Das Verzogene Talent

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Jojo
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Das Verzogene Talent

Beitrag: # 343620Beitrag Jojo
15.4.2006 - 19:43

Hier entsteht mein erster AAR. Ich möchte vorweg nehmen, dass ich nur die Rennen selber spielen werde, an denen der Hauptcharakter selber teilnimmt und ich habe bewusst seine Saisonhöhepunkte so gewählt, dass ihr, sollte ich die Saison vor dem Erscheinen des neuen PCM nicht vollenden, immerhin einige Rennen miterleben könnt.

Ich spiele mit der Savoluca DB 2006 v.1 mit einigen Änderungen. Das Team verrate ich noch nicht, es wird allerdings sehr schnell klar sein. Ein weiterer Hinweis: nach erstmaliger Namensnennung von Personen, werde ich nur noch den Nachnamen schreiben; außer bei den Personen die dem Hauptcharakter in irgendeiner Weise nahe stehen. Zu diesen Person können und werden im Verlauf der Geschichte neue hinzukommen, auch Personen die zuvor nur mit Nachnamen genannt wurden.

Die Geschichte ist Fiktiv und damit frei erfunden!

Über Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlage würde ich mich sehr freuen (am meisten über Lob)!!!

Ach ja, bevor ich es vergesse, der Name des AAR wird noch geändert; wenn mir was Besseres einfällt…
Zuletzt geändert von Jojo am 16.4.2006 - 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

Jojo
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Beitrag: # 343621Beitrag Jojo
15.4.2006 - 19:43

Ende Oktober in einem Restaurant in Berlin:

Holger Satchek saß alleine an seinem Tisch. Er freute sich auf das Wiedersehen mit seinem alten Kumpel und hoffte das Gesprächsthema auf seinen Schützling lenken zu können. Der Junge war genial, Deutschlands größte Nachwuchshoffnung seit Jan Ullrich. Wahrscheinlich sogar talentierter, doch auch er hatte seine Eigenheiten. Tobias Maska, 17 Jahre jung, doch schon so selbstverliebt wie kaum ein zweiter.

Vor einigen Stunden hatte Holger wieder einmal die beiden Seiten des Jungen zu sehen bekommen, bei einer 4-Tägigen Rundfahrt durch das Baskenland, ein U19 Rennen. Tobias dominierte und rang seine Gegner zu Boden. Er demonstrierte seine Übermacht bei den jüngeren Jahrgängen. Schon mit 14 gewann Tobias sein erstes U17 Rennen und es sollten unzählige folgen. Jedermann der Tobias auf dem Rad sah, ob Szenekenner oder Neuling, erkannte sofort, dass er fürs Radfahren bestimmt war. Doch sobald er von eben diesem abstieg wandten sich viele Menschen von ihm ab. Nicht das er schrecklich aussehe, eher das Gegensätzliche war der Fall. Nein, es war die Art und Weise wie er mit seinen Mitmenschen umging, als existierten sie nur um ihn zu seinem großen Traum zu verhelfen: der Toursieg. Er zeigte keinen Respekt gegenüber seinen Teamkollegen, er war bei Niederlagen allerdings auch nicht böse auf sie. Es gab sie in seinem Team nicht, Kollegen kannte er nicht. Alle Teilnehmer waren seine Gegner die er bezwingen musste.

Einige Stunden zuvor irgendwo im Baskenland:

Der letzte Anstieg des Tages war 12 Km lang und hatte einige Stellen mit horrenden Steigungsprozenten. Nach den vorher gegangen Tagen war es eine Qual, sogar Holger hatte Mitleid mit den Fahrern und das hatte der ehemalige DDR-Jugendtrainer selten. Man sah auch bei Tobias die Qual im Gesicht, doch 5 Kilometer vor dem Ziel wich sie von dannen. Er trat an. Schon riss eine Lücke zwischen ihn und den 7 letzten Mitstreitern. Tobias blickte kurz zurück, er genoss es die leidenden Gesichter der anderen zu sehen. Schon war er davon. Er flog die Steigung hoch, erfreute sich noch einmal an der schönen spanischen Sonne welche er in seiner deutschen Heimat missen wird, und fuhr einfach dem Horizont entgegen. Die letzten hundert Meter zeigte er seine bevorzugte Siegerpose: er breitete seine Arme aus, die Handflächen nach oben, die Ellenbogen an den Körper gedrückt, beugte seinen Kopf ein wenig zur Seite, grinste hämisch und zuckte mit den Schultern um zu sagen: was kann ich dafür das ich der Beste bin.

Wieder in Berlin:

Holger blickte zu dem Restaurantseingang. Da war er, sein alter Weggefährte. Welch Siege er doch mit seinem ehemaligen Zögling feiern konnte. Er war es, der sein Gegenüber zu dem damaligen Team Telekom gebracht hat. Den Vertrag hatte er für ihn ausgehandelt und in den Anfangsjahren noch selber das Training übernommen. Jetzt war Erik Zabel ein gestandener Radprofi, ein Held für viele Radsportfans weltweit. Sie begrüßten sich herzlich und plauderten ein bisschen. Holger war positiv von Zabels Wechsel zu Milram überrascht. Als der Abend sich seinem Ende näherte musste Holger anfangen von Tobias zu reden. Als er das tat, lachte Erik Zabel: “Genau nach dem Jungen wollte ich dich fragen“, brachte Zabel hervor, „die Leute von Milram wolle ihn unbedingt! Er soll ja für sein Alter bereits ein prächtiger Allrounder sein.“ Das war eine Untertreibung: für sein Alter war Tobias ein genialer Allrounder, er siegt im Flachen, bei Hügeln, in den Bergen und auch Kopfsteinpflaster bereiten ihm keine Schwierigkeiten. Fahrtechnisch konnte man ihm keinen Vorwurf machen. „Das Einzige wovor ich euch warnen muss: er ist, nun, ich möchte es mal so ausdrücken, er ist eher ein etwas schwieriger Typ…“, musste Holger dann doch gestehen. „Genau deshalb sollst du ihn weiterhin betreuen, allerdings nach unserem Trainingsplan.“ Es war leicht zu erkennen, dass Zabel nach seiner Karriere einer der Teamchefs von Milram werden würde. Wahrscheinlich wird er jetzt schon zu vielen Entscheidungen hinzugezogen. Das könnte Tobias Zukunft um einiges erleichtern…
Zuletzt geändert von Jojo am 16.4.2006 - 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

Jojo
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Beitrag: # 343747Beitrag Jojo
16.4.2006 - 13:09

Ein kleines Restaurant in Bremen:

Holger hoffte, dass die Verhandlungen noch einige Tage dauern würden, denn Milram übernahm die Restaurantrechnungen. Sie mussten Tobias unbedingt wollen. Taten sie auch, doch die Verhandlungen liefen dann doch eher schnell, da Holger nicht wirklich in einer guten Verhandlungsposition war: Milram wusste das kein Pro-Tour Team Tobias verpflichten wollte, ehe er sich nicht bei einer kleineren Mannschaft als Teamfähig erwies. Holger sah sich gezwungen, viele kleine Versprechungen zu akzeptieren. Sollte sich Tobias als stark genug erweisen, wird er wohl in einigen kleineren Rennen den Anfahrer führ Zabel spielen dürfen. Es kommt darauf an wie er sich da schlägt um zu sehen ob er die Ehre haben würde in Petacchis Zug teilhaben zu dürfen. Diese Versprechungen werden Tobias nicht gefallen, allerdings darf er vielleicht bei einigen Rennen selbst einmal angreifen. Eines ist aber sicher und wird Tobias freuen: er darf wohl mit zu den Kopfsteinpflaster-Klassikern um Erik zum Sieg zu helfen. Da Zabel schon immer ein Vorbild für Tobias war wird es ihn besonders freuen.


Etwas früher im Berliner Umland:

Tobias war froh bald Zuhause angekommen zu sein. Die Trainingsausfahrten in Berlin und Umgebung sind doch relativ eintönig. Sollte der Deal mit Milram klappen wird Tobias wohl in die Schweiz ziehen. Oder nach Nord-Italien, um zumindest die Möglichkeit zu haben in den Bergen zu trainieren. Er wundert sich wie die jungen Fahrer im Team wohl sein werden. Zu keinem Zeitpunkt hatte Tobias die Angst nicht in das Team aufgenommen zu werden. Er wunderte sich eher das es das bisher einzige Pro-Tour Team war das ihm ein Angebot gemacht hat. Er hätte noch zu Lamonta gehen können, aber das war nicht wirklich was er wollte. Wiesenhof wäre vielleicht noch eine Überlegung wert, ansonsten eine der Pro-Tour Mannschaften. Angeblich suchte AG2R noch einen Jungspund um Mancebo bei einer Rundfahrt zu helfen. Das damit ein etwas erfahrener Fahrer, um die 25 Jahre alt, gemeint war, kam Tobias nicht in den Sinn. Für ihn war er immer noch das Beste was einem Rennstall passieren kann. Der einzige Grund der ihm in den Sinn kam war, dass die etablierten Fahrer Angst vor ihm hatten, um nicht das gleiche zu erleben wie Simoni, der erst von Cunego distanziert und dann ersetzt wurde. „T-Mobile wird mich missen…“ murmelte er vor sich hin, kurz bevor er vor dem Gartentor seines Elternhauses ankam.
Zuletzt geändert von Jojo am 16.4.2006 - 16:31, insgesamt 1-mal geändert.

Jojo
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Beitrag: # 343772Beitrag Jojo
16.4.2006 - 16:22

Auf dem Weg in die Schweiz

Wow! Ein Profivertrag, davon träumt jeder Nachwuchsfahrer, nur für Tobias war es selbstverständlich. Holger hatte Angst, dass „sein“ Talent es sich durch seine Haltung versauen würde. In dem neu geformten Team Milram legte man sehr viel Wert auf Teamarbeit, es gab nur zwei herausragende Fahrer die sich ihre Extravaganzen leisten können: Zabel und Petacchi. Nur von Petacchi kann man aber diese erwarten. Der Saisonauftakt für Zabel wird zeitgleich auch der für Tobias sein, die Katar-Rundfahrt. Es wäre ein Sprinterparadies, gäbe es die erdrückende Hitze nicht. Aber darum brauchte sich Holger im Moment nicht zu kümmern. Er war erst einmal erleichtert, Tobias Eltern von dem Umzug überzeugt haben zu können. Tobias würde in einem kleinen Bergdorf in der Schweiz ein Apartment beziehen und Holger wird ein paar Kilometer weiter auf dem von ihm bereits vor Jahren gekauften Bauernhof wohnen. In der DDR wurde er oft verhöhnt aufgrund seines Wunsches einmal einen Bauernhof in der Schweiz zu besitzen. Als Jugendtrainer hatte man nicht gerade sehr viel verdient, nun gut, tut man heute auch nicht. Aber als Berater und Wegbegleiter von Erik Zabel wurden ihm viele Türen geöffnet und er hat sein Gespür für Talente zu seinem Vorteil genutzt. Über Jahre hinweg war er einer der erfolgreichsten Fahrervermittler und –berater. Da hat sich schon so einiges an Geld angehäuft, welches er in den Bauernhof investieren konnte. Trotz anderweitiger öffentlicher Wahrnehmung war er es, der Jan Ullrich zu Bianchi gelotst hat und dann auch wieder zu T-Mobile. Seit dem war nicht nur Rudy Pevenage sondern auch er, Holger Satchek, eine Persona non Grata bei der Teamleitung. Das störte ihn eher weniger, war doch mit Gilberto Simoni noch ein Superstar von ihm vertreten worden. Sollte es mit Milram nicht hinhauen, könnte man ja mal über einen Wechsel zu Saunier Duval nachdenken. Wenn Holger Satchek jemanden einen Vertrag besorgen wollte, dann tat er es auch.

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pille24
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Beitrag: # 343806Beitrag pille24
16.4.2006 - 17:38

top, mach weiter

Jojo
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Beitrag: # 343970Beitrag Jojo
17.4.2006 - 9:33

Den Dezember lang trainierte Tobias in den Bergen um früh in Form zukommen. Er wollte seine neue Teamleitung mit seinem ganzen können beeindrucken. Es machte ihn etwas nervös, dass gerade sein Führsprecher Erik Zabel nicht mit in das Trainingslager kommen wird. Dafür freut er sich darauf die anderen kennen zu lernen, insbesondere den großen Alessandro Petacchi. Vielleicht könnte er ihm in Trainingssprints Paroli bieten. Da blickte er den Hügel hoch und sah Holgers Wagen, er stieg aus dem Sattel und lies seinen gefürchteten Antritt folgen. Wenig später war er am Wagen angekommen und begrüßte seinen Mentor. Holger würde leider nicht mit in das Trainingslager fahren, dafür aber in Katar das Team leiten. Tobias war etwas geschockt, er hatte noch mit niemanden aus dem Team oder aus der Teamführung gesprochen, außer Erik Zabel. Die Vorfreude auf das Trainingslager begann zu erlischen, doch der Gedanke daran Petacchi im Sprint zu besiegen ließ ihn nicht los und fesselte ihn den ganzen Abend.

Während dessen vor dem Büro von Gianluigi Stanga (Teamchef von Milram)

Erik Zabel trat aus dem Büro heraus. Er war froh diese Schelte überlebt zu haben. Stanga war nicht gerade erfreut über den Alleingang seines zukünftigen Partners bei der Verpflichtung von Tobias Maska. Zabel konnte den Ärger nachvollziehen aber nicht komplett verstehen. Wer in den Vertrag schaut bemerkt sofort, dass Maska einige Abstriche in punkto Gehalt, sogar gegenüber anderen Neo-Profis, machen musste und sehr leicht kündbar war. Sollte er sich also als ein Flop herausstellen, dann könnte man ihn einfach feuern. Das war es wahrscheinlich auch nicht was Stanga aufregte. Zabel wusste, dass der Italiener lieber weiterhin alleine als Teammanager fungieren würde, doch wurde ihm klar mitgeteilt, dass Milram nach Zabels Rücktritt einen zweiten Teamchef deutscher Herkunft installieren wird; und zwar Erik Zabel. Unglücklicherweise ist Tobias Maska durch dieses Machtspielchen zwischen die Fronten geraten und steht unter höherem Druck als es ihm bewusst ist. Zabel wusste nicht wie lange Tobias ohne Erfolge im Team bleiben würde…

Jojo
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Beitrag: # 344154Beitrag Jojo
17.4.2006 - 20:47

Die Vorbereitung sollte eigentlich in Australien stattfinden, doch Petacchi hatte sich gegen einen Start bei der Tour Down Under entschieden und so folgte ein Trainingslager in Italien. Der Neue wurde mit viel Argwohn begrüßt, die anderen Neo-Profis wussten, dass er nur wegen Erik Zabel im Team ist. Nur die deutschen Fahrer waren nett zu Tobias. Der Fahrer mit dem er sich am besten verstand war Dennis Haueiser, ein sympathischer deutscher Fahrer, der für das ehemalige Team Wiesenhof und das RSH Team fuhr und zeitgleich bei diesem Trainingslager mit Tobias im Zimmer weilte. Tobias konnte im Training einige Akzente setzten, doch die Stimmung im Team war sehr gereizt. Der Teammanager, Tobias war er zuvor unbekannt gewesen, wobei sich Tobias für einen Aktiven doch eher schlecht als recht im Radsport auskennt, tat sein Bestes dazu die Stimmung anzuheizen. Es bildeten sich schnell Grüppchen, hauptsächlich in Deutsche und Italiener geteilt. Nur Petacchi war relativ freundlich zu dem am spätesten bekannt gegebenen Mitglied. Später stellte sich heraus, dass es Petacchi egal war wer in seinem Zug fährt, solange es funktioniert und Petacchi gewinnt. „Die soviel beschworene Harmonie im Zug gibt es nicht, manchmal ist es gut, wenn die Fahrer sich nicht verstehen, dann Fahren sie schneller um zu beweisen wie toll sie sind,“ verriet Petacchi Tobias bei einer der etwas ruhigeren Ausfahrten. Das Trainingslager verlief aber insgesamt Ereignislos, die Stimmung war gereizt, aber noch zu einem erträglichen und sportlich vielleicht fördernden Maß, zuviel Harmonie hilft einem auch nicht weiter. Tobias hatte zu keiner Zeit Probleme das angeschlagene Tempo mitzugehen und freute sich schon auf seinen ersten Profisaisonauftakt in Katar.

Am Abend vor der Abreise kam Stanga in Tobias und Dennis Zimmer und schickte Dennis hinaus. Er unterhielt sich eine knappe halbe Stunde mit Tobias, lobte ihn viel für seinen Trainingsfleiß, kritisierte ihn in einigen fahrtechnischen Belangen und versuchte, den nicht ausgesprochenen Konflikt zwischen ihnen beiden zu lösen. Doch am Ende des Gesprächs stellte Stanga klar was er von Tobias verlangte: Siege. Aber nicht etwa von Tobias selber, sondern von Petacchi und Zabel. Bei der Katar Rundfahrt wird Tobias das erste Mal in einem Rennen an einem Zugaufbau beteiligt sein, im Februar soll dies dann perfekt funktionieren. „Erik hat mir gesagt in dir einen Allrounder zu haben; ich erwarte in dir deshalb einen spitzen Anfahrer bei Tirreno - Adriatico, Mailand - San Remo und bei den drei Kopfsteinpflaster Rennen im Pro Tour Kalender, hier insbesondere Paris – Roubaix.“ Als Stanga das Zimmer verließ kam Dennis wieder zurück: „Oh Mann, ich hab von draußen gehört was von dir alles verlangt wird. Ich soll bloß ackern und mich verbessern.“ Tobias guckte ihn an und grinste: „Geil! Ich werde mindestens fünf Pro Tour Rennen fahren!“

Jojo
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Beitrag: # 344157Beitrag Jojo
17.4.2006 - 20:51

Morgen sollte der erste Rennbericht folgen, wenn nichts schief geht... Ich muss nur noch ein wenig an meinen Screenshots feilen und hoffe, dass ihr die anfänglich niedrige Qualität verzeiht, sie wird sich (hoffentlich) im Verlauf der Story steigern.

Jojo
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Beitrag: # 344466Beitrag Jojo
18.4.2006 - 21:02

Als sie in Katar ankamen, brannte ihnen die Sonne ins Gesicht. Eine unglaubliche Hitze erwartete Erik Zabel, Tobias Maska und ihre Mitstreiter: Marten den Bakker, Andriy Grivko, Daniel Musiol, Enrico Poitschke, Sebastian Siedler und Tobias erneuter Zimmerpartner Dennis Haueisen. Diese acht sollten den ersten Saisonerfolg für das Team Milram einfahren. Holger Satchek begeleitet das Team und soll vom Mannschaftswagen aus das Team zum Erfolg führen. Vom Papier her wäre es für das Team möglich alle Etappen zu gewinnen und den Gesamtsieg davon zutragen, ohne das es jemand überraschen würde. Doch gleich am ersten Tag gab es die ersten Probleme für die Fahrer. Bei erdrückenden 55˚ Celsius sah man kein Lächeln unter den Fahrern. Tobias fluchte gemeinsam mit Dennis über den Wettergott, welcher es sich wohl zum Spaß gemacht hat alle, 108 Teilnehmer noch schwerer zu belasten. Die komplette Rundfahrt war zwar Flach, eine treffendere Beschreibung gibt es nicht, aber der Sand, der Wind und die Hitze verwandelten eine doch so einfache Rundfahrt in eine Qual. Dennis verging die Stimmung total, als die ersten Fahrer attackierten und ihm befohlen wurde mitzugehen. Insgesamt 10 Fahrer griffen an und Zabel sagte grinsend zu Tobias: „ Ich hoffe, dass die durchkommen, dann müssen wir nicht sprinten…“ und zwinkerte ihm zu bevor Tobias ihn aus dem Wind nehmen sollte. Zabels Wunsch wurde anscheinend erhört, denn kein Team war so wirklich daran interessiert daran, die Fluchtgruppe wieder einzufangen. Doch CSC erhöhte langsam das Tempo. Das Team Milram bekam die Anweisung vom Chef keine Tempoarbeit zu leisten, morgen ist auch noch ein Tag.

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Dem Ziel immer näher kommend, wurde es deutlicher, dass die Ausreißergruppe einige Zeit dem Hauptfeld gegenüber gut machen würde. Deshalb gab Zabel Tobias die Anweisung, bei einem Hauptfeldsprint mitzugehen und zu zeigen was er drauf hat. Tobias hörte das gern, doch wäre es ihm lieber wenn er um Platz 1 und nicht Platz 11 kämpfen würde.

Der Sprint der Ausreißergruppe begann, doch Dennis hatte Probleme voll mitzugehen, er gab alles, seine Beine zwickten, das Tempo der Gruppe war hoch gewesen. Er hing sich an das Hinterrad von Nicola Jalabert, doch dieser zog davon und schloss immer weiter zu Franck Revier auf. Dennis kämpfte sich zurück an das Hinterrad von Jalabert und gab alles. Die letzten Meter, die Zuschauer flogen an einem vorbei, Dennis bekam den Tunnelblick, er gab alles… Doch es reicht nicht, Jalabert und Revier waren zu stark, dritter, auch eine gute Platzierung. „Guter vierter Platz Dennis!“ hörte er Holger über Funk sagen. Vierter? Unbemerkt von den anderen hatte sich im Sprint William Bonnet an der linken Straßenseite an Dennis vorbeigemogelt. Das war eine bittere Enttäuschung für Dennis, jetzt wollte er nur noch in den Schatten.

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Dennis wurde sich seiner Niederlage langsam so richtig bewusst, da startete der Sprint des Hauptfeldes. Zabel lehnte sich zurück während Tobias sich, im Stile Bonnets an der linken Straßenseite dem Ziel näherte. Er merkte das einige Fahrer an seinem Hinterrad hingen doch schüttelte er diese durch ein geschicktes ausweichen in die Mitte der Straße ab. Erik Zabel war schockiert: dieser Antritt, der Speed, diese Leichtigkeit mit welcher Tobias die anderen Fahrer abschüttelte, all dies erinnerte ihn an einen erfahrenen Topsprinter, doch dieser Junge war 17! Ein unglaublicher Sprintsieg im Hauptfeld des noch nicht mal Volljährigen Berliners. 5’45 war der Rückstand des Hauptfeldes, durch die Zeitbonifikation liegen alle dieser Fahrer mit 6’05 zurück.
Zuletzt geändert von Jojo am 19.4.2006 - 13:41, insgesamt 4-mal geändert.

Jojo
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Beitrag: # 344468Beitrag Jojo
18.4.2006 - 21:22

Holger wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Dennis war so knapp im Kampf um den dritten Platz geschlagen worden, doch hat das Auftreten von Tobias im Mut, Hoffnung und Freude bereitet. Zabel war auch sehr zufrieden mit dem Jungen, doch dieser wirkte etwas deprimiert. Bei genauerem nachfragen erklärte er sich so: „ …von einem 11 Platz kann ich mir überhaupt nichts kaufen, keiner von uns hat gewonnen und wir haben keinen Zug gemacht, also hat uns die Etappe nichts eingebracht, außer, dass der arme Andriy (Grivko) einen Sonnenbrand hat…“ so konnte man es natürlich auch sehen. Der Anruf von Stanga lies nicht lange auf sich warten. Er beschwerte sich über das schlechte Abschneiden und verlangt einen Etappensieg auf der zweiten Etappe. Leichter gesagt als getan…

Browny
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Beitrag: # 344471Beitrag Browny
18.4.2006 - 21:34

immer noch sehr schön, vorallem das Tempo ist super...

finde auch die Story schön, weil sie sehr eigen ist und nicht aufgebaut wie viele andere.

Fazit: TOP, weiter so

Jojo
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Beitrag: # 344636Beitrag Jojo
19.4.2006 - 14:49

@ Pille und Browny, Danke für das Lob!!!


59˚ Celsius im Schatten! Aber wo war der Schatten? Auf dieser öden Route gab es nichts abgesehen von Sand, Sand und noch mehr Sand. Bis zum Finale fuhren alle Milram Fahrer mit Sonnenbrille um keinen Sand in die Augen zu bekommen, doch gebracht hat es nicht viel.

Es gab wieder eine Ausreißergruppe und erneut sollte ein Milram Fahrer mitgehen. Diesmal war es Grivko, doch man merkte, dass es ihm nicht sonderlich gut ging, der Sonnenbrand half ihm auch nicht sonderlich weiter. Der arme Ukrainer hatte wohl die meisten Probleme mit der Hitze. Dennoch machte er seinen Job gut und blieb bis zum Schluss in der 9-Köpfigen Gruppe. Wieder einmal war es den Teams im Hauptfeld egal das es eine Gruppe gab, nur Milram und Phonak machten ein wenig Tempo um zu verhindern das die Gruppe mit mehr Abstand ins Ziel kommt als die gestrige. Heute wollten sie einen Zug aufbauen, Tobias vorne dahinter Zabel und dann der etwas frischere Sebastian Siedler. Zabel und Siedler zählten als die Top-Favoriten auf den Sieg und mit Tobias als Anfahrer sollte alles gut gehen. Kurz vor dem Ziel konnte Rene Weissinger der Spitzengruppe nicht mehr folgen und fiel zurück, insgesamt verlor er 1’18 auf die Gruppe. Als sich der Sprint der Gruppe anbahnte wusste Holger schon das es wieder nichts mit einem Sieg wird, Grivko hatte Probleme an der Gruppe dran zubleiben wurde aber immerhin noch mit der gleichen Zeit gewertet. Sieger wurde Kasper Klostergard vom Team CSC.

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Als der Sprint des Hauptfeldes begann wurde es interessant für das Milram Team. Der erste Zug des neuen Teams wurde aufgebaut. Tobias legt ein Höllentempo vor, Zabel hängt an seinem Hinterrad, alles fliegt nur an Tobias vorbei, die Sandkörner schneiden ihn in sein Gesicht, er hat Schmerzen und will einfach nur das dieses Rennen aufhört.

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Er geht zur Seite um Zabel und Siedler nach vorne zulassen, Zabel ist im Wind, ackert kämpft und… es reicht nicht Tobias ist enttäuscht, Zabel wird nur 5er im Hauptfeld, Siedler 7er und er selber 8er. 4’54 Abstand auf die Ausreißer. Als er langsam im Ziel ausrollt kam Zabel auf ihn zu: „Was war denn das!?! Hast du sie nicht mehr alle! Du hast mich viel zu früh in den Wind gelassen, super gemacht, Sebastian bekam gar nicht die Chance vorne rein zufahren, da waren wir schon im Wind. Du hast es echt verbockt.“ Tobias blickt Zabel hinterher und kann es nicht fassen. Was hat er denn Falsch gemacht, er hat sich an alle Absprachen aus dem Training gehalten. Seine Meinung über Zabel begann sich zu ändern. Nur weil Zabel zu alt ist soll er seinen Frust nicht an Tobias auslassen, dachte er vor sich hin als Holger ich ihn in den Arm nahm und fragte: „Bei euren Trainingszügen, wie viele wart ihr da immer?“ Tobias guckt ihn verdutzt an und antwortet etwas genervt: „Na vier, wie heut…“ Er verstummte als ihm bewusst geworden war das er, Tobias Maska, schuld an einer Niederlage war…

Jojo
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Beitrag: # 344972Beitrag Jojo
20.4.2006 - 15:13

Der Wettergott hatte sie wieder gern. Es war bewölkt, aber dennoch 31˚ Celsius, welche bei Fahrtwind sehr erträglich waren. Die heutige Aufgabe war klar, Massensprint. Gleich zu beginn der Etappe organisierten sich die Milram – Fahrer, abgesehen von den drei „Zugfahrern“ Zabel, Siedler und Tobias, an der Spitze des Feldes.

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Die vorherigen Etappenausgänge machten den Individualisten unter den Fahrern Mut und deshalb wurde auch heute wieder fleißig angegriffen. Als bereits drei Gruppen von insgesamt acht Fahrern vor dem Hauptfeld flüchteten wurde Holger nervös. Eine größere Gruppe von Fahrern schoss plötzlich aus dem Feld heraus und Holger reagierte sofort und schickte mit Enrico Poitschke endlich jemanden mit in eine Gruppe, der den Sprint auch gewinnen konnte. Das Team Milram sollte aber weiterhin Tempoarbeit leisten um alles in Ruhe zu kontrollieren. Etwa 20 Kilometer vor der ersten Sprintwertung schlossen sich die Ausreißergruppen zusammen und von jetzt an trotzten die 13 Fahrer gemeinsam dem Feld. T-Mobile und Davitamon – Lotto halfen jetzt ein wenig bei der Nachführarbeit, doch fühlten sich Tobias Teamgefährten eher in ihrem Rhythmus gestört. Als es zu dem ersten Zwischensprint kam, fiel Poitschke auf, dass Konecny von Wiesenhof und Hinault von Credit Agricole nur hinten an der Gruppe hingen. Hinault wollte sicherlich nicht das Gelbe Trikot seines Teamkollegen Bonnet gefährden, der aufgrund der Zwischensprints auf der ersten Etappe das Trikot trägt. Konecnys Teamleitung hoffte wohl auf einen Massensprint, bei welchem ihr Kapitän Gerald Ciolek um den Sieg kämpfen sollte. Poitschke zeigte sich unbeeindruckt von den kläglichen Versuchen seiner Mitstreiter ihm im Sprint zufolgen und holte sich die Punkte und den Zeitbonus.

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100 Kilometer vor dem Ziel half jetzt Credit Agricole bei der Verfolgung, da T-Mobile und Davitamon – Lotto sich wieder zurückgezogen hatten. 20 Kilometer weiter erhöhte das Feld sein Tempo und Poitschke sollte sich auch nur noch an die anderen der Gruppe ranhängen. Hinault lächelte ihm zu und zeigte ihm damit wie angenehm es war im Windschatten von einer 10-köpfigen Gruppe zu fahren; es war fast wie im Feld. Als der zweite Zwischensprint sich näherte und der Abstand bei immer noch ungefähr 6 Minuten lag und nur noch 47 Kilometer zu absolvieren waren, gab Holger die Idee des Massensprints auf und zog seine Fahrer zurück. Poitschke dominierte auch den zweiten Zwischensprint und war jetzt der absolute Favorit wenn es um den Etappensieg ging. Die Gruppe wusste dies und versuchte den unliebsamen Begleiter loszuwerden, doch er hing sich genüsslich an die Gruppe. Genüsslich war das falsche Wort, er schämte sich ein wenig die anderen Fahrer so im Stich zu lassen, doch hatte er keine Lust sich mit seiner neuen Teamleitung anzulegen.

Das Team Milram kam zwar sehr sympathisch in der Öffentlichkeit an, doch die Siegeserwartungen waren so enorm, dass keine Rücksicht auf ehrenhaftes Verhalten gelegt werden konnte. Nach dem Rückzieher des Milram Teams in der Nachführarbeit gab es einige Probleme organisatorischer Natur, denn das Feld fuhr einfach nur als ein großer Haufen hinterher.

Das könnte die Chance für Milram und Poitschke sein, das Gelbe Trikot zu erlangen. Wenn der Abstand noch ein wenig anwächst und Poitschke den Sprint gewinnt könnte es soweit sein. Als die Ausreißergruppe sich dem Ziel näherte wurde Holger immer neugieriger auf die Abstände. Das war auch das einzige Spannende am Finish der Gruppe, zwar startete Poitschke aus einer ungünstigen Position den Sprint, doch er hatte genügend Kraft um zu siegen.

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Jetzt hieß es abwarten und hoffen, allerdings hatte die Gruppe viel Zeit verloren bei der Sprintvorbereitung, da niemand das Tempo machen wollte. 4 Kilometer vor dem Ziel fuhr das Feld noch ein sehr gemütliches Tempo, Zabel hatte sich bereits entschlossen nicht mitzusprinten, und Siedler sah auch sehr lustlos aus. Tobias guckte um sich herum, das ganze Rennen war mehr oder weniger eine lockere Ausfahrt für sie gewesen. Alle wirkten eher mit sich selber beschäftig, nur der vor dem Tag als großer Favorit gehandelte Gerald Ciolek sah so aus als ob er sich auf den Sprint freuen würde. Da überkam es Tobias mit übermut und er attackierte, wie es Vinokourov letztes Jahr bei der letzten Etappe der Tour tat. Nur waren hier die Gegner nicht ganz so hochkarätig. Er kam weg, kaum einer reagierte, Ciolek versuchte nachzusetzen, kam näher, Tobias starrte nach vorne, ihm wurde schlecht, es wurde dunkler, er trat nur noch mechanisch in die Pedalen und hoffte… und es reichte locker, er wurde zwar mit der gleichen Zeit gewertet, aber es waren schon einige Radlängen zwischen ihm und dem deutschen Meister, der selbst nur ganz knapp seinen zweiten Platz im Hauptfeld verteidigen konnte.

Holger grinste breit und war froh: DAS war der Tobias den er kannte, mörderischer Antritt und immer zu einem Angriff bereit. Es gab zwar Zeiten in denen Tobias diese Angriffslust einige Siege kostete, doch machte es spaß dem Jungen zuzusehen. Auch Zabel war sehr von dieser Art angetan, es machte sich aber ein Unwohles Gefühl in ihm breit, dieser Junge könnte schneller sein als er selbst. Wenn sich Tobias wirklich noch im Formaufbau befand, wie schnell wäre er dann in Topform?
Zuletzt geändert von Jojo am 20.4.2006 - 17:00, insgesamt 1-mal geändert.

sciby
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Beitrag: # 344974Beitrag sciby
20.4.2006 - 15:17

Bisher TOP, aber 59°C im Schatten??? Und in der Sonne`?

kleiner Kritikpunkt: Es würde leserlicher sein, wenn du mehr Absätze machst und nicht immer bis zum Ende der ZEile schreibst.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Jojo
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Beitrag: # 344987Beitrag Jojo
20.4.2006 - 15:35

Ich gebe nur die im Spiel angezeigten Temperaturen wieder und nehme an, dass diese, wie alle Temperaturen, im Schatten gemessen wurden. Ich werde bei meinen nächsten Posts mehr Absätze einbauen, es sind aber auch nicht immer lange Posts dabei.

Danke für das Lob!!! :D

Jojo
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Beitrag: # 345101Beitrag Jojo
20.4.2006 - 21:16

Dennis liebte diesen Jungen und sein unerschütterliches Selbstvertrauen, welches oft in Arroganz zu münden drohte. Tobias hatte ihm gerade erzählt, dass Gerald Ciolek nach dem Rennen zu ihm kam und ihn lobte. Er kommentierte dies Dennis gegenüber lapidar mit: „Der Typ hat Nerven, kaum Älter als ich und ein etwas größerer Erfolg und er denkt mich kümmert es was er von mir denkt. Der ist ja noch selbstverliebter als ich…“

Holger und Erik saßen zusammen und spielten Karten. Sie unterhielten sich dabei über die Telefonkonferenz, welche sie mit Stanga geführt hatten. Man hörte, dass er unzufrieden mit dem bisherigen Abschneiden war, dennoch war er zufrieden damit wie sich Tobias präsentierte. Er war der einzige Fahrer, abgesehen von Enrico Poitschke, der seine Erwartungen bis jetzt erfüllt hat. Am meisten war er über die erbärmlichen Versuche eines Zuges erbost. Daran sollen sie auf den nächsten Etappen feilen, der Gesamtsieg ist egal, sie haben ihren ersten Saisonerfolg und die italienische Presse ist gnädig, da Petacchi nicht am Start war. Nur die deutsche Presse kritisierte den zurückhaltenden Fahrstil Zabels, doch sie feierte den Sieg Poitschkes und den Kampf der Jungen, Ciolek gegen Tobias. Holger war sehr erfreut darüber, den dies bedeutete, dass der Marktwert von Tobias um einiges angestiegen ist. Es stimmte, dass Tobias leicht kündbar war, aber ebenso leicht konnte Tobias Milram auch verlassen. Angeblich sucht nicht nur AG2R noch ein junges Top-Talent. Mal sehen was seine ehemaligen Kollegen von T-Mobile über Tobias denken…

Jojo
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Beitrag: # 345217Beitrag Jojo
21.4.2006 - 13:04

31˚ Celsius und Sonneschein. Die Kombination aus Wetter und seinem gestrigen Auftritt ließen Tobias so locker und zufrieden wirken wie schon lange nicht mehr. Heute wollten sie an ihrem Zug feilen, egal ob nur im Hauptfeldsprint oder im Kampf um den Sieg, obwohl letzteres mehr Reize mit sich brachte. Als das Rennen begann war allen beim Team Milram bewusst, dass sie das gestern erkämpfte Grüne Trikot von Poitschke verteidigen mussten.

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Durch die Zeitbonifikationen war Poitschke sogar nur noch 21 Sekunden hinter dem Spitzenreiter. Die ersten Sprinterpunkte wurden bereits nach 18 Kilometern verteilt und bis dahin sollte das Feld zusammengehalten werden, also hieß es mal wieder: Tempo machen. Das Zusammenhalten gelang sehr gut und durch eine gezielte Attacke 3 Kilometer vor der Wertung gelang es Poitschke die Punkte abzuräumen und bis auf 15 Sekunden im Gesamtklassement heranzukommen.

Danach kam die Einöde. Während sich die Fahrer im Feld gemütlich unterhielten mussten die Milram – Jungs hart arbeiten. Tobias und Siedler mussten darauf achten Zabel aus dem Wind zuhalten während Dennis mit den anderen das Tempo bestimmte. 50 Kilometer vor dem Ziel gab es dann eine Attacke von 6 Fahrern und Milram zog sich prompt von der Tempoarbeit zurück, welche sich Davitamon gezwungen sah zu übernehmen. Dies führte dazu, dass die Gruppe nie richtig wegkam und 10 Kilometer vor Schluss auch wieder eingefangen war. Der Zug formierte sich doch war klar, dass durch das Kurvenlabyrinth am Ende einige Probleme entstehen könnten.

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So war es Siedler der Tobias nicht mehr hinterher kam und zwischen anderen Fahrern feststeckte, während Zabel dank seiner großen Erfahrung sich zu helfen wusste und an Tobias dran blieb. Holger gab Tobias durch, dass er länger vorne bleiben müsste, doch es störte Tobias kaum. Als der Sprint begann war es schnell eindeutig, dass Tobias klasse Arbeit leistete. Nur Zabel und der an ihm klebende Julian Dean von Credit Agricole, sowie Tobias selber, würden um den Sieg fahren.

Als Zabel aus Tobias Windschatten schoss war es klar, dass es nur einen Sieger geben würde. Tobias kämpfte gegen den Wind an und die immer müder werdenden Beine, doch Dean hatte den von Tobias gespendeten Windschatten hervorragend genutzt und distanzierte ihn auf den dritten Platz. Dahinter war eine kleine Lücke, die keinerlei Auswirkungen auf das Klassement hatte, doch zeigte sie welche Power der Milramzug haben konnte. In einem engen Kampf um den vierten Platz siegte Siedler gegen Ciolek und beweißte damit, dass er auch in schwierigen Situationen gute Ergebnisse liefern konnte.

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Als Tobias kopfschüttelnd über seinen dritten Rang zum Mannschaftsbus lief kam Julian Dean auf ihn zu. Er sah nicht gerade glücklich aus. „Du Betrüger! Ihr seit alles Betrüger!“, schrie er in gebrochenem Englisch und bespuckte den Mannschaftsbus. Tobias war perplex. Er konnte es nicht fassen wie ein Durchschnittsfahrer ihn des Betruges beschuldigen sollte nachdem Zabel ihn in Grund und Boden gefahren hat. Holger kam auf ihn zu gerannt und brachte hechelnd hervor: „Keine Ahnung warum, aber die Rennleitung hat dich als Zweitplazierten angegeben. Wie hast du es gesehen?“ „Der Typ war peinlicherweise vor mir, frag nicht wie der das geschafft. Aber es war schon um ein halbes Rad…“ Holger wurde es mulmig im Bauch, was war passiert? Wie würde der Sponsor auf Betrugsvorwürfe reagieren? Das war nicht gut…

Jojo
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Beitrag: # 345277Beitrag Jojo
21.4.2006 - 16:43

Die internationale Presse schlachtete die mögliche Story über den Rennbetrug genüsslich aus. Insbesondere die französische Presse witterte den Versuch, den französischen Radsport zu demontieren. Als Holger all das im Internet las, wurde ihm übel. Sollte die Presse irgendwelche Verbindungen zwischen der Fehlentscheidung und Tobias herstellen, wäre dessen Karriere zu ende, bevor sie wirklich begonnen hatte. Dies durfte er nicht zulassen und deshalb musste er einen Weg finden die Geschehnisse aufzudecken. Je länger er darüber nachdachte, dämmerte es ihm immer mehr, wer oder was dahinter stecken könnte. Sollte sich sein Verdacht erhärten, würde es nur zwei Möglichkeiten für Tobias weitere Karriere bedeuten: entweder es gab sie nicht, oder er wird der neue Superstar.

Tobias kümmerte es wenig, er fand es nur albern, dass ihm oder Milram so etwas vorgeworfen wurde. Warum sollte ein solch starkes Team so etwas Lächerliches bei einer unwichtigen Rundfahrt versuchen. Es war unverständlich und nicht nachvollziehbar, von daher machte er sich keinerlei Sorgen sondern träumte weiter von einer Tournominierung; oder Giro, er war ja noch jung…

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arkon
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Beitrag: # 345310Beitrag arkon
21.4.2006 - 18:03

kurze frage am rande: was ist passiert? war tobias jetzt auf den bildern vor dean oder nicht? und wo ist das problem?? mehr als nur unklar geschildert, und auch ein wenig lächerlich, wegen so nem rennen die karriere von tobias als gefährdet anzusehen...
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HansFuchs
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Beitrag: # 345327Beitrag HansFuchs
21.4.2006 - 19:35

Wird wohl ein Bug des Spiels sein, der ab und zu den falschen Fahrer als Sieger, Zweiter, etc. erkennt.
#fragschusti

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arkon
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Beitrag: # 346451Beitrag arkon
25.4.2006 - 16:51

he, schön und gut, das du ne kreativpause einlegst, aber der aar geht hoffentlich weiter... meine kritik ist als durchaus motivierend anzusehen, ich lese nicht viele aar's und poste bei noch wenigern. also, marsch, marsch!
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