Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Nozal
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Beitrag: # 213595Beitrag Nozal
13.2.2005 - 18:06

Der Liveticker ist so HAMMERGEIL, ich hoffe das geht weiter so. Und das du mit RAGT alles abgeräumt hast muss man gar nicht loben. Das wird ordentlich Punkte für die UCI- Wertung geben.
Alles in allem ist das jetzt absolut der beste AAr zurzeit. Hoffentlich führst du den noch ganz lange weiter.
Dirk for MVP

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 213597Beitrag Lance Armstrong Fan
13.2.2005 - 18:15

Der Liveticker ist SPITZE. Aber jetzt freu ich mich, dass es hoffentlich mit der Hintergrundstory weitergeht, denn dein AAR hat einfach die genialste Hintergrundgeschichte.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

Lancelot
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Beitrag: # 213650Beitrag Lancelot
13.2.2005 - 21:18

Wir arbeiten derzeit daran die Hintergrundgeschichte ein wenig aufzupeppen und umzugestalten. Falls jemand eine Idee hat gern per PN an mich. Kim ist ja schon dabei eine weitere Hauptperson einzuführen und ich glaube nicht das es die letzte ist. Manche Leser sagen ich sollte mehr über die Rennen berichten statt die Hintergrundgeschichte in den Vordergrund zu stellen. Möchte ich nicht unbedingt, das ist ja gerade das Alleinstellungsmerkmal dieses AAR´s (der einzige AAR der ähnlich war, Brutales Geschäft, ist ja nicht mehr). Würde ich jetzt einen anderen AAR beginnen würde ich dies so auch nicht machen wollen, allein schon um einen Kontrast zu bieten, aber Wunder gibt es immer wieder ist halt so gestrickt.
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Montag, 15.03.2004, 11.30 Uhr

Klaus war vor einer halben Stunde aus dem Koma erwacht. Die Nacht war kurz gewesen. Die Siegesfeierlichkeiten wollten kein Ende nehmen und so war er erst gegen kurz vor fünf ins Bett gekommen. Im Moment saß er bei einer Tasse schwarzen Kaffees und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen.

Eigentlich war es kein Plan gewesen, eigentlich hatte es sich einfach so ergeben. Sylvain musste gleich am Anfang mitgehen als es um die erste Bergwertung ging, schließlich waren Cuesta und Noval vorn die seine direkten Konkurenten um die Bergwertung waren, bei 10 zu vergebenen Punkten hätte dies der Auftakt für eine erfolgreiche Aufholjagd werden können. Die vier hatten scheinbar gar nicht bemerkt das sie sich dabei leicht vom Feld absetzten, plötzlich war das Loch einfach da. Was damit anfangen, Klaus gab Sylvain Anweisung nichts damit anzufangen, aber die anderen Teamleiter waren wohl anderer Meinung und so wurde es immer größer.

An der zweiten Bergwertung entwischte ihnen dann Osa. Da haben wir wohl den Kollektivschlaf der Teamchefs erlebt sinnierte Klaus. Das hätte niemals passieren dürfen. Als er sich mit der Tatsache vertraut machte, beschloß er jedoch nicht darauf zu reagieren. Osa war keine Gefahr für die Gesamtwertung und der Tagessieg war ihm durchaus zu gönnen.

Als dann jedoch Dufaux am vorletzten Berg angriff, musste man reagieren, eigentlich hatte Klaus den Angriff dort auch erwartet und Luis war darauf instruiert worden im Falle eines Angriffs an dieser Stelle mitzugehen. Bostjan schickte er dann auch noch mit um Luis eventuell zu helfen, da dies nicht nötig war konnte er Bostjan anweisen Tempo rauszunehmen um Kraft für den Sprint zu sparen. Überraschend war eigentlich nur gewesen das sonst niemand die Gelegenheit nutzte. Dank der Fehleinschätzung der anderen haben wir wohl an dieser Stelle gewonnen entschied er gedanklich.

Der Rest war dann relativ einfach, Luis hatte natürlich die meisten Reserven das Sylvain die zweit meisten haben würde war auch klar auf Grund der Tatsache das er sich die ganze Zeit nur bei den Wertungen nach vorn begeben hatte und ansonsten keine Führungsarbeit geleistet hatte. Cuesta tat ihm leid, der hatte viel getan und wurde hart bestraft, aber so ist das Geschäft nun mal. Das Luis den Sieg an Sylvain verschenkte zeigte seine Größe nur noch deutlicher. Klaus hatte keine Anweisung gegeben sondern das die beiden unter sich ausmachen lassen, doch wie er auf der Feier erfuhr nahm Luis einfach nur die Beine hoch und ließ ausrollen während er Sylvain per Hand Zeichen gab nach vorn zu rollen.

Tja so war es passiert. Sie hatten ihre erste HC-Tour gewonnen etwas womit er überhaupt nicht gerechnet hatte war plötzlich passiert. Sie waren die besten. Gut Luis, Sylvain und auch Bostjan hatten ihren ersten Formhöhepunkt damit erreicht bzw. überschritten, andere waren da bestimmt noch nicht so weit. Ein Rebellin, ein Boogerd hatten andere Ziele, welche und ob sie diese erreichen, würde bald schon klar sein. Dennoch im Grunde war der Sieg leicht. Am meisten freute sich Klaus natürlich über die vielen Punkte. Sie waren ihrem Saisonziel dadurch ein erhebliches Stück näher gekommen, ja es galt sogar die Ziele zu überdenken, vielleicht sollte man sich Marc´s Kater zu nutze machen und heute über eine Budgeterhöhung sprechen dachte Klaus.

Die Partie war ebenfalls ein voller Erfolg, alle Fahrerfrauen bzw. Freundinnen waren gekommen, natürlich auch Marie und Monika. Den Höhepunkt des ganzen hatte jedoch Marc geliefert. Mehr als nur angetrunken hatte er nachts um halb drei unter dem Gejohle der anderen mit einer Magnumflasche Champagner in den Händen auf dem Tisch getanzt. Klaus musste bei dem Gedanken an die Szene jetzt noch schmunzeln. Heute ging es zurück nach Lyon und am Mittwoch stand dann Nokere – Koerse auf dem Programm. Einer der wenigen Kopfsteinpflasterauftritte in dieser Saison und Klaus war überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken an das Rennen.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

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Lancelot
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Beitrag: # 214168Beitrag Lancelot
15.2.2005 - 22:56

Montag 15.03.2004, 17 Uhr

Der Tag war so gut wie vorüber. Vor einer Stunde waren sie wieder in Lyon angekommen und Klaus hatte die Zeit genutzt noch schnell ins Büro zu fahren, an seinen Termin dachte er schon gar nicht mehr bis Marie das Zimmer betrat und ihm mitteilte das draussen der Journalist stände. "Ach du Sch..., den hab ich ja ganz vergessen," sagte Klaus. "Schick ihn rein und wenn du uns einen Kaffee bringen könntest?"

Klaus erhob sich als Patrice Latignon das Büro betrat, begrüßte ihn und bot ihm einen Platz an, dann fragte er "und was kann ich für sie tun Monsieur Latignon?"

"ähm, also..." Nein das war wirklich kein guter Anfang. Patrice war schon den ganzen Tag aufgeregt und auch diese räumliche Atmosphäre hier in Herr Schulzes Büro half nichts. Doch er versuchte es noch mal: "Also, Herr Schulze oder nicht? Ja? Ok, hmm, ich hoffe ihre Sekretärin hat sie schon aufgeklärt, warum ich hier bin?" Patrice wusste nicht so recht, wie er das ganze anfangen sollte. Doch er war gerade dabei sich in ein großes Schlamassel zu reden, und im wurde schon ein bisschen bange, was Herr Schulze antworten wollte. Irgendwann musste er ihm beichten, welchen Bericht er mal zu seinen Gunsten über "Herrn Schulze" geschrieben hat..

Hmm welch ein nervöses Hemd, dachte Klaus. Er überlegte ob er sich bei seinen Bewerbungsgesprächen die ja noch gar nicht so lange zurück lagen auch so dämlich angestellt hatte. "Nun, Herr Latignon, die Antwort ist ein klares Jain. Sie hat mich informiert das sie auf Jobsuche sind und das sie Journalist sind und über uns schreiben wollen, wie sie sich das ganze aber konkret vorstellen konnte sie mir verständlicher Weise nicht sagen, dies würde ich nun gern von Ihnen hören." Hoffentlich kommt jetzt nicht seine Lebensgeschichte dachte Klaus bevor die Antwort kam.

Jetzt! Jetzt musste Patrice was hinlegen was Schulze irgendwie überzeugen könnte. Doch wie? Wie stellt man sich vor, wenn einem der Schweiß kalt über den Rücken läuft? "Herr Schulze, also äähm, das genaue Konzept hab ich zu .... zu Hause vergessen", brachte Patrice dämlich heraus. Das war nicht gut... "Ja, wie sie schon sagten, ähm ich bin Journalist. Jung, bin in keiner festen Beziehung und kann so durch die Welt reisen. Mein äähm Opa! Opa war mal ganz guter Fahrer. Tja, so viel konnte ich noch nie schreiben. Ich hatte noch keinen festen Platz, wissen sie bei 22 Jahren." Patrice merkte, wie befreiend er im Vergleich zum Anfang plötzlich sprechen konnte, aber trotzdem war immer noch ein Stottern drinne. "Ich suche eine Herausforderung, wo ich die gesamte Saison mit einem Team arbeiten kann, wie sie wissen sollten, meine große Passion ist der Radsport. Und sie waren die ersten, die mich zu einem Gespräch eingeladet haben. Aber da wäre noch was..."

"Herausforderungen suchen die meisten Menschen, wenn sie mir nicht mehr zu bieten haben als eine Passion, nicht das mir dies nicht gefallen würde," schob klaus gerade noch ein. "Nicht das mir dies nicht gefallen würde, aber sie müssen doch irgendwelche Vorstellungen haben was ich oder besser wir mit Ihnen anfangen sollen. Über was möchten Sie berichten und vor allem wie?" So langsam ging der Kerl Klaus auf den Zeiger, in Gedanken stufte er ihn schon als Zeitdieb ein, es wurde Zeit das Gespräch zu beenden.

Es war wohl Patrices letzte Chance. Er atmete einmal tief durch, nahm all seinen Mut zusammen und entgegnete Schulze: "Wissen sie, ich bin kein so ein kleiner, blöder, mieser Pressefuzi, wie sie das eventuell meinen. ich betone eventuell! Ich bin kein Hellseher, wahrlich nicht. Aber sie wissen nicht wie viel mir an diesem Job hängt! Sie können mich auch gratis nehmen." Oops Da war Patrice wohl etwas zu viel rausgerutscht. Naja weiter gehts: "Ich weiss noch nicht ganz genau, wie sie sich das vorstellen, aber ich möchte über ihr Team berichten. Positiv versteht sich. Und glauben sie nicht ich wäre ein Hippi mit "Positive Energie austrahlen!" Nachdem Patrices "Rede" ein Ende bekam, war ihm mulmig zumute. Immerhin war er nicht ganz freundlich geblieben...Aber wenn ihn dieser Schulze hier rauswirft, egal, man konnte nicht behaupten, dass er nicht gekämpft hätte.

Klaus ignorierte den Tonfall den der junge Mann anschlug, nein ignorieren war der falsche Ausdruck er nahm ihn zur Kenntnis, schließlich hatte er ihn gereizt und das war wenigstens eine Reaktion.

"Herr Lavignon, irgendwie habe ich das Gefühl Sie verstehen mich nicht ganz," erwiderte Klaus, machte eine Gedankenpause und fuhr fort "Wir sind hier ein Team, alles ist bestens und nun kommen Sie daher und wollen einen Job. Ich hab sie jetzt bereits zweimal danach gefragt warum ich Sie einstellen sollte, etwas wirklich überzeugendes haben Sie mir bisher aber nicht geliefert ausser das Sie wie tausende andere auch einen Fabel für Radsport haben und das sie gern über uns berichten möchten. Ich frage mich nach wie vor was und wie das aussehen soll. Sie müssen doch irgendwelche Vorstellungen haben, ein Konzept, irgendetwas. Wie und was stellen sie sich konkret unter Ihrer Aufgabe bei uns vor?" Klaus atmete aus, er hoffte der junge Kerl hätte nun endlich kapiert was er hören wollte, schließlich erwartete der das er für ihn einen Job aus der Erde stampfte den er so bisher nicht zwingend sah. Gut Marie, hatte da einen Gedanken geäußert, aber das war kein abend- ober besser tagesfüllendes Programm. Mal davon ab das die Kohle eh knapp kalkuliert war.

"Latignon, bitte!" Patrice hatte vorher schon einen argen Tonfall angeschlagen, doch er versuchte Ruhe zu bewahren. "Sie sind nie genervt, von den vielen Journalisten, die irgendeinen Mist über sie reden? Nicht die Wahrheit erzählen? öfters ist es ihnen wohl egal, kann ich verstehen. Aber zehrt das nicht an den Nerven? Mich könnten sie flexibel nutzen, im Fernsehen oder bei der Zeitung, egal, aber ich würde die Wahrheit zählen und währenddessen wird ihr Image verbessert! Kapieren sie nicht, dass es hier um meine Existenz geht?"

„Jetzt will ich Ihnen mal etwas sagen, sie kommen hier her möchten einen Job und wenn ich Sie frage was Sie sich darunter vorstellen kommt nichts außer bla bla bla“ Klaus war nicht nur genervt er verlor gerade die Kontrolle über sich. „Wissen Sie was? Machen Sie das sie rauskommen Monsieur“ Au revoir Monsieur Latignon. Für solche Spielchen fehlt mir schlicht und ergreifend die Zeit“. Klaus war wütend, stand auf ging zur Tür, öffnete diese und machte ein Handzeichen das Latignon verschwinden solle.
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Lancelot
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Beitrag: # 214315Beitrag Lancelot
16.2.2005 - 16:46

Dienstag, 16.03.2004, 8:05 Uhr

„Morgen Luis, herzlichen Glückwunsch zum Sieg“, begrüßte Roman seinen Freund. „Ich wusste du würdest es schaffen.“ „So so, du wustest das.“ „Na klar, ich kenn doch meinen Zimmerkollegen“, meinte Roman. „Na denn mein Freund, wenn du es sagst dann muss es jawohl so sein“, grinste Luis. „Bald kannst du ja zeigen was du drauf hast und ich leg die Füße hoch.“ „Das erste wohl, an das zweite glaube ich nicht so ganz“, schmunzelte Roman.
„Bist du morgen dabei?“ „Ich weiss noch nicht, der Chef hat es noch nicht bekannt gegeben.“ „Wird er wohl bald tun.“ „Nah ihr zwei Klatschtanten, wollen wir heute trainieren oder soll ich euch Kaffee und Kuchen servieren,“ unterbrach Jean Pierre Dupont die beiden. „Schweren Herzens entscheiden wir uns glaube ich doch lieber für trainieren,“ antwortete Luis. „Andererseits wenn sie so freundlich wären würden wir auch nicht nein sagen oder Roman?“ „Seht zu das ihr zu den anderen kommt, sonst hol ich euch gleich was ganz anderes,“ antworte Jean Pierre.


Klaus saß zur gleichen Zeit an seinem Schreibtisch und schaute die Post durch. Doch es war nichts aufregendes dabei. Nachdenklich ging er zu Marie. „Sag mal, haben die vom Giro noch keine Bestätigung geschickt?“ „Nein, bisher nicht,“ antwortete sie. „Komisch, hätte eigentlich erwartet das die inzwischen die Einladung geschickt hätten,“ sagte er und ging zurück an seinen Schreibtisch. Es galt die Aufstellung für Nokere Koerse zu bestimmen. Einen wirklichen Experten für das Terrain hatten sie nicht entsprechend fürchtete Klaus das schlimmste, nämlich Verletzungen.

Wieso hab ich mich bloß dafür im Januar entschieden meckerte er über seine eigene Entscheidung. Egal jetzt musste er dadurch. Am ehesten kamen noch Guillaume Auger und Eddy Seigneur dafür in Frage. Aber er benötigte 8 Fahrer. In Topform waren zur Zeit natürlich Bostjan, Sylvain und Luis, doch die hatten genug getan. Luis würde am Wochenende vielleicht noch bei Mailand – San Remo fahren, doch danach war definitiv für ihn erstmal Pause bis Mitte April. Natürlich kamen auch Mikael Buffaz und Gilles Bouvard dafür in Frage, andererseits wollte er ihnen eigentlich nach der anstrengenden letzten Woche eine Auszeit gönnen. Schweren Herzens, ja entschied er, machte vier. Yoann Boullanger sollte eigentlich auch am Wochenende fahren, o.k. der ist Nummer 5.

Dann schaute er nochmal auf die Trainingspläne. Dulac, Bourquenoud und Luhovy sind die nächsten die ihren Formhöhepunkt erreichen sollen, also wäre es an der Zeit sie zu bringen. Neue Gesichter, stellte er fest. Irgendwie viel es ihm schwer auf seine fünf Lieblinge Luis Felipe, Bostjan, Sylvain, Frederic und Bruno zu verzichten, aber es musste endlich sein.


Dann blätterte Klaus seit langer Zeit mal wieder in seinem alten Tagebuch. Irgendwie wusste er es nicht mehr genau wie es vor einem Jahr gewesen war. Nokere – Koerse war erst das zweite Rennen zu dem er erneut fuhr, also suchte er den entsprechenden Eintrag von damals in seinem Tagebuch.

19.03.2003

Heute ging es also von Nokere nach Koerse. 202km 6 Kopfsteinpflasterfelder, 2 davon mit gewaltigen Anstiegen verbunden galt es zu überwinden.

Doch der Reihe nach, kurz nach dem Start gingen zwei Ausreißer Peers und de Vocht hießen sie. Ich belächelte sie mal wieder, denn knapp 200km Soloflucht kann doch niemand schaffen dachte ich mal wieder. Ich muss da gewaltig an meiner Einstellung arbeiten fürchte ich, denn die Jungs sollten mir beweisen das es geht und sie waren ja auch nicht die ersten denen es gelang diese Saison.

Nach 25 km dann das erste Kopfsteinpflasterfeld. Es ging relativ harmlos ab im Vergleich zu dem was ich in Holland erlebt hatte. Nur 8 Fahrer stürzten diesmal. Darunter leider der, der es in Holland als einziger geschafft hatte Loic. Er konnte zwar weiterfahren, aber er schaffte nie wieder den Anschluss ans Feld und hatte einen riesigen Rückstand im Ziel. Eins brachte dieses Feld aber doch, hatten die beiden Ausreißer vor dem Feld 51 Sekunden Vorsprung, so waren es nach dem Feld plötzlich 2.26 Minuten. Marc war es der mich darauf aufmerksam machte und plötzlich hatte ich die Idee. Marc ich glaube ich weiss wie wir heute doch noch was reißen können, wir brauchen Glück, viel Glück aber ich hab eine Idee.
Anschließend holte ich Vasta ans Auto um ihn anzuweisen zukünftig bei jedem Kopfsteinpflaterfeld anzugreifen.

Das zweite Feld kam erst nach km 113. Wieder hatten wir viel Glück, lediglich Nic stürzte und viel zurück, er schaffte später nicht nur wieder den Anschluss ans Feld, er konnte sogar noch dem Feld ins Ziel kommen. Dennoch war dieses Feld wesenltich selektiver als das erste. Nur noch 108 Fahrer befanden sich anschließend in der Hauptgruppe. Vasta griff wie vereinbart an, schaffte es aber nicht wegzukommen. Die beiden vorn hatten jetzt sogar 4.34 Vorsprung.

Das dritte Feld bei km 141 selektierte weiter auf 83 Fahrer, Vasta griff zwar an, schaffte es aber wieder nicht, da einige andere auf die gleiche Idee kamen. Ein gutes hatte das ganze dennoch, der Vorsprung der beiden Ausreißer ging auf 3.21 zurück.

Bereits 7 km später kam das 4. Kopfsteinpflasterstück, das erste mit einem Anstieg verbunden. Hier wurde die bisherige Reihenfolge nun völlig durcheinander gewürfelt. Peers konnte sich von De Vocht lösen, Vasta gelang der Absprung, ihm hetzten Gaspare von De Nardi und Jacky Durand hinterher, dahinter 4 weitere Fahrer. Durch den Anstieg wurde das Hauptfeld auf 111 Fahrer aufgestockt da die Gruppe um Nic den Anschluss schaffte. Nach der Kuppe hatte Peers 2.25 Vorsprung auf De Vocht der wieder 1.29 auf Vasta, Vasta seinerseits 1.24 auf Durand/Gaspare, die wieder 1.22 auf die nächsten 4 bevor das Hauptfeld mit nochmal 1.29 Rückstand folgte.

Bis zum fünften Feld nach 159km oder anders ausgedrückt 43km vor dem Ziel, schaffte Vasta es bis zu De Vocht aufzuschließen. An der Reihenfolge änderte sich nichts mehr, auch weitere Stürze blieben aus. Peers fuhr nun mit 2.30 Vorsprung an der Spitze.

Das letze Feld begann genau 20km vor dem Ziel, 23 lange km Zeit für Vasta/De Vocht den Anschluss zu schaffen, entsprechend forderte ich Vasta auf alles zu geben und die beiden schafften es tatsächlich. Zu dritt ging es in das Feld und noch was, nach dem Feld waren Gasparre/Durand aus dem Geschäft. 3.26 Rückstand für sie, unmöglich aufzuholen.

Zwischen den dreien musste am Schluss der Sprint entscheiden, aber das war mir schon fast egal, ich hatte eine Taktik für diese furchtbaren Kopfsteinpflasterrennen gefunden und ich hatte einen Fahrer der sie umsetzen konnte. Im Zielsprint fehlte Vasta natürlich die Kraft, aber er schaffte den zweiten Platz. Sieger wurde der der es verdient hatte Peers.
Noch wichtiger war mir allerdings das sich keiner der Jungs was getan hatte, offenbar dadurch bedingt das das Feld in Gruppen auseinander fiel blieben weitere Stürze aus.

So mein Flug nach Portugal wird gerade aufgerufen.
Jetzt erinnerte sich Klaus, ja das war das entscheidende Rennen, leider konnten wir die Taktik danach nie mehr ausprobieren. Danach kam Portugal und das Ende für ihn bei Auber. Beim weiterlesen stellte er fest das sie damals sogar schon 13 Saisonsiege auf dem Konto hatten. Na da hängen wir ja noch nen bischen hinterher, aber das kann man sowieso nicht miteinander vergleichen, dachte er.
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Lancelot
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Beitrag: # 214488Beitrag Lancelot
17.2.2005 - 12:11

Mittwoch, 17.03.2004

Nokere - Koerse

Ja, jetzt wo er in der Gegend war erkannte er so manches wieder. Mal schaun was die Jungs heute so drauf haben. Doch erwarten tat er nicht viel. Wenn wir man alle unverletzt aus der Nummer rauskommen sollte ich wohl mehr als glücklich sein. Na ja zumindest war es trocken, das gab ja schon mal ein wenig Hoffnung.

Nachdem er gestern nachgelesen hatte wie es im letzten Jahr war überraschte ihn diesmal der frühe Angriff nicht wirklich. Gleich 6 Fahrer gingen auf die Reise, Wielinga (RAB), Perez Rodriguez (COF), Ardila (CHO), Labbe (USP), Meinke (WIE) und Pecharroman (QSD), doch keiner war ein ausgesprochener Spezialist für dieses Gelände und so ließ man sie fahren.

Natürlich brachte das erste Pavee schon die ersten Stürze doch zum Glück waren sie nicht betroffen, es war auch vergleichsweise harmlos, lediglich 7 Fahrer von denen nur einer nicht weiter fahren konnte, die anderen schaffte auch den Anschluss ans Feld wieder. Vorn hatten die sechs dennoch knapp 3 Minuten herausgefahren, doch das interessierte Klaus nicht besonders. Später ärgerte er sich dann doch etwas, als es fast 5 Minuten waren, er hätte einen seiner Jungs mitgehen lassen sollen.

Das zweite Feld, knapp 80 km später brachte dann den gefürchteten Massensturz, über 30 Fahrer waren betroffen, darunter auch Nicolas Dulac. Das Hauptfeld wurde dadurch auf unter 60 Fahrer gedrückt. Prominentester Sturzbetroffener war Leif Hoste, einer der Mitfavoriten. Nicolas konnte zum Glück das Rennen fortsetzen, was längst nicht alle der gestürzten von sich behaupten konnten. Die anderen kamen zwar durch doch als Klaus sich kurz nach dem Feld nach dem befinden erkundigte sagten Yves, Pierre und Mickael das es ihnen bereits nicht mehr so gut ginge. Auch vorn schien es nicht mehr so rund zu laufen, der Vorsprung fing an zu schmelzen.

Vor dem dritten Feld schickte Klaus die drei nach vorn um wenigstens diesen Anstieg noch zu meistern. Die Ausreißer wurden dadurch pünktlich zu beginn der Passage gestellt, was die Karten neu mischen ließ. Zum Glück gelang es ohne weiteren Sturz über das Feld zu kommen, aber natürlich wurde das Hauptfeld durch diese Passage weiter reduziert.

Das gleiche passierte nochmal beim vierten Feld, doch diesmal kam wieder ein Sturz dazu. Betroffen war ausgerechnet Eddy auf den Klaus beim fünften Feld setzen wollte. Und natürlich kam promt der Angriff. Eeckhout (LOT), Kuyckx (VLA), De Vocht(REB) und Cretkens (QSD) nutzten die Chance knapp 50 km vor dem Ziel. Eddy konnte das Renenn zum Glück ebenfalls fortsetzten. Klaus beschloss jedenfalls Guillaume seinen letzten Trumpf in die Schlacht zu werfen um zu den vorderen vieren aufzuschließen, was auch gelang. Doch Landbouwkrediet leistete hervorragende Arbeit und ließ die fünf nur 20 Sekunden weg.

Klaus überlegte was er noch versuchen könnte, doch es gab eigentlich nichts mehr. Die Hauptgruppe bestand nach wie vor aus über 30 Fahrern, zwar waren noch fünf seiner Jungs dabei, aber keiner von denen machte noch den Eindruck etwas leisten zu können.

Das fünfte Feld knapp 35 km vor dem Ziel führte dann alle wieder zusammen und gleichzeitig auch wieder auseinander. Nach der Passage war die Gruppe extrem in die Länge gezogen. Ganz vorn waren drei der ursprünglichen Ausreißer, nämlich De Vocht, Kuyckx und Guillaume. Knapp dahinter folgten vier weitere Fahrer darunter auch Capelle von Landbouwkrediet der als Mitfavorit galt. Dahinter weiter 15 Fahrer, aber keiner mehr von Ragt.

Der Anstieg knapp 29 km vor dem Ziel vereinte dann die vordersten 7. Ihr Vorsprung betrug knapp eine Minute. Klaus bangte um Guillaume, denn hier musste er irgendwie rüber, dann war eine Top 10 Platzierung möglich.

Bild

Devolder und Capelle konnten sich dann doch absetzen und Cretkens musste gar reißen lassen. Doch sehr Guillaume war zumindest in der zweiten Gruppe. Gilles und Roman steckten inzwischen in der auf 25 Mann angestiegenen Verfolgergruppe, doch niemand erwartete das die noch in die Entscheidung eingreifen würden. Doch Jimmy Engoulvent versuchte sich alsbald daraus zu lösen um nach vorn zu kommen.

Das letzte Pavee brachte dann den Angriff des letzten Favoriten. Frank Vandenbroucke sprintete nach vorn zu Jimmy Engouvent. Doch es waren ja nur noch 15 km und Klaus hatte Hoffnung einen sechsten Platz belegen zu können. 10km vor dem Ziel war dann klar das Devolder und Capelle die Entscheidung unter sich ausmachen würden.
4 km vor dem Ziel fuhr Capelle dann Devolder einfach davon

Bild

Guillaume war erwartungsgemäß chancenlos im Sprint, was aber zumindest Klaus nicht weiter störrte. Platz 6 war mehr als er erhoffen konnte, Kuycks wurde dritter vor De Vocht und Eeckhout. Roman gelang es sogar noch auf Platz 16 zu kommen, das auf einem Gelände wo er ihm eigentlich nichts zu getraut hatte. Die Jungs waren ohne größeren Schaden davon gekommen das war ihm wichtig. Natürlich lobte er Guillaume und bei Eddy fand er ein paar aufmunternde Worte.
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Lancelot
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Beitrag: # 214835Beitrag Lancelot
18.2.2005 - 8:08

Freitag, 19.03.2004

An diesem morgen fand er den Bericht von Yves Perrin in der Post. Insgesamt hatte er 12 junge Fahrer im Norden Frankreichs über längere Zeit beobachtet. Klaus vertiefte sich in den Bericht. Er enthielt Fahrer mit stärken in der Ebene, auf Kopfsteinpflaster, an Hügeln, beim Zeitfahren und bei zweien sprach Yves nur von Stärken in der Beschleunigung an Steigungen.

Einen bezeichnete er als Ausnahmefahrer, einen anderen als Edeljuwel und einen dritten empahl er zu verpflichten weil dies sonst andere Teams tun würden. Insgesamt fand Klaus fünf Fahrer die er sich bei Gelegenheit näher anschauen wollte. Ihre Namen waren Lilian Corbin, ein Mann fürs Kopfsteinpflaster allerdings mit beschränktem Talent. David Bruder, ein Mann für die Klassiker. Es war derjenige der angeblich bereits Offerten anderer Teams haben sollte.

Elie Francois war der angebliche Ausnahmefahrer für die Ebene. Klaus betrachte das Wort Ausnahmefahrer wieder und wieder, wenn das so ist, warum hat der dann keine entsprechenden Angebote fragte er sich . Der vierte hieß Mickael Merlot und galt laut Yves als Kampfschwein. Der letzte heiß Jean Marc Charbonier und war der mit der wahnsinnigen Beschleunigung an Steigungen, das Edeljuwel.

Klaus überlegte wohin er Yves nun schicken sollte. Erst wollte er ihn noch ein bisschen weiter nördlich nach Flandern zu schicken, doch dann entschied er sich um, als französisches Team sollten wir erstmal in der Heimat alles abgrasen, also ab in den Süden mit ihm. Er schrieb Yves anschließend eine entsprechende mail mit der Bitte ihn bis Anfang Mai über seine Erkenntnisse zu informieren.

Klaus beschloß in der Zeit von Ende Oktober bis Mitte Januar nächsten Jahres einige Talente zu einem größeren Probetraining einzuladen, von denen er dann 3-5 verpflichten wollte.

Klaus schaute auf die Uhr und erschrak, die Zeit war ihm davon gelaufen, es wurde höchste Zeit sich auf den Weg nach Mailand zu machen, die anderen warteten bestimmt schon auf ihn.
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Lancelot
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Beitrag: # 215158Beitrag Lancelot
19.2.2005 - 9:58

Samstag, 20.03.2004

Mailand – San Remo

Paris – Nizza war ja schon beeindruckend gewesen, aber das hier und heute toppte das ganze nochmal. Der Presserummel war gewaltig. Eines der fünf Monumente des Radsports und er war dabei, eigentlich unglaublich. 294 km lagen vor ihnen und Klaus war eigentlich schon froh das sein Team hier überhaupt starten durfte, irgendwelche Vorstellungen was sie sich als Ziel vornehmen sollten fiel ihm schwer. Letztlich beschloss er keine Forderungen zu stellen. Es war eine Ehre hier starten zu dürfen und das war es war er den Jungs klar machte.

Marc hatte darum gebeten im Teamauto mitfahren zu dürfen und Klaus war sogar froh darüber. Schließlich standen lange 294 km auf dem Programm. Die ersten 10 davon wurden mit 45-46 Stundekilometern zurück gelegt ohne das im Feld irgendjemand etwas unternahm. Lotto und Domina Vacanze bestimmten das Tempo und niemand schien dagegen im Moment Einwände zu haben.

Doch dann ging es los, der erste Angriff des Tages kam von Denis Lunghi von Alessio. Mit ihm gingen Masciarelli (VIN), Weening (RAB), Zülle (PHO) und Gustov von Fassa Bortolo. Marc schaute Klaus fragend an, „laß die laufen, die wollen sich austoben und das können sie von mir aus gerne tun“, meinte er nur. Der Angriff scheiterte schon im Ansatz und bald waren die fünf auch wieder im Feld.

Inzwischen waren 70 km zurück gelegt und im Feld war wieder Ruhe eingekehrt. Lotto machte immer noch das Tempo und niemand schien im Moment ein Interesse an weiteren Versuchen zu haben. Klaus und Marc konnten sich also entspannen und unterhielten sich derweil über die Pläne die Klaus für Oktober bis Januar hatte. Marc stimmte dem zu.

Doch es war nur die Ruhe vor dem Sturm, kurz vor Pontecurane versuchten es die nächsten bzw. die selben, denn wieder war Lunghi dabei. Bayarri (PHO), Tonti (SAE), Wiggins (C.A.), Casero (SDV) und auch wieder Gustov (FAS) waren es diesmal. Klaus winkte erneut ab als Marc ihn fragte.

10km später gingen dann nochmal drei Fahrer. Diesmal war wieder Weening dabei dazu noch Beuchat (VIN) und Wuyts (MRB). Klaus sagte dazu nur, vor Savona reagieren wir auf gar nichts. Natürlich vereinten sich die neun Fahrer und fuhren fortan ungefähr 3 Minuten vor dem Feld.

Als sich dann kurz vor Ovada die nächsten Fahrer, nämlich Sinkewitz (QSD), Nardello (TMO), Wegmann (GST) und Hoffman (CSC) auf die Flucht begaben wurde Marc dennoch nervös. „Klaus willst du nicht,“ setzte er an, „nein will ich nicht“, sagte der nur. „Aber Nardello und Sinkewitz das ist doch schon wer,“ meinte Marc. „Mag sein, aber es ist mir zu früh, nicht vor Savona wiederholte er nochmal.“

Am Turchino betrug der Vorsprung der 13 dann nur noch 1.20 Minuten. Klaus erkundigte sich erstmals per Funk wie es seinen Jungs so ging, und das was er da zu hören bekam gefiel ihm überhaupt nicht. Roman und Nicolas sahen nicht mehr gut aus, bis auf Luis machten auch die anderen Bemerkungen die ihn nicht erfreuen konnten. Mehr oder weniger hatte der Anstieg sie geschlaucht.

In Savona war es dann vorbei mit dem Fluchtversuch. Klaus wies Gilles an aufzupassen falls es einen Konterangriff geben würde sollte er versuchen mitzugehen. Doch der Verstand das über Funk offenbar falsch, denn er griff seinerseits nun an. Michele Bartoli erkannte die Situation als einziger und konterte Gilles aus. Klaus blieb nichts anderes als Gilles zurück ins Feld zu rufen, während Bartoli nun vorn allein auf und davon zu gehen drohte.

Bild

Bartoli fuhr etwa eine Minute vor dem Feld, zu mehr reichte es nicht, zumal nun wo es bald in die Capo´s gehen würde Landbouwkrediet das Tempo machte. Als Klaus sich vor der Copa Berta nochmal über Funk erkundigte musste er mit Erschrecken feststellen das es wirklich nur noch Luis war der meinte noch einigermaßen Kräfte zu haben. 240 km hatten ihren Tribut gefordert, doch noch standen die schlimmsten 50 bevor.

Als sie Imperia erreichten meinte Marc von denen sind höchsten noch 30 in der Lage einen Angriff an der Cipressa mitzugehen, der Rest sieht völlig fertig aus. Und er sollte Recht behalten, als Ortsausgangs Imperia der Anstieg zur Cipressa begann war für die meisten Fahrer das Rennen gelaufen. Doch einen richtigen Angriff gab es nicht.

Der Angriff kam in dem Flachstück zwischen Cipressa und Poggio. Rebellin inszenierte ihn und Dierckxsens (LAN), Hincapie (USP), Pozzato(FAS), Zampieri (VIN) und Vandenbroucke (MRB) gingen sofort hinterher. Klaus zögerte kurz, dann rief er „Luis geh mit.“ Hinter Luis kam dann nur noch Chris Horner von Saunier Duval und Mirko Celestino von Saeco. Luis schaffte es heran zu kommen.

Beim Poggio dann war das Feld wieder zusammen, angeführt von Celestino ging es in die Steigung. Luis war etwa an zehnter Position jedoch entstand vor ihm eine kleine Lücke und es sah so aus als wenn er es nicht schaffen würde. Bartoli war schnell erreicht und vorn bildete sich jetzt eine Sechsergruppe bestehend aus Celestino, Pozzato, Rebellin, Vandenbroucke, Horner und Zampieri. Etwas zurück schon Wesemann und Bartoli und dahinter dann Luis der aber schon fast wieder vom Feld eingeholt war.

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Nach dem Poggio war klar das es nur noch die vorderen sechs sein würden die für den Sieg in Frage kamen. Luis viel in die etwa 30 Fahrer starke Verfolgergruppe zurück. „Das war´s für uns,“ meinte Klaus zu Marc als er es sah. „Du darfst gern wetten wer gewinnt, falls du möchtest Marc,“ sagte er dann. „Pozzato,“ antwortete Marc und Klaus sagte „Rebellin“.

Der erste der aus dem Geschäft war, war Frank Vandenbroucke. Als der Sprint begann verlor er sofort ein zwei Meter auf die anderen.

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Nr. 2 war Steve Zampieri, der ungefähr 1500 m vor dem Ziel die Segel streichen musste. An der Flame Rouge war dann auch Rebellin aus dem Geschäft und Pozzato hatte die Nase klar vorn. 600m vor dem Ziel war es Chris Horner und nochmal 100m weiter gab auch Mirko Celestino auf. Von hinten drohte keine Gefahr mehr und so war klar das Marc recht behalten würde. Pozzato hatte zwar nur ungefähr eine Radlänge Vorsprung aber das war vollständig genug.

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Luis rollte als fünfundzwanzigster ins Ziel. Marc fragte „um was haben wir eigentlich gewettet?“ „Och nur darum ob du noch mal mitfahren darfst, hast gewonnen“, grinste Klaus. „Bist du unzufrieden“, „Nein, warum sollte ich“, fragte Klaus zurück. „Platz 25 ist doch bestimmt nichts was dich begeistert oder?“ „Das nicht, aber ob ich zufrieden oder unzufrieden mit dem erreichten bin, liegt immer an dem was ich mir zuvor erhoffe. Heute hab ich mir nichts erhofft und daher ist auch nichts tragisches passiert. Ich bin stolz hier dabei gewesen zu sein.“ Zum Glück konnten sie sich relativ schnell auf den Heimweg begeben, denn morgen galt es bereits wieder in Frankreich anzutreten.

Roman war völlig fertig, er hatte schon früh, noch vor der Cipressa reissen lassen müssen und entsprechend war er von sich selbst enttäuscht. Auch seine Kollegen hatten keine Chance, einzig sein Freund Luis war noch dabei als es den Poggio hinauf ging, als es wieder herunter ging war auch der geschlagen. 294 km waren einfach zu viel für ihn gewesen, dabei war er so stolz zusammen mit Luis in einem Rennen antreten zu dürfen und nun so was. Was sollte der nur jetzt von ihm denken.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

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Lancelot
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Beitrag: # 215322Beitrag Lancelot
19.2.2005 - 18:18

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Filippo Pozzato gewinnt Mailand – San Remo

[img]http://home.teleos-web.de/jmeyer6/Radsportmanager/Ragt/Fahrer/Pozzato.jpg[/img] [b]Stimmen:[/b] Davide Rebellin: Glückwunsch an Pippo, mir war klar das er der Sprintstärkste von uns war, ich hatte mir eigentlich mehr erhofft, aber es sollte heute noch nicht sein. Dabei hatte ich mir wirklich was ausgerechnet als ich merkte das Freire, Boogerd und auch Igor Astarloa aus dem Geschäft waren. Mirko Celestino: Schade, ich hätte mir noch ein paar Körner mehr für den Sprint aufheben sollen, statt sie am Poggio zu vergeuden. Michele Bartoli: Ich hab es versucht, aber allein hat man einfach keine Chance, dabei war ich nach der Cipressa noch voller Hoffnung es schaffen zu können. Filippo Pozzato: Ich bin überglücklich, der schönste Tag meines Lebens. Das ich in Form bin hat man ja in der letzten Woche schon gesehen von daher hatte ich mir auch für heute eine gute Platzierung erhofft, aber das ich gewinnen würde, einfach unglaublich. Ich fasse es noch gar nicht richtig. Den Sieg widme ich auf jeden Fall meiner Mutter. [b]Der Endstand:[/b] 1. Pozzato (FAS) 5.55,59 h 2. Celestino (SAE) s.t. 3. Horner (SDV) s.t. 4. Rebellin (GST) s.t.. 5. Zampieri (VIN) s.t. 6. Vandenbroucke (MRB) s.t.. 7. Wesemann (TMO) +1.05“ 8. Bartoli (CSC) s.t. 9. Freire (RAB) s.t. 10. Kirchen (FAS) s.t.
Das erste Weltcuprennen der Saison 2004 hat einen Überraschungssieger. Nicht die Sprintfavoriten McEwen, Cipollini oder van Heeswijk gewannen heute, auch nicht der viermalige Gewinner Erik Zabel sondern der erst 22 jährige Filippo Pozzato von Fassa Bortolo gewann im Sprint einer sechsköpfigen Ausreißergruppe vor Mirko Celestino von Saeco und Chris Horner von Saunier Duval. Nachdem Pozzato vor einer Woche bei Paris – Nizza bereits dritter in der Gesamtwertung wurde reichte es nun zum ersten ganz großen Wurf in dieser Saison. Sein Stern ging in der letzten Saison so richtig auf als er zunächst die Trofeo Laigueglia danach den Giro dell Etna und als Höhepunkt einen Etappensieg sowie den Gesamtsieg bei Tirreno – Adriatico erringen konnte.
Mit diesem Sieg bei Mailand – San Remo ist er endgültig
in der ersten Liga der Radsportwelt angekommen. Herzlichen Glückwunsch Pippo auch von uns dazu. Entschieden wurde das Rennen wieder mal am Poggio, als man den bis dorthin führenden Bartoli stellen und überholen konnte. Celestino zerlegte durch seine unwiderstehliche Art das Feld so sehr das nur noch 5 weitere Fahrer folgen konnten, darunter Pippo Pozzato der dann im
Sprint die Nase vorn hatte. Italienischer Doppelsieg bei Mailand – San Remo, Tiffosi was willst du mehr?
Der Weltcupstand:
1. Pozzato (FAS) 100 P.
2. Celestino (SAE) 70 P.
3. Horner (SDV) 50 P.
4. Rebellin (GST) 40 P.
5. Zampieri (VIN) 36 P
6. Vandenbroucke (MRB) 32 P.
7. Wesemann (TMO) 28 P.
8. Bartoli (CSC) 24 P.
9. Freire (RAB) 20 P.
10. Kirchen (FAS) 16 P.
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Lancelot
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Beitrag: # 215329Beitrag Lancelot
19.2.2005 - 18:25

Sonntag, 21.03.2004

Cholet Pays de Loire

Klaus beschloss den Kader nochmals zu ändern. Luis flog nun ebenfalls raus. Roman benötigte man als Sprinter auch nicht und auch Eric Berthou sollte nun eine Trinaingspause erhalten, ebenso nahm er Eddy wieder aus dem Kader. Am Start waren Mickael Buffaz, Gilles Bouvard, Yoann Le Boulanger, Nicolas Dulac, Guilaume Auger, Klaus Mutschler, Pierre Bourquenoud und Ludovic Martin. Mutschler und Martin erlebten damit ihre Saisonpremiere.

Das Rennen hatte für Klaus sowieso nur einen Sinn, den Fahrern die nötige Rennhärte bringen. Als er dann am morgen feststellte das es aus Kübeln goß grinste er sogar ein wenig in sich hinein. Platzierungen erwartete er keine. Gestern waren alle bis auf Luis innerhalb der letzten 20 Fahrer angekommen, nicht das er mehr erwartet hätte, nein es bewies nur das er sie richtig einschätzte. Deshalb hatte er auch dieses Rennen nicht abgesagt als die Einladung für Mailand – San Remo gekommen war.

Das Rennen selbst war dann von der Taktik her auch zumindest was seine Jungs anging entsprechend wenig ambitioniert. Nach 30 km waren drei Ausreißer gegangen. Klaus schickte seinen Landsmann und Namenskollegen Klaus Mutschler etwa 130 km vor dem Ziel hinterher. Mit diesem gingen 5 weitere Fahrer doch die ließen seinen Klaus einfach stehen, worauf dieser sich die nächsten 70 km vergeblich bemühte den Anschluß wieder herzustellen. Dennoch gab er ihm kein Zeichen aufzustecken, nein er ließ ihn richtig schmoren. 40 km später schickte er dann Guillaume hinterher und weitere 40 km dann auch Pierre Bourquenoud. Sie schafften es nicht, im Gegenteil sie ließen weitere Fahrer passieren und hatten erwartungsgemäßt mit dem Ausgang des Rennens nichts am Hut.

Dennoch nahm Klaus erfreut zur Kenntnis das sie sich Mühe gaben. Die Plätze 13 für Pierre und 14 für Guillaume sowie 17 und 18 für Yoann und Klaus waren ein Lohn den er nicht einmal erwartet hatte. Ihm war klar das die rosigen Zeiten die bei Paris – Nizza ihren Höhepunkt erreicht hatten vorläufig vorüber waren, jetzt galt es zu beißen und Pünktchen für Pünktchen einzusammeln. Heute waren es ein paar davon gewesen.

Auch die anderen gaben sich redlich Mühe aber mehr als niedrige Plätze in den dreißigern waren nicht drin und es war für Klaus auch o.k. weil deren Leistungsstand entsprechend. Dennoch galt es den ein oder anderen zu finden der mit zum Giro gehen sollte und Mutschler hatte heute durchaus Punkte gesammelt, doch noch immer stand ja nicht einmal fest ob sie dort überhaupt antreten würden.

Abends galt es dann noch mit Jean Pierre die Trainingspläne durchzugehen. Die beiden waren sich relativ schnell einig. Man merkte langsam das sie sich auf einander eingespielt hatten. Es galt bei dem ein oder anderen die Trainingsart ein wenig zu ändern. Beide waren sich zum Beispiel einig das Sylvain fortan mehr auf Etappenrennen trainieren sollte statt sich zum reinen Klassikerfahrer weiter zu entwickeln. Eddy würde wieder mehr Zeitfahren, seine eigentliche Spezialität trainieren und noch einiges mehr.
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RotRigo
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Beitrag: # 215353Beitrag RotRigo
19.2.2005 - 19:04

Weiterhin klasse, Lancelot!

Lancelot
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Beitrag: # 215355Beitrag Lancelot
19.2.2005 - 19:11

Montag, 22.03.2004, 23:30 Uhr

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Wie so eben bekannt wurde gab es in den frühen
Abendstunden einen Anschlag auf den deutschen
Teammanager des Radsportteams R.A.G.T.-Semences
Klaus Schulze. Er wurde durch mehrere Schüsse aus
kurzer Entfernung niedergestreckt und befindet sich
derzeit im Lyoner Krankenhaus. Sein Zustand wurde
von den Ärzten als sehr sehr kritisch gekennzeichnet.

Schulze war offenbar der letzte der das Büro verließ
und wollte gerade sein Auto besteigen als die Schüsse
fielen. Wären nicht zufällig mehrere Passanten kurz
darauf vorbei gekommen und hätten Ambulance und
Gendamarie alamiert wäre jede Hilfe zu spät ge-
kommen, so ein Sprecher der Lyoner Gendamerie.

Zwei geistesgegenwärtige Passanten stellten sich einem
25 -30 jährigen Mann in den Weg als dieser einen
Gegenstand in einen in der Nähe befindlichen See warf
und konnten diesen bis zum Eintreffen der Gendamerie
festhalten. Es handelt sich um den arbeitslosen Jour-
nalisten Patrice L. der nun dringend der Tat verdächtigt
wird.

Wie eine Sprecherin des Teams bekannt gab, hatte Patrice
L. in der vergangenen Woche wegen einer Anstellung beim
Team vorgesprochen, war aber von Schulze schroff
abgewiesen worden. Ob L. die Schüsse allerdings tatsächlich
abgegeben hat, steht bisher noch nicht fest, da er dieses
abstreitet. Derzeit sind Taucher in dem See unterwegs um
den von L. weggeworfenen Gegenstand zu bergen.
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wassertraeger29
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Beitrag: # 215375Beitrag wassertraeger29
19.2.2005 - 20:00

Wunderschön tragisch, Lancelot du bist der Hammer, und endlich wieder mehr Hintergrundstory...!

Lancelot
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Beitrag: # 215579Beitrag Lancelot
20.2.2005 - 13:39

Dienstag, 23.03.2004, 00:25 Uhr


Monika saß im Warteraum des Krankenhauses. Marie hatte sie informiert und just in diesem Moment kamen Marc und Marie herbei. Sie hatten erst die Presse abwimmeln müssen und waren dadurch aufgehalten worden.

"Wie geht es ihm?" fragte Marie. "Die Ärzte operrieren noch, ich weis noch nichts genaues", schluchzte sie, "hätte er doch bloß nicht auf mich gehört", jammerte sie. Marie nahm sie in den Arm um sie zu trösten, einen Ton brachte sie jedoch nicht heraus. Marc stand dabei und wusste ebenfalls nichts zu sagen, es gab einfach nichts zu sagen, zu ungeheuerlich war das was passiert war.

Nach einer Weile beruhigte sich Monika etwas "vorhin war einer der Ärzte bei mir, vier Kugeln..." brachte sie heraus bevor sie erneut zu schluchzen anfing.

Marc schaute sich um, fand was er suchte und holte allen dreien einen Becher Kaffee, gemeinsam warteten sie auf Nachricht von den Ärzten.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
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CharlesLoctin
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Beitrag: # 218786Beitrag CharlesLoctin
2.3.2005 - 16:49

Lebt Klaus noch? Wie schlimm steht es? Spann uns doch nicht so auf die Folter!
"Moi, cette foi, il va gagner le tour!"
Federico Bahamontes, der Adler von Toledo

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wassertraeger29
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Beitrag: # 218797Beitrag wassertraeger29
2.3.2005 - 17:01

CharlesLoctin hat geschrieben:Lebt Klaus noch? Wie schlimm steht es? Spann uns doch nicht so auf die Folter!
Lancelot hat sich offiziell von der Sattlerei verabschiedet, die genauen Gründe hierfür sind mir jedoch auch noch verschlossen geblieben!

Rechnet also nicht mit einer Fortsetzung des AARs...

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Dani
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Beitrag: # 218891Beitrag Dani
2.3.2005 - 19:32

In letzter Zeit passieren hier nur verrückte Dinge. Plakkers Familie wird bedroht und der zieht sich ohne Grund aus der Satt zurück.
WAS IST LOS IN DER CYM SZENE :?: :?: :?:
R.I.P. Andi Matzbacher

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HansFuchs
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Beitrag: # 218918Beitrag HansFuchs
2.3.2005 - 20:45

dani100 hat geschrieben:In letzter Zeit passieren hier nur verrückte Dinge. Plakkers Familie wird bedroht und der zieht sich ohne Grund aus der Satt zurück.
WAS IST LOS IN DER CYM SZENE :?: :?: :?:
Als nächstes veröffentlicht noch ein deutsches DB-Team eine gemeinsame Database. 8O dani123, du sprichst mir aus dem Herzen! :arrow: 8)
#fragschusti

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 218921Beitrag Lance Armstrong Fan
2.3.2005 - 20:48

Leute ich will euch ja nicht unterbrechen, aber Spekulationen oder irgendwelches Philosophieren hilft keinem. Er wird schon seine Gründe gehabt haben.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Popovych
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Beitrag: # 293652Beitrag Popovych
17.8.2005 - 11:17

23.8.2004, 16.34 Uhr

Klaus stand auf seinem Surfboard, rechts, links und unter ihm die 5 Meter Welle, raßte er auf den 3 km entfernten Strand in Höchstgeschwindigkeit zu. Er hatte Mühe das Gleichgewicht überhaupt noch halten zu können. Was machte er auf einem Board? Er konnte ja kaum Schwimmen. Angst kam in ihm hoch. Dann blickte er zurück, hinter ihm kam bereits die nächste Riesenwelle und drohte ihn einzuholen. Doch was war das? In der Schaumkrone sah er eins, zwei, dann drei, einen Augenblick später die vierte und fünfte Haiflosse. Jetzt war es keine Angst mehr, jetzt war es pure Panik.

In Riesentempo ging es weiter auf den Strand zu, würde er es schaffen? Wieder ein Blick zurück, die Flossen kamen näher, langsam zwar, aber sie kamen eindeutig näher. Adrenalin pur, schoß durch seinen Körper. Und dann passierte es, eine winzige Unachtsamkeit nur, doch sie genügte, er verlor das Gleichgewicht, kämpfte einen Augenblick darum es zurück zu gewinnen doch es half nichts er fiel ins Wasser. Das war es dachte er noch, bevor der erste Hai heran war und sein Körper von einem schrecklichen Schmerz durchzuckt wurde.

Dieses Zucken war es was Lernschwester Franzi Wenenthal, die zufällig gerade im Raum war um nach ihm zu sehen bemerkte. Da jedoch keine weitere Reaktion erfolgte, verließ sie Klaus nach zwei weiteren Minuten um nach dem nächsten Patienten zu sehen. Hätte Sie die Herzfrequenz auf der Apparatur beobachtet, hätte sie es bemerken können, doch der Tag war heiß gewesen, die Arbeit stressig und außerdem hatte sie seit 4 Minuten Feierabend. So sah sie nicht das der Puls schlagartig gestiegen war um nun wieder in ganz flacher Bahn zu verlaufen.
RPG Yaroslav Popovych - Team De Rosa - Berry Floor 1. Tour de Romandie

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shadow
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Beitrag: # 293778Beitrag shadow
17.8.2005 - 15:39

Schreibst du den AAR jetzt weiter??? wär echt klasse, konntest auch gleich an das hohe niveau anknüpfen. Liest sich spannend.

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