Mein Quick Step AAR (Tour de France, 21.Etappe)

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Aus wessen Sicht soll der AAR erzählt werden?

Umfrage endete am 10.5.2005 - 15:35

Außenstehender Erzähler
9
28%
Manager
6
19%
Fahrer (schreibt bitte, ob Helfer, Sprinter, Rundfahrer, Klassikerspezialist,..., am besten mit Beispielen)
17
53%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

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Henrik
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Beitrag: # 246609Beitrag Henrik
27.5.2005 - 11:10

22.05.2004
Beim Giro ist heute einiges passiert: Damiano Cunego (LAC) hat sich auf der 15.Etappe mit seinem Teamkollegen Gilberto Simoni abgesetzt und gewonnen. Simoni führt die Gesamtwertung jetzt vor Cunego an. Das wird sich Lampre-Caffita wahrscheinlich nicht mehr nehmen lassen.
Bei uns war es heute wesentlich weniger interessant. Die letzte Etappe hatte einige kleine Anstiege, aber keine schweren. Es gab einen Ausreißversuch, der auch zum Erfolg führte. Vastaranta (RAB) gewann den Sprint gegen Lastras (IBA). Die vier anderen Ausreißer wurden kurz vorher abgehängt. Piil (CSC) wurde dritter. Den Sprint des Hauptfeldes, in dem auch ich ins Ziel kam, gewann Thor problemlos. In den einzelnen Wertungen änderte sich nichts.

29.05.2004
Beim Giro hat Giovanni Lombardi (CSC) als Ausreißer die 16.Etappe gewonnen. Das 17. Teilstück sicherte sich Baden Cooke (FDJ). Die nächste Bergetappe konnte erneut Cunego holen, das Einzelzeitfahren gewann McGee (FDJ). Auch der Sieg im Alleingang von Sella (CER) auf der vorletzten Etappe konnte nichts mehr an Simonis drittem Gesamt-Triumph ändern. Den letzten Sprint dieses Jahr beim Giro gewann erneut Baden Cooke.
Die Belgien-Rundfahrt holte sich Tristan Hoffman (CSC) mit einem Sieg auf der 2.Etappe.
Bei der Bayern-Rundfahrt hat Patrick mit einem Etappensieg auf der letzten Etappe noch den zweiten Gesamt-Rang hinter Martzinez Trinidad (AGR) geschafft. Für mich ist erst einmal Rennpause, ich rechne nicht mit einem Einsatz im Juni.

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Henrik
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Beitrag: # 246827Beitrag Henrik
27.5.2005 - 19:34

12.06.2004
In den letzten zwei Wochen gab es mehrere Rennen: Beim GP Kanton Argau hat Gerrit Glomser (LAC) gewonnen. Bei Euzkal Bizikleta hat sich Francisco Cabello (COM) gewonnen und die Wachoria USPRO Championships gingen im Massensprint an Sebastian Chavanel (BTL). Den Sieg bei der Luxemburg-Tour holte sich Jakob Piil (CSC). Wir waren bei der Dauphinee am Start und sollten dort einen Etappensieg holen. Das sollte eigentlich Paolo oder Bobby gelingen, doch keiner schaffte es auch nur annähernd. Am nächsten dran war Rik auf der ersten Etappe, einem Prolog, als er vier Sekunden hinter Bradley McGee (FDJ) zweiter wurde. Das war es auch schon für uns. In der Gesamtwertung wurde Juan Miguel 19. Roberto Heras (LSW) hat die letzten beiden Etappen gewonnen, doch auch das hinderte Jan Ullrich (TMO) nicht am Gesamtsieg. Ullrich hat die vierte Etappe gewonnen. Die beiden Tour-Mitfavoriten und zwei der Hauptgegner für Armstrong scheinen gut in Form zu kommen. Von Lance habe ich wenig gehört, außer dass er bei meinem Paris-Nizza-Sieg 90. war. Aber das liegt ja schon etwas längere Zeit zurück. Ein weiterer baskischer Kletterspezialist, Iban Mayo (EUS), hat sich ach schon gezeigt, und zwar mit einem Sieg beim Bergzeitfahren. Was die anderen Tour-Favoriten machen, wird man sehen.

19.06.2004
Vier Rennen hatten heute die letzte Etappe bzw. wurden heute ausgetragen. Beim holländischen Ster Elektrotoer hat Karsten Kroon (RAB) einen Heimsieg gefeiert, die Schweiz-Rundfahrt hat Jose Ivan Gutierrez Palacois (IBA) gewonnen. Wir haben am Teamzeitfahren gewonnen (15 Sekunden vor GST) und sind durch Patrick, der die dritte Etappe gewann und die vierte als zweiter abschloss, bei der Route du Sud zweiter hinter Moncutie geworden. Die Tour-Favoriten haben sich nicht gezeigt. Ich werde höchstwahrscheinlich neben Patrick bei den Deutschen Meisterschaften starten.

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Henrik
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Beitrag: # 247647Beitrag Henrik
29.5.2005 - 14:07

25.06.2004
Der erste Teil der nationalen Straßenmeisterschaften hat heute stattgefunden. Ich werde nur von den wichtigsten Ländern berichten, da ich mir sonst die Hände fusselig schreiben würde.
Also, los geht’s:
In Belgien gab es ein bergiges Profil, für das es dort keine Spezialisten gibt. Daher konnte der mir unbekannte Jef Peeters (CHJ) sich kurz vor dem Ziel absetzen und gewinnen. Toms dritter Platz interessiert nur die Statistiker.
In Italien gab es etliche Favoriten, zu denen auch Paolo zählte. Folglich rechneten wir uns einiges aus. Zum Schluss sah man, dass das gerechtfertigt war, denn Paolo kam mit Ivan Basso zusammen auf den letzten Kilometer. Die beiden hatten sich am letzten Anstieg von den Konkurrenten abgesetzt. Eigentlich sollte Paolo der bessere Sprinter sein, aber er trat zu früh an und so konnte Basso sich das italienische Meistertrikot holen.
In Dänemark gewann Jakob Piil (CSC) gegen seine wenigen Kontrahenten.

26.05.2004
In Frankreich holte Ravard (BTL), von dem ich noch rein gar nichts gehört habe, die Meisterschaft.
Den spanischen Titel gewann Carlos Garcia Quesada (COM), der sich bei dem bergigen Rennen im Sprint einer Achter-Gruppe gegen Leute wie Heras (LSW) und Mayo (EUS) durchsetzte.
Der holländische Titelkampf endete in einem Massensprint, den Max van Heeswijk (DIS) relativ sicher gewann.
In der Schweiz gewann Martin Elmiger (PHO).
Der beste Australier war dieses Jahr Baden Cooke (FDJ).
Außerdem gab es ja noch die deutschen Meisterschaften. Ich sollte heute Patrick unterstützen, der dieses Jahr den einzigen Meistertitel für uns holen konnte. Das Profil begünstige unser Vorhaben nicht gerade, aber die Sprinter, vor allem Erik Zabel und Olaf Pollack (TMO) wollten die gute Gelegenheit für Sprinter nutzen.
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Direkt nach dem Start gab es einen Angriff von 8 Fahrern, die sich schnell absetzten.
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Die Gruppe arbeitete gut zusammen, doch T-Mobile sorgte im Feld dafür, dass der Vorsprung kleiner blieb als drei Minuten.
118 km vor dem Ziel zog dann Jörg Ludewig (DOM) davon und holte die Ausreißer ein, deren Vorsprung weiter konstant blieb.
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Doch der Ausflug wurde 72 km vor dem Ziel beendet und das Rennen begann praktisch von neuem.
Bis 25 km vor dem Ziel geschah nichts, doch dann ging ich nach vorne, und ich sprintete dem Feld weg. An meinem Hinterrad hingen Patrick, Jörg Jaksche (LSW) und Jan Ullrich (TMO).
Meine Kraft reichte aber nicht lange genug um mit den anderen mitzugehen. Am Gipfel des Hügels lagen de drei 1:26 min vor mir und zwischen mir und de Feld lag noch einmal etwa dieselbe Zeit.
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Bis zur Zielgeraden veränderten sich die Abstände nicht besonders und so kam es zum Sprint der drei.
Jaksche (LSW) trat als erster an, und Patrick bekam schon Probleme. Unter dem roten Teufelslappen war er schon aus dem Rennen. Ullrich (TMO) versuchte noch, vorbeizugehen, doch es reichte für Jaksche.
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Ich rollte als vierter ins Ziel und hinter mir kam es zum Spurt des Feldes. Den gewann Olaf Pollack.
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Wir können mit dem dritten und vierten Platz eigentlich nicht zufrieden sein, aber mit der abgelieferten Leistung schon. Nur fragt niemand nach Platzierungen bei nationalen Meisterschaften und eigentlich zählt nur das Meistertrikot. Das wird so leider Jörg Jaksche bis in einem Jahr tragen. Aber dann werden wir wieder angreifen.

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Henrik
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Beitrag: # 247649Beitrag Henrik
29.5.2005 - 14:10

Mit den Bilden klappt das leider irgendwie nicht anders. Tut mir leid, aber ich hoffe, dass das so ok ist.
Henrik

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Geheimwaffe
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Beitrag: # 247672Beitrag Geheimwaffe
29.5.2005 - 15:21

Dann lass mal das Wegschneiden sein und änder nur die Größe

Lifetec
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Beitrag: # 247677Beitrag Lifetec
29.5.2005 - 15:31

Nein, ich finde es gut, wie es ist. :)

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Henrik
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Beitrag: # 247765Beitrag Henrik
29.5.2005 - 17:59

Jetzt würde ich mich wieder über ein paar Tipps freuen, und zwar:
Wer gewinnt...
...die Gesamtwertung?
...die Bergwertung?
...die Punktwertung?
...die Nachwuchsfahrerwertung?
...das TZF (4.Etappe)?
...die 15.Etappe (2004: Plateau de Beille)?
...das 2.EZF (20.Etappe)?
...die letzte Etappe?
____________________________________________________
30.06.2004
Unsere Tour-Planungen sind heute durch eine Karambolage im Training heftig durcheinandergeschüttelt worden. Thor ist ausgerutscht und in mich hineingerutscht. Wir kamen beide zu Fall und direkt hinter uns kam Vino, der dann über uns flog. Auch Jose Antonio konnte uns nicht mehr ausweichen und stürzte. Wir wurden alle vier ins Krankenhaus eingeliefert und haben keine schlimmen Diagnosen (bei mir: Prellung des rechten Oberschenkels und Knies, ich kann das Bein nicht schmerzfrei bewegen), aber wir werden für mindestens fünf Tage ans Bett gefesselt sein. Damit wird keiner von uns an der Tour teilnehmen. Ich habe mir keine wirklichen Hoffnungen gemacht, doch die anderen waren fest eingeplant.

01.07.2004
Jetzt haben wir unser Tour Aufgebot:
51 Julich
52 Boonen
53 Bettini
54 Moreni
55 Rogers
56 Sinkewitz
57 Mercado
58 Rosseler
59 Verbrugghe

Es gibt bei uns keinen wirklichen Kapitän. Bei den Flachetappen fahren wir für Tom, und in den Bergen muss man sehen, wie es bei den einzelnen aussieht. Nach den ersten zehn Etappen wird man dazu mehr sagen können.

Nun möchte ich einmal einen kleinen Ausblick auf die Favoriten geben und ohne große Vorrede anfangen, den jeder weiß, worum es bei der Tour geht.
Der erste Favorit auf den Gesamtsieg heißt natürlich mal wieder Lance Armstrong (DIS). Der US-Amerikaner hat in dem Portugiesen Jose Azevedo und dem Ukrainer Jaroslaw Popovych, der in der Wertung für Nachwuchsfahrer der Top-Favorit ist, starke Bergfahrer als Helfer an seiner Seite. Die Anzahl der Herausforderer ist groß: Allen voran der ewige Zweite Jan Ullrich (TMO), der wie Armstrong sowohl am Berg als auch gegen die Uhr stark ist. Auch er kann auf starke Unterstützung hoffen: An seiner Seite stehen Andreas Klöden und Oscar Sevilla. Das CSC-Duo Ivan Basso/Carlos Sastre möchte Armstrong genau wie sie Gerolsteiner-Doppelspitze Levi Leipheimer/Georg Totschnig angreifen. Auch Rabobank und Phonak haben in Christophe Moreau und Floyd Landis gute Rundfahrer in ihren Reihen. Roberto Heras (LSW) ist wie Landis ein Ex-Helfer von Armstrong und möchte seinen ehemaligen Chef jetzt schlagen.
Von den Top-Bergfahrern fehlen Iban Mayo (EUS), dessen Teams nicht zur Tour eingeladen wurde, und Damiano Cunego/Gilberto Simoni (LAC), die nach dem Giro nicht auch noch die Tour fahren, aber evtl. bei der Vuelta wieder angreifen wollen.
Für die Bergwertung gibt es keine wirklichen Favoriten, alle oben genannten haben hier Chancen. Es wird abzuwarten sein, wie die Fahrer in der Gesamtwertung stehen und ob sie ausreißen dürfen um Bergpunkte zu holen.
Die Sprinter sind auch nicht schlecht vertreten, eigentlich ist fast alles da, was Rang und Namen hat: Supersprinter Alessandro Petacchi (FAS) wird der Top-Favorit auf das Grüne Trikot sein. Seine größten Konkurrenten werden Tom und Robbie McEwen (DVL) sein. Auch Oscar Freire (RAB), Jaan Kirsipuu (C.A), Jean-Patrick Nazon (AG2), Stuart O’Grady (COF) und Erik Zabel (TMO) rechnen sich Chancen auf Tagessiege und Sprintpunkte aus.
Ich muss jetzt mit einem Arzt sprechen und breche meine Aufzeichnungen daher ab. Morgen berichte ich von der ersten Etappe, einem 21 km-Einzelzeitfahren.

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Henrik
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Beitrag: # 248203Beitrag Henrik
30.5.2005 - 17:29

02.07.2004
Der Arzt hat mir gestern erklärt, dass ich auch noch eine leichte Gehirnerschütterung habe und daher nicht fernsehen darf. Daher kann ich von der ersten Etappe der Tour, einem 21 km langen Einzelzeitfahren, auch nur von den Ergebnissen berichten, die Vino mir erzählt hat. Also, los geht’s: Es war ein ganz knappes Rennen, die ersten Zehn lagen nur zehn Sekunden auseinander, die ersten drei kamen innerhalb von einer Sekunde ins Ziel. Gewonnen hat erfreulicherweise Michael, ganz knapp vor Jan Ullrich (TMO) und Floyd Landis (PHO). Lance Armstrong hat als fünfter ganze drei Sekunden verloren, Rik lag als Siebter 5 Sekunden zurück. Bobby ist leicht enttäuschend 34. geworden (+0:42 min), Tom ist 57. (+1:10) und muss sich anstrengen, wenn er mit Hilfe der Zeitgutschriften Gelb holen will. Der schwächste der wirklichen Top-Favoriten war Ivan Basso (CSC) mit Platz 80 und 1:38 min Rückstand. Doch ich traue es ihm zu, das in den Bergen wieder aufzuholen.
Hier noch einmal die ersten 15 der ersten Etappe im Überblick:
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Auf die Tipps warte ich immmer noch...

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Henrik
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Beitrag: # 248685Beitrag Henrik
31.5.2005 - 21:07

03.07.2004
Zuerst komme ich zu meinem persönlichen Wohlergehen: Mir geht es wieder einigermaßen gut und ich werde morgen entlassen. Am 6.Juli darf ich dann wieder langsam ins Training einsteigen.
Nun zum Radsport: Claudio Corioni (FAS) hat die Trofeo Mateotti gewonnen.
Bei der Tour stand die zweite Etappe an, die erste Gelegenheit für die Sprinter. Die zweite Etappe führte über 181 relativ flache Kilometer mit einigen kurzen Hügeln von Challans nach Les Essarts. Vier Sprintwertungen und zwei Bergwertungen der vierten Kategorie standen auf dem Programm.
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Vor dem Start vermutete ich, dass es einen Massensprint zum Schluss geben würde. Das sahen auch die Wettbüros so und Alessandro Petacchi (FAS) war der haushohe Favorit. Doch andere wollten ihm einen Strich durch die Rechnung machen: Robbie McEwen (DVL), Tom und Oscar Freire (RAB) hatten nach ihm die höchsten Quoten.
Das Rennen ging gemütlich los, die ersten dreißig Kilometer waren Einrollen. Doch dann gab es den ersten Angriff dieses Jahres: Rodriguez (DVL), Flecha (FAS), Marzoli (LAM), Canouet (AGR), Hoste (DIS) und Rik gingen weg. Die im Gesamtklassement bestplatzierten waren Rik (7. +0:05) und Hoste (77. +1:33).
Ich verstehe einige dieser Angriffe nicht. Den Grund für Riks Attacke erfuhr ich in einem Telefongespräch später, aber warum Davitamon durch Rodriguez vertreten war, bleibt mir absolut schleierhaft. Ob er als Anfahrer für Robbie McEwen fehlen wird, werden wir sehen. Flecha (FAS) hätte ich auch eher auf den hügeligeren Etappen als Kandidat für einen Sieg erwartet. Discovery schätze ich eigentlich auch so ein, dass es die Helfer nur für Armstrong einsetzt und nicht auf der zweiten Etappe direkt beim Angreifen Kraft verschleißen lässt. Aber egal, die Gruppe arbeitete relativ gut zusammen, und nach 39 km gab es den ersten Zwischensprint. Marzoli (LAM) gewann vor Rik, der damit im Gesamtklassement bis auf eine Sekunde an die ersten heranrückte, und vor Rodriguez (DVL).
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25 km nach ihrer Attacke hatten die sechs über vier Minuten Vorsprung, doch nun begannen T-Mobile für Erik Zabel und Liberty Seguros für Allan Davis Tempo zu machen.
Die zweite Sprintwertung kam nach einem einen Kilometer langen Hügel. Rik überquerte die Linie als erster, vor Canouet (AGR) und Marzoli (LAM). Damit war er, wenn er zeitgleich mit den anderen, die in der Gesamtwertung auf den ersten Plätzen lagen, ins Ziel kommen würde, im gelben Trikot.
97 km vor dem Ziel gab es dann den ersten Sturz der diesjährigen Rundfahrt: Es erwischte den Kasachischen Meister, Dimitri Fofonov von Cofidis.
Das Tempo im Feld blieb unverändert hoch, und kurz nachdem Rik auch die dritte Sprintwertung gewonnen hatte, wurden die Ausreißer wieder eingeholt.
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63 km vor dem Ziel hatte Milesi (LIQ) eine Panne.
Die Bergwertungen gewann jeweils Sergio Paulinho (LSW). Illes Balears unterstützte nun die Teams, die das Tempo hochhielten.
Nach 151 km kam dann die letzte Sprintwertung des Tages. Es war zugleich die erste, bei der die Topsprinter um die Punkte kämpfen. Tom hielt sich aber zurück und verbrauchte keine Kraft. Alessandro Petacchi (FAS) wollte zum ersten Mal seine Stärke demonstrieren, doch dieser Versuch ging leider daneben: Nazon (AG2R) war schneller als er und holte sich die meisten Punkte.
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6 km vor dem Ziel war immer noch niemand ausgerissen, und jetzt ging Rabobank für Oscar Freire nach vorne.
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Bis 2 km vor dem Ziel passierte nicht viel, aber dann ging es richtig rund: Petacchi (FAS), Freire (RAB) und Nazon (AG2R) waren ungefähr auf gleicher Höhe vorne. Kirsipuu (C.A) hing an Nazons Hinterrad, hinter Freire fuhr Guidi (PHO). Hinter Petacchi bildete sich ein kleiner Zug: Als erstes Tom, der sich die Position glänzend erarbeitet hatte, dann McEwen (DVL) und van Heeswijk (DIS).
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Petacchi und Nazon verließen schnell die Kräfte, und so waren sie schon unter dem roten Teufelslappen geschlagen. Freire konnte sich vorne halten und von hinten kamen Kirsipuu und Tom näher. Dann folgten McEwen und Guidi. Van Heeswijk belegte momentan Platz 6.
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500 m vor dem Ziel waren Tom und Kirsipuu neben Freire. McEwen kämpfte immer noch neben Guidi darum, die ersten drei zu erreichen.
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Tom zog nun durch und konnte gewinnen. Zweiter wurde Kirsipuu vor Freire und McEwen, der auf den letzten Metern noch einmal gefährlich näher kam. Wenn Rodriguez für ihn den Sprint angezogen hätte, wäre das heute vielleicht anders ausgegangen. Mal sehen, wie Davitamon morgen taktiert. Guidi belegte Rang fünf, van Heeswijk wurde sechster.
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Das Etappenergebnis:
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In der Gesamtwertung führt Rik jetzt wegen der Zeitgutschriften:
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Die Führung in der Punktwertung hat Tom nach seinem Etappensieg inne:
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In der Bergwertung sieht es so aus:
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Und das ist der Stand in der Wertung für Nachwuchsfahrer:
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Zum Schluss noch das Team-Klassement:
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Ich finde, dass wir uns ganz gut schlagen: Wir führen in der Gesamtwertung, der Punktwertung und der Nachwuchsfahrerwertung, und das alles durch drei verschiedene Fahrer. Nebenbei haben wir noch zwei von zwei Etappen gewonnen und sind zweiter in der Teamwertung. Wenn wir mit der besten Besetzung angetreten wären, könnten wir uns darauf schon was einbilden, aber so…
Meinetwegen kann es so weitergehen, aber das wird es sicher nicht. Der erste Verlierer der Tour ist Oscar Sevilla (TMO), der sich eine gute Platzierung im Gesamtklassement erhofft hat. Aber heute ist er schon weit zurückgefallen, weil er Tempo für Zabel machen musste. Das hat Erik im Spurt aber auch nicht geholfen.
Von Petacchi erwarte ich, dass man sehen muss, wie er den Giro verdaut hat. Mit dem, was er heute gezeigt hat, kann ein Top-Sprinter seines Kalibers nicht zufrieden sein. Ich glaube, dass es besser ist, sich auf eine große Rundfahrt zu konzentrieren. Aber als Italiener ist das schwierig: Sie stecken in der selben Klemme wie die Spanier mit Tour und Vuelta. Es ist meiner Meinung nach aber besser, es wie Cunego und Simoni (LAC) zu machen und einen Vuelta-Start in Betracht zu ziehen. Dann kann man auf die Form schauen und entscheiden. Aber letztendlich muss das jeder selbst tun, und vielleicht bin ich nicht der richtige, um darüber zu urteilen.
Morgen geht es mit einer zweiten Sprint-Etappe weiter.

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*[Totsche]*
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Beitrag: # 248690Beitrag *[Totsche]*
31.5.2005 - 21:13

Weil du dir mit den Fotos immer so viele Sorgen machst:

Fuck off! Hat man halt einen Klick mehr. Diesen einen Klick macht dafür die gute Qualität deines AAR`s wieder wett.

Gefällt mir! Weiter so!

MFG
Totsche
The Second is the first Looser!

-> See Picture: Das sind echte Schmerzen!

SK STURM GRAZ! Die beste Mannschaft der Welt!

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Henrik
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Beitrag: # 249445Beitrag Henrik
2.6.2005 - 14:56

Hi, vielleicht kommt heute noch was, aber eher nicht. Freitag bis Sonntag gibt es definitiv nichts, weil ich weg bin. Aber spätestens Dienstag sollte es dann weitergehen.
Henrik

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Henrik
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Beitrag: # 249626Beitrag Henrik
2.6.2005 - 20:05

04.07.2004
Die dritte Etappe von La Châtaigneraie nach Tours war wieder relativ flach, es gab drei Zwischensprints und drei Bergwertungen, jeweils der vierten Kategorie. Es war wieder alles enthalten: Mehrere Ausreißer, Pannen, die Stürze Nummer zwei und drei und noch so einiges anderes.
Hier das Profil des 208 km langen Teilstücks:
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Der erste Angriff kam 15 km nach dem Etappenstart: Eine Sechser-Gruppe setzte sich ab und vergrößerte den Vorsprung schnell.
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Mit dabei waren Van Bon (DVL), Bernadeau (BTL), Olmo (KEL), Righi (LAC), Gonzales Rios (IBA) und Jens Voigt (CSC).
Bei der ersten Sprintwertung (KM 33), die Bernadeau gewann, betrug der Vorsprung noch 3:15 min, 12 km später kam die erste Bergwertung und der Abstand war um mehr als zwei Minuten gewachsen. Die Punkte holte sich Righi (LAC).
Doch als der Vorsprung über sechs Minuten hinauswuchs, begannen Fassa Bortolo und T-Mobile im Feld Tempo zu machen. Der Fassa-Kapitän Petacchi wollte heute seiner Favoritenrolle gerecht werden und nicht wie gestern völlig untergehen.
Fast zeitgleich stürzte Andreas Klier (TMO). Tom konnte ihm knapp ausweichen, indem er reflexartig einen Schlenker um den direkt vor ihn gefallenen Deutschen zu machen.
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Die zweite Sprintwertung holte sich Gonzales Rios (IBA). Der Abstand schrumpfte immer schneller und betrug noch etwas über vier Minuten.
111 km vor dem Ziel hatten dann zwei Fahrer ein Problem: Tristan Hoffman (CSC) blieb stehen, um sein Rad zu wechseln, Eladio Jiminez (KEL) setzte sich einmal auf seinen Hintern, blieb aber unverletzt.
Die Ausreißer wurden am Anstieg zur nächsten Bergwertung eingeholt. Jens Voigt (CSC) gewann noch die Wertung, aber dann war es mit dem Angriff vorbei.
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Dann setzten sich Bäckstedt (LIQ) und Chavanel (BTL) leicht ab.
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Doch daraus entwickelte sich nach und nach ein immer größer werdender Abstand, da das Feld das Tempo nicht erhöhte. Ein Beweis dafür: Kirsipuu (C.A) hatte eine Panne und kam mit Hilfe seiner Teamkollegen relativ leicht ins Feld zurück. Die dritte und letzte Sprintwertung holte sich Bäckstedt. Im Feld gab es einen Spurt um die verbleibenden Punkte. Und wieder musste Petacchi erkennen, dass er nicht allen überlegen ist: Diesmal lag Jean-Patrick Nazon (AG2R) vor ihm. Das Feld hatte 1:20 min Rückstand auf die zwei Angreifer.
Bei der dritten Bergwertung bewegte der Vorsprung sich um 2 Minuten herum, und so ergriffen wir die Initiative: Gemeinsam mit Rabobank trieben wir das Tempo immer höher.
So dauerte es nicht lange, bis die beiden wieder eingeholt wurden: Bäckstedt und Chavanel durften noch 12 km vor dem Feld fahren.
4 km vor dem Ziel hatten wir noch drei Fahrer vor Tom: Sebastian führte unseren Zug an, dann folgte Christian. Paolo sollte die Aufgabe des letzten Anfahrers übernehmen.
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Doch kurz nachdem Sebastian aus dem Wind ging, strauchelte Christian. Er stürzte zwar nicht, aber sich vorne halten, das ging auch nicht mehr. So war Paolo schon drei Kilometer vor dem Ziel im Wind und zog Tom den Sprint an.
2 km vor dem Ziel konnte dann auch er nicht mehr. Tom ging in den Wind, doch sollte das zu früh sein? Wenigstens hatte er einen kleinen Vorsprung gegenüber Oscar Freire (RAB), der die Gruppe der anderen Sprinter anführte.
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Kurz nach dem roten Teufelslappen ließ Tom dann spürbar nach. Freire kam mit jedem Meter näher, und auch Petacchi war noch eine Gefahr für Tom. Danach kam mit einigen Metern Abstand eine Dreiergruppe mit Zabel, McEwen und Nazon.
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500 m vor dem Ziel ging auch Freire die Puste aus. Er war genau mit Tom auf gleicher Höhe vorne, doch von hinten kamen die anderen, vor allem aber Petacchi trumpfte jetzt groß auf.
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200 m von der Ziellinie entfernt zog er dann mit einer riesigen Geschwindigkeit vorbei. Nazon und Zabel näherten sich auch noch berdrohlich.
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Im Ziel lag Petacchi dann deutlich vorne, doch dahinter wurde es ganz knapp: Tom wurde nur Zentimeter vor Freire zweiter, und dahinter ging es noch knapper zu. Doch nachdem die Jury das Zielfoto ausgewertet hatte, stand fest: Nazon hatte Zabel geschlagen.
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In den Wertungen hat sich damit fast nichts geändert: Rik behält Gelb, Tom liegt im Kampf um Grün noch sieben Punkte vor Petacchi, das Gepunktete Trikot bleibt bei Paulinho. Michael wird morgen weiter weiß tragen und im Teamzeitfahren werden wir als letztes an den Start gehen, da wir Discovery überholen konnten.
Wo wir schon bei morgen sind: Das Teamzeitfahren ist 65 km lang und es wird für uns ganz schwer, die Trikots zu halten. Ich halte Armstrong und sein Team für die Favoriten, vielleicht können Phonak oder CSC sie in Bedrängnis bringen. Es wird auf jeden Fall einen ersten Fingerzeig geben, und ich bin mir sicher: Wenn Leute wie Basso, die im ersten Zeitfahren schon so viel Zeit verloren haben, das morgen noch einmal tun, dann sieht es für sie in der Gesamtwertung ganz düster aus.[/url][/url]

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Henrik
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Beitrag: # 249640Beitrag Henrik
2.6.2005 - 20:32

Eine Frage: Auf www.imageshack.us, welche Zeile muss ich da kopieren und einfügen? Thumbnail fo forums (1) oder Thumbnail for forums (2)?
Kein Plan warum dass beim Profil klappt und bei den anderen nicht...

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Alejandro V.
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Beitrag: # 249648Beitrag Alejandro V.
2.6.2005 - 21:13

Du musst die Zeile "Direct link to image" kopieren und hier dann mit dem Img-Befehl einfügen. Mach ich bei meinem AAR auch immer so.

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Henrik
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Beitrag: # 249650Beitrag Henrik
2.6.2005 - 21:22

Danke, werde ich dann mal beim TZF versuchen.

edit: Hat geklappt :P

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Beitrag: # 249839Beitrag Henrik
3.6.2005 - 14:04

04.07.2004
Ich schreibe heute aus einem ganz einfachen Grund noch einmal: Es ist etwas völlig unerwartetes passiert. Es ist jetzt elf Uhr abends und ich befinde mich auf einer Raststätte an der Grenze von Belgien nach Frankreich. Der Grund: Ich habe vom ZDF einen Telefonanruf bekommen, und sie teilten mir mit, dass Peter Leissl einen Co-Kommentator für die Tour brauche. Ich dachte erst, man wolle mich verarschen, doch Leissls eigentlicher Helfer wurde mit einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Er wird bei der Tour nicht mehr kommentieren können, und daher will man mich jetzt einspannen. Warum gerade mich? Die haben wohl lange gesucht, aber niemanden gefunden. Da ich noch nicht trainieren darf und so meine Teamkollegen mal wieder treffen kann, habe ich sofort zugesagt. Ganz davon abgesehen finde ich einen Job beim Fernsehen sehr interessant und sie haben mir auch noch eine kleine Prämie versprochen. Ich bin daher sofort gestartet und werde schon das Mannschaftszeitfahren morgen kommentieren. Wohnen werde ich im Teamhotel, das habe ich mit Patrick alles abgeklärt. Er hatte überhaupt nichts dagegen und möchte nur, dass ich täglich mindestens eine Stunde mit den anderen fahre. Das würde ich auch sonst gerne machen und so war es für mich keine Frage, ob ich zusagen würde. Ich freue mich schon richtig auf morgen!

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Beitrag: # 251229Beitrag Henrik
6.6.2005 - 18:31

05.07.2004

Peter Leissl: Herzlich Willkommen zur 4.Etappe der Tour de France, einem Manschaftszeitfahren von Tours nach Blois. Als Co-Kommentator begrüße ich heute Felix Beck, der freundlicherweise als Aushilfe eingesprungen ist. Felix, wir sehen hier das Profil des Rennens eingeblendet, was können wir uns von heute erwarten?
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Felix Beck: Es sind keine anspruchsvollen 65 Kilometer, aber es wird trotzdem einen ersten Fingerzeig geben. Man kann sich heute eine gute Ausgangsposition erarbeiten, aber auch schon viel Zeit verlieren.
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PL: Das ist die Startliste, wie schätzt du die deutschen Teams ein und wer kann heute ganz vorne reinfahren?
FB: Das ist eine schwere Frage. Als erstes würde ich Discovery Channel und Phonak nennen. Gerolsteiner hat sicherlich das Potenzial, um aufs Treppchen zu fahren. T-Mobile darf nicht zu viel Zeit verlieren, um mit Ullrich und Klöden konkurrenzfähig zu bleiben. Aber auch Illes Balears traue ich es zu, Discovery zu ärgern und vielleicht schafft mein Team Quickstep eine Überraschung und landet auf dem Podium. Aber ich gehe nicht davon aus, dass wir heute das gelbe Trikot verteidigen werden.
PL: Über die Regie wird mir gerade mitgeteilt, dass der Funkverkehr der Fernsehdaten von den Motorrad-Kameras zusammengebrochen ist. Daher müssen wir uns wahrscheinlich mit den Bildern der festen Kameras zufrieden geben.
Das war es fürs erste, wir geben kurz ab nach Mainz in die Werbung und sind gleich mit den ersten Live-Bildern wieder da.



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PL: Hier sehen wir das T-Mobile Team am Start, das wird heute eine harte Aufgabe für Ullrich&Co.
FB: Mit Sicherheit, die werden ganz hart fighten müssen um auf Armstrong nicht zu viel zu verlieren.
PL: Jetzt sind sie gestartet und wir können noch ein Wort zu Jan Ullrich und Lance Armstrong verlieren. Was erwartest du vom vorher viel zitierten Duell zwischen den beiden?
FB: Ich glaube, dass sich auch andere einmischen können. Zum Beispiel Ivan Basso von CSC oder Roberto Heras von Liberty Seguros. Aber auch noch viele andere können in Paris auf dem Treppchen oder sogar ganz oben stehen.
PL: Womit rechnest du bei deinem Quckstep-Team?
FB: Bei uns kann man nicht viel erwarten, wir wollten mit Vino unter die ersten fünf, aber jetzt müssen wir unsere Ziele korrigieren. Vielleicht kann Tom Boonen eine Rolle im Kampf um grün spielen und wir werden sicher um den einen oder anderen Etappensieg kämpfen. Eventuell ist auch das Bergtrikot interessant, wir suchen einen Nachfolger für Richard Virenque, aber im Gesamtklassement werden wir wahrscheinlich nicht so viel reißen können.
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PL: Wir sehen jetzt den Start von Gerolsteiner. Können sie heute um den Sieg mitfahren?
FB: Es wird schwierig, Discovery zu schlagen, aber sie können sie herausfordern.
PL: Wir haben immer noch kein Bild, daher ein kurzer Ausblick auf das, was uns bevorsteht.
FB: Die nächsten Etappen werden den Sprintern gehören. Petacchi wird sicherlich noch mehr gewinnen wollen, auch McEwen kann mehr, als er bisher gezeigt hat. Auch der Weltmeister Oscar Freire wird noch einen oder sogar mehrere Siege holen wollen. Wo wir gerade bei ihm sind: Sein Team ist gerade gestartet und jetzt macht Discovery sich bereit.
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PL: Jetzt sind auch sie weg und dein Team stellt sich auf.
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PL: Ihr führt vier der fünf Wertungen an, bei welchen wird das heute Abend noch so aussehen?
FB: Wir wollen uns nichts vormachen: Alles außer grün wird nach der Etappe vermutlich weg sein.
PL: Werdet ihr eine der Wertungen noch einmal anführen?
FB: Bei der Teamwertung weiß man nie, wir müssen in den Bergen nicht arbeiten und haben ein ausgeglichenes Team. Aber man wird sehen.
PL: Die erste Zwischenzeit liegt bei Kilometer 24. Dort schiebt sich Credit Agricole gerade auf den zweiten Platz mit 11 Sekunden Rückstand aus Liberty Seguros.
Jetzt kommt fdJeux dort durch, sie sind zeitgleich mit Credit Agricole.
FB: Dort hinten sieht man CSC. Die können eine neue Bestzeit aufstellen.
PL: Das reicht nicht ganz, acht Sekunden zu viel. Aber vorerst Platz zwei.
Wir geben noch einmal kurz nach Mainz zurück zu den heute-Nachrichten.


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PL: Da sind wir wieder und wir können einen neuen Spitzenreiter bei Kilometer 24 vermelden: Illes Balears ist eine Sekunde schneller als Liberty Seguros. Auf Rang drei liegt CSC.
Gleich müsste T-Mobile kommen. Werden sie vorne liegen?
FB: Ich glaube nicht. Sie haben nicht die homogene Zeitfahr-Mannschaft. Einzelkönner wie Ullrich und Klöden sind dabei, aber in der Breite ist T-Mobile im Zeitfahren schwächer als zum Beispiel Discovery.
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PL: Deine Prognose hat sich bewahrheitet. Nur Platz sieben, 14 Sekunden zurück.
FB: Jetzt kommt Phonak, das könnte die Führung werden… Ja, es reicht um zwei Sekunden.
PL: Jetzt kommen noch Gerolsteiner, Rabobank und Discovery. Dann noch Quickstep und alle sind hier durch.
FB: Für Gerolsteiner reicht es zur Führung. Das sind mehr als sechs Sekunden. Damit wird auch der zweite deutsche Vertreter deutlich distanziert.
PL: Rabobank spielt vorne keine Rolle…
Aber Discovery kommt schon. Sie führen schon neun Sekunden vor Gerolsteiner. Das scheint auf einen Sieg hinauszulaufen.
FB: Jetzt kommt Quick Step, die Zeit von Discovery ist schon lange vorbei… Das reicht nur zu Platz 15 mit 33 Sekunden Rückstand. Das ist einiges. Ich hätte mehr erwartet.
PL: Wir haben eine wichtige Nachricht aus der Weltpolitik. Daher geben wir nach Mainz ab und sind hoffentlich gleich wieder da.


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PL: Da sind wir wieder und wie sie sehen hat gerade das erste Team die Ziellinie überquert. Der Zwischenstand bei Kilometer 43 sieht so aus: Illes Balears führt 10 Sekunden vor Liberty Seguros. Auf Platz drei liegt Cofidis, weitere 20 Sekunden hinten.
FB: Die besten Teams kommen noch, jetzt sieht man gerade T-Mobile. Das ist Platz drei mit 27 Sekunden Rückstand.
Und da kommt jetzt Phonak, sie gehen zeitgleich über die Linie und haben damit auf Illes Balears zwei Sekunden verloren. Das macht aber extrem wenig aus und ist blitzschnell wieder rausgefahren.
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PL: Liberty Seguros erreicht das Ziel und holt dort noch einen Kelme-Fahrer ein. Jetzt versagt auch noch die Anzeige der Zeitmessung, aber Liberty sollte vorne sein.
Wir sehen jetzt nur die Zielgerade und erfahren auch nichts von der Zwischenzeit. Daher können wir noch ein bisschen über die ersten drei Teilstücke… Moment, ich höre gerade, dass Discovery bei der zweiten Zwischenzeit 46 Sekunden vor Gerolsteiner liegt. Quickstep hat 1:08 Minuten Rückstand. Das sollte für Discovery reichen, oder?
FB: Davon gehe ich aus. Da wird Lance Armstrong heute Gelb übernehmen.
PL: Jetzt ist Illes Balears im Ziel, vermutlich mit Bestzeit.
FB: Da kommt T-Mobile und soviel steht jetzt schon fest: Das wird eine Enttäuschung sein.
PL: Phonak kommt an, die Zeit wäre interessant.
Auch Gerolsteiner kommt, auf jeden Fall mit einer Klasse-Leistung und wahrscheinlich Platz zwei. Damit schafft sich die Doppelspitze Totschnig/Leipheimer eine gute Position.
Rabobank sollte eher nichts mit dem Sieg zu tun haben.

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PL: Da kommt der voraussichtliche Sieger.
FB: Es würde mich sehr wundern, wenn du unrecht hättest.
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PL: Quickstep erreicht das Ziel, am Bildrand Michael Rogers vorerst das letzte Mal in Gelb.
FB: Entschuldige, dass ich dich korrigiere, aber Rik Verbrugghe führt noch in der Gesamtwertung.
PL: Natürlich, Entschuldigung.
Jetzt zeigt uns die französische Regie das Tagesklassement.

1 Discovery Channel Pro Cycling Team 1h11'19
2 Gerolsteiner + 53
3 Quickstep + 1'18
4 Rabobank + 1'27
5 Team CSC + 1'59
6 Cofidis, Le Crédit par Téléphone + 2'05
7 Crédit Agricole + 2'15
8 Fassa Bortolo + 2'25
9 T-Mobile Team + 2'35
10 Davitamon - Lotto + 2'46


PL: Discovery gewinnt deutlich vor Gerolsteiner und Quickstep. Da haben deine Teamkollegen aber noch einmal ordentlich reingehauen.
FB: Das muss man so sagen. Aber ab CSC haben die Favoriten schon viel Zeit verloren. Ivan Basso hat sich nach seinem schwachen Auftakt vorerst aus dem Kampf um den Sieg verabschiedet. Auch T-Mobile muss sich ganz schön ranhalten.
PL: Zum Abschluss bitten wir sie, die technischen Pannen, die heute alle über uns hereinfielen, zu entschuldigen. Mit einem Blick auf das Gesamtklassement verabschieden wir uns und hoffen, sie morgen wieder begrüßen zu dürfen.

1 Lance Armstrong Discovery Channel Pro Cycling Team 9h27'15
2 Viatcheslav Ekimov Discovery Channel Pro Cycling Team + 2
3 George Hincapie Discovery Channel Pro Cycling Team + 8
4 José Azevedo Discovery Channel Pro Cycling Team + 36
5 Jaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team + 46
6 Rik Verbrugghe Quickstep + 1'03
7 Michael Rogers Quickstep + 1'14
8 Markus Fothen Gerolsteiner + 1'19
9 Georg Totschnig Gerolsteiner + 1'27
10 Leif Hoste Discovery Channel Pro Cycling Team + 1'31
11 Max Van Heeswijk Discovery Channel Pro Cycling Team + 1'34
12 Marc Wauters Rabobank + 1'43
13 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 1'47
14 Sébastien Rosseler Quickstep s.t.
15 Tom Boonen Quickstep + 1'52

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Henrik
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Beitrag: # 251479Beitrag Henrik
7.6.2005 - 17:21

06.07.2004
Gestern hat mir das Kommentieren eigentlich richtig Spaß gemacht, aber mit den Pannen, das war direkt die volle Dröhnung. Keine Ahnung, was die Franzosen da veranstaltet haben… Hoffentlich läuft’s nachher besser. Einige werden sich jetzt wundern und fragen: Warum ist das ZDF schon wieder dran? Einfacher Grund: Das ARD ist abgesprungen und wollte keine Kosten für die Tour in Kauf nehmen. Daher überträgt das ZDF jetzt als einzige öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt alle Etappen live.
Gestern Abend habe ich meine Teamkollegen getroffen, die trotz des Verlustes von Gelb sehr zufrieden waren. Vielleicht kann Tom heute etwas reißen und um den Sieg mitfahren. Ich freue mich jedenfalls schon.


Peter Leissl: Wir freuen uns, sie zur heutigen fünften Etappe der Tour de France begrüßen zu dürfen. Erneut steht uns als Co-Kommentator Felix Beck zur Verfügung, guten Tag, Felix.
Felix Beck: Auch ich heiße sie herzlich Willkommen und freue mich, ein hoffentlich spannendes Rennen zu kommentieren.
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PL: Werfen wir einen Blick auf das Profil: Fast komplett flach, nach 21 Kilometern die einzige Bergwertung, dritte Kategorie. Wird es heute einen Massensprint geben?
FB: Da gehe ich ganz fest von aus, der Top-Favorit Alessandro Petacchi wird mit Sicherheit den Tagessieg holen wollen und versuchen, das grüne Trikot zu übernehmen. Da werden aber sicherlich einige etwas dagegen haben, zum Beispiel Robbie McEwen, Oscar Freire, Jean-Patrick Nazon und Tom Boonen sind seine härtesten Konkurrenten, aber auch Erik Zabel und Jaan Kirsipuu können ihn schlagen.
PL: Das Wetter ist heute sehr gut, die Sonne knallt auf die Rücken der Fahrer. Sind die Temperaturen von 30° ein Problem?
FB: Ich fahre lieber bei Hitze als bei Regen, aber natürlich ist es anstrengender als bei angenehmen Temperaturen, die nicht zu hoch sind.
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PL: Hier haben wir die ersten Live-Bilder. Vorne liegt eine siebenköpfige Gruppe, die sich nach vier Kilometern abgesetzt hat. Dort kann ich Bernadeau von Bouygues Telecom erkennen, Calvente von CSC, Mugerli aus dem Liquigas-Team, Agnolutto von Agritubel, Vogondy aus der Credit Agricole-Equipe, Veikkanen von FDJ und Rosseler aus deinem Team. Die Franzosen bzw. deren Teams sind gut vertreten, oder?
FB: Das ist bei ihrer großen Landesrundfahrt ja fast immer in jeder Ausreißergruppe auf Flachetappen so. Aber du hast schon Recht.
PL: Die erste Bergwertung hat dein Teamkollege gewonnen und er ist in der Bergwertung damit jetzt zweiter. Im Laufe des Rennens stürzte Fabio Sacchi aus dem Petacchi-Team. Dann setzte sich Sebastian Lang vom Feld ab. Er fährt jetzt ca. eine halbe Minute vor dem Feld und drei Minuten hinter den Ausreißern, die zwischenzeitlich mehr als sechs Minuten vorne lagen. Aber jetzt wird im Feld Tempo gemacht.
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FB: Oh, da greifen zwei Fahrer an, einer von Lampre-Cafitta und einer von Phonak.
PL: Das sind Bonomi und Guidi, sie versuchen es also rund 70 Kilometer vor dem Ziel. Deine Prognose: Haben sie eine Chance?
FB: Ich gehe nicht davon aus. Sie werden wieder eingeholt werden.
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PL: Jetzt hat Georg Totschnig eine Panne. Das wird hart für Gerolsteiner.
FB: Der ungünstigste Moment, das Feld hat ein Höllentempo drauf. Wenn er Pech hat, verliert er seinen neunten Gesamtrang und alle Chancen.
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PL: Da werden Bonomi und Lang eingeholt, und der Tour-Funk meldet eine Panne bei Sanchez von Liberty Seguros. Die Ausreißer liegen jetzt weniger als drei Minuten vorne.
Da haben wir den zweiten Zwischensprint, wie beim ersten gewinnt Veikkanen von fdJeux.
Jetzt ist es auch für Guidi vorbei und die Kameras zeigen die Spitzengruppe, für die die Zeit auch langsam abläuft.
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FB: Jetzt setzt sich Sebastien Rosseler mit Veikkanen etwas ab. Sie versuchen, die letzte Chance zu wahren, da die anderen schon resignieren.
PL: Zu zweit wird es für sie sehr schwierig, das Feld auf Distanz zu halten. Ich höre gerade, dass Georg Totschnig immer noch nicht ans Feld herankommt. Er hat offenbar keine Teamkollegen bei sich. Warum handelt Gerolsteiner so?
FB: Sie stecken in einer Zwickmühle: Entweder schicken sie das halbe Team zurück und wissen noch nicht einmal, ob sie erfolgreich sein werden, oder sie verlieren einen Teil ihrer Doppelspitze und werden dadurch eindeutig berechenbarer. Der Vorteil für Totschnig ist, dass er so in den Bergen vielleicht mal fahren darf. Ich hätte aber anders gehandelt.
PL: Jetzt werden die fünf Ausreißer eingeholt, das Duo hat noch etwas mehr als eine halbe Minute Vorsprung.
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PL: Jetzt ist das Feld wieder geschlossen, alle Ausreißer wurden eingeholt. Es sind noch 20 Kilometer, wir melden uns zur heißen Phase gleich nach der Werbung zurück.



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PL: Da sind wir wieder, noch zehn Kilometer. Es ist noch nichts passiert, das Feld ist noch geschlossen und alles läuft auf einen Massensprint hinaus.
Jetzt sind es noch drei Kilometer, Quickstep hat einen kurzen Zug mit Moreni, Bettini und Boonen vorne. Dahinter eine kleine Phonak-Reihe.
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FB: Jetzt geht Moreni raus, noch zwei Kilometer. Die Topsprinter kommen an Boonens Hinterrad.
Petacchi geht nach vorne.

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PL: Jetzt wird der rote Teufelslappen passiert. Petacchi und Nazon sind rechts vorne. Links ist Boonen in grün, Zabel in Magenta und Freire in weiß. Dahinter McEwen, Bettini und Kirsipuu. Dann kommt noch van Heeswijk.
Vorne zieht Petacchi weg, das wird spannend.

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FB: Jetzt fällt Nazon zurück, Boonen kommt näher und in seinem Sog auch Zabel und Freire.
PL: Dahinter ist Steels, nicht McEwen, der dümpelt irgendwo herum. Boonen kommt immer näher, das wird ganz, ganz knapp. Schafft er es noch?

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FB: Nein! Petacchi gewinnt vor Tom Boonen! Dritter wird Nazon vor Zabel und Freire.
PL: Damit wechselt keines der Trikots den Besitzer, Boonen behält Grün mit zwei Punkten Vorsprung auf Petacchi.

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PL: Da kommt Georg Totschnig, fast zehn Minuten Rückstand. Das war es für ihn, oder?
FB: Im Gesamtklassement schon, aber vielleicht versucht er noch, eine Etappe oder das Bergtrikot zu gewinnen.
PL: : Hier haben wir die einzelnen Wertungen:

5.Etappe:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 3h34'24
2 Tom Boonen Quickstep s.t.
3 Jean-Patrick Nazon AG2R Prévoyance s.t.
4 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
5 Oscar Freire Rabobank s.t.
6 Jaan Kirsipuu Crédit Agricole s.t.
7 Tom Steels Davitamon - Lotto s.t.
8 Max Van Heeswijk Discovery Channel Pro Cycling Team s.t.
9 Paolo Bettini Quickstep s.t. Player
10 Cristian Moreni Quickstep s.t. Player

Gesamt:
1 Lance Armstrong Discovery Channel Pro Cycling Team 13h01'39
2 Viatcheslav Ekimov Discovery Channel Pro Cycling Team + 2
3 George Hincapie Discovery Channel Pro Cycling Team + 9
4 José Azevedo Discovery Channel Pro Cycling Team + 36
5 Jaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team + 47
6 Rik Verbrugghe Quickstep + 1'03
7 Michael Rogers Quickstep + 1'14
8 Markus Fothen Gerolsteiner + 1'19
9 Leif Hoste Discovery Channel Pro Cycling Team + 1'31
10 Max Van Heeswijk Discovery Channel Pro Cycling Team + 1'34

Punkte:
1 Tom Boonen Quickstep 95
2 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 93
3 Oscar Freire Rabobank 76
Jean-Patrick Nazon AG2R 76
5 Jaan Kirsipuu Credit Agricole 69

Berg:
1 Sergio Paulinho Liberty Seguros-Würth Team 13
2 Sebastien Rosseler Quickstep 10
3 Jens Voigt Team CSC 8

Nachwuchsfahrer:
1 Jaroslaw Popowych Discovery Channel Pro Cycling Team
2 Michael Rogers Quickstep +28

Teams:
1 Discovery Channel Pro Cycling Team
2 Quickstep +1:46
3 Gerolsteiner +3:41

PL: Jetzt beginnt die Siegerehrung.
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PL: Wir sehen einen jubelnden Alessandro Petacchi und sind morgen wieder da. Wir verabschieden uns mit den Bildern des Tages und sagen: Bis morgen.

__________________________________________________
Ach ja, Kommentare sind immer noch erwünscht.

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Geheimwaffe
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Beitrag: # 251481Beitrag Geheimwaffe
7.6.2005 - 17:30

Super AAR bisher,Vorallem die Berichte zur Tour mit Felix als Co-Kommentator sind genial.

D-Flemme
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Beitrag: # 251638Beitrag D-Flemme
8.6.2005 - 14:38

Dem kann ich mich nur anschließen: Klasse!!! :!: :D

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Henrik
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Beitrag: # 251719Beitrag Henrik
8.6.2005 - 17:11

imageshack hat leider irgendwie nicht funktioniert, daher habe ich keine Bilder. Bei der nächsten Etappe gibt es aber wieder welche.
________________________________________

07.07.2004
Peter Leissl: Wir freuen uns, das sie auch heute wieder zur Tour de France eingeschaltet haben. Wie immer steht uns Felix Beck zur Verfügung. Felix, Was sagst du zum Profil?
Felix Beck: Das Rennen ist fast völlig flach, es wird zu einem Massensprint kommen.
PL: Es sind noch 50 Kilometer, vorne liegt eine Vierer-Gruppe mit Sebastian Lang von Gerolsteiner. Der Abstand ist kleiner als zwei Minuten und die Flucht wird bald beendet sein.
Wie fühlt man sich, wenn man merkt: Es reicht nicht mehr, gleich sind wir eingeholt?
FB: Bei Quickstep habe ich das zum Glück noch nicht erlebt, aber es ist deprimierend, wenn man so viel Kraft verwendet und am Ende nichts dabei herauskommt. Umso knapper man dran ist, durchzukommen, desto schlimmer ist es, eingeholt zu werden.
PL: Aber du wurdest in deiner kurzen Quickstep-Zeit schon abgehängt, als es nicht der Team-Taktik entsprach.
FB: Da gab es schon einige Situationen. Zum Beispiel bei der Katalonien-Rundfahrt mit der Reifenpanne kurz vor dem Ziel. Oder bei der sechsten Etappe von Paris-Nizza, der mit der Bergankunft. Da war es schon richtig schwer, nicht zu resignieren, aber die Aussicht auf die Gesamtführung hat mich motiviert. Ohne Motivation einzubrechen, ist schrecklich.
PL: Jetzt kommt Bonomi von Lampre als erster bei der Sprintwertung durch.
FB: Aber die Ausreißer werden nicht mehr lange vorne sein.
PL: Es sind noch 25 Kilometer bis ins Ziel, wir geben kurz zu den Kollegen in Mainz und sind gleich wieder da.


PL: Wir melden uns zurück von der sechsten Tour-Etappe. Es sind noch 10 Kilometer und Fassa Bortolo hält das Tempo im Feld unerträglich hoch. Kann man da noch wegkommen?
FB: Das ist praktisch unmöglich. Da muss das Petacchi-Team schon extrem unkonzentriert sein.
PL: Jetzt sind es noch fünf Kilometer. Die anderen Sprinter streiten sich um Petacchis Hinterrad.
Noch drei Kilometer. Fassa eröffnet den Sprint.
FB: Nazon hat die beste Position, auch Freire, Zabel und Tom Boonen sind gut platziert.
PL: Petacchi selbst geht in den Wind.
FB: Oh, da liegt sofort ein Loch zwischen ihm und Nazon, dann kommt Freire vor Boonen. McEwen ist wieder nicht zu sehen.
PL: Petacchi wird gewinnen, wer wird zweiter? Nazon, Freire oder Boonen?
FB: Petacchi jubelt schon, dahinter wird es ganz knapp…
PL: Nazon! Nazon wird zweiter, dann Boonen vor Freire.
FB: Damit übernimmt Petacchi Grün und hat jetzt 13 Punkte Vorsprung auf Tom Boonen. 5 Punkte weniger als der hat Nazon. Das läuft auf einen Dreikampf hinaus.
PL: Wir verabschieden uns und sind morgen wieder da.



08.07.2004
PL: Wir begrüßen sie auch heute wieder. Die Tour erreicht heute deutschen Boden, denn das Etappenziel liegt in Karlsruhe. Ist das ein besonderer Ansporn für deutsche Fahrer?
Felix Beck: Natürlich, aufgrund der flachen Strecke werden besonders die Sprinter diese Etappe nutzen wollen, da es möglicherweise ihre vorerst letzte Gelegenheit ist.
PL: Die Etappe führt über 229 Kilometer. Davon haben die Fahrer noch 95 vor sich. Vorne liegt das Duo Ravard/Lang. Die beiden waren auch gestern schon in einer Ausreißergruppe vertreten. Geht das zu sehr an die Kondition oder steckt man so etwas problemlos weg?
FB: Natürlich hat man nicht endlos viel Energie, aber wenn man als Ausreißer eine Etappe gewinnen will, dann kann man nicht davon ausgehen, dass es beim ersten Versuch klappt.
PL: Der Vorsprung beträgt vier Minuten, haben sie heute eine Chance?
FB: Die Chance ist immer da, aber gerade bei der Tour ist es schwer, eine Etappe als Ausreißer zu gewinnen, denn die Sprinter-Teams werden gleich ordentlich Dampf machen.
PL: Jetzt wird die einzige Sprintwertung heute passiert, Ravard kommt als erster durch, dann natürlich Lang.
Jetzt beginnt der Sprint des Feldes, Boonen holt sich die zwei Punkte fürs Grüne Trikot. Was glaubst du: Holt er sich Grün heute zurück?
FB: Ich glaube, für heute ist der Abstand zu groß. Aber wenn Petacchi einen schlechten Tag erwischt, kann Tom es schaffen. Morgen wird er es vielleicht schaffen können, wenn er auf der hügeligen Etappe mitkommt.
PL: Ein Trikot hat heute schon den Besitzer gewechselt: Dein Teamkollege Sebastien Rosseler wir morgen im Bergtrikot starten. Wie lange wird er es behalten?
FB: Wie gesagt, die Etappe morgen ist schon relativ hügelig, da wird es schwierig. Aber er wird sicher alles versuchen, um ein paar Punkte zu holen. Nur wenn ihm dies ordentlich gelingt, dann hat er auch übermorgen in den ersten Bergen noch eine Chance.
PL: Ich höre gerade, dass der Vorsprung sich halbiert hat und es sind noch etwas mehr als 35 Kilometer bis zum Ziel. Das sieht nicht gut aus.
FB: Jetzt wird gleich die 20 Kilometer-Marke passiert, die Ausreißer sind eingeholt.
PL: Rabobank und T-Mobile machen Tempo. Da wird nichts mehr einen Massensprint verhindern.
FB: Jetzt kommen die Fahrer auf die letzten zweieinhalb Kilometer. Vorne Nazon, Kirsipuu und Zabel, dann Freire, Steels und Haselbacher. Ich entdecke weder Boonen noch Petacchi oder McEwen vorne.
PL: Petacchi ist eingeklemmt und kann heute definitiv nicht um den Sieg mitfahren. Boonen und McEwen haben auf sein Hinterrad spekuliert. Boonen wurschtelt sich an ihm vorbei, McEwen resigniert.
FB: Vorne fällt Kirsipuu zurück. Freire kommt unaufhaltsam näher.
PL: In seinem Sog nähert sich auch Steels, Freire ist jetzt an Zabel dran. Nazon verliert an Boden.
FB: Freire wird gewinnen, Steels überholt Zabel. Nazon kämpft um Platz drei.
PL: Freire im Ziel, Steels zweiter und Zabel holt auf deutschem Boden als dritter sein bestes Tour-Ergebnis dieses Jahr. Da kommt Boonen ins Ziel, er hat ein paar Punkte auf Petacchi gutgemacht.
FB: Aber es reicht nicht ganz zu grün, sechs Punkte fehlen ihm. Mal schauen, was morgen passiert.
PL: Morgen beginnt das Rennen in Pforzheim, die Strecke ist hügelig. Wir werden uns etwas später als normal melden, da die deutschen Fußball-Frauen ein EM-Qualifikations-Spiel gegen Russland haben. Bis Morgen.

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