Eine schwierige Entscheidung

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Barnetta
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Beitrag: # 324069Beitrag Barnetta
27.12.2005 - 20:23

Ich will den Klassiker auf alle Fälle wieder.
Keiner schlägt dieses Duo.

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 324081Beitrag Kim Kirchen
27.12.2005 - 21:13

Natürlich kannst du die beiden nehmen,
allez hopp zur Primavera :D

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Beitrag: # 324285Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 15:19

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Maxi Steiner: Hallo liebe Zuschauer herzlich willkommen bei Eurosport und dem ersten Eintagesklassiker der neu gegründeten Top-Tour. Neben mir sitzt wieder unser Eurosport-Experte Rolf Aldag.
Rolf Aldag: Hallo liebe Radsportfans. Ich hoffe sie freuen sich genauso wie ich auf den ersten Klassiker.
Maxi: Mit Sicherheit! Aber Reden wir doch erst einmal über die vergangenen Wochen und die ersten beiden Top-Tour Rundfahrten.
Rolf: Ja, Paris - Nizza und der Tirreno – Adriatico sind letzte und vorletzte Woche zu Ende gegangen.
Maxi: Mit glanzvollen Siegen von Thomas Dekker und Gerald Ciolek.
Rolf: Genau beide vom dänischen CSC Team, das von Jan Ullrich geleitet wird.
Maxi: Was sagst du denn zur Arbeit von Jan Ullrich.
Rolf: Was soll ich dazu sagen? Der Jan macht einen super Job. Im letzten Frühjahr haben wir gemerkt, was für zerstörerische Macht die Presse hat und Jan hat bestimmt eine schwere Zeit durchgemacht. Aber als er Anfang dieses Jahres das Team CSC übernommen hat, konnte man eigentlich davon ausgehen, dass er es wieder schaffen würde.
Maxi: So um bei Jan Ullrich zu bleiben: Unser Reporter Michael Meier hat nun Jan Ullrich am Mikrofon.


Michael Meier: Hallo Herr Ullrich. Lassen sie uns über das heutige Rennen reden. Welche Chancen hat Gerald Ciolek heute?
Jan Ullrich: Sicherlich sehr gute. Er hat eine beachtliche Frühform.
Meier: Wie geht es Jannie Brandenborg? Was hat es mit seiner Lebensmittelvergiftung auf sich?
Ullrich: Dazu möchte ich nichts sagen.
Meier: Nun sind sie zum zweiten Mal als Teammanager hier. Haben sie noch negative Erinnerungen an letztes Jahr?
Ullrich: Letztes Jahr hat es sehr wehgetan, aber heute werden wir niemanden mehr kampflos wegfahren lassen!
Meier: Ist auch deswegen Thomas Dekker nominiert worden?
Ullrich: Thomas hat im Moment einfach eine ausgezeichnete Form. Es wäre Schade ihn nicht mit hierher zu nehmen. Außerdem ist er eine weitere Alternative unser Handeln unberechenbarer zu machen.
Meier: Vielen Dank Herr Ullrich und viel Glück für das Rennen.
Ullrich: Danke! Auf Wiedersehen!
Gruß LAF

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Beitrag: # 324299Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 16:27

Maxi: Ja mit der Lebensmittelvergiftung das ist schon komisch…
Rolf:…kann aber immer einmal passieren. Ich kann mich an eine Vuelta erinnern, da ist das halbe T-Mobile-Team wegen einer Lebensmittelvergiftung ausgestiegen.
Maxi: Ja da hast du Recht. Aber kommen wir auf das heutige Rennen zurück: Wird es heute einen Massensprint geben?
Rolf: Letztes Jahr waren es nur zwei Teams, die wirklich etwas für den Massenspurt getan haben. Heute werden jedoch etliche Teams ein Spurtfinale auf der Via Roma erzwingen wollen.
Maxi: Das sind im Einzelnen: CSC für Ciolek, RAGT für Delage, Fassa Bortolo für Palop, Domina Vacanze für Corioni Francaise de Jeux für Grillo und Bouygues Telecom für Polonia.
Rolf: Deshalb wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Massensprint geben.
Maxi: Aber die Frage ist: Wer gewinnt?
Rolf: Also Jan Ullrich scheint sehr entschlossen zu sein. Von daher sage ich, dass Gerald Ciolek gewinnt.
Maxi: Dann sage ich, dass Palop von Fassa Bortolo gewinnt.

Maxi: Nun sagt mir aber die Regie, dass wir die ersten Live-Bilder vom Rennen haben.

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Maxi:Im Moment liegt eine vierköpfige Spitzengruppe drei Minuten vor dem Feld in Führung. In dieser Spitzengruppe sind folgende Fahrer vertreten: Davis von Rabobank, Ravard von Francaise de Jeux, Dockx von T-Mobile und Brion von Chocolade Jaques
Rolf: Dieser Brion wird bestimmt in einigen Jahren hier um den Sieg mitsprinten können.
Maxi: Ja genau der ist mit Sicherheit ein ganz großes Talent. Aber was denkst du? Hat diese Gruppe eine Chance?
Rolf: Nein, mit Sicherheit nicht. Sie sind bereits seit 80 km vorne. Denen wird am Ende die Luft ausgehen.
Maxi: Die italienischen Kollegen von Rai Uno haben eine Neuerung im Vergleich zum letzten Jahr. Im Bild sehen wir ein Streckenprofil mit einem roten Balken. Dieser zeigt an wo sich die Führungsgruppe im Moment befindet.
Rolf: Ja sie sind im Moment im Anstieg des Turchino. Bald kommen sie an die steilste Stelle kurz vor dem Gipfel.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324300Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 16:34

Maxi: Das Tempo im Feld ist gemächlich, da noch immer 150 km zu fahren sind. Was machen die Favoriten und ihre Teams?
Rolf: Als Sprinter mit Siegambitionen versucht man natürlich immer möglichst weit vorne im Feld zu fahren, um nicht in Stürze verwickelt zu werden. Am Anfang ist das immer ziemlich schwierig vor allem für die Helfer. Jeder versucht ins vordere Drittel des Feldes zu kommen und doch keine Führungsarbeit zu leisten. Da werden dann schon mal die Ellenbogen ausgefahren. Besonders bei so großen Burschen wie Markus Backstedt einer war, war das manchmal ziemlich schmerzhaft.
Maxi: Aber du mit deinen 1,90 hattest doch bestimmt auch einige Vorteile.
Rolf: Haha, ja sicher…da macht Helfer sein aber trotzdem keinen Spaß.
Maxi: Im Moment wechseln sich alle Teams mit der Führungsarbeit ab.
Rolf: Ja da werden schon mal Absprachen unter den Sportlichen Leitern gehalten. Da sagt dann zum Beispiel einer zum anderen, wenn du mit zwei Fahrern nachfährst, fahre ich auch mit zweien nach.
Maxi: Ein Schelm wer da an Mafia denkt.
Rolf: Hahaha.

Maxi: Jetzt sind die Fahrer an der Riviera.

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Rolf: Eine schöne Landschaft zum Urlaub machen. Doch die Fahrer haben kein Auge für diese wunderschöne Aussicht.

Maxi: Im letzten Jahr gab es hier einen Angriff. Wird es heute wieder einen geben?
Rolf: Mit Sicherheit werden es einige Fahrer noch probieren. Aber im Moment sieht alles ruhig aus.
Maxi: Der Schein trügt, denn jetzt geht es los.

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Maxi: Das sind Paulinho, Authie und Agnoli.
Rolf: Jetzt müssen bei den Sprinterteams alle Alarmglocken schrillen. Mit Paulinho und Agnoli ergreifen nun zwei der besten Hügelfahrer der Welt die Initiative.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324301Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 16:39

Maxi: Ja, stimmt. Das Team CSC reagiert aber sofort und setzt sich mit zwei Leuten an die spitze des Feldes.
Rolf: Jan Ullrich möchte nicht den gleichen Fehler wie letztes Jahr machen, wo er die Ausreißer fahren ließ.

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Maxi: CSC macht richtig ernst, Paulinho ist schon wieder eingeholt und auch die beiden anderen sehen ein, dass sie gegen ein so schnell fahrendes Feld keine Chance haben.

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Rolf: Durch die Tempoverschärfung haben auch die vier Ausreißer an der Spitze viel von ihrem Vorsprung eingebüßt. Die sind mit Sicherheit auch bald gestellt.
Maxi: Das ist für die Sprinterteams schon fast ein bisschen zu früh, oder Rolf?
Rolf: Stimmt, wenn die vier eingeholt sind muss sich ein Team finden, das das Tempo hochhält, damit am Poggio und Cipressa keiner mehr wegfährt. CSC hat noch nicht so viel gearbeitet, die werden das wahrscheinlich machen.
Maxi: Außer sie versuchen ihr zweites Ass, Thomas Dekker ins Spiel zu bringen.
Rolf: Das wäre die andere Option, lassen wir uns überraschen.
Maxi: Mittlerweile sind die Ausreißer aber eingeholt.

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Rolf: Ja das ist sehr schade für sie, aber jetzt wird es für sie richtig hart werden. Sie haben jetzt insgesamt fast 160 km Solofhart in den Beinen.
Maxi: Wie geht es jetzt weiter? Wird jemand noch einmal versuchen dem Feld zu entfliehen?
Rolf: Jetzt geht das Rennen erst richtig los. In der Ebene wird vermutlich noch nichts passieren, aber vielleicht wird sich das schon an den Capi-Anstiegen ändern.
Maxi: Da das Feld sich aber sehr ruhig verhält, geben wir kurz ab in die Werbung.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324304Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 16:50

Maxi: Da sind wir wieder. An den Capi-Anstiegen gab es keine Attacken. Das Tempo im Feld ist recht hoch, aber das komplette Feld der 175 Fahrer, die heute Morgen an den Start gegangen sind, ist noch geschlossen.

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Rolf: Im Hintergrund können wir nun schon den Anstieg des Cipressa erkennen.
Maxi: Jetzt wird es spannend. Man merkt nun, je weiter es an den Cipressa und den Poggio geht, desto schneller wird das Tempo im Feld.
Rolf: Das ist ganz klar. Die Sprinterteams versuchen jetzt keinen mehr wegzulassen. Doch es ist immer ein sehr schmaler Grad, dass der eigene Sprinter nicht blau gefahren wird. Denn der Sprint beginnt eigentlich direkt nach der Abfahrt des Poggio. Viel Zeit zum erholen hat man da nicht mehr.
Maxi: Jetzt da wir am Fuße des Cipressa sind machen vor allem Fassa Bortolo und Domina Vacanze die Führungsarbeit. Wo sind die anderen Sprinterteams?

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Rolf: CSC hält sich mit allen Fahrern in zweiter Reihe auf. Delage von RAGT sehe ich direkt hinter Ciolek.
Maxi: Jetzt wird es ernst! Wird noch jemand angreifen.
Rolf: Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Das Tempo ist so hoch, dass nun die ersten Fahrer zurückfallen.
Maxi: Es gab tatsächlich keinen Angriff.
Rolf: Doch als Sprinter muss man sehr aufmerksam sein.
Maxi: Das Feld streckt sich nun auf der Abfahrt sehr in die Länge.

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Rolf: Genau deswegen. Da können Lücken entstehen, die die Teamkameraden nur sehr schwer wieder schließen können.
Maxi: Deshalb halten sich nun alle Top-Sprinter im vorderen Feld auf.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324307Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 17:08

Maxi: Es geht nun an das letzte Hindernis dieses Tages.

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Rolf: Vor den Fahrern türmt sich nun der Poggio auf.
Maxi: Hier lassen sich nun etliche Helfer zurückfallen. Ich sehe Leute von CSC und Fassa, die einfach durchgereicht werden.
Rolf: Auch das ist das schwere Los des Helfers.
Maxi: Aber jetzt brauchen die Sprinter noch einmal den Dienst ihrer Edelhelfer.
Rolf: Der Poggio ist auf jeden Fall die letzte Chance für einen Ausreißer.
Maxi: Doch niemand hat es versucht. Die Fahrer sind am Gipfel und das Feld ist weiterhin geschlossen.

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Rolf: Jetzt geht es bergab nach San Remo.
Maxi: Auf der Abfahrt ist noch einmal höchste Konzentration gefragt. Hier darf man nicht stürzen.
Rolf: Wir haben die Ortseinfahrt von San Remo erreicht und den Sprinterteams ist ein Missgeschick unterlaufen. Drei Fahrer haben sich lösen können.

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Maxi: Das sind Vansummeren von Francaise de Jeux, Devolder von Domina Vacanze und Capiaux von RAGT.
Rolf: Das Feld kommt nun wie der Bluthund hinter dem Hasen hinter den Ausreißern um die Kurve geschossen. CSC hat nun die Führung inne.
Maxi: Der Sprint beginnt. Vorne versuchen sich die drei verzweifelt vorne zu halten, doch hinten bekommt Gerald Ciolek den Sprint mustergültig angezogen.
Rolf: In Cioleks Windschatten hängen alle anderen guten Sprinter.
Maxi: Selbst Thomas Dekker ist sich nicht zu Schade für Ciolek den Sprint anzuziehen.
Rolf: Nun ist Ciolkes zweiter Anfahrer, Mattie Breschel im Wind.
Maxi: Die Ausreißer sind aber immer noch vorn.
Rolf: Nach Breschel ist nun Cioleks dritter Anfahrer van de Sompel im Wind.
Maxi: Und nun ist Ciolek an der Spitze des Feldes.

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Gruß LAF

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Beitrag: # 324309Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 17:15

Maxi: Er fliegt förmlich an die Ausreißer heran.
Rolf: Nun hat Ciolek die Ausreißer überholt. Doch der Sieg ist noch nicht in trokenen Tüchern. Von hinten droht noch durch Palop Gefahr.

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Maxi: Palop zieht aus Cioleks Windschatten heraus und steht nun seinerseits im Wind.
Rolf: Er kommt nicht mehr an Ciolek heran.

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Maxi: Ciolek gewinnt die Primavera.
Rolf: Ein grandioser Sprintsieg.

Maxi: Jubelnd reckt Ciolek die Arme gen Himmel. Aber auch seine Anfahrer haben einen super Job gemacht.

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Rolf: Nun beginnt aber auch schon die Siegerehrung. Wir sehen noch einmal das Endergebnis von Mailand-San Remo 2016.

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Maxi: Besonders beeindruckend ist auch, dass Cioleks Anfahrer van de Sompel immer noch auf Rang 5 ist und Breschel auch noch zehnter wurde.
Rolf: Mit dem Bild des Siegers verabschieden wir uns und wünschen ihnen noch einen angenehmen Tag und hoffen, dass sie auch in knapp zwei Wochen wieder einschalten, wenn das zweite Eintagesrennen, die Ronde van Flandern ansteht.
Maxi: Bleibt mir auch nur noch Tschüss und Auf Wiedersehen zu sagen.
Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 29.12.2005 - 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß LAF

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 324328Beitrag Bettini_der_Beste
29.12.2005 - 19:07

Klasse Bericht, grandiose Bilder, toller Sieg, verdammt guter AAR (mir fallen keine anderen Adjektive mehr ein :D )

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DeathMayoRider
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Beitrag: # 324332Beitrag DeathMayoRider
29.12.2005 - 19:40

naja. 1 ganze Seite für ein Rennen halte ich zwar für übertrieben, aber is sau geil :D
Meine Meinung kann mir NIEMAND nehmen.

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Beitrag: # 324334Beitrag Lance Armstrong Fan
29.12.2005 - 20:04

Erstmal Danke für das Lob, habe mich auch mächtig angestrengt.
Eine Seite ist ja übertrieben, waren "nur" 7 Posts. Mit "Live"-Rennen ist es halt immer so eine Sache.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324401Beitrag Lance Armstrong Fan
30.12.2005 - 10:37

19.3.2016 16:12 Uhr San Remo/Italien

Jan stieg aus dem Teamfahrzeug aus. Heute hatten sie es geschafft. Er eilte in den Zielraum wo Gerald schon die ersten Interviews geben musste.

Mattie Breschel, Kristiaan van de Sompel und Thomas Dekker standen beisammen und unterhielten sich.
„Also ich glaube, dass der Ausreißversuch am Ende nicht geplant war“, sagte Mattie.
„Ich glaube schon“, antwortete Thomas.
Mattie schaute ihn fragend an.
„Wer war denn dabei? Capiaux von RAGT. Ihr Sprinter Delage war eingeklemmt und wurde nur 6. Vansummeren von FD Jeux. Grillo war auch eingeklemmt wurde nur 9. Devolder hat sich sofort zurückfallenlassen, als er gemerkt hat, dass Corioni noch eine Chance hat.“
„Genau. Das war mit Sicherheit kein versehen“, sagte Jan.
„Ich muss euch gratulieren. Einen super Job habt ihr gemacht.“
Alle drei grinsten über das gesamte Gesicht. Jan hatte auch für einen Moment seine Sorgen um Jannie, das Team und seine Familie vergessen.
Dann kam Gerald von seinen Interviewterminen zurück.
„Danke. Ihr habt toll gearbeitet“, sagte er zu seinen Anfahrern.
Es dauerte noch ziemlich lange, bis sie endlich aus dem Getümmel der Menschenmassen heraus im Bus waren. Am Ende war aber jeder glücklich und zufrieden. Nur zwei saßen schweigend und gedankenverloren im Bus: Jan und Tobias

Im Flieger sah sich Jan erste Kommentare zum Rennen an.

Reporter: Herr Ciolek, ein toller Sieg waren sie überrascht wie leicht es heute war?
Ciolek: Leicht war es heute wirklich nicht. Das Tempo war das ganze Rennen über sehr hoch. Unser Team musste viel arbeiten. Das ist der Lohn.
Reporter: Haben sie noch an einen Sieg geglaubt, als die drei Ausreißer weggingen.
Ciolek: Natürlich habe ich daran noch geglaubt. Doch als wir schon auf der Via Roma waren, dachte ich, dass es noch einmal eng werden würde. Doch dann kam ich mit viel höherer Geschwindigkeit noch vorbei.
Reporter: Zuerst Tirenno – Adriatico nun Mailand – San Remo. Was kommt jetzt?
Ciolek: Nicht mehr viel. Zuerst eine Rundfahrt mit schweren Hügeletappen und dann noch dieses schwere Rennen. Ich möchte mir erst einmal eine Pause gönnen, um bei der Tour wieder voll angreifen zu können.
Reporter: Viel Glück dafür und Danke für das Interview.
Ciolek: Danke ebenfalls. Auf Wiedersehen.

Stimmen zum Rennen:

I. Palop: (2.) Gerald war heute einfach der stärkste. Am Ende hatte er noch die meisten Helfer. Aber CSC hat die Etappe über auch nicht so viel getan wie wir.

M. Delage: (6.) Am Ende habe ich noch mal meinem Helfer Capiaux nach vorne geschickt, weil ich über den Poggio nicht so gut hinüber kam. Da hat man auch im Schlussspurt keine Chance.

C. Corioni: (3.) Am Ende hatte ich schwere Beine. Mehr war nicht drin.

G. Ciolek: (1.) Unser Team musste viel arbeiten. Das ist der Lohn.

Als er aus dem Flugzeug ausgestiegen war, rief er sofort bei seiner Familie an. Er versuchte nicht allzu besorgt zu klingen. Zum Glück war alles in Ordnung. Doch wie lange noch?
Gruß LAF

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shadow
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Beitrag: # 324410Beitrag shadow
30.12.2005 - 11:48

fantastische Beschreibung der Etappe, durch die Profile auch immer sehr übersichtlich und auch sonst super spannend!
gruß shadow

Mein AAR: Fly Like A Bird

Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche!

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Beitrag: # 324630Beitrag Lance Armstrong Fan
31.12.2005 - 18:02

23.3.2016 21:03 Uhr Solikamsk/Russland

Wie der Admiral befohlen hatte, machten sie sich erst einmal ein paar schöne Tage und dachten nicht über ihren sonderbaren Zusammenstoß mit dem russischen Militär und diesen Söldnern nach. Mit knapp über hunderttausend Einwohnern, war Solikamsk doch eine relativ große Stadt, in der man sich nicht langweilte. Zusammen mit Gee und einem alten Fliegerfreund von ihm, der zu ihrem Glück ausgezeichnet russisch sprach, schlenderten sie auch an diesem Abend in eine Kneipe. An den vergangenen Abenden hatten sie immer das gleiche Bild erlebt. Die Russen, die sie zu den Vorgängen im Ural befragt hatten, wussten nichts oder wollten ihnen nichts sagen. Gegenüber Fremden war man in dieser Gegend sowieso nicht besonders freundlich. Wäre nicht Gees Freund, sein Name war Votschkov, bei ihnen gewesen, wären sie vermutlich noch nicht einmal in eine Kneipe hineingekommen.
So eilten sie nun wieder durch die bittere Kälte und hielten nach einer Kneipe Ausschau. Gee entdeckte einen kleinen Schuppen im Keller eines ziemlich schäbigen Hauses. Sie betraten die Kneipe und ihnen strömte muffige, abgestandene Luft, die nach Rauch und Schnaps roch, entgegen.
Sie gingen unter den misstrauischen Blicken der anderen Gäste zur Theke. Die größte Anzahl der Gäste war bestimmt schon über sechzig. Alle hatten mehr oder weniger schäbige Kleidung an.
„Was wollt ihr trinken? Bier?“, fragte Gee.
Die drei übrigen nickten und Gees Freund bestellte vier Bier. Während sie am Tresen standen und sich über belanglose Themen unterhielten, beobachteten Howell und Schmidt die anderen Besucher. Tatsächlich schienen sie hier in einer richtigen Proletarier-Kneipe zu sein. Überwiegend ältere und vermutlich arbeitslose Menschen. Nachdem sie ihr Bier halb geleert hatten, was äußerst schwierig war, da es grässlich schmeckte, machten sie sich an die Arbeit. Howell ging mit Gees Freund auf eine Gruppe von Männern zu, die sofort ihr Gespräch unterbrachen, als sie sich näherten.
„Hallo ich bin Ben Howell und das ist mein Freund Michail Votschkov.“ Votschkov übersetzte für seine Landsleute.
Alle fünf Männer, die um den Tisch saßen beobachteten ihn aufmerksam.
„Wir sind von einer Umweltorganisation.“ Wieder übersetzte Votschkov.
Einer der Männer sagte etwas, das Votschkov wiederum für Howell übersetzte. „Er sagt, dass sie wissen, dass die Umwelt schlecht ist und alle Alten über Atemwegserkrankungen klagen.“
„Wir interessieren uns eher für das Uralgebirge. Wir können aber keine Untersuchungen tätigen.“
Votschkov hatte noch nicht ausgeredet, da brachen die vier, einer war mittlerweile eingeschlafen, in schallendes Gelächter aus. Einer der Männer sprang auf und schrie etwas in die Runde, woraufhin die gesamte Kneipe zu lachen begann.
Schmidt lehnte noch immer am Tresen. Er beobachtete die anderen Gäste. Alle fingen an zu lachen, nur einer nicht. Ein ganz besonders schäbiger Mann, der seinen Hut weit ins Gesicht gezogen hatte, grinste grimmig. Er hatte einen langen löcherigen Mantel und braune Handschuhe an. Unter seinem Mantel schaute nur ein Paar alter Armeestiefel hervor. Wankend richtete er sich auf und schrie seinen Landsmännern etwas zu.
Votschkov übersetzte nun alles. „Sie fingen an zu lachen und der Kerl hat durch den Raum geschrieen, dass wieder solche Idioten ihnen mit ihren Verschwörungstheorien auf den Geist gehen würden. Alles hatte gelacht und dann ist der Mann da hinten aufgestanden und hat gesagt, dass er es doch immer gesagt hätte. Jetzt wären auch schon die kapitalistischen Verräter auf deren Fährte gekommen.“
Howell ging zurück zu Schmidt, erklärte ihm kurz die Situation und zu viert setzten sie sich an den Tisch an dem der schäbige saß. Er war wieder auf seinen Stuhl zurückgetorkelt, starrte auf sein Getränk und stammelte etwas immer und immer wieder.
„Er sagt, dass nun alles aus sei.“
Howell stellte sie vor, doch der Alte nahm keine Notiz von seinen neuen Tischkollegen.
„Was wissen sie über die Vorgänge im Ural?“, fragte Howell.
Der Mann sah zum ersten Mal auf und Howell sah sein Gesicht. Er hatte runde gerötete Augen, eine rote Knollennase und eine blasse, eingefallene Haut. Als er den Mund öffnete roch Howell einen starken Alkoholgeruch. Schmidt drehte sich angewidert weg, doch der Mann bemerkte ihn gar nicht.
„Er sagt, dass er es schon immer gewusst habe“, übersetzte Votschkov.
„Was haben sie schon immer gewusst.“
Nun schrie der Mann ihn an. „Er meint, dass ihm aber niemand glauben wollte. Alle haben ihn nur ausgelacht und verspottet.“
„Was wollte ihnen niemand glauben?“
„Er sagt, dass er es schon immer gewusst habe. Im Ural versucht jemand die Weltherrschaft an sich zu reißen und er wird auch die kapitalistische Welt niederreißen.
„Wer? Wer will das tun?“
„Das wisse er auch nicht“, übersetzte Votschkov.
„Woher wissen sie dann, dass jemand die Weltherrschaft an sich reißen möchte.“
Der Fremde schrie ihn wieder an. Er sprang auf und fiel hin. Am Boden liegend trat er nach Howell und wollte in Schmidts Bein beißen.
„Wir gehen. Der hilft uns nicht“, sagte Votschkov. Er eilte zur Theke warf ein paar Münzen auf diese und stürmte nach draußen. Gee, Howell und Schmidt eilten ihm hinterher.
Draußen sagte Votschkov: „Er hat noch gesagt, dass der kalte Krieg noch nicht aus sei, dass ein neues Russland die kapitalistischen Schweine alle umbringen werde und, dass es ihnen dann allen besser ginge.“
„Wenn ihr mich fragt“, sagte Schmidt, „hat dem der kalte Krieg das Hirn erfroren.“
„Der hatte so eine Fahne, der hätte dir auch erzählen können, dass er gerade eben ein fliegendes Pferd gesehen hat. Der wollte sich doch nur aufspielen“, sagte Gee.
„Was ich dann aber nicht verstehe ist, warum alle anfingen zu lachen. Der Alte musste davor schon daran geglaubt haben.“
„Schau mal“, sagte Votschkov, „ für den wird sein Leben nur einigermaßen erträglich, wenn er sich zukippen kann. Der ist gut und gerne siebzig Jahre alt. Wenn der 1945 geboren wurde, dann hat der in seiner Jungendzeit das Wettrüsten mit Amerika mitbekommen. Für den ist die kapitalistische Welt der Todfeind. Als dann das kommunistische Regime untergegangen ist, haben doch viele solche Leute schwere Psychosen davongetragen.“
„Ja ihr habt Recht. Das kann alles nur reines Wunschdenken eines Besoffenen sein. Doch ich werde dieses komische Gefühl nicht los, dass der mehr wusste als ihm lieb ist.“
Gruß LAF

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Beitrag: # 324678Beitrag Lance Armstrong Fan
1.1.2006 - 13:23

24.3.2016 19:38 Uhr Kopenhagen/Dänemark

Jans Entscheidung keine Panik zu machen war absolut richtig gewesen. Seit dem vermeintlichen Attentat waren eineinhalb Wochen vergangen, doch weder Drohungen noch irgendein Bekennerschreiben hatte das Team CSC erhalten. Die letzten zwei Wochen waren genauso schwer wie jene im vergangenen Frühjahr, als er des Dopings beschuldigt wurde. Er hatte kaum schlafen können und war vor allem sehr vorsichtig, was das Essen seiner Familie anbetraf. Wenn seiner Tochter oder seiner Frau irgendetwas zustoßen sollte, könnte er sich das niemals verzeihen. Jeden Morgen ging er mit einem mulmigen Gefühl in sein Büro und jedes Mal wenn das Telefon klingelte oder jemand ihn sprechen wollte, zuckte er nervös zusammen. Jannie hatte sich unterdessen wieder erholt und trainierte wieder mit dem Team. Jan war sehr glücklich, dass er nichts gesagt hatte. Der Medienrummel wäre sicherlich enorm gewesen.
Von Tag zu Tag wurde Jan nun ruhiger und wurde sich bewusst, dass alles nur ein total bescheuerter Zufall gewesen war, der, Gott sei Dank, schadensfrei verlaufen war. Jan überlegte zwar fieberhaft, warum Jannie vergiftet worden war, kam aber zu keinem halbwegs vernünftigen Ergebnis. Er sah nun nach und nach ein, dass der Laborarzt, bei dem er war Recht hatte. Dieser hatte ihm gesagt, dass es eine einprozentige Möglichkeit gebe, dass Jannie gewisse Spurenelemente im Körper gehabt hatte und diese reagiert hätten. Die verhältnismäßig hohe Konzentration konnte er sich auch nicht rational erklären.
„Wissen sie, im menschlichen Körper gibt es noch so viele Rätsel. Wir haben für so viele Sachen keine logische Erklärung. Da ist so etwas kein Grund zur Besorgnis.“ Diesen Satz sagte sich Jan immer wieder vor und er erkannte nun, dass er sich völlig umsonst Sorgen gemacht hatte.
Dennoch wurde Jan dieses Ungute Gefühl nicht los, dass doch mehr hinter diesem vermeintlichen Anschlag stecken könnte. Aber wahrscheinlich machte er sich nur irgendwelche völlig verdrehten Gedanken und umsonst Sorgen.
Gruß LAF

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Beitrag: # 324902Beitrag Lance Armstrong Fan
2.1.2006 - 17:06

Über Kommentare freue ich mich noch immer... :D
Ihr braucht mal wieder große Ausdauer! Der Tag wird wieder lang.
By the way: Bin ich zu schnell? Ist ja immerhin doch ganz schön viel Story!
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25.3.2016 19:17 Uhr Solikamsk/Russland

Acht Tage verstrichen, ehe die zwei Schneemobile eintrafen. Admiral Miller hatte wieder einmal keine Kosten und Mühen gescheut, um sie bestens auszurüsten.
Noch im Abendrot machten sich Howell und Schmidt auf, um bei Anbruch der Dunkelheit die Flugverbotszone zu erreichen.
Beide stiegen auf ihre Vehikel, verabschiedeten sich von Gee und brausten davon. Die Schneemobile waren das Neueste, was der Admiral von den Militärs abwerben konnte. Auf den ersten Blick mochten sie etwas komisch aussehen, doch auf Radarschirmen waren sie dank ihrer eigenartigen Form fast nicht zu erkennen. Die Motoren waren mit einer Gel-Schicht umgeben, die alle Wärme absorbierte. Am Auspuff waren Schallgeräte angebracht, die den Klang der Motoren, ein ansonsten ohrenbetäubend lautes Kreischen, mit Interferenzwellen komplett überlagerten. Deshalb war als sie durch das Dämmerlicht fuhren nur das Rauschen der Ketten auf dem Schnee zu hören.
Obwohl man die Fahrzeuge mit technischen Geräten nicht sehen konnte, entschieden sich Howell und Schmidt den letzten Kilometer bis zur markierten Stelle zu Fuß zurückzulegen. Die Gefahr, dass sie einer Patrouille in die Arme fuhren empfanden sie als zu groß. Außerdem waren enge Kurven und Täuschungsmanöver auf dem eisigen Boden unmöglich, weshalb sie im Falle eines Angriffs fast wehrlos den Angreifern ausgeliefert waren.
In einer Senke stellten sie ihre Schneemobile ab und bedeckten sie mit einer Plane. Zu guter Letzt schaufelten sie noch etwas Schnee darauf. Nun sah der Hügel aus wie eine normale Schneeverwehung.
Plötzlich riss Howell Schmidt zu Boden und bedeutete ihm ruhig zu sein. Vier tanzende Lichtkegel näherten sich langsam und bald konnten Howell und Schmidt zwei Jeeps erkennen. Sie waren genau wie jene, die sie schon vor zwei Tagen gesehen hatten. Zuerst dachte Howell sie wären doch entdeckt worden, doch nachdem die Jeeps weit unter ihrer Höchstgeschwindigkeit fuhren, waren sie vermutlich auf einer Patrouillenfahrt. Die beiden Jeeps fuhren in ihrem gemächlichen Tempo an Schmidt und Howell vorüber, ohne die beiden, die sich hinter einem Schneehaufen und zwei Tannen versteckt hielten, zu erkennen. Erleichtert setzten sie ihren Weg fort.
Auf dem weiteren Weg sollten sie keinen Kontakt mehr mit den Söldnern haben.
„Hinter diesem Hügel liegt die Stelle, die wir vor zwei Tagen markiert haben.“ Howell deutete einen Hügel hoch. Schmidt kam zu ihm, nachdem er ihre Spuren wieder verwischt hatte.
„Ok, packen wir es an. Hoffentlich finden wir etwas.“ Schmidt drehte sich um und stürzte über einen kleinen Strauch. Dieser knickte unter ihm zusammen und Schmidt begrub ihn unter seinem massigen Körper. Fluchend richtete sich Schmidt wieder auf. Er stutzte und hielt inne.
„Ben schau dir das mal an.“
Howell drehte sich um. „Was? Was ist los?“
Schmidt deutete auf den Strauch. Dieser stand wieder so da, als wäre Schmidt nicht mit knapp zwei Zentnern Lebendgewicht auf ihn gestürzt. Howell ging hin und zog seinen Handschuh aus. Auch Schmidt befühlte den Strauch. Unwillkürlich zog er sofort wieder die Hand zurück, da der Strauch etwas Fremdartiges hatte.
„Der ist…“
„…nicht echt“, vollendete Howell den angefangenen Satz.
Überall in der Umgebung waren die Bäume und Sträucher täuschend echte Nachbildungen aus Gummi.
„Warum?“, fragte Schmidt.
„Ich weiß es nicht.“
Obwohl sie darauf keine Antwort wussten, bestiegen sie den Hügel. Die letzten Meter robbten sie auf allen vieren. Endlich konnte Howell, der einige Meter vor Schmidt war, über den Hügel in das Tal sehen. Was er dort sah verschlug ihm den Atem. Das Blut gefror ihm, trotz seines dicken Tarnanzugs, in den Adern.
„Stephen, Stephen“, stammelte er, „komm schnell her.“
Gruß LAF

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Henrik
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Beitrag: # 324906Beitrag Henrik
2.1.2006 - 17:20

Lance Armstrong Fan hat geschrieben:Über Kommentare freue ich mich noch immer... :D
Ihr braucht mal wieder große Ausdauer! Der Tag wird wieder lang.
By the way: Bin ich zu schnell? Ist ja immerhin doch ganz schön viel Story!
Überhaupt nicht! Ich hätte nichts gegen etwas mehr Schnelligkeit :wink: , weil man die Fortsetzungen gar nicht abwarten kann. Genial, die Hintergrundstory.

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 325941Beitrag Lance Armstrong Fan
8.1.2006 - 19:47

Keine sehensüchtigen "Was ist los?"-Kommentare? Ich bin enttäuscht von euch. :D Nein im Ernst: Ich war ein paar Tage beim Skifahren.

Hiermit möchte ich mich nochmals bei allen Wählern bedanken. Seid nicht traurig und ärgert euch nicht, dass eure "zu früh" abgegebenen Stimmen doch nicht zählen. That's life. Es gibt ja noch einen Monat Januar. :wink:

Jetzt geht's erstmal weiter...
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Nun kam auch Schmidt angekrabbelt. Ihm erging es nicht anders, als Howell. „Was? Wahnsinn! Das gibt es doch gar nicht“, stammelte er nur.
Das Tal, durch das sie vor einigen Tagen noch geflogen waren sah nun vollkommen anders aus. Nein, es war nicht nur anders, es existierte nicht mehr. Eigentlich existierte es schon noch, aber der ehemalige Boden war nicht mehr geschlossen sondern offen. Sie konnten mitten in den Abgrund blicken. Ein gigantischer Helikopter schwebte fast lautlos in den schwarzen Nachthimmel empor. Nach dem Design und der Lautstärke musste es sich um eine absolute Neuentwicklung handeln.
Der Helikopter war gerade aus dem Krater heraus, da schloss sich dieser wieder. Mit einer fantastischen Geschwindigkeit und absolut lautlos. Die beiden konnten nicht glauben, was sie da sahen.
Als sich der Krater geschossen hatte, lag das Tal wieder genauso ruhig und unscheinbar wie an dem damaligen Morgen da.
„Die unechten Bäume!“, Schmidt schlug sich gegen die Stirn „siehst du den Baum da unten?“
„Wenn hier normale Bäume stehen würden, würden diese entwurzelt werden.“
„Wie kommen wir jetzt da rein?“, fragte Schmidt.
„Ich würde sagen wir suchen einen Eingang. Irgendjemand muss doch da drinnen arbeiten.“
„Zumindest unsere lustigen Angreifer von vorgestern.“
„Wahnsinnig lustig“, knurrte Howell zurück.
Er richtete sich auf und spazierte ins Tal hinab. Schmidt stürmte ihm hinterher und riss ihn zu Boden.
„Spinnst du? Hier gibt es sicher irgendwelche Überwachungskameras.“
Howell richtete sich wieder auf.
„Und was sollen die bewachen? Siehst du hier was?“
„Ja trotzdem.“
„Ich habe schon geschaut. Hier gibt es nichts. Überwachungskameras würden nur Aufmerksamkeit erzeugen, falls sie entdeckt würden.“
Sie begannen ihre Suche. Nach etwa einer Stunde ließen sie sich erschöpft am Fuß einer künstlichen Tanne nieder.
„Wir haben noch nicht einmal einen Anhaltspunkt wo wir suchen müssen. Der Eingang könnte überall sein. Vielleicht gibt es auch gar keinen.“ Schmidt trank einen Schluck Wasser.
„Wir warten jetzt bis so ein Jeep mit einer „lustigen“ Wachmannschaft eintrifft.“
Eine weitere halbe Stunden mussten sie in der klirrenden Kälte warten, bis sie endlich ein Motorengeräusch hörten. Ein Jeep hielt vor der Felswand. Der Beifahrer stieg aus und ging zu einem Stein. Er hob diesen hoch und ein Tor öffnete sich. Es war wie der Feldboden täuschend echt und öffnete sich komplett lautlos.
Nachdem der Jeep hindurch gefahren war versuchten die beiden ihr Glück. Sie gingen zu dem Stein und Schmidt hob ihn hoch.
„Sehr clever. Ein Druckknopf unter dem Stein.“ Er betätigte diesen und das Tor öffnete sich.
Sie gingen hindurch und befanden sich in einem langen Gang, durch den genau einer von den Jeeps passte. Sie gingen hindurch und sahen sich um. Hinter ihnen schloss sich das Tor wieder und sie waren in komplette Dunkelheit gehüllt. Wenige Sekunden später flammten an der Decke grelle Leuchtstoffröhren auf unf hüllten den Gang in ein unheimliches, bläuliches Licht. Sie gingen diesen Gang ungefähr fünfhundert Meter entlang und stießen dann auf ein Tor aus massivem Stahl. Rechts von dem Tor war eine Türe, auf der ein stilisiertes Männchen abgebildet war.
Sie gingen vorsichtig hindurch, fanden sich jedoch nur in einem weiteren engen Gang wieder. Am Ende des nur wenigen Meter langen Ganges befand sich wieder eine Türe. Sie gingen durch diese hindurch und befanden sich zum ersten Mal in einem Raum.
Gruß LAF

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Beitrag: # 326271Beitrag Lance Armstrong Fan
10.1.2006 - 19:13

Sorry, aber im Moment bin ich mit Schule usw. ziemlich im Stress. Hoffe, dass ich meinen Rythmus halten kann, aber wie ihr seht war ein Tag Pause.
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Der Raum sah aus wie eine Pforte. Er war zwar hell erleuchtet, doch vollkommen leer. Dann hörten sie aus dem Nebenraum eine Stimme die ihnen etwas auf Russisch zurief. Nachdem sie beide kein russisch verstanden, beschlossen sie zu warten.
Kurze Zeit später kam aus dem kleinen Nebenraum ein Mann herausgetreten. Er war anscheinend ein Wachmann und hatte die Funktion eines Portiers. Er trug einen blauen Nadelstreifenanzug und klobige, schwarze Stiefel, die ganz und gar nicht zu seinem Outfit passten. Er musterte sie und erkannte zu spät, dass sie nicht Teil der Wachmannschaft waren, die die gleichen weißen Schneeanzüge trugen wie sie. Schmidt trat einen Schritt auf den Wachmann zu und verpasste ihm einen Kinnhaken, der den Mann bewusstlos zu Boden sinken ließ.
„Fessel und kneble ihn und gib mir seine Kleidung“, befahl Howell.
Schmidt schleifte den Bewusstlosen in den Nebenraum, der voller Akten war. Er fand etwas Klebeband und, mit dem er den Mann zu einem handlichen Päckchen verpackte.
Howell bezog unterdessen an der Pforte Position. Schmidt versteckte sich im Nabenraum.
Sie mussten nicht lange warten, ehe die nächste Patrouille kam. Howell winkte sie durch. Er hoffte, dass normalerweise keine allzu großen Überprüfungen angestellt wurden. Die Wachmänner sahen sich verwundert an, doch alle waren vermutlich froh, dass sie endlich schlafen konnten.
Nur einem kleinen schwarzhaarigen Mann sagte er auf Englisch, dass es noch etwas zu klären gebe.
Dieser verabschiedete sich daraufhin von seinen Kollegen und folgte Howell in den Nebenraum. Der Wachmann war noch nicht ganz durch die Türe hindurch, da stürmte Schmidt auf ihn zu und streckte ihn ebenfalls nieder.
Sie zogen den Mann aus und nun zog Schmidt dessen Kleidung an. Nachdem er von Schmidt ebenfalls verpackt worden war, leistete er dem ersten „Päckchen“ Gesellschaft.
Schmidt zog das kleine Schild aus dem Halter und gab es Howell. Anscheinend trug es hier jeder, damit man schnell seine Herkunft feststellen konnte.
„Ich bin Amerikaner, aber du bist doch kein Russe“, bemerkte Howell, als er Schmidt sein Schildchen gab.
„Nein, aber ich habe einen schwarzen, roten und gelben Stift.“
Schmidt nahm das Kärtchen, drehte es um und malte eine deutsche Flagge darauf.
„Gehen wir.“
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Beitrag: # 326350Beitrag Lance Armstrong Fan
11.1.2006 - 14:05

Sie öffneten die Türe, durch die die Wachmänner vor fünf Minuten gegangen waren. Sie befanden sich wieder in einem gangartigen Raum. Dieser hatte wieder keinerlei Einrichtungsgegenstände. Nach kurzem Zählen, stellten sie zu beiden Seiten je zwanzig Türen fest. Je eine weitere, größere Türe befand sich an den anderen zwei Seiten.
„Wollen wir mal reinschauen?“, fragte Schmidt.
Mit einem Kopfnicken öffnete Howell die erste Tür zu ihrer Rechten. Nun befanden sie sich in einem weiteren Gang. Dieser war eine Sackgasse, von der wieder links und rechts Türe abzweigten. Sie wollten sich gerade umsehen, als eine Tür aufging. Verstecken konnten sie sich nun nicht mehr.
Der Mann, der aus der Tür kam, war Engländer, wenn das Schild das er trug stimmte. Er musterte Schmidt und Howell. Zwar hatte er sie noch nie gesehen, doch das kümmerte ihn nicht. Der Komplex war riesig und jeden Tag sah er neue Gesichter.
„Hallo, kann ich ihnen helfen?“, fragte er Howell auf Englisch mit starkem britischem Akzent.
„Nein, danke. Das ist sehr freundlich von ihnen. Wir müssen lediglich eine kleine Formalität klären“, log Howell.
„Aha und er möchte sich noch umziehen.“ Der Birte deutete auf Schmidt, von dem er annahm, dass er kein Englisch sprach.
„Wäre ja blöd wenn er mit der Kleidung runterfahren würde. Ist er neu?“
„Ja ich führe ihn gerade herum“, sagte Howell.
„Er muss blau anziehen“, bemerkte der Brite.
„Ja, ich denke das weiß er. Ich hätte es ihm auch schon gesagt. Einen schönen Abend noch.“
Der Brite verabschiedete sich und ging durch die Tür, durch die sie gerade hereingekommen waren.
„Was bedeutet eine blaue Uniform?“, fragte Schmidt.
„Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen?“
„Du klangst so überzeugt, da hab ich mir gedacht, dass du es wüsstest.“
„Man muss den Leuten nur sagen, was sie hören wollen. Wenn er meint, dass du blau bräuchtest, sehen wir uns doch einmal um, ob wir nicht für einen kleinen runden etwas finden.“
Schmidt überging die Bemerkung von Howell und schob ein kleines Gerät in das Schlüsselloch einer Tür. Es war ein Schlüsselimitator. Das Gerät prüfte die Form des Schlüssellochs und erstellte mit den vielen kleinen Metallstäbchen, die in ihm eingebaut waren eine perfekte Kopie des Schlüssels. Nach etwa zehn Sekunden, zeigte es durch einen leisen Piepton an, dass es fertig war. Schmidt drehte den Schlüssel herum und die Türe öffnete sich.
Sie betraten einen spartanisch eingerichteten kleinen Raum. In diesem standen zwei Betten, zwei kleine Kleiderschränke, zwei Stühle und ein Tisch, auf dem ein Fernseher stand.
Schmidt öffnete einen Schrank und nahm eine grüne Latzhose und ein grünes Hemd heraus.
„Blau haben wir nicht, also versuchen wir es mit grün.“
„Gut, versuchen wir es. Früher oder später wissen wir schon, was grün bedeutet.
Schmidt zog den weißen Thermoanzug aus und seine grüne Kleidung an.
„Jetzt siehst du aus wie Erik Zabel“, bemerkte Howell lachend.
Den Anzug verstaute Schmidt unter dem Bett.
„Wer schaut schon jeden Abend unter sein Bett?“
Sie schlossen wieder ab und standen auf dem Gang.
„Gehen wir“, befahl Howell.
„Meinst du nicht, dass du vielleicht ein bisschen stark auffällst mit deiner Sonntagskleidung unter lauter Latzhosen?“, wandte Schmidt ein.
Schmidt hatte Recht. Sie drangen in einen weiteren Raum ein und Howell beschaffte sich ebenfalls grüne Kleidung.
Nun verließen sie endgültig den Gang zu den Zimmern und waren nun wieder in dem Raum, auf den sie nach der Pforte gestoßen waren.
„Was meinte der Engländer eigentlich mit runterfahren?“, fragte Schmidt.
„Keine Ahnung. Welche Tür nehmen wir jetzt?“
„Da geht’s zurück. Die anderen Türen führen vermutlich alle zu Unterkünften. Also nehmen wir die.“
Sie entschlossen sich durch die Tür zu gehen, die gegenüber der Türe lag, durch die sie den Raum zum ersten Mal betreten hatten.
Schmidt öffnete die Türe und blieb wie angewurzelt stehen.
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