, an dem er sich den Tagessieg per Solo sicherte und auch das Leadertrikot übernahm, welches er bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr abgeben sollte.

Eine Wiederauferstehung gab es auch bei der Mittelmeer-Rundfahrt. Das ewige Talent Frank Vandenbroucke konnte nach langer Zeit wieder einen großen Erfolg einfahren, was sicherlich nicht schlecht für den psychisch labilen Belgier und sein Fassa-Bortolo-Team ist. Erstaunlich und beachtlich ist allerdings auch der zweite Platz des jungen Niederländers Joost Posthuma, der sich in seinem ersten Profijahr bei Rabobank befindet.

Auch bei der Volta a Valencia, der Heimatrundfahrt des Team Comunidad Valencia-Kelme, gab es eine große Überraschung ganz oben auf dem Podest. Der Luxemburger Benoit Joachim, der für den amerikanischen Rennstall US Postal fährt, gewann die Rundfahrt vor dem Mallorquiner Toni Tauler. Eine schwere Niederlage für die Spanier, denn nur drei der ersten zehn Fahrer der Gesamtwertung kommen aus dem Land von Pablo Picasso und König Juan Carlos – einzig Tauler verhinderte die totale Niederlage. Überraschend auch die starke Vorstellung der beiden Milaneza-Fahrer Pedro Cardoso und Bruno Pires, die sich beide in den Top Fünf der Rundfahrt platzieren konnten. Schwere Niederlage auch für das Team Kelme, deren bester Fahrer, David Arroyo, lediglich Gesamtzehnter werden konnte. Da hatte sich der Sponsor mit Sicherheit mehr ausgerechnet.

Auch in Belgien wurde inzwischen die Saison eröffnet, und zwar wie in jedem Jahr, traditionell mit Omloop Het Volk. Eine 19 Mann starke Spitzengruppe machte den Sieg unter sich aus, wobei der Niederländer Erik Dekker am Ende der stärkste Fahrer war und vor dem Schweden Magnus Backstedt gewann. Als Dritter rundete der Belgier Marc Wauters die starke Leistung des Rabobank-Teams ab. Vorjahressieger Peter van Petegem wurde lediglich 19., rehabilitierte sich allerdings bereits wenige Tage später wieder, als er bei Kuurne – Brüssel – Kuurne Zweiter wurde und seinem Teamkollegen Leon van Bon den Sieg überließ. In der bisherigen Saison überragt also bisher vor allem ein Team: Rabobank.

Ein Team, welches sicherlich bei den großen Rundfahrten nicht um den Sieg mitsprechen kann mit ihrem Rundfahrtspezialisten Levi Leipheimer, aber bei Eintagesrennen, vor allem im Frühjahr, zu beachten sein muss. Erik Dekker und Michael Boogerd sind vielleicht nur der Anfang. Es wird spannend sein, was die Radsportfans in den kommenden Rennen noch erwarten wird.

Überhaupt sind bisher die Fahrer aus den BeNeLux-Ländern die Gewinner der Saison. Auch die starken Leistungen von Benoit Joachim oder Marc Wauters lassen hoffen auf mehr.

Wo es Gewinner gibt, gibt es allerdings auch immer Verlierer. Bei diesen sind bisher eindeutig die Spanier zu nennen, die bei den beiden bisher ausgetragenen Heimatrundfahrten keinen Gesamtsieg herausfahren konnten. Für sie gilt es, Wiedergutmachung zu betreiben in den kommenden Wochen.




Meine "Ausrede" ist im Grunde ganz simpel: Ich habe, in der festen Überzeugung, zuvor FSScreen gestartet zu haben, während des Het Volks fleißg die Druck-Taste bestätigt, so dass bei planmäßigem Verlauf eigentlich 15, 16 Screens online kommen sollten - unglücklicherweise war FSScreen jedoch natürlich nicht geöffnet. :roll:
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Hoffi
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Beitrag: # 188298Beitrag Hoffi
17.10.2004 - 12:57

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Nr. 51 | Mittwoch, 3. März 2004

MEINUNG

Das Rabobank-Team dominiert den Saisonstart
Die Früchte des Winters

aho Auf Platz eins der Team-Weltrangliste rangiert die niederländische Rabobank-Mannschaft derzeit, und mit fast 300 Punkten Vorsprung auf die italienischen Saeco-Mannen hat sie auch noch ein zu diesem Zeitpunkt unkonventionelles, da enorm hohes Polster auf die Konkurrenz. Doch freilich ist dies nur eine in Zahlen und Daten ausgedrückte Dokumentation der „rabobankschen Dominanz“, wie es UCI-Präsident Hein Verbruggen in einem ersten Saisonresümee als einer der elementare Auffälligkeiten dieses Radsportjahres erwähnte, denn viel eher wird auch der höchste Mann des Profiradsportes auf diese Titulierung durch die vielen Siege und Podiumsplatzierungen der niederländischen Profiequipe gekommen sein.

So gewann Erik Dekker neulichst den Omloop Het Volk, bei dem Marc Wauters zusätzlich noch Dritter wurde, Michael Boogerd triumphierte bei der Ruta del Sol und Marc Lotz gewann die Trofeo Luis Puig und Joost Posthuma wurde Zweiter bei der Tour de Méditerranéen. Meist waren die Rabobankler im Spitzenfeld präsent, was sich hauptsächlich auf die profunde Saisonvorbereitung der Niederländer zurückführen lässt.

Mit den Rängen acht und sechs in der letzten beiden Jahren in der Team-Weltrangliste waren die Offiziellen nicht zufrieden, und nach peniblen Saisonanalysen im Oktober 2003 kam man zu jeweils einem einheitlichen Ergebnis: Teamchef Theo de Rooy konstatierte, dass sich die Fahrer im Winter „dilettantisch vorbereiteten und so vieles innerhalb der Saison nachholen mussten“ – doch war die Zeit dann stets knapp bemessen.

Vor Saisonstart prangerte die Teamleitung die Arbeit der Fahrer im Winter an und forderte, dass alle Fahrer eine ihrem Saisonziel entsprechende Form aus den kalten Monaten mitbringen müssen, von der Grundausdauer, die manchen Rabobankler in den letzten Jahren des öfteren fehlte, ganz zu Schweigen.

Mit den Siegen von Lotz und Posthuma haben die Niederländer auch einen ersten Schritt zur Beseitigung ihres Kernproblems hinter sich: Zwar brachten die Topstars Dekker, Boogerd und mit Abstrichen auch Freire sowie Leipheimer meist konstant gute Leistungen, doch verschwand der größte Teil des „Restes“ häufig im Nichts – und eben diesem Teil wollte die Teamleitung eine brüsk harte Winterarbeit suggerieren.

Mit den Erfolgen von Lotz und Posthuma hat die Arbeit des Winters nun zwei erste Früchte getragen – natürlich neben den Resultaten der Arrivierten. Doch wenn überhaupt noch weitere Früchte ausgetragen werden können, dann in den nächsten ein bis zwei Monaten, denn die Hauptziele der Niederländer sind freilich die Frühjahrsklassiker, bei den großen Rundfahrten sind Levi Leipheimer und Michael Rasmussen die einzigen Hoffnungen.

Daher wird auch der aktuelle Stand in der Team-Weltrangliste nur eine Momentaufnahme sein – denn auch de Rooy weiß ebenso wie der Rest der Fachwelt: „Ganz oben zu stehen am Ende des Jahres wird schwer, dann müssten unsere Fahrer schon über sich hinaus wachsen. Aber können wir die bisher gezeigten Leistungen konservieren und auch die restlichen Fahrer ihre Form umsetzen, werden wir auf jeden Fall besser abschneiden als in den vergangenen beiden Jahren.“



RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Vorschau – Murcia-Rundfahrt (2.3): Mit der Vuelta a Murcia in Südostspanien setzt sich die Serie der kleinen Rundfahrten auf der iberischen Halbinsel weiter fort – und abermals sind die heimischen Spanier die Topfavoriten. Doch wird die große Frage sein, ob die am Start stehenden Stars Roberto Heras (Liberty Seguros), Iban Mayo (GBC), Francisco Mancebo (Illes Balears) oder auch Lance Armstrong (US Postal), die allesamt auf die Tour de France hinarbeiten, schon die Form besitzen, um die „kleineren“, jedoch schon in Topform befindlichen spanischen Athleten zu schlagen. Vor allem Mayos Teamkollege Constantino Zaballa scheint von diesen besonders zu beachten zu sein: Sowohl bei der Volta a Valencia als auch bei Ruta del Sol fuhr der GBC-Spanier im Vorderfeld mit und attackierte munter. Doch in Murcia möchte er „auf Etappensiege fahren“. Denn neben drei hügeligeren Tagesabschnitten und einer großen Bergankunft steht auf ein 15 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf dem Programm – „meine große Schwäche“.
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Lifetec
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Beitrag: # 188316Beitrag Lifetec
17.10.2004 - 14:09

Weiterhin einfach genial und der Liveticker ist einfach unübertrefflich! :D

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Hoffi
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Beitrag: # 189191Beitrag Hoffi
19.10.2004 - 21:13

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Nr. 53 | Donnerstag, 3. März 2004

RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Murcia-Rundfahrt (2.3): Bereits bei der Ruta del Sol und der Volta a Valencia hatte er es des öfteren mit einem aussichtsreichen Angriff versucht, landete am Ende jedoch meist auf den Plätzen zwei und drei – gewinnen konnte er weder eine Etappe, noch die gesamte Rundfahrt. Zum Auftakt der Murcia-Rundfahrt hat Constantino Zaballa vom Team GBC jedoch nun endlich seinen gewünschten Etappensieg eingefahren und zugleich das Leaderjersey übernommen. Auf den recht flachen 161 Kilometern von Murcia nach San Pedro del Pinatar attackierte der Spanier an einem kleinen Hügel 25 Kilometer vor dem Ziel – und rettete sich in dieses mit wenigen Zentimetern vor den heranrasenden provisorischen Sprintspezialisten, Steven de Jongh (Rabobank) und Carlos Torrent (Paternina). "Endlich kann ich einen Sieg bejubeln", freute sich der Etappensieger. "Noch ein paar weitere einzufahren, ist mein Ziel für die nächsten Tage." Auf der morgigen zweiten Etappe wird sich Zaballa jedoch "vorerst einmal gedulden müssen", wie er selbst prophezeit: Es steht ein 15 Kilometer langes und auf komplett flachem Terrain ausgetragenes Einzelzeitfahren an.
Ergebnisse
1. Etappe
1 Constantino Zaballa (GBC) 3.24.54
2 Steven De Jongh (Rabobank) gl. Zeit
3 Carlos Torrent (Paternina) gl. Zeit
4 Fabio Baldato (Alessio) gl. Zeit
5 Andrej Hauptman (Lampre) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Constantino Zaballa (GBC) 3.24.28
2 Steven De Jongh (Rabobank) + 0.14
3 Nacor Burgos (Relax-Bodysol) + 0.17
4 Carlos Torrent (Paternina) + 0.18
5 Andrej Hauptman (Lampre) + 0.24
Sprintwertung: Constantino Zaballa (GBC)
Bergwertung: Nacor Burgos (Relax-Bodysol)
Nachwuchswertung (U25): Daniele Bennati (GBC)
Teamwertung: Team GBC (Spanien)
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Hoffi
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Beitrag: # 189449Beitrag Hoffi
20.10.2004 - 21:16

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Nr. 54 | Freitag, 5. März 2004

RADSPORT KURZ NOTIERT
WZ Murcia-Rundfahrt: Der Amerikaner Floyd Landis hat die zweie Etappe der Murcia-Rundfahrt, ein 15 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Lorca, mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Mallorquiner Antonio Tauler (Illes Balears) für sich entschieden. Zugleich übernahm der Armstrong-Helfer die Führung in der Gesamtwertung. „Das einzige, was ich bei diesem Zeitfahren erreichen wollte, war die Beantwortung der offenen Frage nach meiner Form. Nun kann ich konstatieren, dass sie stimmt“, sagte Landis, der um den Gesamtsieg aber nicht mehr mitfahren wolle. „Diese Rundfahrt nutze ich nur als reinen Aufbau.“ Favorisiert sind nun Antonio Tauler und Juan Gomis (Saunier Duval), der mit neun Sekunden Rückstand Vierter wurde, aber auch der Tages-13. Iban Mayo (GBC), der im Klassement mit knapp einer halben Minute Rückstand auf Platz zwölf rangiert, zählt nach einem verhältnismäßig starken Zeitfahren noch zu den Anwärtern auf einen der vorderen Ränge. Auf der morgigen dritten Etappe geht es jedoch vordergründig um den Tagessieg: Zwar warten zwei größere Anstiege auf die Fahrer, doch stehen diese bereits früh auf dem Programm – die Gesamtwertung wird auf der vierten Etappe durch einen selektiven Schlussanstieg entschieden.
Ergebnisse
2. Etappe
1 Floyd Landis (US Postal) 16.35
2 Antonio Tauler (Illes Balears) + 0.06
3 Bert Grabsch (Phonak) + 0.07
4 Juan Gomis (Saunier Duval) + 0.09
5 Manuel Quinziato (Lampre) gl. Zeit
Gesamtwertung
1 Floyd Landis (US Postal) 3.41.30
2 Antonio Tauler (Illes Balears) + 0.06
3 Bert Grabsch (Phonak) + 0.07
4 Juan Gomis (Saunier Duval) + 0.09
5 Manuel Quinziato (Lampre) + 0.10
Sprintwertung: Constantino Zaballa (GBC)
Bergwertung: Nacor Burgos (Relax-Bodysol)
Nachwuchswertung (U25): Manuel Quinziato (Lampre)
Teamwertung: Team GBC (Spanien)
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