Bevor am frühen Abend bei Paris der Prolog von Paris-Nizza und damit das erste Rennen der ProTour anstand richtete sich das Radsportinteresse am frühen Tag nochmal nach Spanien. Die letzte Etappe der Murcia-Rundfahrt stand an und führte uns über topfebene 170 Kilometer noch einmal rund um Murcia herum.
Früh hatte sich eine achtköpfige Spitzengruppe gebildet, in der auch unser Sven Krauss vertreten war. Hans Holczer hatte ihn mitgeschickt, weil er ahnte, dass bei dieser ungefährlichen Gruppe im Feld kaum einer Nachführarbeit leisten würde. Im Gesamtklassement war schon alles entschieden und auch der Kampf der Sprinter hatte bereits zwei verschiedene Etappensieger erlebt, deren Motivation heute richtig hart zu arbeiten auch nicht sehr groß war. So kam die Gruppe wie gehofft sehr schnell, sehr weit weg und 20 Kilometer vor dem Ziel schien klar zu sein, dass der Etappensieg zwischen den acht Ausreißern ausgemacht werden würde. Vorne begann nun schon sehr früh der Poker und exakt an der 10-Kilometer-Marke war es schließlich soweit. Torsten Hiekmann von T-Mobile warf seinen Begleitern den Fedehandschuh vor die Füße und attackierte. Sofort ging Sven hinterher und die beiden Deutschen konnten sich etwas absetzen.
![Bild](http://www.rotrigo-online.de/aar/6.3.2005.jpg)
Doch 10 Kilometer waren noch ein weiter weg und nachdem es zunächst so aussah, als ob die sechs Verfolger sich nicht einig werden würden, kehrte wohl auch in sie recht bald der Siegeswille zurück und sie harmonierten wieder perfekt. Der Vorsprung von Sven und Hiekmann verringerte sich und an der Flame Rouge waren die Gegner schon zum greifen nah. Es wurde sehr spannend, denn während Hiekmann am Ende der Kräfte war und in die Gruppe zurückfiel schaltete Sven noch einmal seinen Zeitfahrer-Turbo ein. Im sitzen trat er sehr hart in die Pedale und konnte sich an der Spitze halten. Die Verfolger versuchten alles, kamen aber nicht mehr an Svens Hinterrad heran. Sieg für Sven Krauss und Gerolsteiner!
![Bild](http://www.rotrigo-online.de/aar/6.3.2005a.jpg)
Durch den Vorsprung von fast fünfeinhalb Minuten, den die Gruppe ins Ziel gebracht hatte waren wir jetzt auch wieder erster in der Teamwertung und Sven konnte noch von Platz 31 auf Platz 13 in der Gesamtwertung nach vorn springen.
Für mich ist dieser erste Test in der Saison sehr gut verlaufen. Platz 4 im GK und das Trikot des besten Jungprofis sind eine Ausbeute, die Anfang März nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Ich bin sehr zufrieden.
Heute konnte ich mich dann noch schön ausrollen und wiedermal mit Matthias Russ und Thomas Dekker ein bischen im Feld herumblödeln.
Mit den beiden bin ich jetzt auch für nachher zum Paris-Nizza-gucken verabredet. Mal sehen, was Levy, Fabian, Heinrich und co dort heute reißen können.
Ergebnis:
1 Sven Krauss Gerolsteiner 3h45'18
2 Rodney Green Team Barloworld s.t.
3 Ronald Mutsaars Rabobank s.t.
4 Joseba Albizu Euskaltel - Euskadi s.t.
5 Juan Fuentes Lampre - Caffita s.t.
6 Torsten Hiekmann T-Mobile Team s.t.
7 Pierre Drancourt Bouygues Telecom s.t.
8 Oscar Laguna Relax - Fuenlabrada s.t.
9 Crescenzo D'Amore Acqua & Sapone + 5'22
10 Angel Vicioso Liberty Seguros s.t.
GK:
1 Ivan Gutierrez Illes Balears 17h14'38
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 2'08
3 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 4'40
4 Rot Rigo Gerolsteiner + 5'27
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 6'44
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10 Thomas Dekker Rabobank + 10'20
13 Sven Krauss Gerolsteiner + 11'08
42 Matthias Russ Gerolsteiner + 17'47