Der Giro 2004

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 129613Beitrag RotRigo
14.5.2004 - 21:08

4. Etappe: Terme Luigiane – Vibo Valentia
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Die nächste Etappe stand an. Wie am Vortag würde es auch heute eine Zielpassage geben, die zwar bergauf führt, aber dennoch nicht als Bergankunft im eigentlichen Sinne anzusehen ist. Doch vor den Fahrern standen zunächst 175 relativ flache Kilomter mit 2 Bergwertungen. Ebenfalls wie gestern lag die letzte Bergwertung erst rund 20 Kilometer vor dem Ziel und sollte, wenn es nach der Organisation liefe, zum angreifen einladen.
Doch die erste Attacke fuhr bereits nach drei Kilometern der Saeco-Helfer Stangelj.
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Er setzte sich schnell ab und bekam 40 Kilometer später eine Verfolgerduo, durch Fertonani (Phonak) und Steegmans (Lotto). Kurz vor der ersten Bergwertung sprangen dann erneut zwei Fahrer aus dem Feld heraus: Marzio Bruseghin von Fassa Bortolo und Gianni Faresin von Gerolsteiner. Beide konnten schnell zu Steegmans und Fertonani aufschließen.
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Im selben Augenblick trat der Fassa-Mann, Bruseghin, erneut an. Nur Fertonani konnte folgen. Damit gab es jetzt zwar dieselbe Situation wie kurz zuvor, jedoch mit anderer Besetzung. Stangelj hatte vorn 3’30 Vorsprung auf Bruseghin und Fertonani, die wiederum 1’25 vor Faresin und seinem Begleiter lagen. Das Feld war noch etwas weiter zurück.
Bei Kilometer 95 wurden Faresin und Steegmans dann endgültig gestellt, während das andere Duo perfekt harmonierte und den Abstand nach vorn stetig verringern konnte. Man wechselte sich in Arbeit und Trinkpause einfach hervorragend ab!
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Trotzdem ließ es sich nicht verhindern, dass das Peloton, vornweg die Domina-Truppe, die heute drei Trikots zu verteidigen hatte, immer näher kam.
Bei Kilometer 137 erreichten die zwei Verfolger letztlich den starken Solisten des Tages, Stangelj, der nach 134 Kilometern an der Spitze sichtlich erschöpft war. Bruseghin hingegen hatte heute noch was vor. Er ließ Stangelj keine Sekunde zum verschnaufen und trat sofort noch mal an. Die zwei Begleiter hatten keine Chance zu folgen und Bruseghin stapfte davon.
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Doch nachdem das Feld Stangelj und Fertonani geschluckt hatte, konnte auch Bruseghin nicht mehr lang an der Spitze bleiben. Der Wille nach einem Sprint war im Feld zu groß!
Zwar rettete sich der Fassa-Fahrer noch über die letzte Bergwertung mit 30’’ Vorsprung, doch in der Abfahrt war die Risikobereitschaft im Feld einfach größer.
Im Flachen also endlich „Gruppo Compatto“? Denkste! Während vorn wieder alle beisammen waren, fielen am Berg hinten einige heraus. Darunter nicht nur die Sprinter Svorada (Lampre), Usov (Phonak), Petacchi (Fassa) und Strazzer (Saunier Duval), sondern auch die Klassement-Fahrer Noe von Alessio und Figueras von Saunier!
Auch auf den letzten 20 Kilometern hatten diese Fahrer keine Chance mehr aufzuschließen.
Vorn ging die Post ab. 2500 Meter vor dem Ziel begann der Schlussanstieg.
Furlan und Popovych führten das Feld hinein.
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Was macht der junge Ukrainer dort vorn? Ganz einfach. Er will den Sprint verhindern. Mit einer unglaublichen Schlagzahl und seinem Talent am Berg schraubte er sich den Hügel hinauf, so dass ihm niemand folgen konnte. Die Sprinter hatten keine Chance eine Lücke zu verhindern und die Favoriten wie Simoni und Garzelli merkten zu spät, was ihr Kontrahent vor hatte. Aus einer kleinen Lücke zu beginn wurden ganz schnell einige Meter und bis ins Ziel mehr als eine Minute, die Popovych dem Feld abnahm. Lediglich Rebellin war ihm gefolgt und belegte oben den zweiten Rang!
Sieger der Etappe aber war Jaroslav Popovych! Der junge Ukrainer setzte ein erstes Zeichen in Richtung Simoni und übernahm sogar zum ersten mal in seinem Leben das Rosa Trikot!
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Etappenergebnis:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 4h25'23
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 47
3 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI + 1'37
4 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
6 Gerhardt Trampusch ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
7 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
8 Ruben Lobato SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
9 Fred Rodriguez ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
10 Fortunato Baliani CERAMICHE PANARIA - MARGRES s.t.

Gesamtwertung:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 17h12'18
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 55
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON + 1'06
4 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM + 1'10
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO + 1'37

Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 50
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 46
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 46

Bergwertung:
1 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 7
2 Giovanni Lombardi DOMINA VACANZE - ELITRON 7
3 Christophe Brandt LOTTO - DOMO 5

Stimmen nach dem Rennen:
Popovych: "Ich war mir sicher, dass Garzelli und Simoni heute schon versuchen würden Zeit zu gewinnen und war deshalb dort vorn. Als ich sie nicht sehen konnte hab ich Gas gegeben. Und: Es hat geklappt! Ich liebe Rosa!"

Simoni: "Glückwunsch an Jaro! Er hat uns überrumpelt. Aber ich bin mir sicher, dass ich das zurückholen werde in den Bergen!"

Bruseghin: "Mit dem Sieg hat's nicht geklappt. Aber immerhin hab ich jetzt das Bergtrikot."

RotRigo
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Beitrag: # 129875Beitrag RotRigo
15.5.2004 - 20:46

5. Etappe: Messina - Catania
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Die fünfte Etappe war dieses Jahr die erste bei der ein schwererer Berg zu erklimmen war. Allerdings stand die Portella Mandrozzi bereits nach knapp der Hälfte der Strecke auf dem Programm und würde daher wohl eher nicht entscheidende Zeitabstände zwischen den Favoriten hervorbringen. Eher würden hier Ausreißversuche von Solisten zu erwarten sein.
Bereits nach 22 Kilometern kam der erste dieser Angriffe: Gilbert (fdjeux) und Damiano Cunego von Saeco ließen den Rest des Feldes alt aussehen, als sie ruckzuck ein Loch rissen.
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Innerhalb von 7 Kilometern, bis hin zur ersten Bergwertung brachte das Duo drei Minuten zwischen sich und das Peloton. Cunego sicherte sich dabei die Bergpunkte.
Nach der Abfahrt attackierte im Feld das nächste Trio. Trampusch (Acqua), Wegmann (Gerolsteiner) und Fertonani, der Dauerausreißer von Phonak, nahmen die Verfolgung auf.
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Bei Kilometer 64, im Anstieg zum Mandrazzi, erreichten die drei, das Spitzenduo. Sie lagen jetzt 4’21 vor dem Feld. 15 Kilometer später war es dann der Phonak-Mann Fertonani, der sich die Bergpunkte sichern konnte.
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Er hatte ein kleines Loch gerissen, welches in der Abfahrt von den anderen vier wieder vernichtet wurde. Oben am Gipfel hatte das Feld bereits 7’18 Rückstand! Trotzdem sah sich Popovych, der Mann in Rosa nicht genötigt seine Mannschaft arbeiten zu lassen. Während der Abfahrt kam das Feld wieder etwas näher und verkürzte um eine Minute.
Bei Kilometer 147 ging es dann in den letzten Berg hinein. Fertonani konnte das Tempo nicht mehr halten und musste sich ins Feld zurückfallen lassen. Vorn war es Wegmann, der attackierte und sich die Bergpunkte sicherte.
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Auch Trampusch fiel jetzt zurück, während Gilbert und Cunego die Verfolgung aufnahmen. Kurz darauf erreichte das Duo, das nun schon fast die ganze Etappe an der Spitze lag den Gerolsteiner-Fahrer, so dass das Trio 10 Kilometer vor dem Ziel 2’04 vor Trampusch und 4’38 vor dem Feld lag.
Trampusch war platt. Er verlor auf 5 Kilometern seine 2’34 aufs Feld und wurde sofort durchgereicht. Das Trio an der Spitze hingegen trotzte der Tempoarbeit der Sprinterteams und 2000 Meter vor dem Ziel setzte Cunego zum entscheidenden Schlag an. Er trat kräftig in die Pedale und riss eine kleine Lücke.
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Verzweifelt versuchten Gilbert und Wegmann diese noch zu schließen, doch es gelang nicht! Cunego konnte das Rennen, gefolgt von Gilbert gewinnen, der seinerseits nun Träger des rosanen Trikots ist!
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Im Feld entschied Quaranta den Sprint um Platz 4 für sich…

Etappenergebnis:
1 Damiano Cunego SAECO - MACCHINE PER CAFFE 4h38'42
2 Philippe Gilbert FDJEUX.COM s.t.
3 Fabian Wegmann GEROLSTEINER s.t.
4 Ivan Quaranta FORMAGGI PINZOLO FIAVE + 3'37
5 Luciano Pagliarini LAMPRE s.t.
6 Marco Zanotti VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE s.t.
7 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
8 Fred Rodriguez ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
9 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI s.t.
10 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.

Gesamtwertung:
1 Philippe Gilbert FDJEUX.COM 21h53'47
2 Fabian Wegmann GEROLSTEINER + 3
3 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 50
4 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 1'45
5 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON + 1'56

Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 59
2 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 46
3 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 46

Bergwertung:
1 Philippe Gilbert FDJEUX.COM 8
2 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 7
3 Giovanni Lombardi DOMINA VACANZE - ELITRON 7


Stimmen nach dem Rennen:
Cunego: „Gilberto hat gesagt ich soll heute mal was versuchen. Sowas lass ich mir doch nicht zweimal sagen!“

Gilbert: „Der Etappensieg war mir am Ende nicht mehr wichtig, denn ich wusste, dass ich Rosa tragen werde!“

Simoni: „Ich freu mich schon auf die Berge mit Damiano an meiner Seite, wird das bestimmt lustig!“

hoppelpoppel
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Beitrag: # 129895Beitrag hoppelpoppel
15.5.2004 - 21:12

Gilbert ist ein gekonnter Dummschwätzer, wäre Wegmann vor ihm ins Ziel gekommen, wäre es nix mit Rosa gewesen :P

RotRigo
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Beitrag: # 129928Beitrag RotRigo
16.5.2004 - 3:00

Da hat einer gut aufgepasst! ;)

RotRigo
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Beitrag: # 130648Beitrag RotRigo
18.5.2004 - 19:32

6. Etappe: Maddaloni - Avezzano
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Die bisher längste Etappe des Giro, über 211 Kilometer von Maddaloni nach Avezzano führte zwar über vier Bergwertungen, war von ihrem Profil her jedoch nicht wirklich schwer. Man konnte also mit einem Massensprint rechnen.
Dennoch versuchten es natürlich wieder einige Fahrer mit Ausreißversuchen. Nach 14 Kilometern entfernten sich Spezialetti (Saeco), Pugaci (DeNardi), McGee (fdjeux.com) und Massimo Codol von Fassa Bortolo vom Feld.
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Bis hin zur ersten Bergwertung, die McGee gewann, hatte das Quartett 3’56 herausgefahren und konnte diesen Vorsprung weiter ausbauen. Bei Kilometer 56 fiel Spezialetti zurück. Die übrigen drei fuhren konstant so weiter wie zuvor und erreichten die 3. Bergwertung, nach 72 Kilometern, 4’18 vor Spezialetti und 5’31 vor dem Feld.
Der Solist Spezialetti hatte im folgenden Flachstück keine Chance sich zu halten. Er wurde sehr schnell vom Feld eingeholt, wo es im selben Augenblick einen Konterangriff von Mervar (Formaggi) und Brard (Chocolate) zu sehen gab.
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Doch die zwei kamen nicht richtig weg und wurden schon nach 13 Kilometern von Domina und Saunier zurückgeholt.
Auch der Vorsprung der drei Spitzenreiter begann nun, obwohl sie gut zusammenarbeiteten, zu schrumpfen und so lagen sie beim Intergiro an Kilometer 149 nur noch 2’15 vor dem Feld.
Kilometer 174: Der Anstieg zur letzten Bergwertung hatte grade begonnen. Das Feld raste den Berg hinauf, denn man hatte nur noch 1’17 Rückstand auf das Spitzentrio!
Doch dann: Sturz! 20 Fahrer im hinteren Teil des Feldes gingen zu Boden.
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Auf den ersten Blick war kein Favorit unter den Gestürzten zu erkennen und so ließ sich der Rest des Feldes auch nicht aufhalten in seiner Jagd.
2 Kilometer später, an der Bergwertung, die McGee erneut gewann, was ihm das Bergtrikot einbrachte, konnte man die Spitzenreiter bereits sehen.
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Zwar gingen sie noch mal volles Risiko und konnten ihren Vorsprung in der Abfahrt wieder auf 1 Minute ausbauen, doch 20 Kilometer vor dem Ziel war es dann auch um diesen, erneuten Fluchtversuch geschehen. Gruppo Compatto!
Jetzt verlief es ruhig. Die Sprinter bereiteten sich für das Finale vor und niemand attackierte mehr. 2 Kilometer vor dem Ziel lag Cipollini vorn. An seinem Hinterrad McEwen vor Strazzer. Petacchi zu diesem Zeitpunkt an siebter Stelle.
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McEwen eröffnet den Sprint 1200 Meter vor dem Ziel. Er kommt näher an Cipo heran, doch der italienische Superstar lässt ihn nicht vorbei! Sieg für Cipo vor McEwen und Strazzer!
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Etappenergebnis:
1 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 5h16'33
2 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
3 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
4 Marco Zanotti VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE s.t.
5 Fred Rodriguez ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
6 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO s.t.
7 Luciano Pagliarini LAMPRE s.t.
8 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
9 Ivan Quaranta FORMAGGI PINZOLO FIAVE s.t.
10 Thomas Ziegler GEROLSTEINER s.t.

Gesamtwertung:
1 Philippe Gilbert FDJEUX.COM 27h10'58
2 Fabian Wegmann GEROLSTEINER + 3
3 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 50
4 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON + 58
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO + 1'36

Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 79
2 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 71
3 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR 59

Bergwertung:
1 Bradley McGee FDJEUX.COM 10
2 Igor Pugaci DE NARDI - PIEMME TELECOM 9
3 Massimo Codol FASSA BORTOLO 8


Stimmen nach dem Rennen:
Cipollini: „Nummer 43! Endlich!“

Petacchi: „Ich weiß auch nicht was los ist. Irgendwie klappt bei mir im Moment gar nichts!“

McGee: „Bergtrikot? Mal was anderes…“

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Shimano
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Beitrag: # 130769Beitrag Shimano
19.5.2004 - 10:22

Sehr schöner AAR! Ich kriege wieder richtig Lust, den RM rauszukramen... ;)

Viel Erfolg noch! Ich denke, die Chancen von Popovych stehen nicht so schlecht!

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Dani
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Beitrag: # 130820Beitrag Dani
19.5.2004 - 14:25

Shimano hat geschrieben:Sehr schöner AAR! Ich kriege wieder richtig Lust, den RM rauszukramen... ;)

Viel Erfolg noch! Ich denke, die Chancen von Popovych stehen nicht so schlecht!
na hoffentlich können wir dann wieder einen Mega-AAR von dir erwarten :lol: :lol: :lol: :lol:
R.I.P. Andi Matzbacher

RotRigo
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Beitrag: # 131217Beitrag RotRigo
21.5.2004 - 15:19

7. Etappe: Avezzano - Terminillo
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Eine Woche war der Giro nun schon alt und im Gesamtklassement konnte man noch immer einige Sprinter auf vorderen Positionen finden – ein Zeichen dafür, dass noch keine Bergetappe gefahren wurde. Doch das sollte siche heute alles ändern. Mit dem Terminillo stand zwar noch nicht die erste Gebirgsetappe über mehrere Pässe auf dem Programm, dafür aber immerhin schon mal die erste Bergankunft. Der 20 Kilometer lange Schlussanstieg hatte sicher Potential um größere Abstände im Feld und vielleicht auch die ersten Attacken von Favoriten, abgesehen von Popovychs Vorstoß in Vibo Valentia, hervorzurufen.
Auf dem Weg zu diesem Schlussanstieg standen noch 3 weitere kleinere Bergwertungen und 2 Sprints. Der erste Berg war bereits nach 26 Kilometern zu überwinden und veranlasste die erste Attacke des Tages. Massimo Codol von Fassa Bortolo hatte sich ausgerechnet, dass er durch die 5 Punkte am Gipfel das Bergtrikot zumindest virtuell besäße. Er riss aus und erreichte den Bergpreis knapp vor dem Feld, dass, von Gerolsteiner angeführt, nicht um die Punkte kämpfte.
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20 Kilometer später, das Feld war wieder geschlossen, wurden Punkte für die Sprintwertung verteilt. Petacchi (Fassa) gewann den Spurt gegen Borrajo (Ceramiche) und Strazzer (Saunier).
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War er jetzt endlich in der passenden Form um auch Etappensiege zu feiern?
Während sich den darauffolgenden Bergpreis an Kilometer 71 Andriotto (Vini) schnappte ging bei Fassa Bortolos Klassementhoffnung Dario Cioni das Hinterrad Defekt. Der Radwechsel dauerte sehr lang, so dass der junge Italiener viel Zeit verlor!
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Fünf Teamkollegen mussten sich zurückfallen lassen um ihn 15 Kilometer später wieder ins Feld zurück zu bringen.
Kurz darauf war Fassa dann auch schon wieder obenauf. Petacchi gewann auch den zweiten Sprint des Tages und holte sich endlich Punkte für die Wertung des Maglia Ciclamino, wo er vor der Etappe rund 40 Punkte Rückstand auf Träger McEwen hatte!
Kilometer 121: Der letzte kleine Anstieg vor dem Finale begann mit einem Paukenschlag!
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Weltmeister Astarloa versuchte zu attackieren, um mit Vorsprung in den Schlussanstieg zu gehen, doch Gilberto Simoni höchst selbst machte dem, für das Klassement eigentlich ungefährlichen, Spanier von Lampre einen Strich durch die Rechnung. Der Titelverteidiger konterte Astarloas Attacke und raste dem Feld mit einem Höllentempo davon.
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Einzig Kletterspezialist Perez Cuapio (Ceramiche) konnte folgen. Im Feld wusste man, dass man jetzt nicht lange zögern dürfe. Die Favoriten gaben Gas. Es war keine Zeit mehr um zum Beispiel bei Vini Caldirola einen Zug aufzubauen mit allen Helfern. Wenn man Simoni nicht heute schon alles klar machen lassen wollte müsste man jetzt selbst hinterherfahren. Die Favoriten erkannten dies natürlich sofort und bildeten eine neunköpfige Verfolgergruppe. Das Feld war von diesem Augenblick an nur noch Grupetto!
11 Fahrer würden von jetzt an das Geschehen bestimmen und kein einziger mehr.
An der Bergwertung des kurzen Anstiegs hatten Simoni und Perez Cuapio bereits 67 Sekunden Vorsprung.
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Die kurze Abfahrt ließ keinen Raum für weitere Attacken und so ging es mit demselben Abstand ins Finale. Popovych und Garzelli rissen bei den Verfolgern nun das Tempo nach oben. In der Gruppe entstanden erste Lücken und Christian Moreni (Alessio) war der erste, der abreißen lassen musste.
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Der Abstand nach vorn jedoch wurde einfach nicht kleiner. Simoni und Cuapio fuhren wie entfesselt den Berg hinauf. Eine Serpentine nach der anderen!
Auch Astarloa musste jetzt für seinen Antritt, ein paar Kilometer zuvor, bezahlen. Nach Moreni war er der zweite, der bei dem Tempo, dass Popovych und Garzelli vorlegten nicht mehr folgen konnte.
Das ukrainisch-italienische Duo zerriss die Verfolgergruppe jetzt Stück für Stück und setzte sich leicht ab. Lediglich das Fassa Bortolo-Duett Cioni und Codol konnte noch kurz mit den beiden mithalten.
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Eine weitere Tempoverschärfung von Popovych, zehn Kilometer vor dem Ziel, ließ dann aber auch Cioni abfallen. Der junge Italiener ließ sich zum russischen Meister Valjavec von Phonak zurückfallen und versuchte jetzt gemeinsem mit diesem wieder nach vorn zu kommen. Keine Chance!
Das Tempo war zu hoch.
Ganz vorn jetzt Majestätsbeleidigung! Perez Cuapio versuchte 8 Kilometer vor dem Ziel Simoni abzuhängen. Ein kurzer Antritt und die Lücke war da.
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Simoni schien nicht folgen zu können oder zu wollen, doch sein gleichmäßiges Tempo löschte jeden Hoffnungsschimmer bei Cuapio innerhalb von wenigen Metern aus. Simoni war wieder dran! Doch auch solche Tempoverschärfungen konnten für Simoni nur gut sein. Der Vorsprung auf die Verfolger Popovych, Garzelli und Codol betrug jetzt bereits 3 Minuten, obwohl auch diese am Limit waren!
5 Kilometer vor dem Ziel: Garzelli attackiert.
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Der Sieger von 2000 will um jeden Preis seine Chancen wahren. Seine Attacke lässt Codol explodieren und den Abstand nach vorn endlich konstant bleiben, doch Popovych kann er nicht abschütteln. Der Ukrainer setzt nach und bleibt am Hinterrad.
In derselben Sekunde, es muss eine schreckliche Sekunde für Fassa Bortolo gewesen sein, verliert auch Cioni den Anschluss an Valjavec.
3000 Meter vor dem Ziel war dann endlich eines klar: Simoni und Perez Cuapio würden den Sieg unter sich ausmachen.
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Der Abstand war zu groß, als dass Popovych oder Garzelli noch herankommen könnten. Popovych versuchte es dennoch. Er erhöhte noch einmal die Schlagzahl und ließ seinen Begleiter explodieren. Garzelli war bei Popovychs Antritt ohne jede Chance! Im selben Augenblick beginnt auch an der Spitze der Schlusssprint.
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500 Meter vor dem Ziel, bei 8%iger Steigung, lässt Simoni dem völlig ausgepumpten Cuapio keine Chance! Er gewinnt!
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Auch Garzelli hatte keine Chance mehr. Popovych war zu stark auf den letzten 2000 Metern. Der Ukrainer verringerte den Abstand nach vorn noch auf 2’44 und distanzierte Garzelli deutlich: Platz drei!
Der Italiener hingegen rettete sich noch 40 Sekunden vor Codol gerade so als vierter über die Linie und sackte im Zielbereich zusammen. Völlig erschöpft!
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Der Mann in Rosa, Gilbert, trug das Trikot heute noch einmal in Ehren. Er erreichte das Ziel mit 14 Minuten Rückstand als 15. zusammen mit Gianni Faresin (Gerolsteiner).
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Etappenergebnis:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 3h59'05
2 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 14
3 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 2'44
4 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'25
5 Massimo Codol FASSA BORTOLO + 5'04
6 Tadej Valjavec PHONAK HEARING SYSTEMS + 6'31
7 Dario Cioni FASSA BORTOLO + 6'40
8 Sergei Gonchar DE NARDI - PIEMME TELECOM + 7'32
9 Davide Rebellin GEROLSTEINER s.t.
10 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI + 12'43
11 Geert Verheyen CHOCOLADE JACQUES WINCOR - NIXDORF s.t.
12 Luis Felipe Laverde FORMAGGI PINZOLO FIAVE s.t.
13 Igor Astarloa LAMPRE s.t.
14 Gianni Faresin GEROLSTEINER + 14'07
15 Philippe Gilbert FDJEUX.COM s.t.

Gesamtwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 31h12'30
2 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 58
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 1'29
4 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'07
5 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 6'50
6 Tadej Valjavec PHONAK HEARING SYSTEMS + 6'51
7 Dario Cioni FASSA BORTOLO s.t.
8 Sergei Gonchar DE NARDI - PIEMME TELECOM + 8'58
9 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI + 12'25
10 Igor Astarloa LAMPRE s.t.

Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 79
2 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 71
3 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR 63

Bergwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 18
2 Massimo Codol FASSA BORTOLO 15
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES 12


Stimmen nach dem Rennen:
Simoni: "War das schon alles?! Wenn das so weiter geht, dann wird das der lockerste Sieg meiner Karriere!"

Perez Cuapio: "Es war beeindruckend an seinem Hinterrad zu fahren, aber ich hab auch bemerkt, dass er nicht Gott ist. Man kann ihn schlagen und ich werde es in den nächsten Tagen immer wieder versuchen!"

Popovych: "Simoni war zu stark. Ich hoffe, dass ich Perez Cuapio im Zeitfahren genug Zeit abnehme und es für Platz zwei am Ende genügt. Bitte nicht nochmal so eine Ohrfeige am Berg!"

Garzelli: "Ich war heute nicht gut drauf! Wenn ich am Zoncolan fit bin, dann zeig ich euch, wer den Giro gewinnt!"

Gilbert: "Es war ein wunderschönes Gefühl noch einmal in Rosa hier durch die Mengen zu fahren. Danke Tifosi!"


Fazit nach der ersten Bergetappe und Ausblick auf die nächsten zwei Wochen:
Simoni hat wieder allen gezeigt, dass er der beste Kletterer im gesamten Feld ist. Niemand hatte am Berg eine Chance gegen ihn, abgesehen von Perez Cuapio, der ein famoses Rennen zeigte. Wenn er so weiter macht, könnte er aufs Podest fahren.
Popovych hat gezeigt, dass er viel kann, aber am Berg reicht es wohl noch nicht um Simoni zu gefährden. Das Zeitfahren könnte ihm seine Chancen zurückbringen.
Garzelli muss sich jetzt anstrengen, wenn er aufs Podest will. Im Zeitfahren wird er sicher kaum etwas gewinnen und am Berg war er heute auch nur die Nummer vier…
Kommen wir zu den Sprintern. Die ersten Tage der ersten Woche waren von Abwechslung geprägt. Keiner konnte zwei Etappen gewinnen und grade der große Star Petacchi enttäuschte doch sehr. Die beiden Erfolge bei den Zwischensprints heute lassen hoffen, dass er in den zwei verbleibenden Wochen noch einmal voll angreift. McEwen und Cipollini hingegen werden weiterhin Punkte mausern und versuchen das Maglia Ciclamino zu gewinnen.
Die Bergwertung ist weiterhin offen. Eine Bergetappe ist erst absolviert und Simoni führt.
Wenn er so weiter macht und die Bergetappen am Fließband gewinnt, wird er auch dieses Trikot bekommen, doch Perez Cuapio und die anderen werden versuchen es ihm schwer zu machen.

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Dani
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Beitrag: # 131355Beitrag Dani
22.5.2004 - 7:52

ich seh nur rote kreuze
R.I.P. Andi Matzbacher

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RedRobi
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Beitrag: # 131375Beitrag RedRobi
22.5.2004 - 9:42

das wird Rotrigo auch nicht viel dafür können, Lycos hat manchmal solche "Anfälle" einfach mal down zu sein.
Das wird schon morgen wieder gehen,also warte doch einfach mal ab!
RPG: Filippo Pozzato

RotRigo
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Beitrag: # 131411Beitrag RotRigo
22.5.2004 - 14:35

Manchmal bringen die bei lycos oder tripod oder wie man's will mich einfach zur weißglut! Wieso sind die so oft down?!

RotRigo
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Beitrag: # 132222Beitrag RotRigo
25.5.2004 - 19:30

8. Etappe: Rieti - Arezzo
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Die zweite Woche des Giros begann mit einer Flachetappe, die über drei nicht sehr schwere Bergwertungen führte. Das Rosa Trikot dürfte heute daher nicht in Gefahr geraten.
Zusätzlich könnten die abschließenden 30 flachen Kilometer dafür sorgen, dass die Sprinter-Teams keinen Solisten zulassen.
Trotzdem setzte sich in strömendem Regen bereits nach 4 Kilometern das erste Duo ab: Brard von Chocolate Jacques und Emanuelle Sella von Ceramiche Panaria.
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6 Kilometer später bildete sich auch schon die zweite Gruppe und nahm die Verfolgung auf. Hier vertreten waren Ziegler (Gerolsteiner), van Hout (Colombia) und Wegelius (DeNardi).
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An der ersten Bergwertung, hatte das Trio die Spitze bereits erreicht und nachdem Sella die Punkte kassierte erhöhte Wegelius das Tempo im Flachen erneut. Van Hout konnte nicht mitgehen und fiel zurück.
27 Kilometer später war es wieder Wegelius, der das Tempo anzog. Diesmal konnte nur noch Ziegler dem Brite folgen.
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Die zwei Fahrer in den blauen Trikots zogen den zweiten Berg im Regen hinauf, als ob das Wasser ihnen nichts ausmachen würde. Oben hatten sie 1’08 Vorsprung auf ihre ehemaligen Begleiter, die 11’47 vor dem Feld lagen. Dort hinten ließ man es sehr sehr ruhig angehen. 12 Minuten Rückstand waren wohl keine Gefahr.
Erst bei Kilometer 104, auf halber Strecke begannen dann die Teams der Sprinter zu arbeiten.
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Die Ausreißer hielten sich wacker, so dass nach 60 Kilometer langer Verfolgung immer noch 10’18 zwischen der Spitze und dem Feld lagen. Irgendwo in der Mitte befanden sich jetzt Brard und Sella, während van Hout längst im Feld zurück war.
Bei Kilometer 180 waren aller guten Dinge dann drei. Wegelius erhöhte am letzten Berg erneut das Tempo und der völlig erschöpfte Ziegler konnte nicht mehr folgen. Während Wegelius davon flog und hinten die zwei letzten Verfolger gestellt wurden quälte siche der Deutsche den Berg hinauf. Fast im Schritttempo!
Das Feld sollte auch ihn bald ein- und überholen.
Jetzt raste das Peloton! Der Sprint schien in Gefahr zu sein, denn Wegelius hatte 15 Kilometer vor Schluss noch 7’22 Vorsprung. Doch auch der Brite war am Ende! Es sollte knapp werden. Nach 10 Kilometer waren es noch 3’25 und Wegelius litt sichtbar nach den Strapaziösen 200 Kilometern im Regen an der Spitze.
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Doch es reichte. 2000 Meter vor dem Zielstrich konnte er sich sicher sein, denn er hatte noch 2 Minuten Vorsprung. Das Feld raste zwar heran, doch Wegelius rettete sich über den Strich. Sieg für Groß-Britannien, Sieg für De Nardi-Colpack, Sieg für Wegelius!
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Die Sprinter stritten sich jetzt nur noch um Platz zwei. Mit 30’’ Rückstand war Loddo der schnellste im Hauptfeld, gefolgt von Quaranta und Petacchi.
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Etappenergebnis:
1 Charles Wegelius DE NARDI - PIEMME TELECOM 5h37'26
2 Alberto Loddo SAUNIER DUVAL - PRODIR + 30
3 Ivan Quaranta FORMAGGI PINZOLO FIAVE s.t.
4 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO s.t.
5 Aart Vierhouten LOTTO - DOMO s.t.
6 Marco Zanotti VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE s.t.
7 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
8 Andrus Aug DOMINA VACANZE - ELITRON s.t.
9 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
10 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.

Gesamtwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 36h50'26
2 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 58
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 1'29
4 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'07
5 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 6'49

Bergwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 18
2 Massimo Codol FASSA BORTOLO 15
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES 12

Sprintwertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 86
2 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 71
3 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 69


Stimmen nach dem Rennen:
Wegelius: „Wahnsinn! Ich bin absolut kaputt, aber es hat sich gelohnt. Der schönste Tag meiner Karriere!“

Petacchi: „Wenn das so weitergeht, dann raste ich komplett aus. 8 Etappen und nicht ein Sieg!!“

RotRigo
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Beitrag: # 132404Beitrag RotRigo
26.5.2004 - 15:59

9. Etappe: Arezzo – Montecatini Terme
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Die neunte Giro-Etappe wartete wieder mit einem flachen Finale nach hügeligem Beginn auf die Fahrer. Heute waren es die letzten 100 Kilometer, die flach ins Ziel führten. Ein Massensprint schien also vorprogrammiert.
Wie erwartet bildete sich auf dem hügeligen Anfangsteil dennoch die ein oder andere Ausreißergruppe. Den Anfang machte Miholjevic von Alessio als Solist. Nach 18 Kilometern hatte er attackiert und an der ersten Bergwertung, 13 Kilometer später, lag er bereits 3’25 vor dem Feld.
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Nach der kurzen Abfahrt lösten sich hinten der Deutsche Ziegler (Gerolsteiner) und Stangelj (Saeco). Bei Kilometer 45 entstand die nächste Verfolgergruppe durch Mason (Vini), Lanfranchi (Ceramiche) und Ginestri (Tenax), zu denen sich 5 Kilometer später fünf weitere Fahrer gesellten. Darunter auch der Etappensieger von gestern, Charles Wegelius (DeNardi).
An der zweiten Bergwertung hatte der Führende Miholjevic 4 Minuten Vorsprung auf Ziegler und Stangelj, die kurz danach von ihren acht Verfolgern eingeholt wurden.
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Die Zehnergruppe lief gut. Der Vorsprung von Miholjevic schmolz und das Feld lag immer weiter zurück, obwohl die Sprinterteams bereits mit der Arbeit begonnen hatten. Bei Kilometer 90 lag „E2“ 1’37 hinter Miholjevic und 2’12 vor dem Feld.
Kurz nach dem Intergiro holte man den Spitzenreiter ein und versuchte zu elft weiterhin dem Feld zu entkommen. Doch der Abstand wurde kleiner und Stangelj und Miholjevic mussten bald abreißen lassen. Zuviel hatten sie gearbeitet. 6 Kilometer vor dem Ziel erreichte das Peloton auf den letzten Drücker die Ausreißer.
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Doch dann kam die unerwartete Konter-Attacke. 4000 Meter lang konnte sich Jacky Durand (Landbouwkrediet) vor dem rasenden Feld halten, bis der Fassa-Zug ihn einholte. Petacchi kämpfte nun verbissen um den ersten Sieg. Er lag an der Spitze und der Sprint begann.
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1000 Meter noch. Cadamuro direkt an seinem Hinterrad, während alle anderen Chancenlos waren. Zweikampf um den Sieg. 200 Meter vor dem Ziel ging der De Nardi-Mann aus dem Windschatten. Er war schneller als Petacchi! 50 Meter: Cadamuro setzt sich neben Petacchi!
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Doch der König der Sprinter lies sich nicht schlagen. Endlich hatte er seinen Sieg vor Augen und den wollte er sich nicht nehmen lassen. Mit letzter Kraft schob er sein Rad nach vorn und gewann! Petacchi vor Cadamuro und Furlan.
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Etappenergebnis:
1 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 4h02'48
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
3 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI s.t.
4 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
5 Bostjan Mervar FORMAGGI PINZOLO FIAVE s.t.
6 Magnus Bäckstedt ALESSIO - BIANCHI s.t.
7 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON s.t.
8 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
9 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.
10 Jacky Durand LANDBOUWKREDIET - COLNAGO s.t.

Gesamtwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 40h53'13
2 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 58
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 1'29
4 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'07
5 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 6'50

Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 94
2 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 93
3 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 89

Bergwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 18
2 Massimo Codol FASSA BORTOLO 15
3 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES 12


Stimmen nach dem Rennen:
Petacchi: "Endlich hat's gereicht. Aber ich war wieder nicht der Schnellste! Das muss noch besser werden in den nächsten Tagen!"

Cadamuro: "Vielleicht ist es besser so. Wenn ich ihn noch geschlagen hätte, dann müsste er jetzt weinen... ;) "

Durand: "Ich hab gesehen, dass sich die Teams der Sprinter anschauten und die Verantwortung nicht übernehmen wollten, als die Ausreißer gestellt waren. Diesen Moment wollte ich nutzen. Fast hätte es geklappt..."

Lifetec
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Beitrag: # 132421Beitrag Lifetec
26.5.2004 - 16:49

sehr schön, weiter so!

RotRigo
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Beitrag: # 134150Beitrag RotRigo
2.6.2004 - 22:41

10. Etappe: Montecatini Terme – Faenza
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Die zehnte Giro-Etappe war richtig schön hügelig. Die Strecke nach Faenza ähnelte einem Klassiker-Rennen mehr als einer normalen GT-Etappe und so konnte man wohl damit rechnen, dass es heute nicht zu einem Massensprint kommen würde. Die sieben Bergwertungen, die es zu bezwingen galt und der Regen, der von oben auf die Fahrer hereinprasselte würde schon dafür sorgen.
Die ersten 40 flachen Kilometer nutzte das Feld dazu sich zu sortieren und einzuradeln. Es passierte nichts, denn mögliche Angreifer warteten lieber auf die Berge. Bei Kilometer 48, am ersten der 7 Berge, war es dann jedoch so weit. Der schweizer Phonak-Fahrer Albasini eröffnete das Spiel und setzte sich ab.
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Drei Kilomter später hatte er an der Bergwertung bereits 1’30 Vorsprung und er konnte seine Führung auf den folgenden, flachen Kilometern noch ein wenig ausbauen, bis er Verfolger bekam. Eddy Mazzoleni (Saeco), Emanuele Sella (Ceramiche), Perez Arango (Colombia), Moos (Phonak), Pugaci (DeNardi), Gerosa (Vini Caldirola), Loda (Tenax) und Gasperoni (Landbouwkrediet) bildeten eine recht große Gruppe von Fahrern, die den Tagessieg heute erzielen wollten.
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Am Berg brauchten sie nur 6 Kilometer bis sie den Solist an der Spitze erreichten. Jetzt machte sich bemerkbar, was die Gruppe für ein Höllentempo fuhr, denn während sich im Feld eine weitere Vierergruppe absetzte verloren Gerosa und Loda bereits den Anschluss an E1.
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Doch in der Abfahrt nach der von Perez Arango gewonnen Bergwertung konnte zumindest Loda den Anschluss wieder herstellen.
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Das italienische Radio gab jetzt einen Zwischenstand durch, demzufolge E1 3’39 vor Gerosa und 7’33 vor Gonzalez Martinez (Colombia) lag, der sich aus der Verfolgergruppe gelöst hatte.
Am dritten Berg kam dann erneut Bewegung in die Spitzengruppe. Pugaci attackierte und lediglich Arango konnte dem Italiener folgen.
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Das Duo setzte sich schnell ab, obwohl zunächst Gasperoni und dann Sella die Verfolgung aufnahmen.
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Beide mussten den Versuch abbrechen und merkten, dass sie die Spitze heute wohl nicht mehr wieder sehen würden, wenn das Duo vorn nicht einbricht.
An der Bergwertung kurz darauf hatten die zwei schon 2’10 Vorsprung, doch das Rennen war noch sehr sehr lang und vier Hügel würden noch auf sie warten!
Eine Zeit lang passierte nun nichts mehr. Lediglich Gonzalez Martinez kam immer näher an E2 heran und schloß bei Kilometer 145 am fünften Berg schließlich zu dieser Gruppe auf. Im Feld wurde währenddessen nicht mehr getan als unbedingt nötig, da die Ausreißer alle samt weit mehr als 30 Minuten im GK zurücklagen. Das langsame Tempo nutzten weitere Fahrer, die sich auf den Weg nach vorn machten.
Am nächsten Berg musste dann der Urinitiator aller Attacken dieses Tages, Albasini, abreißen lassen. Er war platt und konnte das hohe Tempo, das Sella anschlug einfach nicht mehr halten.
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Auch vorn passierte nun etwas. Pugaci trat kräftig in die Pedale und Perez Arango musste eine kleine Lücke reißen lassen. War das die Vorentscheidung?
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Nein! Arango kämpfte sich kurz darauf wieder heran und fuhr sofort vorbei. Den vorletzten Bergpreis sicherte er sich ein paar Meter vor Pugaci.
In der Abfahrt konnten sich die zwei dann noch mal kurz erholen bis dann bei Kilometer 170 am letzten Berg Arango derjenige war, der das Tempo verschärfte. Pugaci musste jetzt kurz reißen lassen, kam aber auch wieder zurück. In E2 muss der Junge Italiener Sella jetzt Lehrgeld bezahlen. Eben hatte er noch bravurös geführt und Tempo gemacht und jetzt ist er platt. Er verliert den Anschluss während Gasperoni in die Führung geht um das Tempo noch mal zu erhöhen.
Dennoch hat die Gruppe, die inzwischen nur noch aus Mazzoleni, Moos, Martinez und Gasperoni besteht am letzten Gipfel 5’05 Rückstand. Den Sieg würden also Pugaci und Perez Arango unter sich ausmachen.
1000 Meter vor dem Ziel dann der Sprint. Pugaci ist vorn, Arango also in der besseren Position. Er kommt näher und näher, doch Pugaci rettet sich über den Zielstrich. Sieg für DeNardi! Das kleine Team mausert sich hoch…
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Während die beiden vorne sprinteten bekam dahinter Gasperoni noch einmal Defekt und Mazzoleni sicherte sich Rang drei.

Etappenergebnis:
1 Igor Pugaci DE NARDI - PIEMME TELECOM 6h04'14
2 Marlon Perez Arango COLOMBIA - SELLE ITALIA s.t.
3 Eddy Mazzoleni SAECO - MACCHINE PER CAFFE + 3'58
4 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
5 Fredy González Martinez COLOMBIA - SELLE ITALIA s.t.
6 Cristian Gasperoni LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 4'20
7 Mariano Piccoli LAMPRE + 19'49
8 Sven Montgomery GEROLSTEINER s.t.
9 Piotr Wadecki LOTTO - DOMO s.t.
10 Ruggero Marzoli ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.

Gesamtwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 47h22'39
2 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 52
3 Cristian Gasperoni LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 1'24
4 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 1'29
5 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'07

Punktewertung:
1 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 96
2 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 94
3 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 93

Bergwertung:
1 Igor Pugaci DE NARDI - PIEMME TELECOM 29
2 Marlon Perez Arango COLOMBIA - SELLE ITALIA 22
3 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 18


Stimmen nach dem Rennen:
Pugaci: „Ein schöner Tag. Ich habe immer von so was geträumt. Wundervoll! Kompliment auch an meinen Begleiter. Er hat ein super Rennen gefahren. Gott sei Dank konnte ich ihn am Schluss noch mal einholen!“

Perez Arango: „Ich glaube ich hab mich heute ganz gut präsentiert. Glückwunsch an den Sieger. Ich hab alles versucht am letzten Berg, aber leider hat’s nicht gereicht um ihn abzuhängen. Er war sehr starkt!“

Gasperoni: „Ich hätte dritter werden können. Ich hatte gute Beine aber dann Defekt. Scheiße!“

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rTuner
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echt voll gut

Beitrag: # 135852Beitrag rTuner
10.6.2004 - 0:48

Hey, das ist echt nen voll cooler Bericht sehr schön zu lesen, geile Bilder!

Fragen:

1.Benutzt du dieses PPDB set, weil du hast diese ganzen neuen Grafiken
2.Welche auflösung hast du im spiel? weil die grafik irgentwie besser aussieht als bei mir und ich spiel mit vollen details auf 1024*768

ich hoffe mal garzelli reißt in den bergen noch was, muss er aber eigentlich
wird sicherlich noch nen spannendes duell zwischen popovych, garzelli und simoni.

freue mich schon auf die nächste etappe!

Mach weiter so!

mfg rTuner
Radsport - Garzelli
Rulet ^^

mfg rTuner

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joxen
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Beitrag: # 135858Beitrag joxen
10.6.2004 - 1:51

macht richtig spaß zu lesen,weiter so ;-)
Viele kleine Schritte verändern die Welt

Blob

RotRigo
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Beitrag: # 136408Beitrag RotRigo
11.6.2004 - 17:06

11. Etappe: Faenza – San Dona di Piave
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Die elfte Etappe sollte die Fahrer auf einer topfebenen Strecke über 199 Kilometer von Faenza nach San Dona di Piave führen.
Vom Profil her konnte man von einer langweiligen Etappe ausgehen, die im Massensprint ihren Abschluss finden würde.
Dennoch wurde nach 12 Kilometern die erste Attacke gefahren.
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Ausgerechnet Kletterer und Edelhelfer von Garzelli, Pavel Tonkov (Vini Caldirola) riß in Begleitung des Dänen Bo Hamburger (Acqua) aus.
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Wenige Kilometer später übernahm dann Gomis von Saunier Duval die Verfolgung und bereits bei Kilometer 25 musste Tonkov seinen Begleiter aus Dänemark ziehen lassen. Hamburger ließ Tonkov quasi im Regen stehen – im strömenden Regen, wie die Bilder beweisen.
Bei Kilometer 40 hatte der Däne an der Spitze 1’30 Vorsprung auf seine, inzwischen vereinten, zwei Verfolger Gomis und Tonkov, die wiederum 3’31 vor dem Feld lagen.
Dort hinten waren zwar bereits die Sprinterteams im Wind, doch ließen sie es noch immer ganz ruhig angehen. Man sah in den Ausreißern wohl keine Gefahr.
Erst nach ungefähr halber Strecke wurde das Tempo allmählich erhöht.
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Der Vorsprung der Ausreißer schmolz und auch eine weitere Ausreißergruppe um Fertonani, den Dauer-Ausreißer von Phonak, die kurzzeitig die Verfolgung übernommen hatte musste ihre Flucht beenden.
Von Kilometer 130 an nahm das Feld den Ausreißern kontinuierlich 1 Minute auf 10 Kilometern ab, so dass es knapp 40 Kilometer später wieder „Gruppo Compatto“ hieß.
Ein Sturz auf den folgenden Kilometern zwang Bertagnolli zur Aufgabe, bevor der Sprint vorbereitet wurde.
4 Kilometer vor dem Ziel lag Petacchi in Front. Der Fassa-Kapitän wollte es doch nicht von vorn versuchen, der Konkurrenz davonzusprinten?! Nein. Geschickt ließ er sich in der letzten Kurve nach Außen tragen und setzte sich hinter Cadamuro an die zweite Position.
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Der Italiener von DeNardi musste nun quasi für seinen Konkurrent den Sprint anziehen. An dritter Position folgte Mario Cipollini, hinter dem bereits eine kleine Lücke zu erkennen war. Die drei Italiener machten es nun unter sich aus.
Cadamuro zog an und auch die anderen beiden gingen aus dem Sattel. 500 Meter vor dem Ziel scherte Petacchi links und Cipollini rechts aus dem Windschatten aus. Der Löwe von Domina war sichtbar der schnellste, aber er hatte auch den weitesten Weg! Es reichte nicht mehr um vorbeizukommen. Cipollini war dritter, doch Petacchi setzte sich erneut gegen Cadamuro durch. Sieg für Fassa Bortolo!
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Etappenergebnis:
1 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 5h17'56
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON s.t.
4 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
5 Fabio Sacchi FASSA BORTOLO s.t.
6 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE s.t.
7 Igor Astarloa LAMPRE s.t.
8 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
9 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO s.t.
10 Michele Gobbi DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.

Gesamtwertung:
1 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 52h40'34
2 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 52
3 Cristian Gasperoni LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 1'24
4 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 1'29
5 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 4'07

Punktewertung:
1 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 121
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 113
3 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 108

Bergwertung:
1 Igor Pugaci DE NARDI - PIEMME TELECOM 29
2 Marlon Perez Arango COLOMBIA - SELLE ITALIA 22
3 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE 18


Stimmen nach dem Rennen:
Petacchi: „So muss das sein. Endlich ein Sieg, wie er sich gehört!“

Cadamuro: „Es macht Spaß gegen ihn zu sprinten und ich bin sicher, dass ich ihn noch schlagen kann!“

Cipollini: „So langsam komme ich in Tritt. Ich glaub wenn wir nach der Endgeschwindigkeit gegangen wären hätte ich gewonnen. So kann das ruhig weitergehen, dann steh ich das nächste Mal ganz oben…“

RotRigo
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Beitrag: # 136897Beitrag RotRigo
12.6.2004 - 21:05

12. Etappe: San Dona di Piave – Monte Zoncolan
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Eine knappe Woche nach der ersten, stand nun mit dem Passo Zoncolan die zweite Bergankunft des Giros auf dem Programm. Vom Profil her erinnerte die Strecke sehr an die hinauf zum Terminillo, denn auch heute ging es zunächst recht flach los, bevor nach 110 Kilometern die Hügel begannen und erst 15 Kilometer vor dem Ziel der erste richtig schwere Anstieg anstand. Dieser war dafür heute ein echter Hammer. Der Zoncolan mit bis zu 20% Steigung sollte den Fahrern alles abverlangen und vielleicht auch schon für große Abstände im Klassement sorgen.
Erwartungsgemäß begann die Etappe nicht mit einer Attacke eines Underdogs. Zu groß war der Respekt vor dem Schlussanstieg und zu stark die Überwachung durch Saeco. Das Team des Rosa-Trägers Simoni spannte sich von Anfang an vor das Peloton um das Tempo zu bestimmen.
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Bis zum ersten Sprint bei Kilometer 65 passierte überhaupt nichts und auch nachdem McEwen sich vor Cipollini und Petacchi die Punkte gesichert hatte sortierten sich alle wieder brav hinter den Saeco-Fahrern ein.
Erst bei Kilometer 118, zu Beginn des ersten Anstiegs attackierte der erste Fahrer.
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Marco Velo von Fassa Bortolo raste davon und lediglich Christian Gasperoni (Landbouwkrediet), der überraschende GK-Dritte, versuchte zu folgen.
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Während Velo locker wegfuhr, wurde letzterer allerdings schnell wieder von Damiano Cunego und den anderen Saeco-Helfern ins Feld zurückgeholt.
Beim überblicken des Feldes fiel jetzt jedoch auf, dass die Saeco-Fahrer durch die hervorragende Arbeit zwar alles richtig machten, doch ihr eigener Kapitän ein Problem damit hatte.
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Simoni hielt sich sehr weit hinten im Feld auf. Was wollte er dort?
Er schien die Schwierigkeit der ersten Hügel komplett unterschätzt zu haben und rollte weiter nur im Feld mit, während vorn die Post abging. Ein unverzeilicher Fehler?
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7 Kilometer später erreichte Velo als erster die Bergwertung: 1’04 vor der ersten Gruppe des inzwischen komplett zerrissenen Feldes. Die Rennsituation war nun ziemlich unübersichtlich. Alles was rote Kaffe-Maschinen-Trikots trug ließ sich zurückfallen um Simoni aus dem „Spielparadies“ abzuholen und alles was jetzt bemerkte, dass der Leader in Problemen war, gab richtig Gas.
Beim zweiten Sprint nach der kurzen Abfahrt sah es wie folgt aus:
Velo – 1’03 – Gruppe 1 mit Popovych, Pellizotti und Perez Cuapio – 1’19 – Gruppe 2 mit Gasperoni aber ohne Favorit – 1’01 – Gruppe 3 mit Garzelli, Honchar und Garate – 59’’ – Gruppe mit Cunego und anderen Saeco-Helfern – 1’39 – Gruppe 5 mit Simoni, der in der Abfahrt zu allem überfluss auch noch gestürzt war.

Bei Kilometer 150 wurde Velo dann von der Gruppe um Popovych eingeholt, während dahinter sowohl Gruppe Garzelli zu Gruppe Gasperoni als auch Gruppe Simoni zu Gruppe Cunego aufschließen konnte.
Saeco war jetzt wieder vereint und leistete schwerstarbeit. Vor allem Cuneog führte die Gruppe an die Garzelli-Gruppe heran, so dass Simoni endlich wieder den Anschluss gefunden hatte – fast! Denn 2’13 weiter vorne fuhren die zwei größten Konkurrenten, Perez Cuapio und Popovych noch immer in der neunköpfigen Spitzengruppe, in der Cuapio mit Mazzanti und Lanfranchi zwei hervorragende Helfer versammelt hatte.
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Simonis Pechsträhne war noch nicht beendet. Denn noch bevor er durch das Feld hindruch nach vorn fahren konnte, wurde dort wieder attackiert und das Feld geteilt. Simoni war wieder im hinteren Teil und der unermüdlich Cunego leistete wieder schwerstarbeit um seinen müden Captain vor zu bringen.
Bei Kilometer 160 gewann Cuapio dann die zweite Bergwertung und 2’39 führte Honchar die erste Verfolgergruppe über diese Kuppe.
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Simoni folgte erst weitere 1’31 später.
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An seiner Seite sind auch Rebellin und Valjavec, die heute ähnlich viel Pech hatten, wie der Mann in Rosa.
Jetzt begann der gefürchtete Schlussanstieg. Wie schon am Terminillo nutzte Cuapio auch heute die ersten Meter für die Attacke.
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Popovych konnte als einziger vielversprechend hinterhergehen, während der Rest der Gruppe an diesem Versuch scheiterte.
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1’20 später: Selbe Stelle, selbes Spiel, andere Fahrer. Jetzt ist es in E2 Garzelli, der, gefolgt von Honchar, Gonzalez Martinez und Cioni, attackiert. Das Quartett übernahm nun die Jagd auf die neun Ausreißer…
Da aller guten Dinge drei sind, nutzte auch Simoni dieselbe Stelle um seiner Gruppe endlich den Rücken zu kehren. Dem Mann in Rosa folgten wie erwartet Valjavec und Rebellin, doch war es nicht schon zu spät um das Trikot zu retten? Das Ziel von Simoni konnte wohl nur noch Schadensbegrenzung sein!
2 Kilometer weiter vorne rasten zu diesem Zeitpunkt die beiden Spitzenreiter mit einem unglaublich hohem Tempo den Berg hinauf.
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Ihr Vorsprung auf die Gruppe, der sie eben erst entflohen waren, betrug bereits 1’32 und es sah nicht so aus, als ob sie es dabei belassen wollten.
Auch Garzelli fuhr verdammt schnell. Honchar, Cioni und Garate verloren den Anschluss an den Italiener,
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...während sich von hinten das Simoni-Trio näherte.
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Als der Vini Caldirola-Fahrer die Gruppe um Velo erreichte ruhte er sich keine Sekunde aus. Wie ein wildes Pferd raste er an der Gruppe vorbei und fuhr ihr davon.
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Keiner konnte ihm in diesem Augenblick folgen und auch die Kommentatoren im italienischen Fernsehen feierten ihren Landsmann in voller Erwartung er würde die Führenden locker noch einholen können.
Simoni erreichte die Velo-Gruppe zusammen mit seinen Begleitern kurze Zeit später, doch als er hinten an die Gruppe heranfuhr beschleunigte Velo vorne zusammen mit Gonzalez Martinez, so dass der Mann in Rosa nicht folgen konnte.
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Jetzt musste auch Garzelli langsamer machen. Man sah ihm an, dass er ein wenig überpowert hatte. Velo und Gonzalez Martinez konnten ihn einholen. Simoni sah seinen Erzfeind und blickte seinen Begleitern in die Augen. Dann attackierte er. Hatte er die Kraft zurück, die ihm vorhin noch fehlte? Wohl kaum, denn die gesamte Gruppe, außer Honchar, setzte nach.
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Für das Führungsduo waren jetzt noch drei Kilometer zu fahren. Perez Cuapio trat an.
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Er wollte den Sieg und das Trikot. Für das Trikot würde er jedoch Vorsprung brauchen. Zunächst sah es so aus, als ob er diesen holen könnte, denn Popovych blieb sitzen und fuhr weiterhin sein Tempo.
Kurze Zeit später war es wieder dieselbe Stelle an der attackiert wurde. Gonzalez Martinez (Colombia) verschärfte das Tempo und sowohl Velo als auch Garzelli gerieten in leichte Probleme. Der Anschluss war weg.
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Jetzt ging es schnell!
Vorne fuhr Popovych sein Tempo weiter und kam wieder näher an Cuapio ran. Ging die Rechnung auf? Nicht ganz! Der Mexikaner rettete 11 Sekunden ins Ziel, doch für Rosa reichte es nicht. Das trägt nun wieder Jaroslav Popovych aus der Ukraine!
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In der zweiten Gruppe gab Garzelli jetzt noch mal alles. 500 Meter vor dem Ziel erreichte er den eben noch so starken Martinez und ließ ihm anschließend im Sprint keine Chnace. Platz drei für Garzelli.
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Velo hingegen musste sich noch von Pellizotti und Cioni einholen lassen, die sich leicht lösen konnten auf den letzten Metern von Simoni und co, so dass der Mann in Rosa nochmals wertvolle Sekunden gegen die Konkurrenz verlor. Die Konkurrenz im Kampf um Platz drei, denn Platz eins und zwei schienen nach dieser Etappe schon vergeben zu sein. Perez Cuapio und Popovych haben jetzt 7 Minuten Vorsprung auf Simoni und den Rest.

Etappenergebnis:
1 Perez Cuapio
2 Popovych
3 Garzelli
4 Gonzalez Martinez
5 Pellizotti
6 Velo
7 Cioni

Sorry, aber ich hab das Ergebnis-exportieren vergessen….


Stimmen nach dem Rennen:
Perez Cuapio: „Ein großartiger Sieg. Popo war ein harter Gegner und ich glaube das wird noch ein spannender Kampf um Rosa!“

Popovych: „Als Simoni Probleme hatte und wir uns absetzen konnten dachte ich, dass er sicher bald zurückkommen würde. Als am Zoncolan, dann aber noch immer nichts zu sehen war und Cuapio attackierte wuchs in mir der Glaube daran, dass wir die Konkurrenz heute weit, ganz weit, distanzieren würden! Jetzt hab ich wieder das Rosane und ich hoffe, dass ich es auch behalten kann. Im Zeitfahren sollte ich Cuapio Zeit abnehmen können, die er mir dann in den Bergen klaut. Es wird spannend!
Aber wir sollten auch Simoni und Garzelli noch nicht ganz abschreiben!“

Simoni: „Ich weiß auch nicht was los war. Fühlte mich einfach schlapp. Gott sei Dank bin ich am Ende noch mal zurückgekommen, sonst wäre jetzt schon alles vorbei…“

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Doubleyou
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12.6.2004 - 21:17

Klasse Bericht! Klasse Screens! Klasse Schreibstil! Klasse! :D
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13.6.2004 - 15:27

13. Etappe: Pordenone - Marostica
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Die dreizehnte Etappe des Giro war lediglich eine Überbrückungsetappe von 155 Kilometern zwischen zwei harten Bergetappen. Nach dem Zoncolan gestern würde es Morgen ins richtige Hochgebirge gehen. Heute aber, war es flach. Zwar standen vier Bergwertungen auf dem Programm, doch waren es allesamt nur kleine Hügel der untersten Kategorie. Mit einem Massensprint war zu rechnen, zumal sich sicherlich niemand heute verausgaben wollte, angesichts der anstehenden Hochgebirgsetappen.
Dennoch ritt Piotr Wadecki (Lotto) zusammen mit Gianni Faresin (Gerolsteiner) nach vier Kilometern eine Attacke.
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Im Feld war keine Reaktion zu erkennen. Das Duo setzte sich zügig ab und bei Kilometer 16, an der ersten Bergwertung war der Vorsprung bereits auf knapp 5 Minuten angewachsen!
Bis zum Sprint, 50 Kilometer später blieb dieser Abstand zwischen den Ausreißern und dem Feld konstant, doch dann begann Domina im Feld die Nachführarbeit. Allmählich verringerte sich der Abstand, so dass bei der zweiten Bergwertung noch 3’17 und bei der dritten Bergwertung nur noch 1’56 übrig waren.
Jetzt konnte man den Pechvogel des Giro 2004 wieder in voller Pracht betrachten.
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Pellizotti von Alessio-Bianchi hatte mal wieder Defekt und fand sich danach in einer zurückgefallenen Gruppe wieder. Für ihn war der Giro zu diesem Zeitpunkt angesichts seines Rückstands allerdings sowieso bereits abgehakt.
Bei Kilometer 138 stellte das Feld unter Dominas Leitung die Ausreißer und ließ ab jetzt keine weitere Gruppe mehr zu. Der Massensprint konnte vorbereitet werden.
Zunächst war McEwen vorn, doch der Australier hat dieses Jahr nicht das beste Timing. Zu früh war er im Wind. Cipollini fuhr drei Kilometer vor dem Ziel an ihm vorbei und McEwen verlor einige Positionen. Jetzt kam Cadamuro nach vorn. Cipollini ließ ihn passieren, in der Hoffnung jetzt an sein Hinterrad zu können, doch was war das? Da war Popovych. Was machte das rosa Trikot dort vorn?
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Cadamuro eröffnete den Sprint und hinter ihm entstand eine Lücke, zumal Popovych nicht folgen konnte. Dahinter stritten sich nun die anderen Sprinter um Platz 2.
Auch im Ziel lag Cadamuro noch deutlich vorn. Sieg für De Nardi!
Zweiter wurde Cipollini vor Strazzer von Saunier Duval.
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Etappenergebnis:
1 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 3h51'27
2 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON s.t.
3 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
4 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI s.t.
5 Alexandre Usov PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
6 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO s.t.
7 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
8 Luciano Pagliarini LAMPRE s.t.
9 Ivan Quaranta FORMAGGI PINZOLO FIAVE s.t.
10 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.

Gesamtwertung:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 61h47'01
2 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES + 22
3 Gilberto Simoni SAECO - MACCHINE PER CAFFE + 5'43
4 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA - NOBILI RUBINETTERIE + 7'10
5 Fredy González Martinez COLOMBIA - SELLE ITALIA + 7'37
6 Cristian Gasperoni LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 10'25
7 Dario Cioni FASSA BORTOLO + 11'42
8 Tadej Valjavec PHONAK HEARING SYSTEMS + 13'46
9 Sergei Gonchar DE NARDI - PIEMME TELECOM + 15'53
10 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 20'51

Punktewertung:
1 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO 139
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 138
3 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 125
4 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 122
5 Massimo Strazzer SAUNIER DUVAL - PRODIR 98

Bergwertung:
1 Julio Alberto Perez Cuapio CERAMICHE PANARIA - MARGRES 32
2 Igor Pugaci DE NARDI - PIEMME TELECOM 29
3 Marlon Perez Arango COLOMBIA - SELLE ITALIA 22


Stimmen nach dem Rennen:
Cadamuro: "Popovych hat mir das Hinterrad perfekt sauber gehalten. Danke! Aber warum er das getan hat? Keine Ahnung!"

Cipollini: "Stark gemacht von Cadamuro. Keine Frage!"

Popovych: "Ich wollte im Finale den Stürzen aus dem Weg gehen. Ich dachte das geht dort vorn am besten..."

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