Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

udo_bölts
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Beitrag: # 396475Beitrag udo_bölts
8.11.2006 - 9:05

[quote="Alejandro V."]Die Mauer von Muur? ;)

Eine kleine Lapalie in einem großartigen AAR, den ich immer wieder mit großem Vergnügen lese. Das mit den Siegen kommt schon noch, ich bin erstmal auf den Giro gespannt.[/quote

Upps, na klar kennst du nicht ,,Die Mauer von Mauer?" *g*. Da war ich wohl mit den Gedanken woanders. Danke für den Hinweis. Ich habe die Stelle gleich verbessert. Das Lob nehme ich jedoch trotzdem dankend an.
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udo_bölts
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Beitrag: # 396786Beitrag udo_bölts
10.11.2006 - 17:00

22. April 2006
Ete - was geht?

Heute war für Ete Zabel erneut die Chance, bei der Niedersachsen Rundfahrt seinen ersten Etappensieg zu feiern. Auf dem 146 Kilometer langen Teilstück von Herzberg nach Göttingen sollte Ete eigentlich nur Ausreißer (und die eigenen Nerven???) fürchten.

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Das erste große Ziel des Tages war jedoch, dass Igor Abakoumov, der momentane Träger des Bergtrikots, bei der ersten Bergwertung nach 18 Kilometern Punkte sammel konnte. Dies gelang schließlich auch. Igor wurde zweiter und konnte sich weitere wichtige Punkte erhaschen.

Aus diesem Kampf um die Bergpunkte entstannt dann direkt die Fluchtgruppe des Tages. Drei Fahrer, darunter Igor, setzten sich vom Feld ab und fuhren einen Maximalvorsprung von 6`30 heraus.

Im Feld hatte man jedoch alles unter Kontrolle. Milram, Gerolsteiner und das Team Sparkasse drückten nach der Hälfte des Rennens auf die Tube, und 23 Kilometer vor Ziel war der Ausreißversuch beendet. Aber immerhin hatte Igor das Bergtrikot verteidigt.

Nun ging es in die heiße Phase, der Sprint rückte immer näher. Vor allem das Team Sparkasse baute in der Endphase einen lehrbuchreifen Zug für ihren Sprinter Christian Lademann auf, doch am Ende sollte es für ihn nur zu Rang zwei reichen. Allerdings landete er damit deutlich vor Ete, der heute nur auf einem enttäuschenden Rang 10 kam. Er war irgendwie eingebaut und hatte dazu noch auf das falsche Hinterrad gesetzt. Dumm gelaufen. So langsam werden die Ausreden von Ete immer einfacher. Vielleicht fehlt ihm einfach die Endgeschwindigkeit.

Die größte Endgeschwindigkeit hatte heute erneut Mirco Lorenzetto vom Team Milram, der damit seinen zweiten Etappensieg bei der Rundfahrt feiern konnte. Sein Teamkollege Elia Rigotto bleibt weiterhin Gesamtführender.

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Jetzt bleibt die Hoffnung auf morgen. Dort wird das Terrain allerdings deutlich anspruchsvoller. Vielleicht geht da für Ete was. Morgen findet aber auch Lüttich-Bastogne-Lüttich statt. Vielleicht kann dort Schumi mal einen raushauen. Und wenn es dort nicht klappen sollte, dann haben wir morgen noch bei der Ronde van Noord Holland die Chance auf einen Sieg.

Ergebnisse:

4. Etappe Niedersachsen Rundfahrt:


1. Mirco Lorenzetto (Milram)
2. Christian Lademann (Team Sparkasse)
3. Gerhard Trampusch (Wiesenhof-Akud)
4. Dennis Pohl (Hein von Heiden)
5. Christoph von Kleinsorgen (Team Lamonta)
...
10. Erik Zabel (Capitol)

Gesamtwertung:

1. Elia Rigotto (Milram)
2. Marcin Osinski (Intel-Action) +32
3. Felix Odebrecht (Wiesenhof-Akud) +40
4. René Schild (Regiostrom-Senges) +40
5. Serge Herz (Hein von Heiden) +48
...
10. Erik Zabel (Capitol) +2`34
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udo_bölts
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Beitrag: # 396906Beitrag udo_bölts
11.11.2006 - 14:34

23. April 2006
Ein Sieg im falschen Rennen - Ärger von ganz Oben

Heute waren meine Teamkollegen gleich bei drei Rennen im Einsatz. Zunächst fand heute am Vormittag und frühen Mittag die Abschlussetappe der Niedersachsen Rundfahrt statt. Heute war die Chance da, das Gesamtklassement noch einmal gewaltig durcheinander zu würfeln, da auf den 135 Kilometern von Göttingen nach St. Andreasberg insgesamt 9 Bergwertungen auf die Fahrer warteten.

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Bei der Niedersachsen Rundfahrt hatte das Team heute gleich drei große Ziele. Zum einen wollte man Ete zum Etappensieg und einer guten Gesamtplatzierung fahren, zum anderen sollte Igor Abakoumov sein Bergtrikot vertreidigen.

Letzter gelang sogar recht souverän. Igor war Teil einer fünfköpfigen Spitzengruppe und konnte so auf der Flucht zahlreiche Bergpunkte sammeln. Als 30 Kilometer vor dem Ziel die Flucht beendet war, stand Igor als sicherer Sieger der Bergwertung fest.

Im Feld ging es heute sehr hektisch zu. Meine Teamkollegen wollten noch einmal alles versuchen um Ete vielleicht doch noch den Gesamtsieg zu ermöglichen. Vor allem Paul Martens und Piet Roojakkers arbeiteten sehr stark und dezimierten das Hauptfeld zum Schlussanstieg auf 25 Fahrer.

Leider gelang es ihnen nicht, den Gesamtführenden Rigotto (Milram) zu distanzieren. Dafür wurde man aber andere, in der Gesamtwertung aussichtsreich platzierte Fahrer loszuwerden. Ete war natürlich auch noch in der Kopfgruppe und konnte sich heute Hoffnungen auf den Etappensieg machen.

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Allerdings konnte sich kurz vor dem Ziel doch noch ein Fahrer aus der Spitzengruppe absetzen. Thomas Ziegler vom T-Mobile Team hatte den richtigen Riecher und konnte seinen knappen Vorsprung bis ins Ziel retten. Ete wurde heute Etappensechster und konnte sich dadurch in der Gesamtwertung immerhin auf Rang 4 nach vorne schieben. Der Rundfahrtsieg ging an Elia Rigotto (Milram)

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Nach dem Ende der Niedersachsen Rundfahrt schaltete ich im Fernsehen Lüttich-Bastogne-Lüttich ein. Dort hatten wir mit Schumi und Karsten Kroon immerhin zwei Fahrer mit Außenseiterchancen im Rennen.

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Ich hatte anscheinend genau im richtigen Moment eingeschaltet. Gut 35 Kilometer vor dem Ziel wurde die Fluchtgruppe des Tages vom noch gut 50 Fahrer umfassenden Feld eingeholt. Ich sah in dieser großen Gruppe von meinem Team noch vier Trikots: Das von Schumi, Karsten, Wim van Huffel und Laurens Ten Dam. Damit hatten wir eigentlich eine gute Ausgangssituation.

Kurz darauf kamen die ersten Attacken der Favoriten. Mit dem Quartett Paolo Bettini, Danilo Di Luca, Alejandro Valverde und Samuel Sanchez versuchten es gut 30 Kilometer vor dem Ziel gleich die Topfavoriten, eine Entscheidung herbeizuführen.

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Stefan war in dieser Gruppe leider nicht mit von der Partie. Er hatte jedoch angekündigt, nachdem er beim Amstel Gold Race zu früh mit seinen Kräften am Ende war, länger zu warten. Deshalb ging er wohl auch nicht mit in die Attacke.

Etwas skeptischer wurde ich allerdings als immer mehr Fahrer zu Bettini und Co. aufschlossen, von den Capitol Fahrern aber nichts zu sehen war. Entweder hatte sich Stefan nicht gut gefühlt oder er hatte sich verpokert. Gut 15 Kilometer vor dem Ziel hatte die 15 Fahrer starke Gruppe bereits einen knapp zweiminütigen Vorsprung auf Stefan. Damit waren alle Chancen auf eine vordere Platzierung dahin.

Vorne in der Spitze versuchte es zwischenzeitlich Paolo Bettini mit einem Solo, doch 5 Kilometer vor dem Ziel wurde auch er wieder eingeholt. So ging die Spitzengruppe gemeinsam die letzten 1000 Meter an. Es war völlig offen, wer gewinnen würde.

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Die meisten Kraftreserven hatte anscheinend der Spanier Alejandro Valverde. Der Illes Balears Fahrer konnte mit einem beherzten Angriff noch eine Lücke zur Konkurrenz reißen und gewann Lüttich-Bastogne-Lüttich als Solist. Kurz darauf folgten Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Björn Leukemans (Davitamon-Lotto).

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Stefan gab auf den letzten Kilometern noch einmal alles, aber Ende sprang für ihn nur Rang 18 heraus. Da hatte er sich sicherlich mehr erhofft. Damit gingen die Ardenneklassiker für uns ohne Top 10 Resultat zu Ende. Das hatte man sich wirklich anders vorgestellt.

Letztes Rennen des Tages war die Ronde van Noord Holland. Dort waren wir, obwohl das Rennen zur Kategorie 1.1 zählt, das einzige ProTour Team und auch zweitklassige Teams suchte man vergebens. Gegen die drittdivisionäre waren wir natürlich klarer Favorit. Vor allem Nico Eeckhout und Aart Vierhouten sollten es heute richten.

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Die Witterungsbedingungen waren für ein Kopfsteinpflasterrennen zwar nicht wirklich ideal (es regnete), aber die Fahrer machten das Beste daraus.

Bereits nach wenigen Kilometern gab es die entscheidende Attacke. 25 Fahrer, darunter Nico Eeckhout, Marco Bos und Rik Reinerink, lösten sich vom Feld und wurden bis zur Ziellinie nicht mehr gesehen.

Auf dem letzten Kopfsteinpflasterstück des Tages setzte Nico dann seine Attacke, der niemand etwas entgegensetzen zu hatte. So fuhr Nico als Solist dem Ziel entgegen und gewann das Rennen schließlich souverän mit über einer Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten Markus Eichler vom Team Regiostrom-Senges.

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So hatten wir also doch noch unseren Tagessieg, allerdings beim falschen Rennen.

Darauf hatte auch der Sponsor reagiert. Am Abend gab es eine Rundmail von Stromberg, der uns die Unzufriedenheit des Sponsors mitteilte:

,,Die Capitol ist jetzt schon seit über einem Monat Sponsor und bis jetzt gab es nur zwei Siege bei Rennen Rund um den Kirchturm. Der Sponsor möchte aber große Siege sehen. Bis jetzt waren wir weit davon entfernt, wenn man Gent-Wevelgem mal ausnimmt. Deswegen hat der Sponsor folgende Forderung: Bis zum Ende der Saison muss es noch 20 Saisonsiege geben, ansonsten stellt die Capitol das Sponsoring ein."

Das sind natürlich harte Worte. Da müssen wir schon in dieser Woche, wo wir wieder im dreifachen Einsatz sein werden, mit dem Siegen anfangen. Bei den Rennen in Dänemark, der Rheinland-Pfalz Rundfahrt und der Tour de Romandie wird das aber auch nicht ganz einfach werden. Und ich kann dem Team nicht helfen. Das ist besonders bitter.

Ergebnisse:

Lüttich-Bastogne-Lüttich:


1. Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne)
2. Davide Rebellin (Gerolsteiner) +19
3. Björn Leukemans (Davitamon-Lotto)
4. Miguel Martin Perdiguero (Phonak)
5. Danilo Di Luca (Liquigas)
6. Mirco Celestino (Milram) +35
7. Samuel Sanchez (Euskaltel)
8. Joaquin Rodriguez (Caisse d`Epargne)
9. Koldo Gil (Saunier-Duval)
10. Thomas Dekker (Rabobank) +51
11. Paolo Bettini (Quick.Step)
12. Fabian Wegmann (Gerolsteiner)
13. Kim Kirchen (T-Mobile)
14. Frank Schleck (CSC)
15. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros)
...
18. Stefan Schumacher (Capitol) +2`37
...
30. Wim van Hufel (Capitol) +5`12
...
34. Karsten Kroon (Capitol) +5`50


Niedersachsen Rundfahrt:

5. Etappe:


1. Thomas Ziegler (T-Mobile)
2. Marcin Lewandowski (Intel-Action)
3. René Haselbacher (Gerolsteiner)
4. Bas Giling (T-Mobile)
5. Sergio Marinangelli (Naturino)
6. Erik Zabel (Capitol)

Gesamtendstand:

1. Elia Rigotto (Milram)
2. Marcin Osinski (Intel-Action) +32
3. Mirco Lorenzetto (Milram) +2`18
4. Erik Zabel (Capitol) +2`34
5. Thomas Ziegler (T-Mobile) +2`38

Ronde van Noord Holland:

1. Nico Eeckhout (Capitol)
2. Markus Eichler (Regiostrom-Senges) +1`32
3. Allan Bo Andresen (Team Designa Kokken) +2`35
4. Rob Rujigh (Raboank Continental)
5. Bert Scheirlinckx (Jartazi)
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udo_bölts
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Beitrag: # 397770Beitrag udo_bölts
17.11.2006 - 16:44

25. April 2006
Schaulaufen der Stars in der Romandie

Heute begann die Tour de Romandie mit einem knapp 4 Kilometer langen Prolog. Eigentlich hätte ich ja auch am Start stehen sollen. Es wäre mein letztes Rennen vorm Giro gewesen. Ach, ich habe es immer noch nicht ganz verdaut.

Auch wenn ich in der Romandie fehle, die Besetzung ist einfach Klasse: Basso, Ullrich, Klöden, Botero, Millar, Rogers, Menchov, Simoni, Menchov, Mayo, Leipheimer und viele mehr geben sich in der Schweiz die Ehre.

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Auch wenn die großen Stars sich beim Prolog sehr gut schlugen - der Sieg ging an einen Routinier, der zwar ein guter Zeitfahrer, aber wahrlich kein Prologspezialist ist.

Michael Rich fuhr mit Abstand Bestzeit. Auf knapp 4 Kilometern war er 10 Sekunden schneller als der zweitplazierte. Das sind Welten auf einer so kurzen Distanz.

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Rang zwei sicherte sich schließlich der Phonak Gutierrez, zeitgleich vor Michael Rogers. Während Ivan Basso auf einem guten achten Platz landete, musste sich Jan Ullrich mit Rang 19 begnügen. Gespannt bin ich mal auf die Bergform von Ulle. Da wird man die nächsten Tage schon was sehen.

Meine Teamkollegen Bernhard Kohl, Wim van Huffel, Laurens Ten Dam, Paco Lara, Daniel Atienza, Aart Vierhouten, Marten Tjallingi und Remmert Wielinga hatten mit der Entscheidung heute wie erwartet nichts zu tun. Dass unser bestplatziertester Fahrer, Laurens, nur auf Rang 95 landen würde, war aber schon etwas enttäuschend. Berni Kohl wurde sogar drittletzter. Mal sehen, was er in den Bergen zeigen kann. Wenn da nichts kommt, dann sehe ich für ihn schwarz beim Giro.

Apropos Giro. Dort müssen wir auch auf Oscar Mason verzichten. Er hat sich im Training auf die Schulter gelegt und muss nun drei Wochen pausieren.

Ergebnisse:

Prolog Tour de Romandie:


1. Michael Rich (Gerolsteiner) 4`46
2. Jose Enrique Gutierrez (Phonak) +10
3. Michael Rogers (T-Mobile) +10
4. David Millar (Saunier Duval) +17
5. Levi Leipheimer (Gerolsteiner) +17
6. Santiago Botero (Phonak) +18
7. Luke Roberts (CSC) +18
8. Ivan Basso (CSC) +18
...
19. Jan Ullrich (T-Mobile) +22
...
95. Laurens Ten Dam (Capitol) +39
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Damiano_Cunego
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Beitrag: # 397775Beitrag Damiano_Cunego
17.11.2006 - 17:13

Welche DB benutzt du ? :)
Venga Cunego !

www.cyclists.de

Trampusch
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Beitrag: # 397797Beitrag Trampusch
17.11.2006 - 19:11

Damiano_Cunego hat geschrieben:Welche DB benutzt du ? :)


Wenn ich´s richtig in Erinnerung hab den Giant von Plakker. Deswegen mussten wir auch so lange auf Fortsetzung haben, oder udo?

udo_bölts
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Beitrag: # 397842Beitrag udo_bölts
18.11.2006 - 10:50

@ all: Ja, ich benutze die erste Giant von Plakker mit ein paar kleinen Veränderungen

26. April 2006
Tag der Fluchtgruppen

Heute waren wir gleich bei zwei Rundfahrten im Einsatz. Neben der gestern gestarteten Tour de Romandie ging für uns heute auch noch die Rheinland-Pfalz Rundfahrt los. Zunächst jedoch in die Schweiz.

Heute stand eigentlich die einzige echte Flachetappe der Rundfahrt auf dem Programm. Für das 170 Kilometer lange Teilstück Rund um Avenches hatte die Teamleitung extra Aart Vierhouten nominiert. Außer ihm war mit Daniele Bennati von Lampre eigentlich nur noch ein weiterer starker Sprinter am Start.

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So sah der heutige Masterplan natürlich vor, dass meine Teamkollegen das Feld bis zum Ende zusammenhalten sollten. Dieses Vorhaben ging jedoch nach hinten los. Es bildete sich recht schnell eine 12köpfige Spitzengruppe - ohne unsere Beteiligung. Marten Tjallingi versuchte vergebens Anschluss zur Gruppe zu schaffen. So mussten wir hinten natürlich schon früh in die Nachführarbeit einsteigen aber recht schnell waren unsere Kräfte aufgebraucht. Die zaghafte Tempoarbeit von Phonak, Gerolsteiner und Lampre half uns auch nicht wirklich.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel war dann klar: Die 12 Ausreißer kommen durch. Die Gruppe konnte noch 2`17 ins Ziel retten und machte den Sieg unter sich aus. Die schnellsten Beine im Sprint hatte schließlich Christophe Detilloux von FDJ.

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Für die Gesamtwertung war diese Ausreißergruppe natürlich nicht gefährlich. In den Bergen werden die Flüchtlinge sicherlich 30 Minuten verlieren. Für uns war es jedoch ärgerlich, denn uns ging die Chance auf einen Etappensieg durch die Lappen.

Aufregung gab es im Feld 5 Kilometer vor dem Ziel. Der Gesamtführende Michael Rich und Phonak Kapitän Floyd Landis waren in einen Sturz verwickelt und verloren am Ende über 3 Minuten auf das Hauptfeld.

Etwas besser lief es für uns bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt. Dort fahren mit Stefan Schumacher und Ete Zabel unsere beiden deutschen Aushängeschilder. Dazu kommen Rene Weissinger, Paul Martens, Torsten Schmidt, Stef Clement, Paul van Schalen und Alain van Katwijk.

Auf der ersten Etappe von Koblenz nach Bad Marienberg spielten jedoch nicht Schumi und Ete die Hauptrolle im Team, sondern Paul Martens.

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Paul gehörte zu einer 12köpfigen Spitzengruppe, die sich kurz nach dem Start gefunden hatte. Da insgesamt nur 14 Teams am Start stehen, und pro Team nur ein Fahrer in der Spitzengruppe war, wurde recht schnell klar. Die Nachführarbeit liegt an zwei Teams. Diese versuchten das Loch so schnell wie möglich zuzufahren, aber ohne Erfolg.

Bis ins Ziel konnte die Gruppe um Paul 6 Minuten an Vorsprung ins Ziel retten. Das könnte für die Rundfahrt schon eine kleine Vorentscheidung gewesen sein.

Im Sprint hatt Wolfram Wiese von Regiostrom-Senges das bessere Ende für sich und gewann die Etappe. An der leicht ansteigenden Zielgerade zeigte aber auch Paul eine tolle Leistung und wurde Etappendritter.

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Somit hat Paul für die nächsten Tage eine gute Ausgangsposition. Wenn er auf den nächsten Abschnitten keine Zeit mehr verliert, ist er für mich der Favorit auf den Rundfahrtsieg. Aber noch sind ja 5 Etappen zu fahren.

Ergebnisse:

2. Etappe Tour de Romandie:


1. Christophe Detilloux (FDJ)
2. Pavel Padrnos (Discovery Channel)
3. Bas Giling (T-Mobile)
4. Emanuele Bindi (OTC Doors)
5. Jan Boven (Rabobank)
Feld + 2`17

Gesamtwertung:

1. Pavel Padrnos (Discovery Channel)
2. Bas Giling (T-Mobile) +5
3. Christophe Detilloux (FDJ) +9
4. Sebestien Minard (Cofidis) +9
5. Jan Boven (Rabobank) +15


1. Etappe Rheinland-Pfalz Rundfahrt:


1. Wolfram Wiese (Regiostrom)
2. Marcel Barth (Thüringer Energie)
3. Paul Martens (Capitol)
4. Wolfgang Riedesser (Volksbank)
5. Frederic Gabriel (Unibet.com)
Feld +6`14

Gesamtwertung:

1. Wolfram Wiese (Regiostrom)
2. Marcel Barth (Thüringer Energie) +12
3. Wolfgang Riedesser (Volksbank) +16
4. Paul Martens (Capitol) +18
5. Frederic Gabriel (Unibet.com) +30
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udo_bölts
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Beitrag: # 398863Beitrag udo_bölts
25.11.2006 - 18:53

27. April 2006
Nur noch 19

Unser Sponsor hat bis zum Saisonende noch mindestens 20 Siege gefordert. Heute haben wir den ersten geschafft, also stehen nur noch 19 an.

Die erste Möglichkeit auf einen Etappensieg sollte sich heute bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt bieten. Auf dem knapp 200 Kilometer langen Teilstück von Trier nach Mainz ging, wie am Tag zuvor auch, direkt nach dem Start eine Spitzengruppe.

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10 Fahrer, darunter auch mein Teamkollege Alain, konnten sich vom Feld lösen und wurden bis zum Ende nicht mehr gesehen. Die Rundfahrt scheint perfekt für die Ausreißer zu sein.

Die 10 Spitzenreiter konnten sich einen Maximalvorsprung von 7 Minuten herausfahren. Als 35 Kilometer der Abstand noch immer fast 6 Minuten betrug, war klar, dass die Ausreißer durchkommen würden.

So ging es vorne Schlag auf Schlag, jeder attackierte jeden. Die Vorentscheidung fiel 15 Kilometer vor dem Ziel als sich das Trio Andy Cappelle (Landbouwkrediet), Luis Pasamontes (Unibet.com) und eben Alain absetzen konnten. Sie sollten später auch den Sieg unter sich ausmachen.

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Als 8 Kilometer vor dem Ziel der Spanier Pasamontes mit seinen Kräften am Ende war, blieben nur noch Alain und Cappelle für den Tagessieg übrig. Alain zeigte in der Endphase ein taktisch geschicktes Rennen und schließlich hatte er nach knapp 200 Kilometern die Nase vorne. Sieg für unser Team.

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Was für ein wichtiger Sieg für unser Team. Der Anfang wäre gemacht. Vielleicht kommen die Erfolge jetzt ja reihenweise.

Das Hauptfeld kam übrigens 3`40 nach Alain ins Ziel. Damit konnte Wolfram Wiese von Regiostrom-Senges seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen. Paul Martens liegt als bester Fahrer meines Teams auf Rang 3, Alain ist auf Rang elf wiederzufinden.

Einen weiteren Sieg wäre heute bei der 3. Etappe der Tour de Romandie möglich gewesen. Auf dem ersten hügeligen Teilstück Rund um Fleurier trennte sich erstmals in der Rundfahrt die Spreu vom Weizen und wir waren eigentlich recht gut dabei.

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Auf dem 174 Kilometer langen Teilstück hatten meine Capitol-Kollegen eine gute Ausgangsposition, da wir mit Marten Tjallinig einen Fahrer in der frühen Spitzengruppe drin hatten. Somit war für die Jungs erst einma Relaxing angesagt.

Dies änderte sich jedoch in der Endphase des Rennens. Der letzte Anstieg des Tages hatte es mächtig in sich. Die Gruppe um Marten, war mittlerweile eingeholt und der knapp 15 Kilometer lange Anstieg war letztendlich der Scharfrichter des Tages. Knapp 60 Fahrer, darunter meine Teamkollegen Laurens Ten Dam, Wim van Huffel, Paco Lara und auch Bernhard Kohl. Da in der Spitze keine ausgemachten Sprinter vertreten waren, sollte der Massensprint eine Art Russisches Roulette werden. Mit Laurens hatten wir eigentlich einen nicht ganz langsamen Mann dabei. Auf ihm ruhten unsere Hoffnungen. Pech hat Bernhard, als er 15 Kilometer vor dem Ziel Defekt hatte. Den Anschluss schaffte er natürlich nicht mehr.

Im Sprint der 55 Fahrer starken Gruppe ging es dann heiß her. Laurens war gut positioniert, doch am Ende reichte es nur für Rang 8. Der schnellste Fahrer des Tages war überraschend die Bergziege Iban Mayo. Den Basken hatte heute niemand auf der Rechnung, am Ende hatte er jedoch das bessere Ende für sich.

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In der Gesamtwertung gab es dadurch natürlich auch eine gewisse Selektion. Die Führung konnte jedoch Pavel Padrnos von Discovery Channel verteidigen. Bester Teamkollege von mir ist Laurens auf Rang 44. mit 2`36 Rückstand. Morgen wird es dann zum ersten Mal richtig ernst, denn es steht eine Bergankunft auf dem Programm.

Ergebnisse:

3. Etappe Tour de Romandie:


1. Iban Mayo (Euskaltel)
2. Aitor Perez (Caisse d`Epargne)
3. Jose Enrique Gutierrez (Phonak)
4. Mauricio Ardila (Rabobank)
5. Cadel Evans (Davitamon-Lotto)
...
8. Laurens Ten Dam (Capitol)

Gesamtwertung:

1. Pavel Padrnos (Discovery Channel)
2. Johann VanSummeren (Davitamon-Lotto) +16
3. Jose Enrique Gutierrez (Phonak) +2`03
4. Michael Rogers (T-Mobile) +2`07
5. Levi Leipheimer (Gerolsteiner) +2`14
...
44. Laurens Ten Dam (Capitol) +2`36

2. Etappe Rheinland-Pfalz Rundfahrt:

1. Alain van Katwijk (Capitol)
2. Andy Capelle (Landbouwkrediet Colnago)
3. Luis Pasamontes (Unibet.com) +1`06
4. André Korff (T-Mobile) +1`33
5. Alberto Berasategui (Kaiku) +2`31

Gesamtwertung:

1. Wolfram Wiese (Regiostrom-Senges)
2. Werner Riedesser (Volksbank) +16
3. Paul Martens (Capitol) +18
4. Kevin Neyrinck (Landbouwkrediet Colnago) +30
5. Frederic Gabriel (Unibet.com) +30
...
11. Alain van Katwijk (Capitol) +2`31
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udo_bölts
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Beitrag: # 399066Beitrag udo_bölts
27.11.2006 - 12:46

28. April 2006
Zum falschen Zeitpunkt getrunken

Auch heute ging es für meine Teamkollegen bei der Tour de Romandie und der Rheinland-Pfalz Rundfahrt wieder richtig zur Sache.

Bei der Tour de Romandie stand heute die erste richtig schwere Bergetappe von Aigle nach Anzere auf dem Programm. Auch wenn die Etappe nur 143 Kilometer lang war, ging es vor allem in der Endphase des Rennens heiß her.

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Die ersten 100 Kilometer der Etappe, die in strömendem Regen statt fand, wurde von einer 13köpfigen Spitzengruppe bestimmt. Neben den beiden Schweizer Lokalmatadoren Johann Tschopp (Phonak) und Oliver Zaugg (Saunier Duval) gehört auch mein Teamkollege Remmert Wielinga zu den Ausreißern.

Maximal 6 Minuten an Vorsprung konnte sich die Gruppe herausfahren, doch als CSC und Gerolsteiner in die Tempoarbeit einstiegen, war dieser Vorsprung recht schnell aufgebraucht und am Fuß des ersten Berges waren Remmert und Co. eingeholt.

Dieser erste Berg wurde zwar in hohem, aber gleichmäßigem Tempo gefahren, so dass noch knapp 90 Fahrer im Hauptfeld verbleiben konnten. Von meinem Team fehlten nur Aart Vierhouten und Marten Tjallinig. Die restlichen sechs Fahrer waren noch ganz vorne mit dabei.

Im 14 Kilomeber langen Schlussanstieg ging es dann Schlag auf Schlag. Nachdem zunächst Jose Enrique Gutierrez (Phonak) und David Moncoutie (Cofidis) eine nicht erfolgreiche Attacke setzten, begannen die großen Favoriten des Tages ernst zu machen.

Vor allem Gerolsteiner-Kapitän Levi Leipheimer schien einen starken Tag zu haben. Er setzte schon recht früh eine entscheidende Attacke. Nur Ivan Basso (CSC), José Rujano (Quick.Step), Iban Mayo (Euskaltel) und David Moncoutie (Cofidis) konnten ihm mit leichtem Abstandfolgen.

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In der ersten Verfolgergruppe hielt sich lange Zeit mein Teamkollegen Wim van Huffel. Mit circa 10 weiteren Fahrern war er auf der Verfolgung von Leipheimer und Co. - jedoch vergebens.

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Gut 6 Kilometer vor dem Ziel verabschiedete sich Wim dann aus der Gruppe - leider jedoch nach hinten. Entweder hatte er sich übernommen oder einen Hungerast bekommen. Jedenfalls sah auf den Fernsehbildern sehr gequält aus. Bis ins Ziel konnte er sich nicht mehr erholen und musste sich mit Rang 29 begnügen.

Vorne demonstrierte Levi Leipheimer bis ins Ziel seiner Stärke. Der Amerikaner fuhr immer gut 30 Sekunden vor seinen vier Verfolgern und konnte diesen knappen Vorsprung auch ins Ziel retten. Die Verfolgergruppe von Basso und Mayo angeführt, erreichte das Ziel mit 25 Sekunden Rückstand.

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In der Gesamtwertung übernahm Leipheimer durch seinen Sieg auch die Gesamtführung, Basso liegt auf Rang zwei 30 Sekunden zurück. Wim, unser bester Mann ist immerhin noch 32.

Bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt führten die heutigen 156 leicht hügeligen Kilometer von Mainz nach Worms. Nachdem wir gestern durch Alain bereits einen Etappensieg feiern konnten, wollten wir heute nachlegen.

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Wie auf den ersten beiden Etappen auch, sollte heute eine größere Fluchtgruppe den Sieg unter sich ausmachen. Anscheinend hat man in der Pfalz keine Lust auf Massensprints, oder das Feld weiß, dass man gegen Ete Zabel eh keine Chance hat.

Die heutige, 12 Fahrer starke, Fluchtgruppe setzte sich bereits nach wenigen Kilometer vom restlichen Feld ab und wurde erst im Wormser Zielbereich wieder gesehen.

Für uns war das kein Problem, da wir mit Paul van Schalen einen guten Fahrer in der Gruppe positioniert hatten.

Als 20 Kilometer vor dem Zie endgültig feststand, dass die Gruppe durchkommen würden, begannen die Spielchen. Zunächst reduzierte sich durch die ständige Attackiererei die Gruppe auf sieben Fahrer - und Paul war nach wie vor dabei.

Gut 5 Kilometer vor dem Ziel, die Spitze hatte sich auf 5 Fahrer reduziert, passierte Paul dann ein entscheidendes Missgeschick. Er trank noch einen Schluck aus seiner Flasche und just in diesem Moment setzte Lars Wackernagel (Wiesenhof) seine Attacke. Das lief dumm. Alle außer Paul konnten sich ans Hinterrade von Wackernagel hängen.

Durch seinen großen Kampfeswillen konnte Paul kurz vor dem Ziel noch einmal zur Spitzengruppe aufschließen, für den dann anstehenden Sprint hatte er jedoch keine Kräfte mehr übrig und er musste sich mit Rang 4 zufrieden geben. Da war eindeutig mehr drin.

Der Etappensieg ging an Lars Wackernagel, der vor Elnathan Heizmann (Regiostrom-Senges) und Bram Schmitz (T-Mobile) gewann.

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Das Hauptfeld konnte sich auch heute erlauben, gut 3 Minuten nach den Ausreißern ins Ziel zu kommen. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen.

Am 1. Mai soll es übrigens eine kurze Pressekonferenz nach dem Henninger Turm geben, wo unser Aufgebot für den Giro d`Italia bekannt gegeben werden soll. Ich bin schon gespannt wer alles starten wird. Ich wäre auch so gerne dabei, aber leider macht meine Handverletzung noch nicht die gewünschten Fortschritte.

Ergebnisse:

4. Etappe Tour de Romandie:


1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Ivan Basso (CSC) +25
3. Iban Mayo (Euskaltel)
4. José Rujano (Quick.Step)
5. David Moncoutie (Cofidis)
...
29. Wim Van Huffel (Capitol) +4`38

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Ivan Basso (CSC) +30
3. Iban Mayo (Euskaltel) +40
4. David Moncoutie (Cofidis) +45
5. José Rujano (Quick.Step) +45
...
32. Wim Van Huffel (Capitol) +5`15

3. Etappe Rheinland-Pfalz Rundfahrt:

1. Lars Wackernagel (Wiesenhof)
2. Elnathan Heizmann (Regiostrom-Senges)
3. Bram Schmitz (T-Mobile)
4. Paul van Schalen (Capitol)
3. Steve Cummings (Landbouwkrediet-Colnago)

Gesamtwertung:

1. Wolfram Wiese (Regiostrom-Senges)
2. Werner Riedesser (Volksbank) +16
3. Paul Martens (Capitol) +18
4. Frederic Gabriel (Unibet.com) +30
5. Kevin Neyrinck (Landbouwkrediet-Colnago) +30
...
11. Alain van Katwijk (Capitol) + 2`31
...
15. Paul van Schalen (Capitol) +3`32
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udo_bölts
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Beitrag: # 399721Beitrag udo_bölts
1.12.2006 - 18:18

29. April 2006
Wenn es läuft, dann läufts...

Heute lief es für das Team richtig rund. Einen besseren Tag konnte man eigentlich nicht erwischen.

Gleich heute früh stand für meine Teamkollegen die 4. Etappe der Rheinland-Pfalz Rundfahrt auf dem Programm. Das nur 86 Kilometer lange Teilstück war die erste von zwei Etappen. Am Nachmittag stand noch ein Einzelzeitfahren an.

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Da sich die Fahrer, die sich etwas für die Gesamtwertung ausrechneten, in Hinsicht auf das 25 Kilometer lange Einzelzeitfahren schonen wollten, war klar, dass es heute entweder einen Massensprint oder eine erfolgreiche Ausreißergruppe geben würde.

Da meinem Team dies bewusst war, setzte man alles daran, einen Fahrer in die Fluchtgruppe zu bekommen. Mit Torsten Schmidt hatten wir zum Glück einen guten Mann mit dabei.

Neben Torsten waren noch sechs weitere Fahrer in der Gruppe - allesamt ohne große Ambitionen für die Gesamtwertung. Die Spitze funktionierte sehr gut und fuhr sich einen Vorsprung von 5 Minuten heraus. Dies sollte auf dem kurzen Teilstück reichen, um den Etappensieg unter sich auszumachen.

Die letzten Kilometer bummelte die Spitze jedoch und versuchte sich gegenseitig auseinanderzufahren. Auch Torsten setzte eine Attacke gut 3 Kilometer vor dem Ziel. Diesem Angriff konnte niemand etwas entgegensetzen und so konnte mein Teamkollege einen kleinen Vorsprung ins Ziel retten.

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Da kann ich meinen Teamkollegen nur gratulieren. Taktsich perfekt gefahren. Da merkt man eben die Routine. Viel länger hätte das Rennen aber nicht gehen dürfen, da das Feld mit nur wenigen Metern Rückstand die Ziellinie passierte.

Am Nachmittag stand dann das alles entscheidende Einzelzeitfahren an. Die 25 Kilometer Rund um Landau sollten für eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung sorgen. Mit Paul Martens auf Rang drei hatten meine Teamkollegen eine gute Ausgangsposition. Zu dumm nur, dass ich einen wichtigen Termin hatte und das Rennen nicht verfolgen konnte.

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Als ich wieder nach Hause kam und die Ergebnisse im Internet fand, traf mich fast der Schlag. Paul hatte das Zeitfahren gewonnen und damit die Gesamtführung übernommen. Auch Schumi fuhr stark und beendete den Kampf gegen die Uhr auf Rang drei.

In der Gesamtwertung liegt Paul vor der Schlussetappe nun fast eine Minute vor dem Zweitplatzierten. Das sollte er sich nicht mehr nehmen lassen. Durch die beiden Tagessiege sind es nun nur noch 17 Erfolge, dir wir einfahren müssen, um den Sponsor bei Laune zu halten.

Die nächste Gelegenheit zum Etappensieg bot sich bei der Tour de Romandie- auch wenn die Chancen recht gering waren. Bei der Bergankunft sollten wahrscheinlich andere die Hauptrollen spielen - aber man weiß ja nie.

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Wie üblich ging wieder eine Fluchtgruppe, die bis zum Schlussanstieg vergebens auf den großen Etappensieg hoffte. Wir hatten diesmal keinen Fahrer dabei, was sich aber nicht unbedingt als Nachteil herausstellen sollte.

Recht früh gab es auf dem selektiven Kurs die ersten Opfer. So verlor Phonak Kapitän Floyd Landis schon zur Halbzeit des Rennens den Kontakt zum Hauptfeld und kam mit über 22 Minuten Rückstand ins Ziel.

Bis zum 24 Kilometer langen Schlussanstieg blieb das Feld mehr oder weniger zusammen. Attacken von den Favoriten gab es nicht. Erst auf den letzten Kilometer setzten die Protagonisten ihre Angriffe.

Zunächst versuchte José Ivan Gutierrez sein Glück. 13 Kilometer vor dem Ziel griff der Spanier an und konnte sich recht schnell einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren. Das Feld flog nun komplett auseinander - da dies ein Angriff auf den Gesamtführenden Levi Leipheimer war.

Der Gerolsteinerprofi schien jedoch alles im Griff zu haben. Gemeinsam mit Ivan Basso (CSC) und David Moncoutie (Cofidis) nahm der Amerikaner der Verfolgung auf. Vier Kilometer vor dem Ziel war Gutierrez schließlich eingeholt. Just in diesem Moment, als es zum Zusammenschluss kam, attackierte Leipheimer.

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Sollte sich der Gerolsteiner-Profi durch diesen beherzten Angriff den Tagessieg sichern? Nein! Anscheinend hatte sich der Gesamtführender mit seiner Attacke komplett verspekuliert. Die Tritte wurden immer schwerer und von hinten konnten Basso und Co. wieder aufschließen.

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Von Leipheimers Rivalen hatte aber keiner noch Kraftreserven, um den angeschlagenen Amerikaner noch Zeit abzunehmen. Auch wenn Basso die Etappe gewann, konnte Leipheimer, der hinter Gutierrez als Dritter über die Ziellinie fuhr, die Gesamtführung souverän verteidigen.

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Ein gutes Rennen, abseits der Kameras, fuhr auch mein Teamkollege Wim van Huffel, der heute 20. wurde. Auch bei Bernhard Kohl, heute 41., ist aufsteigende Tendenz erkennbar. Vor dem abschließenden Zeitfahren führt Leipheimer übrigens mit 24 Sekunden vor Ivan Basso. Das verspricht Spannung.

Damit waren aber unsere Renneinsätze noch nicht komplett. Fünf Fahrer (Marco Bos. Nico Eeckhout, Julien Smink, Karsten Kroon und Bert de Waele) traten heute in Dänemark beim GP Herning an.

Da wir bei dem Kopfsteinpflasterrennen mit gutem Kader an den Start gingen, waren wir die einzig nennenswerte Konkurrenz vom Lokalmatadoren CSC,

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Die äußeren Bedingungen für ein solches Rennen waren nicht wirklich ideal - es regnete. Trotzdem gab es gleich zu Beginn ein paar wagemutige Fahrer, die ihr Heil in der Flucht suchen. Mit meinem Teamkollegen Julien Smink, der auch zur Fluchtgruppe gehörte, setzten sich insgesamt 6 Fahrer ab.

Überraschenderweise blieb die Gruppe nicht lange beisammen. Entweder waren Julien so stark, oder der Rest so schwach. Auf jeden Fall zog mein Teamkollege ab Rennekilometer 60 einsam seine Kreise an der Spitze des Feldes. Maximal hatte er 15 Minuten an Vorsprung auf das Feld.

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Nachdem Julien. 35 Kilometer vor dem Ziel, die letzte Kopfsteinpflasterpassage überstanden hatte, betrug sein Vorsprung noch immer knapp 13 Minuten. Der Sieg schien in trockenen Tüchern zu sein.

Scheinbar hatte sich der arme Julien aber total übernommen. Die Kälte und die lange Alleinfahrt hatten ihre Spuren hinterlassen. Sein Tritt wurde immer schwerer, von rundem Tritt war er weit entfernt. 15 Kilometer vor dem Ziel betrug sein Vorsprung auf den einzigen Verfolger Allan Johansen (CSC) noch 5`30.

Der Abstand scholz von Meter zu Meter. 3 Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch 70 Sekunden und 1000 Meter vor dem Zile hatte Johansen meinen Teamkollege, der nun fast ungewollte Stehversuche machte, im Blickfeld.

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Johansen gab auf den letzten Metern noch einmal alles und näherte sich meinem Teamkollegen immer mehr - doch am Ende blieben Julien 10 Meter an Vorsprung und damit auch der verdiente Sieg. Einfach Wahnsinn.

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Dieses Rennen wird Julien wohl nie vergessen, auch wenn es "nur" der GP Herning war. Ein Sieg nach fast 180 Kilometer langer Flucht, das ist schon beachtlich. Das gute Teamergebnis rundete Karsten Kroon mit Rang drei ab. Somit müssen wir also nur noch 16 Siege einfahren, und vielleicht gibt es morgen bei der RLP-Rundfahrt ja schon den nächsten...

Ergebnisse:

5. Etappe Tour de Romandie:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Jose Enrique Gutierrez (Phonak)
3. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
4. David Moncoutie (Cofidis)
5. Iban Mayo (Euskaltel) +29
...
20. Wim van Huffel (Capitol) +4`36

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Ivan Basso (CSC) +24
3. Iban Mayo (Euskaltel) +49
4. José Rujano (Quick.Step) +49
5. David Moncoutie (Cofidis) +1`13
...
22. Wim van Huffel (Capitol) +9`55

Rheinland-Pfalz Rundfahrt:

4. Etappe:

1. Torsten Schmidt (Capitol)
2. Corey Sweet (Wiesenhof)
3. Angel Castresana (Unibet.com)

5. Etappe:

1. Paul Martens (Capitol)
2. Gerhardt Trampusch (Wiesenho) +21
3. Stefan Schumacher (Capitol) +23

Gesamtwertung:

1. Paul Martens (Capitol)
2. Werner Riedesser (Volksbank) +59
3. Matthias Russ (Gerolsteiner) +3`00
4. Kevn Neyrinck (Landbouwkrediet) +3`40
5. Karsten Volkmann (Milram Conti) +3`57
...
8. Paul van Schalen (Capitol) +5`33
...
13. Stefan Schumacher (Capitol) +6`45


GP Herning:

1. Julien Smink (Capitol)
2. Allan Johansen (CSC) +0
3. Karsten Kroon (Capitol) +2`55
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udo_bölts
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Beitrag: # 399904Beitrag udo_bölts
3.12.2006 - 16:39

30. April 2006
Pauls großer Tag

Ach, was bringt es, noch unnötige Spannung zu erzeugen. Mein Teamkollege Paul Martens hat heute die Rheinland-Pfalz Rundfahrt gewonnen. Toller Erfolg führ ihn - und für das Team. Wir brauchen also nur noch 15 Siege. Ich habe Paul vorhin schon per SMS meine Glückwünsche zukommen lassen.

Die heutige Etappe von Kaiserslatern nach Koblenz beinhaltete keine größeren Schwierigkeiten mehr. Die 201 Kilometer waren zwar leicht wellig, aber keinesfalls bergig.

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Am Start kamen schon die ersten Fahrer zu Paul, um ihm zu gratulieren. Ob das Takitk war oder ob sich die Konkurrenz keine Chancen mehr ausrechnete? Egal. Paul wirkte schon am Start sehr zuversichtlich und er ließ auch während des Rennens keinen Zweifel an seinen Gesamtsieg aufkommen.

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Wie in den Tagen zuvor auch, ging heute wieder eine Fluchtgruppe direkt nach dem Start. Mein Team hatte Alain van Katwijk mitgeschickt. Taktischer Hintergrund: Alain war Führender in der Berg- und Punktewertung und sollte diese Trikots auch nach Hause bringen. Ich kann es vorwegnehmen: Es hat geklappt.

Nicht geklappt hat jedoch der Fluchtversuch der Gruppe. Gut 15 Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer vom Feld geschnappt - zu einem Massensprint kam es jedoch trotzdem nicht. Somit ging Ete Zabel auch heute wieder leer aus.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel setzten sich Bram Schmitz (T-Mobile) und Andreas Beikirch (Sparkasse) vom Feld ab und konnten ihren knappen Vorsprung bis ins Ziel retten. Im Sprint hatte dann Beikirch das bessere Ende für sich und gewann die Abschlussetappe.

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Meine Teamkollegen fuhren gemeinsam mit Paul über Ziellinie und feierten bereits auf den letzten Metern. Grund genug gab es ja: Gesamtsieg, zwei Etappensiege, Bergtrikot, Punktetrikot und die Gesamtmannschaftswertung.

Die Bilanz bei der Tour de Romandie fiel ganz anders aus. Beim heutigen Abschlusszeitfahren über 20 Kilometer rund um Lausanne hatten wir weder etwas mit dem Tagessieg noch mit der Gesamtwertung zu tun.

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Im Kampf gegen die Uhr hatte der Spanie José Enrique Gutierrez die schnellsten Beine und bescherte seinem Schweizer Team Phonak einen Heimsieg. Michael Rogers und Rik Verbrugghe folgten auf den Plätzen. Levi Leipheimer konnte den Gesamtsieg dank eines vierten Platzes im Tagesklassement zementieren und geht als Gewinner 2006 aus der Tour de Romandie hervor. Mit ihm auf dem Podium standen Ivan Basso und David Moncoutie.

Bester Capitol-Profi war Wim van Huffel auf Rang 22. In der heutigen Tageswertung wurde er 44. und damit bester Fahrer des Teams.

Den Abschluss bildete für unser Capitol Team heute den GP Aarhus. Bei dem dänischen Eintagesrennen (ohne Kopfsteinpflasterpassagen) traten wir mit Julien Smink, Marco Bos, Nico Eeckhout, Rik Reinerink, Igor Abakoumov und Piet Rooijakkers an. Die größte Konkurrenz stellte wieder CSC da.

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Das Rennen nahm einen ähnlichen Verlauf wie am Vortag der GP Herning, wo Julien Smink ja gewinnen konnte. Recht früh ging eine Fluchtgruppe, die bis zum Ende nicht mehr gesehen werden sollte. Wir hatten mit Rik Reinerink einen guten, und vor allem endschnellen Mann in der Spitze, so dass die Arbeit nun an CSC, das keinen Fahrer in der Ausreißergruppe hatte, liegen sollte. Doch Pustekuchen.

CSC tat gar nichts, so dass die zehn Ausreißer gut 15 Kilometer einen Vorsprung von gut 5 Minuten hatten. Bei dieser Konstellation war Rik mein ganz klarer Favorit. Enschnell und taktisch klug - Was sollte ihm da schon passieren?

Seinen Siegchancen einen Strich durch die Recnung machte dann, gut 10 Kilometer vor dem Ziel, ein Sturz. Keiner weiß warum Rik zu Fall kam, aber auf jeden Fall hatte es ihn danieder gelegt. Damit war das Rennen für ihn natürlich gelaufen.

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Am Ende sprang für Rik also nur ein enttäuschender zehnter Platz heraus, aber immerhin hatte er sich keine schlimmeren Verletzungen zugezogen. Den Sieg im Rennen sicherte sich schließlich der Niederländer Gideon De Jong vom Procomm Team.

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Alles in allem hatten wir heute einen guten Tag. Unsere Erfolge bei der RLP-Rundfahrt überstrahlen natürlich einiges. Der Sieg beim GP Aarhus hätte uns sicherlich aber auch gut getan.

Morgen haben wir schon die nächste Chance auf einen Erfolg. Beim Rund um den Henninger Turm gehen wir mit einem ambitionierten Team an den Start. So sollen Erik Zabel, Karsten Kroon, Bert De Waele, Paul Martens, Rene Weissinger, Stefan Schumacher, Nico Eeckhout und Julien Smink für ein gutes Resultat sorgen. Nach der Veranstaltung wird dann unser Aufgebot für den Giro d`Italie bekannt gegeben. Ich habe gehört, es soll da eine Überraschung geben...

Ergebnisse:

6. Etappe Tour de Romandie:

1. José Enrique Gutierrez (Phonak)
2. Michael Rogers (T-Mobile) +2
3. Rik Verbrugghe (Quick.Step) +3
4. Levi Leipheimer (Gerolsteiner) +6
5. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +8

Endstand:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Ivan Basso (CSC) +31
3. David Moncoutie (Cofidis) +1`03
4. José Rujano (Quick.Step) +1`2
5. José Ivan Gutierrez (Phonak) +1`24
6. Iban Mayo (Euskaltel) +2`21
7. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +4`25
8. Mauricio Ardilla (Rabobank) +5`33
9. Michael Rogers (T-Mobile) +5`40
10. Vladimir Karpets (Caisse D`Epargne) +6`02
...
22. Wim van Huffel (Capitol) +10`50

6. Etappe Rheinland-Pfalz Rundfahrt:

1. Andreas Beikirch (Team Sparkasse)
2. Bram Schmitz (T-Mobile)
3. Markus Zberg (Gerolsteiner)

Gesamtendstand:

1. Paul Martens (Capitol)
2. Werner Riedesser (Volksbank) +59
3. Matthias Russ (Gerolsteiner) +3`00
4. Kevin Neyrinck (Landboucrediet) +3`40
5. Karsten Volkmann (Milram Continental) +3`57
...
10. Paul van Schalen (Capitol) +5`33
...
13. Stefan Schumaher (Capitol) +6`47


GP Aarhus:

1. Gideon De Jong (Procomm)
2. Bernard Sulzberger (DFL-Cyclingnews)
3. Eddy Lembo (Flanders)
...
10. Rik Reinerink (Capitol) +1`12
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udo_bölts
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Beitrag: # 400438Beitrag udo_bölts
8.12.2006 - 22:54

1. Mai 2006
Das Comeback

Als heute nach dem Henninger Turm Rennen unser Aufgebot für den Giro d`Italia bekannt gegeben wurde, dachte ich, dass heute nicht der 1. Mai, sondern der 1. April sei. Da war doch wirklich eine faustdicke Überraschung dabei.

Für die Gesamtwertung hatte die Teamleitung Bernhard Kohl vorgesehen. Für die Sprintankünfte hatte man Aart Vierhouten nominiert. Desweiteren fahren Rheinland-Pfalz Rundfahrt-Sieger Paul Martens, GP Herning-Gewinner Julien Smink, Rheinland-Pfalz Rundfahrt-Etappensieger Torsten Schmidt, Rheinland-Pfalz Etappensieger Alain van Katwijk, Mathieu Heijboer und Laurens Ten Dam. Der letzte unserer neun Startplätze vergab das Team an.....Jörg Jaksche. Jörg ist also wieder zurück. Wie es um seine Form steht, weiß ich nicht. Aber das ist mal ein echter Hammer. Das ist nun also der Rücktritt vom Rücktritt. Vielleicht kann er beim Giro ja was reißen.

Achja, Rennen wurde heute natürlich auch gefahren. Mit dem Henninger Turm-Rennen stand eines der wichtigsten Eintageswettbewerbe in Deutschland auf dem Programm. Mit Ete Zabel, Stefan Schumacher und Karsten Kroon hatten wir für den hügeligen Kurs gleich drei Kapitäne dabei. Mindestens einer sollte es am Ende für uns richten.

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Das 225 Kilometer lange Rennen, das ich im Zielbereich auf den Leinwänden verfolgte begann zunächst nicht besonders schnell. Die Fahrer schienen respekt vor der anspruchsvollen Streckenführung zu haben. Trotz des recht niedrigen Tempos mussten bereits auf den ersten 40 Kilometern gut 30 Fahrer reißen lassen und ließen das Peloton auf noch gut 100 Fahrer schrumpfen.

Die ersten ernsthaften Attacken gab es erst nach 60 Kilometern. Eine fünfköpfige Spitzengruppe, darunter auch mein Teamkollege Alain van Katwijk, löste sich aus dem Hauptfeld und konnte sich recht schnell einen Vorsprung herausfahren.

115 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen Spitze und Hauptfeld 5 Minuten. Sorgen, dass man die Ausreißer nicht mehr einholen könne, brauchte man sich im großen Feld jedoch nicht machen.

In jenem wurde dann auch das Tempo erhöht. Man merkte, dass es langsam ernst wurde. 95 Kilometer vor dem Ziel wurde auf der Fahrt durch den Taunus das Tempo so dermaßen erhöht, dass sich das Hauptfeld innerhalb kürzester Zeit auf nur noch gut 35 Fahrer reduzierte. Wir waren mit Schumi, Karsten Kroon, Stef Clement und René Weissinger gut vertreten - und ganz vorne hatten wir ja noch Alain, dessen Gruppe jedoch nur noch wenige Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe, zu der auch Jan Ullrich gehörte, hatte.

75 Kilometer vor dem Ziel war es dann um die Fluchtgruppe von Alain geschehen. Alain wirkte jedoch noch recht fit und konnte - im Vergleich zu Stef und René - noch eine Weile in der neuen Spitzengruppe mithalten. 63 Kilometer vor Rennende gab es eine weiter Selektion. Nur noch 23 Fahrer befanden sich in der Spitzengruppe. Wir hatten mir Alain, Stefan und Karsten noch ein starkes Trio dabei. Beim durchzählen der Fahrer fiel mir auf, dass insgesamt nur sechs verschiedene Teams in der Spitzengruppe waren: CSC mit Schleck, Julich, Pedersen und Voigt, Davitamon mit Aerts, Leukemans, Evans und Van Petegem, Phonak mit Moerenhout, Perdiguero, Botero, Elmiger und Guidi, Rabobank mit Thomas Dekker, Freire, Vastaranta und Boogerd, sowie T-Mobile mit Ulle, Kessler und Lokalmatador Sinkewitz. Eine starke Gruppe, in der eigentlich nur das Team Gerolsteiner fehlte.

Das nächste Highlight das Rennens folgte knapp 50 Kilometer vor dem Ziel. Jan Ullrich schien wohl seine Beine testen zu wollen. Gemeinsam mit Teamkollege Sinkewitz setzte der Toursieger von 1997 eine Attacke, dei für mehrere Kilometer bestand haben sollte.

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Respekt für die Angriffslust der beiden T-Mobile Profis, doch gebracht hat es am Ende nichts. Stattdessen gab es 40 Kilometer vor dem Ziel, in der nächsten der Zahlreichen Taunussteigungen eine weitere Selektion, die die Gruppe auf 14 Fahrer schrumpfen ließ. Alain war nun auch weg und Karsten hatte auch zu kämpfen.

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Karsten konnte sich jedoch noch einmal fangen, den Kontakt zur Gruppe halten und schließlich für Stefan gut 25 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke anziehen. Diesem gut vorbereiteten Angriff konnten nur Fränk Schleck (CSC), Miguel Martin Perdiguero (Phonak), Björn Leukemans (Davitamon) und Thomas Dekker (Rabobank) folgen.

In dieser Gruppe schien Stefan der stärkste Fahrer zu sein. Irgendwie sah man nur ihn an der Spitze des Quintetts. Konnten oder wollten die anderen nicht mitführen?

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Am vorletzten Anstieg, gut 11 Kilometer vor dem Ziel, passierte dann genau das, was ich befürchtet hatte. Stefan war mit seinen Kräften am Ende, während sich die Konkurrenz auf den letzten Kilometer ausruhen konnte. Dem Angriff von Fränk Schleck konnte jeder in der Gruppe folgen - nur Stefan war platt wie eine Flunder.

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Stefan hatte auf den letzten Kilometern tatsächlich den Kontakt zur Spitzengruppe verloren. Aber immerhin kam er am Ende als guter Fünfter ins Ziel. Der Sieg wäre aber im Sprint der Spitzengruppe durchaus möglich gewesen. Diesen sicherte sich dann in einem spannenden Finale der Luxemburger Fränk Schleck, vor Thomas Dekker und Miguel Martin Perdiguero.

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Das gute Teamergebnis komplettierte heute Karsten Kroon, der nur einen Platz hinter Stefan, auf Rang 6, ins Ziel kam. Leider konnten wir heute niemand auf dem Podium platzieren. Das wäre super gewesen. Hätte Stefan etwas mehr Kraft gespart, hätte es klappen können.

Nach dem Rennen war er auch ein wenig angefressen gewesen. Meine tröstenden Worte wollten ihn auch nicht beruhigen. Er ist eben ein sehr emotionaler Mensch und er weiß, was für eine große Chance er hat liegen lassen.

Ergebnis Henninger Turm:

1. Fränk Schleck (CSC)
2. Thomas Dekker (Rabobank)
3. Miguel Martin Perdiguero (Phonak)
4 .Björn Leukemans (Davitamon-Lotto)
5. Stefan Schumacher (Capitol) +40
6. Karsten Kroon (Capitol) +1`25

7. Oscar Freire (Rabobank) +1`58
8. Matthias Kessler (T-Mobile)
9. Jukka Vastaranta (Rabobank)
10. Jens Voigt (CSC)
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udo_bölts
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Beitrag: # 400450Beitrag udo_bölts
9.12.2006 - 10:45

6. Mai 2005
Gut besetzter Giro – auch ohne Cunego und Simoni

Da werden die Italienischen Radsportfans traurig sein. Ihre beiden großen Hoffnungen Damiano Cunego und Gilbert Simoni haben sich kurzfristig gegen einen Start bei ihrer Heimatrundfahrt entschieden und wollen sich stattdessen auf die Tour de France konzentrieren. So müssen also Ivan Basso, Danilo Di Luca und Paolo Savoldelli die italienische Flagge oben halten. Die Chance, dass aus diesem Trio der Gesamtsieger kommt, ist jedoch sehr hoch. Während Basso als ziemlicher Einzelkämpfer durch Italien fahren wird, hat Savoldelli mit dem Ukrainer Yaroslav Popovych zumindest einen echte Edeldomestiken an seiner Seite. Di Luca hat mit Stefano Garzelli, Dario Cioni und Franco Pellizotti gleich drei sehr starke Helfer an seiner Seite.

Die größten ausländischen Konkurrenten dürften die beiden Liberty-Kasachen Alexandre Vinokourov und Andrej Kasheshkin sein. Allerdings muss man abwarten, ob die beiden auf Sieg fahren, oder sich nur für die Tour einrollen wollen. Ebenfalls zu beachten sein wird die Euskaltel Mannschaft. Eigentlich dachte man, dass die Basken nur mit einer C-Mannschaft antreten würden, doch die Nominierung von Aitor Gonzales, Samuel Sanchez, Iban Mayo und Haimar Zubeldia spricht eine andere Sprache.

Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch Pietro Cauchioli, Sergej Honchar, John Gadret, David Moncoutie, Angel Gomez Marchante und Oscar Pereiro. Das Team Gerolsteiner setzt auf den Routinier Georg Totschnig und auf Youngster Markus Fothen.

Wir hoffen natürlich auf Bernhard Kohl und Jörg Jaksche. Wunderdinge darf man von den beiden jedoch nicht erwarten. Ein Platz um die 20 sollte zufrieden stellend sein.

In den Massensprints wird es wohl wieder die Petacchi-Festspiele geben. Außer ihm ist eigentlich kein namhafter Sprinter am Start. Höchsten auf die Duelle mit Daniele Bennati und Max van Heeswijk kann man sich freuen. Vielleicht schafft es ja mein Teamkollege Aart Vierhouten das eine oder andere Mal aufs Podium. Unser großes Ziel ist es, bei der Rundfahrt einen Etappensieg zu feiern – egal wie.

Die beiden Wildcards gingen übrigens an Naturino und Barloworld. Während Barloworld mit Cardenas wenigstens einen richtig starken Fahrer dabei hat, verstehe ich die Nominierung von Naturino überhaupt nicht. Da hätte es doch etliche attraktivere Teams gegeben…
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udo_bölts
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Beitrag: # 400471Beitrag udo_bölts
9.12.2006 - 13:52

7. Mai 2006
Erste Duftmarken der Favoriten

Heute ist sie endlich gestartet, die erste dreiwöchige Landesrundfahrt der Saison. Vom Auftakt, einem Prolog durch das belgische Seraing bekam ich jedoch recht wenig mit, da pünktlich zum Übertragungsbeginn ein heftiges Gewitter auftrat, das einen Stromausfall im ganzen Ort verursachte.

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Als ich am Abend zumindest ins Internet konnte, rief ich sofort die Ergebnislisten auf. Dabei musste ich feststellen, dass sich die Favoriten bereits beim Prolog voll reingehängt hatten und ein erstes Ausrufezeichen setzen wollten.

Das größte Ausrufezeichen hatte Alexandre Vinokourov dabei, der den Prolog gewann und somit auch ins Rosa Trikot schlüpfte. Auf den Plätzen folgten Paolo Savoldelli, Michael Rich, Ivan Basso und Janez Brajkovic.

Unsere beiden Männer fürs Gesamtklassement Jörg und Bernhard hatten erwartungsgemäß nichts mit dem Ausgang des Prologs zu tun und platzierten sich im Mittelfeld. Bester Fahrer des Teams war Paul Martens auf Rang 26. Das war gar nicht so schlecht.

Morgen geht es dann richtig los. Da steht das erste richtige Teilstück von Mons nach Charleroi an. An diesem Tag gibt es nur eine Bergwertung, da gibt es bestimmt einen heißen Kampf um das Bergtrikot - und wir werden mittendrin sein.

Ergebnisse:

Prolog Giro:

1. Alexander Vinokourov (Liberty Seguros) 7`07
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1
3. Michael Rich (Gerolsteiner) +3
4. Ivan Basso (CSC) +5
5. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +8
6. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +10
7. Samuel Sanchez (Euskaltel) +11
8. Marzio Bruseghin (Lampre) +12
9. Sergej Honchar (T-Mobile) +14
10. Laszlo Bodrogi (Credit Agricole) +16
...
26. Paul Martens (Capitol) +20
...
33. Torsten Schmidt (Capitol) +23
...
101. Jörg Jaksche (Capitol) +38
102. Bernhard Kohl (Capitol) +38
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tusberg
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Beitrag: # 400482Beitrag tusberg
9.12.2006 - 14:59

das wird ein spannender Giro!

udo_bölts
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Beitrag: # 400588Beitrag udo_bölts
10.12.2006 - 16:44

8. Mai 2006 - 2. Etappe Giro
Ein Auftakt zum Vergessen

Heute ging der Giro d`Italia so richtig los. Mit einem 197 Kilometer langen, recht flachen Teilstück sollten die 178 am Start stehenden Fahrer ein Terrain vorfinden, auf dem sie sich für die nächsten strapaziösen Wochen einrollen konnten. Das Team hatte heute drei Ziele. Zum ersten im Massensprint eine gute Platzierung für Aart Vierhouten herausfahren, dann sollten die Gesamtwertungsfahrer keine Zeit verlieren und drittens wollte man einen Angriff auf das Bergtrikot wagen, da heute nur eine Bergwertung, die zur dritten Kategorie gehörte, auf dem Plan stand.

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Um es vorne weg zu nehmen: Keine unserer Ziele ließ sich verwirklichen. Wir hatten zwar mit Torsten Schmidt einen Fahrer in der Fluchtgruppe des Tages, allerdings wurde die 12er Spitze kurz vor der Bergwertung eingeholt. So musste Torsten, der an diesem Hügel immerhin dritter wurde und somit ein Pünktchen bekam, Dario Cioni (Liquigas) und Bert Roesems (Davitamon-Lotto) den Vortritt lassen.

Dies konnte das Team ja noch einigermaßen verkraften. Bitter wurde es knapp vier Kilometer vor dem Ziel. Das Feld war komplett und es begannen die Kämpfe um das Hinterrade von Petacchi. Dabei gab es natürlich einige Rangeleien, die an der Grenze der Legalität waren. Nur zu dumm, dass am Schluss ein paar Fahrer auf dem Boden lagen, die mit dieser Sache rein gar nichts zu tun hatten. Unter anderem dabei war auch Bernhard Kohl, unser Mann für die Gesamtwertung.

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Zum Glück konnte Bernhard mit einigen Schrammen das Rennen fortsetzen. Da der Sturz allerdings außerhalb der Sturzzone war, bekam er im Ziel einen Rückstand von 3`07 angerechnet. Das ist natürlich ein herber Dämpfer für Berni und das gesamte Team. Ebenfalls zu Fall kam Barloworld-Kapitän Felix Cardenas. Der Kolumbiander verlor am Ende 3`28 auf das Hauptfeld.

Durch diesen Sturz kam es natürlich auch zu Unordnungen im großen Feld. Einzig Alessandro Petacchi schien dies nichts auszumachen. Von seinen Teamkameraden Martin Müller und Enrico Poitschke wurde er mustegültig in Position gebracht. So musste der Starsprinter nur noch vollenden und stand nach 197 Kilometern als Etappensieger fest.

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Auf den Plätzen zwei und drei folgten Petacchis Landsleute Claudio Corioni (Lampre) und Enrico Gasparotto (Liquigas). Aart war im Massensprint nicht schlecht unterwegs, allerdings war er etwas eingebaut und so reichte es nur zu Platz 8.

Morgen steht gleich das erste echte Highlight der Rundfahrt auf dem Programm. Auf dem dritten Teilstück von Perwez hinauf zur Zitadelle von Namur könnten erstmals kleinere Abstände zwischen den Favoriten auftreten. Für Spannung wird gesorgt sein...

Ergebnisse:

2. Etappe Giro d`Italia:

1. Alessandro Petacchi (Milram)
2. Claudio Corioni (Lampre)
3. Enrico Gasparotto (Liquigas)
4. Martin Müller (Milram)
5. Enrico Poitschke (Milram)
...
8. Aart Vierhouten (Capitol)
...
171. Bernhard Kohl (Capitol) +3`07

173. Felix Cardenas (Barloworld) +3`28

Gesamtwertung:

1. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros)
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1
3. Michael Rich (Gerolsteiner) +3
4. Ivan Basso (CSC) +5
5. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +8

Punktewertung:

1. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) 25
2. Alessandro Petacchi (Milram) 25
3. Claudio Corioni (Lampre) 20

Bergwertung:

1. Dario Cioni (Liquigas) 3
2. Bert Roesems (Davitamon-Lotto) 2
3. Torsten Schmidt (Capitol) 1
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udo_bölts
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Beitrag: # 401222Beitrag udo_bölts
15.12.2006 - 17:05

9. Mai 2006- 3. Etappe Giro
Die Favoriten schwächeln

Auch wenn es heute noch nicht wirklich in die Berge ging - das Fahrerfeld ist ja noch immer in Belgien - konnte man nach der heutigen Etappe von Perwez hinauf zur Zitadelle von Namur die ersten Aufschlüsse bekommen, wie es denn um die Form der Favoriten um den Gesamtsieg bestellt ist.

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Unser großes Erfolgserlebnis gab es heute nicht im Ziel, sondern schon während des Rennens. Da heute auch nur zwei Bergwertungen auf dem Programm standen und Torsten Schmidt bereits einen Bergpunkt auf seinem Konto hatte, legte die Teamleitung fest, Torsten heute wieder in die Spitzengruppe zu schicken um sich im Idealfall das Bergtrikot zu sichern.

Dieser Plan ging zunächst auch sehr gut auf. Gemeinsam mit zehn weiteren Fahrern, darunter auch der Franzose Cyril Dessel, machte sich Torsten auf und davon. Maximal konnten die elf Spitzenreiter einen Vorsprung von 10 Minuten herausfahren. Im Feld hatte man jedoch alles unter Kontrolle, so dass man das Loch rechtzeitig zum knapp 2 Kilometer langen Schlussanstieg zufahren konnte.

Zuvor konnte Torsten jedoch die erste Bergwertung des Tages gewinnen und durch einen tollen Sprint beim zweiten Anstieg sich noch einmal den zweiten Platz sichern. Somit war es doch tatsächlich geschafft. Torsten war nun Führender in der Bergwertung und konnte sich am Abend bei der Siegerehrung gebürtig feiern lassen. Das war doch schonmal ein ganz guter Erfolg.

Auch im schweren Etappenfinale schlug sich das Team recht gut. Kurz vor dem roten Teufelslappen waren fast alle meiner neun Teamkollegen im vorderen Teil des Feldes.

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Ganz vorne war jedoch ein Milram-Duo. Alessandro Petacchi fuhr am Hinterrad seines Teamkollegen und Landsmannes Marco Velo. ,,Wollen die einen Bergaufsprint machen? Kann das Petacchi überhaupt?", dachte ich mir. Während sich die beiden Milram-Profis vorne etwas absetzen konnten, hatten am Ende des Feld einige Fahrer Probleme von denen man dies überhaupt nicht erwarten konnte. Bradley Mc Gee (FDJ) verlor heute gleich 10 Minuten und Andrej Kasheshkin (Liberty Seguros), eigentlich Geheimfavorit auf den Rundfahrtsieg bekam über ´fünf Minuten aufgebrummt. Dazu verloren auch Paolo Savoldeli (Discovery Channel), Sergej Honchar (T-Mobile), Ivan Basso (CSC), Pietro Cauchioli (Credit Agricole), Danilo Di Luca (Liquigas), Samuel Sanchez (Euskaltel) und Gomez Marchante (Saunier Duval) alle um die zwei Minuten. Vor allem vom italienischen Trio Basso, Savoldelli und Di Luca war das doch sehr enttäuschend. Sind die nicht in Form oder haben die dem Druck, im eigenen Land siegen zu müssen, nicht standhalten können?

Das war doch mal eine echte Überraschung. Von den großen Favoriten blieben heute eigentlich nur Alexandre Vinokourov (Liberty), Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne), Janez Brajkovic, Yaroslav Popovych (beide Discovery Channel) und die Euskaltel Fahrer Iban Mayo und Haimar Zubeldia ohne Zeitverluste.

Auch meine Teamkollegen fuhren ein starkes Finale. Mit Laurens Ten Dam und Alain van Katwijk konnte sich gleich zwei meiner Teamkollegen unter den ersten zehn platzieren und auch Bernhard Kohl und Jörg Jaksche verloren keine Zeit auf den Tagessieger.

Dieser war überraschenderweise Marco Velo. Der Italiener siegte vor seinem Teamkollegen Alessandro Petacchi.

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Durch diesen Sieg übernahm Velo auch die Führung in der Gesamtwertung. Dort liegt er nun vier Sekunden vor dem absoluten Topfavoriten auf den Gesamtsieg Alexander Vinokourov, auf Rang 3 folgt Alessandro Petacchi. Unser bester Mann in der Gesamtwertung ist nach wie vor Paul Martens. Paul verlor heute keine Zeit und belegt nun den 14. Rang.

Ergebnisse:

3. Etappe Giro d`Italia:

1. Marco Velo (Milram)
2. Alessandro Petacchi (Milram)
3. Leonardo Duque (Cofidis)
4. Kim Kirchen (T-Mobile)
5. Filippo Pozzato (Quick.Step)
6. Danilo Napolitano (Lampre)
7. Mirko Celestino (Milram)
8. Laurens Ten Dam (Capitol)
9. Alain van Katwijk (Capitol)

10. Beat Zberg (Gerolsteiner)
...
16. Alexander Vinokourov (Liberty Seguros)
29. Paul Martens (Capitol)
34. Markus Fothen (Gerolsteiner)
38. Haimar Zubeldia (Euskaltel)
45. Leonardo Piepoli (Saunier Duval)
46. Michele Scarponi (Liberty Seguros)
48. Yaroslav Popovych (Discovery Channel)
49. Bernhard Kohl (Capitol)
52. Jörg Jaksche (Capitol)

61. Oscar Pereiro (Caisse D`Epargne)
62. Dario Cioni (Liquigas)
63. Cyril Dessel (Ag2r)
64. Janez Brajkovic (Discovery Channel)
66. Stefano Garzelli (Liquigas)
67. Iban Mayo (Euskaltel)
83. Aitor Gonzales (Euskaltel)
85. Franco Pellizotti (Liquigas) +1`34
103. Gomez Marchanta (Saunier Duval) +1`50
109. Samuel Sanchez (Euskaltel)
114. John Gadret (Ag2r)
119. Danilo Di Luca (Liquigas)
127. David Moncoutie (Cofidis)
128. Pietro Cauchioli (Credit Agricole) +1`58
132. Marcio Bruseghin (Lampre)
134. Georg Totschnig (Gerolsteiner)
142. Ivan Basso (CSC) +2`06
149. Sergej Honchar (T-Mobile) +2`14
157. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +2`22
169. Philip Gilbert (FDJ) +4`30
173. Andrej Kasheshkin (Liberty Seguros) +5`18
176. Bradley McGee (FDJ) +10`22

Gesamtwertung:

1. Marco Velo (Milram)
2. Alexander Vinkourov (Liberty Seguros) +4
3. Alessandro Petacchi (Milram) +7
4. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +12
5. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +14
...
14. Paul Martens (Capitol) +24
19. Torsten Schmidt (Capitol) +25


Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 45
2. Marco Velo (Milram) 30
3. Leonardo Duque (Cofidis) 25

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 4
2. Dario Cioni (Liquigas) 3
3. Andre Korff (T-Mobile) 3
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udo_bölts
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Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 401302Beitrag udo_bölts
16.12.2006 - 11:54

10. Mai 2006 - 4. Etappe Giro
Jetzt hat es auch Vino erwischt

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Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob keine den Giro gewinnen will oder kann. Nachdem bereits gestern etliche der großen Stars Zeit einbüßen mussten, erwischte es heute nun auch Alexandre Vinokourov. Auf der 193 Kilometer langen Etappe von Wanze nach Hotten erlitt der Kasache gut 30 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt. Irgendwie gab es dabei jedoch Probleme, keiner aus dem Team, weder Fahrer noch Betreuer, hatten davon mitbekommen, so dass Vino mehrere Minuten am Straßenrand stand. Am Ende kam er mit über 7 Minuten Rückstand ins Ziel.

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Während es für Liberty Seguros heute also total schlecht lief, hatten wir einen recht guten Tag. Es war toll, Torsten mit dem Bergtrikot am Start zu sehen. Heute wollte er noch einmal Punkte sammeln. Immerhin standen zwei Bergwertungen an und Torsten wollte sein Trikot noch ein paar Tage tragen. Würde er es heute behalten, dann hätte er es automatisch noch zwei Tage länger, da morgen ein Mannschaftszeitfahren ansteht und am Tag darauf eine Etappe ohne Bergwertung folgt.

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Motiviert durch das Bergtrikot kam Torsten auch heute wieder in die Spitzengruppe des Tages und tatsächlich konnte er sich auch die zwei Bergprämien sichern und sein Punktekonto auf 10 Zähler ausbauen.

Die Fluchtgruppe, zu der auch Thomas Ziegler (T-Mobile) und Sebastian Lang (Gerolsteiner) gehörten, harmonierte recht gut, doch 15 Kilometer vor dem Ziel wurden auch sie eingeholt.

So kam es, wie erwartet zum Massensprint, wo alle mit einem Sieg von Alessandro Petacchi (Milram) rechneten. Der italienische Starsprinter enttäuschte seine Anhänger nicht. Er gewann so souverän, dass er im Ziel nicht einmal besonders jubeln musst. Eine gute Leistung im Sprint zeigte heute auch Aart, der mit Rang vier nur knapp das Podium verpasste. So langsam nähert er sich aber dem Treppchen.

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Bei der anschließenden Siegerehrung sah man Torsten wieder jubeln. Wie schön, dass er dies noch mindestens zwei weitere Tage tun kann. Allerdings kommen dann die ersten richtigen Berge. Ob er in ein paar Tagen noch immer auf dem Podium stehen wird, ist ungewiss. Jetzt soll er den Moment aber einfach mal genießen.
In der Gesamtwertung führt nun übrigens Petacchi vor seinem Teamkollegen Velo. Wie lange wir dieses Bild nohc sehen werden? Morgen steht erst einmal ein 40 Kilometer langes Teamzeitfahren an. Da kann sich bereits einiges ändern.

Ergebnisse:

4. Etappe Giro d`Italia:


1. Alessandro Petacchi (Milram)
2. Daniele Bennati (Lampre)
3. Ruggero Marzoli (Lampre)
4. Aart Vierhouten (Capitol)
5. Enrico Gasparotto (Liquigas)
...
177. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +7`20

Gesamtwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram)
2. Marco Velo (Milram) +13
3. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +25
4. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +27
5. Laszlo Bodrogi (Credit Agricole) +33
...
14. Paul Martens (Capitol) +37

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 10
2. Cario Cioni (Davitamon-Lotto) 3
3. Andre Korff (T-Mobile) 3

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 70
2. Enrico Gasparotto (Liquigas) 33
3. Claudio Corioni (Lampre) 33
...
7. Aart Vierhouten (Capitol) 22
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udo_bölts
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Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 401451Beitrag udo_bölts
17.12.2006 - 16:44

11. Mai 2006 - 5. Etappe Giro
Überraschungen beim Teamzeitfahren

Heute stand beim Giro d' Italia ein 40 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren von Piacenza nach Cremona auf dem Programm.

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Heute konnten die Favoriten den Giro nicht gewinnen, aber natürlich gut Zeit einbüßen. Leider habe ich vom Rennen nichts als das Ergebnis mitbekommen, da ich heute noch einmal beim Arzt war. Onkel Doc meinte, dass mein Kahnbeinbruch bis jetzt sehr gut verheilt wäre und ich in zwei Wochen wieder trainieren könnte. Das war wenigstens mal eine gute Nachricht für mich. Ein Neustart der Saison ist für mich nun wieder in Sicht. Das gibt Moral.

Das Mannschaftszeitfahren gewann übrigens etwas überraschend das Team Rabobank. 33 Sekunden dahinter folgte noch überraschender die Bergziegen Truppe von Euskaltel. Erst auf Rang 3 folgte der Favorit Discovery Channel (+44). Meine neun Teamgefährten zeigten auch eine tolle Leistung und beendeten dem mannschaftlichen Kampf gegen die Uhr auf Rang 5 (+1`20).

Der große Verlierer war Oscar Pereiro mit seiner Caisse d`Epargne Mannschaft. Er verlor heute fast fünf Minuten. Allerdings muss man erwähnen, dass seine Mannschaft mit nur 6 Fahrern angetreten war.

Während Alessandro Petacchi (Milram) und mein Teamkollege Torsten Schmidt nach wie vor die Punkte- bzw. Sprintwertung anführen, gab es durch das Mannschaftszeitfahren in der Gesamtwertung einiges an Veränderungen.

So führt nun der Niederländer Gerben Löwik zeitgleich vor seinem Rabobank-Teamkollegen Joost Posthuma. Paul hat sich noch immer unter den ersten 20 gehalten.

Morgen steht dann wieder eine Flachetappe auf dem Programm. Diese hat ihren Namen aber auch wirklich verdient, da keine einzige Bergwertung gemeistert werden muss. Torsten wird das recht sein. So hat er einen geruhsamen Tag im Bergtrikot.

Ergebnisse:

5. Etappe Giro Mannschaftszeitfahren:


1. Rabobank
2. Euskaltel +33
3. Discovery Channel +44
4. Liquigas +1`09
5. Capitol +1`20

Gesamtwertung:
1. Gerben Löwik (Rabobank)
2. Joost Posthuma (Rabobank)
3. Pedro Horillo (Rabobank) +13
4. Peter Weening (Rabobank) +20
5. Theo Eltink (Rabobank) +21
6. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +23
7. Aitor Gonzales (Euskaltel) +29
8. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +32
11. Yaroslav Popovych (Discovery Channel) +46
12. Iban Mayo (Euskaltel) +47
16. Dario Cioni (Liquigas) +1`07
19. Paul Martens (Capitol) +1`20
21. Stefano Garzelli (Liquigas) +1`21
29. Jörg Jaksche (Capitol) +1`38
45. Samuel Sanchez (Euskaltel) +2`15
54. Markus Fothen (Gerolsteiner) +2`41
57. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +2`46
58. Franco Pellizotti (Liquigas) +2`47
59. Danilo Di Luca (Liquigas) +2`59
62. Michele Scarponi (Liberty Seguros) +3`01
75. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +3`36
83. Marzio Bruseghin (Lampre) +3`52
88. Ivan Basso (CSC) +4`11
94. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +4`42
96. Bernhard Kohl (Capitol) +4`45
100. Cyril Dessel (Ag2r) +4`48
103. Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) +4`49
111. Jose Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +5`10
130. Sergej Honchar (T-Mobile) +6`00
163. Andrij Kasheshkin (Liberty Seguros) +7`59
168. Alexandre Vinkokourov (Liberty Seguros) +9`41
173. Bradley McGee (Fdjeux) +12`41
175. Felix Cardenas (Barloworld) +16`11
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Sky00pi
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Registriert: 9.3.2006 - 13:58

Beitrag: # 401774Beitrag Sky00pi
19.12.2006 - 22:06

Mhmm ich liebe diesen AAR!!!
nach 1 jahr ohne i-net wieder durchgelesen und ich liebe deine stil und die Story.... ich hoffe du machst noch viel Saisons ;)
So genung des freudenausbruches :lol:
schreib lieber du wieder hier weiter :D
-----> Der Giro ist ja mal richtig verrückt mal gespannt wer daraus nutzen schlägt 8)
Auge um Auge bedeutet nur, dass die Welt erblindet!

---> Jahr 1 nach Ullrich ;-)

udo_bölts
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Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 401827Beitrag udo_bölts
20.12.2006 - 16:51

Sk00py, danke für deine tollen Worte. So etwas gibt mir unglaublich viel Motivation. Die nächste Etappe ist schon gespielt, leider kann ich die Etappe aber erst am Samstag Abend online bringen. Bis dahin musst du dich noch etwas gedulden, die anderen Leser ebenfalls. Danke für euer Verständnis.
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