Liberty auf dem Weg zum Toursieg?

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Moderator: Grabba

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José Miguel
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Beitrag: # 343489Beitrag José Miguel
15.4.2006 - 9:45

Rene75 hat geschrieben:wirklich sehr gelungen und jeden Tag freu ich mich schon wieder auf neues von deiner AAR. Gratz
Da kann ich dir nur zustimmen, der gute erste Eindruck hat sich bestätigt.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 344245Beitrag Alpa_Tschino
18.4.2006 - 4:01

Wenig Zeit über das Osterwochenende gehabt, daher geht's erst heute weiter.

20.01.06

Tour Down Under - 4. Etappe:

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Heute fand die vierte Etappe der diesjährigen Tour Down Under statt. Die Vorzeichen standen gut für uns, Allan Davis konnte auf der letzten Etappe Platz zwei ersprinten, wir hatten das Bergtrikot in unseren Reihen, die drei besten Jungfahrer, sowie die Führung in der Teamwertung. Ich hoffte insgeheim aber natürlich auch noch auf den ersten Etappensieg. Doch wenn man den Buchmachern Glauben schenken konnte, dann waren wir auch heute wieder nicht die Topfavoriten. Robbie McEwen, der Gesamtführende Jean-Patrick Nazon und Bernhard Eisel wurden in den engen Favoritenkreis geführt. Und es schien die letzten Tage wahrlich so, als wenn Nazon unschlagbar wäre und sein Name hier drei mal erscheinen müsste.
Bei der heutigen Etappe mussten 148 meist flache Kilometer zurückgelegt werden. Eine Bergwertung und zwei Zwischensprints waren auf die Etappe verteilt und heute war es bei 21° und einigen Wolken am Himmel doch merklich milder als die letzten Tage. Bei der Taktikbesprechung heute morgen machte ich den Jungs klar, dass wir keinen Ausreißer stellen würden, Redondo jedoch Bergpunkte angreifen soll, da die Bergwertung bei Kilometer 18 schon ziemlich früh durchfahren wurde. Der Rest des Teams hatte die simple Aufgabe sich um Allan Davis zu kümmern und im Notfall in die Nachführarbeit einzusteigen, jedoch waren die letzten Tage so viele Teams am Massensprint interessiert, dass ich mir ziemlich sicher war, dass wir auch heute gut im vorderen Drittel des Feldes durchkommen würden.
Das Rennen startete bei ruhigem Tempo und die ersten Kilometer passierte rein gar nichts. Ag2r mit zwei Mann vorne um ihren Job zu machen, aber ansonsten ein nettes Beisammensein, da verbietet man seinen Fahrern auch kein Schwätzchen mit dem Nebenmann.
Dann kam es zur Bergwertung und es kam Bewegung ins Feld. Der Anstieg zwar nur 1,5 km lang, aber bei durchgehend 6% Steigung schon nicht völlig außer acht zu lassen. Redondo schon weit vorne im Feld, griff dann auf mein Kommando früh an. Noch vor der 1000-Meter-Marke hatte er ein kleines Loch gerissen. Ich wollte ihn so früh angreifen lassen, da ich hoffte die Konkurrenz so überraschen zu können, das war aber nicht nötig, es folgte ihm niemand. So konnte er mit recht behäbigem Tempo die 16 Punkte abgreifen, das Feld durchfuhr die Wertung kurz darauf einfach nur, Renaud Dion von ag2r wurde Zweiter, vor seinem Teamkollegen Simon Gerrans. Die weiteren Punkte wurden an Timothy Jones von Tenax, Michael Jones von Health Net, Siro Camponagara von Navigators und Gregory Henderson, wiederum von Health Net, vergeben.

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Redondo ließ sich wieder ins Feld zurückfallen, dann kam der Angriff von Timothy Jones. Der probierte es zunächst als Solist, aber Camponagara folgte drei Kilometer später. Nach ihm die Attacken von Laszlo Bodrogi von Credit Agricole und wieder mal Davide Bramati von Quickstep. Während Camponagara schnell aufschließen konnte, brauchten Bramati und Bodrogi fast 30 Kilometer um zu dem Duo vorne zu kommen. Sehr überraschend für mich, hielt ich die beiden erfahrenen Pro-Tour-Fahrer doch für die stärkeren. Den ersten Zwischensprint bei Rennkilometer 51 sicherte sich Jones vor Camponagara und Bramati. Den zweiten bei Kilometer 92 holte sich Camponagara vor Bramati und Jones. In der Zwischenzeit passierte im Feld rein gar nichts. Ag2r und Health Net zeigten sich in der Tempoarbeit und fuhren schon recht ordentlich. Der Vorsprung sollte nie zu hoch werden, man hielt die vier vorne an der langen Leine. Gefährlich war die Gruppe aber eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Für mich die Zeit sich mal was näher mit der Gruppe zu beschäftigen, vielleicht hat ja einer das Potenzial im nächsten Jahr für mich zu fahren, sofern ich überhaupt eine Vertragsverlängerung bekomme. Camponagara, der 28 jährige Italiener ist seit 2001 Radprofi und schon immer im Navigators Team unter Vertrag. Jedoch konnte er noch keinen Erfolg feiern und auch ordentliche Platzierungen sucht man vergeblich, also wirklich keine Verstärkung für unser Team. Der 36 jährige Davide Bramati hat seine besten Zeiten auch schon hinter sich, ein vierter Platz bei Kuurne-Brussel-Kuurne 2003 war das einzige erwähnenswerte was ich über ihn finden konnte aus den letzten Jahren, trotzdem ist der ehemalige Vuelta-Etappensieger sicher noch ein starker Helfer auf Flachetappen, doch ob er noch ein Jahr dranhängt ist auch so eine Sache. Laszlo Bodrogi ist mit 29 Jahren auch nicht mehr der jüngste, aber sicher der prominenteste aus der Spitzengruppe. Der ungarische Zeitfahrspezialist hat in seiner Karriere bereits 20 Erfolge feiern können, vor allem in Zeitfahren natürlich und er konnte den Prolog der Tour de France im letzten Jahr als Fünfter beenden. In guter Form sicherlich einer der weltbesten Zeitfahrer. Zum Schluss meines kleinen Exkurses während der Etappe noch Timothy Jones, der sich bislang ebenfalls nicht mit großen Ergebnissen bekleckert hat, aber kein schlechter Bergfahrer ist, an einem Anstieg wahrscheinlich die anderen drei aus der Spitzengruppe abhängen könnte. Einen guten Sprinter suchte man da vergeblich, ich rechnete allerdings trotzdem Bramati die größten Chancen ein, würden sie durchkommen.

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45 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung noch so gerade drei Minuten und im Feld machten nun Davitamon-Lotto, ag2r und fdjeux richtig Tempo, sodass die Tendenz fallend war und meine Überlegungen über den Favoriten aus der Ausreißergruppe zunichte gemacht wurden. 28 Kilometer vor dem Ziel fiel dann vorne überraschenderweise Bodrogi zurück , drei Kilometer später ereeilte Bramati das gleiche Schicksal, sie wurden sogar direkt durchgereicht. 20 Kilometer vor dem Ziel dann der Zusammenschluss. Es ging mit hohem Tempo weiter und die Positionskämpfe begannen. Davis probierte es diesmal an Nazon's Hinterrad. Der war an McEwen dran und hinter Davis dann Eisel und Kemps.

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Die üblichen Verdächtigen könnte man sagen. Der Sprint heute erwies sich als äußerst spannend, Davis blieb im Duell zwischen Nazon und McEwen zwar nur der undankbare Platz in der ersten Reihe, aber die beiden vorne lieferten sich bis zum Zielstrick ein Kopf-an-Kopf-Rennen! Nur wenige Zentimeter sollten am Ende dafür sorgen, dass Jean-Patrick Nazon schon wieder jubeln konnte. Vierter wurde Bernhard Eisel, gegen den Aaron Kemps heute keine Chance hatte, trotzdem ist Platz fünf wieder ein gutes Ergebnis für ihn.

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Der jubelnde Sieger Nazon, behält sein gelbes Trikot also weiterhin und ich sage ehrlich, ich glaube nicht, dass er es noch verliert, wenn ihm nichts gravierendes zustößt. Ich bin mit dem Ergebnis heute nicht ganz zufrieden, gestern ging es schließlich auch besser, aber was will man machen. Immerhin bleiben die zwei Wertungstrikots in unseren Reihen und auch in der Teamwertung sind wir mit 34 Sekunden vor Davitamon führend. Mal sehen, was morgen drin ist, vielleicht kann Davis da endlich den erhofften Etappensieg feiern.

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Ergebnis:

1. Jean-Patrick Nazon (A2R) 3h30'41"
2. Robbie McEwen (DVL) + 0:00
3. Allan Davis (LSW) + 0:00
4. Bernhard Eisel (FDJ) + 0:00
5. Aaron Kemps (LSW) + 0:00
6. Fred Rodriguez (DVL) + 0:00
7. Paolo Bossoni (TEN) + 0:00
8. Jaan Kirsipuu (C.A.) + 0:00
9. Hilton Clarke (NIC) + 0:00
10. Thor Hushovd (C.A.) + 0:00

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Rene75
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Beitrag: # 346296Beitrag Rene75
24.4.2006 - 21:37

Wann gehts hier wieder weiter? Bis jetzt hat mir Deine AAR sehr gut gefallen.

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 346494Beitrag Alpa_Tschino
25.4.2006 - 19:19

Hätte gerne schon längst weitergemacht, aber hab die Tage sehr viel um die Ohren, denke aber, dass die nächsten Tage wieder was mehr Freizeit dazukommt, hatte schon geplant morgen oder spätestens Donnerstag weiterzumachen und dann hoffentlich in einem geregelten Rhythmus.

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 346868Beitrag Alpa_Tschino
27.4.2006 - 19:34

21.01.06 (1. Teil)

Heute morgen sollte ich vor der Teambesprechung noch an einem Interview teilnehmen. Die "Marca" war es mal wieder, die sich besonders um unser Team bemühte und ich willigte gerne ein, denn man will es sich mit der Presse natürlich nicht verderben. Trotzdem war ich sehr nervös, das erste Interview nach dem die ersten Rennen gefahren wurden, für mich als Neuling eine schwierige Situation, doch glücklicherweise, war man mit den bisherigen Leistungen gar nicht mal so unzufrieden.


Reporter: Senor Deuß, schön sie wieder im Interview zu haben. Die Saison ist erst ein paar Tage alt und es läuft ganz gut für sie bislang?!

MD: Das ist richtig, ich bin mit meinem Team bisher recht zufrieden. Der Meistertitel in Australien bei meinem ersten Rennen ist natürlich ein Traumstart gewesen, doch auch der Verlauf der Tour Down Under lässt mich guter Dinge sein. Auch wenn es schade ist, dass noch kein Etappensieg rausgesprungen ist.

Reporter: Sie sprechen es an, ist Allan Davis noch nicht in der Form? Er hatte sich im Vorfeld bei seiner Heimatrundfahrt einiges ausgerechnet, wirklich gerecht konnte er dem bislang noch nicht werden.

MD: Natürlich ist und bleibt ein Etappensieg hier unser Ziel, dass es bis jetzt nicht geklappt hat, lag einfach daran, dass Allan im Moment nicht die nötige Form hat um mit Nazon mitzuhalten, McEwen hat er ja schon gepackt, doch Nazon hat mit drei Siegen bei vier Etappen eine eindrucksvolle Frühform unter Beweis gestellt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der bei den folgenden Rennen in Frankreich weitere Erfolge feiern wird. Doch Allan kann immer noch zum Erfolg kommen. Die Etappe heute wird er auf jeden Fall wieder mit dem Ziel Etappensieg in Angriff nehmen, aber insgeheim rechne ich mir vor allem für morgen richtig gute Chancen aus. Der Anstieg vor dem Ziel kann auf jeden Fall dazuführen, dass ein paar schnelle Männer reißen lassen und Allan kommt mit solchen Anstiegen bekanntermaßen gut klar, die größten Chancen auf einen Sieg wird er vermutlich dort haben!

Reporter: Wie sieht denn ihre Planung für die nähere Zukunft aus?

MD: Im Februar werden wir ein ziemlich spanisches Programm durchziehen, die Mallorca-Challenge, die Ruta del Sol und die Communitat Valenciana sind dort die wichtigsten Rennen für uns. Aber auch Omloop Het Volk und Kuurne-Brussel-Kuurne werden wir in Angriff nehmen, unser Nordklassiker-Trio mit Barredo, de Koert und van der Ven darf sich dort schon mal in Vorbereitung auf die großten Pro-Tour-Klassiker etwas austoben. Im März liegen die Höhepunkte dann bei den ersten Pro-Tour-Rennen und bei der Murcia-Rundfahrt. Dort wird unter anderem Alexandre Vinokourov in die Saison starten und seine Rennvorbereitung auf die Ardennen-Klassiker beginnen. Bei Paris-Nizza wollen wir dann auf jeden Fall um den Gesamtsieg mitfahren! Mit Jörg Jaksche als unumstrittenem Kapitän haben wir auch sehr große Chancen denke ich. Bei Tirreno und Mailand-San Remo bin ich noch unentschlossen, die Rennen in den nächsten Wochen werden allerdings Aufschluss geben.

Reporter: Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme zur aktuellen Situation und der Rennplanung der nächsten Monate.

MD: Ich danke auch.

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 347342Beitrag Alpa_Tschino
30.4.2006 - 18:14

21.01.06 (2. Teil)

Tour Down Under - 5. Etappe:

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Nach dem Interview ging ich dann zur Teambesprechung. Bei der leicht ansteigenden Zielankunft heute, wollte ich neben Davis dieses mal nicht auf Aaron Kemps, sondern auf Angel Vicioso setzen. Er ist schließlich ein sehr endschneller Mann der sich in hügeligem Terrain wohlfühlt. Das Team war motiviert, die Fahrer sind sich einig, wir wollen hier noch eine Etappe holen! An der Strecke war das Wetter heute wieder absolut fantastisch! 35° bei blauem Himmel und das sollte sich auf den zu fahrenden 154 km auch nicht ändern. Den Fahrern stand heute wieder eine Flachetappe bevor, zwei Zwischensprints bei Km 61 und 73, sowie eine Bergwertung bei Km 90 waren zu nehmen! Die Buchmacher überraschten mich, aber bestätigten mich in meiner Entscheidung. Vicioso, McEwen und Davis waren laut ihnen die Topfavoriten für diese Etappe. Hätte ich nicht gedacht, der Schlussteil der Etappe ist schließlich auch nicht zu schwer.

Zu Beginn der Etappe spannten sich gleich vier Männer von Ag2r vors Feld, doch so hoch war das Tempo nicht. Sie machten nur ihre Pflichtarbeit für Nazon! Calzati, Dion, Navas und Lokalmatador Simon Gerrans sorgten dafür, dass es nicht zu früh zu Angriffen kam. Trotzdem versuchten sich nach 30 km vier Mann mit einem Angriff. Christian Murro von Tenax, Evgeni Petrov von Lampre, Fabien Patanchon von fdjeux und Jeffry Louder von Health Net probierten es und sie kamen weg!

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In der Etappe ging vorerst nicht viel, meine Jungs hatten den Auftrag Allan Davis zu beschützen und sich recht weit vorne im Feld aufzuhalten um das Risiko von Stürzen zu vermindern.
Den ersten Zwischensprint holte sich Murro vor Patanchon und Louder. Bei Rennkilometer 66 kam es dann zu etwas Bewegung im Feld, Ciaran Power von Navigators und Jürgen van de Walle von Quickstep sahen, dass die Gruppe vorne nie mehr als drei Minuten Vorsprung hatte und probierten es somit mit einem Angriff um die Verfolgung aufzunehmen.

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Währenddessen wurde vorne der zweite Zwischensprint durchfahren, Murro gewann wieder, dieses mal vor Louder und Patanchon. Dem jungen Franzosen hätte ich in den Sprints eigentlich am meisten zugetraut, doch er konnte nicht wirklich überzeugen. Beim Verfolgerduo dahinter konnte sich Power von van de Walle absetzen. Der Quickstep-Mann hat für einige Kilometer richtige Probleme gehabt und 70 km vor dem Ziel konnte dann Power zur Spitze aufschließen. Sicherlich sehr überraschend war, dass das van de Walle zwei Kilometer später auch gelang, nach dem ihm Power zwischendurch schon fast eine Minute abgenommen hatte, konnte van de Walle anscheinend seinen Rhythmus finden und nach vorne schießen.
Es folgte der Anstieg zur Bergwertung, wieder ein recht leichter Berg, es ging 3,5 km bergauf und das bei einer Durschnittssteigung von 3% und einer maximalen Steigung von 3,1%. So zumindest die Daten und Informationen zu dieser Etappe, die ich im Mannschaftswagen mit mir herumfuhr. Petrov holte sich die Bergwertung vor Murro, Power, van de Walle, Louder und Patanchon!
Der Vorsprung betrug durchgehend etwa drei Minuten, doch so langsam wollte man die Ausreißer näher ans Feld holen. Davitamon-Lotto und Ag2r machten ihrerseits Tempoarbeit mit jeweils vier Mann im Feld und verringerten den Abstand langsam aber sicher.

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Das Spiel lief so weiter und 40 km vor dem Ziel fiel dann der letzte der Gesamtwertung zurück. Laszlo Bodrogi in katastrophaler Verfassung, kann das Tempo schon früh nicht mehr halten. 19 km vor dem Ziel kam es dann zum Zusammenschluss. Doch Power trat noch mal an, der war sehr motiviert, vielleicht der stärkste in der Spitzengruppe, doch einige Kilometer später war es auch um ihn geschehen! Das Feld war bereits ziemlich dezimiert worden, 19 Fahrer fielen zurück, damit im Hauptfeld nur noch 54 Mann zu diesem Zeitpunkt. Im Zielbereich sicherte sich Davis dann das Hinterrad von Nazon, der an McEwen dranhing. Vicioso wies ich an, sich an Eisel zu hängen und dann ging Rodriguez vor McEwen raus und es ging in den Sprint bei leichter Steigung von etwa 2%. McEwen sah anfangs sehr stark aus, doch Nazon sog sich heran und auch Davis sah nicht schlecht aus. Beide konnten an McEwen vorbeigehen, doch dann war bei Davis auf einmal nichts mehr drin und McEwen konnte mit einem Punch doch noch auf Rang zwei fahren, auch wenn ich mich im Mannschaftswagen wahnsinnig darüber aufgeregt habe, muss ich jetzt sagen, starke Leistung von Robbie! Vicioso musste sich Eisel und Hushovd geschlagen geben, wurde immer noch guter sechster. Die letzten Kilometer leicht bergauf sorgten für einen guten Riss im Hauptfeld, nur die ersten 13 kamen zeitgleich ins Ziel, der Rest des Feldes verlor 26 Sekunden.
Jetzt hoffen wir natürlich auf morgen. Doch ob Nazon dort zu schlagen sein wird?? Wenn er schon bei einem recht schweren Finale wie heute so klar gewinnt, dann wird er vielleicht morgen auch am Willunga Hill dranbleiben können. Trotzdem weiß Davis genau wie ich, das morgen seine größte Chance auf einen Sieg ist, wir werden alles geben!

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Ergebnis:

1. Jean-Patrick Nazon (A2R) 3h31'53"
2. Robbie McEwen (DVL) + 0:00
3. Allan Davis (LSW) + 0:00
4. Bernhard Eisel (FDJ) + 0:00
5. Thor Hushovd (C.A.) + 0:00
6. Angel Vicioso (LSW) + 0:00
7. Hilton Clarke (NIC) + 0:00
8. Jaan Kirsipuu (C.A.) + 0:00
9. Alexandre Usov (A2R) + 0:00
10. Tom Steels (DVL) + 0:00

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 347574Beitrag Alpa_Tschino
1.5.2006 - 16:56

22.01.06

Tour Down Under - 6. Etappe:

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Der letzte Tag in Australien stand an und wir beschworen heute in der Teambesprechung, dass wir noch mal alles für einen Sieg geben wollen, bevor es zurück nach Europa geht! Davis und Vicioso waren beide sehr motiviert, der Willunga Hill etwa 20 km vor dem Ziel sollte vielleicht als Schafrichter dienen. Ich hatte gehofft, dass der Anstieg vielleicht zu schwer für Nazon und McEwen sein könnte und wir so den Sieg einfahren könnten! Für eine potenzielle Ausreißergruppe wollte ich heute unseren Neuzugang Remco van der Ven abstellen, in der Hoffnung, dass der mal ein wenig Werbung in eigener Sache machen kann und er darf sowieso schon mal ruhig die ein oder anderen harten Kilometer sammeln, es sind schließlich nur noch etwa zweieinhalb Monate bis zu seinem großen Saisonhöhepunkt, den Nordklassikern.
An der Strecke dann traumhaftes Wetter, 28° und strahlender Sonnenschein, wie schon die ganzen Tage hier!
Die Etappe heute ganz klar die schwerste, 148 km lang mit zwei Zwischensprints bei Km 60 und 100 und dann der Willunga Hill bei Km 127. Die Buchmacher sahen heute wieder mal Robbie McEwen, Jean-Patrick Nazon und Alexandre Usov als Topfavoriten. Wahrscheinlich waren sie von der gestrigen Leistung der Jungs auf dem leicht ansteigenden Finale beeindruckt.
Das Rennen startete sehr ruhig, keine wollte zu früh angreifen, die Etappe dafür zu hart. Denn auch während der ganzen Etappe immer mal wieder sehr wellig, mehrere kleinere Anstiege mit mehr als 10% Steigung.
Ag2r machte mit vier Mann Pflichtarbeit vor dem Feld und so lief es dann auch die ersten vierzig Kilometer ab. Dann war es für Gorazd Stangelj von Lampre zu viel, er trat an und konnte sofort eine kleine Gruppe lostreten! Es folgten Siro Camponagara von Navigators, wie gestern schon Fabien Patanchon von fdjeux, Michael Jones von Health Net, Fabio Baldato von Tenax und glücklicherweise auch Remco van der Ven für unser Team!

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Im Feld das Tempo gleich leicht erhöht, man merkte schon die letzten Tage, dass Ag2r sehr nervös agiert. Wenn eine Gruppe geht, dann erhöhen sie das Tempo sofort, kaum mal ein Vorsprung der größer als drei Minuten war. Die Gruppe vorne funktionierte gut und man durchfuhr den ersten Zwischensprint ganz locker, ohne unnötig Kraft zu vergeuden! Baldato vor van der Ven und Camponagara. Der 37 jährige Italiener sicher der prominenteste in dieser Gruppe, letztes Jahr noch bei Fassa Bortolo nun dieses Jahr eine unglaubliche Verstärkung für das irische Team Tenax. Da guckt der ein oder andere Mann in der Spitzengruppe schon zum "Opa" des Feldes auf, der mehrfacher GT-Etappensieger ist, mehrere Podiumsplatzierungen bei der Flandern-Rundfahrt und bei Paris-Roubaix hat, eine illustre Karriere hat er hinter sich, mal sehen, ob er in seinem vielleicht letzten Jahr nochmal erfolgreich sein kann, ich würde es ihm gönnen!
Remco sah vorne richtig stark aus, hat viel Führungsarbeit geleistet, da er sowieso recht endschnell ist, hatte ich schon gehofft, dass die Gruppe durchkommt, denn Remco hätte dann sicher große Chancen!
Das Rennen lief so vor sich hin und der Vorsprung der Spitze pendelte sich bei etwa drei Minuten ein.
Den zweiten Zwischensprint holte sich Patanchon vor Baldato und van der Ven! Dann begann das Feld mit Ag2r und vor allem auch Credit Agricole den Vorsprung zu verkleinern. Anscheinend fühlte sich einer der Sprinter bei Credit Agricole heute ziemlich stark, vermutlich Hushovd dachte ich, denn für einen Kirsipuu ist der Willunga Hill schon wie für andere Alpe d'Huez dachte ich scherzhaft. Dann Bewegung im Feld und die Erklärung, warum Davitamon-Lotto keine Führungsarbeit leistete, es kam der Angriff von Mario Aerts wenige Kilometer vor dem Anstieg! Der Belgier immerhin 16. der Vuelta letztes Jahr und sein größter Erfolg vielleicht der Sieg des Fleche Wallonne 2002, wenn so einer angreift, dann gehen die Alarmglocken los. Für uns auch nicht die beste Situation. Wir hatten mit Remco einen vorne, der vermutlich der stärkste der Gruppe war, doch von hinten kam mit Aerts ein erfahrener und recht frischer Mann, der vermutlich die Gruppe am Anstieg oder in der Folge auseinanderfahren konnte, doch alle meine Überlegungen waren umsonst, als ich merkte, dass Credit Agricole und Ag2r jetzt mit insgesamt zehn Mann Nachführarbeit leistete. Es kam kurz darauf zum Anstieg, 5,5 Kilometer lang, bei einer Durchschnittsteigung von etwa 6% und einer maximalen Steigung von 6,9%, also für diese Rundfahrt schon recht heftig!

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Die Gruppe vorne sofort mit Schwierigkeiten, Aerts konnte schnell aufschließen, sich aber auch nicht absetzen, während das Feld hinten mit unglaublichem Tempo angeschossen kam! Es kam noch vor der Bergwertung zum Zusammenschluss, aber etwa 20 Fahrer fielen dem hohen Tempo zum Opfer. Keiner der großen Sprinter dabei, wie ich eigentlich hoffte, also schon sehr stark McEwen und Co.! Die Bergwertung durchfuhr dann Nick Ingels als erster, gefolgt von Patanchon, Mengin, Vogondy, van der Ven, Fofonov und Stangelj. Damit stand fest, dass unser Redondo die Bergwertung für sich entschieden hatte, toller Erfolg für diesen jungen Mann und natürlich auch für unser Team! Auch wenn er heute aus dem Feld zurückgefallen ist, diese Sonderwertung macht das wieder wett!
Dann die letzten Kilometer Abfahrt und das letzte Flachstück vor dem letzten Massensprint in Australien. Allan Davis sicherte sich das Hinterrad von Nazon, während sich Vicioso heute einfach mal an McEwen halten soll. Wie vorhin richtig von mir vermutet, wurde Hushovd nach vorne gefahren, der scheinte sich gut zu fühlen! Es kam zum Sprint und der Zug mit McEwen viel besser platziert, als der mit Davis und Nazon! Nazon heute mit richtigen Problemen, schon als es zum Sprint kam großer Rückstand. Davis schoss von seinem Hinterrad problemlos am Seriensieger vorbei. während McEwen vorne bereits einen großen Vorsprung heraussprinten konnte!

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Hushovd war stark und sprintete auf Rang zwei, Vicioso ebenfalls klasse auf Rang drei und Davis heute vielleicht der Stärkste im Sprint, denn er kam nach der miesen Ausgangsposition noch auf einen guten vierten Rang, Jean-Patrick Nazon nur auf Rang sechs, trotzdem gewann er die Gesamtwertung! McEwen vorne mit seinem zweiten Etappensieg und natürlich auch zweiten Saisonsieg schreite den Frust der letzten Tage richtig heraus!

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Kurz nach dem Rennen wurde Allan Davis zu einem Interview gerufen, er musste noch schwer atmen, aber fing sich langsam wieder.

Reporter: Allan, wie sehen sie den Sprint heute? Sie hatten heute vermutlich die besten Beine, nur leider das schlechteste Hinterrad im Finale!

Davis: Ja, ich habe mich heute klasse gefühlt, am Willunga Hill kam ich richtig leichtfüßig hoch, dachte mir schon, dass es im Sprint heute was werden könnte. Dann entscheidet man sich für das Hinterrad des bislang ganz klar stärskten Mannes dieser Rundfahrt und dann hat der genau heute einen rabenschwarzen Tag erwischt! Schade, wenn ich an Robbie drangehangen hätte, dann wäre auf jeden Fall der Sieg drin gewesen!

Reporter: Wie ist nun ihre Bilanz nach einer Woche Rennen in Australien unter dem neuen Teammanager Marcel Deuß?

Davis: Ich denke wir haben uns hier ganz ordentlich verkauft, die australische Straßenmeisterschaft gewonnen, José Antonio (Anm d. Red.: Redondo) gewinnt hier die Bergwertung, ich werde dritter der Gesamtwertung und Sieger der Nachwuchswertung, außerdem kommt noch der Sieg in der Teamwertung dazu. Natürlich macht da ein Gesamtsieg oder ein Etappensieg noch etwas mehr her, aber ich denke wir können zufrieden sein. Und Marcel Deuß ist eine tolle Verpflichtung für unser Team, natürlich eine Umstellung von einem temperamentvollen Manager wie Manolo Saiz zu einem relativ ruhigen deutschen wie Marcel Deuß, aber ich finde, dass er bislang eine tolle Arbeit leistet und ich bin sicher, dass die Saison für uns noch sehr erfolgreich sein wird!

Reporter: Unsere australischen Zuschauer fragen sich natürlich was ihre nächsten Rennen werden, worauf bereiten sie sich besonders vor?

Davis: Ich werde im Februar weiter Rennen fahren, wir werden hauptsächlich in Spanien unterwegs sein, bei welcher Rundfahrt steht noch nicht fest, aber ich will natürlich zu den ersten Pro-Tour Rennen in Form kommen, Tirreno-Adriatico ist natürlich ein Ziel, auch als Vorbereitung für Mailand - San Remo, wo ich dieses Jahr in die Top-5 fahren will!

Reporter: Vielen Dank Allan Davis, viel Erfolg und gute Heimreise!

Davis: Vielen Dank!

Ergebnis:

1. Robbie McEwen (DVL) 3h40'50"
2. Thor Hushovd (C.A.) + 0:00
3. Angel Vicioso (LSW) + 0:00
4. Allan Davis (LSW) + 0:00
5. Bernhard Eisel (FDJ) + 0:00
6. Jean-Patrick Nazon (A2R) + 0:00
7. Tom Steels (DVL) + 0:00
8. Hilton Clarke (NIC) + 0:00
9. Kirk O'Bee (HNM) + 0:00
10. Ruslan Pidgornyy (TEN) + 0:00

Gesamtwertung:

1. Jean-Patrick Nazon (A2R) 17h47'02"
2. Robbie McEwen (DVL) + 0:16
3. Allan Davis (LSW) + 0:48
4. Thor Hushovd (C.A.) + 1:20
5. Aaron Kemps (LSW) + 1:50
6. Angel Vicioso (LSW) + 1:56
7. Bernhard Eisel (FDJ) + 2:04
8. Hilton Clarke (NIC) + 2:04
9. Tom Steels (DVL) + 2:04
10. Alexandre Usov (A2R) + 2:04

Punktewertung:

1. Jean-Patrick Nazon (A2R) 130 Punkte
2. Robbie McEwen (DVL) 124
3. Allan Davis (LSW) 98
4. Thor Hushovd (C.A.) 63
5. Bernhard Eisel (FDJ) 63
6. Aaron Kemps (LSW) 54
7. Hilton Clarke (NIC) 43
8. Tom Steels (DVL) 39
9. Alexandre Usov (A2R) 36
10. Jaan Kirsipuu (C.A.) 35

Bergwertung:

1. José Antonio Redondo (LSW) 32 Punkte
2. Fabien Patanchon (FDJ) 16
3. Christian Murro (TEN) 16
4. Evgeni Petrov (LAM) 16
5. Nick Ingels (DVL) 16
6. Gorazd Stangelj (LAM) 14
7. Renaud Dion (A2R) 12
8. Freddy Bichot (FDJ) 10
9. Simon Gerrans (A2R) 10
10. Ciaran Power (NIC) 10

Jungfahrerwertung:

1. Allan Davis (LSW) 17h47'50"
2. Aaron Kemps (LSW) 1:02
3. Bernhard Eisel (FDJ) 1:16
4. Hilton Clarke (NIC) 1:16
5. Matteo Carrara (LAM) 1:42
6. Nick Ingels (DVL) + 1:42
7. Samuel Dumoulin (A2R) + 1:42
8. Christophe Le Mével (C.A.) 1:42
9. Marco Marzano (LAM) 1:42
10. Koen de Koert (LSW) 1:42

Teamwertung:

1. Liberty Seguros - Würth 53h'26"40
2. Davitamon-Lotto + 0:32
3. Credit Agricole + 0:32
4. AG2R Prévoyance + 0:32
5. Navigators Insurance + 1:04
6. Francaise des Jeux + 1:30
7. Team Tenax Salmilano + 1:30
8. Health Net Presented By Maxxis + 1:30
9. Quickstep - Innergetic 1:56
10. Lampre + 4:45

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 350870Beitrag Alpa_Tschino
12.5.2006 - 9:55

Hey Leute, sorry das es jetzt so lange nicht weiterging, aber bin heute erst aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ist zwar alles gut verlaufen und der äußerst unangenehme Verdacht hat sich glücklicherweise nicht bestätigt, bin aber trotzdem von der OP noch etwas angeschlagen. Hoffe, dass ich die nächsten Tage fit genug bin um mehrere Stunden am PC zu verbringen, dann geht's nämlich mit dem AAR weiter.

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jojo1kasparow
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Beitrag: # 350923Beitrag jojo1kasparow
12.5.2006 - 13:16

Hey, ich hoffe, das wird wieder! Dein AAR ist nämlich echt super!

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 351276Beitrag Alpa_Tschino
13.5.2006 - 13:45

01.02.06

Der Januar ist zu Ende, aber nicht ohne, dass ich noch die Ergebnisse der anderen Rennen nachreiche.
In Katar konnten Ausreißer den hochfavorisierten Sprintern bereits einmal ein Schnippchen schlagen. Den Doha International GP gewann im Massensprint Fred Rodriguez von Davitamon-Lotto knapp vor seinem Teamkollegen Henk Vogels und dem Niederländer Bram de Groot in Diensten von Rabobank. Auch die erste Etappe der Tour of Qatar sollte im Massensprint entschieden werden, dieses mal machte Henk Vogels den Anfahrer für Rodriguez und der bedankte sich mit dem zweiten Sieg in Folge! Davitamon-Lotto hat bisher ein richtig starkes Frühjahr! Erst McEwen und jetzt noch Rodriguez und Vogels. Zweiter wurde das sehr aussichtsreiche Sprintertalent Francisco Ventoso von Saunier Duval vor Carlos da Cruz von fdjeux. Bei der zweiten Etappe der Katar-Rundfahrt sollten dann Ausreißer überraschen! Eine sechs Mann starke Gruppe, die unter anderem Leute wie Benoit Joachim von Discovery und Fabrizio Guidi von Phonak beherbergte kam vor dem Hauptfeld ins Ziel! Stärkster in der Gruppe war ganz klar Stéphane Augé von Cofidis! Er holt den siebten Sieg seiner Karriere, in dem er einige Kilometer vor dem Ziel beherzt angriff und sich absetzen konnte, am Ende holte er 56 Sekunden auf Brian Vandborg von CSC! Dritter wurde Kenny Belaey von Chocolades Jacques!
Das letzte Rennen im Januar sollte auch das erste Rennen in Europa sein. Traditionell wurde die Europa-Saison bei eisgen Temperaturen mit dem GP d'Ouverture la Marseillaise in Frankreich eröffnet. Nach 136 km kam es hier zum Massensprint, den der junge Sprinter Hans Dekkers für Agritubel gewinnen konnte! Zweiter wurde Jeremy Hunt von Unibet vor Jochen Summer von ELK!

Für mich ebenfalls Zeit Bilanz zu ziehen aus dem ersten Monat als sportlicher Leiter eines Pro-Tour-Teams! Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich mit meinem Job! Die Jungs im Team sind klasse und haben mich richtig gut aufgenommen! Und schlecht war der Saisonstart sicher auch nicht! Mit dem Sieg bei den australischen Straßenmeisterschaften, sieben Podiumsplätzen bei der Tour Down Under und den diversen Wertungen die wir bei der Rundfahrt abgestaubt haben, können wir sehr zufrieden sein. Als nächste werden wir uns bei der Mallorca Challenge versuchen, dort kommen dann auch die ersten wirklichen Hügeletappen auf mein Team zu, aber ich bin zuversichtlich, dass wir im Februar gute Arbeit leisten werden um den Grundstein für einen erfolgreichen März zu setzen!

Doha International GP

1. Fred Rodriguez (DVL)
2. Henk Vogels (DVL)
3. Bram de Groot (RAB)
4. Frédéric Finot (FDJ)
5. René Weissinger (SKS)
6. Matti Breschel (CSC)
7. Kurt-Asle Arvesen (CSC)
8. Jakob Piil (CSC)
9. Holger Sievers (TLM)
10. Carlos da Cruz (FDJ)

Tour of Qatar - 1. Etappe:

1. Fred Rodriguez (DVL)
2. Francisco Ventoso (SDV)
3. Carlos da Cruz (FDJ)
4. René Weissinger (SKS)
5. Wim Vansevenant (DVL)
6. Samuel Dumoulin (A2R)
7. Henk Vogels (DVL)
8. Kaoru Ouchi (SKS)
9. Stefan Schreck (TMO)
10. Kenny van Hummel (SKS)

Tour of Qatar - 2. Etappe:

1. Stéphane Augé (COF)
2. Brian Vandborg (CSC) + 0:56
3. Kenny Belaey (JAC) + 0:56
4. Fabrizio Guidi (PHO) + 0:56
5. Benoit Joachim (DSC) + 0:56
6. Alessandro Cortinovis (MLR) + 0:56
7. Francisco Ventoso (SDV) + 2:03
8. Henk Vogels (DVL) + 2:03
9. Matti Breschel (CSC) + 2:03
10. Eric Baumann (TMO) + 2:03

GP d'Ouverture la Marseillaise

1. Hans Dekkers (AGR)
2. Jeremy Hunt (UNI)
3. Jochen Summer (ELK)
4. Arnaud Gérard (FDJ)
5. James van Landschoot (LAN)
6. Pieter Ghyllebert (JAC)
7. Dimitry Konyshev (LPR)
8. Wouter Weylandt (QSI)
9. Tomas Vaitkus (A2R)
10. Leonardo Duque (COF)


Des Weiteren auch die Endabrechnung der Kontinental-Tour, sowie Statistiken zu den Siegen. Die Australier dominieren standesgemäß die Januar-Abrechnung in der Einzelwertung! Hier führt Brett Lancaster punktgleich vor Nathan O'Neill! Dritter ist Hans Dekkers nach seinem Sieg in Frankreich! Bei den Teams ist Unibet.com vorne, vor Panaria und Health Net! Unibet ist für mich der Topfavorit auf den Aufstieg in die Pro-Tour! Sie haben mit Carlos Garcia Quesada einen der weltbesten Kletterer im Team und mit Baden Cooke einen weltklasse Sprinter, das muss einfach was werden!
Die meisten Siege der Saison hat Jean-Patrick Nazon mit vier Etappensiegen und dem Gesamtsieg Down Under! Somit Ag2r auch das Team mit den meisten Siegen!

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 351834Beitrag Alpa_Tschino
15.5.2006 - 1:35

03.02.06 - Teil 1

Tour of Qatar

Die Tour of Qatar wurde heute beendet. Zwei Massensprints auf den Etappen drei und vier und bei der fünften und letzten Etappe konnte zum zweiten mal überraschend eine kleine Gruppe triumphieren.
Bei der dritten Etappe kam es am Ende zu einem Massensprint! Henk Vogels von Davitamon-Lotto hatte heute die schnellsten Beine und konnte seinen ersten Saisonsieg feiern. Er verwies den starken Francisco Ventoso und Luciano Pagliarini auf die Plätze, damit zwei mal Saunier auf dem Podest, starke Teamleistung!
Auf der vierten Etappe zeigte Saunier durch starke Teamarbeit und mit Ventoso, dem wahrscheinlich schnellsten Anfahrer in diesem Rennen, was möglich ist! Pagliarini ersprintet sich den Etappensieg, seinen achten Sieg als Profi vor dem überraschend starken Arvesen vom Team CSC und dem Sieger vom Vortag Henk Vogels!
Auf der fünften Etappe kamen mit Samuel Dumoulin von Ag2r, Marcel Sieberg von Wiesenhof-Akud, Christophe Riblon ebenfalls Ag2r und Frederick Veuchelen von Chocolade Jacques vier Mann in dieser Reihenfolge vor dem Feld ins Ziel. Dumoulin war sowieso der schnellste Mann in der Gruppe und mit noch einem Helfer war Ag2r da vorne natürlich unschlagbar. Das Feld kam mit 45 Sekunden Rückstand ins Ziel, Ventoso gewann den Sprint des Feldes.
Damit gewinnt Stéphane Augé mit deutlichem Vorsprung die Tour of Qatar durch einen glücklichen Ausreißversuch vor Dumoulin und Guidi! Die Punktewertung entschied Henk Vogels für sich, der Australier konnte bei jeder Etappe in die Top-10 sprinten, das reichte für die Sonderwertung! Bester Jungprofi wurde Samuel Dumoulin und die Teamwertung entscheidet Cofidis für sich! Alles in allem eine interessante Rundfahrt mit ordentlichen Sprintern am Start, die man im Laufe der Saison sicherlich noch beachten muss!

3. Etappe:

1. Henk Vogels (DVL)
2. Francisco Ventoso (SDV)
3. Luciano Pagliarini (SDV)
4. Marcel Sieberg (WIE)
5. Kurt-Asle Arvesen (CSC)
6. Matti Breschel (CSC)
7. Kenny van Hummel (SKS)
8. Fabrizio Guidi (PHO)
9. André Greipel (TMO)
10. René Weissinger (SKS)

4. Etappe:

1. Luciano Pagliarini (SDV)
2. Kurt-Asle Arvesen (CSC)
3. Henk Vogels (DVL)
4. Stefan Schreck (TMO)
5. Frédéric Finot (FDJ)
6. Carlos da Cruz (FDJ)
7. Matti Breschel (CSC)
8. Christian Leben (WIE)
9. Eric Baumann (TMO)
10. David Vitoria (PHO)

5. Etappe:

1. Samuel Dumoulin (A2R)
2. Marcel Sieberg (WIE) + 0:00
3. Christophe Riblon (A2R) + 0:00
4. Frederick Veuchelen (JAC) + 0:00
5. Francisco Ventoso (SDV) + 0:45
6. Henk Vogels (DVL) + 0:45
7. Stefan Schreck (TMO) + 0:45
8. Frédéric Finot (FDJ) + 0:45
9. Eric Baumann (TMO) + 0:45
10. Matti Breschel (CSC) + 0:45

Gesamtwertung:

1. Stéphane Augé (COF)
2. Samuel Dumoulin (A2R) + 1:06
3. Fabrizio Guidi (PHO) + 1:10
4. Brian Vandborg (CSC) + 1:10
5. Alessandro Cortinovis (MRM) + 1:16
6. Marcel Sieberg (WIE) + 1:20
7. Henk Vogels (DVL) + 1:51
8. Luciano Pagliarini (SDV) + 1:57
9. Francisco Ventoso (SDV) + 1:59
10. Fred Rodriguez (DVL) 2:07

Punktewertung:

1. Henk Vogels (DVL) 78
2. Francisco Ventoso (SDV) 67
3. Samuel Dumoulin (A2R) 53
4. Marcel Sieberg (WIE) 49
5. Kurt-Asle Arvesen (CSC) 47

Nachwuchswertung:

1. Samuel Dumoulin (A2R)
2. Brian Vandborg (CSC) + 0:04
3. Marcel Sieberg (WIE) + 0:14
4. Francisco Ventoso (SDV) + 0:53
5. Eric Baumann (TMO) 1:21

Teamwertung:

1. Cofidis
2. Chocolade Jacques + 0:11
3. Team CSC + 0:56
4. Phonak + 0:56
5. Milram + 0:56

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 352353Beitrag Alpa_Tschino
16.5.2006 - 19:34

03.02.06 - Teil 2

Doch auch in Europa wurden schon Rennen gefahren, während sich unser Team weiter im straffen Trainingsprogramm befindet um für die ersten großen Höhepunkte Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico in Form zu kommen. Das läuft soweit auch ganz gut. Jörg Jaksche strebt seinen zweiten Gesamtsieg beim "Rennen zur Sonne" an, während Allan Davis ebenfalls immer stärker wird um bei Tirreno-Adriatico zu glänzen und seinem großen Ziel, den Top-5 bei Mailand-San Remo näher zu kommen! Für uns startet auch bald die Mallorca-Rundfahrt, was für Sprinter und echte Hügelfahrer, eine anspruchsvolle Rundfahrt, wo ich nicht nur auf Vorbereitung der Kapitäne ziele, sondern vielen jungen Fahrern und Helfern auch die Chance geben will mal ein bisschen auf eigene Kappe zu fahren. Schon jetzt kann ich verraten, wir werden in Gruppen sehr aktiv sein.
Jetzt zu meinen Berichterstattungen der weiteren Rennen der letzten Tage.

Étoile de Bessèges

Drei Etappen sind beim "Stern von Bessèges" bislang absolviert und der Dominator dieser Rundfahrt ist bislang der Rad-Opa Dimitry Konyshev von LPR. Der 40-jährige, der eine wirklich beeindruckende Karriere hinter sich hat, scheint 2006 noch mal angreifen zu wollen! Er gewann sowohl die erste, als auch die zweite Etappe der Rundfahrt und wurde auf der dritten Etappe sagenhafter Zweiter. Die erste Etappe sollte direkt mal klären, wer in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden darf. Auf der ziemlich hügeligen Strecke kam am Ende ein 20 Mann starke Favoritengruppe vor dem Feld ins Ziel. Konyshev gewann den Sprint der Gruppe vor Nico Eeckhout von Chocolade Jacques und dem Dritten der letztjährigen WM, Anthony Geslin von Bouygues Télécom!
Auf der zweiten Etappe bestätigte der Russe seine fantastische Frühform und gewann das flache Teilstück im Massensprint vor Hans Dekkers von Agritubel und Eeckhout.
Die dritte Etappe war dann mal wieder ein Ding der schnellen und alten Männer. Dieses mal gewann nämlich Marco Zanotti von Unibet das Teilstück vor Konyshev und Jeremy Hunt, ebenfalls von Unibet.
Damit führt Konyshev weiter die Gesamtwertung an und momentan ist er klar der Topfavorit auf den Sieg bei der Étoile! Aber mal ehrlich, wer würde ihm so einen schönen Erfolg nicht noch mal gönnen?

1. Etappe:

1. Dimitry Konyshev (LPR)
2. Nico Eeckhout (JAC)
3. Anthony Geslin (BTL)
4. Marcus Ljungqvist (CSC)
5. Matthieu Sprick (BTL)
6. Cesary Zamana (INT)
7. Johan Coenen (UNI)
8. Frédéric Amorison (LAN)
9. Pieter Mertens (DVL)
10. Christophe Brandt (DVL)

Insgesamt 20 Mann mit gleicher Zeit.

2. Etappe:

1. Dimitry Konyshev (LPR)
2. Hans Dekkers (AGR)
3. Nico Eeckhout (JAC)
4. James Vanlandschoot (LAN)
5. Mathieu Drujon (AUB)
6. Wouter Weylandt (QSI)
7. Garrett Peltonen (HNM)
8. Florian Morizot (AUB)
9. Sebastien Hinault (C.A.)
10. Paul Manning (LAN)

3. Etappe:

1. Marco Zanotti (UNI)
2. Dimitry Konyshev (LPR)
3. Jeremy Hunt (UNI)
4. Wouter Weylandt (QSI)
5. Steven Caethoven (JAC)
6. Nico Eeckhout (JAC)
7. Hans Dekkers (AGR)
8. James Vanlandschoot (LAN)
9. Jürgen van Loocke (LAN)
10. Anthony Geslin (BTL)


Tour of Langkawi

Auch in Malaysia werden Rennen gefahren, hier ist heute die große Landesrundfahrt gestartet. Richtige Berge und harte Zeitfahren stehen hier für die Fahrer über zehn Etappen auf dem Programm. Es wird also schon ein echter Rundfahrer als Gesamtsieger ganz oben stehen, so früh in der Saison passiert das nicht oft. Die erste Etappe wurde heute gefahren, es kam auf dem sehr flachen ersten Teilstück erwartungsgemäß zum Massensprint, den die hochfavorisierte Sprinterequipe von Aqua & Sapone für sich entschied. Doppelsieg für die Italiener, Gabriele Balducci gewinnt vor Guiseppe Palumbo. Platz drei ging an Manuel Ortega von Andalucia - Paul Versan.

1. Etappe:

1. Gabriele Balducci (ASA)
2. Guiseppe Palumbo (ASA)
3. Manuel Ortega (APV)
4. Lénaic Olivier (AGR)
5. Artur Gajek (WIE)
6. Bram de Groot (RAB)
7. Denis Bertolini (ASA)
8. Davide Vigano (QSI)
9. Andrus Aug (ASA)
10. Brett Lancaster (PAN)
Zuletzt geändert von Alpa_Tschino am 21.5.2006 - 4:01, insgesamt 1-mal geändert.

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 353493Beitrag Alpa_Tschino
20.5.2006 - 19:07

04.02.06

Morgen ist es endlich soweit. Die erste Rundfahrt im Heimatland meines neuen Teams wird beginnen. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auch schon sehr darauf wieder im Teamwagen zu sitzen und Anweisungen an meine Jungs zu verteilen. Auch wenn hier manche die Rundfahrt nur als Vorbereitung nutzen werden, wir werden eine schlagkräftige Truppe aufstellen, die in der Lage sein wird Siege zu feiern!
Auch heute wurden natürlich weitere Rennen gefahren, die ich mit großem Interesse verfolgt habe.

Étoile de Bessèges

Es war die vierte Etappe und zugleich die letzte Chance für die Verfolger in der Gesamtwertung Dimity Konyshev noch die Führung abzunehmen. Es sollte zwar keine leichte Etappe werden, doch es kamen trotzdem 46 Mann mit der gleichen Zeit ins Ziel. Konyshev wusste natürlich, dass er nicht unnötig Kraft vergeuden muss und gar nichts riskieren braucht, so kam er ganz in Ruhe als 23. ins Ziel! Sein ärgster Konkurrent Nico Eeckhout konnte zwar die Etappe gewinnen, aber außer den Zeitgutschriften konnte er Konyshev nichts abnehmen. Der Belgier verwies den starken Marco Zanotti von Unibet und Mathieu Drujon von Auber 93 auf die Plätze.

4. Etappe:

1. Nico Eeckhout (JAC)
2. Marco Zanotti (UNI)
3. Mathieu Drujon (AUB)
4. Garrett Peltonen (HNM)
5. Wouter Weylandt (QSI)
6. Johan Coenen (UNI)
7. Francesco Bellotti (CA)
8. Mickael Buffaz (AGR)
9. Florian Morizot (AUB)
10. Marcus Ljungqvist (CSC)

Insgesamt 46 Fahrer mit gleicher Zeit.

Tour of Langkawi

Auch in Malaysia ging es in die zweite Runde. Wieder eine völlig flache Etappe, aber das wird sich schon morgen ändern. Hier waren die Jungs von Acqua & Sapone die großen Favoriten, nach dem Doppelsieg gestern. Der Kapitän Gabriele Balducci gewann auch die heutige zweite Etappe im Massensprint vor Bram de Groot von Rabobank und dem jungen Deutschen Felix Odebrecht vom Team Wiesenhof Akud! Schönes Ergebnis für ihn und sein Team! Balducci bleibt natürlich in der Gesamtwertung vorne, aber das wird morgen höchstwahrscheinlich wieder ganz anders aussehen, wir können gespannt sein.

2. Etappe:

1. Gabriele Balducci (ASA)
2. Bram de Groot (RAB)
3. Felix Odebrecht (WIE)
4. Andrus Aug (ASA)
5. Francesco Chicchi (WSI)
6. Mirko Allegrini (PAN)
7. Davide Vigano (WSI)
8. Manuel Ortega (APV)
9. Nico Sijmens (LAN)
10. Brett Lancaster (PAN)

GP Costa degli Etruschi

Auch in Italien wurde gestern das neue Radsportjahr eingeleitet. Mit einem nicht ganz flachen Eintagesrennen, was normalerweise jedoch ein Ding der Sprinter ist. Doch gestern nicht. Mattia Gavazzi heißt der junge Mann vom Team LPR, der den Sprintern einen Strich durch die Rechnung machen konnte und als einzig verbliebener aus einer Spitzengruppe am Ende mit 33 Sekunden vor dem Feld ins Ziel kam! Der größte Erfolg in seiner bislang noch so jungen Profi-Karriere! Den folgenden Massensprint entschied etwas überraschend nicht Crescenzo d'Amore für sich. Er wurde "nur" Dritter und musste sich Michiel Elijzen von Cofidis geschlagen geben!

1. Mattia Gavazzi (LPR)
2. Michiel Elijzen (COF) + 0:33
3. Crescenzo d'Amore (ASA)
4. Christian Moreni (COF)
5. Maximiliano Richeze (PAN)
6. Alberto Ongarato (MRM)
7. Matteo Primao (PAN)
8. Matteo Tosatto (QSI)
9. Frédéric Finot (FDJ)
10. Mathieu Ladagnous (FDJ)

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 353649Beitrag Alpa_Tschino
21.5.2006 - 4:56

05.02.06 - 1. Teil

Mallorca Challenge - 1. Etappe:

Bild

Heute sollte nun also die Mallorca-Challenge starten. Die erste Etappe war ein komplett flacher Rundkurs durch Palma. Es waren heute nur 10° und es war ziemlich bewölkt, vom Regen blieben die Fahrer zwar verschont, doch trotzdem ein ziemlich mieses Wetter.
Der Kader, den ich für dieses Rennen zusammenstellte, hörte sich wie folgt an: Angel Vicioso, Aaron Kemps, Sergio Paulinho, José Antonio Redondo, Koen de Koert, Ivan Santos, Javier Ramirez, José Joaquin Rojas.
Vicioso war hier unser Kapitän und er hat mit Paulinho noch einen starken Edelhelfer am Start. Der Rest wird bevorzugt Helferaufgaben übernehmen und darf auch ausreißen.
Die Buchmacher waren heute Davitamon-Lotto Fans. Mit Robbie McEwen, Leon van Bon und Tom Steels kamen nämlich all ihre Topfavoriten aus dem belgischen Team. Trotzdem rechnete ich mir mit Vicioso im Sprint heute einiges aus, der Junge war gut drauf.
Von der heutigen Etappe gibt es nicht so viel zu berichten, daher nur eine Zusammenfassung. Nach wenigen Kilometern bildete sich eine neun Mann starke Spitzengruppe, initiiert von Xavier Tondo (REG). Es folgten Stéphane Augé (COF), Juan Lopez Gomis (ECV), Juan José Cobo Acebo (SDV), Hannes Blank (TLM), Rodrigo Garcia (KAI), Andoni Aranaga (EUS), Hector Guerra (LAL),Pedro Luis Marichalar (APV).

Bild

Julio Garcia (MOL) machte sich einige Kilometer später auf die Verfolgung, doch er sollte die Gruppe niemals einholen.
Der größte Vorsprung lag bei 3:30 Minuten, dann begann das Feld sich wieder heranzuarbeiten. Rabobank für Freire, Davitamon-Lotto für McEwen und Phonak für Clerc waren alle am arbeiten. Sie holten die Ausreißer nacheinander ein. Stéphane Augé kämpfte sich vorne alleine weg und leistete Widerstand gegen das heranrauschende Feld. Dort hab es dann einen Massensturz. Zehn Fahrer gingen zu Boden, darunter leider auch unser Ivan Santos! Doch glücklicherweise konnte er wieder auf das Rad steigen und unverletzt weiterfahren. Neben ihm haute es noch Thomas Dekker und Marc Wauters (RAB), Jorge Ferrio (MOL), Manuel Lloret (ECV), José Miguel Elias Galindo (REL), Gorka Gonzales (EUS), Holger Sievers (TLM), Leonardo Piepoli und José Angel Gomez Marchante (SDV). Marchante hat es besonders schlimm getroffen, er musste das Rennen vorzeitig beenden. Ein Patellar Sehnenriss wird ihn erstmal einige Wochen außer Gefecht setzen.

Bild

Vorne sicherte sich derweil Vicioso das Hinterrad von McEwen und es ging in den Sprint. Augé immer noch vorne, doch es sollte richtig eng werden. Vicioso hält das Hinterrad von McEwen, ist aber nicht stark genug um am Australier vorbeizugehen! Die Etappe gewinnt überraschend Augé von Cofidis als letzter Ausreißer, ganz knapp vor den Sprintern.

Bild

Hier feiert Stéphane Augé seinen ersten Saisonsieg und der 31-jährige Franzose übernimmt die Führung in Gesamt- und Punktwertung. Doch morgen wird es schon wieder anders aussehen, zwar wieder eine recht flache Etappe, aber lang genug für das Feld um eine vernünftige Verfolgung zu organisieren. Außerdem noch drei Bergwertungen, da kann man sich auch schon mal zeigen, wir werden es auf jeden Fall tun.

Bild

1. Stéphane Augé (COF)
2. Robbie McEwen /DVL)
3. Angel Vicioso (LSW)
4. Alberto Benito Guerrero (MOL)
5. Jimmy Casper (FDJ)
6. Aurélien Clerc (PHO)
7. Hector Guerra Garcia (LAL)
8. Oscar Freire (RAB)
9. Rodrigo Garcia (KAI)
10. Xavier Tondo (REL)

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Beitrag: # 353885Beitrag Alpa_Tschino
21.5.2006 - 19:28

05.02.06 - 2. Teil

Étoile de Bessèges

Die erste Rundfahrt durch Europa ist heute beendet worden. Der überraschende Sieger heißt Dimitry Konyshev, nach dem sich auf dem fünften und letzten Teilstück sechs Ausreißer davon machten und den Rest vom Feld erst im Ziel wieder sahen! Die Etappe gewann Jan Kuyckx von Davitamon-Lotto, der 26-jährige Belgier holte den sechsten Sieg in seiner Karriere! Wie ihr sicherlich bemerkt habt, bin ich ein kleiner Statistikfan und möchte daher noch hinzufügen, dass Kuyckx auch der einzige Pro Tour-Fahrer ist, der bei der Rundfahrt eine Etappe gewann! Platz zwei belegte Fabien Sanchez von Cofidis vor Sebastian Skiba aus Polen, von Intel-Action!
Das Feld kam mit 1:13 Minuten Rückstand ins Ziel, Eeckhout gewann den Sprint um Platz sieben vor dem Gesamtsieger Konyshev!
Eeckhout bleibt damit in der Gesamtwertung nur Platz zwei mit gerade mal sechs Sekunden Rückstand vor dem Schweden Marcus Ljungqvist von CSC!
Die Punktewertung entschied Eeckhout allerdings für sich, er holte 92 Punkte und verwies wenigstens hier Konyshev auf den zweiten Rang. Dritter wurde Marco Zanotti von Unibet, der im Gegenzug die Bergwertung vor Konyshev und Eeckhout gewann.
Bester Jungprofi war Johan Coenen von Unibet vor den beiden Davitamon-Fahrern Johan Vansummeren und Pieter Mertens! Die Teamwertung gehörte Davitamon-Lotto mit 1:13 Vorsprung auf Quickstep und 2:01 auf CSC auf Rang drei.

5. Etappe:

1. Jan Kuyckx (DVL)
2. Fabien Sanchez (COF)
3. Sebastian Skiba (INT)
4. Michael Sayers (HNM)
5. Benoit Poilvet (CA)
6. Andrea Peron (CSC)
7. Nico Eeckhout (JAC) + 1:13
8. Dimitry Konyshev (LPR) + 1:13
9. Jeremy Hunt (UNI) + 1:13
10. Mathieu Drujon (AUB) + 1:13

Gesamtwertung:

1. Dimitry Konyshev (LPR)
2. Nico Eeckhout (JAC) + 0:06
3. Marcus Ljungqvist (CSC) + 0:52
4. Johan Coenen (UNI) + 0:56
5. Johan Vansummeren (DVL) + 0:58
6. Frédéric Amorison (LAN) + 0:58
7. Geert Verheyen (QSI) + 0:58
8. Bram Tankink (QSI) + 0:58
9. Christophe Brandt (DVL) + 0:58
10. Cesary Zamana (INT) + 0:58

Punktewertung:

1. Nico Eeckhout (JAC) 92
2. Dimitry Konyshev (LPR) 84
3. Marco Zanotti (UNI) 65
4. Mathieu Drujon (AUB) 38
5. Hans Dekkers (AGR) 38

Bergwertung:

1. Marco Zanotti (UNI) 15
2. Dimitry Konyshev (LPR) 12
3. Nico Eeckhout (JAC) 12
4. Marcus Ljungqvist (CSC) 9
5. Benoit Poilvet (CA) 8

Jungfahrerwertung:

1. Johan Coenen (UNI)
2. Johan Vansummeren (DVL) + 0:02
3. Pieter Mertens (DVL) + 1:01
4. Matthieu Sprick (BTL) + 1:01
5. Anthony Geslin (BTL) + 1:49

Teamwertung:

1. Davitamon-Lotto
2. Quickstep-Innergetic + 1:13
3. Team CSC + 2:01
4. Unibet.com + 5:15
5. Team LPR + 5:15

Tour of Langkawi

In Malaysia ging es heute in die Cameron Highlands, eine richtig schwere Begretappe wartete auf die Fahrer und den Gesamtführenden Gabriele Balducci! Der Mann war sicher noch nie als großer Kletterer bekannt, aber das Führungstrikot scheint im Flügel zu verleihen! Er kam bei der wirklich schweren Bergankunft in der zweiten Gruppe mit gerade mal 32 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger an und behält somit das Führungstrikot weiterhin, unglaublich!
Die Etappe gewann José Serpa von Selle Italia vor Alexandr Kolobnev von Rabobank und Carlos Dominguez von Unibet! Balducci landete auf Rang vier zusammen mit drei Barloworld-Fahrern! Die Spitzenkletterer David George, Ryan Cox und Felix Cardenas kam zusammen mit dem Sprinter ins Ziel!
Die nächsten Tage sind wieder was für die Sprinter, hier kann Balducci durch Zeitgutschriften wieder einen Vorsprung herausfahren, doch ob er den auch im Zeitfahren und in den Genting Highlands verteidigen kann? Abschreiben sollte man ihn zumindest nicht!

3. Etappe:

1. José Serpa (CLM)
2. Alexandr Kolobnev (RAB) + 0:00
3. Carlos Dominguez (UNI) + 0:00
4. Gabriele Balducci (ASA) + 0:32
5. David George (BAR) + 0:32
6. Ryan Cox (BAR) + 0:32
7. Felix Cardenas (BAR) + 0:32
8. Giuseppe Palumbo (ASA) + 0:41
9. Gabriele Missaglia (CLM) + 0:58
10. Seweryn Kohut (MIE) + 0:58

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 357448Beitrag Alpa_Tschino
5.6.2006 - 18:10

Dieses mal leider ohne Screens

06.02.06 - 1. Teil

Mallorca-Challenge - 2. Etappe:

Die heutige zweite Etappe führte über 170km weitgehend flach über die beliebte Urlaubsinsel. Gestartet wurde in Port d'Alcudia, was auch gleichzeitig wieder der Zielort war, eine kleine Runde wurde somit gefahren. Bei starker Bewölkung und nur 10°C standen den Fahrern als einzige Schwierigkeiten drei kleine Bergwertungen der dritten Kategorie auf dem Programm. Es sollte was für die Sprinter werden und das sahen auch die Buchmacher so. Ihre Topfavoriten waren McEwen, Steels und Casper. Doch auch wir wollten heute mit Vicioso und Kemps im Finale ein Wörtchen mitreden. Gerade Vicioso fühlte sich gestern sehr stark, sagte er am Abend zu mir. Er sollte sowieso als Kapitän starten und bei den kleinen Rundfahrten im Frühjahr in Spanien glänzen.
Das Rennen begann heute früh sehr hektisch. Bereits nach sechs Kilometern gingen die ersten Attacken und es kam eine Vierergruppe weg. Pedro Luis Marichalar von Andalucia-Paul Versan, David Herrero von Euskaltel, Hannes Blank vom Team Lamonta und unser Ivan Santos, der es auf die Bergwertungen abgesehen hatte. Die vier arbeiteten gut zusammen und der Vorsprung wuchs schnell. Bei Rennkilometer 36 kam es dann zur ersten Bergwertung des Tages. Ein 2,5 km langer Anstieg mit einer Durchschnittssteigung von 3,8% und einer Maximalsteigung von 4,6%. Also nicht wirklich furchteinflößend, dennoch musste man da erstmal hoch. Und das schaffte Herrero besonders gut, er staubte die sechs Punkte vor Santos und Marichalar ab.
Beim Zwischen sprint an Rennkilometer 55 war der Vorsprung beim Höchstwert von fast neun Minuten angekommen. Es arbeitete zur Zeit nur Cofidis im Feld. Den Sprint holte sich Marichalar vor Herrero und Santos. Was folgte war der hart arbeitende Zug von Davitamon-Lotto, der nun für Tempo im Feld sorgte.
Die zweite Bergwertung sollte auch gleich die schwerste Bergwertung werden. Nach 77 Kilometern ging es zwar nur 2,3 km bergauf, dafür mit immerhin 5,8% Steigung im Schnitt und einer maximalen Steilheit von 7% zum Ende der Steigung hin. Wieder war Herrero der stärkste in der Gruppe und für Santos reichte es nur für Platz zwei vor Marichalar.
60 km vor dem Ziel hatten die vier immerhin noch einen Vorsprung von fünfeinhalb Minuten, doch jetzt stieg neben Davitamon-Lotto und Cofidis auch noch Phonak in die Nachführarbeit ein. Der zweite Zwischensprint bei Kilometer 118 endete genau so wie der erste mit einem Sieg von Marichalar. Das letzte mal sollten die vier an der Spitze also an der letzten Bergwertung auf sich aufmerksam machen. 1,9 km lang mit einer Durchschnittssteigung von 4,1% und einer maximalen Steigung von 4,8%. Ein sehr gleichmäßiger Anstieg an dem dieses mal Santos der stärkste war. Er forcierte das Tempo und holte sich die volle Punktzahl. Herrero konnte Rang zwei verteidigen und trägt damit morgen das Bergtrikot!
Zwölf Kilometer vor Schluss kam es dann zum Zusammenschluss. Das Tempo im Feld blieb hoch und kurz darauf fielen sogar welche aus dem Hauptfeld zurück. Blank, Herrero und Marichalar aus der Spitzengruppe. Moinard von Cofidis, der sehr viel für Augé gearbeitet hat und sehr überraschend, Ivan Parra! Der Mann der im letzten Jahr zwei Dolomiten-Etappen beim Giro gewann scheint in miserabler Verfassung zu sein. Aber er hat ja noch ca. drei Monate bis zum Giro.
Dann kam es also zum Massensprint. Vicioso hatte das Hinterrad von Clerc erwischt, der vor sich Jalabert als letzten Anfahrer hatte. Hinter Vicioso dann McEwen und Kemps, während 3 Molinos einen eigenen richtig starken Zug auf der anderen Straßenseite aufbaute. Warum Davitamon-Lotto das nicht tat, wird wohl immer deren Geheimnis bleiben. So kam es zum Sprint und Guerrero von 3 Molinos war mit seinem Zug stärker als Phonak und ging mit Vorsprung in den Sprint. McEwen kam aus dem Windschatten und holte Vicioso und Clerc noch ein, doch für Guerrero hat es nicht mehr ganz gereicht! Der stärkste heute nur auf Rang zwei, so ist das eben manchmal im Leben! Schade, dass Vicioso das Podium verpasst hat, an Clerc kam er einfach nicht vorbei. Kemps noch mit einem ordentlichen sechsten Platz. Überragend ist es nicht, aber wir sind zufrieden.
Neuer Gesamtführender im Übrigen Robbie McEwen, das Punktetrikot trägt stellvertretend Guerrero und bester Bergfahrer ist David Herrero! Doch morgen wird sich einiges ändern, es steht eine Bergankunft an, ich rechne damit, dass es Abstände geben wird und wir wollen mit Vicioso morgen angreifen, dass muss klar sein! Ich bin schon richtig heiß auf die Etappe, ich habe ein richtig gutes Gefühl.

Ergebnis:

1. Alberto Benito Guerrero (3MO)
2. Robbie McEwen (DVL)
3. Aurélien Clerc (PHO)
4. Angel Vicioso (LSW)
5. Pedro Miguel Lopes (LAL)
6. Aaron Kemps (LSW)
7. Isidro Cerrato (3MO)
8. Tom Steels (DVL)
9. Jimmy Casper (FDJ)
10. David Garcia (LAL)

Alpa_Tschino
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Beitrag: # 357453Beitrag Alpa_Tschino
5.6.2006 - 18:29

06.02.06 - 2. Teil:

Tour of Langkawi - 4. Etappe:

Die nächste Etappe in Malaysia stand heute an. Was gibt es zu sagen? Nicht viel!
Es war völlig flach und kam zu einem Massensprint, den mal wieder Aqua & Sapone dominierte. Balducci hat den Berg gestern gut verkraftet und gewinnt den Massensprint vor Chicchi und Aug und behält damit auch seine Gesamtführung vor Serpa. Doch der wird morgen wieder zuschlagen können, wenn es in die gefürchteten Genting Highglands geht. Eine sehr lange Bergankunft wartet morgen auf das Feld, wird Balducci wieder so überraschen können?

Ergebnis:

1. Gabriele Balducci (ASA)
2. Francesco Chicchi (QSI)
3. Andrus Aug (ASA)
4. Gerald Ciolek (WIE)
5. José Serpa (CLM)
6. Davide Vigano (QSI)
7. Manuel Ortega (APV)
8. Mirko Allegrini (PAN)
9. Carlo Westphal (WIE)
10. Nico Sijmens (LAN)

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