Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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José Miguel
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Beitrag: # 438912Beitrag José Miguel
30.6.2007 - 12:06

RobRoe hat geschrieben:Die "Vorab-Auszüge" des Spiegel-Interviews lassen mich zweifeln, ob wir erhellend Neues erfahren werden. Stanga wird beschuldigt, okay. Aber sonst?
Er sagt bis jetzt nur, was eh schon vielen klar war. Dann hätte er sich auch zu Aldag und Zabel aufs PK-Podium setzen können.
Ich schätze dass die Informationen, die jetzt an die Öffentlichkeit gelangen, eher "Appetithappen" sind, damit sich der Spiegel am Montag auch gut verkauft. Die Redakteure wären ja schön dumm, jetzt schon alles zu verbreiten.


Die DPA hat geschrieben: «Ich glaube, dass es wichtig ist für die Zukunft dieses Sports,
dass einer mal sagt: Okay, so läuft das hier», sagte Jaksche.
Wohl eher wichtig für seinen Geldbeutel, denn seine Karriere neigt sich eher dem Ende zu. Naja, so bekommt er neben der sechsstelligen Summe auch noch einen gehörigen Ansehensschub, wenn er sein Geständnis und Kooperation mit der Staatsanwaltschaft richtig verkauft. Ich mag ihn deswegen zwar jetzt nicht mehr als noch vor einer Woche, allerdings wäre ich etwas erleichtert, wenn Jaksche hilft ein paar Leute auszusortieren.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Jahrhunderttalent
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Beitrag: # 438913Beitrag Jahrhunderttalent
30.6.2007 - 12:10

heisst also, dass er im Team Polti mit dem EPO-Gebrauch angefangen hat...
Damals auch im Team: Guerini, Merckx, Sacchi usw...
Der Mannschaftsarzt zum Thema "Doping im Fussball":

"Doping im Fussball bringt nichts. Das Zeug muss in die Spieler!"

Rad-Schumi
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Beitrag: # 438917Beitrag Rad-Schumi
30.6.2007 - 12:31

@reaper23: Es geht doch nicht darum, Jaksche an den Pranger zu stellen, weil er auspackt. Es ist nur die Dauer vom Bekanntwerden, bis zum Geständnis. Für mich hat das nichts mehr damit zu tun, dass er die Wahrheit sagen will, um dem Radsport zu helfen. Das hätte er letztes Jahr doch auch machen können. Jaksche packt zu einem Zeitpunkt aus, wo er nichts mehr zu verlieren hat, denn er darf nicht mehr Rad fahren. Wo ist nun für ihn der Schaden der durch das Auspacken entsteht? Das er dafür Geld kriegt, macht es auch nicht besser. Er weiß, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben darf, also nimmt er die 6-stellige Summe noch mit, um sich dann für 2 Jahre zur Ruhe zu setzen. Ebenfalls ist, wie bereits erwähnt, der Zeitpunkt der falsche. Es gibt keine Zeit im Jahr, in dem er dem Radsport mehr schaden könnte, als jetzt. Wären die Fahrer letztes Jahr vor Paris-Nizza aus dem Verkehr gezogen worden, ich denke nicht, dass die Ereignisse solche Wellen geschlagen hätten. Wenn Jaksche etwas über die Hintermänner erzählen sollte, sähe das ganze schon wieder anders aus. Allerdings glaube (und hoffe) ich nicht, dass das passiert. Wenn er das ganze Dopingnetzwerk (ich denke schon, dass ein solches vorhanden ist) aufdeckt, dann gute Nacht Radsport.
Darum frage ich mich manchmal, ob man nicht anders mit dem Thema Doping umgehen muss, ich sehe es leider immer öfter vor mir, wie der Radsport verschwindet. Die Fernsehanstalten wollen sich zurück ziehen, ich frage mich warum? Ich "bezahle" ARD und ZDF doch, also habe ich auch das Recht darauf, dass zu sehn, was ich gerne sehen möchte. Wo ist denn die Gefahr für ARD und ZDF? Solange ich schon für den Besitz eines Fernsehers GEZ-Gebühren bezahlen muss, kriegen sie doch ihr Geld. Oder denkt irgend jemand hier, dass jemand seinen Fernseher weg tun würde, nur weil sonst ein Sender Geld kriegt, der den "Dopingsport" zeigt?
Zudem finde ich den Umgang mit geständigen Radsportlern nicht richtig. Erik Zabel war der einzige aktive Fahrer in letzter Zeit(vll. sogar immer) der Doping gestanden hat, ohne mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Dafür wird er jetzt bestraft, obwohl die Sache eigentlich schon verjährt ist. Super! Es gibt keinerlei Beweise, die sagen, dass er länger als eine Woche gedopt unterwegs war. Eine Woche könnte man auch mal unter den Tisch fallen lassen, auch wenn er es nur aus gesundheitlichen Gründen abgesetzt hat. Es gibt sogar einen Mann, der alle anderen anschwärzt, der sagt, dass Erik Zabel nichts genommen hat. Warum sollte der für Zabel lügen?

reaper23
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Beitrag: # 438942Beitrag reaper23
30.6.2007 - 13:30

Allerdings glaube (und hoffe) ich nicht, dass das passiert. Wenn er das ganze Dopingnetzwerk (ich denke schon, dass ein solches vorhanden ist) aufdeckt, dann gute Nacht Radsport.
ähhh was soll das den bitte heißen??
du willst liebr gedopte radfahrer sehn und die augen vor der realität verschließen, als zu veruchen den ganzen laden auszumisten und evtl. auch zu riskieren kein radsport mehr gezeigt zu bekommen?
sorry aber wenn das so ist unterstelle ich dir keine ahnung von gar nix im bezug auf doping und seine folgen zu haben

Rad-Schumi
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Beitrag: # 438947Beitrag Rad-Schumi
30.6.2007 - 13:40

Ja, das soll heißen, dass ich lieber einen Radsport mit Doping, als gar keinen Radsport habe. Zu den Folgen von Doping: Es muss doch jeder Fahrer für sich entscheiden ob er dopt. Wenn er nicht dopen will, gut dann hat er vll. keine Zukunft im Radsport (wobei es sicher auch ungedopte Fahrer gibt). Das ist zwar nicht fair, aber was ist denn die Alternative? Kein Radsport mehr, dann kriegt der ungedopte Fahrer auch kein Geld. Also für die Fahrer das gleich Ergebnis.
Und das manche Zuschauer sich betrogen fühlen, fällt mir schwer zu verstehen. Denn mir persönlich ist es meist egal wer gewinnt, sicherlich, wenn ein Deutscher gewinnt, freut es mich, aber ich gönne jedem Fahrer den Sieg(ja, sogar einem Holländer :wink:). Für den Fahrer gibt es also keinen Unterschied, aber mit Doping kann jeder Interessierte Radsport sehen, ohne eher nicht.
Für mich hat das nichts damit zu tun, keine Ahnung zu haben, ich wiege nur die Tatsachen ab.

reaper23
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Beitrag: # 438955Beitrag reaper23
30.6.2007 - 13:56

sorry aber du hast eine echt kranke logik
die kann ich nun wirklich net nachvollziehen
dir scheint die gesundheit der atlethen egal hauptsache du kriegst deinen radsport
dir scheint es besser zu sein die gedopten streichen das geld ein und die ehrlichen werden betrogen
anstatt die gedopten zu überführen und einen neuanfang zu versuehn
auserdem ist es mir peröhnlich nicht egal wer gewinnt, wenns egal wär bräucht ichs mir ja au net anschaun

das du die tatsachen abwiegst kann ich gut erkennen doch leider ist die logik und die gewichtung totaler schwachsinn mich erinnert das schon fast an die gladiatorenkämpfe zur zeit der römer hauptsache der zuschauer kriegt was er will
sry aber du hast ein total schiefes werte und moral verständnis

ps: hast du eig schon mal was vom olympischen geist gehört von fair play oder allgemein wozu sport da ist
es heißt ja schließlich möge der bessere und nicht der gedoptere gewinnen

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 438965Beitrag Klaus und Tony
30.6.2007 - 14:24

reaper23 hat geschrieben:ps: hast du eig schon mal was vom olympischen geist gehört von fair play oder allgemein wozu sport da ist
:lol:
Wenn Jacques Rogge sagt, dass die Olympischen Spiele nur veranstaltet werden, damit sich die indonesische Badmintonspielerin mal mit dem bolivianischen Bogenschützen treffen kann, dann glaubst du das auch?

Rad-Schumi
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Beitrag: # 438974Beitrag Rad-Schumi
30.6.2007 - 14:40

1. Warum muss ich immer für jemanden sein, wenn ich Sport schaue? Ich schaue Radsport weil es ein schöner Sport ist, weil es spannend ist. Klar, fiebere ich auch mit den Deutschen mit, aber ich bin aber nicht traurig wenn ein anderer gewinnt. Egal ist vll.wirklich das falsche Wort, sagen wir es so, es ist mir nicht das Wichigste.
2. Wenn du mir einen Weg aufzeigst, wie es einen Radsport ohne Doping gibt, wäre ich der erste der dabei ist. Ich habe aber oben bereits erklärt, warum ich nicht daran glaube. Nehmen wir mal den Fall, dass im Moment 20 (ich weiß, dass es eher mehr sind) Fahrer gedopt sind. Die 20 werden gesperrt, dann wäre der Radsport ja sauber. Warum sollte dann aber nicht der nächste kommen und dopen? Solange es die Möglichkeit gibt, wird leider immer betrogen werden. Da es aber mehr als 20 Fahrer sind, gibt es vll. gar keine Radsportler mehr, dann ist den Ungedopten auch nicht geholfen. Oder fühlen die sich besser, wenn sie nichts kriegen und die Gedopten auch nicht, als wenn sie nichts kriegen und die Gedopten schon? Ist doch wie in der Schule, da ist eine schlechte Note auch nicht weniger schlimm, wenn alle anderen schlecht sind.Solange es den Radsport gibt(auch mit Doping) hat ein Ungedopter zumindest die Chance, Geld mit dem Radsport zu verdienen.
3. Gesundheitliche Folgen? Klar man weiß nicht, was in einigen Jahren ist, aber im Moment sehe ich noch keine gesundheitlichen Probleme. Klar, da war Simpson, aber hätte man den nicht weiter fahren lassen, wäre nichts passiert. Ja, es gibt Manzano, aber auch da war es Unachtsamkeit und nichts, was direkt durch Doping kam.
4. Ja, ich habe vom olympischen Geist gehört, aber der ist doch in der heutigen Welt leider egal. Solange es um Geld geht wird jeder probieren, das Beste für sich zu erreichen, ob nun fair oder nicht.
5. Es geht doch dabei nicht nur um die Zuschauer, es geht doch um viel mehr. Bedenk doch mal, wieviele Arbeitsplätze davon betroffen sind. Radfahrer, Funktionäre, Betreuer, Fernsehangestellte, Arbeiter (Herstellung von Rahmen, Reifen,...) um nur ein paar zu nennen.
Also, wenn du mir einen Weg zeigst, wie man den Radsport für immer dopingfrei macht, ohne ihn dabei zu Grunde zu richten, dann bin ich gerne bereit, das zu machen. Aber ich sehe als einzigen Weg den Radsport zu verbieten, denn wie will man sonst dafür sorgen, dass kein Doper mitfährt? Solange es kein Wahrheitserum gibt und die Doper den Kontrolleuren immer vorraus sind ist es anders unmöglich. Oder weißt du einen anderen Weg?

Edit: Ich finde es durchaus gut, wenn gedopte Fahrer, die erwisch werden, gesperrt werden, für mich hört sich was du sagst nur nach einer extremen Methode an, wie eben, dass Radsport verboten wird oder so etwas ähnliches.
Zuletzt geändert von Rad-Schumi am 30.6.2007 - 15:06, insgesamt 1-mal geändert.

Kyle
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Beitrag: # 438982Beitrag Kyle
30.6.2007 - 14:53

Also das was man bisher so auf Spiegel.de so über Jaksches Ausagen in Erfahrungen bringt ist doch eigentlich recht interessant und anschaulich. Ich denke sogar, das er noch viel mehr sagen könnte - vor Gericht.

Da werden nicht nur Teamchefs und Teammitglieder geoutet, sondern auch das Festina 98 nur die Spitze des Eisbergs war. Gut, vieles wussten wir schon, vieles konnten wir uns schon denken, doch im Detail erfährt man auch einiges Interessantes. Nicht so schön ist es natürlich wenn man Namen wie Voigt dort liest ... wobei er durch sein letztes Verhalten auch nicht mehr so blütenweiß gewirkt hat.
Aus der Sicht eines Fahrers wie Jaksche gibt auf einmal alles Sinn. Z.B. warum er achtzigster wurde als er nicht gedopt hat usw.
Was ist das für ein perfider Ehrenkodex in der ProTour, wo die Team-Chefs sich scheinheilig gegen Doping stellen, die bereits früher kräftig mitgeholfen haben das ihre Fahrer immer schön "zugedröhnt" waren.
Auch finde ich die Aussage das es scheinbar 2 Versionen der Fuentes Liste gibt, äußerst brisant.

Was Jörg Jaksche selbst betrifft:
Ja, er ist ein Egoist, ja er hat gedopt und ja, er sagt das sicher nicht um sich ein reines Gewissen zu verschaffen. Ich sehe dort einen Fahrer der Rennen gewinnen wollte, der persönlich enttäuscht ist und ... wie bereits festgestellt - nichts mehr zu verlieren hat.
Klar, er ist kein Märtyrer und er handelt nach niederen Instinkten, aber das alles ist mir recht, so lange er wenigstens handelt.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 438988Beitrag Rad-Schumi
30.6.2007 - 15:04

Ja, er handelt. Aber ist denn sicher, dass es etwas nützt. Ungeachtet der oben von mir geführten Diskussion, dass er damit den Radsport möglicherweise zerstört, wäre den seine Aussage überhaupt ausreichend, um zu rechtlichen Kosequenzen zu führen? Wenn er bspw. sagt, dass Fahrer X gedopt sit, man diesem aber nichts nachweisen kann, kann X dann überhaupt gesperrt werden?

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montyeisbaer
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Beitrag: # 438995Beitrag montyeisbaer
30.6.2007 - 15:23

Also ich hoffe das Jaksche für seine Große Beichte,echte Beweise hat,ansonsten sieht es so aus wie bei Manzano und alle sagen da werden nur Fahrer und Verantwortliche mit Dreck beworfen.
Er nennt ja Goodefrot,Stanga und indirekt Voigt!
Wenn er wirklich auspackt,mit Beweisen,glaube ich kaum das er jemals wieder Profiradsport betreiben wird.
Und das ist ja wohl immer noch einer seiner Wünsche!!!Hoffen auf ne kurze Sperre und dann wieder Rennen fahren,sehr naiv!!!

reaper23
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Beitrag: # 439045Beitrag reaper23
30.6.2007 - 17:19

Rad-Schumi recherchier mal n bissi im internet was mer sich bei doping alles holen kann (vom Nierenschaden bis zum Herzinfarkt is glaub alles dabei)
am besten wärs du würdest dich mal mit einem ehemaligen ddr hochleistungssportler unterhalten der hätt dir ne menge zu erzählen

ich weiß auch nicht wie du einen sport schön finden kannst bei dem sich die protagonisten oder zumindest ein teil davon quasi selber vernichten

den richtigen weg kennt wohl keiner aber wenn man nicht alle möglichkeiten durchgeht und alles versucht wieder einen sauberen sport zu bekommen ist das meiner meinung nach gleich bedeutend mit dem ende des radsports
denn gott sei dank denken noch mehr leute so wie ich, die ebenfalls kein interesse an einer pharma show haben

zum olympischen geist
genau das denke ich eben nicht, ich denke das es auch noch radfahrer gibt(ok es sind nicht sonderlich viele) die so etwas wie ein gewissen, moral und verantwortung besitzen
und die gilt es vor dem rest zu beschützen

zuletzt gibt es vielleicht gar keinen weg wie man den Radsport dopingfrei macht, ohne ihn dabei zu Grunde zu richten
aber man muss es wenigstens versuchen anstatt krampfhaft am bestehenden system festzuhalten
denn wenn man alles so lässt geht er mit sicherheit auch zu grunde

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Jimpanse89
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Beitrag: # 439063Beitrag Jimpanse89
30.6.2007 - 17:47

Du stellst das ganze ja so hin, als würden die Profis zum dopen gezwungen werden. Die machen das alle freiwillig, und der Großteil wird auch über die Risiken bescheid wissen.
Ich vertrete übrigens die gleiche Meinung wie Rad-Schumi, weil ich Radsportfan bin, und mich keine andere Sportart ernsthaft interessiert. Und du forderst jetzt eine Abschaffung des ganzen Sports? So etwas werde ich definitiv nicht gutheissen. Ich schaue mir die Rennen wegen dem Spektakel an, wegen den Mann gegen Mann kämpfen am Berg und auch wegen dem Teamgeist der aufkommt. Das ganze wäre zwar auch ohne Doping möglich, aber solange es nicht der Fall ist sehe ich eben den gedopten Fahrern zu.
Fußball Europameister '04

7 Reifezeit-Etappensiege, davon je ein Sieg in Paris und Madrid.

Valverde3007
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Beitrag: # 439071Beitrag Valverde3007
30.6.2007 - 18:18

Jörg Jaksche hat geschrieben: Auch wenn das jetzt nach Selbstbeweihräucherung klingt: Ja, ich habe gedopt, aber ich habe es nicht übertrieben. Ich habe nie künstliches Hämoglobin oder so was genommen, wo du einen allergischen Schock erleiden kannst. Und du beruhigst dich damit, dass ein Bodybuilder 16 000 Einheiten Wachstumshormon am Tag nimmt und man selbst eine Weile 800 Einheiten zur Regeneration. Dann denkst du: Na ja, so viel ist es jetzt auch nicht...»
Wie sich das anhört, sind die Mengen sowieso so gering, dass es kaum gesundheitliche Schäden gibt. Sonst müssten ja alle Bodybuilder mit maximal 30 Jahren übern Deister gehen. Ich denke schon, dass die Radprofis das so dosieren können, dass sie sich nicht kaputtfahren.
Jörg Jaksche hat geschrieben:
Es ist pervers, aber das Doping-System ist gerecht, weil alle dopen. Radsport ohne Doping ist nur gerecht, wenn wirklich niemand mehr dopt. Mir hat ein Fahrer erzählt, dass es wegen der Trainingskontrollen Deals geben soll zwischen ein paar Mannschaften und dem Weltradsportverband. Da muss man annehmen, dass es kein generelles Umdenken gibt. Das hat mir dieser Fahrer stolz erzählt. Da wusste ich: Nichts hat sich geändert."
Und das unterstreicht nochmal die Problematik, dass einfach alle dopen und auch die Radsportverbände das einfach durchgehen lassen. Zwischendurch ein paar Bauernopfer und dann ist es erstmal wieder gut.
Von daher hilft nichts außer weiterhin Radsport zu gucken und für die Zeit der Übertragung nicht über Doping nachzudenken. Wenn irgendjemand einen sauberen Sport will, dann muss man das Geld außen vorlassen, was aber wiederum bedeuten würde, dass es keine Übertragungen mehr gibt.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 439072Beitrag Rad-Schumi
30.6.2007 - 18:24

reaper23 hat geschrieben:Rad-Schumi recherchier mal n bissi im internet was mer sich bei doping alles holen kann (vom Nierenschaden bis zum Herzinfarkt is glaub alles dabei)
am besten wärs du würdest dich mal mit einem ehemaligen ddr hochleistungssportler unterhalten der hätt dir ne menge zu erzählen
Dass viele früheren Sportler Probleme haben, weiß ich auch. Es geht aber heute doch hauptsächlich um Eigenblutdoping. Das ist, wenn man es "richtig" macht, so weit ich weiß, in keinster Weise schädlich.
reaper23 hat geschrieben: ich weiß auch nicht wie du einen sport schön finden kannst bei dem sich die protagonisten oder zumindest ein teil davon quasi selber vernichten
Du findest also keinen Sport schön? Denn es wird in allen Sportarten gedopt und wenn du den Radsport dafür verurteilst, dann musst du das auch mit allen anderen Sportarten machen. Was ich am Radsport schön finde, brauche ich nicht mehr zu sagen, dass hat Jimpanse 89 für mich gemacht. Dazu noch der Umgang untereinander, dass jeder dem anderen den Sieg gönnt, dass die Konkurrenten in ihrer Freizeit Freunde sind. Das es keine Rivalität gibt. Das ist in vielen Sportarten leider anders.
reaper23 hat geschrieben: denn gott sei dank denken noch mehr leute so wie ich, die ebenfalls kein interesse an einer pharma show haben
Soll ich heute die Menschen hassen, die ich noch letztes Jahr verehrt habe, nur weil immer mehr öffentich wird, was ich schon lange vermutet habe? Die meisten Leute, die jetzt auf den Radsport einhacken sind Politiker die sich damit profilieren wollen oder es sind die Leute, die bspw. 2003 noch am Fernseher saßen und den Ullrich angefeuert haben. Die Leute, die meistens nur die Tour schauen und denken das wäre Radsport.
reaper23 hat geschrieben: zuletzt gibt es vielleicht gar keinen weg wie man den Radsport dopingfrei macht, ohne ihn dabei zu Grunde zu richten
aber man muss es wenigstens versuchen anstatt krampfhaft am bestehenden system festzuhalten
denn wenn man alles so lässt geht er mit sicherheit auch zu grunde
Wie oben gesagt, in allen anderen Sportarten wird auch gedopt. Aber will irgendjemand Leichtathletik verbieten? Nein, denn da sind es "die Russen". Oder im Fußball? Alle sagen, das Fußballer bei Fuentes waren, wo sind deren Namen? Da interessier es schon mal keinen. Aber selbst wenn die Namen rauskommen, dann sind das wieder "die Sapnier" und "die Italiener".
reaper23 hat geschrieben: zum olympischen geist
genau das denke ich eben nicht, ich denke das es auch noch radfahrer gibt(ok es sind nicht sonderlich viele) die so etwas wie ein gewissen, moral und verantwortung besitzen
und die gilt es vor dem rest zu beschützen
Wie Jimpanse sagt, wird keiner gezwungen. Ich habe doch oben schon gesagt, dass es nie Radsport(auch keinen anderen Sport) ohne Dopinng gibt, solange man nichts hat, um es zu verhindern(außer man würde jeden Sportler den ganzen Tag einsperren und in beim Training bewachen). Und solange es keinen Sport ohne Doping gibt, kann man auch die Ungedopten nicht vor den Gedopten schützen, ohne die Existenz der Ungedopten zu bedrohen. Selbst wenn man ungedopt nur 50. werden kann, verdient man dann immer noch mehr, als wenn man gar kein Rennen fahren kann, da es keines gibt.

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Beitrag: # 439073Beitrag Marph
30.6.2007 - 18:28

@reaper:
Du musst ja auch bedenken, dass die Profis Doping trotz allem eigentlich freiwilig betreiben, somit tragen sie das Risiko von späteren Gesundheitsfolgen eigentlich selber, ist zwar traurig aber eigentlich ihr Problem.
Wenn du vom olympischen Geist redest musst du auch bedenken, wie arg der radsport mit Doping verseucht ist. Es sind ja nicht nur ein oder zwei spitzenfahrer, sondern scheint schon ein sehr großer Teil aller Fahrer zu sein, die dopen. Somit wäre das System wieder gerecht.
Außerdem, glaubst du wirklich dass andere Sportarten, v.a. Ausdauersportarten, wirklich sauberer sind? dann bist du nähmlich auch naiv.

Mir persöhnlich ist es eigentlich egal ob ein Fahrer gedopt hat doer nicht, ich will Radsport anschauen, und fühle mich auch nicht ebtrogen, wenn gedopte gewinnen.

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Fabian
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Beitrag: # 439093Beitrag Fabian
30.6.2007 - 19:29

Ich weiss nicht, wieso der Radsport kaputt gemacht werden sollte, wenn man alle gedopten Stars sperren würde... Das Geld würde endlich aussen vor gelassen und würde nicht mehr den ganzen Sport verseuchen. Die Ehrlichen bekämen eine Chance. Gut, es würde keine Übertragungen mehr geben. Aber das wäre mir so was von egal. Dann würde ich halt mehr Rennen direkt am Streckenrand anschauen gehen. Hauptsache, es wird Sport geboten, bei dem der Sieger den Erfolg auch verdient hat. Ein Gedopter hat den Sieg nie verdient, sondern all jenen gestohlen, welche sich sauber vergeben darum bemüht haben. Wenn ich ein Rennen wegen mangelnden Talents nicht gewinne, kann ich das viel eher akzeptieren, als wenn ich es wegen ein paar gedopten Schweinen verliere. Klar kann ich verstehen, dass es Fahrer gibt, die auf Grund des grossen Druckes und vor allem auf Grund ihres eigenen grenzenlosen Egoismus' zum Doping greifen. Aber wenn sie schon so etwas tun, sollen sie gefälligst dafür gerade stehen und den Erfolg halt auch im Nachhinein den Ehrlichen überlassen. Die Fahrer sind auch nur Menschen, und Menschen machen Fehler. Fehler werden dann verzeihen, wenn der Andere dafür gerade steht, die Konsequenzen trägt und seinen Fehler bereut. Dann habe ich auch nix dagegen, wenn sie wieder (sauber) Rennen fahren & gewinnen, dann ist das für mich abgehakt. Ich mag erdopte Siege keinem einzigen Fahrer gönnen, auch wenn ich denjenigen als Mensch noch so sympathisch finde. Doping ist unfair und hat in dem Sport ebensowenig verloren wie sonst irgendwo. Und wenn der Preis für einen sauberen Sport der ist, dass Sponsoren weglaufen, die Fernsehstationen kein Interesse mehr an übertragungen haben und die Löhne und Preisgelder nicht mehr so hoch sind, ist das kein Grund, eine Säuberungsaktion nicht durchzuziehen. Ich brauche keinen gedopten Superstar, der alles abräumt, was es zu gewinnen gibt, unendlich viel Medienpräsenz hat und sich dumm und dämlich verdient. Daran habe ich kein Interesse. Mich interessieren diejenigen Fahrer, welche mit allen ihnen zur Verfügung stehenden legalen Mitteln versuchen, eine möglichst gute Leistung zu erbringen und Rennen zu gewinnen. Davor habe ich Respekt. Alles andere kann mir gestohlen bleiben.

Adios
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Beitrag: # 439096Beitrag Adios
30.6.2007 - 19:35

Ich glaube nicht das die Radfahrer das ales freiwilg machen sondern echt dazu von den ganzen goodefrots usw. getrieben werden wie bei den ganzen Telekom beichten gegsat das wenn sie keine erfolge haben auch kein neuen Vertrag bekommen also mussten sie Dopen. Jaksche sagte ja auch goodefot wollte nur verhindern das auffälig gedopt wurde.
Viva Loz Tioz

tim241288
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Beitrag: # 439113Beitrag tim241288
30.6.2007 - 20:37

@ Fabian Das Problem ist, dass wenn das Geld außen vor gelassen wird keiner dieser Akteure mehr seinen Unterhalt damit finanzieren kann. Es würde dann auch viel weniger Rennen geben, denn es würde auch viel weniger Menschen diesen Sport leistungsspezifisch ausüben, sondern eher wie ein paar von uns in der Freizeit neben dem Job und das hätte zur Folge, das du auch viel weniger Rennen von Straßenrand aus verfolgen könntest und daher wahrscheinlich der Sport fast ganz und gar verschwinden würde, aber ich denke (und hoffe) soweit wird es nicht kommen.

Generell bin ich der Meinung, dass in jedem Leistungssport gedopt wird, da es bei denen, die es ausüben, um die Finazierung ihres Lebensunterhalts geht und man nunmal viel weniger Geld bekommt, wenn man um den fünfzigsten Platz kämpft als um den ersten. Der Unterschied im Radsport als z.B. zum Fußball ist, dass da noch vergleichweise wenig Geld fließt, denn wenn ähnliches im Fußball bekannt werden würde und dort ähnlich reagiert werden würde, wären dei Folgen fatal, aber dazu würde es nie kommen, denn hinter den großen Vereinen wie Chelsea, Madrid, Mailand und so weiter sitzen mächtige Menschen mit sehr viel Geld, die solche Informationen im Keim ersticken würden. Meiner Meinung nach wäre es zwar schön, wenn man den Radsport vom Doping befreien würde, aber ich denke dies wird nicht möglich sein solange man damit Geld verdient, aber sobald man kein Geld verdient ist der Radsport für die meisten Menschen nicht präsent, denn es würde dann noch weniger Leute geben, die diesen Sport ausüben und an Rennen teilnehmen und es würde schon gar keine Fernsehübertragungen geben, da auch die Sponsoren sich zurückziehen würden usw.. Eine Lösung für dieses Problem wird es meiner Meinung nach auch nicht geben und daher habe ich mich schon damit abgefunden, dass in jeden Sport den ich im TV gucke wohl gedopt wird, aber ich gucke mir diese Sportübertragungen dennoch wegen der Spannung, Emotionen und dem ganzen Spektakel trotzdem an, denn meiner Meinung ist der Sport heutzutage dazu da die Menschen zu unterhalten und das funktioniert auch mit gedopten Athleten.

Bernie Eisel Fan
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Beitrag: # 439132Beitrag Bernie Eisel Fan
30.6.2007 - 21:59

...naja eigentlich hatte ich vor das alles durchzulesen...ist mir aber ein bißchen zu lange 8O ...ich finds sehr schade was derzeit mit dem Radsport alles passiert, aber ich denke mir dann einfach...besser jetzt wie nie! Wenn wir einmal 10, 20 Jahre zurück schauen...grauenhaft...aber alles wird erst jetzt so richtig aufgedeckt!! Da sieht man einfach wie weit wir zurück sind! Wer weiß was derzeit am Markt der "Renner" ist?? Keiner der aktuellen jungen hoffnungsvollen Fahrern wird jetzt auspacken...warum auch...er will ja noch Geld verdienen!

so wie auch tim241288 (hättest du nicht einen leichteren Namen aussuchen können :wink:) hab ich mich damit auch abgefunden und werde auch weiterhin den Radsport verfolgen!!

Und denkt immer dran, die vorne liegen, haben wahrscheinlich genauso viel Dreck am Stecken...also wieder ausgeglichen...obwohl ich es schade finde um die "weißen Schaafe" :frown:
Verlieren ist wie gewinnen, nur umgekehrt.

reaper23
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Beitrag: # 439140Beitrag reaper23
30.6.2007 - 22:12

also ich muss hier noch mal ganz klar sagen mir isses lieber es gibt keinen radsport mehr als
radfahrer die sich bis oben hin zugedopt haben und dann
die aufgrund ihres früheren doping konsums schon mit 50 abkratzen
dazu bin ich zu sehr mensch als das ich sowas gut heißen könnte
ich weis echt nicht wie manche das mit sich vereinbarn können
wenn ihr unbedingt radsport wollt dann übt ihn halt selber aus

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