Zuallererst ein großes Dankeschön an die Ausrichter vom SKI-Spiel! In diesem seltsamen Winter empfand ich das Zusehen besonders entspannend, den Service ausgezeichnet, die Austragung professionell.
Super!
Der Richtige hat gewonnen, und zwar souverän. Großes Lob und Glückwunsch an Sir Roche für die Auswahl dieses fabulösen Teams! Glückwünsche natürlich auch an die Podiumsleute aber auch an die restlichen Top 10! Da war teilweise zu merken, wie intensiv man sich mit diesen Sportarten auseinandergesetzt hat.
Nun zur Saison-Analyse meines Teams. Vorab noch einmal der Spruch, mit dem ich die Teamvorstellung eingeleitet hatte:
ETXE hat geschrieben:Ich werde hier nicht mit dem Bombast anrücken, wie es andere getan haben. Erstens habe ich das nicht nötig, zweitens möchte ich ein mittelmäßiges Team nicht besser machen als es ist!
Nun, das Team war mittelmäßig, im ersten Saisondrittel sogar unterdurchschnittlich. Bis zur Weihnachtspause befand sich das Team im knallharten Abstiegskampf, des öfteren unter dem Strich.
Gründe dafür finden sich bestimmt genug, aber man kann sie klar auch an den Sportlern festmachen.
Da war ein
Tami Kiuru, der zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd an seine Bestform herankam und mir leider eine Null im Skispringen, eigentlich immer eine 50-Punkte-Bank bei meinen bisherigen Teams, bescherte. Ich weiß nicht mehr genau, welche Alternativen noch auf dem Markt waren, viele waren es nicht, aber vermutlich hätte es bei allen (Artu Lappi ist hervorzuheben) bessere Ergebnisse gegeben.
Artu Lappi war auch noch beim ersten Freitausch zu bekommen, daß ich ihn nicht genommen habe, war ganz klar ein Fehler, mit ihm wäre eine Top-10-Platzierung drin gewesen.
Der Langlauf der Männer war schon immer eine Problemdisziplin bei mir.
Jiri Magal war zu Saisonbeginn leider der Schwächste der Tschechen und immer knapp über den Punkterängen anzutreffen, während Martin Koukal
noch punktete. Seit er ins Team kam, tat er das aber nicht mehr. Als er sechsmal aussetzte, schlug ich zu und holte einen Schweden namens Emil Jönsson, den ich nach langen Verhandlungen mit virtuals
Matthias Fredriksson tauschte, der zu Saisonbeginn ein Wunschkandidat gewesen wäre, sich aber erstmal als Alptraum zeigte.
Der 2. Platz im letzten Saisonrennen hat mich aber noch etwas zufrieden gestimmt.
Bleiben wir doch gleich beim Langlauf. In der Vorsaison war der Frauenlanglauf meine beste Disziplin, dank einer Kanadierin namens Beckie Scott. Sie hörte auf und so holte ich eine andere Kanadierin, jung und aufstrebend, ins Team. Die Sprint-Olympiasiegerin
Chandra Crawford (immerhin hatte sie dort auch Beckie besiegt) zeigte aber, daß man in nacholympischen Saisons eventuell vorsichtig sein muß, v.a. wenn der WM-Sprint in der falschen Stilart ausgetragen wird. Aber in München zu Beginn der Tour de Ski gabs einen 3. Platz, von daher konnte man denken, jetzt kämen die Ergebnisse, aber denkste!
Und weiter gehts mit der Kombi, auch nicht gerade meine Spezialdisziplin, weil ich dort immer sehr spät zum Draften kam.
Harvard Klemetsen schien mir aber die optimale Lösung ob der Misere zu sein und wenn ich mir die Tabelle angucke, dann stimmt das auch. Zweimal Top 10, mehr wäre schön gewesen, war aber offenbar nicht drin. Aber gemessen an den geringen Erwartungen war das keine Enttäuschung.
Frauen-Biathlon, auch dort hatte ich bisher kein glückliches Händchen. Meine Vorsaison-Null stand dort zu Buche, namentlich verbunden mit der Chinesin Kong. Sie wäre beim Draft noch zu haben gewesen und ich habe ob des neuen Trainers auch lange mit ihr geliebäugelt, mich dann aber für eine schwangere Nazarova bzw. letztlich für
Anna Boulygina.
Im ersten Saisonrennen hat sie gepunktet und dann erst wieder im letzten Rennen. Ihr bleibt zu wünschen, daß sie konstanter wird, dann kann sie durchaus noch eine Punktekanone werden.
Das waren die 5 Sportler/innen, die zusammen 45 Punkte holten. Die größte Enttäuschung darunter war eindeutig
Chandra Crawford, dann folgt Tami Kiuru, bei den Langläufern fehlte mir einfach die Geduld und von Klemetsen sowie Boulygina habe ich nicht so sehr viel erwartet.
Interessant wird es bei den Trümpfen im Team.
Ich fange mal bei den Alpin-Herren an.
Erik Guay war ein vielversprechender Draft, leider kam er in der ersten Saisonphase nicht so richtig in die Pötte.
Dann sah ich, als alter Slalom-Fan etwas vorbelastet, wie der von allen verschmähte
Mario Matt sein Comeback einleitete. Was ich in Wengen sah, wenngleich er durch Teamhilfe im Kombi-Slalom bevorteilt war, war einfach nur grandios. Lange ist Super-Mario nicht mehr so durch den Stangenwald gefegt. Sofort wurde mir klar, daß er in mein Team musste. Nicht lange fackeln also, auch wenn es mich meinen zweiten Freitausch gekostet hat und Guay anschließend auch noch gute Ergebnisse einfuhr, Ikaros wirds mir danken.
Aber allein der WM-Titel im Slalom war es bereits wert, Mario zu holen. Bei sämtliche Slalom-Rennen für mein Team kam Matt aufs Podium, drei Rennen gewann er, dieser wiedererstarkte Kerl war ein Volltreffer!
Etwas Achterbahnfahren war mit
Tanja Poutiainen, immerhin eine meiner Reservierungen, angesagt. Bei der WM war sie überhaupt nicht in Form, zum Glück aber danach. Und nach zweieinhalb Jahren kam auch mal wieder ein Sieg, wunderbar! Ich mag die Tanja einfach, da sie eine solide Punktesammlerin war und ist. Sie hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.
In höchstem Maße hat auch der Team-Käpt'n die Erwartungen erfüllt.
Raphaël Poirées letzte Saison war zu Beginn ziemlich verhalten und es gab, bis auf einen Sieg, ungewöhnlich schlechte Schieß- und Gesamtergebnisse. Doch dann kam die WM. Der Titel im Einzelwettkampf und die Bronzemedaille im Massenstart waren für ihn offenbar eine Erlösung. In dem Wissen, sich mit einem Titel aus dem Biathlonzirkus zu verabschieden, kam die Lockerheit und eine fast OEB-mässige (Poirée-2004-mässige) Serie mit 4 Siegen in Folge und 2 weiteren Podestplatzierungen. Schön, wenn einem nochmal so der Knoten platzen kann. Außerdem hat er damit den richtigen Zeitpunkt getroffen.
Nun, als letztes Resumée möchte ich festhalten, daß es wirklich wichtig ist, vordere Plätze zu ergattern, am besten Podiumsplätze. Da hat KuT vollkommen recht. Die Saison meines Teams ist ein sehr gutes Beispiel. Es gab gar nicht so sehr viele Top-10-Plätze, aber viele dieser Platzierungen waren auf dem Podium, oft sogar ganz oben. "Big Points" sozusagen. Doch im Grunde waren es tatsächlich nur 3 Sportler/innen, die dies zumindest über eine halbe Saison gebracht haben.
So, jetzt ist aber genug von meiner Seite gelallt worden.