Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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Reaper
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Beitrag: # 428389Beitrag Reaper
21.5.2007 - 13:16

also die sache is doch so
die ganze radsport gemeinschaft is doch wahrscheinlich mit doping nur so verseucht wie sonst was dafür gibts genug beweise/indizien
so jetzt is es doch an den Radsportlern zu beweisen dass dem nicht so ist
wenn sie weiter meinen dass alles so weiter gehen kann hilft eig nur ein ferseh bzw zuschauboykott
denn dann gibts keine sponsoren mehr also auch keine kohle und dann werden auch die total fanatischen/verrückten mekren dass des so irgendwie net funzt

im prinzip is es doch so das sich alle hinter diesem "ich hab doch meine persöhnlichen rechte gehabe" verstecken
ok des is ihr gutes recht
dann müssen sie aber auch damit leben von rennen ausgeschlossen zu werden und als vermeintliche doper betzeichent zu werden

wenn bei ner vergewaltigung das ganze dorf/stadt seine dna abgibt blos ich weiger mich muss ich mich au net wundern wenn des verdächtig is

RotRigo
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Beitrag: # 428601Beitrag RotRigo
21.5.2007 - 22:02

Grade läuft bei ntv im Breaking-News-Ticker am unteren Bildschirmrand durch, dass Bert Dietz EPO-Doping zu seinen Telekom-Zeiten gestanden hat. Dabei hat er offensichtlich auch Heinrich und Schmid belastet.

Schritt um Schritt geht es voran...

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 428605Beitrag Klaus und Tony
21.5.2007 - 22:05

Wird um 22:45 h bei Beckmann in der ARD gesendet.

Nicht dumm, die ARD, hat den Inhalt also ein bissel früher lanciert. ;-)

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matt29
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Beitrag: # 428609Beitrag matt29
21.5.2007 - 22:14

Vor wenigen Sekunden bei "ReportMünchen" auf ARD lief auch ein kurzer Beitrag zum Thema und der Beckmann-Termin wurde angekündigt.

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Turbo_Beppe
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Beitrag: # 428618Beitrag Turbo_Beppe
21.5.2007 - 22:39

Klaus und Tony hat geschrieben:Wird um 22:45 h bei Beckmann in der ARD gesendet.

Nicht dumm, die ARD, hat den Inhalt also ein bissel früher lanciert. ;-)
Ja, so isses. Bei Ullrich war sowas nicht nötig (wobei es da auch keine Knaller-Aussagen gab, mehr gestammel...). Das hat sowieso jeder geguckt, bei Dietz gucken es nach der Meldung sicherlich viel mehr.
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Harryhase05
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Beitrag: # 428635Beitrag Harryhase05
22.5.2007 - 0:17

Also jetzt bin ich wirklich mal gespannt auf das was folgt. Dem Radsport bietet sich wirklich eine große Chance, aber wie Ditz sagte, müssen natürlich auch andere Sportarten nachziehen.
Dies war ein großer Schritt in die richtige Richtung, hoffentlich folgt diesem schnell der zweite und weitere Schritte.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 428636Beitrag Alejandro V.
22.5.2007 - 0:21

Nur mal eine kurze Anmerkung zu der Sendung: Sehr schön, wie ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt gekonnt die Tatsache verschwiegen hat, dass die ARD zu besagter Zeit mit im Sponsorenboot saß. Sich 1. darüber aufzuregen, wie der Druck von Sponsorenseite aufgebaut wird und 2. es meinetwegen richtigerweise als skandalös zu bezeichnen, was damals mit Steuergeldern, da die Telekom ja noch ein Staatsbetrieb war, passiert ist, ist doch nur lächerlich - was ist denn damals mit den GEZ-Gebühren geschehen?
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TeamTelekom
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Beitrag: # 428637Beitrag TeamTelekom
22.5.2007 - 0:44

RotRigo hat geschrieben:Grade läuft bei ntv im Breaking-News-Ticker am unteren Bildschirmrand durch, dass Bert Dietz EPO-Doping zu seinen Telekom-Zeiten gestanden hat. Dabei hat er offensichtlich auch Heinrich und Schmid belastet.

Schritt um Schritt geht es voran...
Nun das Mitte der 90er Epo genommen wurde ist ja nun nicht die Neuheit des Jahres, das weiß eigentlich jeder. Ein Geständnis von Dietz bringt dem heutigen Radsport nichts, einzig Aldag dürfte wohl bald ernste Probleme bekommen, und seinen Posten verlieren.

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matt29
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Beitrag: # 428639Beitrag matt29
22.5.2007 - 1:37

@Alejandro V.: Im Prinzip stimme ich Dir zu, aber folgendes habe ich vor ca. 2 Stunden im TV-Thread geschrieben:
matt29 hat geschrieben:...um ihrer Kontrollfunktion gerecht zu werden müssen ARD und ZDF nicht zwangsweise absolute Wahrheiten den Unwahrheiten (in diesem Falle denen des Radsports) gegenüberstellen, sondern eben diese Unwahrheiten kritisch untersuchen.
Sicherlich muss die ARD da auch ihre eigene Vergangenheit kritisch untersuchen, aber für mein persönliches Bild zum Thema Doping hat mir die Sendung auch trotz einer nur halben Wahrheit im Bezug auf das zeitweilige "Team Telekom-ARD" etwas positives gebracht. Und wer weiß - vielleicht wird diese ARD-Gedächtnislücke ja in Kürze vom Spiegel, von Frontal21, oder sonstwem geschlossen.

@Quälekom: Ok, spätestens Ende der 90er wußte wohl jeder, dass Riis gedopt war, aber dennoch wird D'Hondt in die Ecke gedrängt. Dennoch wurde ein Gesprächsteil bei Beckmann "geschwärzt", wobei man Seppelts späterem Kommentar ja entnehmen konnte, dass es um Goodefroot ging. Nichts neues - es stand schon im Spiegel - aber dennoch fühlt sich jemand auf die Füße getreten. Ok, geahnt hats wohl jeder, Hellseher haben es wohl auch gewußt, aber zum einen erhalten D'Hondts Aussagen durch Dietz Bestätigung, zum anderen sind sie eine Steilvorlage an andere ehemalige oder auch aktive Personen des Radsports selbiges zu tun. Auch bei Lance Armstrong hat immer jeder "gewußt", dass er gedopt war, aber festnageln konnte man ihn letztendlich nie. Und vielleicht trägt Dietz' Geständnis nun dazu bei, dass das praktische Schweigegelübde im Radsport (insb. in Deutschland) zerbricht.
Desweiteren glaube ich, dass Dietz mit den "nach wie vor aktiven Heuchlern" nicht nur Goodefroot oder auch Aldag, sondern möglicherweise auch Erik Zabel meinte (dieser Name -Alejandro wird mir zustimmen- wurde leider nie von Beckmann genannt, auch nicht als er eine ganze Reihe von ehemaligen Teamkollegen von Dietz aufzählte).

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 428641Beitrag Klaus und Tony
22.5.2007 - 1:49

Sehr schön, wie ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt gekonnt die Tatsache verschwiegen hat, dass die ARD zu besagter Zeit mit im Sponsorenboot saß.
Nun das Mitte der 90er Epo genommen wurde ist ja nun nicht die Neuheit des Jahres, das weiß eigentlich jeder.
Das sind zwei richtige Aussagen. Zu Seppelt darf man allerdings noch anmerken, dass er, der schon immer mehr sagen wollte, es lange schwer hatte. Insofern ist es also nicht ganz einfach, seine Person mit der ARD gleichzusetzen.
Dennoch, da gebe ich Alejandro Recht, bleibt die Verbindung von ARD und Radsport eine beachtenswerte und beispielhafte.

Dass Dietz Radsportkennern nichts Neues über die 90er sagen konnte, ist klar, dennoch sind die von ihm genannten Namen wichtig, weil die Öffentlichkeit dafür sensibilisiert werden könnte, dass der Fahrer oft das letzte Glied in der Kette ist.

Menschlich fand ich seinen Auftritt überaus integer. Er hat eingestanden, dass er zu denen gehört, die nicht so sehr im Zirkus eingebunden sind, dass sie ihre Existenz verlieren könnten; er hat keine Namen genannt, weil er begriffen hat, wie scheinheilig und gleichzeitig tödlich das Anprangern von Einzelnen ist; er hat vermittelt, dass sauberer Sport nicht zwangsläufig am Willen des durchschnittlichen Sportlers scheitern muss.
Außerdem hat er für sich durchaus reflektiert, dass die Reaktionen auf seinen Auftritt sehr unvorhersehbar ausfallen können - mit anderen Worten: Er weiß, dass er bei Beckmann nicht ad hoc die Welt verändert hat.

Hoffentlich weiß er auch, dass ihn in Zukunft noch schlechtere Journalisten als Beckmann immer wieder anrufen werden, wenn es auch nur im Entferntesten um Doping geht.
Wenn er dann stark bleibt und entweder Kluges oder gar nichts sagt, dann baut er bei mir den Sympathie-Bonus, den er heute gewonnen hat, weiter aus.

Beckmann war gewohnt schwach - bei so einer Konstellation nur über Telekom/T-Mobile und Ullrich zu reden und andere Themenfelder wie "Basso plus Voigt im ZDF" auszulassen, beweist, dass es ihm wieder nur um den kleinen begreifbaren Skandal geht und nicht um das große Ganze, geschweige denn um den Sport.

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kokablue
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Beitrag: # 428651Beitrag kokablue
22.5.2007 - 8:20

Sehr schoenes Interview.
Wurde mal Zeit das einer die Tatsachen RICHTIG auf den Tisch legt.
Wobei wenn man die Aussage von Diez bezüglich "ohne Doping nichts zu holen" mal in Kontext zuu dem erfolgreichen Frühjahr von Gerolsteiner sieht kann es mit der Dopingfreiheit im deutschen Radsport nicht weit her sein.
Wie es ohne Doping "nicht geht" sieht man ja auch schön am verkorksten Frühjahr von Telekom...

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 428653Beitrag Klaus und Tony
22.5.2007 - 8:39

Ja, mit dem wertlosen Doppelsieg in Wevelgem.

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Escartin
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Beitrag: # 428654Beitrag Escartin
22.5.2007 - 8:42

Sinnlos. Ich hatte wirklich gedacht, inzwischen hätte jeder begriffen, dass solche Auftritte dem Radsport nur schaden. Der Sport wird so nicht sauberer, verliert aber weiter an öffentlichem Interesse und damit Sponsorengelder. Der arme Dietz, das immer um seine Verträge bangen musste, erweist seinen aktuellen Nachfolgern damt einen tollen Freundschaftsdienst. Mich würde mal interessieren, was Beckmann für den Auftritt hingelegt hat.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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kokablue
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Beitrag: # 428655Beitrag kokablue
22.5.2007 - 8:48

Stimmt @Vorredner.
Totschweigen unter den Teppich kehren und fröhlich weiter Doppen und betrügen ist besser.
Kernaussage des Interviews bzw. des Herrn Diez gestern überhaupt verstanden???

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Escartin
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Beitrag: # 428657Beitrag Escartin
22.5.2007 - 9:09

Man sollte sich schlicht nicht der Illusion hingeben, dass solche Auftritte auch nur irgendwie dazu beitragen, Doping aus dem Radsport zu verbannen. Das tun sie nicht, weil sie nichts an den Anreizen ändern. Ein paar Fahrer mögen sogar aufhören zu dopen - umso besser für die anderen! Erwischt werden sie ja nachwievor nicht. Nutzen bringt das Dietz-Interview damit nicht. Es manifestiert aber die gesellschaftliche Rolle des Radsports als anrüchige Kriminellen-Sportart. Andere Sportarten haben sich da wesentlich geschickter aus der Affäre gezogen und verstecken sich hinter dem Mantel des DDR-Dopingsystems, das man ja aufgeklärt habe. Was seit 1989 passiert? Kein Wort darüber. Ich warte übrigens noch darauf, dass Jochen Behle mal in einer solchen Sendung sitzt...
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kokablue
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Beitrag: # 428658Beitrag kokablue
22.5.2007 - 9:27

... Ich hätte schon vorhersagen können das genau eine solche Aussage kommt... Die "Bösen" anderen Sportarten...
Schaden kann eine solche Aussage wie gestern nicht mehr.
Warum versucht man nicht mal Vorreiter für die anderen Sportarten zu sein?
Logisch ist es illusorisch Doping komplett auszuschalten, das scheitert schon an dem Ehrgeiz gepart mit Skrupellosigkeit die einige Sportler (und natürlich auch die Verantwortlichen) an den Tag legen.
Eigentlich ist es sogar gut wenn genau das passiert:
Es manifestiert aber die gesellschaftliche Rolle des Radsports als anrüchige Kriminellen-Sportart.
Dann verschwindet der Radsport vielleicht erstmal aus den Medien und hat so viel eher die Chance sich zu "erneuern".

RotRigo
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Beitrag: # 428661Beitrag RotRigo
22.5.2007 - 9:50

Ob das Dietz-Interview etwas bringt oder nicht, kann ich nicht vorhersagen und das kann auch kein anderer hier - auch nicht Esi.
Natürlich wird sich dadurch jetzt nicht sofort die Welt verändern, aber das hat KuT oben ja schon richtig angedeutet: Das soll und will es auch gar nicht!

Wie ich oben geschrieben habe geht es in diesem Problem doch immer nur Schritt um Schritt nach vorn und Bert Dietz hat gestern versucht einen Schritt zu gehen, der da heißt: Öffentlichkeitsaufklärung. Er hat versucht den Leuten zu zeigen, dass der Sportler "oft das letzte Glied in der Kette" (Zitat KuT) ist, dass Doping nicht nur durch den Willen des Sportlers entsteht. Außerdem hat er versucht zu verdeutlichen, dass Personalisierung kontraproduktiv für die Dopingbekämpfung ist.
Wenn Herr Beckmann und seine Kollegen in den Medien, sowie das gesamte Publikum, das alles begreifen würden, dann wäre Dietz' Schritt sogar gar nicht mal so klein!

Ich bin der Meinung, dass Dopingbekämpfung nur funktionieren kann, wenn alle aufgeklärt sind und genau dazu hat das Interview beigetragen. Es ist in meinen Augen also alles andere als "sinnlos" (Zitat Escartin)!

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Mutabor
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Beitrag: # 428663Beitrag Mutabor
22.5.2007 - 10:39

Das ganze System des Anti-Doping Kampfes sollte m.E. ueberdacht werden. Man muss sich vor allem darueber klar werden, dass solange es beim Sport um viel Geld geht auch Mittel zur Leistungssteigerung eingesetzt werden.

Hauptziel muss denke ich sein, die Gesundheit der Aktiven zu schuetzen. Viele der gaengigen Dopingmittel sind hochgradig gesundheitsgefaehrdent.
Nun bin ich zwar kein Arzt, aber m.E. kann man die gaengige Dopingpraxis in mehrere Kategorien einteilen:

1.: Dinge, die man komplett freigeben koennte: Z. B. die Gefaehrdung durch Eigenbluttransfusionen erschliesst sich mir um ehrlich zu sein nicht, und ich verstehe deshalb auch nicht, weshalb darum so ein Bohai gemacht wird. Ich bin hier gerne bereit mich erleuchten zu lassen. Solche Sachen zu verbieten, grenzt meiner Meinung nach an den Verbot von Elektrolytgetraenken, Power Riegeln und aehnlichem.

2.: Dinge, die kontrolliert zugelassen werden koennten: Bei Mitteln wie EPO sieht es natuerlich etwas anders aus. Wenn die Dosierung ein Problem ist (ist das das einzige, was bei EPO zu Problemen fuehren kann?) warum dann nicht die Abgabe durch offizielle (also z.B. diejenigen, die jetzt die auch die Dopingtests durchfuehren) Aerzte reglementieren? Sozusagen, jeder der will kann sich auf einen bestimmten Haematokritwert hochdopen, der als unbedenklich gilt. So war es ja quasi vor der Einfuehrung von EPO Tests. Auch hier gilt natuerlich: Ich bin kein Arzt lasse mich also gerne bezueglich der moeglichen Folgen von EPO Gebrauch (Ich schreibe hier bewusst nicht Missbrauch) aufklaeren.

3.: Dinge die auf keinen Fall sein duerfen: Bei z.B. Steroiden sieht es schon wieder anders aus. Die gehoeren natuerlich aufgrund der weitreichenden gesundheitlichen Folgen verboten.

Natuerlich wird es insbesondere bei den unter die dritte Kategorie fallenden Mitteln immer wieder jemanden geben, der sich fuer schlauer haelt und Mittel herstellt bzw gebraucht, die nicht bekannt sind oder aber nicht nachgewiesen werden koennen. Letztlich ist es egal ob man mit meiner Meinung bzw den o.a. Kategorien einverstanden ist, es bleibt ein Kampf gegen Windmuehlen.

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 428665Beitrag Klaus und Tony
22.5.2007 - 11:21

Escartin hat geschrieben:Sinnlos. Ich hatte wirklich gedacht, inzwischen hätte jeder begriffen, dass solche Auftritte dem Radsport nur schaden. Der Sport wird so nicht sauberer, verliert aber weiter an öffentlichem Interesse und damit Sponsorengelder. Der arme Dietz, das immer um seine Verträge bangen musste, erweist seinen aktuellen Nachfolgern damt einen tollen Freundschaftsdienst. Mich würde mal interessieren, was Beckmann für den Auftritt hingelegt hat.
Nun, so sehr man Escartin für seine Radsportanalysen bewundern muss - bei Prognosen der Dopingaufbereitung hat er auch schon kräftig daneben gelegen.

Zugute halten kann man seiner Meinung, dass die wirklichen Experten wenig Neues erfahren haben und der existierende Radsport weiter geschädigt wird.
Aber vielleicht geht es darum momentan nicht mehr.

Dietz hat nicht zuletzt versucht, den Fuentes-Fahrern zu helfen, es ging ihm offensichtlich darum, eine anhaltende Menschenjagd zu stoppen. Möglich, dass er dafür zu schwach ist - aber dass er es versucht hat, finde ich ehrenhaft.
Er hat die Dinge gesagt, die zum Teil auch in diesem Forum schon gesagt wurden, die aber die Schwarz-Weiß-Öffentlichkeit nie erreicht haben.

Wenn wir mal zusammenzählen, dass Ullrich auf dem gleichen Stuhl gesagt hat, er habe nie jemanden betrogen und dass Dietz sagt, er hält Ullrich für einen menschlich großartigen Kerl, dann versucht wenigstens einer mal aus dem Hosianna!-Kreuzigt-ihn!-Kreislauf auszubrechen.

Am Ende das Geld für den Fernsehauftritt in den Vordergrund zu stellen, ist mir bissel zu niedrig, mit Verlaub. Das konnte man dem aalglatten Hoyczer vorwerfen, aber nicht einem sichtlich mit sich kämpfenden Dietz.

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Turbo_Beppe
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Beitrag: # 428666Beitrag Turbo_Beppe
22.5.2007 - 11:26

Klaus und Tony hat geschrieben: ...
Beckmann war gewohnt schwach - bei so einer Konstellation nur über Telekom/T-Mobile und Ullrich zu reden und andere Themenfelder wie "Basso plus Voigt im ZDF" auszulassen, beweist, dass es ihm wieder nur um den kleinen begreifbaren Skandal geht und nicht um das große Ganze, geschweige denn um den Sport.
Das hat recht wenig mit Beckmann zu tun, denn er ist es nicht der Hauptverantwortlich für die Fragengebiete ist. Und, noch viel wichtiger: Uns mag der komplette Radsport interessieren, aber für viele Zuschauer ist die Telekom-Sache interessant und auch greifbarer. Das will der Großteil sehen und das bringt Einschaltquoten. Ich finds auch schade, aber so ist es nun mal.

Escartin hat geschrieben:Sinnlos. Ich hatte wirklich gedacht, inzwischen hätte jeder begriffen, dass solche Auftritte dem Radsport nur schaden. Der Sport wird so nicht sauberer, verliert aber weiter an öffentlichem Interesse und damit Sponsorengelder. Der arme Dietz, das immer um seine Verträge bangen musste, erweist seinen aktuellen Nachfolgern damt einen tollen Freundschaftsdienst. Mich würde mal interessieren, was Beckmann für den Auftritt hingelegt hat.
Sorry, Escartin, aber solch eine Grundeinstellung kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wie es Dietz gestern auch gesagt hätte, lieber jetzt ein halbes Jahr richtig Krach und dafür ein Neuanfang, als ständig irgendwelche kleinen "Skandale" bzw. Dopingvergehen. Denn diese wiederkehrenden "Skandale" zerstören das Image und schrecken die Sponsoren ab. Einmal alles aufdecken, Chance für den Neuanfang und mit aller Macht für einen sauberen Sport kämpfen, würde auch wieder Sponsoren für den Sport gewinnen. Schwarze Schafe wird es immer geben, aber das ist nun mal leider normal.


Ich fand seinen Auftritt auch menschlich gut. Er hat schonungslos gesagt, dass er gedopt hat. Zwar betonte er, dass man ihn deutlich in die Richtung gedrängt hätte, aber es letztlich seine Entscheidung war. Zudem hat er seinen bzw. einen seiner größten Erfolge (Vuelta-Etappensieg) ganz klar mit Doping "runtergespielt". Das ist nicht einfach, wenn man zugeben muss, bei seinen wenigen Erfolgen auch noch gedopt gewesen zu sein.

Ich empfand es ebenfalls als Angriff auf Personen wie Aldag, Heppner, Zabel usw. Wieso sollte man einen Dietz, der ein "kleiner Helfer" einer Mannschaft war, mit Doping im Team "mitschleppen", die Kapitäne aber ohne Doping fahren lassen?
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Beitrag: # 428667Beitrag Klaus und Tony
22.5.2007 - 11:33

Noch zwei Punkte, weil Beppe sie gerade anspricht:

Die Abschreckung der Sponsoren durch Doping im Radsport halte ich für unbewiesen. Auch seit dem 30. Juni 2006, dem Beginn des Generalverdachts, sind Zuschauer zu Hauf an den Strecken und vor den Fernsehern.

Der Angriff auf Zabel, der jetzt schon mehrmals unterstellt wurde, könnte in meinen Augen viel eher ein Angriff auf Voigt gewesen sein.

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