Ach ja, nicht schlecht vom Herrn Nibali, wirklich nicht schlecht. Das Profil dieser Trentino-Etappe entspricht in etwa dem der 19. Giro Etappe. Die Etappen 14, 15 und 20 halte ich persönlich jedoch für wesentlich härter. Außerdem sehe ich in Nibali trotzdem etwas mehr den Klassikerfahrer als den ganz großen Rundfahrer - denn dass er am Ende von drei Wochen wirklich noch die Kraft hat, die beispielsweise ein Simoni noch hat, das bezweifle ich halt. Das ist übrigens generell ein in meinen Augen recht wichtiger Aspekt: Von den letzten acht Tagen sind sechs (wenn nicht gar sieben) entscheidende Tage: vier richtige Bergetappen, ein BZF, ein EZF, dazu noch eine mit Ardennenfinish. Alles was in den zwei Wochen davor passiert ist zwar schön, aber nur Vorgeplänkel. Die Kraft, die man ab der 14. Etappe noch hat, wird sehr wichtig sein, was in meinen Augen wieder ein Grund ist, der einen Fahrer wie Simoni bevorteilen dürfte.
Das ist es irgendwie auch, was diesen Giro so schwer einzuschätzen macht: Extrem viele Möglichkeiten für die Klassikerfahrer am Anfang, dann ein recht langes und selektives Zeitfahren, aber die wichtigen Bergetappen, die die Entscheidung bringen werden, liegen allesamt in der letzten Woche der Rundfahrt. Welcher Fahrertyp ist durch diese Mischung nun wirklich im Vorteil? Fakt ist aber: Das Profil ist genial! Erst bei der 14. Etappe wird sich zeigen, wer wirklich um den Sieg mitkämpft, und sollte ein einzelner Fahrer überlegen sein, so ist sein Sieg frühestens nach der 15. Etappe klar - denn alles davor ist zwar interessant, aber doch nur Vorgeplänkel. Hach was freue ich mich auf diese Rundfahrt - spätestens seit 2005 ist der Giro meine Lieblingsrundfahrt.
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