Jerdona Zeres [Vuelta 2007 - beendet]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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arkon
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Beitrag: # 380113Beitrag arkon
28.8.2006 - 1:58

12. August 2006
Corbeil-Essonnes, Frankreich

Roger Legeay sah ihn über den Tisch hinweg an. Die Stille, die sich schlagartig im Raum ausgebreitet hatte lastete schicksalsschwanger über den Anwesenden. Doch weder Jerdona noch Roger ließen sich das anmerken.
"Ok" sagte der Teamchef langsam und betont. "Ok, dann werden sich unsere Wege wohl trennen".
Wieder kehrte Stille ein. Aber Jerdona fiel in diesem Moment eine tonnenschwere Last von den Schultern. Roger würde ihn aus dem Vertrag entlassen. Damit war er nicht nur nicht mehr länger an diesen Mann gebunden, sondern würde auch in das neue Team Kelme-Euskadi wechseln können. Und er lebte noch. Er kannte Roger Legeay noch nicht sehr lange, und auch nicht sehr gut. Von daher hatte er sich für diese Situation alle möglichen Szenarien ausgedacht. Er hatte einfach nicht gewusst, wie er reagieren würde. Und nun sah es so aus, als ob alles relativ friedlich über die Bühne gehen würde.
"Dann hab ich noch eine Frage. Und zwar würde ich gerne noch ein paar Leute mit nach Spanien nehmen. Ich dachte mir, das ich dort gut eine Art Abschiedsvorstellung mit dem Team geben kann. Wissen sie, einige von denen sind mir echt ans Herz gewachsen. Ohne das Team hätte ich die Tour nie gewonnen. Und da wäre es doch klasse, wenn ich mit ihnen zusammen nocheinmal drei Wochen durch Spanien fahren könnte."
Jerdona kam sich wieder vor wie ein kleiner Schuljunge beim Rektor. Bevor er noch mehr Unsinn erzählen konnte schwieg er lieber.
"Ja, ich denke das lässt sich einrichten. Ich nehme an, sie haben schon mit den Fahrern gesprochen?"
"Ich hab sie angerufen. Konkret würde ich gerne Yuri, Christoph und Saul mitnehmen. Pietro hat mir schon gesagt das er sich nicht mehr fitt genug fühlt."
Statt einer Antwort nickte Roger nur bedächtig. Sein Dreamteam stand, es konnte losgehen.
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arkon
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Beitrag: # 380562Beitrag arkon
29.8.2006 - 23:57

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Ullrich, Basso und Mancebo suspendiert

Fast alle 59 Fahrer auf der Liste der Untersuchungsbehörden sind von ihren Teams suspendiert worden. Das betrifft unter anderem die Tour-de-France-Stars Ullrich, Basso, Mancebo und Landis. Alle stehen unter Verdacht gegen den Erhalt von Zahlungen Rennleistungen verändert zu haben. So sollen die Hintermänner, die zur Zeit noch unbekannt sind, manipulativ Rennergebnisse verändert haben. Welche Rennen konkret betroffen waren ist nicht bekannt und wird wahrscheinlich auch nie ans Tageslicht kommen. Der Hinterstab von verschiedenen Teams wurde derweil gesäubert. Verwickelten Angestellten wurde unverzüglich gekündigt. Damit stehen Euskaltel, Phonak, Communidad Valenciana und Liberty Seguros fast ohne Personal da. In allen Teams ist aber der Erneuerungsprozess angelaufen. Der Start bei der Vuelta scheint jedoch zunächst nicht gefährdet zu sein.
Die zu erwartende Verfahrenswelle läuft dagegen nur stockend an. An Klagen mangelt es derweil. Zahlreiche Fahrer, die sich betrogen fühlen, sowie Wettbüros, Fernsehsender und Sportaktivisten haben Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaften haben die Ermittlungen aufgenommen. Jedoch wird trotz der recht überzeugenden Beweislage erwartet, das der Großteil der Verfahren erst im nächsten Jahr beginnen. Die Ermittlungen, insbesondere gegen die Hintermänner, dürften sich noch so lange hinziehen.
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reblaus
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Beitrag: # 381165Beitrag reblaus
1.9.2006 - 12:41

Richtig cooler und aktueller AAR, weiter so :D

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hertha_andre
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Beitrag: # 384296Beitrag hertha_andre
14.9.2006 - 12:47

jepp, WEITER so ;)
du kannst doch jetzt net einfach aufhören, arkon!
#87
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arkon
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Beitrag: # 387235Beitrag arkon
26.9.2006 - 21:33

mal wieder ein lebenszeichen von mir: so richtig fehlt mir die motivation ja schon, die vuelta durchzuziehen. auch zeitlich sieht es zur zeit etwas eng aus (umziehen, uni, diverse chöre...). hinzu kommt, das ich mit mir selber unzufrieden bin: die tour war zwar ok, aber ich kann das fehlende überragende echo nachvollziehen. die schreibe war etwas gezwungen, etwas zu episch, etwas zu unpersönlich. die letzte vuelta hat mir da eher gefallen und ist auch bis heute der part in meinem aar geblieben, der mir am besten gefällt. natürlich eine super gelegenheit, jetzt ein jahr später genau da was hinterher zu schieben.
werd mich gleich mal ans db tunen setzen und dann mal probeweise n bisschen in der gegend rumfahren. wenn jemand nen peil hat, wo ich die originalprofile der vuelta für den pcm1 herkriege dann kann er sich ja bei mir per pn melden. ansonsten werd ich mir aus den anderen profilen im pcm was zusammenbasteln, was der realität nahe kommt.
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arkon
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Beitrag: # 394324Beitrag arkon
24.10.2006 - 23:48

26. August 2006
Malaga, Spanien

Die Schonzeit war vorbei. Endgültig. Obwohl nicht viel Zeit für ihn übrig geblieben war hatte Jerdona Zeres die letzten Tage dennoch genossen: Zusammen mit dem Rest des Teams, welches bei der Vuelta starten würde, waren sie in einem Hotel am Stadtrand von Malaga untergebracht gewesen. Er war zwar selber Spanier und daher, rein theoretisch, an diese sonnigen Verhältnisse gewöhnt. Jedoch wich die Praxis von der Theorie ab und nach dem anstrengenden Training in Elgea und dem nicht gerade freundlichen Wetter der letzten Tage im Baskenland war es eine willkommene Abwechslung gewesen. Er hatte in den 3 Tagen, die sie hier gewohnt hatten, ohnehin keine weiten Distanzen zurückgelegt. Mit dem Rest des Teams waren sie einige eher lockere Strecken abgefahren um den Körper zu beruhigen und Energien zu tanken, aber die Zügel gleichzeitig nicht zu schlaff zu lassen. Dann war er einer immer weniger lästigeren Pflicht nachgekommen: Den Interviews.
Nach seinem Toursieg hatte er einen wahren Marathon durch verschiedene Studios und Zeitung durchmachen müssen. Die dadurch gewonnene Trainingspause hatte er als willkommene Erholungsphase nach der Tour genutzt und somit die investierte Zeit vor sich selbst rechtfertigen können. Auch mit den Interviews selbst war er besser zu Recht gekommen als noch vor seinem Triumph. Und mittlerweile fing er sogar an, den Rummel um seine Person ein wenig zu genießen… Aber nur ein kleines bisschen.
Der Rest des Tages ging dann schon für die Planungsarbeit des neuen Teams drauf. Obwohl er keine der zentralen Personen für die Organisation war standen doch jede Menge Entscheidungen an, die noch weit vor Saisonende gefällt werden mussten und zu denen die Führung ‚unbedingt die Meinung des Kapitäns’ haben wollten.
Insofern war er froh, weniger Zeit für das Training aufwenden zu müssen und wenigstens die drei Tage vor dem Start der Vuelta die Sonne ein wenig genießen zu können. Und auch das Wiedersehen mit den anderen Fahrern des Teams war lustig. Er freute sich wirklich auf die kommenden Wochen, vor allem aufgrund des fehlenden Erfolgsdrucks.
Den letzten Tag in Freiheit verbrachten er aber nicht am Pool: Zwischen den Mahlzeiten stand eine Ausfahrt an, dann noch ein letzter Materialcheck, Mittagessen, eine finale Mannschaftsbesprechung, ein paar Übungsrunden um die Formation für das Zeitfahren zu üben, ein paar Interviews, noch ein kleiner Happen vor dem Rennen und dann stand auch schon das Einfahren an.
Das eigentliche Zeitfahren war sehr kurz und konzentriert. Thor Hushovd, der im letzten Moment noch für den Kader nominiert worden war, zog das Tempo an. Als Jerdona dann das erste Mal in den Wind wechselte konnte er sofort seine Beine spüren. Und es war kein angenehmes Gefühl. Die fehlende Rennpraxis der letzten Tage machten ihm doch zu schaffen. Seit der Tour war er keinen Kilometer mehr in einem Wettkampf gefahren, und so würde er wohl doch noch etwas Substanz aufbauen müssen über die Vuelta. Ein Glück, das noch Zeit bis zu den Bergen war…
Am Ende wurde es für Credit Agricole nur ein Platz unter ferner liefen. Relevant war der Zeitverlust von 25 Sekunden auf Discovery Channel. Das war kein tolles Ergebnis, aber eines, auf das man würde aufbauen können. Wenn denn die Form stimmte. Aber auf wen er die 25 Sekunden würde aufholen müssen stand auch noch nicht fest. Viele Fragen wurden also heute aufgeworfen und kaum welche beantwortet. Yaroslav Popovych würde das erste Goldene Trikot tragen. Der Rest würde warten müssen.
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restloch
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Beitrag: # 394327Beitrag restloch
24.10.2006 - 23:55

Schoen dass es wieder ein Lebenszeichen von dir gibt. Viel Gluck bei der Vuelta!

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arkon
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Beitrag: # 394492Beitrag arkon
25.10.2006 - 16:51

30. August 2006
Mimizan, Aquitanien, Frankreich

Etwas verträumt blickte er herüber zu ihr. Die langen, schwarzen Haare verfingen sich leicht im kühlen Ostwind, der an diesem ansonsten stickigen, heißen Sommertag an der französischen Atlantikküste eine willkommene Abwechslung darstellte. Der Bikini schmeichelte ihren Kurven. Tief in Gedanken betrachtete er Louise.
Als sie ihre Augen aufschlug und seinen Blick bemerkte musste sie lächeln. Sie wusste dass er, so gern sie es auch gehabt hätte, nicht an sie dachte. Seit einigen Tagen bekam er immer wieder diesen abwesenden Blick, und jetzt war sie ausnahmsweise das Ziel.
„Fabian“ schreckte sie ihn aus seinen Gedanken auf. Er sah sie einige Augenblicke etwas verdutzt an, musste dann aber auch lächeln. „Tut mir leid.“
Ihm fehlte einfach der Radsport. Auch wenn er hier mit einer wunderbaren Frau seinen Sommerurlaub an der französischen Atlantikküste genoss so konnte ihn selbst das nicht von der Sehnsucht nach Rennpraxis abbringen. Er trainierte mittlerweile wieder härter. Die Pause nach der Tour war vorbei. Jeden Tag spulte er über 100 km ab. Das Weltmeisterschaftszeitfahren war sein großes Ziel. Die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs wäre der perfekte Abschluss einer ohnehin schon großartigen Saison.
Aber heute stand noch etwas anderes auf dem Programm: Die Vuelta würde heute endlich die Berge erreichen! Jerdona Zeres, einer seiner Widersacher bei der Tour, musste sich heute der ersten schweren Prüfung unterziehen. Nach ein paar uninteressanten Flachetappen, die er sich allesamt gespart hatte, wurde es nun wieder spannend. Es war zwar bei weitem nicht so toll wie selber zu fahren aber immerhin schon etwas.
„Schatz, was würdest du sagen wenn wir ein bisschen Fernsehen schauen?“ Es wurde alles so viel einfacher wenn der Partner seine Interessen teilte…
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arkon
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Beitrag: # 394563Beitrag arkon
25.10.2006 - 20:12

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Rund 700 km weiter südöstlich konnte Jerdona Zeres bereits absehen, dass es ein knochenhartes Rennen werden würde. Viele Teams drängelten sich an der Spitze und lauerten auf die Ausreißer, die allesamt sofort wieder geschluckt wurden. Zu gefährlich schienen den Teamchefs offensichtlich die Gruppen zu sein. Schließlich aber wagte es Christian Moreni alleine und traf damit vorläufig ins Schwarze. Bis zum Fuße des ersten Anstiegs hatte er sich schon einen ordentlichen Vorsprung von etwas über 4 Minuten herausgearbeitet, da er alleine unterwegs war stellte er jedoch keine Bedrohung da.

„Angriff von einem Agricole-Profi. Das müsste Yuri Madarkady sein. Der junge Russe fiel schon bei der Tour durch seine beherzte Fahrweise auf und versucht nun wohl seine damals begonnene Jagd auf das Bergtrikot fortzusetzen.“

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Fabian konnte sich noch dunkel an Yuri erinnern. Hinter der Bühne hatte er ihn einige Male getroffen, als er in der ersten Woche noch das Bergtrikot getragen hatte. Im restlichen Verlauf der Tour hatte er ihn ein paar Mal im Feld getroffen. Aber schon bei diesen wenigen Begegnungen hatte er die Energie bemerkt: Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrern brannte er darauf, das Rennen schwer zu machen. Immer wieder hatte er aus purer Freude an der eigenen Kraft Attacken gesetzt und war in der ersten Woche einer der aktivsten Fahrer gewesen. Von ihm würde man in den nächsten Jahren sicher auch noch etwas zu hören bekommen. Schön, dass er seine Fahrweise bei der Vuelta fortsetzen konnte.

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„Moreni passiert den Gipfel als Solist, aber Madarkady ist nur noch gut eine Minute dahinter. In der Abfahrt wird er sicherlich aufschließen können oder es zumindest auf Gedeih und Verderb versuchen. Denn auf dem folgende Flachstück brauchen beide einen Begleiter.“
„Die Verfolger sind eher versprengt und nicht wirklich ernst zunehmen. Moreni hat 6 Minuten auf das Feld. Davor sind noch einige einzelne Fahrer, die sich aber nicht so recht gegen das Feld zur Wehr setzen können. Die Abfahrt wird wohl ihr Ende sein.“

Am Fuße des nächsten Anstieges verabschiedete sich Madarkady dann sehr schnell von seinem Begleiter, der wohl nicht annähernd die Kletterqualitäten seines Begleiters besaß. Locker und leicht kurbelte dieser den Berg empor, seinen Vorsprung konnte er jedoch nicht halten. Oben auf der Spitze waren 4 Minuten über, eher zu wenig, um sich ins Ziel zu retten.
Das Feld stürmte dann aber nicht mehr geschlossen über den Gipfel: Das erhöhte Tempo hatte viele Fahrer zum Abreißen gezwungen. Die vielen selbsternannten Favoriten konnten den Schlagabtausch offensichtlich kaum noch erwarten und so formierte sich eine bunt gemischte Phalanx an der Spitze.
Schon im nächsten, eigentlich kleineren Anstieg zerriss das Feld dann völlig: Erst versuchte es Peter Wenning mit einer eher harmlosen Attacke, die dann aber viele Fahrer zum angreifen anstachelte. Ivan Parra, Iban Mayo, Angel Gomez Merchante, Egoi Martinez stiegen weg und plötzlich konnte er auch Jerdona Zeres erkennen, der sich da ebenfalls nicht abhängen lassen wollte. Insgesamt schätzte er die Gruppe auf gut 20 Mann.

„Da ist die Lücke! Ein riss geht durch die Ausreißergruppe. Vorne Mayo und Martinez, die wie verrückt den Berg hochpumpen. Hinten können wir Levi Leipheimer und Jerdona Zeres erkennen, die offenbar doch leichte Probleme haben. Die Tour ist wohl doch noch nicht so gut verdaut worden wie erhofft.“

Noch bevor er richtig reagieren konnte war das Loch schon gerissen. Er spannte sich vor die Gruppe und versuchte, eine vernünftige Verfolgung zu organisieren. Das er hier isoliert war vereinfachte das nicht allzu sehr. Aber das kleine Flachstück bis zum Schlussanstieg mussten sie unbedingt nutzen, um den Kontakt wieder herzustellen. Oben hatten sie nach vorne schon einen Rückstand von fast 40 Sekunden. Nicht viel, aber zu viel um noch richtig reagieren zu können, wenn es in den Anstieg hineinging. Hinten war vor allem Carlos Sastre zurück geblieben, für den CSC jetzt richtig Tempo klopfte. Aber das Team hatte über den Tag schon viel gearbeitet und konnte die Lücke nicht so recht stopfen. Aber auch Jerdona merkte, dass der Tag nicht eben erst begonnen hatte. Seine Beine waren schwerer als gewohnt und seine Führungsarbeit wurde immer kürzer.
Schließlich aber hatten sie den Kontakt nach vorne wieder hergestellt. Die entstehende Gruppe konnte gegen das Feld ganz gut ankämpfen und so gingen sie mit rund einer Minute Vorsprung in den Schlussanstieg.

„Hinten im Feld übernimmt nun CSC wieder das Kommando. Inigo Cuesta macht da für seinen Kapitän mächtig Dampf. Der Vorsprung nach vorne wird allmählich kleiner.“
„Aber auch dort wird die Selektion mächtig voran getrieben. Levi Leipheimer teilt sich hier die Arbeit mit Iban Mayo. Jerdona Zeres hängt derweil eher am Ende der Gruppe rum. Seine Begleiter beäugen ihn argwöhnisch. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht fürchten sie eine Attacke des Tour de France Siegers, der sie kaum etwas entgegen zu setzen hätten.“

Emanuel Feriola hatte längst die Schwäche seines Schützlings erkannt. Verzweifelt versuchte er, über den Tourfunk Hilfe herbei zu holen. Aber Yuri Madarkady war zu weit weg und hatte die Hoffnung auf einen Etappensieg noch nicht aufgegeben. Bei immer noch 3 Minuten Vorsprung auch verständlich. Hinten war es Christoph Moreau, der sich hinter den CSC-Express geklemmt hatte und bald die Gruppe erreichen würde.
„Durchhalten Jerdona, durchhalten!“

„Carlos Sastre schließt da zu der Favoritengruppe auf. Christoph Moreau hängt hinter ihm, ebenso Haimar Zubeldia und Yaroslav Popovych. Damit wäre wohl der engere Favoritenkreis dieser Vuelta benannt. Weiter hinten kann man nur hoffen, das hier vorne jetzt das taktieren losgeht.“
„Angriff von Sastre! Viel war das nicht mit taktieren. Er verabschiedet sich direkt wieder aus der Gruppe und eröffnet damit den wahren Showdown der Favoriten. Jetzt darf sich keiner mehr verstecken. Wer die Vuelta gewinnen will, muss kontern.“

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Christoph spannte sich vor die Gruppe und legte ein hohes, aber kein mörderisches Tempo vor. Jerdona war wieder einmal froh, das Moreau in seinem Team fuhr. Vorne überholte gerade Carlos Yuri und zerstörte damit die kleine, noch verbliebene Hoffnung auf einen Etappenerfolg vollständig.

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„Madarkady wird jetzt von der Gruppe um Zeres und Moreau erreicht. Damit sind drei Fahrer von Credit Agricole zusammen. Aber der Russe reicht nur schnell eine Trinkflasche an seinen Kapitän weiter und verabschiedet sich dann nach hinten.“
„Die lange Flucht war doch anstrengender als gedacht. Aber immerhin wird er gleich das Bergtrikot als verdienten Lohn erhalten.“

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Der letzte Kilometer brach an, und damit auch das Ende für ihn. Mayo verschärfte das Tempo und von einer Sekunde zur nächsten war die Luft für ihn raus. Für einen Moment versuchte er noch, sich wieder an die Hinterräder zu kämpfen, aber die Gruppe war einfach zu schnell. Vorne fuhr Sastre seinem Solosieg und dem goldenen Trikot entgegen, während hier hinten seine Träume vom Double einen ernsten Dämpfer erhielten. Noch war nichts verloren, aber alles in Gefahr!
Moreau sicherte sich den zweiten Platz und damit eine gute Position im Gesamtklassement, Madarkady erhielt das Bergtrikot. Für Credit Agricole hatte die Etappe damit einen mehr als versöhnlichen Ausgang gefunden.

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Etappenstand:

1 Carlos Sastre TEAM CSC 5h22'16
2 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 47
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
4 Levi Leipheimer GEROLSTEINER s.t.
5 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE s.t.
6 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
7 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
8 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 1'14
9 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 1'41
10 Denis Menchov RABOBANK + 1'53

Gesamtklassement:

1 Carlos Sastre TEAM CSC 17h51'52
2 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 47
3 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 1'01
4 Levi Leipheimer GEROLSTEINER + 1'18
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
6 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 1'20
7 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 1'24
8 Denis Menchov RABOBANK + 2'01
9 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 2'07
10 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX + 2'14

Bertrikot:
1 Yuri Madarkady 45
2 Josep Jufre Pou 32
3 Carlos Sastre 30
4 Cristian Moreni 26
5 Christophe Moreau 25

Sprinttrikot:
1 Robbie McEwen 61
2 Jean-Patrick Nazon 49
3 Tom Boonen 45
4 Olaf Pollack 31
5 Thor Hushovd 27
Zuletzt geändert von arkon am 31.10.2006 - 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
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TOM Booonen
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Beitrag: # 394567Beitrag TOM Booonen
25.10.2006 - 20:41

keine Screenshots??
Reifezeit-Erfolge:

(Tour de France)
1 Etappensieg 2017
2 Tage Maillot Jaune
1 Tag Maillot Vert
1 Tag Maillot à Pois

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DeathMayoRider
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Beitrag: # 394574Beitrag DeathMayoRider
25.10.2006 - 21:27

TOM Booonen hat geschrieben:keine Screenshots??
Doch, aber das laden dauert zurzeit recht lange.

arkon: Dein Schreibstil ist echt genial, aber bitte, poste nicht soviel auf einmal, sondern beware dir einige Berichte auf. Ich lese lieber zwei Wochen lang einen Bericht, anstatt 3 Tage vier Berichte.
Meine Meinung kann mir NIEMAND nehmen.

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arkon
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Beitrag: # 394594Beitrag arkon
25.10.2006 - 22:31

gut, das du mich stoppst... hätte sonst direkt noch einen hinterher gehauen ;)
aber so kann ich mal ein bisschen auf reserve schreiben.
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hertha_andre
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Beitrag: # 394598Beitrag hertha_andre
25.10.2006 - 22:35

hmm... vermutlich habt ihr recht ;)
auch wenn ich gerne weitergelesen hätte... auf jeden fall sehr schön, dass es weitergeht... und das genial wie immer *thumbsup*
#87
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Beitrag: # 395588Beitrag arkon
31.10.2006 - 19:09

1. September 2006
Alto de El Morredero, Spanien

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Nach einer kleinen Verschnaufpause auf einer Flachetappe stand heute die zweite Bergprüfung an. Traditionell würde heute, nach dem ersten Fingerzeig auf der ersten Bergetappe, das anstehende Programm für den Rest der Rundfahrt festgelegt werden. Heute musste Jerdona alles geben um seine Chance auf den Sieg wenigstens zu wahren. Nachdem er am vorgestern schon ernsthaft in Bedrängnis geraten war musste er heute dem Team beweisen, das er auch für den Rest der Rundfahrt als Kapitän fungieren würde. Christoph stand schon in den Startlöchern und Jerdona Zeres hätte ihm gerne das Amt überlassen, aber ohne einen weiteren Versuch würde er das nicht übers Herz bringen.
Bei erneut sonnigen Temperaturen ging es an den Start in León. Yuri Madarkady konnte sein Bergtrikot heute in aller Ruhe genießen: Nur mit viel Pech würde er es heute verlieren. Doch dazu sollte es nicht kommen: Eine Ausreißergruppe setzte sich ab und fuhr schnell einen Vorsprung von 7 Minuten heraus, der sich erstmal konstant halten sollte. An der Spitze des Feldes kam CSC der Pflicht des Teams des Führenden nach und kontrollierte das Renngeschehen.
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Jerdona fühlte sich besser als vorgestern, aber das war auch nur eine sehr subjektive und vage Vermutung: Seine Schwäche auf der ersten Bergetappe war sogar für ihn ein wenig überraschend gekommen. Als er am vorletzten Berg angriff war er sich seiner Stärke noch sicher gewesen. Dieses Gefühl hatte sich dann im Schlussanstieg ziemlich schlagartig gedreht, als es bereits zu spät gewesen war noch zu reagieren.
Heute wurde die Situation noch dadurch verschärft, das sowohl Yuri als auch Christoph gut genug im Klassement lagen, um gefährlich zu sein. Einer der beiden sollte auf jeden fall etwas versuchen um die Konkurrenz unter Zugzwang zu bringen. So war zumindest der Plan.
Vorne wurde die Spitzengruppe an der langen Leine gelassen und verhungerte langsam im Wind. Diese interessierte das offenbar weniger. Zum einen hatten sie ohnehin damit gerechnet und zum anderen kamen sehr fotogene Bilder bei ihrem Fluchtversuch auf die heimischen Mattscheiben, was zumindest den Sponsor zufrieden stellte.
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Pünktlich zum Beginn des echten Finales, dem Alto de El Morredero, war die Gruppe dann dicht zum Feld geholt und so versprengt, das jede echte Gefahr gebannt schien. Das Geschehen verlagerte sich in das Hauptfeld hinein, von wo aus auch sofort die Attacken gingen. Leider hatte Credit Agricole diesmal nicht aufgepasst und so waren sie nicht vertreten. Dementsprechend setzten sich Patrice Halgand und Saul Raisin auch direkt vor die Gruppe um das Loch zu schließen. Grund gab es genug, denn vorne war mit Carlos Sastre, Yaroslav Popovych, David Arroyo und Gomez Merchante eine Gruppe zusammen, die durchaus das Zeug hatte, einen Vorsprung auch über den fast 20 km langen Anstieg zu retten.
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Hinten sprangen jetzt aber auch andere Teams den beiden etwas überfordeten Agricole-Fahrern zur Seite und entfachten gemeinsam eine Tempohatz der die Fluchtgruppe um Carlos Sastre kaum noch etwas entgegen zu setzen hatte. Vorne setzte sich Gomez Merchante ab und nutzte damit die Gunst der Stunde, in der Gesamtwertung (noch) kein gefährlicher Mann zu sein. Während die anderen Fahrer schnell wieder ins Feld zurückfielen, vielleicht auch, weil sie keine Körner für ein eher aussichtsloses unterfangen verschleudern wollten, hatte der Saunier Duval-Profi vorne freie Fahrt.
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Christoph bekam unterdessen als erster Fahrer aus dem neuen Triumvirat von Credit Agricole Probleme: Während Yuri Madarkady noch relativ locker seine Stellung hielt rollte der vermeintlich stärkere Fahrer hinten langsam aus dem Feld heraus. Auch die Anfeuerungsrufe des sportlichen Leiters brachten keine Linderung mehr: Christoph hatte einfach einen schlechten Tag erwischt.
Als Zeres das mitbekam fuhr er zu Madarkady hinüber: „Hast du noch Reserven?“ fragte er seinen Helfer. Der schien scheinbar schon länger auf diese Frage gewartet zu haben und bejahte kräftig. „Na, dann zeig mal, was du kannst!“ Das ließ sich der Russe nicht zweimal sagen: Ohne noch lange zu überlegen schoss er nach vorne und überrumpelte die Tempomacher von hinten.
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Jerdona sah ihm kurz nach und fragte sich, ob er wohl zu so einem knackigen Antritt in der Lage gewesen wäre. Aber das war ja eben das schöne an der Sache: Er musste es gar nicht! Denis Menchov, Ivan Parra, Haimar Zubeldia und Levi Leipheimer stiegen seinem Leutnant hinterher. Das Tempo im Feld stagnierte augenblicklich, weil viele Teams mit dieser Rennsituation einverstanden waren. Carlos Sastre hatte derweil nicht mehr die starken Helfer an seiner Seite, die locker und leicht das Loch hätten schließen können. Inigo Cuesta war als einziger noch an der Seite seines Kapitäns verblieben und tat sein bestes.
In der Gruppe um Yuri Madarkady wurde das Tempo alles andere als verschleppt: Levi Leipheimer trat mit Urgewalt in die Pedale und erhöhte die Geschwindigkeit, bis hinten die ersten abreißen lassen mussten.Das erste Opfer war dann auch gleich der Russe in französischen Diensten, dem wohl immer noch die Anstrengung von seiner Soloflucht vor zwei Tagen in den Knochen steckte.
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Als er merkte, dass er heute wohl nicht mehr in dieser Gruppe ankommen würde und einige Tritte aussetzte, waren die Fahrer schon fast um die nächste Kurve verschwunden. Es würde ein enger Kampf zwischen ihnen und Gomez Merchante um den Etappensieg werden, das konnte er jetzt mit Sicherheit sagen. So, wie Leipheimer in den Berg hinein fuhr…
Mit einem Blick zurück konnte er schon die nächste Gruppe erkennen. Vorne fuhr immer noch Cuesta für seinen Kapitän. Dieser schien auch nicht mehr in der Lage zu sein, noch einmal reagieren zu können, sollte ein weiterer Angriff folgen. Yuri ließ sich zurück neben Jerdona fallen und blickte ihm ins Gesicht. Der Baske war gezeichnet von dem bisherigen Anstieg aber schien noch immer Reserven parat zu haben, im Gegensatz zu Sastre. Also spannte sich Yuri vor Cuesta. Da es nur noch 3 km bis ins Ziel waren musste er nicht all zu weit planen und fuhr einfach ein Höllentempo. Mit einem Blick zurück konnte er die Schmerzen in den Gesichtern der anderen sehen. Es war gut, sie leiden zu sehen. Er drehte sich wieder um und schmiss noch ein paar Kohlen auf sein inneres Feuer. „Popovych lässt abreißen“ quäkte es durch seinen Funk. Nach und nach wurde die Gruppe kleiner, Carlos konnte sich jedoch behaupten.
Weiter vorne erlebte Gomez Merchante einen der größten Siege seiner Laufbahn: Er hatte nicht nur einfach eine Etappe der Vuelta gewonnen, er hatte aus dem Feld heraus am Schlussanstieg attackiert und alle Kapitäne stehen gelassen. Und auch die Tempoarbeit von Levy Leipheimer hatte ihm den Sieg nicht nehmen können.
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Dieser rollte eine halbe Minute später über den Zielstrich, Haimar Zubeldia und Ivan Parra immer noch an seiner Seite. Denis Menchov dagegen hatten sie zurückgelassen und auf dem letzten, kurzen Flachstück noch um 35 Sekunden distanziert. Trotzdem konnte auch er mit der Etappe zufrieden sein.
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In der Gruppe um Sastre konnte, 12 Sekunden später, Iban Mayo den Sprint für sich entscheiden. Yuri Madarkady hatte den Führenden nicht mehr abhängen können, aber zumindest war Jerdona Zeres noch in Schlagweite des Goldtrikots. Dieses wechselte nach der Etappe seinen Besitzer: Haimar Zubeldia konnte es sich überstreifen und Sastre um 8 Sekunden vom Spitzenplatz verdrängen.
Christoph Moreau dagegen kam mit 3 Minuten 30 Rückstand ins Ziel, womit für ihn der Traum von einem guten Ergebnis bei der Vuelta schon fast zu Ende war. Dementsprechend war die Stimmung auf der Fahrt ins Hotel auch etwas gedrückt. Jerdona hätte seinen Freund gerne zum Vuelta-Sieg geführt, allein schon aus Dankbarkeit für den Toursieg und seine Dienste auf der Huez-Etappe. Aber so blieb die Verantwortung für ein gutes Abschneiden wohl an ihm und Madarkady hängen.

Etappenergebnis:
1 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR 4h01'06
2 Levi Leipheimer GEROLSTEINER + 33
3 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
4 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE s.t.
5 Denis Menchov RABOBANK + 1'08
6 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 1'20
7 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
8 Iñigo Cuesta TEAM CSC s.t.
9 David Arroyo CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
10 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE s.t.
11 Yuri Madarkady CREDIT AGRICOLE s.t.
12 Carlos Sastre TEAM CSC s.t.

Gesamtwertung:
1 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI 25h31'23
2 Carlos Sastre TEAM CSC + 8
3 Levi Leipheimer GEROLSTEINER + 27
4 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 45
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 1'26
6 Denis Menchov RABOBANK + 1'57
7 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 2'09
8 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 2'15
9 Yuri Madarkady CREDIT AGRICOLE + 2'39
10 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX + 3'03

Punktwertung:
1 Jean-Patrick Nazon AG2R PREVOYANCE 73
2 Tom Boonen QUICKSTEP - INNERGETIC 73
3 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO 61
4 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI 37
5 Allan Davis ASTANA 36

Bergwertung:
1 Yuri Madarkady CREDIT AGRICOLE 45
2 Josep Jufre Pou DAVITAMON - LOTTO 32
3 Levi Leipheimer GEROLSTEINER 30
4 Carlos Sastre TEAM CSC 30
5 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR 29
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arkon
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Beitrag: # 396706Beitrag arkon
9.11.2006 - 23:56

3. September 2006
Alto de La Cobertoria, Spanien

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Der Druck, der sich durch seine Leistungen der letzten Tage nach und nach auf die Schultern von Yuri gelegt hatte, schien ihn nicht sonderlich zu belasten. Auch an diesem Morgen stand er locker wie eh und je am Start der Etappe in Fonsagrada. Noch im Teamhotel hatten sie sich auf eine aggressive Taktik geeinigt. Für Jerdona ging es heute einmal mehr um seinen Verbleib in der Reihe der Favoriten. Der enge Kampf an der Spitze, der auf den letzten beiden Bergetappen ausgetragen worden war, spielte ihm bei seiner momentanen Schwäche in die Hände. Aber früher oder später musste er aus seinem Loch kriechen.
Yuri würde heute wohl das Bergtrikot verlieren. Unfähig, mit einem frühen Vorstoß sich einige Punkte zu sichern, war er dazu verdammt, am Schlussanstieg gegen die anderen Favoriten sich einige Bergpunkte zu sichern. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Aber seine gute Position im Gesamtklassement entschädigte genügend.
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Die Etappe begann ruhig. Es bildete sich eine größere Gruppe mit 10 Fahrern, die gegen das nur verhalten fahrende Feld schnell einen ordentlichen Vorsprung herausfahren konnte. David de la Fuente setzte der Gruppe nach und machte sich schließlich mit Mario Aerts gemeinsam auf den Weg Richtung Ziel. Hinten im Feld wurde Jerdona langsam nervös. Wie ein kleiner Schuljunge blickte er nach vorne, wo sich der vorletzte Berg, der Puerto de San Lorenzo, auftürmte. Hier und heute würde er es versuchen. Rumsitzen und auf die Form warten entsprach nicht seinem Naturel, und nach dem Toursieg hatte er auch nicht den Druck, hier unbedingt etwas holen zu müssen.
In den ersten Kehren des Berges trat er dann die Flucht nach vorne an.

„Angriff, Angriff von Jerdona Zeres! Unglaublich, der Baske will es heute wohl früh wissen. Nachdem er bisher eher unauffällig fuhr greift er nun zum ersten Mal selbst an.“
„Ivan Parra kontert, kann aber nicht einmal in die nähe seines Hinterrades gelangen“

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Es war wunderbar. Hinter sich konnte er das Gesicht von Ivan Parra erkennen, schmerzverzerrt. Sein Kontrahent fuhr absolut am Limit. Er hatte wohl doch noch mehr Bums, als er sich selber zugetraut hatte. In seinem gewohnten unrythmischen Stil flog er die Rampen empor. „Eine Minute, du hast eine Minute Vorsprung“ tönte es durch seinen Lautsprecher.
Hinten beäugte Yuri die Konkurrenten. Anfangs noch betont lässig war nun die Unruhe in ihren Gesichtern erkennbar. Jerdona war vorne auf dem besten Weg, sich in das Geschehen dieser Vuelta zurück zu katapultieren. Und einen Fahrer dieses Kalibers konnte man nicht einfach so fahren lassen.
Carlos Sastre war es schließlich, der die Initiative ergriff. Mit einem trockenen Antritt aus zweiter Reihe setzte er sich ein paar Meter aus dem Feld ab. Yuri musste beißen, aber er konnte kontern. Carlos legte kurz nach seinem Antritt einen ökonomischeren Fahrstil vor. Offensichtlich wollte er nur die anderen Topplatzierten loswerden. Für Yuri bedeutete aber schon dieses „langsamere“ Tempo erhebliche Schmerzen. Mit verkniffenem Gesicht hängte er sich an das Rückrad des CSC-Profis.

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„Carlos Sastre hat reagiert. Nachdem Jerdona Zeres zwischenzeitlich sogar im virtuellen Goldtrikot fuhr schmilzt sein Vorsprung nun wieder. Carlos Sastre macht hier deutlich, dass er diese Vuelta gewinnen will. Mit Yuri Madarkady im Schlepptau hat er keine wirklich gefährliche Begleitung und die wahre Konkurrenz ist hinten im Feld erst einmal sitzen geblieben.“

Da vorne war sie, die Bergwertung. Endlich. Jerdona fühlte sich bei weitem nicht mehr so frisch wie noch weiter unten im Berg. Ivan Parra, den er abgeschüttelt hatte, war nach seinem fehlgeschlagenen Ausreißversuch ins Hauptfeld zurückgefallen. Carlos Sastre hingegen, der ihm hinterher jagte, schien wesentlich stärker. Sein Vorsprung schmolz und schmolz. Bei der letzten Messung war er noch bei 1:25 gewesen, aber hier oben auf dem Gipfel war sicher schon ein weiterer Batzen weg.
Erleichtert stürzte er sich in die Abfahrt. Für ein paar Minuten hatte er Ruhe. Der scharfe Wind pfiff an ihm vorbei und brachte ihm etwas Linderung in der brütenden Spätsommerhitze. Seine Beine waren leer, wie Knete baumelten sie herunter. Er stellte aufrecht hin und versuchte, die Qualen mit Stretching zu lindern. Vielleicht sollte er sich sogar zurückfallen lassen? Hinten wartete immerhin Yuri Madarkady auf ihn, um ihm beizustehen.

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„Carlos Sastre und sein Begleiter sind unten im Tal angekommen. Vor sich sehen sie schon Jerdona Zeres, der offensichtlich seinen Fluchtversuch aufgegeben hat. Zu hoch war das Tempo, das sein Landsmann hier anschlug.“

Yuri gab seinem Kapitän einen aufmunternden Klaps auf die Schultern, als sie an ihn heranreichten. Carlos Sastre schaute nach hinten und sprach sagte kurz etwas auf Spanisch. Auch ohne die Worte verstanden zu haben konnte Yuri erraten, was er wollte: Einer von ihnen sollte ihm bei der Führungsarbeit helfen. Schließlich hatten sie auch ein erhebliches Interesse daran, das die Fluchtgruppe lief und den Abstand mindestens konstant hielt. Der junge Russe ging auch ohne viel Murren in die Führung. Er war schließlich der Helfer.

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„Angriff, Angriff von Christoph Moreau. Credit Agricole geht heute in die Groß-Offensive. Er eröffnet hier den Reigen der Klassementfahrer, die hier die Schlacht wollen. Zubeldia, Garate, Leipheimer. Das sind einige, die hier die Verfolgung aufnehmen. Das Ziel ist klar: Carlos Sastre.“

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Er schaute sich nicht einmal mehr um. Wie eine Maschine stampfte Christoph die Steigung empor. Nach und nach fielen die anderen Fahrer von seinem Hinterrad ab. Aber er hatte nur noch den Berg im Kopf. 5 Kilometer, erst 6, dann 9 Prozent Steigung. Kurz ging er aus dem Sattel, um andere Muskeln zu beanspruchen und seinen Beinen die Abwechslung zu gönnen. Er fühlte sich stark, viel stärker als noch vor zwei Tagen, als er über 3 Minuten auf den Tagessieger verloren hatte. Heute war seine Gelegenheit zum Gegenschlag.

Das Gesicht von Yuri deutete an, was kommen musste. Etwas verzweifelt schaute er auf seine Beine hinunter und stellte, sichtlich enttäuscht, fest, dass der Rest der Etappe mit ihm nichts zu tun hatte. Er nickte seinem Kapitän noch kurz zu und nahm dann Tempo raus. Mit einem kurzen Blick zurück konnte Jerdona sehen, das aus der anfänglich kleinen Lücke schnell eine unüberbrückbare Schlucht wurde. Yuri hatte heute wirklich alles gegeben.
Aber auch er konnte es langsam fühlen: Heute würde er gegen Carlos nicht mehr viel unternehmen können. Wenn der CSC-Profi noch so viele Reserven hatte, wie er durch sein Gehabe andeutete, dann sah es wieder einmal schwarz für ihn aus.

„Christoph Moreau erreicht seinen Teamkollegen. Das Traumpaar der Tour ist wieder vereint. Und einmal mehr stellt sich die Frage, wer hier eigentlich der Kapitän ist. In Frankreich war diese Frage eigentlich mehr rhetorischer Natur, aber hier scheint sie einmal mehr unbeantwortet.“

200 Meter vor dem Ziel passierte es dann: Ohne sich umzublicken drehte Sastre richtig auf und nahm seinen beiden Begleitern im Handumdrehen alle Chancen auf den Tagessieg. Christoph versuchte es noch, konnte aber nicht mehr den Kontakt nach vorne herstellen.

„Grandioser Sieg für Carlos Sastre. Er gewinnt seine zweite Etappe bei dieser Spanienrundfahrt und erobert sich das goldene Trikot zurück. Das Gesamtklassement dürfte nach der heutigen Etappe für ihn jedoch wesentlich freundlicher aussehen. Wenn er seine Form beibehält steht er schon heute als vermeintlicher Gesamtsieger fest. Auf jeden fall gibt es ab sofort einen Gejagten!“

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Etwas enttäuscht wuchteten sie ihre Räder über die Ziellinie. Viel Schweiß hatten sie heute gelassen, aber der Erfolg war einmal mehr ausgeblieben. Credit Agricole war die bestimmende Mannschaft der Etappe gewesen. Alle entscheidenden Aktionen der Schlussphase waren mit ihrer Beteiligung abgelaufen. Mit drei Fahrern, die aussichtsreich im Gesamtklassement lagen, hatten sie den größten Grundstock aller Teams, die hier am Start waren. Das es trotzdem nicht geklappt hatte war enttäuschend. Aber noch war nicht aller Tage Abend…

Etappenergebnis:
1 Carlos Sastre TEAM CSC 6h22'24
2 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 18
3 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE s.t.
4 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 2'23
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
6 David Arroyo CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
7 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
8 Levi Leipheimer GEROLSTEINER s.t.
9 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE s.t.
10 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL s.t.

Gesamtklassement:
1 Carlos Sastre TEAM CSC 35h52'35
2 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 2'35
3 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 2'37
4 Levi Leipheimer GEROLSTEINER + 3'02
5 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 3'20
6 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 3'37
7 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 4'01
8 Denis Menchov RABOBANK + 4'32
9 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 4'44
10 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE + 5'14

Punktwertung:
1 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO 90
2 Tom Boonen QUICKSTEP - INNERGETIC 87
3 Jean-Patrick Nazon AG2R PREVOYANCE 73
4 Carlos Sastre TEAM CSC 54
5 Daniele Bennati LAMPRE 48

Bergwertung:
1 Carlos Sastre TEAM CSC 71
2 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE 66
3 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE 51
4 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 46
5 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE 45
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restloch
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Beitrag: # 396797Beitrag restloch
10.11.2006 - 17:38

Eine mutige Aktion, die leider nicht durch einen Tagessieg belohnt wird, doch mit 2 Fahrern auf dem Podium musst du alles andere als unzufrieden sein. Sehr gut geschrieben und immer wieder eine Freude zu lesen!

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arkon
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Beitrag: # 398240Beitrag arkon
20.11.2006 - 20:01

9. September 2006
Cuenca, Spanien

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Die vergangenen Tage waren für Credit Agricole alles andere als eine Enttäuschung gewesen: Thor Hushovd hatte auf einer Überführungsetappe zum ersten Mal bei dieser Vuelta zugeschlagen. Zum Punktetrikot würde es zwar kaum reichen, Mc Ewen lag hier weit in Führung und bemühte sich auch weiterhin um Punkte, aber ein Sieg war ein Sieg. Und auch zur WM hin hatte Hushovd damit ein Zeichen gesetzt. Beflügelt vom ersten zählbaren Erfolg der Mannschaft setzte Yuri Madarkady gleich nach und eroberte sich mit einem beachtlichen, aber nicht verausgabenden Solo auf der Etappe nach Burgos die Führung im Bergklassement zurück. Bis ins Ziel hatte er sich wieder in das Feld zurückfallen lassen: Er war mittlerweile gefährlich genug als das er nicht allzu weit weggelassen wurde und hätte viel Kraft investieren müssen um die Flucht erfolgreich zu beenden. Kraft, welcher er noch dringend benötigte. Auf dieser Etappe gab es aber noch gleich eine weitere Überraschung: Haimar Zubeldia stürzte auf einer eher harmlosen Abfahrt. Ins Ziel konnte er sich retten, aber nur mit einer dicken Verspätung. Noch kurioser war das zweite Opfer seiner Sturzes: Levy Leipheimer kam mit ihm zusammen zu Fall. Somit verabschiedeten sich 2 Fahrer noch vor dem Zeitfahren aus den Top 10. Für Levy war der Sturz nicht ganz so fatal, aber seine Aussichten auf einen Vueltasieg musste er ebenfalls begraben. Beide hatten jedoch Glück im Unglück: Unverletzt hatten sie noch Aussichten auf gute Etappenplatzierungen und auf den Rest des Jahres.
Thor Hushovd hatte sich dann noch seinen zweiten Etappensieg gesichert bevor am heutigen Samstag zum ersten Einzelzeitfahren der Rundfahrt gebeten wurde.
Jerdona wurde, trotz seiner allseits bekundeten, nicht vorhandenen Ambitionen, im Laufe des Tages ziemlich nervös. Er hatte bisher noch nicht allzu viele positive Erfahrungen bei der Vuelta mit Zeitfahren gesammelt. Und außerdem war er, jenseits aller Rhetorik, in der Position des Nummer-Eins Herausforderers von Carlos Sastre. Das veranlasste wiederum die Fans zum hochstilisieren des innerspanischen Duells um den Gesamtsieg, was ihn auch nicht weiter beruhigte.
Zusammen mit Yuri fuhr er die Strecke ab. Christoph war alleine unterwegs. Im Gegensatz zu den beiden Youngsters war er heute ziemlich ruhig. Und er hatte sich einiges vorgenommen: Als bester Zeitfahrer an der Spitze war er prädestiniert, seine Ausgangslage zu verbessern. Sastre war zwar kein schlechter Zeitfahrer, aber er würde sicher Zeit verlieren. Und schon 30 Sekunden konnten psychologisch eine enorme Wirkung entfachen...
Während sich die drei Spitzenfahrer des Teams gemeinsam im Hotel noch einmal über die Strecke unterhielten fuhren schon die ersten Fahrer von der Rampe: Sebastian Lang schlug Michael Rich, Marzio Bruseghin distanzierte beide. Dann wurde es Zeit in den Startbereich zu wechseln. Schon vor dem Hotel drängten sich die Reporter. Der Teambus wurde umlagert. Überall um sie herum drängten sich Mikrofone, Kameras, Presseleute... Ihm war nie bewusst gewesen, das die Vuelta ein so großes Presseecho hatte. Aber offensichtlich fand der heutige Beginn der letzten Schlacht um den Gesamtsieg ein weltweites Echo. Ein Teambetreuer spannte sich vor sie, aber trotzdem dauerte es seine Zeit bis sie den schützenden Bus erreicht hatten. Auf die drängenden Fragen der Presse hatten sie ohnehin keine neuen Antworten.
Im Startbereich hatten zum Glück die Veranstalter der Vuelta genügend Personal abgestellt, um sie sicher zu den Rädern zu begleiten. Und sobald sie auf ihren Arbeitsgeräten saßen wurde ihr Recht auf Konzentration zum Glück respektiert.
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Auf der Strecke legte Michael Rogers den nächsten Höllenritt vor: Seine Zeit lag 3 Sekunden unter der von Bradley McGee, dem der Spitzenplatz vor ihm gehörte. Nach und nach gingen jetzt die Favoriten von der Rampe. Von ihrem Team hatte sich noch keiner ernsthaft an der Strecke versucht: Einzig und alleine Moreau war ein ausgewiesener Zeitfahrer. Thor Hushovd, dem auch noch etwas zuzutrauen gewesen wäre, schonte sich für die nächsten Tage. So gingen sie relativ blind auf die Strecke.
Yuri startete als erster. Voller Stolz trug er heute das Bergtrikot: Das mittlerweile Liebgewonnene Kleidungsstück gebührte wieder voll ihm, und das sollte auch so bleiben. Eine gute Platzierung im Gesamtklassement wäre noch der Bonus, aber wirklich viel traute er sich nicht zu – zu Recht. Er legte einen eher mäßigen Ritt hin. Vielleicht gefiel ihm die Strecke nicht, vielleicht war es nicht sein Wetter, vielleicht hatte er auch nur einen schlechten Tag. Im Ziel hatte er dann etwa 1:30 Rückstand, seine Platzierung lag irgendwo um die 40 herum. Nicht schlecht, sicherlich, aber ein so schlechter Zeitfahrer war er eigentlich nicht und die Form stimmte ja eigentlich auch. Hoffentlich kein Zeichen einer sich abzeichnenden Ermüdung. Für heute war der Rückstand noch in Grenzen gehalten worden, aber das konnte sich ändern.
Jerdona hatte heute einen Bonus: Direkt vor ihm würde Christoph auf die Strecke gehen. Vor der Rampe standen sie nochmals kurz nebeneinander. Es fiel kein Wort, zu sehr beschäftigte beide die Konzentration auf das vor ihnen liegende Rennen. Von oben ertönte das Piepen, das Iban Mayo auf die Strecke schickte. Noch einen kurzen Blick warfen sie sich zu, dann schwang sich der Franzose auf sein Zeitfahrrad und rollte hinauf in das Starterhäuschen. Jerdona sah ihm nach. Gemeinsam lauschten sie gespannt auf den Moment des Starts. Schließlich das erlösende Piepsen und er war alleine. Dass folgende Prozedere kannte er selber gut genug. Fast schon automatisch durchlebte er den entscheidenden Zeitraum vor dem Start. Das kreischen der Menge drang gar nicht zu ihm durch. Zu sehr war er in seiner Konzentration verhaftet. Dann der Start.

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Er hatte sich auf ein Schaulaufen der WM-Favoriten gefreut und wurde nicht enttäuscht. Alle Spitzenzeitfahrer der Welt waren versammelt und ließen es ordentlich krachen. Nur er, Fabian Schmidt, der Titelverteidiger, fehlte. Neben Rogers, Zabriskie und den anderen üblichen Verdächtigen fiel ihm vor allem ein Fahrer ins Auge: Christoph Moreau. Er legte einen fabelhaften Lauf hin. Schon an der ersten Zwischenzeit hatte er die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen. Auf der Abfahrt und dem anschließenden Flachstück verlor er sie zwar wieder, aber nur um auf dem finalen Streckenteil seine ganze Stärke auszuspielen und dem bisher Führenden José Iván Gutierrez 47 Sekunden abzuknöpfen.
Auch vom Rest her hatte das Zeitfahren eine Menge zu bieten: Der Kampf um die Spitze in der Gesamtwertung vorne war ebenfalls abwechslungsreich und spannend. Iban Mayo konnte als erster aus dem Favoritenkreis dem Druck nicht mehr standhalten und fiel zurück. Jerdona Zeres passierte die erste Zwischenzeit mit nur 20 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen, fast zeitgleich mit Carlos Sastre. Auf dem Weg zu zweiten Messpunkt verlor er ebenso wie Moreau, konnte sie jedoch auf dem letzten Teilstück nicht mehr aufholen. Carlos Sastre fuhr auf keinen Spitzenplatz, konnte sich aber dennoch ordentlich platzieren und verlor erst auf den letzten Kilometer entscheidend Zeit. In der Endabrechnung lag er nur knapp von Zeres, was dessen Leistung etwas relativierte. Beide lagen im Bereich von 1:40.
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Fabian seufzte. Moreau würde bei der WM nicht unbedingt zu den Spitzenherausforderern zählen, das war die gute Nachricht. Jedoch lag die Konkurrenz auch im Plansoll und bekam, im Gegensatz zu ihm, die nötige Rennerfahrung. Es würde ein enges Duell werden.

Etappenwertung
1 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE 44'06
2 José Iván Gutierrez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 47
3 Michael Rogers T-MOBILE TEAM + 58
4 David Zabriskie TEAM CSC + 1'04
5 Denis Menchov RABOBANK + 1'05
6 Bradley Mc Gee FRANÇAISE DES JEUX + 1'06
7 George Hincapie DISCOVERY CHANNEL + 1'14
8 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 1'15
9 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL + 1'16
10 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 1'21

Gesamtklassement
1 Carlos Sastre TEAM CSC 53h36'19
2 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 2'01
3 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 2'42
4 Denis Menchov RABOBANK + 4'01
5 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 4'31
6 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 4'38
7 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE + 5'53
8 Juan Manuel Gárate QUICKSTEP - INNERGETIC + 7'23
9 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 7'58
10 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX + 8'17

Punktwertung
1 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO 132
2 Jean-Patrick Nazon AG2R PREVOYANCE 97
3 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE 90
4 Tom Boonen QUICKSTEP - INNERGETIC 87
5 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE 65

Bergwertung
1 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE 92
2 Carlos Sastre TEAM CSC 71
3 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE 51
4 Cristian Moreni COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE 47
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 46
Zuletzt geändert von arkon am 22.11.2006 - 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag: # 398413Beitrag arkon
21.11.2006 - 20:03

12. September 2006
Calar Alto, Spanien

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Es sollte die Kriegserklärung werden. Es musste die Kriegserklärung werden. Heute würde sich endgültig zeigen, wer Carlos Sastre noch gefährden konnte. Am Samstag hatte Christoph ein bisschen an dem Thron des Spaniers rütteln können. Aber würde es reichen? Eher nicht. Alle Fachleute gingen konform: Die Entscheidung würde in den nächsten Tagen in den Bergen fallen. Wenn Sastre dort an seine Form anknüpfen würde können war das letzte Zeitfahren überflüssig.
Der Tag begann dementsprechend auch kämpferisch. Eine erste Spitzengruppe setzte sich ab, aber Credit Agricole setzte nach. Halgand, Raisin, Botcharov und auch Jimmy Engoulvent demonstrierten zum ersten Mal in dieser Rundfahrt, warum sie mitgefahren waren. Allesamt gut ausgeruht von einer für sie bisher weniger stressigen Vuelta legten sie ein starkes Tempo vor, durch welches das Feld noch am ersten Anstieg weit auseinander riss. Die Spitzengruppe wurde ebenfalls bald wieder eingefangen und durchgereicht. Kurz vor dem Gipfel dann das erste Tagesziel des Teams: Yuri Madarkady wartete nicht auf seine Konkurrenten, sondern stieg direkt von vorne weg. Da seine Kollegen sogleich das Tempo drosselten konnte er schnell einen guten Vorsprung herausfahren. Moreni und Mayo versuchten den Bergkönig noch zu erreichen. Aber da Mayo nicht voll fuhr, er hatte schließlich heute noch andere Sachen vor, und Moreni nicht die nötige Stärke besaß konnte Madarkady vorne ungefährdet den Bergpreis einsammeln. Da Sastre sich vorne überhaupt nicht blicken ließ wuchs sein Vorsprung bedeutend an.
Am nächsten Berg attackierte überraschend Haimar Zubeldia.
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Mit ihm zusammen setzten sich David Arroyo, Ivan Parra und Tadej Valjavec. Carlos Sastre schickte Inigo Cuesta als Bewacher nach vorne und opferte somit schon früh seinen besten Berghelfer. Bei Credit Agricole hingegen entschloss man sich dagegen. Der Schlussanstieg würde noch genügend Gelegenheit zur Selektion bieten. Als dann aber der Vorsprung auf über 3 Minuten anwuchs wich jedoch die Ruhe neuer Betriebsamkeit. Die bewährte Helferreihe wurde wieder nach vorne geschickt und bolzte wieder Tempo. Das Favoritenfeld wurde kleiner und kleiner. Mit Christian Vandevelde fiel dann auch noch der letzte Begleiter Sastres zurück. Aber der CSC-Kapitän sah nicht so aus, als hätte er viel Hilfe nötig. Immer aufmerksam fuhr er vorne im Feld und beäugte seine Konkurrenz. David Arroyo konnte sich vorne kurz von seinen Begleitern absetzen, wurde aber in der Abfahrt wieder aufgerollt. In dieser Besetzung ging es in den Schlussanstieg hinein – Die entscheidende Schlacht des Tages konnte beginnen.
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Den ersten Zug machte Credit Agricole. Wieder einmal ließ man die anderen Teams reagieren und spielte die Dreierspitze aus. Yuri Madarkady griff relativ zeitig an. Der junge, hungrige Russe hatte sich schon nach der letzten Bergetappe darüber beschwert, dass er nur als Bewacher fahren durfte. Als ungefährlichster des Dreigestirns war er ideal dazu geeignet, die Konkurrenz erst einmal zu testen. Michael Rogers, Manuel Garate, Pieter Weening, Cyril Dessel, Roberto Laiseka, Ivan Parra und Marzi Bruseghin gesellten sich schnell zu ihm.
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Jerdona Zeres schaute hinüber zu Sastre, konnte aber noch keine Sorge in seinem Gesicht erkennen. Ruhig und gelassen harrte er hinter seiner Sonnenbrille des weiteren Verlaufs der Etappe. Zum Glück für ihn spannte sich Discovery Channel vor das Feld und fuhr damit Popovych wieder näher heran. Vorne waren schließlich zu viele gefährliche Fahrer.
Yuri jedoch gab sich nicht geschlagen. Mit verbissenem Gesicht setzte er sich vor seine Gruppe und erhöhte die Schlagzahl nochmals. Seiner Tempoverschärfung konnten nicht alle folgen. Laiseka, Rogers und Garate bissen sich hinter ihm fest. Als er sich umschaute und den Rest nicht mehr erkennen konnte nahm er erstmals wieder ein bisschen Druck vom Pedal und winkte die anderen in die Führung. Über den Tourfunk hörte er vom beachtlichen Ergebnis seiner Aktion: Sein Vorsprung war auf fast eine Minute gewachsen.
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Es roch nach Revolution. Jerdona konnte es spüren. Die Discovery-Leute vorne gaben alles, was sie noch hatten. Aber der Vorsprung wurde nicht kleiner. Und Sastre hatte keinen Helfer mehr, den er nach vorne schicken konnte. Damit war ziemlich offensichtlich allen Angriffen wehrlos ausgesetzt. Nach und nach sickerte diese Erkenntnis durch das Feld. Der Tritt der anderen Fahrer, die gut platziert waren, wurde unruhiger. Zeres fuhr neben Moreau. Der Franzose wirkte trotz allem immer noch sehr ruhig. Seine Erfahrung machte sich jetzt bezahlt. Es hieß, den richtigen Moment abzuwarten.
Iban Mayo verlor als erster die Geduld. Mit einem wuchtigen Antritt aus dritter Reihe ließ er das Feld hinter sich. Jerdona zuckte, doch als er sah, dass Christoph sich noch nicht einmal nach hinten umdrehte, um die Reaktion der anderen zu erhaschen, blieb auch er sitzen.
Fast schien es, als würden sie bis zum Gipfel so weiterfahren: Einer den anderen belauernd. Doch da katapultierte sich Moreau blitzschnell nach vorne. Jerdona war verdammt, zu bleiben. Einige andere Fahrer versuchten mitzugehen, nicht jedoch Sastre. Der Führende sah aus wie eben losgefahren. Mit unverändertem Pokerface schaute er sich das Geschehen an, fast so, als säße er nur vor dem Fernseher. Immer wieder fiel er einige Meter zurück, schwang sich aus dem Sattel und konnte scheinbar ohne jede Anstrengung die Lücke wieder schließen. Es sah gelangweilt aus. So langsam bekam Jerdona Angst. Was, wenn er nicht würde folgen können?
Leipheimer griff als nächster an. Es sah nicht wirklich elegant aus, dafür aber sehr schnell. Jerdona rechnete nicht ernsthaft mit einer Reaktion, aber diesmal sollte er sich irren. Sofort sprangen Sastre und Menchov wie auf Kommando gleichzeitig auf und jagten hinterher. Zeres stöhnte in sich hinein. Er musste folgen, er musste einfach. Die Lücke war groß, aber links und rechts versuchten alle Fahrer ähnliches. Wer gewinnen wollte musste hinterher. Popovych hatte ähnliche Schwierigkeiten wie Zeres. Zusammen jagten sie hinterher.
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Vorne hatte Moreau mittlerweile Yuri erreicht. Nicht unbedingt Zeit für eine Pause, aber damit hatte er wenigstens ein Hinterrad, an dem er sich kurz ausruhen konnte. Gemeinsam nahmen sie den Rest des Berges in Angriff. Die Spitzengruppe war immer noch 2:30 voraus, aber das kümmerte sie bedeutend weniger als die Zeitdurchsagen von hinten. Ihr Vorsprung wurde pulverisiert. Erst schloss Mayo zu ihnen auf, kurze Zeit später gesellte sich dann Sastre hinzu. Er hatte Leipheimer im Schlepptau und schien mit der neuen Gruppe erstmal zufrieden. In Anbetracht der fehlenden Helfer konnte er das auch sein. Inigo Cuesta hatte er nämlich selber auf den Weg hierher passiert: Sein Wasserträger hatte noch nicht einmal sein Tempo halten können. Bjarne Riis hatte sich augenscheinlich überreizt. Aber noch hatte er Sastre, und der wackelte nicht nur nicht, er wirkte wieder ebenso entspannt wie in der vorigen Gruppe. Der kurze Sprint den Berg hinauf schien keine Wirkung hinterlassen zu haben. Etwas zweifelnd blickte sich Moreau um. Wenn nicht ein Wunder passierte würde er auch heute wieder kämpfen müssen, um keine Zeit gegen seinen Konkurrenten zu verlieren.
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Jerdona Zeres kam also wie gerufen. Kaum hatte er sich an die Gruppe herangekämpft musste er auch schon in die Führung. Mit Yuri zusammen entfachte er ein Höllentempo. Selber überrascht über seine wiedergewonnene Stärke sah er, wie hinter ihm nach und die Konkurrenz reißen lassen musste. Erst Garate, dann Rogers. Und schließlich musste auch Mayo ordentlich kämpfen, um noch Schlusslicht der Gruppe zu bleiben. 5 km vor dem Ziel hatten sie somit auch die inzwischen zerborstene Spitzengruppe teilweise aufgerollt. An der Spitze fuhr Ivan Parra mit 1:45 Vorsprung, Zubeldia hing mit Arroyo rund 20 Sekunden dahinter.
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Dann war der Moment gekommen: Mit all seiner verbliebenen Kraft zog Christoph davon. Mit aller verbliebenen Energie trat er in die Pedale und konnte eine Lücke reißen. Zeres und Madarkady verabschiedeten sich sofort aus der Führung, wodurch das Tempo quasi stagnierte. Das erstaunliche war: Sastre reagierte nicht! Leipheimer, Menchov und Popovych zogen das Tempo an, während das Goldene Trikot am Ende der Gruppe rumlungerte. Er wirkte nicht ausgelaugt und sah immer noch so aus, als ob er jederzeit etwas zulegen könnte, aber er ließ Moreau ziehen. Den Moreau, der wohl noch das letzte Hindernis zwischen ihm und dem Gesamtsieg darstellte.
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Es dauerte einen Moment, bis Christoph realisierte, dass er ihn erwischt hatte. Er hatte Sastre genau dort, wo er ihn wollte: In der Defensive. Diese Erkenntnis löste neue Energien bei ihm. Wie ein Wirbelwind spulte er den Berg empor, auf dem Weg zur Spitze. Ob es auch zur Spitze der Vuelta reichen sollte würde sich erst noch zeigen müssen. 2 km vor dem Ziel erreichte er Zubeldia und Arroyo. Ohne größere Anstrengung zog er vorbei. Die beiden klammerten sich jedoch an ihm fest. Für sie war Moreau ein guter Motor, um noch mehr Zeit in der Gesamtwertung gut zu machen. Schließlich konnten jedoch auch sie nicht mehr folgen. Fast gleichzeitig mussten sie abreißen lassen.
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Weiter hinten traute sich Sastre nach vorne. Er legte ein gutes Tempo vor: Jerdona musste ordentlich beißen und Yuri neben ihm ging es nicht anders. Aber sie mussten nur noch den Anschluss halten. Und es waren auch nur noch 2 km bis ins Ziel…
400 vor dem rettenden Ufer passierte es dann: Ivan Parra wurde überholt. Christoph tat es ein wenig Leid für ihn, aber er war selber erst vor ein paar Tagen nur knapp an einem Etappensieg in den Bergen gescheitert. Und außerdem ging es für ihn um jede Sekunde. Er hatte nicht viel zu verschenken. Eigentlich eher gar nichts. Daher fuhr er auch bis zum letzten Meter voll. Erst kurz vor dem Zielstrich richtete er sich auf, schloss sein Trikot und war schon über die Linie bevor er sich zum Jubeln aufrichten konnte.
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Ivan Parra rollte sichtlich enttäuscht über die Ziellinie. Eine gute Gesamtplatzierung konnte ihn nicht annähernd entschädigen. Zubeldia überholte Arroyo im Sprint knapp und sicherte sich damit noch ein paar Sekunden. Aber durch seinen Sturz war er schon viel zu weit weg, als das er noch mal gefährlich werden konnte.
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Den Sprint der nächsten Gruppe entschied dann Sastre für sich. Ihm ging es aber weniger um die Berg- oder Sprintpunkte. Auf den letzten Metern hatte er zusehends seine Ruhe verloren und war um jede Sekunde gefahren. Seine Anstrengungen wurden belohnt: Mit nur 55 Sekunden Rückstand hielt sich diese Niederlage für ihn noch im Rahmen. Noch war nichts verloren.
Im Ziel wurde bei Agricole ordentlich gefeiert: Nach dem Zeitfahrsieg und dem Sieg von Hushovd auf der Flachetappe vom Sonntag feierte die Equipe ihren dritten Etappensieg in Folge. Vom anfänglichen Schwächen war nichts mehr zu spüren. Die Franzosen waren zu der bestimmenden Mannschaft dieser Vuelta geworden.

Etappenergebnis:
1 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE 4h51'50
2 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 23
3 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 35
4 David Arroyo CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
5 Carlos Sastre TEAM CSC + 55
6 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL s.t.
7 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE s.t.
8 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE s.t.
9 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 1'23
10 Iñigo Cuesta TEAM CSC + 1'31

Gesamtwertung:
1 Carlos Sastre TEAM CSC 62h44'52
2 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 46
3 Jerdona Zeres CREDIT AGRICOLE + 2'42
4 Yaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL + 4'31
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 5'06
6 Denis Menchov RABOBANK + 5'17
7 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE + 5'53
8 Juan Manuel Gárate QUICKSTEP - INNERGETIC + 9'19
9 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 9'54
10 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL + 10'31

Bergwertung:
1 Madarkady Yuri CREDIT AGRICOLE 116
2 Ivan Parra COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE 86
3 Carlos Sastre TEAM CSC 83
4 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE 67
5 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 62

Sprintwertung:
1 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO 154
2 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE 118
3 Jean-Patrick Nazon AG2R PREVOYANCE 107
4 Tom Boonen QUICKSTEP - INNERGETIC 105
5 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE 90
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wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

Exelero
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Beitrag: # 398415Beitrag Exelero
21.11.2006 - 20:14

Echt super geschrieben finds immernoch interessant es sich durchzulesen.

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arkon
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Beitrag: # 398429Beitrag arkon
21.11.2006 - 21:26

danke. nach diesmal fast 2 stunden arbeit isset doch ganz schön, wenn der beitrag nicht irgendwo untergeht... ;)
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MichelinR
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Beitrag: # 398430Beitrag MichelinR
21.11.2006 - 21:31

Lese schon lange mit und muss nun wirklich auch mal was sagen: Einfach spitze! Wie du das Renngeschehen beschreibst, einfach klasse. Bitte so weiter machen, also aus so viel aus der Sicht von Jerdona, das macht richtig Spaß zu lesen. Mal schauen ob Moreau Sastre noch kriegt (hoffentlich nicht, mag Moreau einfach nicht :silly: Aber Jerdona wird Platz 3 sicher halten, und Yuri das Bergtrikot. Vorallem der AAR geht schon sehr, sehr lange und dass fasziniert mich, wie man nach so langer Zeit immer noch so gut schreiben kann. Zusammen mit Rot die beste Beschreibung des Renngeschehens :D

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