Night-Talk-Thread - Öffnungszeiten: Täglich 0 bis 6 Uhr

Alles, was nicht in ein anderes Unterforum gehört

Moderatoren: RobRoe, wassertraeger29, Stephen Roche

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727371Beitrag ulle91
1.8.2008 - 2:34

Ach nein.
Man erwartet morgen Damenbesuch. Da will man(n) nicht aussehen wie nach einer durchgemachten Nacht mit Lagerfeuer und Whiskey.
BBC!

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727372Beitrag zabelchen
1.8.2008 - 2:40

Solche rebellischen Kerle sind aber manchmal (wenn trotzdem irgendwie gepflegt) doch attraktiver als der glattgebügelte Milchbubi...aber gut, ich hör schon auf, sonst wirft man mir wieder ein "möchtegern Frauenversteher" an den Kopf :)
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727373Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 2:41

ulle91 hat geschrieben:Ach nein.
Man erwartet morgen Damenbesuch. Da will man(n) nicht aussehen wie nach einer durchgemachten Nacht mit Lagerfeuer und Whiskey.
Sie wird schon Versändnis haben :D


Außerdem durchmachen ist nicht sooo schlimm, wie manche denken ;)


War auch erst letztens hab 1 std. geschlafen und dann zum Flughafen, ein Freund verabschieden der nach England auswandert :( :P

Und ich sah noch ganz reizend aus

8)

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727374Beitrag ulle91
1.8.2008 - 2:49

Es geht ja nicht ums Aussehen sondern um meine Laune. Ersteres ist immer gut, letzteres nicht. :P
Hatte zur EM auch 1h Schlaf nach einer Nacht in Berlin auf der Fanmeile und dem Kurfürstendamm. Lustig wars, aber der Tag in der Schule war eher mäßig.:D Mit Restalk schreiben sich Tests nicht ganz so gut.

Mein Schlaf hängt jetzt von der Länge des Matches Tommy Haas-Rafa Nadal ab. Was treibt die Lagerfeuergesellschaft zu dieser Zeit noch? Der Schein des Feuers blendet zu sehr. Ich kann es nicht genau erkennen.
BBC!

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727375Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 2:52

Jaa, bei der EM war es schon sche***. Immer hat Deutschland SO. oder in der Woche gespielt... Und dann noch Schule :(

Hab immer verschlafen :oops:


EDIIITT::
Könnt ihr kurz hierrauf gehen:

http://www.pennergame.de/change_please/4626994/


Ist ein tolles Spiel!! 8)

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727376Beitrag ulle91
1.8.2008 - 2:55

Verschlafen... Na sowas mag ich ja... Schule hat Priorität!
BBC!

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727377Beitrag zabelchen
1.8.2008 - 3:00

Wer feiern kann, kann auch arbeiten, so sagte man mir immer, des Motto ist auch das wonach ich gehe, wenn ich beim Hurricane von Samstag Morgen auf Montag Morgen nur 4 Stunden schlafe, dann kann ich immernoch am Nachmittag in die Uni gehen, schade das wir keine Lehrveranstaltung hatten *hust* :D
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727378Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:00

ulle91 hat geschrieben:Verschlafen... Na sowas mag ich ja... Schule hat Priorität!
*Im Lagerfeuer spiel, und Zabelchen vermissen, denken, dass er auf im Wald sein Geschäft tätigt*


Ich bin aufm Gymnasium und hab 2,2
8)


Verschlafen nur bei EM...

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727379Beitrag ulle91
1.8.2008 - 3:04

Was studiert man denn Montag Nachmittag in Leipzig nicht?
Wieviel Liter/Gramm hatteste intus?:D 4h ist nicht verkehrt. :P
BBC!

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727380Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:05

Tolles Tennis von Haas und Nadel, was ich gerade gesehen habe :D

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727382Beitrag ulle91
1.8.2008 - 3:12

Die Rückhand longline von Haas ist einfach bombe. Leider ists wohl gleich vorbei....
BBC!

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727384Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:17

ulle91 hat geschrieben:Die Rückhand longline von Haas ist einfach bombe. Leider ists wohl gleich vorbei....
Nicht so voreilig.

4-6, 6-6!!!!!

Nadal vergobt 2(!!!) Matchbälle.

Den 2. mit Doppelfehler 8O

ulle91
Beiträge: 7439
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727385Beitrag ulle91
1.8.2008 - 3:17

BREEEEEEEEEEAK!
BBC!

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727386Beitrag zabelchen
1.8.2008 - 3:17

Wirtschaftsmathematik, immernoch, und keine dummen Witze, ja, es ist grausam, und nur teils interessant ;)
Für free-TV Fanatiker bleibt der Tennisbildschirm bestimmt schwarz, oder?
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger


Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727389Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:21

http://www3.myp2p.eu/broadcast.php?matc ... art=sports

Musst dir "nur" Sopcast runterladen! Sehr zu empfehlen diese Seite

Keine Ahnung ob legal oder nicht


0:6 :( im Tiebreak


EDIT:

Dieser Nadal ist einfach nicht zu schlagen....

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727390Beitrag zabelchen
1.8.2008 - 3:24

Uh, ob da auch Football ab Oktober läuft? *Grübel*
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727391Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:25

Bei meiner Seite, aif sicher :D

Auch Bundesliga, Baseball, Rugby, REITEN :D

Jan Ullrich 1234
Beiträge: 376
Registriert: 17.6.2006 - 18:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727394Beitrag Jan Ullrich 1234
1.8.2008 - 3:43

*Eine Geige aus der Tasche zaubern und hoff, dass jem, sind noch zum sich setzt*


When you walk through a storm
Hold your head up high
And don't be afraid of the dark.
At the end of the storm
There's a golden sky
And the sweet, silver song of a lark.

Walk on, through the wind,
Walk on, through the rain,
Though your dreams be tossed and blown.
Walk on, walk on with hope in your heart,
And you'll never walk alone,
You'll never walk alone

Walk on, walk on with hope in your heart,
And you'll never walk alone,
You'll never walk alone

shawn244
Beiträge: 587
Registriert: 18.6.2006 - 18:49
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727395Beitrag shawn244
1.8.2008 - 4:24

die vögel fangen an zu zwitschern und es wird hell --> zeit für mich schlafen zu gehen!
Das ist eine wahre Geschichte, die ich selbst erfunden habe

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6727396Beitrag zabelchen
1.8.2008 - 4:28

Ich habe noch eine schöne Gute Nacht Geschichte zum Schlafen gehen...die ich gern so erzählen möchte, wie eine alte Frau sie mir damals erzählt hat, an einem verschneiten Tag, in einer Hütte an einem Kamin
Es gibt Geschichten, die der Wind mit dem Heulen der Wölfe in die Nacht hinausträgt. Geschichten von Begebenheiten, die man sich an den Lagerfeuern vor den wohlige Wärme verheißenden Kaminen der Dorfschänken zuflüstert, die Blicke allzeit wachsam und furchtsam zugleich in die Dunkelheit der Wälder gerichtet oder hinüber zur hölzernen Tür, hinter der sich die Wildnis verbirgt. Geschichten von Gräueltaten und Heldentasten sind es, die seit jeher die Menschen in den Wäldern beschäftigen.
Diese ist eine Davon. Eine Geschichte, die sich inmitten dieser Wälder zugetragen hat, die ich meine Heimat nenne. Eine Geschichte, die so wahr ist, wie der Aberglaube der Menschen in dieser Gegend. Die Geschehnisse, von denen ich berichten will, begannen in einem Winter vor vielen Jahren, der so eisig und kalt und zähneknirschend war, dass selbst die Wölfe sich des Nachts zwischen die Häuser der Menschen wagten und wie die Füchse in die Stallungen schlichen, um Tiere zu reißen.
Eines Tages fand man jenseits des großen Weges, der in die tiefen Täler und weiten Ebenen hinter dem Zerklüfteten Gebirge führt, die in Stücke gerissenen Leichen eines Bauern, samt seines Knechts, und alle im Dorf wussten, das der König der Wölfe aus der Dunkelheit der tiefen Wälder gekommen sein musste, um die Seinen mit Fleisch zu versorgen.
Und es war Jakob, der Jäger, der das Dorf am Ende erlöste. Der die Bestie bezwingen sollte. Von seinen Heldentaten, meine Töchtertöchter, soll diese Geschichte künden.
Von Jakob dem Jäger und dem Mädchen Rose mit der roten Mütze und dem Kampf gegen die Bestie, die Jakob zum Helden machte.

Das Dorf lag mitten im Wald, und die tiefen Wälder waren die Welt, in der wir lebten. Wir wussten, dass es jenseits der Wälder, überquerte man das Zerklüftete Gebirge und folge man den von den Alten angelegten Handelsstraßen, Länder mit weiten ebenen geben musste, die sich bis zu den Ufern blauer Ozeane erstreckten, an deren Gestaden man Sonntenuntergänge von solcher Pracht bewundern konnte, wie wir sie niemals zu Gesicht bekamen. Denn die wogenden Wipfel der Bäume ließen nur spärliches Licht auf den Waldboden fallen. Die Schatten waren überall, und in ihnen wisperte Getier und wuselten Wesen, von denen kleine Kinder träumten und manchmal schreiend und weinend erwachten. Es war ein hartes Leben, inmitten der wogenden Laubbäume und feucht flüsternden Tannen.
Doch wir liebten die Wälder, wie es schon unsere Ahnen getan hatten. Sie gaben uns Holz und Früchte, und die Jäger brachten das Fleisch nach Hause, das dann über den knisternden Feuern zubereitet wurde. Wir lebten im Schutz der Bäume, denn die Zweige, sie sie ausbreiteten schützten uns vor den Unwettern, die gerade im Herbst über die Gegend hinwegzogen, bis die dicken Wolken vor den Gipfeln des Zerklüfteten Gebirges hängen blieben, sodass Regen und Hagel und Sturm die Bäume krümmten und das Laub peitschten und die Tiere den Schutz ihrer Höhlen suchen ließen, bis der Sonnenschein die wilden Wälder allmählich wieder zu trocknen begann. Ja, die Wälder waren unsere Welt.
Manchmal, ganz selten, kamen Wanderer und fahrende Händler ins Dorf und brachten Neuigkeiten mit aus weit entfernten Ländern mit Namen, die so exotisch und wundersam klangen wie die Namen der Dinge, die jene Händler feilboten, Kinder sprangen auf dem Dorfplatz um die Händler herum und ließen sich dei Geschichten erzählen, die sie selbst dann noch als Erwachsene an ihre Kinder weitergeben würden.

Doch sollte ich zurückkehren zu der Geschichte, die zu hören ihr euch um das Feuer geschart habt. Nun, denn. So lauscht.
Denn die Geschichte beginnt wie die meisten Geschichten.

Es war einmal...

Ja, es war einmal ein Mädchen namens Rose, das in unserem Dorf mit den schrägen Dachfirsten und schiefen Schornsteinen lebte. Das hinter den Wänden aus dicken Holzstämmen schlief und vom Kind zu einem jungen Mädchen heranwuchs. Es war ein außergewöhnlich hübsches Mädchen, müsst Ihr wissen. Mit roten Lippen und Wangen und einem sonnigen Gemüt und langem Haar, das außer an den warmen Sommertagen unter einer roten Mütze verborgen war, die des Mädchens Großmutter ihm gehäkelt hatte. Die jungen Männer im Dorf warfen Rose, wenn sie mit dem Koprb über den Dorfplatz schritt, bewundernde und gleichsam sehnsüchtige entrückte Blicke zu, die Rose mit einem keken Lächeln und manchmal auch mit einer dahingehauchten flotten Bemerkung beantwortete. Die mutigen unter den jungen Männern sprachen ihr Komplimente aus, und die noch Mutigeren unterbreiteten ihr Einladungen. Ob man sie zum Tanze bitten oder zu einem Spaziergang überreden könne? Die jünglinge lockten sie mit verheißungsvollen Worten, Versprechungen von oft zweifelhafter Abischt, die Rose mit einem Lächeln, das gar zauberhaft war, abwies.
Doch gab es auch einen Mann, dem Rose heimliche und bewunderte und gleichsam sehnsüchtige Blicke zuwarf. Dieser Mann war Jakob, der Jäger, der in einem alten Haus am Rande des Dorfes lebte und die meiste Zeit damit verbrachte, durch die Wälder zu streunen und dem Wild aufzulauern.
"Du bist hübsch", sagte er oft zu Rose.
Die dann lächelte.
"Und so keck."
Rose schlug, wie es sich geziemte, die Augen nieder und ging ihres Weges.
Doch spürte sie des Jägers Blicke auf ihrem Rücken.
Was ihr gefiehl.

Es war eine heile Welt, in der Rose aufwuchs. Doch dann, in jenem Winter, kehrte der König der Wölfe nach langer Zeit in die Wälder zurück und führte seine Kinder in die Dörfer. Der Schrecken hielt Einzug und die Menschen wussten allesamt von furchtbaren Dingen zu berichten. Von fleißigen bauern, die auf den Feldern von wilden Wolfsrudeln zum Opfer gefallen ware. Von unvorsichtigen Wanderern, deren blutige Überreste man abseits der Wege gefunden hatte.
Ein unheimlicher großer, uralter schwarzer Wolf wurde in den Wäldern gesichtet. Die Abdrücke seiner riseigen Pfoten fanden sich im Schnee, oftmals dort, wo dunkles Blut das reine Weiß besprenkelte und die verwesenden überreste von Dorfbewohnern im Unterholz verstreut lagen.

"Es ist ein Teufel."
"Der König der Wölfe."
"Ein Werwolf"
Die Menschen begannen, die Türen und Fenster zu verriegeln, und niemand ging mehr allein in die Wälder hinaus.
"Wer vom Wege abkommt", flüsterte man im Dorf, "den der wird der große Wolf holen"
Auch Rose kannte diese Geschichten.
Sie kannte die Bilder, welche die Kinder mit abgebrochenen Stöcken in den Schnee malten oder mit Ruß auf Steine schmierten. Bilder, die eine große Beste mit zackigen Zähnen und zotteliger Mähne zeigten. Einen Schatten, in dessen Mitte sich boshafte Augen verbargen.
"Geschichten", dachte Rose.
Denn anders als die Dorfbewohner fürchtete sich das Mädchen nicht vor dem tiefen Winterwald, der meistens so still war, dass man die eigenen Gedanken darin zu hören vermochte.

Dann an einem Tag zu Beginn der heiligen Zeit am Jahresende, erkrankte die Großmutter, und Rose wurde von ihrer Mutter aufgetragen, heilsame Kräuter und blutiges Fleisch und süßen Wein zu der alten Frau zu bringen. "Sie ist alt und schwach und wird sich daran laben, und schon bald wird es ihr wieder besser gehen."
Der Weg zur Großmutter führte durch den Winterwald, denn die alte Frau lebte seit Jahren schon allein in einer Kate mitten im Wald und weit abseits des Dorfes.
"Du darfst den Weg niemals verlassen", schärfte die Mutter ihrer Tochter ein. "Denn sonst fällst du und zerbrichst das Glas, und das schöne Fleisch fällt in den Schmutz und lockt die niederen Tiere an, die im Unterholz hausen, und die Großmutter hat nichts mehr von all den Leckereien."
Rose antwortete: "Ich werde alles richtig machen." Sie lächelte, und die Mutter erwiederte das Lächeln.
"Hüte dich vor dem großen Wolf", warnten sie die anderen Dorfbewohner, die sie auf ihrem Weg traf.
"Ich habe keine Angst vor dem Wolf" entgegnete Rose. Denn Rose, die langsam zu einer Frau berlühte, fürchtete sich nicht. Mochten die Wölfe doch kaum anders sein, als die alten Männer, die ihr immer nachschauten und denen man die unzüchtigen Gedanken wohl anmerkte hinter all der väterlichen anmutenden Freundlichkeit. Waren nicht auch sie geifernde Bestien, die allesamt mit nur einem Lächeln zu bändigen waren?

Rose trug ihr rotes Käppchen, wie sie es immer tat, wenn sie unterwegs war. Die Großmutter hatte es ihr eins geschenkt.
"Es ist so rot wie deine Lippen, Liebes", hatte sie ihr gesagt. "So rot wie deine Wangen, wenn du lächelst." Das faltige Gesicht der alten Frau hatte ganz glücklich gestrahlt, als das Mädchen seine Haare unter dem Käppchen versteckt hatte. "So rot wie Blut."
Und Rose, die gewusst hatte, wie die Großmutter es meinte, hatte gelächelt und ihr einen Kuss auf die Wange gegeben.
Den Rose liebte ihre Großmutter.

Die Wälder in jenen Tagen waren schneebedeckt, und wenn ein leiser Windhauch durch das Geäst fuhr, dann wirbelte feinster Schnee auf das Haupt des Mädchens herab, das mit seinem Korb den gewunden Weg zum Tannengrün, wie die Gegend hieß, hinaufwanderte. Am Bach, der nahe der Kate ihrer Großmutter verlief, stieß sie auf Spuren im Schnee. Wolfsspuren waren es. Groß und tief.
Rose blieb stehen und betrachtete sie neugierig und berührte eine davon sogar mit dem Finger.

Da legte sich ein Schatten über sie.
Rose erschrack und blickte in die rot funkelnden augen eines riesigen Wolfes, der über ihr stand und die schwarzen Lefzen verzog. Speichel troff in den Schnee, und der Atem des Tieres roch nach dem verwesnden Fleisch seiner letzten Opfer.
"Du bist also der, vor dem sich alle fürchten", sagte Rose höflich.
Der Wolf nickte nur und funkelte das Mädchen an.
"Du wirst mich doch nicht fressen?"
Der Wolf antwortete nicht.
Sein Fell war nicht so schwarz, wie die Leute behaupteten, denn es war ein sehr alter Wolf. Tief in seinen Augen spiegelte sich ein ganzes wölfisches Leben, und die Kälte zauberte eine Träne in das linke Auge der Bestie.
"Ich muss zur Großmutter", sagte Rose und streckte die Hand aus, um dem Wolf den Weg zu weisen.
Der Wolf folgte dem Fingerzeig und schwieg.
Dann stieß er ein gutturales Knurren aus, das vieles bedeuten mochte. Die große Nase hielt er in den Wind und die ergrauten Nackenhaare stellten sich auf.
Er jaulte laut.
Drehte sich um und verschwand flink im Winterwald.

Erst jetzt hörte Rose die Zweige knacken.
Sie trat auf den Weg, den sie kurz verlassen hatte, zurück.
Und da kam Jakob, der Jäger, durch den tiefen Schnee gestapft.
"Rose", rief er überrascht aus und zog die Mütze vor ihr, und das trotz der eisigen Kälte.
"Jakob", begrüßte ihn Rose und erklärte den Grund ihrer Wanderung durch den Winterwald.
"Es ist sehr leichtsinnig", schalt Jakopb das Mädchen.
"Ein großer Wolf treibt sein Unwesen in den Wäldern. Um ihn zu erlegen, streife ich seit Tagen durch die Wildnis."
"Du bist sehr mutig.", sagte Rose
Jakob fühlte sich geschmeichelt. "Ich bin Jäger."
"Du beschützt das Dorf."
"Das ist meine Aufgabe."
"Wenn du den Wolf erlegst, dann bist du ein Held."
In den dunklen Augen des Jägers funkelte es freudig.
"Erst einmal muss ich seiner Spur folgen." Er schaute in den Schnee, kniete nieder und betrachtete die Spuren. Roch den frischen Speichel des Wolfes. "Er ist vor kurzem hier gewesen."
"Ich habe ihn nicht gesehen."
"Ich weiß", sagte der Jäger
"Wie kannst du das wissen?"
Er lächelte wohlwollend. "Du dummes Mädchen, du würdest wohl kaum mehr mit mir reden können, wenn du dem Wolf begegnet wärest."
Rose erwiederte nichts.
"Soll ich dich zur Großmutter geleiten?", fragte Jakob.
"Ich finde den Weg schon allein"
Doch wie es der Männer Art ist, blieb Jakob hartnäckig.
"Die Wälder sind gefährlich, und du bist nur ein Mädchen. Nein, Rose, ich werde dich begleiten."
So ließ Rose es eben geschehen.

Nebeneinander folgten die beiden dem gewundenen Weg durch den Winterwald.
"Du hast viele Verehrer." Jakob wirkte ein wenig verlegen.
"Kann sein."
"Du bist wunderhübsch."
"Ach rede nicht so."
"Aber es stimmt."
Der Waldweg schlängelte sich bergaufwärts.
Rose lauschte der Stille
Schließlich sagte Jakob:"Auch ich finde dich hübsch."
"Du redest viel für einen Jäger."
"Der Wald ist leise im Winter, und man muss nicht schweigen, um die Geräusche zu vernehmen."
"Das", sagte Rose, "mag wohl so sein"
Und sie gingen schweigsam weiter.

Sie erreichten der Großmutter Haus in der Mittagszeit. Die kleine Kate befand sich auf einer Lichtung nahe der Gegend die im Dorf als Tannengrün bekannt war. Ein hoher weißer Zaun umgab das Gründstück. wie Zähne ragten die spitzen Latten, auf denen Schnee lag, aus der Erde. Efeu rankte sich um das Haus bis hinauf zum Dach, das an manchen Stellen gar den Boden zu berühren schien. Rauch quoll aus dem Schornstein.
Und aus dem Haus erklang ein Heulen, das langgezogen und wehmütig die Stille des Schnees zerschnitt.
Jakob stelle sich schützend vor das Mädchen und griff nach seiner Flinte.
"Bleib hinter mir Rose!", befahl er ihr.
Langsam nur näherten sie sich dem Haus, in dessen Inneren das Heulen zu einem lauten Knurren anschwoll.
Jakob vergewisserte sich, das er das lange MEsser griffbereit an seiner Seite hatte.
Und Rose traten leise die Tränen in die Augen, weil sie ahnte, was geschehen würde. Was geschehen war. Dass das, was sie insgeheim befürchtet hatte, nun eingetreten war.
"Du musst keine Angst haben", beruhigte Jakob sie, "Denn ich bin bei dir."
Rose sa den Jäger an.
Schwieg
Die Tür stand weit offen, und im Schnee fanden sich Wolfsspuren, die bis hinein ins Haus führten.

Sie traten ein, Jakob, der Jäger zuerst.

In der Stube, die Rose so gut kannte, waren dei Möbel umgestoßen. Im Bett, das am anderen Ende der Stube stand und in dem Rose so oft übernachtet hatte, saß ein riesiger Wolf. Um ihn herum verstreut lagen die Kleider der Großmutter auf dem Boden.
Der Wolf knurrte, und seine roten Augen, die im Wald noch so sanft gefunkelt hatten, leichteten im Schein des flackernden Kaminfeuers bösartig auf.
Jakob legte die Flinte an und zielte.
Der Wolf setzte zum Sprung an, da wurde die Stille im Winterwald von einem lauten Schuss zerfetzt.

Rose schrie auf.

Das laute Wolfsheulen erstarb mit einem Mal.

So geschah es, das an jenem Wintertag der wolf erlegt wurde.

Rose kniete neben dem Leichnahm des Tieres nieder. Ihre Hand strich durch das graue Fell, und dicke Tränen liefen ihr über das Gesicht.
"Du musst nicht um die Bestie weinen", tröstete Jakob sie und legte eine Hand auf ihre Schulter.
"Ich weiß", antwortete Rose.
Sie weinte trotzdem.
Jakob, der dem Wolf, wie es der Jäger Art ist, eine Pfote abgeschnitten hatte, ging nach draußen, um sein langes Messer im Schnee zu reinigen. Rose indes kniete weiter neben dem Wolf und strich durch das dichte graue Fell und startte in die toten Augen des einst so mächtigen Tieres. Weich fühlte sich das Fell an. Flauschig wie das Haar ihrer Großmutter, durch das des Mädchens Finger mit einem Mal glitten. An all die Geschichten musste Rose denken. An die Dinge, die ihre Großmutter ihr erzählt hatte in den langen Nächten, die sie beisammen gewesen waren. Von den Wesen des Waldes und ihren Eigenarten und der Furcht der Menschen vor der Andersartigkeit dieser Wesen.
"Die Menschen fürchten und hassen die Wölfe seit altersher mein Kind."
Die Stimme ihrer Großmutter war alt und stolz gewesen. "Und von Zeit zu Zeit muss man sie glauben machen, dass sie den großen bösen Wolf getötet haben. Nur so können die anderen von uns unbehelligt weiterleben. Das ist das Gesetzt, dem wir uns beugen müssen."
Rose verstand diese Wahrheit an jenem Wintertag im Winterwald auf die schmerzlichste Weise, als sie neben dem Leichnam ihrer Großmutter kniete und ihr durch das schlohweiße Haar strich und die allerbittersten Tränen weinte, zu denen ein Mädchen nur fähig war.

Der Abschied von der geliebten Großmutter aber durfte nur kurz dauern. Rose wusste, das Jakob nicht sehen durfe, was aus dem Wolf geworden war. Was der Wolf schon immer gewesen war. Wer schon immer ein Wolf gewesen war. Un wer alles zur Familie der Wölfe gehörte.
So ging sie schnellen Schrittes zum Kamin und zog mit dem eisernen Haken, der gleich neben dem lodernden Feuer an der Wand hing, einen brennenden Scheit aus dem Feuer heraus und ließ ihn auf dem Teppich liegen.
Sofort züngelten die Flammen nach dem Stoff und den Vorhängen und allem, was ihnen Nahrung zu sein versprach.

Der Korb mit den Gaben lag draußen im Schnee, und als die Flammen die kleine Kate im Wald verschlangen, da stand Rose neben Jakob, der ihre Hand ergriff.
Rose ließ ihn gewähren, und mit einem Kuss konnte sie ihn davon überzeugen, die Pfote des Wolfs, die nunmehr die Hand einer alten Frau war, in die Flammen zu werfen.
"Niemand würde uns glauben.", sagte sie. Und Später, als er sie bat, seine Frau zu werden, hauchte sie ihm in einer stillen Nacht zu: "Es war Einbildung gewesen, nichts weiter."
Und Jakob, der Rose liebte wie sich selbst, glaubte ihr.

Im Dorf wurde Jakob als HEld gefeiert. Die Dörfler trauerten um die alte Frau, die das letzte Opfer des Wolfes geworden war, und feierten das Ende der Bestie. Die Wölfe gaben Ruhe in jenem Winter, und der Wald war wieder, dem Jäger sei Dank, zu einem sicheren Ort geworden.

Bald darauf heiratete Rose den Jäger und empfing in den Jahren, die da kamen, zwei Kinder von ihm. Dann, eines Tages, fand man Jakob tot im Wald. In Stücke zerrissen. Von einem Wolf, der aus den tiefen Wäldern gekommen war. Rose trauerte um ihn und tauschte das rote Käppchen gegen ein schwarzes ein. Doch wenn sie allein mit ihren Töchtern in ihrer Hütte war und die süßen Kleinen an dem blutigen frischen Fleisch nagten, das sie ihnen heimlich vorsetzte, dann sah sie, wie sehr die Kinder nach der Mutter kamen, und war stolz auf die beiden. Und wenn sie des Nachts durch die Wälder streunte und den Mond anheulte, dann wurde ihr immer wieder bewusst, wie vergänglich der Menschen Geschichten vom Heldenmut der Männer waren.

Damit endet die Geschichte von Rose, dem heldenhaften Jäger und der Bestie. Wir ihr wisst, erzählt man sich diese Geschichte schon seit sehr langer Zeit. Jedes kennt sie. Und nun kennt ihr sie auch. Denkt daran wenn euch einmal ein Jäger begegnet. Erinnert euch der Geschichte, die ich erzählt habe.

Eine alte Frau bin ich nun, und wieder einmal schneit es in den Wäldern. Da schaut nur aus dem Fenster, Grau ist mein Haar geworden, und wenn der Mond durch das Geäst scheint und ich durch das Unterholz presche, dann schimmert auch mein Fell so grau wie einst das meiner Großmutter. An jenem Tag vor langer Zeit, als sie aus Liebe zu den ihren den Winterwald auf ewig verließ, wie auch ich es eines Tages tun werde.
Christoph Marzi, Wolfsgesang aus "Nimmermehr"

Und damit wünsche ich euch eine gute Nacht
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Antworten