Zielstrebig und verkrampft - auf dem Weg zum Ziel?

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307323Beitrag Gerolsteiner
19.9.2005 - 22:03

Quickstep-fan hat geschrieben:Moi? Okay, weitere Inspirationen folgen... :D
das hoffe ich *lol*
Vorschläge werden von mir immer gern gesehen

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307467Beitrag Gerolsteiner
20.9.2005 - 16:13

Matze war seh enttäuscht von Peeters und Quick Step allgemein, denn seine Teamkameraden hatten es alle gewusst. Nur er nicht! Warum? Diese Frage stellte sich Matze jetzt und kam letzten Endes zu keiner Antwort. Hatte er etwas falsch gemacht, oder hatten sie Angst, dass er es zu früh erfahren könnte? Was war denn dabei, einem normalen Fahrer zu sagen, dass ein Topfahrer zu seinem Team gewechselt war?!

Matze wusste keine Antwort und kaute weiter auf den Leckereien herum. Währenddessen hatte Bram Tankink an die Tür geklopft und gefragt was denn los sei(in diesem Hotel waren sie mal nicht in einem Zimmer). Matze hatte die Tür abgeschlossen und ihn ignoriert. Er konnte nicht verstehen, was er für ein Problem hatte, denn ihm war so etwas ja mit Sicherheit noch nie passiert.

Nach 30 Minuten, in denen er vergebens nach Antworten auf seine Fragen gesucht hatte, stellte er sich die Frage, ob er das Ganze nicht ein bisschen überschätzte, denn war es wirklich so schlimm, wenn man aus Versehen nicht gesagt bekam, dass jemand Neues zum Team stößt? War es überhaupt aus Versehen? Matze verdrängte die 2. Frage und konnte sich damit anfreunden, zu denken, es war aus Versehen und so schlimm war es nun auch wieder nicht, denn Matze war ein sehr positiv eingestellter Mensch.

Jetzt, wo Matze sich wieder beruhigt hatte, wollte er hinunter zum Frühstückstisch, doch als er die Treppen hinunterstieg, sah er van Goolen, der ihm mitteilte, dass sie sich fürs Rennen fertig machen sollten und es sein Pech wäre, dass er nichts gegessen hatte. Womit er eindeutig Recht hatte, aber Matze trotzdem sehr verärgert auf van Goolen war, den er nicht sonderlich leiden konnte.

Er packte seine Sachen und ging hinunter zum Team-Bus, wo er sein ganzes Gepäck verstaute, da sie ja heute Abend in einem anderen Hotel schlafen würden. Er setzte sich auf seinen gewohnten Platz im Bus, nämlich ganz hinten links und hörte Musik.
Die anderen Fahrer und Betreuer trudelten allmählich im Bus ein und so konnte 25 Minuten nachdem Matze eingestiegen war, die Busfahrt beginnen.

Die 20 Kilometer, die zu fahren waren, vergingen wie im Flug und Matze hatte fast nicht bemerkt, dass sie schon losgefahren waren, als die ersten ausstiegen. "Na, was ist los?", fragte ihn Tankink und Matze antwortete:" Nichts. Sind wir etwa schon da?" Tankink nickte lachend den Kopf und drehte ab. Matze hatte sich nun endlich aufgerappelt und stieg ebenfalls aus.

Wie gewohnt fuhr er sich auf der Rolle warm und versuchte mental völlig abzuschalten. Es gelang ihm eigentlich ganz gut, und den Streit von heute Morgen hatte er fast vergessen.

Nachdem er viele Kilometer auf der Rolle gefahren war, setzte sich Matze hin und ruhte sich ein wenig aus, denn der Start rückte immer näher und er war total ausgepowert vom gestrigen Tag und dem Streit heute Morgen.

Er packte sein Rennrad und fuhr zum Start. Er war einer der ersten, weshalb er sich auch ziemlich weit vorne im Feld positionierte. Mit dem Kopfhörer im Ohr klickte er sich schon einmal mit dem rechten Bein in die Pedale ein und stütze sich mit dem Linken ab. Es blieb ihm Zeit den gestrigen und heutigen Tag Revue passieren zu lassen, doch bevor er überhaupt richtig angefangen hatte darüber nachzudenken, weckte ihn der Startschuss aus seinen Gedanken und er rollte los.

Nun hatte die 4. Etappe offiziell begonnen...

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307509Beitrag Gerolsteiner
20.9.2005 - 18:20

Werfen wir einen kurzen Blick aufs Profil:
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Der Anfang war wie immer bisher sehr ruhig und verhalten. Matze nutzte diese Gelegenheit um Kontakt mit Peeters aufzunehmen und ihn zu fragen, was denn nun gewesen wäre mit Vino. Peeters antwortete, dass er eigentlich gedacht hätte, dass es sich rumgesprochen hatte und er es ja nicht noch einmal erwähnen musste.

Also war es doch aus Versehen, dachte sich Matze und fuhr beruhigt zum Feld vor, wo die erste Attacke gestartet war. Bongiorno von Panaria, Vortagesfünfter und gefährlicher Sprinter, ist auch dabei.

Sofort begann Crédit Agricole mit der Aufholjagd. Das merkte auch Matze, der nun seine Beine wieder richtig spürte und wieder feststellen musste, dass er noch nicht bei vollen Kräften war.

Die Ausreißer kamen nicht weit und so war das Feld wieder komplett. Matze war gerade einem Gespräch mit einem Panaria-Fahrer vertieft, als plötzlich Peeters ins Ohr brüllte, dass Bramati eine Reifenpanne hatte und sich sofort jemand zurückfallen lassen sollte. Matze, hilfsbereit wie er war, ließ sich zurückfallen und wartete auf Bramati, der natürlich völlig aus dem Rhythmus gekommen war und sich nun langsam voran kämpfte.
Matze leistete wichtige Führungsarbeit, auch wenn ihm jeder Tritt in die Pedale wie eine Fahrt durch die Hölle vorkam.

Nach 20km, die die beiden miteinander verbracht hatten, erreichten sie wieder das Feld und Bramati bedankte sich bei Matze für seine Hilfe.
Matze konnte Bramati gut leiden und deshalb war es für ihn wesentlich einfacher für ihn zu fahren, als für van Goolen.
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Es ging nun einen langen, aber flachen Anstieg hinauf und van Goolen, Moreni und Tankink leisteten gerade Führungsarbeit, als sie plötzlich bemerkten, dass sie 40 Meter vor dem Feld fuhren. Sie schalteten blitzschnell und fuhren in einem Wahnsinnstempo davon.

Matze bekam das nur per Funk mit, da er selber mit dem Anstieg schwer zu kämpfen hatte. Er fuhr wie gewohnt in der Mitte des Feldes und er musste - nein, er durfte - keine Führungsarbeit leisten, was ihm nicht gerade unangenehm war.
Knapp 40 Kilometer waren noch zu meistern und die 3-köpfige Quick Step-Ausreßergruppe hatte 2 Minuten Vorsprung.


Matze fuhr weiter und verfolgte das Geschehen per Kopfhörer. Offenbar war Moreni in Topform und konnte locker mithalten, während van Goolen und Tankink Führungsarbeit für ihn verrichten mussten und weitaus weniger stark waren. Sie waren ja auch nicht für ihre Stärke am berg bekannt.

Matze war nun völlig still und konzentrierte sich ausschließlich auf die Stimme von Peeters, der ihn immer auf den neuesten Stand brachte.

Die Ausreißer, so Peeters, waren gerade beim letzten kleinen Anstieg und Tankink und van Goolen fielen zurück. Moreni dagegen mit vollem Elan auf dem Weg zum Tagessieg. Noch 19 Kilometer...

Das Feld gab nun mächtig Tempo und schon bald waren die treuen Helfer von Moreni eingefangen worden. Schade, dachte Matze, dass sie nicht länger vorne bei Moreni bleiben konnten. Nun hing der Tagessieg am seidenen Faden. Moreni, der auch als sehr sprintstark gilt, könnte ein Sprint durchaus bei 20" Abstand auf das Feld noch gewinnen. Derzeit war sein Vorsprung unter eine Minute gefallen. Bei noch 10 zu fahrenden Kilometern. Das wird ganz eng, dachte sich Matze.

Crédit Agricole gab nun nochmal völlig Stoff. Schließlich geht es nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um den Gesamtsieg. Und 6 Kilometer vor dem Ziel wurde Moreni dann doch noch gestellt.
Jammerschade, dachte sich Matze, der mit seinem Kollegen so sehr mitgefiebert hatte in den letzten Minuten, es aber anscheinend nichts half.

3 Kilometer vor dem Ziel wurde der Sprint gestartet. Wie immer war Hushovd Favorit, doch dieses Mal sprintete einer mit, den man vor der Tour auf der Rechnung hatte, aber nach seinem Sturz am ersten Tag völlig abgeschrieben wurde. Ja, O'Grady war in der Spitze dabei um um den Tagessieg zu sprinten.

Matze hatte heute einfach keine Lust um ein paar Sprintpunkte zu kämpfen. Letzten Endes halfen sie nichts und er musste ja nicht unnötig Kraft verschwenden.

Noch 1 Kilometer für die Sprinter. Vorne Steels. Hushovd an zweter Stelle. Dahinter Davis und links O'Grady. Zanini an 5. Position. Bongiorno sprintete dieses Mal nicht mit, da er durch den frühen Ausreißversuch den Anschluss ans Feld verloren hatte.

Hushovd zog aus dem Windschatten von Steels und setzte sich ab. O'Grady kam nicht mehr nach und musste abreißen lassen. Offenbar waren die Schmerzen doch sehr groß. Davsi wird wohl wieder Zweiter. Den Kampf um den dritten Platz...Zanini besiegt Steels im Sprint um Platz 3.
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Erschöpft, jedoch nicht ganz so sehr wie gestern, kam Matze ins Ziel. Er führte einige Interviews mit deutschen Journalisten ud begab sich dann in den Team-Bus, wo er auf seine Kollegen wartete. Moreni musste mit Sicherheit die meisten Fragen heute beantworten, dachte er und behielt Recht, denn als er 20 Minuten später einstieg konnte es losgehen.

Das neue Hotel war sehr schön und schnell bezog Matze sein Zimmer und duschte sich noch. Er nahm noch eine kleine Mahlzeit zu sich(was er die letzten Tage nicht gemacht hatte) und legte sich dann aufs Bett und hörte - wie so oft - Musik.
Er hatte ein Einzelzimmer und so musste er sich nicht mit einem Kollegen auf eine bestimmte Zeit einigen, an der das Licht ausgemacht wurde, sondern konnte sofort das Licht ausschalten und in Ruhe einschlafen.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307657Beitrag Gerolsteiner
21.9.2005 - 14:25

In dieser Nacht schlief er hervorragend und so regte es ihn nicht wirklich auf, als er um 07:00 morgens aus dem Land der Träume gerissen wurde, weil sein Wecker klingelte.

Er zog schnell seine Zivilklamotten an, denn er wollte schließlich sein Quick Step-Trikot nicht schon beim Frühstück mit Nutella bekleckern. Als er im Esszimmer des Hotels ankam, sah er fast alle Teamkollegen speisen. Er setzte sich zu ihnen und grüßte sie mit einem "good morning", schließlich war ja er der einzige Deutsche am Tisch und es wäre schon komisch gewesen, hätte er sie mit einem "Guten Morgen" gegrüßt, denn außer Tankink und van Goolen, die als Niederländer die deutsche Sprache ziemlich gut beherrschten, hätte ihn niemand verstanden und mit einem einfachen "good morning" ersparte man sich viel Arbeit, denn wer will schon früh am Morgen "Bongiorno" und "goedemorgen" sagen. Gut, bei 2 Sprachen geht das ehrlich gesagt noch. Schlimmer wird es bei 5 verscheidenen Sprachen und so bleibt dieses "good morning" doch als gute Alternative.

Matze aß mehrere Nutellabrote und ein kleines Müsli.
Da die anderen alle bald fertig waren, leerte sich mit der Zeit der Tisch und Matze saß zu guter Letzt alleine da. So beeilte er sich mit dem Essen und stieg die Treppe hinauf, um seine Sachen(wie jeden Morgen) zu packen und sie hinunter in den Bus zu tragen. Da er gestern und heute nicht so viele Klamotten ausgepackt hatte, war dieses jedoch schnell erledigt und so brachte er den Koffer herunter zum Bus. Er war - wie schon beim Essen - der Letzte, doch weil sie trotzdem so gut in der Zeit waren, machte er sich keine Vorwürfe und auch die anderen waren nicht über ihn verärgert.

Matze schaltete seinen Mp3-Player an, denn das viele Italienisch, sowie das nicht verständliche Niederländisch ging ihm mit der Zeit schon tierisch auf die Nerven und so hörte er lieber englischen Rock. Keine Frage, heute war er aufgeregter als sonst, denn heute war eine Etappe, die "die ganze Tour entscheiden wird"(radsport pro).
Und so sah die Etappe auch aus, denn dieses Mal ging es weit aus steiler als noch bei den anderen Etappen zu, wenn auch der Anstieg nur wenige Kilometer lang war.
Matze holte aus seinem Rucksack die ganzen Unterlagen zur 5. Etappe der Jacob's Creek Tour Down Under und sah sich das Profil an. "Ja", dachte er sich," da können wir Hushovd besiegen."
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Matze packte die ganzen Unterlagen wieder weg, denn sie waren gerade am Start eingetroffen und die kleinen Türen des Quick Step-Busses öffneten sich. Es war wunderbares Wetter. Fast zu schön und vor allem zu warm, überlegte Matze, dem die Hitze in Australien doch schwer zu schaffen machte. Auch wenn es Mitte Januar war, stieg hier das Thermometer bis auf 40°C. Kein Wunder, schließlich ist Australien auch auf der Südhalbkugel und dort sind ja die Jahreszeiten zu den Europäischen umgekehrt.

Matze holte sein Rennrad und machte sich auf der Rolle warm. Es war noch viel Zeit bis zum Start und so ließ er es ganz langsam angehen und prägte sich noch einmal genau das Profil im Kopf ein und überlegte, ob es sinnvoll wäre heute am ersten Anstieg anzugreifen. Doch das würde ihm dann in der Mannschaftsbesprechung klar gemacht werden, die heute ausnahmsweise stattfindet. Nicht nur weil die Zeit da war, sondern auch weil es bei den anderen Etappen nicht viel zu sagen gab, weil ja sowieso ein Sprint vorrausgesagt worden war. Doch das war heute anders.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307686Beitrag Gerolsteiner
21.9.2005 - 16:09

Die Manschaftsbesprechung begann. Sie fand im Mannschaftsbus statt, da auf die Schnelle nichts besseres gefunden wurde. Matze hörte gespannt Peeters zu, der mit ihm, van Goolen und Tankink sprach, da Luca Guercilena mit Moreni, Zanini und Bramati auf Italienisch kommunizieren konnte. Peeters erklärte noch einmal alles Wichtige zur Etappe, was Matze allerdings schon im Kopf hatte. Er erteilte zudem jedem von den dreien eine Helferrolle für Moreni ein, wenn auch Matze bei schlechter Position von Moreni, oder falls sich Moreni schlecht fühlen sollte, als Kapitän einspringen durfte.
Matze war insgesamt zufrieden, denn Moreni war wirklich ein sehr guter Hügelfahrer und konnte zudem im Sprint noch einmmal glänzen.
Sie stiegen allesamt aus dem Bus und setzten sich auf ihre Rennräder und fuhren zum Start.

Wie immer fand sich ein Gesprächspartner für Matze, doch dieses Mal war es kein geringerer als Hushovd, mit dem er auf Englisch kommunizierte. Hushovd kannte Matze bereits, schließlich hatte Matze ja schon für mächtig Aufregung bei der Tour gesorgt und Hushovd gab ihm noch einige Tipps, wie er bei Sprints agieren müsste. Matze war sehr dankbar über diese Worte und fand ihn richtig nett. Doch ehe er sich versah begann die Etappe auch schon.

Das Feld legte kein hohes Tempo vor und so konnte Matze gemütlich mitrollen und ein bisschen die Aussicht genießen, wofür er in den letzten Tagen so wenig Zeit hatte. Die Sonne schien und eine unheimliche Hitze machte schnelles Fahren unmöglich. Trotzdem setzten sich bald ein paar Fahrer ab und holten sich die ersten Sprintpunkte am heutigen Tag.

Matze ließ das Rennen ruhig angehen und konzentrierte sich ausschließlich auf die letzten 30 Kilometer. Vielleicht könnte er ja heute den ersten Tagessieg einfahren und evtl. damit auch die Gesamtwertung. Das wäre ein Traum: Gleich bei der ersten Rundfahrt als Profi die Gesamtwertung zu gewinnen. Doch Matze verdrängte diesen Gedanken schnell wieder, denn aus Fehlern in der Vergangenheit hatte er gelernt und auch wenn es gut ist optimistisch zu sein, sollte man nicht fantasieren und so wechselte er den Gedanken und sang ein bisschen Green Day, wenn auch nur im Kopf, denn es würde sich nicht gut machen, wenn jemand im Feld singen würde...und nicht singen kann.

Die Ausreißer waren inzwischen nach einem 6-minütigen Vorsprung wieder fast eingeholt worden und wir befinden uns derzeit bei Kilometer 130, also kurz nach der 1. Bergwertung. Es gab in der Zwischenzeit nicht viel zu erzählen, denn Matze erlebte einen sehr ruhigen Tag - bis jetzt.

Der leichte Anstieg bei Kilometer 140 begann und Matze hatte sich mit seinen ganzen Kameraden aufgemacht um Moreni Windschatten zu geben und ihm die Fahrt zum Gipfel so leicht wie möglich zu machen. Matze hatte keine Probleme, schließlich lag der schwere Anstieg noch vor ihm und so blieb er mit Moreni im Schlepptau noch in der Mitte des Feldes. Er wollte auf keinen Fall heute den Anschluss verlieren und Moreni zum Tagessieg verhelfen.

Der steile Anstieg begann. Die ganze Quick Step Equipe ziemlich weit vorne, während das Feld sich rasend schnell fortbewegte und die ersten Fahrer(vorwiegend Ausreißer von vorher) abreißen lassen mussten.
Matze hatte sich optimal vor Moreni positioniert und konnte ihm viel Kraft ersparen. Auch wenn der Berg im Vergleich zu seinem Berg auf seiner "Heimstrecke" nichts war, spürte Matze seine Oberschenkel immer wieder, wenn er in die Pedale trat. Vielleicht deswegen, weil er schon 150 Kilometer gefahren war und zu Hause vor dem Berg nur 30 Kilometer fuhr...

Die letzten Meter bis zum Dach der Australien-Tour auf 900m. Matze war zusammen mit Tankink der Einzige der noch für Moreni fuhr, als dieser plötzlich aus Matzes Windschatten attackierte. Matze fuhr normal weiter denn er hatte für einen Angriff keine Kraft mehr und so sah und beobachtete, wie Hushovd, Davis und noch einige andere mitgingen. "Komisch,"dachte sich Matze, als er diese sah, denn beide waren für Hügel- bzw. Kletterspezialitäten nicht gerade bekannt, doch er konnte erahnen, dass sie die komplette Manschaft hochgezogen hatte. "Hoffentlich hat Moreni noch die Kraft für einen Angriff beim nächsten kleinen Anstieg um es nicht auf einen Sprint ankommen zu lassen," meinte Matze, der nun in einer 6er-Gruppe zusammen mit Jungtalent Lökvist war, die die erste Verfolgergruppe der 8er-Gruppe mit Moreni und Hushovd war.

Per Kopfhörer lauschte er Peeters, der ihn immer über die aktuelle Moreni-Position informierte. Anscheinend hatte Moreni keine Kraft mehr, denn am letzten kurzen Anstieg hatte er nicht angegriffen und so kam es nun zum Sprint, wo vermutlich wieder Hushovd die Nase vorn haben würde.

Matze überquerte den letzten Gipfel, den 40 Sekunden vor ihm noch Moreni überquert hatte und hatte eine herrliche Aussicht auf die Spitzengruppe, in der der Sprint gestartet war. Vorne war, wie zu erwarten war, Hushovd vor Dumoulin von AG2R. Doch wo war Moreni? Matze erkannte ihn an vorletzter Position. Spätestens da schrieb Matze sich alle Hoffnungen auf einen Tagessieg Morenis ab und fuhr ernüchternd weiter.
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Mit einem starken Sprint konnte er sich noch den 9. Platz am heutigen Tage erreichen und war doch sehr zufrieden mit sich. Er starrte auf die Leinwand und verfolgte noch einmal den Zielsprint der Spitzengruppe, der dort gerade in allen möglichen Perspektiven zu sehen war.
Hushovd hatte gewonnen. Zweiter wurde Dumoulin, der das haarscharfe Duell gegen Moreni gewinnen konnte. "Dritter Platz für Moreni?! Nicht schlecht!", dachte sich Matze udn machte sich auf den Weg zum Team-Bus um dort auf die anderen zu warten.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307704Beitrag Gerolsteiner
21.9.2005 - 16:37

Ein Feedback wäre jetzt ganz schön.
Letzte Etappe gibts heute Abend sicherlich noch.

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shadow
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Beitrag: # 307705Beitrag shadow
21.9.2005 - 16:44

Sehr gute Beschreibung der Etappe, es wäre gut wenn du noch ein bisschen mehr auf Matze ein gehst (mit Bildern, wie seine Muskeln brennen, er um anschluss kämpft...) sonst super! weiter so!
gruß shadow

Mein AAR: Fly Like A Bird

Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche!

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Quickstep-fan
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Beitrag: # 307711Beitrag Quickstep-fan
21.9.2005 - 16:52

Super, aber du musst nicht jedes mal schreiben, was er isst usw. Das ist eher uninteressant (für mich) und wird auf die Dauer langweilig.
Zuletzt geändert von Quickstep-fan am 21.9.2005 - 18:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307752Beitrag Gerolsteiner
21.9.2005 - 18:04

Der letzte Tag der Australien-Rundfahrt war gekommen und das Quick Step Team mit Matze war schon auf dem Weg zum Startort bzw. auch Zielort dieser Etappe, als auch der gesamten Rundfahrt, denn wir waren mal wieder in Adelaide angelangt. Dort wo die erste Etappe startete und endete.
Heute wird der Kurs der Gleiche sein, aber die Rundenzahl wurde verdopplet, sodass heute ganze 96 Kilometer gefahren werden mussten.
Das Profil:
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Matze rechnete wie eigentlich alle mit einem Massensprint und einem letzten Sieg von Hushovd, der dann das Maximum der Tour holen würde. Matze selber wurde nicht zu einem Ausreißversuch ausgewählt. Das wurde heute Zanini, der auf der Ebene und im Sprint seine absoluten Stärken hat.

Die letzte Etappe begann. Matze war ziemlich weit hinten positioniert und eigentlich war er heute nur deswegen mitgefahren, weil er seinen 10. Platz in der Gesamtwertung behalten wollte, da er wirklich keine Chance hatte sich irgendwie ins Rampenlicht zu stellen, was bei dieser Tour ja seine Absicht gewesen war, was allerdings nicht so ganz funktioniert hatte. So musste er einfach nur so mitrollen und Peeters zuhören, sowie sich mit anderen Fahrern zu unterhalten.

Wie erwartet ging nach 10km die erste Gruppe weg, in der sich auch Zanini befand. Matze kümmerte es nicht weiter. Er plauderte mit anderen Leuten über ihre Erfolge und ihre Erfahrungen im Radsport etc.
Erst 40km vor der Ziellinie bekam Matze zufällige eine Zwischenzeit mit, in der Zanini und 3 andere Fahrer mit 4'20" führten.
"Wenn die da vorne keinen Zusammenbruch erleiden, dann müsste das reichen," dachte Matze, der aber auch sofort die Auswirkungen dieser Zwischenzeit am eigenen Leib spüren musste, denn Crédit Agricole gab richtig Stoff. Kein Wunder, denn sie wollen ja mit Hushovd in die Geschichte eingehen, als das Team, in dem der Sieger aller 6 Etappen fuhr. Doch bis dahin war es für sie noch ein weiter Weg.

Matze blieb bei diesem hohen Tempo keine Zeit für kleine Schwätzchen mit anderen Fahrern und er konzentrierte sich nun wieder voll aufs Rennen und auf sein Ohr, das immer wieder neue Zwischenzeiten gesagt bekam.
Noch 20km und die Führung betrug noch 2'00". Das würde also ziemlich knapp werden! Matze war das vollkommen egal. Er hoffte zwar insgeheim, dass ein Teamkollege heute gewinnen würde, doch auch der 6. Tagessieg für Hushovd würde ihn - nach dem gestrigen Kurzgespräch mit ihm - erfreuen.
Um es auf Schwäbisch auszudrücken: "Es war ihm völlig wurscht!"

Die Ausreißer rückten immer näher und 5km vor dem Schluss hatte das Feld die Ausreißer überrollt. Jetzt kam es wieder zum Massensprint.
Matze fragte sich, wer denn nach dem Ausreißversuch von Zanini, der jetzt vermutlich keine Kraft mehr hatte, noch mitsprinten würde, doch er brauchte nicht lange zu überlegen, denn er sah Moreni ziemlich weit vorne am Hinterrad von Dumoulin. Doch wo war Hushovd? Er war völlig verschwunden. Matze zumindest konnte ihn jedenfalls nicht sehen.

Der letzte Kilometer der ersten Rundfahrt von Matzes Profikarriere und Moreni war in einer aussichtsreichen zweiten Position hinter Grishkine. Hushovd wohl ohne Chance. Da war er einfach viel zu spät nach vorne gefahren und war halt viel zu weit hinten.
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Jetzt geht es um den Tagessieg. Noch 500 Meter und Moreni hatte sich aus dem Windschatten gelöst. Er zog nun mit Grishkine gleich und...konnte vorbeiziehen. Was für ein Mordsantritt!
Tagessieg für Moreni!
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Matze war sehr froh über den Tagessieg von seinem Kollegen, dem es allein schon wegen seinem Pech gestern absolut zu gönnen war.
Matze fuhr nun die letzten Meter der Tour und rollte dann erleichtert über die Ziellinie. "Puh...Geschafft!", sagte er sich und war doch relativ zufrieden mit seiner Leistung.
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Er stieg vom Rad und ging zu Moreni, den er gerade so in der Menge erkennen konnte und umarmte ihn. Moreni war pberglücklich und ließ sich feiern. Eins stand da schon fest: Es gab eine große Party heute Nacht, denn es war nicht nur der Tagessieg, sondern auch der 2. Platz von Moreni im Gesamtklassement zu feiern. Matze wurde zusammen mit 5 anderen Fahrern(die Fahrer mit denen er gestern in einer Gruppe ins Ziel kam) 10. und als er 2 Tage später nach Hause kam, wurde er von seinen Freunden gefeiert. Gut so!

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Beitrag: # 307797Beitrag Gerolsteiner
21.9.2005 - 20:58

25.02.05
Matzes Ankunft war für ihn sehr schön, denn seine Freunde waren alle sehr froh ihn wiederzusehen und feierten ihn, weil er 10. geworden war. Er war glücklich darüber, keine Freunde zu haben, die neidisch auf ihn waren, sondern sich mit ihm freuten.

Nun lag Matze auf seinem Bett und las die gestrige Ausgabe des radsport pro-magazins, das immer Montags und Donnerstags erschien. Er sah sich das Titelblatt genauer an.
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Interessiert(v.a. natürlich am Australientour Artikel) blätterte er um.

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Beitrag: # 308665Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 11:01

KOMMENTAR: Ich werde vermutlich den AAR in der Ich-Perspektive weiterführen, da ich gedacht habe, dass ich den Anfang in der 3. Person Singular mache um ein bisschen über den Mensch Matze Kästner zu berichten, und jetzt in der Ich-Perspektive.
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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 308669Beitrag Al3enkiller *Ulle*
25.9.2005 - 11:08

Also ich find den AAR echt super, auch wenn ich ihn noch nicht ganz gelesen habe.
mfg Al3enkiller

FCB forever!

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Beitrag: # 308673Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 12:00

@Alpenkiller: Danke
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Beitrag: # 308679Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 12:49

26.01.05
Ich bin immer noch ein bisschen müde vom Flug, aber umso besser habe ich heute geschlafen. Peeters hat mich heute angerufen und mir mitgeteilt, dass ich vorerst nicht mehr bei Rundfahrten und sonstigen Rennen berücksichtigt werde, da ich mich noch auf meine Fähigkeiten konzentrieren soll und noch nicht volle Kanne in den Rennalltag eingreifen dürfte. Eine harte Entscheidung für mich, da ich doch schon sehr gerne wieder ein Rennen fahren will. Allerdings hat Peeters auch ein bisschen angedeutet, dass ich vielleicht im August bei der Deutschlandtour starten darf, was natürlich die ganze Aufregung um meine Nicht-Berücksichtigung in den nächsten Wochen sofort verschwinden ließ. Ich bei der Deutschlandtour, die mit hoher Sicherheit auch noch 21 Etappen beinhalten wird?! Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich sprang an die Decke und beendete das Gespräch. Sofort schwang ich mich auf mein Rennrad und trainierte wie besessen. Das Ergebnis meiner Anstrengung war ein Krampf im rechten Oberschenkel. Na super, sagte ich mir, das habe ich nun davon! Morgen werde ich zum Arzt gehen und das genauer untersuchen lassen. Ich hoffe, dass es nichts Ernsthaftes ist!

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shadow
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Beitrag: # 308682Beitrag shadow
25.9.2005 - 13:12

Schön das es weiter geht! Der neue Schreibstil ist auch toll, die idee mit den magazinen und der D-GT ist auch super!! Weiter so!
gruß shadow

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Beitrag: # 308695Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 13:56

27.01.05
Ich war heute beim Arzt, der mir nach 45 Minuten Wartezeit, mitteilte, dass der Krampf nichts Ernsthaftes ist und ich in 2 Tagen wieder voll trainieren kann. Erfreut ging ich nach Hause, wo ich gerade meine Zeit mit dem Computer verbringe. Derzeit sieht übrigens alles nach einer Deutschlandtour mit 21 Etappen aus. Vielen Dank, Fadrag, Marcel und Team! Falls ich wirklich im August hier in Deutschland starten darf, dann will ich allen beweisen, was in mir steckt! Naja, jetzt muss ich erstmal wieder bei Null anfangen.

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Beitrag: # 308748Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 18:06

30.01.05
Ich kann endlich wieder Radfahren! Und das habe ich natürlich sofort ausgenutzt und habe eine große Runde gedreht, und ich muss sagen, dass es wieder super läuft...bzw. fährt. Ich habe zwar durch die 2 Tage Zwangspause einiges an Fitness verloren und bei manchen Anstiegen habe ich schon ein wenig gepumpt, allerdings werde ich mein Ziel voll und ganz auf meine Fähigkeiten und nicht meine Fitness legen.
Die letzten 2 Tage waren echt ätzend, da zu Hause rumlungern absolut kein Spaß macht, wo man doch im Internet liest, wie toll das Wetter in Malaysia ist, wo die Tour de Langkawi stattfindet. Derzeit führt Luis Leon Sanchez Gil, der die Etappe mit einer Bergankunft vorgestern gewinnen konnte.
Wie sehne ich mich doch nach der Deutschlandtour! Ich kann es jetzt schon kaum erwarten im eigenen Land zu fahren. Morgen wird im radsport pro Magazin stehen, ob die D-Tour nun eine Grand Tour wird, was ich natürlich hoffe, aber Hauptsache ich darf überhaupt mitfahren. Naja, gespannt bin ich trotzdem!!
Bis dahin werde ich wohl noch kräftig in die Pedale treten müssen...

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Fataler_Fehler
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Beitrag: # 308772Beitrag Fataler_Fehler
25.9.2005 - 19:15

Gefällt mir wirklich gut dein AAR! Weiter so!
All's well that ends well! William Shakespeare

lbanMayo
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Beitrag: # 308796Beitrag lbanMayo
25.9.2005 - 20:08

Quickstep-fan hat geschrieben:Super, aber du musst nicht jedes mal schreiben, was er isst usw. Das ist eher uninteressant (für mich) und wird auf die Dauer langweilig.
Ich finde so Sachen klasse... solange er nich jeden tag 3 nutella brote isst und es immer dasselbe ist.... wirklich toller AAR bisher mach weiter so!
Andreas.... du Heulsuse ... brauchsten Taschentuch? :D

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 308804Beitrag Gerolsteiner
25.9.2005 - 20:32

31.01.05
Schon früh stand ich auf, da ich es kaum erwarten konnte, die Entscheidung der UCI wegen der Deutschland Tour mitzubekommen. So kombinierte ich Arbeit mit Vergnügen und fuhr zum Bäcker, um noch ein paar Brötchen(bzw. "Weckle") zu kaufen und eben auch noch das Magazin. Ich durchsuchte sämtliche Zeitschriftregale in einem neuen Geschwindigkeitsrekord und plötzlich stach eine Überschrift aus all den Zeitschriften heraus. Eine Überschrift, die ich mir in den letzten 24 Stunden zigtausend Mal gewünscht hatte.
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Ich kaufte hocherfreut die "radsport pro" Zeitschrift, sowie einige Brötchen und Croissants und fuhr nach Hause.
Glücklicherweise war meine Mutter am Tisch decken und so hatte ich genügend Zeit umzublättern und die Artikel zu lesen...

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 308885Beitrag Gerolsteiner
26.9.2005 - 14:52

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