Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 322392Beitrag RotRigo
12.12.2005 - 16:10

25.3.2005 (Criterium International) – Rennkilometer sammeln:
Die letzte Woche ist wie im Flug vergangen. Ich habe noch einmal viel in Sachen Tempohärte trainiert um für die anstehenden Rennen gewapnet zu sein und dabei ganz vergessen Radrennen im TV zu schauen. Deshalb jetzt nur schnell die wichtigsten Informationen:
Markus Zberg hat bei der italienischen Settimana Ciclistica Italia die zweite Etappe gewonnen und liegt vor der morgigen Abschlussetappe auf einem zufriedenstellenden vierten Rang. Bei der spanischen Setmana Catalana hatten wir uns ohnehin nichts ausgerechnet und so ist es auch nicht weiter schlimm, dass Totsche dort nur geradeso in die Top 30 gefahren ist. Er ist ja auch noch kein bischen in Form. Den Sieg bei den Katalanen hat sich Andrea Noe gesichert, nachdem auf der letzten Etappe nochmal wild attackiert und damit das Gesamtklassement auf den Kopf gestellt wurde. Bis dahin hatte nämlich Unai Osa vor Noe und Danielson geführt. Osa ist am Ende zweiter geworden und Danielson nur zehnter. Bei der Königsetappe hatte der junge Amerikaner am Coll de Pal noch das Rennen bestimmt.
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Bei meinem heutigen Rennen, der ersten Etappe beim Criterium International verlief alles relativ „Frühjahrs-typisch“. Einige unbekannte Fahrer hatten das Rennen lange bestimmt und die Sprinterteams konnten es nicht rechtzeitig schaffen die Lücke zu schließen. So konnten die No-Names zwar keine Zeit gewinnen, immerhin aber die Etappe unter sich ausmachen. Der Sieg ging an Freddy Bichot von fdjeux.com vor Bram De Groot von Rabobank, der wiederum morgen dank der Zwischensprints im gelben Trikot fahren wird.
Ich selbst habe mich die gesamte Etappe mit meinen Kollegen unterhalten, habe Kilometer gesammelt und bin einfach so im Feld mitgerollt. Es gab also keine besonderen Vorkomnisse aus meiner Sicht und ich nehme an, dass auch morgen nichts großartiges passieren wird. Aber diese „Langeweile“ ist mir auch ganz recht, denn das zeigt, dass ich sehr gut im Zeitplan des Formaufbaus liege.

Endstand Setmana Catalana:
1 Andrea Noe Liquigas - Bianchi 20h35'09
2 Unai Osa Illes Balears + 1'15
3 Manuel Beltran Discovery Channel + 2'51
4 Cezary Zamana Intel - Action + 3'03
5 Gustavo Cesar Veloso Kaiku - Caja Rural + 3'26

RotRigo
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Beitrag: # 322409Beitrag RotRigo
12.12.2005 - 17:24

26.3.2005 (Criterium International) – Befreiungsschlag bei Gerolsteiner:
Nachdem in den letzten Tagen und Wochen leider mehr schief als grade gegangen war im Team kam heute ein kleiner Befreiungsschlag. Die 99 Kilometer kurze 2. Etappe des Criterium International sollte uns das Glück zurückbringen. Schon auf den ersten Kilometern ging Fabian Wegmann das Rennen offensiv an und war von da an in jeder Ausreißergruppe vertreten.
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So sammelte er 20 Bergpunkte und konnte sich das Bergtrikot der kleinen Rundfahrt sichern. Der erste Erfolg war also schon vor dem Ende der Etappe verbucht und als ob das wie eine Erlösung in unseren Köpfen gewirkt hätte kam dann auch endlich mal wieder eine vielversprechende Attacke an einem Schlussanstieg. Davide hatte sich 2 Kilometer vor dem Etappenziel ein Herz genommen und war dem Feld davongeflogen. Ich selbst reagierte natürlich trotz meiner immer besser werdenden Beine nicht auf Davides Angriff und blieb hinten sitzen. Was hätte ich auch unternehmen sollen? Davide richtete die Sache ganz allein. Unaufhaltbar marschierte er dem Ziel entgegen und sicherte uns den Etappensieg – einen sehr, sehr wichtigen!
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Durch den Sieg konnte sich Davide auch die Gesamtführung sichern und es sieht stark so aus, als ob er diese im morgigen Einzelzeitfahren auch wird verteidigen können. Die Sterne stehen also wieder gut für uns!

Ergebnis:
1 Davide Rebellin Gerolsteiner 2h19'31
2 Cédric Vasseur Cofidis + 15
3 Jef Peeters Chocolade Jacques s.t.
4 Yoann Le Boulanger R.A.G.T. Semences + 45
5 Joaquin Rodriguez Saunier Duval + 57
...
17 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'29

GK:
1 Davide Rebellin Gerolsteiner 6h34'30
2 Cédric Vasseur Cofidis + 23
3 Jef Peeters Chocolade Jacques + 27
4 Yoann Le Boulanger R.A.G.T. Semences + 1'05
5 Erik Zabel T-Mobile Team + 1'17
...
24 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'49

Bei den anderen Rennen des Tages hatten wir zwar nicht ganz so viel Glück, aber immerhin hat sich Markus Zberg auf der letzten Etappe der Settimana Ciclistica Italia seinen fünften Gesamtplatz gesichert. Die Abschlussetappe in Italien gewann ein junger Italiener von Fassa Bortolo: Vincenzo Nibali. Er hatte die Spitzengruppe um Gesamtsieger Dario Cioni auf der letzten Abfahrt attackiert und sich mit einem super Ritt ins Ziel gerettet.
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Beim E3 Preis von Flandern waren wir nicht am Start und so hatte Juan Antonio Flecha bei seinem Sieg vor Andreas Klier und George Hincapie natürlich keine ernstzunehmende Konkurrenz. Dennoch hat der Spanier, wie auch die beiden anderen nach Mailand – San Remo ein weiteres Zeichen im Hinblick auf die Flandern-Rundfahrt gesetzt.

Ergebnisse:
E3 Preis:
1 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo 4h56'30
2 Andreas Klier T-Mobile Team + 1'49
3 George Hincapie Discovery Channel s.t.
4 Fabian Cancellara Fassa Bortolo + 3'03
5 Nico Mattan Davitamon - Lotto s.t.

Ciclistica Italia:
1 Dario Cioni Liquigas - Bianchi 17h17'51
2 Vincenzo Nibali Fassa Bortolo + 23
3 Serhiy Honchar Domina Vacanze + 2'08
4 Ivaïlo Gabrovski Team Miche + 2'38
5 Markus Zberg Gerolsteiner + 4'13

CSC
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Beitrag: # 322453Beitrag CSC
12.12.2005 - 22:00

Der Flecha geht ja wirklich ab wie ne Rakete.
Schade das CSC so wenig Erfolge hat bei dir *g*

Aber ansonsten, weiter so ;)
ALLEZ TEAM CSC

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 322488Beitrag juan antonio flecha
13.12.2005 - 14:59

Ja, das ist bei der Savoluca-DB wirklich gut gelungen :D
Viva Italia

RotRigo
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Beitrag: # 322513Beitrag RotRigo
13.12.2005 - 17:28

27.3.2005 (Criterium International) – Zeitfahren nach Plan:
Das abschließende Einzelzeitfahren ist zumindest vom Ergebnis her absolut nach Plan gelaufen. Auf den 10 Kilometern konnte niemand mehr Davides Gesamtsieg gefährden und so durfte unser Kapitän bei der Siegerehrung nochmal das gelbe Trikot überstreifen. In Sachen Etappenausgang hatte er allerdings heute kein Wort mitzureden. Hier sollte ich heute schon mal probieren was möglich ist und das ist so einiges. Bis zur ersten Zwischenzeit hatte ich zwar meine Probleme in Tritt zu kommen und verlor ganz 27 Sekunden auf den bis dato Führenden Olaf Pollack, doch auf den zweiten fünf Kilometern lief es dann wie am Schnürchen. Ich habe nur noch drei weitere Sekunden eingebüßt und wurde schließlich sechster – mit starker Tendenz nach oben. Den Etappensieg holte sich derjenige, der auch an der ersten Zwischenzeit deutlich in Führung lag: Olaf Pollack von T-Mobile ist scheinbar schon in einer sehr guten Verfassung und ließ der Konkurrenz heute keine Chance.
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Einzig Jakob Piil, der dänische Meister von CSC, konnte seinen Rückstand unter 20 Sekunden halten und wurde somit Etappenzweiter.
Durch den Etappensieg hat sich Pollack auch das Punktetrikot mit zwei Punkten Vorsprung auf Piil gesichert. In der Nachwuchswertung der besten Fahrer unter 25 Jahren bin ich heute noch auf den zweiten Rang nach vorn gestoßen und musste mich nur wegen einer mickrigen Sekunde dem Holländer Niels Scheunemann geschlagen geben.

Ergebnis:
1 Olaf Pollack T-Mobile Team 10'12
2 Jakob Piil Team CSC + 16
3 Igor Gonzalez De Galdeano Liberty Seguros + 28
4 Niels Scheunemann Rabobank + 29
5 Sylvain Chavanel Cofidis + 30
6 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.

GK:
1 Davide Rebellin Gerolsteiner 6h45'28
2 Cédric Vasseur Cofidis + 27
3 Jef Peeters Chocolade Jacques + 38
4 Jakob Piil Team CSC + 47
5 Igor Gonzalez De Galdeano Liberty Seguros + 59
...
11 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'33

Außerdem hat heute auch noch das Rennen stattgefunden, bei dem ich letztes Jahr mein erstes richtig gutes Ergebnis eingefahren hatte: Der Pfeil von Brabant. Diesmal hat dort Quick Step dominiert. Das belgische Team hatte zwei Fahrer in der sechsköpfigen Spitzengruppe untergebracht und Cristian Moreni und Filippo Pozzato belegten beim Sprint der Gruppe souverän die ersten beiden Plätze – eine taktische Meisterleistung, denn auch Landbouwkrediet und Rabobank waren mit je zwei Fahrern vorn vertreten.

RotRigo
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Beitrag: # 322789Beitrag RotRigo
16.12.2005 - 10:47

28.3.2005 (Rund um Köln) – Heimatboden, guter Boden:
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Unsere Teamleistungen zeigen wieder deutlich nach oben. Nach Davides Sieg beim Criterium International stand heute Rund um Köln an und bei einem 85 Fahrer kleinen Feld wollten wir gleich noch einen draufsetzen.
Bei Rennkilometer 165 von 260 war es dann soweit. Es ging die erste erfolgversprechende Ausreißergruppe und Holczer schickte Ronny Scholz mit. Ronny hatte heute scheinbar einen guten Tag und so sorgte er auf den folgenden Kilometern dafür, dass seine Gruppe ein Stück wegkam.
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Bei Kilometer 220 kam dann aus dem Feld heraus die nächste Attacke. Kelme hatte sich scheinbar auch sehr viel vorgenommen und ihr Kapitän Pascual Llorente sah in Ronny’s Gruppe jetzt wohl eine große Gefahr. Er selbst war es, der jetzt zur Verfolgung blies und 7 weitere Fahrer mitzog – darunter auch wieder einer von uns: Heinrich Haussler.
Fünf Kilometer später hatten die acht Verfolger um Llorente, Niemec, Schaffrath und Heinrich lediglich 35’’ Rückstand auf die inzwischen nur noch vierköpfige Spitzengruppe mit Ronny, Murro, Schröder und Jalabert. Auch für mich war es jetzt an der Zeit zu handeln, denn das erste Feld, in dem ich mich befand, hatte bereits 40’’ gegen die Llornet-Gruppe verloren. Zumal Llorente zwei Helfer bei sich hatte und im Feld kein ernsthaftes Interesse an der Verfolgung mehr bestand war das auch kein Wunder. Also attackierte jetzt auch ich in der Hoffnung, dass ich nicht zu viele Fahrer mitziehen würde und ich hatte Glück.
Außer Mori vom Naturino-Team konnte mir keiner folgen und wir holten zu zweit relativ schnell die vor uns fahrende Gruppe ein.
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Der letzten lange Anstieg des Tages stand jetzt an und Ronny’s Gruppe lag noch immer mit knapp 30 Sekunden in Front als Llorente das Tempo in unserer Gruppe erneut zu verschärfen versuchte. Dank der Arbeit seiner Teamkollegen fuhren wir mit einem wahnsinnigen Tempo in diesen letzten Anstieg hinein und es war alles andere als einfach den Anschluß zu halten.
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Dennoch konnten Heinrich und ich uns stets in der Gruppe halten und schließlich sogar profitieren als die Kelme-Jungs das Loch nach vorn geschlossen hatten. Jetzt waren wir zu dritt und hatten alle Joker auf unserer Seite.
Heinrich musste bisher keine Führungsarbeit leisten und hatte noch recht gute Beine. Für Holczer reichte das aus um volles Risiko zu gehen. Obwohl unser Neo-Profi der vermeidlich stärkste Sprinter in der Gruppe war ließ er ihn vor dem Gipfel noch einmal attackieren und es sah so aus, als ob dieTaktik aufgehen würde. Lediglich Jalabert konnte sich an sein Hinterrad klemmen und so gingen die zwei mit einem kleinen Vorsprung von 10 Sekunden in die Abfahrt.
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Doch dann kam der kurze Gegenanstieg und Javier Rodriguez sorgte noch einmal für den Zusammenschluß. Der Kelme-Helfer hatte heute wohl einen Bombentag und musste sich später sicher nicht vorwerfen lassen, nicht alles gegeben zu haben.
Viel umstellen mussten wir trotzdem nicht. Heinrich war immer noch der endschnellste in der Spitzengruppe und als es flach wurde setzte ich mich gemeinsam mit Ronny an die Spitze der Gruppe um den Sprint für ihn vorzubereiten.
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Doch dann hörte ich Haussler schreien: „Jungs, sorry, ihr müsst es allein machen! Ich hab Krämpfe!“ Schnell disponierte ich um und gab die Führungsposition an Ronny ab. Gemeinsam mit Rodriguez hielt er jetzt das Tempo hoch und als der Sprint begann sorgte er für ein super hohes Tempo. Ich musste nichts mehr machen, als etwa 300 Meter vor dem Ziel von seinem Hinterrad wegzuspringen und voll reinzutreten. Hinter mir war jetzt Pascual Llorente, der auf diesen Moment wohl seit Kilometern gewartet hatte. Er saß mir ganz dicht im Nacken und ich musste richtig auf die Zähne beißen um ihn nicht vorbeizulassen, aber ich schaffte es.
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Mein erster Sieg in dieser Saison war perfekt! In Topform bin ich sicher noch nicht, aber die Leistung hat heute auf jedenfall gestimmt und ich bin im Zielbereich sofort zu Ronny und Heinrich gegangen um mich bei den beiden zu bedanken. Das war heute ein super Teamwork!

Ergebnis:
1 Rot Rigo Gerolsteiner 6h44'27
2 Javier Pascual Llorente Comunidad Valenciana s.t.
3 Björn Schröder Team Wiesenhof s.t.
4 Ivaïlo Gabrovski Team Miche s.t.
5 Jan Schaffrath T-Mobile Team s.t.
6 Przemyslaw Niemec Team Miche s.t.
7 Christian Murro Tenax s.t.
8 Nicolas Jalabert Phonak Hearing Systems s.t.
9 Ronny Scholz Gerolsteiner s.t.
10 Javier Rodriguez Comunidad Valenciana s.t.
11 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
12 José Luis Martinez Comunidad Valenciana + 1'25

RotRigo
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Beitrag: # 322790Beitrag RotRigo
16.12.2005 - 10:51

Achso...zu meiner Glaubwürdigkeit sei noch gesagt, dass ich das Rennen wirklich für Haussler fahren wollte und dieser dann aber leider kurz vor dem Ziel keine Kraft mehr hatte...Was ich da also geschrieben habe ist genauso geschehen und ist nicht einfach so erzählt um Rigo's Sieg schön zu verpacken...

CSC
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Beitrag: # 322811Beitrag CSC
16.12.2005 - 14:01

*gg*

Ist doch egal, hauptsache RotRigo greift endlich wieder aktiv ins Renngeschehen ein :)
ALLEZ TEAM CSC

RotRigo
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Beitrag: # 322813Beitrag RotRigo
16.12.2005 - 14:04

31.3.2005 – Monats-Abrechnung:
Nachdem heute mit der Tour de Panne das letzte Rennen des Monats März im Einzelzeitfahren entschieden wurde und an den Tscheche Jan Hruska von Liberty Seguros ging darf ich euch wieder ein paar Statistiken servieren. Zunächst zur Vervollständigung das Ergebnis von der kleinen Rundfahrt und dann die aktuellen ProTour und Kontinental-Tour Wertungen.

Tour de Panne:
1 Jan Hruska Liberty Seguros 15h26'18
2 Nick Nuyens Quick Step - Innergetic + 1
3 Sébastien Rosseler Quick Step - Innergetic + 4
4 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 7
5 Viatcheslav Ekimov Discovery Channel s.t.

ProTour-Wertung Fahrer:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 91
2 George Hincapie Discovery Channel 70
3 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo 55
4 Leonardo Bertagnolli Cofidis 51
5 Oscar Freire Rabobank 50
6 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 42
7 Bernhard Eisel fdjeux.com 36
8 Marcos Serrano Liberty Seguros 35
9 Christophe Moreau Credit Agricole 30
10 Tom Boonen Quick Step - Innergetic 27
...
27 Renè Haselbacher Gerolsteiner 1

ProTour-Wertung Teams:
1 Fassa Bortolo 118
2 Liquigas - Bianchi 91
3 fdjeux.com 71
4 Discovery Channel 71
5 Rabobank 56
...
17 Gerolsteiner 1

Kontinental-Tour Fahrer:
1 Jean-Patrick Nazon Ag2r - Prevoyance 278
2 Murilo Fisher Naturino Sapore di Mare 266
3 Cezary Zamana Intel - Action 260
4 Nico Eeckhout Chocolade Jacques 193
5 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural 175
6 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana 149
7 Candido Barbosa LA - Liberty 134
8 Moreno Di Biase Colombia - Selle Italia 113
9 Javier Pascual Llorente Comunidad Valenciana 112
10 Rudi Kemna Shimano - Memory Corp. 111

Kontinental-Tour Teams:
1 Naturino Spapore di Mare 543
2 Ag2r - Prevoyance 503
3 Intel - Action 346
4 Comunidad Valenciana 326
5 Team Wiesenhof 286

Die meisten Saisonsiege hat immer noch Naturinos Murilo Fisher (8 ) vor Angel Vicioso (7) und Robbie McEwen (6), der bei der Tour de Panne zweimal im Sprint gegen Petacchi gewann und einmal hinter selbigem Zweiter wurde.
Außerdem sind heute auch die beiden Wild-Cards für den Giro d’Italia vergeben worden. Leider sind die Kletterspezialisten von Colombia Selle Italia nicht dabei und stattdessen hat Chocolade Jacques das zweite Ticket bekommen. Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch ganz gut für mich, denn so dürfte die Konkurrenz leichter und das Rennen berechenbarer werden. Die erste Wild-Card ging, verdient wie ich meine, an Naturino Sapore di Mare, den aktuellen Kontinental-Tour-Spitzenreiter.

RotRigo
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Beitrag: # 322879Beitrag RotRigo
16.12.2005 - 18:48

3.4.2005 (Flandern-Rundfahrt) – Favoritensuche:
Ich bin inzwischen in Spanien, genauer im Baskenland, denn dort beginnt morgen meine erste ProTour-Rundfahrt. Den heutigen Tag habe ich allerdings nochmal vor dem Fernseher verbracht und was ich sehen durfte war Radsport vom allerfeinsten.
Zwar fehlten in Belgien alle drei Top-Favoriten, Boonen, Petegem und Wesemann, verletzungsbedingt, jedoch kam es bei fürchterlichem Wetter dennoch zu einem packenden Krimi.
Eingeleitet hatte die Veranstaltung das Herz des eigentlich chancenlosen Haimar Zubeldia, der auf den ersten 100 Kilometern mit einem Solo für Stimmung in dem baskischen Café in dem ich das Rennen sah, sorgte.
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Natürlich wurde er gestellt, bevor es richtig zur Sache ging, aber sein Kämpferherz sollte schon mal erwähnt werden, denn wer fährt bei diesem Wetter schon einfach so mal vorneweg, wenn noch 260 Kilometer knüppelharte Kilometer auf dem Programm stehen?
Dass es trotz des vergeblichen Versuches von Zubeldia ein Tag der Spanier werden würde unterstrich wenig später Juan-Antonio Flecha. Etwa 60 Kilometer vor dem Ziel ließ der Drittplatzierte der ProTour-Wertung das Feld hinter sich und sorgte dafür, dass von nun an keine Ruhe mehr einkehren sollte.
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Es hatten sich schon jetzt kleine Gruppen gebildet und für viele, wie zum Beispiel George Hincapie war jetzt schon klar, dass der Anschluß nach vorn nicht mehr so einfach herzustellen sein würde. Hinter Flecha bildeten sich mehrere Verfolger-Grüppchen in denen der starke Amerikaner leider nicht vertreten war und so ruhte die Konzentration von Discovery Channel auf den Schultern von Stijn Devolder.
Flecha hingegen fuhr ein atemberaubendes Rennen und kam 40 Kilometer später mit 2’40 Vorsprung an die Mur du Granon, den vorletzten Anstieg des Tages. Erst jetzt bekam der Spanier scheinbar Probleme mit seiner Kondition und sein Vorsprung begann etwas zu sinken, zumal bei den Verfolgern endlich auch Attacken gingen: Erik Dekker und vor allem Andreas Klier nahmen Flechas Verfolgung auf und ließen die Gruppe mit Mattan, Devolder, Nuyens, Hoj und Hoffman stehen.
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Alles was jetzt weiter hinten war begann die Segel zu streichen, denn der Ritt an die Spitze war erledigt. Als es zum Bosberg hinauf ging lag Flecha dann nur noch 43’’ vor Klier und es sollte auf einmal doch wieder eng werden. 10 Kilometer zuvor hatte der Fassa-Fahrer noch wie der klare Sieger ausgesehen und jetzt verließen ihn scheinbar doch die Kräfte. Er stand so knapp vor dem großen Triumph und konnte das Ortseingangsschild von Meerbeke sicher schon erahnen als es so weit war: Andreas Klier erreichte Flechas Hinterrad und sah noch deutlich frischer aus als Spaniens neuer Superstar.
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Hier im Café schlugen die Fans die Hände über dem Kopf zusammen, während sie fast betend zum Fernseh starrten und ihren Juan-Antonio anfeuerten.
Noch einmal kam Hoffnunf auf, als Klier seinen Gegner nicht stehen ließ, sondern mit ihm zusammenarbeitete. War es Respekt vor der Leistung Flechas oder einfach nur die Angst vor dem herankommenden Erik Dekker? Man weiß es nicht! Jedenfalls kamen Flecha und Klier schließlich gemeinsam auf die Zielgerade und ohne jeden Stehversuch zog der Deutsche den Sprint von vorne an. Flecha war am Ende und konnte dem Antritt nichts mehr entgegnen. Der Sieg ging an Klier und der Mann des Tages hieß Juan-Antonio Flecha! Für den zweiten Platz wird er immerhin mit dem ProTour-Führungstrikot belohnt. Das ist zwar nicht so schön wie der Sieg, aber immerhin etwas.
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Ergebnis:
1 Andreas Klier T-Mobile Team 6h36'36
2 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo s.t.
3 Erik Dekker Rabobank + 44
4 Nico Mattan Davitamon - Lotto + 2'55
5 Nick Nuyens Quick Step - Innergetic s.t.
6 Stijn Devolder Discovery Channel s.t.
7 Frank Hoj Gerolsteiner + 3'32
8 Fabian Cancellara Fassa Bortolo + 4'20
9 Leif Hoste Discovery Channel s.t.
10 Tristan Hoffman Team CSC s.t.

Für uns war das Rennen natürlich auch super gelaufen. Mit einem siebten Platz von Frank Hoj hätte sicher niemand gerechnet! Unser Däne hat super Arbeit geleistet und durfte sich am Abend im Team-Forum zu Recht feiern lassen. Bravo Frank!
Auch Heinrich Haussler und Packo Wrölich können sehr zufrieden sein. Mit den Plätzen 37 und 27 sind sie zwar nicht ganz weit vorn gelandet, dafür haben sie vorher aber spitzenmäßig für Frank gearbeitet. Allgemein ist das „Wir-Gefühl“ in der Mannschaft im Moment absolut klasse. Wir sind zu einer echten Einheit zusammengewachsen! Hoffentlich kann uns das im Laufe der Saison noch den einen oder anderen Sieg einbringen, so wie in Köln…

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Beitrag: # 322988Beitrag RotRigo
17.12.2005 - 17:21

4.4.2005 (Baskenland-Vuelta) – Die Basken können feiern:
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Heute ging’s also los – mein erstes ProTour-Rennen. Natürlich sollte es eigentlich nichts besonderes sein, denn ich bin letztes Jahr schon bei der Vuelta mitgefahren und da war die Medienpräsenz wahrscheinlich deutlich höher, aber irgendwie habe ich mich dennoch sehr auf diesen Tag gefreut.
Vor allem das Starterfeld im Baskenland ist der absolute Wahnsinn! Neben den Frühjahrsspezialisten Danilo Di Luca und unserem Davide Rebellin, die sich auf die Ardennen vorbereiten waren heute Morgen vor allem viele Rundfahrer zu sehen. Außer Levi und mir sind Ivan Basso, Damiano Cunego, Alejandro Valverde, Roberto Heras, Iban Mayo, Gilberto Simoni, Yaroslav Popovych, Floyd Landis, Joseba Beloki und sogar Lance Armstrong am Start. Armstrong hat gestern in einer Pressekonferenz erklärt, dass er bei der diesjährigen Tour noch einmal richtig angreifen will und Ende der Saison seine Karriere beenden wird. Einzig Tour-Titelverteidiger Jan Ullrich hinterlässt diese Woche eine Lücke, aber bei diesem Starterfeld wird ihn wohl kaum jemand vermissen. Fraglich ist jetzt nur, wer von den genannten überhaupt schon soweit in Form ist, dass er auch mal was ernsthaftes probieren wird.
Aber jetzt zur heutigen Etappe. Das erste Teilstück war ziemlich flach, wartete aber rund 10 Kilometer vor dem Ziel noch mit einer knackigen Steigung auf uns, an der es wichtig sein sollte vorne zu fahren.
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Leider passierte den ganzen Tag über nicht sehr viel und so kam es auch erst an diesem Anstieg zu einer Attacke. Diese jedoch hatte es dann in sich. Die baskische Euskaltel-Mannschaft hat sich für ihre Heimat-Rundfahrt natürlich einiges vorgenommen und es war nicht verwunderlich, dass die Attacke des Tages auch von ihnen kam. Samuel Sanchez setzte sich beeindruckend schnell vom Feld ab und lag am Gipfel, acht Kilometer vor dem Ziel schließlich fast eine Minute in Front.
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Obwohl auch bei uns im Feld ein starkes Tempo gefahren wurde konnten wir ihn nicht mehr einholen und Sanchez konnte den Etappensieg und das erste Führungstrikot zu Euskaltel holen.
Beim Sprint des Feldes war dann Danilo Di Luca der Schnellste und ich holte den sechsten Etappenplatz.

Ergebnis:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 3h04'44
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 48
3 Alejandro Valverde Illes Balears s.t.
4 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems s.t.
5 Axel Merckx Davitamon - Lotto s.t.
6 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.
7 Constantino Zaballa Saunier Duval s.t.
8 Damiano Cunego Lampre - Caffita s.t.
9 Laurent Brochard Bouygues Telecom s.t.
10 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.

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Beitrag: # 322999Beitrag RotRigo
17.12.2005 - 19:09

5.4.2005 (Baskenland-Vuelta) – Erste Abstände am Alto de la Lejana:
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Nach dem Ausreißerfolg von gestern hatte Esukaltel bei der ersten Bergetappe natürlich alle Hände voll zu tun. Sie mussten Sanchez’ Gesamtführung verteidigen und hielten deshalb sehr lang das Tempo sehr hoch. Selbst Vuelta-Sieger Mayo machte dabei Tempoarbeit!
Das und sicher auch die noch nicht abrufbare Form waren sicher die Gründe dafür, dass Levi schon früh reißen lassen musste und am Ende mehr als 12 Minuten verlor.
Für mich und alle anderen, die im Feld bleiben konnten war Euskaltels Arbeit allerdings Gold wert, denn es gab bis zum Schlussanstieg keine einzige Attacke. Auch dort kam es dann allerdings lange zu nichts ernsthaftem. Einzig Illes Baleares’ Aitor Osa versuchte sich abzusetzen, wurde aber recht schnell wieder eingefangen. Erst als Mayo und co sich am Ende ihrer Kräfte waren ging die Post ab. Di Luca zog das Tempo an und sorgte dafür, dass das Feld endlich richtig außeinander fiel.
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Ihm konnten nur Phonaks Enrique Gutierrez und der Gesamtführende Sanchez das Wasser reichen. Beide blieben noch lange an Di Luca ran und erst ganz kurz vor dem Ziel konnte der Italiener seinen Sieg klar machen. Er attackierte erneut und holte letztendlich 11 Sekunden gegen seine beiden ehemaligen Begleiter heraus.
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Sieg also für Di Luca vor Sanchez und Gutierrez. Dahinter führte mit 36 Sekunden Rückstand Davide das erste kleine Grüppchen ins Ziel, in dem auch ein Mann vertreten war, der in dieser Saison endlich wieder zurück in die Weltspitze will: Joseba Beloki.
Ich selbst wurde Etappenzwölfter und musste einen Rückstand von knapp 2 Minuten hinnehmen. Doch auch dieses Ergebnis tut nicht wirklich weh. Ich weiß, dass ich hier nicht um den Gesamtsieg fahren kann und immerhin trage ich nun das Trikot des besten U25-Fahrers, weil Valverde noch hinter mir eintrudelte. In meiner Gruppe befand sich übrigens auch Lance Armstrong. Der Ami ist also zwar noch nicht in Topform, zeigt aber auch schon das eine oder andere mal seine Muskeln.

Ergebnis:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 3h57'51
2 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 11
3 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems s.t.
4 Davide Rebellin Gerolsteiner + 36
5 Axel Merckx Davitamon - Lotto s.t.
6 Joseba Beloki Liberty Seguros s.t.
7 Oscar Sevilla T-Mobile Team s.t.
8 Christophe Moreau Credit Agricole + 1'09
9 Gilberto Simoni Lampre - Caffita s.t.
10 Luis Perez Cofidis + 1'23

GK:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 7h02'46
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 37
3 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 48
4 Axel Merckx Davitamon - Lotto + 1'13
5 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
6 Oscar Sevilla T-Mobile Team s.t.
7 Joseba Beloki Liberty Seguros s.t.
8 Christophe Moreau Credit Agricole + 1'46
9 Gilberto Simoni Lampre - Caffita s.t.
10 Constantino Zaballa Saunier Duval s.t.

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Beitrag: # 323172Beitrag RotRigo
18.12.2005 - 21:57

6.4.2005 (Baskenland Vuelta) – Danilo der Unglaubliche:
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Nach der gestrigen Bergankunft sollte das heutige Finish wieder etwas flacher werden. Nach mehreren ziemlich heftigen Hügeln auf denen unter anderem Francisco Lara von T-Mobile sein Glück als Solist versuchte kam es am letzten Berg dann doch wieder zum Zusammenschluß des Feldes.
Nur ein paar Fahrer waren bis dahin abgehängt worden – darunter leider auch wieder Levi. Für ihn ist diese Baskenlandrundfahrt leider wirklich kein Zuckerschlecken. Tag für Tag kassiert er mehrere Minuten und muss sehen, dass der Formaufbau in einem ProTour-Rennen nicht wirklich leicht von statten geht.
Doch zurück zum Rennen. Als wir die letzte Bergwertung passiert hatten wurde das Tempo im Feld auf einmal extrem schnell. Ich hatte echte Probleme vorne dabei zu bleiben, aber bis zum Ende der Abfahrt war ich zusammen mit Davide und Fabian wieder in den ersten Reihen. Das Rennen war geschafft und es ging jetzt nur noch um den Etappensieg. Davide wollte versuchen im Sprint vielleicht einen Sieg herauszuholen, aber daraus wurde leider nichts, denn es gab da einen Italiener, der im Moment einfach unfassbar stark ist: Danilo Di Luca. Gestern noch ließ er den großen Kletterstar raushängen und heute ist er ein starker Sprinter. Gegen ihn hat man einfach kaum eine Chance. Davide wurde letztendlich Etappenvierter. Im Gesamtklassement gab es nach dieser Massenankunft natürlich keine Verschiebungen.
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Ergebnis:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 4h06'32
2 Fabio Baldato Fassa Bortolo s.t.
3 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems s.t.
4 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
5 Axel Merckx Davitamon - Lotto s.t.
6 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi s.t.

Außerdem fanden heute noch zwei weitere Rennen statt: Das Einzelzeitfahren beim Circuit de la Sarthe und der Halbklassiker Gent-Wevelgem. Während in Belgien der Sieg an den Schweizer Fabian Cancellara von Fassa Bortolo ging als besten Sprinter einer Ausreißergruppe ging war in Frankreich ein Schwede am stärksten. Thomas Lövkvist von fdjeux.com hat das Zeitfahren mit fast 30 Sekunden Vorsprung auf Discovery’s Jurgen van den Broeck gewonnen und trägt damit jetzt das gelbe Trikot. Thomas ist ähnlich jung wie ich und ein ziemlich sympathischer Kerl. Ich drücke ihm die Daumen, dass er den Rundfahrtsieg schafft!

RotRigo
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Beitrag: # 323445Beitrag RotRigo
22.12.2005 - 13:21

7.4.2005 (Baskenland-Vuelta) – Schlechtes Finale:
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Die vierte Etappe war eigentlich nochmal für Ausreißer gedacht, doch Euskaltel und Liquigas hatten da was dagegen und sorgten somit 15 Kilometer vor dem Ziel dafür, dass auch der letzte Ausreißer gestellt war. Vorher war nicht viel passiert und einzig Levi’s erneutes Zurückfallen sollte vielleicht erwähnt werden. Der Arme hat nach diesem Tag mehr als 40 Minuten Rückstand im GK und ist 165. von 170 Fahrern. Sowas ist glaub ich sehr nervenaufreibend und ich bewundere seinen Willen die Rundfahrt zu beenden!
Bei uns vorne im Feld kam es auf den letzten 15 Kilometern dann zu einem unglaublichen Tempo. Da der letzte Kilometer nochmal mit fast 9% Steigung bergauf führen sollte wollte natürlich jeder in den ersten Reihen des Feldes sein, wenn die Flame Rouge erreicht würde. Leider war Davide, Fabian und mir das heute nicht vergönnt. Ein klein bischen zu weit hinten waren wir eingeklemmt und so konnten wir zwar wunderbar sehen, als vorn durch Aitor Osa der Sprint eröffnet wurde, eingreifen war aber dennoch unmöglich.
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Leider verloren wir dadurch auch noch 18 Sekunden gegen die vier Bestplatzierten, die sich nämlich ein Stückchen absetzen und somit Zeit herausholen konnten. Dieser Verlust ist sicher schmerzhafter als die schlechte Platzierung im Ziel, denn unter den ersten Vieren waren natürlich auch wieder die Helden der bisherigen Rundfahrt vertreten: Danilo Di Luca wurde heute zur Abwechslung mal wieder Etappenzweiter, Samuel Sanchez dritter und Enrique Gutierrez vierter. Die Top3 der Gesamtwertung reihten sich also ganz brav hinter dem Etappensieger Aitor Osa ein, der mich heute immerhin von Platz 12 auf Platz 13 im GK verdrängen konnte.
Für uns Gerolsteiner verlief der Tag also nicht so wahnsinnig berauschend, aber wirklich wichtig wird es erst morgen bei der Bergankunft und übermorgen beim Abschlusszeitfahren!

Ergebnisse:
1 Aitor Osa Illes Balears 3h55'07
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi s.t.
3 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi s.t.
4 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems s.t.
5 Axel Merckx Davitamon - Lotto + 18

GK:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 15h04'25
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 37
3 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 48
4 Axel Merckx Davitamon - Lotto + 1'31
5 Oscar Sevilla T-Mobile Team s.t.
6 Joseba Beloki Liberty Seguros s.t.
7 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
8 Christophe Moreau Credit Agricole + 2'04
9 Gilberto Simoni Lampre - Caffita s.t.
...
13 Rot Rigo Gerolsteiner + 2'46
14 Lance Armstrong Discovery Channel + 2'55

RotRigo
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Beitrag: # 323551Beitrag RotRigo
22.12.2005 - 20:10

8.4.2005 (Baskenland-Vuelta) – Entscheidung gefallen:
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Die vorletzte Etappe ging zwar nur über 94 Kilometer, endete mit dem Alto de Arantzazu auf einem Berg und war ein gutes Beispiel dafür, wie spannend Kurzetappen sein können.
Gleich zu Beginn hatte sich eine zehnköpfige Spitzengruppe gebildet, in der sich auch Ronny Scholz befand und nach knapp 60 Kilometern war Ronny dann der virtuelle Leader der Rundfahrt. Die Gruppe hatte 3’37 Vorsprung auf das Feld und Ronny lag im GK nur 3’07 hinter Sanchez zurück.
Doch hinten ging jetzt auch schon die Post ab. Danilo Di Luca hatte attackiert und in der Erwartung, dass das vielleicht der Rundfahrtentscheidende Moment sein könnte ging Davide hinterher. Nach 1,5 Kilometern gemeinsamer Flucht aber geschah das, mit dem niemand gerechnet hatte: Di Luca bekam Probleme und musste unseren Kapitän ziehen lassen.
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Während Davide also allein zur Spitzengruppe aufschloß viel Di Luca ins Feld zurück. Vorn begann jetzt der Schlussanstieg und Ronny machte eine erstklassige Arbeit. Er fuhr die Spitzengruppe außeinander und bereitete Davide die womöglich wichtigste Attacke der Woche vor.
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Als das Feld näher kam und Ronny seine Kräfte verloren war es so weit. Davide erhöhte die Schlagzahl nochmal deutlich und war allein an der Spitze. Es sah jetzt sehr gut für ihn aus, obwohl wir mit dem Feld relativ schnell die anderen Ausreißer eingeholt hatten. Doch vier Kilometer vor dem Ziel setzten Aitor Osa, Samuel Sanchez, Oscar Sevilla und Enrique Gutierrez eine weitere Attacke im Feld. Sie wollten Davide nicht davonziehen lassen und schienen einen verdammt guten Tag zu haben. Vor allem der Mann in Gelb und Enrique Gutierrez machten in der neuen Verfolgergruppe jetzt das Tempo und es dauerte leider nicht lange, bis sie das Hinterrad von Davide erreicht hatten und als ob das nicht genug wäre setzte Sanchez nun die Attacke, die unterstreichen sollte, wer in dieser Woche der Stärkste war.
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Der Baske zog davon und holte auf den verbleibenden 1500 Metern noch 21 Sekunden gegen Gutierrez und 32 Sekunden gegen Davide und Sevilla heraus. Sanchez hatte die Entscheidung selbst herbeigeführt und ist im kurzen Abschlusszeitfahren sicher kaum noch einzuholen. Er darf sich verdienter Sieger seiner Heimatrundfahrt nennen – Glückwunsch.
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In den Verfolgergruppen wurde nun auch das Klassement nochmal völlig durchgemischt und als ich als Elfter mit knapp 2 Minuten Rückstand ins Ziel kam, war ich total am Ende. Diese turbulente Kurzetappe mit einem rasenden Finale war unglaublich hart. Ich hätte nie gedacht, dass man nach 94 Kilometern so fertig sein kann! Leider habe ich in dem ganzen Tohuwabohu auch meine Konkurrenten im Kampf um die U25-Wertung aus den Augen verloren, so dass Barredo und Gomez Marchante mir entwischen und sich an mir vorbeischieben konnten. Hoffentlich kann ich das im Zeitfahren nochmal korrigieren, denn im Verlauf der Woche hab ich mich sehr mit dem blauen Trikot angefreundet!
Danilo Di Luca ist übrigens als Neunter mit 1’27 Rückstand angekommen. Damit liegt er jetzt genau eine Sekunde hinter Davide und die beiden werden morgen wohl um jeden Millimeter kämpfen – das ist Ehrensache.

Ergebnis:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 2h21'50
2 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 21
3 Davide Rebellin Gerolsteiner + 32
4 Oscar Sevilla T-Mobile Team s.t.
5 Aitor Osa Illes Balears + 43
6 Angel Gomez Marchante Saunier Duval + 58
7 Marco Fertonani Domina Vacanze + 1'06
8 Carlos Barredo Liberty Seguros + 1'27
9 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi s.t.
10 Daniel Atienza Cofidis + 1'43
11 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'51

GK:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 17h26'15
2 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 1'09
3 Oscar Sevilla T-Mobile Team + 2'03
4 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
5 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 2'04

Der Circuit de la Sarthe ist übrigens bei Thomas Lövkvist geblieben. Bei den beiden Sprintankünften konnte ihm keiner mehr Zeit abnehmen und so haben die ersten drei in der Gesamtwertung in Frankreich einen sehr jungen Altersdurchschnitt von knapp über 22 Jahren erreicht, denn hinter dem 21-jährigen Lövkvist steht der ebenso junge Luca Ascani vor dem 25-jährigen Marco Bos.

RotRigo
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Beitrag: # 323643Beitrag RotRigo
23.12.2005 - 15:19

9.4.2005 (Baskenland-Vuelta) – Es kann nur einen geben:
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Das Zeitfahren heute war mit 11 Kilometern zwar nicht sehr lang, dennoch sollte es noch einige Entscheidungen herbeibringen können. Erstmal will ich von einem anderen Stern erzählen, bevor ich dann näher auf den realen Kampf dieser Rundfahrt eingehe. Auf diesem anderen Stern, namens „Zeitfahrwelt“, lebt ein Spanier, der im Trikot des spanischen Meisters verdammt gut mit der Zeitfahrmaschine umgehen kann. Sein Name: Izidro Nozal.
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Ich weiß nicht, wie der Kerl das heute wieder angestellt hat, aber er hat das Zeitfahren gewonnen, obwohl er sicher noch weniger in Form ist als ich, denn im Gesamtklassement liegt er irgendwo zwischen Platz 50 und 60. Bei der ersten Zwischenzeit hatte ich ja noch Hoffnungen, Nozal gefährden zu können, denn ich lag gerademal zweieinhalb Sekunden hinter ihm auf Platz 2 zurück, doch die Abfahrt zum Ziel müssen Nozal und einige Andere mit unglaublich viel Risiko gegangen sein, denn was ich vier Kilometer später im Ziel lesen musste war frustrierend: Mein Rückstand war von drei auf 15 Sekunden angewachsen – obwohl es nur bergab ging!
Jedenfalls musste ich dank der Abfahrtsprobleme auch das Projekt U25-Wertung abhaken, denn auch Barredo, der an der Zwischenzeit, oben auf dem Berg, noch acht Sekunden hinter mir lag, war im Ziel plötzlich um eine Sekunde an mir vorbeigerutscht.
Die Jungs, die jetzt noch ins Ziel kamen hatten nicht mehr viel im Kampf um den Tagessieg zu sagen und was erwähnt werden sollte ist, dass auch Davide in der Abfahrt verdammt viel Zeit einbüßen und damit den dritten Gesamtplatz, den er an der Zwischenzeit inne hielt, aufgeben musste. Irgendwas muss an unserer Sitzposition auf den neuen Maschinen falsch sein!
So konnte Danilo Di Luca sich den dritten Rang vor Sevilla und Davide schnappen, bevor mit Gutierrez und Sanchez die beiden Spitzenreiter ins Ziel kamen. Der baskische Gesamtsieger Samuel Sanchez wartete dann noch mit einer Überraschung auf uns: Er verlor gegen Nozal in der Abfahrt keine Zeit und stand im Ziel plötzlich an vierter Stelle! Seinen nicht vorhandenen Zeitfahrqualitäten hatte er mit guter Form und einem unbändigen Kampfgeist getrotzt – Bravo Samy! Damit ist er für mich absolut zurecht Sieger der Baskenland-Rundfahrt.
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Ergebnis:
1 Izidro Nozal Liberty Seguros 15'02
2 Igor Gonzalez De Galdeano Liberty Seguros + 2
3 Alberto Lopez De Munain Euskaltel - Euskadi + 5
4 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 11
5 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 14
6 Carlos Barredo Liberty Seguros s.t.
7 Rot Rigo Gerolsteiner + 15
8 Christophe Moreau Credit Agricole s.t.
9 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 16
10 Oscar Sevilla T-Mobile Team + 20

GK:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 17h41'28
2 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 1'21
3 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 2'09
4 Oscar Sevilla T-Mobile Team + 2'12
5 Davide Rebellin Gerolsteiner + 2'32
6 Aitor Osa Illes Balears + 3'36
7 Axel Merckx Davitamon - Lotto + 3'41
8 Christophe Moreau Credit Agricole + 3'59
9 Angel Gomez Marchante Saunier Duval + 4'20
10 Joseba Beloki Liberty Seguros + 4'35
...
13 Rot Rigo Gerolsteiner + 4'41

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Beitrag: # 323934Beitrag RotRigo
26.12.2005 - 12:45

10.4.2005 (Paris – Roubaix) – Kampf um den Anschluß an Di Luca:
Aus der Hölle des Nordens kann ich leider nicht sehr viel erzählen, weil ich das Rennen nicht verfolgen konnte. Einzig das Finale in Roubaix sah ich live im Fernsehen und als die ersten Fahrer das Velodrom erreichten ergab sich folgendes Bild.
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Kaum hatte ich ausgemacht, wer die Jungs an der Spitze waren, nämlich Hincapie, Klier, Cancellara und Hoffman war die Entscheidung auch schon gefallen. George Hincapie hatte scheinbar die meisten Reserven und konnte auf den Anderen auf der letzten Runde recht einfach davon fahren. Er holte sich den Sieg und wurde sogar noch mit 30 Sekunden Vorsprung gewertet. Zwischen den Geschlagenen gab es dann noch kleine Stehversuche und Fabian Cancellara konnte sich knapp vor dem Sieger der Flandern-Rundfahrt, Andreas Klier durchsetzen.
Der beste Gerolsteiner war natürlich Frank Hoj. Unser Kopfsteinpflaster-Spezialist konnte sich sehr lange in der Spitzengruppe halten und belegte am Ende einen starken zehnten Rang.

Ergebnis:
1 George Hincapie Discovery Channel 6h32'41
2 Fabian Cancellara Fassa Bortolo + 30
3 Andreas Klier T-Mobile Team s.t.
4 Tristan Hoffman Team CSC + 58
5 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo + 1'42
6 Marc Wauters Rabobank + 2'11
7 Lars Michaelsen Team CSC + 2'45
8 Roger Hammond Discovery Channel s.t.
9 Servais Knaven Quick Step - Innergetic + 3'45
10 Frank Hoj Gerolsteiner s.t.

Durch den Sieg in Roubaix konnte Hincapie nicht nur den Anschluß an Danilo Di Luca in der ProTour-Wertung wahren, sondern sogar mit 17 Punkten Vorsprung die Führung übernehmen. Die neue Wertung sorgt zumindest bisher für Spannung in dieser Saison. Wenn sich die Befürchtungen, dass wir zu viele Rennen fahren müssen nicht bewahrheitet, dann finde ich die Neuerung gar nicht so schlecht. Immerhin gibt es im Moment von Rennen zu Rennen einige Veränderungen und mit Hincapie (145 Pkt.), Di Luca (128) und Flecha (120) liegen ja auch die besten Fahrer an der Spitze.

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Beitrag: # 323937Beitrag Henrik
26.12.2005 - 13:13

Weiterhin genial, tolles Nieveau, das du schon lange hälst. Aber eine Frage: Warum trägt Nozal ein Trikot von Saunier Duval?

EDIT @LAF: Da steht aber Saunier Duval drauf. Aber ist mir gerade klar geworden, bei der Savoluca-DB mitgeliefert. OK.
Zuletzt geändert von Henrik am 26.12.2005 - 13:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 323938Beitrag Lance Armstrong Fan
26.12.2005 - 13:19

Das ist kein Saunier-Duval Trikot, das ist das spanische Meistertrikot.

Zum AAR: Einfach super.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 323944Beitrag RotRigo
26.12.2005 - 14:39

Merci, jungs...Endlich mal wieder Meinungen! :)
Wegen dem spanischen Meistertrikot von Nozal: Ich habe leider nicht überall die passenden Trikots zu meinen Landesmeistern gefunden und ich nehme an, dass so was noch öfters auffallen wird, wenn sich keine Trikots mehr finden lassen. Zum Beispiel trägt auch Totsche ein Weltmeister-Trikot von Lampre oder Quick Step oder so...
Aber wenn ihr mir ein paar Trikots bauen wollt, nur zu... ;)

17.4.2005 (Amstel Gold Race) – Golden Sunday:
Erinnert sich noch jemand an den Tag des Amstel-Rennens im letzten Jahr? Ich schon! Das war der Tag an dem ich bei der Aragon-Rundfahrt meinen ersten Rundfahrtsieg feiern durfte und an dem Davide beim Amstel immerhin den dritten Platz holen konnte. Der Sieg in Holland ging damals an Michele Bartoli, den Italiener, der seine Titelverteidigung nicht anstreben wird, weil er seine Karriere beendet hat.
Im Aragon waren wir dieses Jahr nicht am Start und so konnte ich nur im Internet die Ergebnisse verfolgen. Demnach war der eigentliche Mann der Woche Angel Vicioso. Der Liberty-Fahrer hatte die Etappen eins, zwei und drei gewonnen, bevor er seine Gesamtführung beim Zeitfahren der vierten Etappe abgeben musste und auf der letzten Etappe hinter Felix Cardenas leider nur Rang zwei belegte. Dank der 18 Sekunden, die er dort gegen Cardenas verlor war auch der Gesamtsieg erledigt – um 7 Sekunden hatte er hier gegen Cardenas verloren.
Außerdem holten in dieser Woche Andreas Klier (T-Mobile) und Rudi Kemna (Shimano) zwei prestigeträchtige Siege beim Scheldepreis von Flandern und Veenendal-Veenendal.

Doch zurück zum Amstel Gold Race. George Hincapie und sein ProTour-Trikot waren ebenso am Start wie der große Verfolger und Favorit des heutigen Tages Danilo Di Luca und unser Kapitän Davide Rebellin. Aber natürlich wollte auch Lokalmatador Michael Boogerd endlich einmal beim Bier-Rennen gewinnen.
Während die drei letztgenannten sich auf das Finale würden verlassen können war Hincapie darauf angewiesen seine kleinen Chancen schon früh in einem Ausreißversuch auszureizen. So kam es natürlich auch zu seiner Attacke und er fuhr lange in einer Spitzengruppe, die aber pünktlich bei Kilometer 200 von 250 wieder eingeholt wurde.
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Jetzt kam es zum Angriff der anderen drei. Einzig T-Mobiles Matthias Kessler konnte dem Favoritentrio folgen und so ergab sich ein Quartett, dass von nicht mehr einzuholen war.
Zwar wurde Kessler nach einiger Zeit nochmal abghängt und fiel in eine der Verfolgergruppen zurück, doch die drei Top-Favoriten waren heute eine Klasse für sich. Immer abwechselnd attackierten sie sich in der Folgezeit und vor allem die beiden Italiener konnten ihre Explosivität wunderbar ausspielen, so dass Boogerd 10 Kilometer vor dem Ziel den Anschluß verlor.
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Auf dem Flachstück bis zum Schlussanstieg wechselten sich Di Luca und Davide wunderbar mit der Führungsarbeit ab bis dann 2 Kilometer vor dem Ziel Di Luca seine Attacke setzte. Als er aus dem Sattel ging war nach den Erfahrungen der bisherigen Saison zu erwarten, dass die Entscheidung nun zu seinen Gunsten gefallen sein würde. Doch Davide war heute stärker. Im sitzen schloß er die Lücke zu Di Luca schnell und setzte zu Beginn des Anstiegs sofort die Konter-Attacke. Di Luca hatte keine Chance und musste unseren Star ziehen lassen.
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Davide bewältigte den letzten Kilometer extrem schnell und konnte schließlich zu Recht seinen Sieg genießen. Noch nicht erwähnt habe ich aber einen anderen Fahrer aus unserem Team, der deutlich überraschender eine Top-Platzierung erzielte: Fabian Wegmann.
Fabian konnte sich lange in der zweiten Verfolgergruppe halten und als die Zusammenarbeit in den beiden stärksten Gruppen hinter dem Spitzentrio zusammenbrach, weil klar war, dass der Sieg an einen der drei dort vorn gehen würde, war er derjenige der die Initiative ergriff. Gemeinsam mit Kim Kirchen ging er in den Schlussanstieg, sorgte dann mit einem ähnlich starken Antritt wie zuvor Davide für die Entscheidung zu eigenen Gunsten und wurde phantastischer Vierter! Das Amstel Gold Race war also mal wieder ein hervorragendes Beispiel was für ein starkes Team wir bei Gerolsteiner haben und wie dicht alle beisammen sind.
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Ergebnis:
1 Davide Rebellin Gerolsteiner 6h04'16
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 49
3 Michael Boogerd Rabobank + 1'08
4 Fabian Wegmann Gerolsteiner + 1'30
5 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 1'56
6 Mirko Celestino Domina Vacanze + 2'09
7 Matthias Kessler T-Mobile Team + 2'17
8 Luca Paolini Quick Step - Innergetic s.t.
9 Jörg Jaksche Liberty Seguros + 2'28
10 Filippo Pozzato Quick Step - Innergetic + 2'58

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Beitrag: # 323945Beitrag EintrachtFan
26.12.2005 - 14:59

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Wenn du generell mal Landesmeister-Trikot's suchst, schau am besten in diesen Post im Cyanide-Forum: http://www.cyanide-studio.com/forums/vi ... 542#902542

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ps.: Weiterhin mein Lieblings-AAR! :) :)

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