5.3.2005 (Murcia-Rundfahrt) – Auch die Berge sagen „Hallo“:
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Nachdem gestern auch die zweite Flachetappe mit einem Massensprint zu Ende ging, den diesmal Antonio Salomone (Barloworld) vor D’Amore gewann, ging es heute in die Berge. Die entscheidende, schwere Bergetappe über 150 Kilometer von Aguilas zum Collado Bermejo hatte eine etwa 80 Kilometer lange Warmlaufphase zu Beginn und endete dann mit einer Berg- und Talfahrt über steile Bergpässe. Wie nicht anders zu erwarten ging der Tag recht ruhig los und erst bei Kilometer 92, kurz vor dem Ende des ersten scweren Anstiegs, gab es die erste Attacke. Leonardo Piepoli von Saunier Duval konnte sich lösen und seinen Vorsprung schnell etwas ausbauen, denn noch war das Tempo im Feld nicht sehr hoch.
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Über die nächsten kurzen Anstiege und ging Piepoli als Solist hinweg, musste dann in der längsten Abfahrt des Tages einsehen, dass er gegen den Willen von Kelme, Illes Baleares und Liberty Seguros heute keine Chance haben würde. So wurde der Italiener bei Kilometer 112 gestellt und reihte sich wieder brav ins Feld ein.
Jetzt ging es richtig los. Gleich zu Beginn des vorletzten Berges machten Kelme und Illes Baleares richtig Dampf und das Feld zerplatzte urplötzlich. Nur Matthias Russ konnte als Teamkollege an meiner Seite in der ersten Gruppe bleiben. Unser Neuprofi leistete dafür um so bessere Arbeit. Er führte mich lange Zeit den Berg hinauf und sollte den gesamten restlichen Tag weit vorne fahren können.
Leider musste aber auch er bei einer erneuten Tempoverschärfung von Kelme reißen lassen. Es waren jetzt nur noch 10 Mann in der ersten Gruppe vertreten und ich fuhr hier vorn immer am Hinterrad von Gutierrez.
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Doch der 128. Tageskilometer wurde dann auch für mich zum Problem. Bei 10%iger Steigung ritt Carlos Garcia Quesada (Kelme) die vorentscheidende Attacke, bei der lediglich noch Ricardo Serrano (Kaiku), Leonardo Piepoli (Saunier), Vladimir Efimkin (Barloworld) und Ivan Gutierrez (Illes) mithalten konnten.
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Das Quintett distanzierte mich und den Rest der Gruppe schnell um einige Sekunden und konnte von nun an seinen Vorsprung ausbauen.
Da ich jetzt keine Hilfe mehr von Kelme und Illes Baleares bekam kamen jetzt auch von hinten wieder ein paar andere Fahrer aus der Gruppe von Matthias Russ zu mir nach vorn. Matthias selbst war leider nicht dabei, aber Thomas Dekker (Rabobank), Alexandre Vinokourov (T-Mobile), Gilberto Simoni (Lampre), Aitor Gonzalez (Euskaltel), Ivan Mayoz (Relax) und Ezequiel Mosquera (Kaiku) sollten genügen um einen einigermaßen starken Zug aufzubauen.
Vor allem Thomas, Vinokourov und ich kümmerten uns um die Tempoarbeit und so konnten wir den Abstand nach vorn zunächst in Grenzen halten.
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Dennoch waren die nur noch vier Spitzenreiter bis zum Gipfel um knapp drei Minuten entflohen. Ungefähr auf halber Distanz lag Efimkin, der sich wohl bei Quesadas Attacke etwas übernommen hatte und wieder etwas zurückgefallen war.
Nach der Abfahrt ging es dann mit fast vier Minuten Rückstand in den Schlussanstieg und vorn attackierte der nächste Fahrer. Ricardo Serrano ließ seine drei Begleiter stehen und machte sich allein auf den Weg ins Ziel.
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Für mich hieß das nun Tempo bolzen, denn nachdem Quesada mir meinen grade erst von Hruska erworbenen zweiten Platz ohnehin schon wieder abgenommen hatte, schickte sich Serrano an mich ganz vom Podest zu stoßen. Immer wieder versuchte ich die Anderen in der Gruppe zur Tempoarbeit zu motivieren, doch außer Dekker und Vinokourov zog niemand richtig mit und irgendwann hatte ich die Nase voll und attackierte selbst.
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Die Gruppe war gesprengt und ich machte zumindest auf Efimkin Boden gut. Das weiße Trikot konnte ich somit in trockene Tücher bringen, den Podestplatz aber erreichte ich nicht mehr. Serrano und Quesada, der sich inzwischen auch von Piepoli und Gutierrez abgesetzt hatte, waren heute einfach zu stark, als dass ich ihnen auf den letzten Kilometern noch hätte Zeit abnehmen können. Letztlich kam ich im Ziel als Etappensechster mit 4’53 Rückstand an. 4’53 hinter dem Sieger Ricardo Serrano, der dem Druck durch Quesada standgehalten hatte und sich mit 34 Sekunden Vorsprung ins Ziel gerettet hatte.
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Matthias war, seitdem ich ihn aus den Augen verloren hatte stets in der Gruppe von Jan Hruska gefahren und musste dort erst kurz vor Schluß reißen lassen. So kam er auf einen hervorragenden 20. Platz auf der Etappe. Eine super Leistung für ihn!
Ergebnis:
1 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural 4h19'23
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 34
3 Ivan Gutierrez Illes Balears + 1'54
4 Leonardo Piepoli Saunier Duval s.t.
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 4'23
6 Rot Rigo Gerolsteiner + 4'53
7 Ezequiel Mosquera Kaiku - Caja Rural + 5'47
8 Thomas Dekker Rabobank + 7'01
9 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team s.t.
10 David Bernabeu Comunidad Valenciana + 7'28
GK:
1 Ivan Gutierrez Illes Balears 13h23'58
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 2'08
3 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 4'40
4 Rot Rigo Gerolsteiner + 5'27
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 6'44
6 Leonardo Piepoli Saunier Duval + 7'12
7 Jan Hruska Liberty Seguros + 9'37
8 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team + 10'04
9 Ezequiel Mosquera Kaiku - Caja Rural + 10'18
10 Thomas Dekker Rabobank + 10'20