Die traurige Geschichte eines großen Talents

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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maximum
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Die traurige Geschichte eines großen Talents

Beitrag: # 393988Beitrag maximum
23.10.2006 - 18:46

So jetzt les ich dieses Forum schon seit mehr, als einem halben Jahr und nun will ich mich doch auch mal an einem AAR versuchen

RSM 5: Datenbank von Plakker Giant 05 (?)
Werte nicht verändert.
Soweit zu den grundlegenden Daten

Leider kann ich keine Screenshots einbinden, da ich den RSM an einem anderen PC spiele, hoffe es gefällt euch trotzdem.

Es ist natürlich zu sagen, dass diese Geschichte rein fiktiv ist.

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Wie alles begann

Mein Bruder war schon immer ein guter Radler gewesen, zusammen waren wir schon als kleine Jungen riesige Touren durch die Dörfer in unserer Umgebung gefahren, und dann am 21.9.2002 stand ich dort, damals wurde in Zolder, Beldien, die U-23 WM im Straßenradrennen ausgetragen.
Wir waren 1995 in die Schweiz umgezogen, da dort mein Vater von entfernten Verwandten eine Firma geerbt hatte, mein Bruder hatte sich damals schon das Ziel gesetzt, ein Profi-Radsportler zu werden, und dafür trainierte er auch dementsprechend.

Im Jahr 2000 wurde er dann von Scouts des deutschen Rennstalls Gerolsteiner bei einem Talent-Trainingslager entdeckt und erhielt als damals Neunzehnjähriger einen Dreijahresvertrag bei Gerolsteiner. Er hatte es wirklich verdient, seine Endschnelligkeit war enorm und auch am Hügel war er nicht untalentiert, und das hatte wohl Gerolsteiner dazu veranlasst ihn zu verpflichten.
Er trainierte hart und zwei Jahre später sollte er bei der U-23 WM für sein Heimatland Schweden antreten, er war eigentlich als Kapitän gesetzt, doch erhielt, sein Sprintkollege Modin, wegen seiner besseren Form, den Vorzug. Er war sehr enttäuscht, das Rennen war wie maßgeschneidert für ihn, eine kurze steile Zielankunft, aber er sollte nur der Anfahrer sein.

Ich stand damals 300 Meter vor der Ziellinie hinter der Absperrung, über die Großbildleinwände erfuhr ich dass sich mein Bruder zusammen mit seinem Kapitän in einer 30-köpfigen Spitzengruppe befand, diese kamen auf die letzten 5 Kilometer, es regnete damals in Strömen, mein Bruder zog für Modin den Sprint an, rechts formierte sich der österreichische Zug für ihren Sprinter Bernhard Eisel. Doch die beiden Schweden fuhren einen Vorsprung heraus, 350 Meter vor dem Ziel ging mein Bruder aus der Führung, Modin zog währenddessen nach innen und touchierte dabei meinen Bruder, dieser stürzte auf regennasser Fahrbahn und prallte gegen die Absperrung, der österreichische Anfahrer wich noch aus, Eisel erkannte die Situation jedoch zu spät und fuhr meinem Bruder direkt in den Rücken, auch er stürzte, rappelte sich jedoch gleich wieder auf und sah nach meinem Bruder.
Da die Spitzengruppe einen Vorsprung von ca. 3 Minuten auf den Rest vom Feld hatte, öffneten einige Marshalls die Absperrung und zogen meinen Bruder hinein, er schrie:
„Meine Beine ..aaaahhhh… ich spüre meine Beine nicht mehr aaaaahhhhh!“
Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, meine Familie ich und auch Bernhard Eisel, warteten vor der Intensivstation auf Meldungen der Doktoren, Modin, der spätere Sieger, war mit dem Rest des schwedischen Teams feiern gegangen.

Nach eineinhalbstündigen warten betrat ein Doktor den Raum:
„Frau Löwkist, Herr Löwkist, ihrem Sohn geht es den Umständen entsprechend gut, allerdings…“
Nach erstem Aufatmen hielten wir nun die Luft an
„… wird er nie wieder Radfahren können, ihr Sohn, wird sein Leben lang im Rollstuhl sitzen, er ist querschnittsgelähmt.“
Die Worte trafen mich wie Schläge ins Gesicht ‚querschnittsgelähmt’, mein Bruder eines der größten Talente im schwedischen Radsport, ein Krüppel, ich wollte es nicht so denken, aber es war so!
Zuletzt geändert von maximum am 24.10.2006 - 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

Wilde Horde
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Beitrag: # 394002Beitrag Wilde Horde
23.10.2006 - 20:03

öhm...wie gehts jetzt weiter? springt der bruder jetzt ein?

mfg

maximum
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Beitrag: # 394008Beitrag maximum
23.10.2006 - 20:20

Sorry, hatte Gitarrenunterricht uarrghh, dann gehts halt erst jetzt weiter, is noch recht unkoordiniert...
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Als mein Bruder 3 Monate später aus der Reha entlassen wurde, hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden, er hatte seinen Traum nicht aufgegeben, denn er lebte in mir weiter! Schon ab dem Sturz war in mir der Gedanke aufgekeimt, nun auch in den Radsport zu gehen, ich war nicht unsportlich, und am Rad sicher nicht untalentiert, es lag eben in der Familie. Doch was in mir keimte brannte in meinem Bruder bereits, er wollte, dass ich für ihn die U-23 WM gewinnen würde, er wollte, dass ich seinen Traum vollende…
Als wir uns das erste Mal nach seiner Reha-Behandlung traf wussten wir beide, dass ich es zumindest versuchen würde.
Mein Bruder konnte Autofahren, und nachdem er gelernt hatte sich selbst auf den Fahrerstuhl zu hieven, drehte er mit mir viele Runden, er im Auto und ich auch dem Fahrrad, es war hart, und er stellte hohe Anforderungen, doch da ich mein Abitur bestanden hatte und er noch 2 Jahre von Gerolsteiner Krankengeld bezog, hatten wir Zeit zu trainieren.
Er hatte Ahnung vom Radsport und erkannte, dass ich ein guter Allrounder war, und freute sich zu sehen wie ich mich verbesserte, ich hatte kaum Ahnung vom Radsport, befolgte nur seine Anweisungen und freute mich darüber, wenn meine Muskeln aufhörten weh zu tun.

Bernhard Eisel war inzwischen ein guter Freund von uns geworden, er schaute alle paar Monate mal zwischen zwei Rennen vorbei und betrachtete auch meine Fortschritte interessiert. Und so kam es, dass er eines Tages nach der Lombardei-Rundfahrt (er wurde im Sprint 7.) mit Nachrichten bei uns vor der Tür stand.
T: Ich /Thomas Löwkist; E: Mein Bruder (Eric Löwkist) B : Bernhart Eisel

B: Ich werde nächste Saison für Fraincaise de Jeur fahren und neben Baden Cook der 2. Sprintkapitän sein.
E: Das ist ja super, dann hast du’s endlich geschafft, bei einem ProTour-Team unterzukommen!
B: Ja, aber das beste ist, ich kann noch einen Fahrer mitnehmen, solange er ablösefrei und wechselwillig ist!
T: Nein oder?? Nein!
B: Doch, ich hab dich vorgeschlagen! Und nicht weil ich eurer Familie was schuldig bin. Nein, du bist inzwischen ein echt guter Radler geworden! Du bist kein schlechter Zeitfahrer und in den Bergen und am Hügel bist du eine Wucht für dein Alter! Du wirst in den nächsten Tagen Post bekommen, und zwar nicht nur Rechnungen!
E: Hey Jungs! Das müss ma feiern! Ihr könnt ja schnell zur Tanke radeln und ne Flasche Champagner kaufen!
Da Bernhart kein Fahrrad hatte fuhr ich schnell allein zu Tankstelle, währenddessen ging mir alles durch den Kopf, ich hatte es geschafft, natürlich es war noch nichts in trockenen Tüchern, aber es war schon ziemlich sicher. Ich bekam ganz weiche Knie, wenn ich daran dachte, dass ich vielleicht bald zusammen mit Bradley McGee trainieren würde.
Den restlichen Tag verbrachten wir damit erst ein wenig zu feiern und uns über die vergangenen Rennen zu unterhalten. Später trainierte ich noch ein paar Kilometer auf dem Hometrainer.
Zuletzt geändert von maximum am 24.10.2006 - 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

maximum
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Beitrag: # 394028Beitrag maximum
23.10.2006 - 21:20

Und weiter gehts. Würde mich anfangs doch sehr über Kritik freuen, da dass sicherlich noch nicht perfekt ist (<= definitiv kein Lob erheucheln) :!:
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Zwei Tage später erhielt ich Post von Francaise de Jeux, sie luden mich ein zu einem Probetraining, dies sollte mehrere Tage später in einem Alpendörfchen 40 km von meinem Wohnort entfernt stattfinden.
Ich trainierte bis dato hart, fuhr große Runden in der Umgebung, täglich zwischen 80 und 120 Kilometer, gespickt mit manch einem kurzen knackigen Anstieg, bis zu 18%, abends ging ich meist gegen halb zehn ins Bett, oder besser fiel ich ins Bett.
Als ich an diesem besagten Tag das Dorf erreichte, erwartete mich dort ein Wagen mit der Aufschrift ‚Francaise de Jeux’ ausstiegen, zwei Männer mittleren Alters, sie stellten sich als Herr Schnjider und Herr Schmid vor, beide sprachen fließend deutsch, so machte uns die Kommunikation kein Problem, sie stellten mir die Strecke vor, es waren 86km zu absolvieren, die ersten 40 leicht ansteigend, dann zwanzig Kilometer Abfahrt, dann 17 leicht bergauf, und dann das lange Final stück neun Kilometer bei durchschnittlich 7% Steigung, angesichts dieses Programms verflog meine Hochstimmung, die sich seit dem letzten Treffen aufgebaut hatte wieder. ‚Allerdings’ sagte Herr Schnjider ‚wird sie Bernhard Eisel, sie kennen sich bereits begleiten. Versuchen sie an ihm dran zu bleiben, so lang es geht!“
Sofort war wieder ein Hochgefühl da, zusammen mit Bernhart, dass würde was werden, ich wusste Bernhart war in den Bergen kein Ass, aber er war mindestens gleichwertig und konditionell war er wahrscheinlich in TopForm. Schon nach dem ersten Kilometer wusste ich, dass Bernhard nicht auf gut Freund machen würde, er hatte wahrscheinlich die Anweisung bekommen auch zu zeigen was in ihm steckt.
Nach den ersten 15 Kilometern spürte ich meine Beine, und es war kein gutes Gefühl, aber abreißen ließ ich noch lange nicht, dafür war ich zu sehr Kämpfer, es ging um meine Zukunft und in gewissen Sinne auch um die meines Bruders.
Wir wechselten uns in der Führungsarbeit ab, wobei Bernhard immer etwas längere Turns übernahm. Bald musste doch die Abfahrt kommen betete ich, da hörte ich aus dem Auto hinter uns: 'also Jungs noch 20 Kilometer bis zu Abfahrt!'
20 Kilometer??! Das konnte doch nicht sein? War das ein schlechter Scherz? Ja, es war einer! Nach den nächsten hundert Metern merkten wir wie es langsam bergab ging, doch wie ich bald feststellte, war auch diese Abfahrt kein Zuckerschlecken, Bernhard beschleunigte wieder! Ich blieb an seinem Hinterrad, wenn auch unter Aufwendung meiner kompletten Konzentration und Kraft. Doch sobald es wieder aufwärts ging merkte ich das Bernhard nicht mehr ganz fit war, seine Turns wurden kürzer, bis er sich nur noch an mein Hinterrad hängte, das motivierte mich natürlich weiter, ich hängte mich nun voll rein, hinter mir aus dem Auto hörte ich immer wieder die Anfeuerungsrufe. ‚Los. Zieh!’ ‚Quäl dich du Sau!’
Und ich quälte mich tatsächlich und als ich mich das nächste mal umdrehte, sah ich das Bernhard hatte abreißen lassen, jetzt würde es natürlich schwerer werden, als es sowieso schon war, ich hörte die Stimme von Herrn Schnjider hinter mir, „Gleich geht’s in den letzten Anstieg!“
Und da kam er, meine Beine brannten, ich schaltete nach unten, der Schweiß tropfte, ich musste aus dem Sattel, meine Flasche war leer. ‚Da musst du jetzt durch Thomas!!’
‚Noch 5 Kilometer’ hieß es aus dem Auto hinter mir. Ich presste die Zähne aufeinander, ein letztes mal beschleunigen. Doch es würde nicht reichen, ich brach ca. 1200 Meter vor dem Ziel ein, stand förmlich am Berg, ich sah wieder die Bilder vor mir: der Sturz der Schrei: ‚Aaaaahhh meine Beine…’ Und ich wusste da musste ich jetzt durch, ich gab noch mal alles, mein Körper wackelte über dem Fahrrad und da war das Ziel. Das Auto überholte mich und hielt direkt vor mir, inzwischen hatte auch Bernhard das Ziel erreicht, er legt den Arm um meine Schulter und gratulierte mir. Herr Schnjider und Herr Schmid fuhren mich nach Hause ohne irgendein Statement über meine Leistung abzugeben. Ich war einerseits enttäuscht über die Ausdruckslosigkeit der Scouts, andererseits freute ich mich riesig über den Erfolg. Mein Bruder machte mir Mut, das wird schon, wenn du Bernhart abhängst, nehmen die dich schon, ich bin mir sicher!
Und tatsächlich leuchtete ein paar Tage später das E-Mail-Symbol an meinem PC rot auf.
Betreff: Verhandlungen
Sehr geehrter Herr Löwkist,
Wir, der französische ProTour-Rennstall Francaise de Juex bittet sie für kommende Verhandlungen, über einen möglichen Vertrag, innerhalb der nächsten 7 Tage nach Moussy-le-Vieux anzureisen, wir bitten sie Bekleidung für sportliche Aktivitäten mitzubringen, sollte der angegebene Termin nicht möglich sein, bitte kontaktieren sie uns.

Ich freute mich riesige, ich rief sofort Bernhart an, er hatte es scheinbar schon gewusst, er gratulierte mir und sagte er würde auch dort sein. Mein Bruder bat mir an, mit mir dorthin zu reisen und als mein Berater zu fungieren, was ich natürlich dankend annahm, ich wusste ja nicht was ich verlangen konnte/sollte.
Schon drei Tage später erschien ich in Moussy, wo mich eine kleine Delegation des Kleeblatts erwartete, sie lotsten mich und meinen Bruder in einen großen Gebäude-Komplex, dort traf ich auch Bernhard, er unterhielt sich gerade mit jemandem, den ich gleich darauf erkannte, es war Bradley McGee, Bradley MCGEE!!! Der australische Zeitfahrmeister, es war unglaublich und er begrüßte mich ganz normal, schon fast kollegial! Jedoch blieb keine Zeit für einen Plausch, den wir wurden ins Büro des Chefs gebeten.
Er begrüßte uns und redete gar nicht lang um den heißen Brei herum, sondern legte uns einen fertigen Drei-Jahres-Vertrag vor, mein Bruder las sich den Vertrag durch und wollte noch eine Änderung vornehmen, nämlich, dass FDJ keine Ausstiegsklausel hatte und ich somit meinen Vertrag erfüllen konnte, diese wurde unter einem kleinen Abschlag meines Gehalts auch genehmigt, ich fühlte mich gigantisch! Ich war angekommen, als wir das Büro verließen hatte mein Bruder Tränen in den Augen, und ich wusste, dass dies aus Freude geschah.
Zuletzt geändert von maximum am 24.10.2006 - 16:37, insgesamt 1-mal geändert.

Wilde Horde
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Beitrag: # 394032Beitrag Wilde Horde
23.10.2006 - 21:32

interessant, interessant. mir gefällt die vorgeschichte, obwohl sie natürlich einerseits traurig ist. werde den aar weiterhin verfolgen. achso auch gut geschrieben :D

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MichelinR
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Beitrag: # 394036Beitrag MichelinR
23.10.2006 - 21:53

Vom Schreibstil her fällt mir nichts ein was du verbessern könntest, auch nicht an der Story. Einwas ist mir aber aufgefallgen: Bernhard schreibt sich doch mit "d", oder Mik :lol: ?

*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 394042Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
23.10.2006 - 21:58

MichelinR hat geschrieben:Vom Schreibstil her fällt mir nichts ein was du verbessern könntest, auch nicht an der Story. Einwas ist mir aber aufgefallgen: Bernhard schreibt sich doch mit "d", oder Mik :lol: ?
Ist mir auch schon aufgefallen, wollte ihm allerdings noch etwas Zeit geben, um seinen Fehler selbst zu finden :lol:

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reblaus
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Beitrag: # 394044Beitrag reblaus
23.10.2006 - 22:09

Heilichs Blächle, schon wieder ein neuer AAR
Richtig gute Vorgeschichte. Spannend und traurig. Du hast auch ein klasse Schreibstil.

Noch ein kleiner Tipp: Poste nicht gleich all deine Texte, langsamer Abstand reicht auch, wir müssen ja auch noch lesen :D
Weiter so, wünsch dir viel Spaß beim AAR

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arkon
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Beitrag: # 394056Beitrag arkon
24.10.2006 - 0:06

der dialog am anfang in dramenform ist mir sehr negativ aufgefallen. sowas disqualifiziert den schreiber eigentlich für mich in der regel sofort von höheren weihen. dieses tor hast du dir durch ordentlich schreibe aber wieder geöffnet. du bist wahrscheinlich noch etwas jünger, jedenfalls liest sich dein text so, aber das könnte echt was geben. wenn du deine texte besser strukturierst (z.b. die absätze bei der mail, sonst generell lieber weniger returns einfügen als immer nach zwei zeilen) und deine geschichte, die mir bisher wirklich top gefällt, ein bisschen strukturierter zu virtuellem papier bringst (was sind z.b. denn auf einmal die regeln des probetrainings? da wird garnicht so viel drüber geredet. man kann es sich denken, aber das fällt so ein bisschen vom himmel) wird das ding echt hammermäßig. kann ich dich noch dazu überreden, die posts nochmal durchzulesen? thx...

arkon
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maximum
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Beitrag: # 394209Beitrag maximum
24.10.2006 - 17:22

Jetzt wieder ein etwas kürzerer Post,
@Michelin&Mik habs glaub ich soweit ausgebessert, danke!
@Reblaus: wollte erst mal nen schnellen Einstieg, das was da ist, jetztdann nur noch 1-2 Post am Tag
@Arkon. das mit den absätzen hab ich versucht, wie meinst mit den Regeln?? versteh ich nich

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Nun führte uns ein Angestellter zum eigentlichen Teammanager, Marc Madiot, er war ein Mittfünfziger, der allerdings recht jung und motiviert wirkte, er begrüßte mich im Namen des Teams und wünschte mir alles Gute, er erörterte mir, dass ich am Besten hier für die nächsten Monate in ein Hotel ziehen sollte, natürlich auf Kosten FDJ, es wird wahrscheinlich 2 Trainingslager geben, das erste für die Fahrer die sich im bergigeren Terrain wohler fühlen, und für die Sprinter, sollte im Dezember in Brasilien stattfinden, das zweite für alle Fahrer sollte im Januar im Südwesten Frankreichs stattfinden, ich sollte wie auch Bernhard und manche andere Fahrer bei beiden teilnehmen. Am 4.1 sollte dann die Präsentation des Kaders stattfinden, dort sollten auch die Neuzugänge vorgestellt werden, es sollte neben mir und Bernhard noch einen Kapitän für eine der GTs eingekauft werden, wer wollte er mir noch nicht verraten. Des Weiteren stellte er mir eine der drei großen Touren in Aussicht welche wahrscheinlich die Vuelta sein würde, das freute mich natürlich riesig, ich hatte nicht damit gerechnet, das resultierte wohl aus der Schwäche des Teams am Berg.
Wir würden in der Vorbereitung auf die ProTour wenige Rennen fahren, im Januar sogar nur eines, bei welchem ich vielleicht teilnehmen durfte, welches sagte er nicht. Außerdem bot er mir an mein weiteres Gepäck von zuhause abholen zu lassen, dass ich gleich dableiben konnte. Dann holte er wieder einen der angestellten, welcher mich zum Hotel führen sollte, dort angekommen fuhren ich und mein Bruder, welcher am Abend wieder heimfahren würde, mit dem Fahrstuhl in die sechste Etage wo mein Zimmer lag, ich öffnete mit der Keycard die Tür, das Zimmer war riesig, fast schon eine Suite, auf dem riesigen Bett lagen zwei FDJ Trainingsanzüge, scheinbar waren diese Zimmer dauer-gemietet für Fahrer.
Am Abend als mein Bruder bereits weg war begab ich mich auf die Suche nach etwas essbaren und begab mich deshalb ins Hotelrestaurant und siehe da, dort traf ich Bernhard, Bradley McGee und Sandy Casar, sie luden mich ein mich zu ihnen zu setzen, nur Sandy wirkte etwas verschlossen mir gegenüber. Während wir auf das Essen warteten, unterhielten wir uns hauptsächlich über den mysteriösen Neuzugang, die Ziele der Saison und die Ambitionen von mir und Bernhard. Bradley tippte für den Neuzugang auf Michael Rogers von Quickstep, da er ins Profil des Teams passen würde, Bernhard meinte, dass Popowitsch die Mannschaft ergänzen würde, da er immer noch nur der Edelhelfer für Armstrong war, Casar meinte, dass vielleicht Albert Contador kommen würde, welcher durchaus das Zeug hatte die Vuelta oder den Giro zu gewinnen, allerdings bei der Tour maximal ein Top 10 Platz drin wäre. Ich konnte mir dazu keine Meinung bilden, während des Gesprächs stellte ich aber fest wie die Rollenverteilung war, McGee war der unangefochtene Leader, und Casar war das große verwöhnte Talent, welcher aber nun mit mir einen Kontrahenten um den Platz hinter Bradley bekam, zu diesem hatte mich Bernhard auserkoren, welcher für Cook die Sprints anfahren würde, und bei kleineren Rennen durchaus selbst fahren dürfte.
So konnte ich mir auch die ablehnend arrogante Art von Casar erklären, dies besprach ich dann mit Bernhard nach dem Essen bei einem Dessert, auf welches die Anderen beiden verzichtet hatten.

maximum
Beiträge: 21
Registriert: 23.10.2006 - 17:23

Beitrag: # 394245Beitrag maximum
24.10.2006 - 19:19

So jetzt der zweite Post für heute, dann is für heut feierabend morgen Nachmittag gehts dann weiter.

Bitte weiterhin auf Fehler (grammatikalischer oder auch radsportlicher Art) aufmerksam machen
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Ich trainierte den Rest des Novembers zusammen mit Bernhard und Bradley, ich persönlich mied Sandy Casar, wobei Bernhard meinte, dass dieser sich sicher wieder einkriegen würde, meist trainierten wir am Hometrainer, da wir dort das Programm individuell gestalten konnten, so wählte Bradley das Zeitfahr-, Bernhard das Sprint-, und ich das Bergfahrprogramm, und so quälten wir uns täglich mehrere Stunden, während Bradley eine hohe konstante Geschwindigkeit fuhr, trat Bernhard immer wieder schnell an, hielt das Tempo kurz und rollte ein paar Kilometer aus, ich hingegen spürte den Widerstand unter den Pedalen, wenn das imaginäre Terrain anstieg und mein Tritt wurde schwerer, bis ich die Kuppe überfuhr und für Minuten nicht trappen musste, zumindest bis zum nächsten Berg. Aber oft, also alle 2-3 Tage, packten wir unsere Fahrräder und fuhren in den letzten leicht herbstlichen Tagen, dick eingepackt in den FDJ-Trainingsanzug, bergauf bergab durch die französische Hügellandschaft und malten uns aus, wie es wohl in Brasilien sein würde.

Mein Gepäck war mittlerweile angekommen, wobei auch viele Briefe von Verwandten, Bekannten und Freunden dabei waren, in Groben sagten sie alle dasselbe, nämlich viel Glück und ich solle mal zwischen zwei Rennen vorbeischauen.
Langsam wurde es richtig winterlich, es fiel in den Nächten Schnee und unter Tags überschritten die Temperaturen nur selten die 5° Marke, darum verlagerten wir unser Training völlig auf den Hometrainer. Bis uns dann am dritten Dezember der Manager mitteilte, dass wir übermorgen nach Brasilien aufbrechen würden, wo wir dann 6 Tage trainieren würden. Ich freute mich bereits riesig, da ich nicht wusste wie das Wetter dort sein würde informierte ich mich über den Videotext, dieser sagte mir, dass das Wetter in Brasilien perfekt werden würde, immer zwischen 20 und 25 Grad, deswegen richtete ich meine Ausrüstung dementsprechend ein.

Am fünften Dezember lernte ich dann die anderen Fahrer, soweit ich sie noch nicht kannte, kennen, er fuhren neben Bradley, Sandy, Bernhard und mir noch Francis Mourey (ein jüngerer Allrounder), Phillip Gilbert (unser Hügel-Spezialist, auch am Berg mit Helferqualitäten), Frederic Guesdon (unsere ‚alte Dame’, er sollte den Zusammenhalt stärken), Baden Cook (der Sprinterkönig) und Marc Renshaw (der junge Sprinter sollte schon früh zum Allrounder umgebildet werden) zur Crew gehörten des weiteren ein Physiotherapeut, ein Scout und der Coach.
Während dem 9 ½ stunden dauernden Flug lernte ich vor allem Gilbert und Renshaw besser kennen, da sie neben mir saßen.
In Brasilien Bendat… (keine Ahnung wie das Kaff hieß) bezogen wir unser karges Hotel, die Einrichtung war uns eigentlich egal, das wichtigste war nur, dass die Betten weich waren und die Duschen funktionieren. Wir setzten uns noch am Abend in die Bar und tranken ein Bier, ehe wir uns um neun Uhr schon auf unsere Zimmer begaben und unseren Jetlack auszuschlafen, ich war natürlich mit Bernhard und Bradley in einem Zimmer.
Am nächsten morgen gab es um neun Uhr Frühstück und direkt danach die erste Ausfahrt, begleitet hatte uns nur unser Coach, er erklärte uns die Regeln, es würde morgens immer erst eine Aufwärmrunde geben, ehe wir während den Nachmittagen Etappen in drei Teams fahren würden, die zwei Verliererteams würden das Siegerteam am Abend bewirten, für das Team, welches in der Gesamtwertung am schlechtesten abschneiden würde, würde eine besondere Überraschung warten.
Nach der 3-stündigen ersten Ausfahrt wurden, nach einem schnellen Mittagessen im Hotel, die Teams eingeteilt.
Coach: “Also, wir haben drei Kapitäne: Sandy, Bradley, Phillip. Also wählt eure Teams.“ ich hatte Hoffnungen in ein Team mit Bradley zu kommen, da Sandy als erstes wählen würde und er sicherlich nicht mich nehmen würde, und so kam es auch, Sandy wählte Francis, Bradley mich und Phillip Baden, daraufhin wählte Sandy Bernhard, Bradley Marc und Phillip den verbliebenen Frederic.
Der Coach erklärte es würde drei Etappen geben, eine mit einem hügligeren Profil, eine mit bergigeren Profil, und jeweils ein Mannschaftszeitfahren, das Mannschaftszeitfahren würde direkt am Nachmittag die 46 Kilometer lange 1.Etappe bilden.
Es war sehr, sehr schwer, zu dritt ein hohes Tempo auf 46 km anzuschlagen, trotzdem waren wir optimistisch das Rennen zu gewinnen.
Wir starteten als erstes Team, was durch Losen festgestellt wurde, nach 23 km würde es eine Art Zeitnahme geben, dort stand der Physiotherapeut, im Ziel würde der Scout und der Coach warten. Wir gingen das Rennen schnell an, wir mussten einige Zeit auf das Team von Sandy gewinnen, da er uns in den Bergen Zeit abnehmen konnte, und Marc der schlechtere Sprinter war als Bernhard. Als wir die Zwischenzeit erreichten, hörten wir von unserer Zeit bei Rückenwind hatten wir nur 32’43’’ gebraucht und als die Zwischenzeit der Gruppe Casar hörten freuten wir uns, 34’27’’; jetzt dürften wir natürlich nicht nachlassen, und wir versuchten das Tempo gleichmäßig hoch zu halten, ohne das Marc Probleme kriegte, Phillips Gruppe lag noch eine halbe Minute mehr als Sandy zurück.
Marc bekam wirklich keine Probleme, der der Probleme bekam war ich, ich verlor 2000 Meter vor dem Ziel den Anschluss, da es nötig war geschlossen das Ziel zu erreichen, bzw. der letzte Mann gewertet wurde, drosselte Bradley, der jetzt fast alleinig führte das Tempo, bis ich mich wieder gefangen hatte, dann beschleunigte er wieder, und so konnten wir doch 1 Minute und 4 Sekunden auf Sandy und 1 Minute und 18 Sekunden auf Phillip gewinnen. Daher führten wir auch die Gesamtwertung an.
Am Abend bekamen wir von unseren Freunden ein hervorragendes Mahl serviert, Spaghetti alla Bolognese, herrlich, einfach nur herrlich, da wir alle recht müde waren gingen wir heute auch schon sehr früh zu Bett um morgen fit zu sein, morgen stand eine hügelige Etappe auf dem Plan.

maximum
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Beitrag: # 394562Beitrag maximum
25.10.2006 - 20:09

So jetzt kommt der nächste Post, heut nur einer, dafür extralang (vllt. zu lang)... konstruktive Kritik ist weiterhin erwünscht
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Als ich am morgen aufwachte spürte ich jede Faser meines Körpers, und scheinbar waren es sehr viele. Den Anderen schien es blenden zu gehen, im Frühstücksraum standen manche noch am Buffet, andere und darunter auch Bernhard und Bradley hatten sich schon gesetzt und begannen ihr Frühstück. So wählte ich schnell mein Frühstück aus, es handelte sich um einige Scheiben eines knackigen Vollkornbrots, bestrichen mit goldgelbem Honig, dazu noch eine große Tasse Kaffee und ein weiches Frühstücksei.
Mein Tablett in der Hand strebte ich Bernhards Tisch an und setzte mich zu ihnen. Wir sprachen über die Ausfahrt und die gestrige und heutige Etappe. Heute sollten wir morgens Abfahren trainieren, der Coach hatte einen Kurs ausgewählt, welcher eine Stunde Lang Terrassen-artig, mal steil mal weniger steil nach unten führte, wer wollte konnte den Kurs auch zurück auf dem Fahrrad zurücklegen, es wurde jedoch auch eine Busverbindung angeboten. Bradley und ich wollten einmal schauen in welcher Verfassung wir waren, zwar hatten wir am Nachmittag das kleine „Rennen“, aber da sahen wir es nicht so eng, es war uns eigentlich egal.
Es war heute ziemlich warm, trotzdem zogen wir die langärmligen Trikots an, da es schnell bergab gehen würde. Um dreiviertel Zehn fuhren wir dann ab, erst ging es einen kleinen Hügel hinauf und dann begann die Abfahrt, während die anderen flachsten, blieb ich hochkonzentriert, da ich mich noch nie speziell mit dem Abfahren beschäftigt hatte. Immer wieder ging es in lang gezogenen Serpentinen hinab, dann mal wieder ein flacheres Stück, und dann wieder eine rasende Abfahrt, man hatte zwar kaum Zeit die Landschaft zu betrachten, und trotzdem merkte ich, dass es hier ziemlich schön war. Schließlich erreichten wir nach knapp einer Stunde die Talsohle, das übermäßige Gefühl für meinen Körper hatte inzwischen auch nachgelassen, und so beschlossen Bradley und ich, als einzige, den Berg wieder hinaufzufahren. Wir wussten, dass dies kein leichtes Unterfangen war, aber wir wollten im nächsten Jahr viel erreichen und deshalb war uns jedes Training recht.
Ich hoffte mich mit diesem Berg nicht zu übernehmen, doch ich gab mich optimistisch, anfangs quatschten wir noch, doch spätestens ab der ersten Steigung herrschte Ruhe. Bradley führte meist, das kam mir natürlich entgegen, da bereits nach wenigen Metern im Wind meine Beine sich wieder meldeten, doch ich fand das ich gut mithielt, obwohl die Steigung manchmal mehr als 10% betrug, gut Bradley fuhr sicher nicht voll, aber selbst das schmälerte meine dadurch gewonnene Motivation nicht.
Nach knapp 20 Kilometer brannten meine Beine, aber ich blieb dran, aber ich musste mich wirklich festbeißen um nicht den Anschluss zu verlieren. Wir passierten eine Gruppe Hobbyfahrer, und einer aus der Gruppe erkannte tatsächlich Bradley, er fing aufgeregt an wild zu artikulieren und rief etwas auf Spanisch, was wir nicht verstanden, aber wir waren eh schon einige Meter weiter.
Kurz nach der Hälfte, hatte ich meinen Durchhänger überstanden, ich ging wieder öfter in den Wind, was natürlich auch Brad sehr recht war, da er schon ein wenig ausgepumpt war. Jetzt lief es recht rund, wir erhöhten das Tempo, so dass es jetzt recht zügig vorwärts ging.
In etwa 2500 Meter vor der Hügel Kuppe ging Bradley in den Wind und erhöhte das Tempo massiv, doch ich konterte, ich ging an ihm vorbei und fuhr eine art ‚Attacke’ wenn man es so nennen konnte. Und tatsächlich überquerte ich den Berg vielleicht 20 Sekunden vor Brad, in der kurzen Abfahrt vor dem Ziel, blieb ich vorn, ehe Brad den sprint anzog und blitzschnell an mir vorbeizog, er streckte im Spaß die Arme nach oben und jubelte bewusst übertrieben, als hätte er gerade die Tour gewonnen. Doch dabei verließ er die Strecke und überschlug sich, was wesentlich spektakulärer aussah als es war, sogar sein Fahrrad war in Ordnung, bloß der Straßengraben war mit einer braunen Suppe, zähflüssiger Konsistenz gefüllt, bei uns genannt Jauche, und so kamen wir kurze Zeit später nach knapp 2 ½ Stunden fahrt an. Ich blitzsauber, er mit Jauche beschmiert und stinkend, während die Anderen sich ausschütteten vor Lachen, zog er sich auf sein Zimmer unter die Dusche zurück, und zum Mittagessen erschien er im frischen Trainingsanzug und dezent parfümiert.
Nach einem köstlichen drei Gänge Menü (Suppe-Reis & Steak- Früchte), begaben wir uns wieder auf die Räder zum Start der heutigen Etappen der, wie wir es nannten 4. GT. Die heutige Etappe war sehr hüglig, aber trotzdem bat sich die Chance für die schnellen Männer an, sollte sich niemand entscheidend absetzen. Das Team von Sandy erhöhte das Tempo zu
Beginn, da sie keinen Hügelspezialisten hatten. Wir hatten mit Bradley unsern Mann, der einerseits Hügel fahren konnte, andererseits auch endschnell war, in der dritten Gruppe und auch im ganzen Rennen war Phillip der Favorit, zwar war er nicht so schnell wie McGee auf der Ziellinie, dafür aber am Hügel stärker.
Dann versuchte es Frederic, einfach damit mal was geschah, die Etappe dauert 78 km und schon bei km 14 der erste Angriff, gewagt, gewagt, dachte ich.
Schnell stellte sich heraus, dass man Frederic sozusagen an der langen Leine führen wollte, man ließ also den Vorsprung stagnieren. Doch 35 Kilometer vor dem Ziel war dann Schluss, dann wollte es Phillip wissen, er attackierte. Bradley, Sandy, Francis und ich gingen mit, wobei Francis gleich wieder abreißen lassen musste. Phillip und Sandy machten nun Tempo, da sie Rückstand auf uns hatten. Am vorletzten Hügel, 15 Kilometer vor Schluss, kam dann der entscheidende Angriff, Phillip zog davon, und nur ich, und auch das nur unter erheblichen Kraftaufwand, ging mit. Wir harmonierten gut, und schnell setzten wir uns ab.
Dann ging es in den letzten Anstieg ich hatte mich auf der kurzen Abfahrt und dem Flachstück erholt, doch trotzdem griff Phillip wieder an, ich entschloss mich nicht alle meine Kräfte zu opfern und mitzugehen, und siehe da es zeigte Wirkung, kurze Zeit später kam ich an Phillip ran und blieb dran, wir taktierten jetzt, der Vorsprung würde schon reichen.
Doch siehe da es reichte nicht, hinten war es zum kompletten Zusammenschluss gekommen und plötzlich waren sie da, sofort zogen wir beide den Sprint an, doch zu spät, die Anderen rauschten heran und überholten, zumindest Cook und Eisel, Marc war schon etwas abgeschlagen, und so hatten wir mit dem Ausgang der Etappe nichts zu tun, so hoffte ich, dass doch Bernhard siegen sollte, und tatsächlich, er tat es. Er hatte scheinbar an den Hügeln nicht so viel Kraft gelassen, und so konnte er Cook noch deutlich hinter sich lassen.
So konnte ich wenigstens auf eine humanere Behandlung bei der Bewirtung Bernhards hoffen, als zum Beispiel auf die von Frederic, der mit 1:49 Rückstand ins Ziel kam.
Und so war es dann auch, kurz vor Acht bat Eisel telefonisch an der Hotelrezeption, man solle ihm doch Thomas Löwkist mit einer extra-großen Portion Kroketten und viel Sahnegeschnetzelten nach oben schicken, dazu bitte noch 4 Bier!
Mit einem reichlich gefüllten Tablett betrat ich Bernhards Zimmer, dieser hatte unseren Couch-Tisch vor sein Bett geschoben und lag auf dem Bauch, die Augen auf den Fernseher gerichtet einen Boxkampf. Er bot mir einen Teil seines Essens an, ich lehnte aber dankend ab, da ich bereits gegessen hatte, daraufhin bot er mir an, hier zu bleiben mit zu glotzen und ein Bierchen zu zischen, diese Möglichkeit dem Küchendienst zu entgehen nahm ich natürlich dankend an.
Wir legten uns gerade um kurz nach elf Uhr schlafen, als der Coach heftig schnaufend das Zimmer betrat.
Coach: Es gibt Probleme, es gibt wieder rebellische Unruhen in Sao Paolo, so was gibt’s hier seit Jahren, die Leute haben die Politiker mal wieder satt, es betrifft uns zwar nicht direkt, aber das französische Konsulat hat allen Franzosen zur Ausreise geraten, und das werden wir auch tun! Gegen sechs Uhr kommt ein Kleinbus, er bringt uns zum Flughafen, ich will, dass bis dahin alles gepackt ist! Die Fahrräder werden bald per Schiff heimgebracht, also Beeilung, Jungs!
Wir hatten nicht direkt Angst, aber wir waren etwas beunruhigt, und so packten wir schnell unsere Sachen und legten uns noch kurz schlafen. Ich schlief sehr unruhig und träumte, dass ich vor schießenden Rebellen mit einem Pucky Fahrrad wegfahren musste.
Um halb Sechs erwachten wir durch lautes Hupen des Kleinbusses, wir hatten unser Gepäck bereits in der Nacht nach unten verfrachtet und so mussten wir uns nur schnell anziehen und dann das Hotel zusammen mit den Anderen verlassen. Auf der Fahrt zum 40 Kilometer entfernten Flughafen schliefen wir noch ein wenig, ehe wir die extra gecharterte Maschine betraten.
Es war zwar nich sehr komfortabel, aber zum Schlafen reichte es, und so schlief ich fast den gesamten Rückflug über.


maximum
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Beitrag: # 394934Beitrag maximum
27.10.2006 - 20:54

So und weiter gehts, ab morgen hab ich Ferien, dann kann ich öfter posten. Wie immer, wenn irgendwas negativ auffällt bitte schreiben.
Schreibt man Cook den Sprinter mit e am ende oder ohne??
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Als wir in der Nacht wieder in Moussy ankamen, schaltete ich den Fernseher an. Dort stand einiges zu den Rebellionen, da ich allerdings noch nicht gut genug französisch sprach, konnte ich nur das Grobe erkennen. Es war wohl eine eher eine kurzfristig gestartete Rebellion als ein lang geplanter Aufstand, daher rechnete die Regierung von Brasilien, den Aufstand inner halb der nächsten Tage niederschlagen zu können, ich beschloss aber am Ball zu bleiben. Ich war noch nicht müde wegen dem Jetlag, deswegen begann ich im Internet mit der Suche nach einer Wohnung in der Umgebung. Allerdings wurde ich nicht fündig und deshalb legte ich mich schlafen, ich wollte am nächsten Tag weiterrecherchieren.
Am nächsten Morgen begann das Training dann von neuem, wobei ich hauptsächlich mir Brad und Sandy trainierte, da wir die einzigen waren die am Berg trainierten. Ich hörte mich danach in der Stadt um ob es denn Wohnungen zu kaufen gäbe, und zu meinem Glück wurde ich sehr schnell fündig, ich vereinbarte einen Termin in drei Tagen um mir die 80 m² große Wohnung anzusehen.
Im Training machte ich währenddessen große Fortschritte, der Berg war inzwischen mein Freund und auch im Zeitfahren verbesserte ich mich. In letzter Zeit begegnete uns Madiot mit bester Laune, wir (Bernhard und ich) schätzten, dass er vielleicht einen weiteren Transfer-Coup geschafft haben könnte.

Drei Tage später besichtigte ich die Wohnung, sie gefiel mir recht gut, und da es ein Erbstück war, das ein entfernter Verwandter nun abstoßen wollte könnte ich auch gegen einen kleinen Aufpreis das Mobiliar behalten. Der einzige Haken war aber, ich wollte die Wohnung mieten, er wollte, dass ich die Wohnung kaufe, und zwar ohne Raten, direkt, an einer Stange.
Da ich nicht so viel Geld auf dem Konto hatte, hoffte ich auf finanzielle Unterstützung des Teams, die ich eigentlich auch bekommen sollte, da es ihnen sehr recht sein konnte, dass ich mich in der Gegend niederließ. Ich verhandelte noch und wir konnten uns so auf einen recht niedrigen Preis einigen, auf einmal zu bezahlen.
Abends saß ich noch über der Rechnung, wie ich die Wohnung finanzieren sollte, ich beschloss am nächsten morgen zum Chef zu gehen und ihn wegen der Unterstützung mal zu fragen. Dies tat ich auch am nächsten Morgen, das Gespräch lief sehr erfreulich ab, mein Vertrag wurde ein wenig geändert. Ich würde in den nächsten Jahren 25% weniger verdienen, dafür würde mir die Wohnung nach diesen Jahren komplett vom Rennstall überschrieben werden, außerdem wurde mir eine Garantie gegeben, dass ich solang in der Wohnung wohnen dürfte, bis mein Vertrag bei FDJ auslief.
Da FDJ rein rechtlich die Wohnung gehörte, musste ich mich außerdem nicht mit dem ganzen Papierkram rumschlagen, sondern konnte direkt den Umzug planen. Nachdem ich mit Bernhard darüber gesprochen hatte wie ich den Umzug am besten bewerkstelligen konnte, riet er mir einen Kleinbus zu mieten, und darin meine wenigen Sachen umherzukarren, der Haken an der Sache war, dass es noch Probleme gab meinen schweizerischen Führerschein in einen EU-Führerschein umzuwandeln. Doch dabei bot mir Bernhard seine Hilfe an, und wir beschlossen am Ende der Woche meine Sachen in die Wohnung zu bringen.
Bis dahin trainierte ich vor allem Zeitfahren, da ich, wenn ich Rundfahrer werden wollte, dort nicht zuviel verlieren sollte. Hauptsächlich trainierte ich nun mit Bradley, der, wie wir ihn nannten, Meister dieser Disziplin. Er rechnete sich große Chancen aus, beim ersten Rennen der Saison, den australischen ZF-Meisterschaften den Titel zu holen, da er im Vergleich zu seinem Hauptkontrahenten, Michael Rogers, schon sehr früh in der Saison fit war.
Am Sa erledigten wir nun den Umzug, ich hatte alles gepackt und wir brauchten es nur noch in den, für wenig Geld gemieteten, Kleinbus einzuladen und ich der Wohnung auszuladen. Daraufhin unterstützte er mich noch beim Einräumen meiner Sachen.
Es war schon komisch, das erste Mal im Leben in den eigenen vier Wänden zu schlafen, wobei genau genommen gehörte sie mir erst in drei Jahren. Ich konnte lang nicht einschlafen, ich dachte an meinen Bruder, er freut sich einerseits sicher, dass ich es geschafft habe, aber andererseits leidet er sicher darunter, dass ich es war und nicht er. Ich hatte ihm wirklich alles zu verdanken und mit diesem Gedanken im Kopf schlief ich ein.
Die nächsten Tage trainierte ich weiter, und langsam schlug sich das intensive Training auch nieder, mein Puls ging am Berg nicht mehr so hoch, und meine Beine wurden noch dicker mit Muskeln bespannt. Auch Bernhard wurde besser, er trainierte nun hauptsächlich taktisch, übte mich Renshaw und Cooke dass erobern eines Hinterrads, dabei gewöhnte er sich an, es meist kampflos zu gewinnen, wie Erik Zabel zum Beispiel, nicht mit unfairen Methoden wie McEwen.
Langsam rückte auch die Teambesprechung näher, doch zuvor kam erstmal Weihnachten, ich hatte bereits Präsente für die Mannschaft und meine Familie, welche mich besuchen kam, eingekauft und verpackt. Und so kam der große Tag, meine Familie kam erst später an, deswegen ging ich erst zur Teaminternen Weihnachtsfeier, wir verteilten Präsente, jeder schenkte jedem etwas, außer Sandy mir, ich hasste dieses angespannte Verhältnis, doch ich musste es akzeptieren.
Abends kam meine Familie, wir feierten im kleinen Rahmen, sangen ein wenig, die meiste Zeit erzählte ich jedoch von meinem Trainingsalltag, wobei meine Eltern und insbesondere mein Bruder gespannt zuhörten.
Weihnachten verging und im selben Zuge auch Silvester, wobei ich dies mit dem Team feierte, wir veranstalteten eine prächtige Feier mit einem tollen Feuerwerk auf dem 40 km entfernten Mont delle Cridarve, den Hinweg erledigten wir auf dem Rad, der Rückweg wurde jedoch im Teambus absolviert.

Die Teambesprechung 4.1.2005 (fange erst jetzt mit der Datierung an, davor wärs sinnlos gewesen)

Viele französische wie auch deutsche, österreichische, spanische und italienische Reporter waren anwesend, und alle warteten auf uns. Weiterhin rieten wir wer wohl die 2 neu-verpflichteten Stars sein konnten, erfahren würden wir es erst während der Pressekonferenz, die im selben Moment begann.
Wie immer fing der Teammanager mit dem üblichen Geschwafel an, die Resultate des letzten Jahres, die Ziele für das kommende Jahr,…
„… nun lassen sie uns jedoch zum Kader kommen. Unsere Kapitäne werden unterstützt von:
Da Cruz, Wilson, Mengin, Detilloux, Renshaw, Veikannen, Finot, Auger, Vaugrenard, Jegou, Sanchez, Roy, Monnerais, McLeod, Di Gregorio, Gerard. Hier sehen sie also keine Veränderungen. Entfalten soll sich bei uns unser erster Neuzugang, aus Schweden: THOMAS LÖWKIST!!“ Applaus, ich betrat die Bühne verbeugte mich und stellte mich zu den anderen bereits Aufgerufenen.
„Außerdem werden sich die schon etwas weiter entwickelten Freddy Bichot und Michael Delage noch weiter entfalten.
In verschiedenen Rennen, bei denen keiner der Kapitäne am Start ist werden Sandy Casar und Phillip Gilbert bevorzugt als Kapitän auflaufen.“
Wieder Applaus, sie betraten mit selbstsicheren Lächeln, als sei es schon ihre 1000. Teampräsentation die Bühne.
„Die schnellen Männer bei uns im Team sind, einer der besten Sprinter der Welt, Baden Cooke und ein weiterer Neuzugang, aus Österreich der junge Sprinter, Bernhard Eisel.“
Beifall schwoll ein weiteres Mal an, und Bernhard und Baden gesellten sich zu uns. Nun warteten wir alle gespannt.
„Sie wissen ja, unser Team ist im Zeitfahren nicht das schlechteste, ich habe bei den Zielen vorher erwähnt, bei jedem Zeitfahren der nächstjährigen Tour zumindest einen Top 3 Platz zu erreichen, damit stelle ich ihnen einen weiteren Neuzugang, den letzten soweit ich sehen kann vor: DAVID ZABIRSKIE!!“
Jetzt kam zum Beifall noch Gejohle aus den Reihen des Teams dazu. Wobei ich innerlich enttäuscht war, er hatte gesagt, dass ein Mann kommen würde der eine der drei GTs gewinnen konnte, und Zabirskie konnte dies sicher nicht.
„Jetzt kommen wir noch zum unangefochtenen Kapitän: Bradley McGee.“
Bradley betrat begleitet vom Beifall der Zuschauer die Bühne.
„So nun will ich noch einige Worte sagen, wir galten lange Zeit als fast reines Sprinterteam, oder besser gelten bis heute, ich will jedoch dieses Team umstrukturieren. Ich will aus FDJ ein konkurrenzfähiges GT-Team machen, damit schließe ich die Pressekonferenz.“
Auch die Reporter schauten enttäuscht, sie hatten auch mit einem hochkarätigeren Neuzugang als Zabirskie gerechnet.
„Ahh, Stop, da fällt mir noch etwas ein.“
Alle wendeten den Kopf, jetzt würde wohl der Name fallen.
„Das Team… bedankt sich für ihre zahlreiche Anwesenheit.“
Und wieder Enttäuschung, ich hatte nie damit gerechnet, dass eine Teampräsentation ein derartiges Wechselbad der Gefühle sein konnte.
„Ach ja… Jose Rujano wird nächstes Jahr für uns als Kapitän bei der Vuelta oder der Tour fahren.“
Wir brachen in Jubel aus, der Beifall schwoll auf ein immenses Ausmaß an, ein Blitzlichtgewitter ging auf das Team den Manager und Jose nieder, der in diesem Moment die Bühne betreten hatte.
Rujano galt neben Cunego als das Talent am Berg, er war auch ein passabler Zeitfahrer, jedoch ließ er am Hügel meistens Federn, aber das war in diesem Moment egal, jetzt musste Champanger fließen, und das tat er auch reichlich!
Zuletzt geändert von maximum am 28.10.2006 - 19:07, insgesamt 1-mal geändert.

Trampusch
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Beitrag: # 394936Beitrag Trampusch
27.10.2006 - 20:59

Moin guter Anfang!!!
Nur Baden Cooke wird mit e am Ende geschrieben, mach aber weiter!!!

maximum
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Beitrag: # 395190Beitrag maximum
29.10.2006 - 16:21

Wieder nur ein kürzerer und etwas gehetzterer Post, da ich jetztdann gleich weg muss (Cafe bei Verwandten :roll: ), aber naja...
Freue mich über Kommentare jedglicher Art zu meinem ersten rennen.

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Der Coach hatte mir inzwischen verraten, dass ich mit Jose und einigen anderen bei der Tour de Langkawi starten durfte. Ich freute mich natürlich riesig, da mein erstes Rennen mich gleich nach Malaysia führen würde.
Zuvor standen jedoch erst ein Trainingslager und dann die australischen Meisterschaften an. Das Trainingslager verlief ganz ruhig, da inzwischen alle in Form waren, wir stärkten dabei hauptsächlich unseren Zusammenhalt und bereiteten uns auf die Rennen vor.
Dann, am 12.1, reisten wir, der Kader für Langkawi und die vier australischen Fahrer ab in Richtung Australien, wo über morgen die australischen Zeitfahrmeisterschaften stattfinden sollten. Unser Kader für Malaysia bestand aus Jose und Baden als Kapitäne und Veikannen, Gilbert, mir und Marc als Helfer mit eigenen Ambitionen, wir wollten natürlich die Sprint- und die Jungfahrerwertung gewinnen, und wenn möglich auch die Gesamtwertung.
Am 14. fanden dann die Zeitfahrmeisterschaften statt, wir hatten drei Teamwägen geliehen um unsere fahrer zu begleiten, wobei ich und unser Coach mit Bradley mitfahren sollten.
Und dann begann es:
Die Favoriten waren Rogers, Day, Evans und McGee.
Während wir auf Bradleys Start warteten beobachteten wir das Rennen über eine Großbildleinwand. Als erster von uns ging Marc auf die Strecke, er hatte keine Ambitionen in diesem Rennen, sondern im morgigen Straßenrennen, jedoch ging er das Rennen sehr schnell an, dies sah man auch bei der ersten Zwischenzeit bei in etwa der Hälfte der Strecke, er pulverisierte die Zeit der vor ihm fahrenden und stellte eine Bestzeit auf, welche die von Henk Vogels um 3 Minuten verbesserte, ich war mir inzwischen sicher, dass er es zu schnell anging, da er in der 2.Hälfte des Rennens ein konstant niedriges Tempo fuhr.
Im Ziel hatte inzwischen Henk Vogels wieder eine Bestzeit aufgestellt und nun warteten alle auf Marc, und unsere Befürchtungen trafen ein, auf den letzten zwei Kilometern brach er ein, er wurde wieder überholt und kam als Letzter ins Ziel mit eineinhalb Minuten auf Vogels. Inzwischen war auch Baden auf der Strecke, auch er ging es flott an, er überholte sehr schnell den vor ihm Fahrenden, und toppte bei der Zeitnahme die Zeit von Marc um 2 Sekunden und schaltete dann auch um einige Gänge zurück.
Es sah alles gut aus, er schien sich vor Vogels setzen zu können, ja es war nun höchstwahrscheinlich, denn er brach nicht ein. Doch da stürzte er, der Coach schlug sich die Hände vors Gesicht. Er stieg zwar wieder auf, aber es war nur noch die Frage letzter oder vorletzter. Jedoch gab er noch mal voll Stoff und kam noch etwas vor Marc an, jedoch war er höchst unzufrieden, zum Glück zog er sich jedoch keine Verletzungen zu. Nun war Wilson auf der Strecke, er war ein miserabler Zeitfahrer, jedoch fuhr er mit mehr Taktik als Baden und Marc, er fuhr sein Tempo konstant durch, bei der Zwischenzeit hatte er mehr als 4 Minuten Rückstand auf die Zeit von Baden, doch er fuhr sein Tempo weiter.
Aber wie gesagt, er ist eben ein miserabler Zeitfahrer, und so kam er mit der bis dato schlechtesten Zeit ins Ziel. Dort führte inzwischen O’Neill, die Frage war nur noch wie lange, denn in diesem Moment eröffnete Ben Day das ‚richtige’ Rennen. Direkt nach ihm startete Bradley und kam ihm auch näher, die Favoriten kamen jetzt Schlag auf Schlag den nach Bradley startete Cadel und dann Michael.
Ich saß nun im Auto direkt hinter Brad und sah zu, wie er brutal loslegte, er zog an, er kam näher und näher und kurz vor der ersten Zwischenzeit überholte er Ben. Oder besser gesagt, er raste an ihm vorbei auf dem Weg zu Zwischenzeit um 4 Sekunden besser als Baden, 27’ 59’’. Ich betete innerlich, dass es ihm nicht genau wie Baden gehen würde. Im Ziel jedoch betete O’Neill, dass es Bradley genauso wie Cooke gehen würde.
Jedoch wussten wir beide 19 Minuten und 24 Sekunden später, dass es nicht der Fall sein würde, er verbesserte die Zeit von O’Neill um 2’47’’ und schien wie der sichere Sieger, da Michael schon bei der Zwischenzeit eine Minute Rückstand hatte, und auch Cadel nicht an Brad ran kommen konnte. Und so war es auch Bradley siegte souverän, hier noch das Classment:
1. McGee 57’23’’
2. Rogers +2’31’’
3. O’Neill +2’47’’
4. Day +3’26’’
5. Evans +3’27’’
34. Cooke +7’16’’
36. Renshaw +7’26’’
37.Wilson +7’28’’

Wir feierten den Erfolg nur kurz, da morgen erneut ein Rennen stattfinden würde, und so wurden die Fahrer noch massiert, während ich noch eine Runde trainierte, und wir uns danach alle zu Bett begaben.

maximum
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Beitrag: # 396198Beitrag maximum
5.11.2006 - 18:34

sorry, mein PC war bis vor ner halben Stunde beim Reparieren, muss jetzt noch essen dann kommt wieder ein Post, und dann vielleicht später nochmal einer

maximum
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Beitrag: # 396217Beitrag maximum
5.11.2006 - 20:32

So jetzt kommt er, der Monsterpost! der erste Rennbericht is etwas konfus, bessert sich aber dann, habs jetzt net ganz lang gemacht, da in den Etappen bisher noch nich soviel drin war, hoffe es passt so.


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Und dann kamen zwei Tage darauf auch die Straßenmeisterschaften, hier rechneten sich alle Teilnehmer von uns, wenn auch mehr oder weniger theoretische Möglichkeiten aus. Der Coach würde mir alle Viertelstunde eine SMS schicken um mich über den Rennverlauf zu informieren, da ich zusammen mit Jose eine Runde durch das australische ‚Hochland’, wenn man es so nennen konnte, drehen wollte.
Es lief eigentlich ganz locker, wir fuhren die wenigen Hügel ganz locker hoch und genossen die Abfahrt, währenddessen starteten die Fahrer die australischen Straßenmeisterschaften, die Favoriten waren Bradley McGee, Cadel Evans und der Sprinter Stuart O’Grady.
SMS: 15km gefahren- Ausreißergruppe: Wilson (FDJ), Gates (DVL), Davis (TEN), Hayman (RAB), Kemps (LSW), Brown (PAN). Vorsprung 2.30. Wetter sehr gut welliger Kurs.
Das beruhigte mich, da es insgesamt nur knapp vierzig Fahrer waren, und die meisten Kapitäne keine Helfer hatten, und daher kein Tempo machten, war es besser immer einen Mann in den Gruppen zu haben.
SMS: 35 km gefahren- Vorsprung 5.20 Tendenz steigend, Wilson und Brad gut drauf.
Spitzengruppe: Gates lutscht nur Hinterrad
SMS: Noch 120Km: Vorsprung 8.14 Tendenz stagnierend, Marc macht im Feld jetzt Tempo, Wilson hält sich jetzt vorne zurück. Gates jetzt auch in Front, falls Sprint in E1 beste Chancen Brown (PAN).
SMS: Noch 85 km. Vorsprung 6.10 Tendenz sinkend, Cooke, Marc und DVL machen jetzt Tempo, McEwen ist weg.
SMS: Noch 70! Angriff Rogers (QST), Chadwick (TCN), Walker (RAB). Vorsprung spitze 5.00 reicht wohl nicht!!
SMS: Noch 43! Sit. Wie folgt: E1: Wilson… -3.10-E2: Rogers…-1.30- Feld.
Wird knapp werden
SMS: Noch 20! Rogers und Co gestellt. 3.00 Abstand Feld-Spitze
SMS: Noch 15! Spitze nur noch Hayman Wilson. Perfekt!! Attacke im Feld McGee und Evans, wird noch knapp.
SMS: Jetzt unübersichtlich! 9 km Rest Spitze Wilson! Geht jetzt ans Limit!! Dahinter Hayman, dann O’Grady, Davis, Evans, Bradley, sieht nicht schlecht aus!
In diesem Moment erreichten wir wieder das Hotel, dass nannten wir Timiong, wir rannten aufs Zimmer und schauten uns die letzten km live an. Man sah McGee alleine, direkt hinter Wilson, das war perfekt! Die anderen Favoriten waren am Boden und noch 3 KM!! Wilson zog jetzt den Sprint für Bradley an, vielleicht ein bisschen zu früh, der nächste hinter den beiden war Gates von Davitamon, es konnte wirklich klappen für Bradley. Das muss der Sieg für Bradley sein! Noch dreihundert Meter und er und Wilson lassen Gates einfach stehen, jetzt noch die Abfahrt.
SIEG McGee, zweiter Wilson, dritter Gates. Doch es war erstaunlich knapp, fast wäre Evans auf den letzten Metern noch an Gates rangekommen, aber uns sollte das egal sein, Bradley hatte den Doppelschlag perfekt gemacht und Matthew mit seinem zweiten und Baden mit seinem neunten Platz rundeten das perfekte Mannschaftsergebnis ab: Hier noch in einer Tabelle:
1. McGee
2. Wilson
3. Gates (DVL)
4. Evans (DVL)
5. O’Grady (COF)
6. Davis (LSW)
7. Hayman (RAB)
8. Sullivan (MPC)
9. Cooke
10. Pollock (MPC)
25. Renshaw

Als unsere ruhmreichen Helden zurück ins Hotel kamen wurden sie von uns bereits mit Champagner und einigen Snacks erwartet.
Nach einer ausgiebigen Siegesfeier packten wir am nächsten Morgen unsere Sachen und bereiteten uns auf den Abflug Richtung Malaysia vor, zumindest die, die dort starteten, die Anderen nahmen den nächsten Flieger Richtung Heimat.
Ach ja, noch die ersten beiden Etappen der Tour Down Under gewann McEwen, vor Caspar bzw. Kirsipuu, wir waren währenddessen in Malaysia angekommen und hatten uns bereits mit den einzelnen Etappen beschäftigt, bis auf die 4. und die 7. waren alle Etappen für mich und Jose egal, beim Zeitfahren und der einzigen Bergetappe sollten wir jedoch Stärke zeigen und FDJ gut präsentieren.
Die nächste Etappe der Australien-Tour gewann diesmal Tom Steels, das änderte jedoch nichts daran, dass McEwen immer noch in gelb und grün fuhr. In diesen Tagen wurde ich auch langsam bervös wegen meinem ersten Einsatz als Profi.
Und dann am nächsten Tag kam er, ich zog mein FDJ-Trikot an und bekam zusammen mit Jose, Baden, Marc, Phillipe und Veikannen, dessen Vornamen ich mir immer noch nicht merken kann, meine Startnummer, ich war nun richtig heiß. DSie Etappe war nicht besonders lang und brettflach, auch das Wetter spielte mit und wir freuten uns alle als wir anfingen los zu rollern, besonders Baden freute sich, er wollte heute siegen. Schon nach 10 km versuchten 4 Fahrer ihr Glück, unter ihnen auch O’Loughlin der irische Meister, und das Hauptfeld ließ sie erstmal ziehen, und rollerte weiter.
Und dann RiesenPech gerade den irischen Meister hat’s erwischt, Panne für ihn, nun fährt er also zwischen der Ausreissergruppe und dem Feld, welches auf die Spitze schon 4 min Rückstand hat, jedoch sind es auch noch 85 Kilometer.
Wow, was für ein Kraftakt, er hat es fast wieder geschafft, der Anschluss zur Spitzengruppe ist wiederhergestellt für O’Loughlin. Im Feld wurde jetzt unser gesamtes Team zur Nachführarbeit aufgefordert da der Vorsprung 55 km vor dem Ziel in etwa 6 Minuten betrug.
Oh Nein, O’Loughlin verliert den Anschluss wieder, scheinbar hat er auf der Verfolgung zu viel Kraft gelassen, und zur gleichen Zeit eilt das Feld mit einer vierfachen FDJ-Führung heran. Und dann 32km vor dem Ziel war es um den Iren geschehen, das Feld hat ihn wieder und in wenigen Minuten wohl auch die anderen Drei, welche nach 80 km noch knapp 3 Minuten Vorsprung haben.
Jetzt gingen wir wieder raus aus der Führung da der Vorsprung massiv gesunken war, währenddessen hatte das Hauptfeld jedoch O’Loughlin wieder verloren, er fiel zurück.
Und 16 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht vorbei, jetzt hieß es einen Zug für Baden zu formieren. Un der sah wie folgt aus, Veikannen vorne, er gab jetzt alles, dahinter ich und Gilbert für die Tempoführung, dann Marc der für Baden anziehen sollte und dann der Kapitän und Top-Favorit Baden Cooke.
An Cooke’s Hinterrad tummelten sich alle Sprinter und 6 Kilometer vor dem Ziel ging Phillip in den Wind. Und dann 4 Kilometer vor dem Ziel kam Hektik rein, Marc klemmte sich jetzt direkt an mich während jetzt auch Phillip zurück ins Feld ging und mich jetzt powern ließ.
Und dann 2.5 Kilometer vor dem Ziel zog ich an, ich ging jetzt echt ans Limit. Jedoch zog Marc gefolgt von Cooke problemlos an mir vorbei, meine Arbeit war verrichtet, jetzt hieß es auf Cooke vertrauen. Jetzt zog Baden an Marc vorbei 800 Meter vor dem Ziel mist er im Wind, jetzt kommt von hinten Van Locke und zieht an, alle anderen geschlagen, dass wird ganz ganz knapp! Sieg Cooke konnte seinen Vorsprung behaupten und fährt Morgen im Trikot des Gesamtführenden. Marc wurde Sechster und ich bei meinem ersten Profi-Rennen passabler 11. Wir umarmten uns die Freude war riesig, jedoch auch die Müdigkeit kam jhetzt nachdem das Adrenalin abgebaut war.
Währenddessen siegte O’Grady bei der vorletzten Etappe in DownUnder in einer Ausreißergruppe zusammen mit McEwen, welcher weiterhin Gesamtführender ist.
Bei unserer zweiten Etappe lief es bescheiden. Eine Siebner-Gruppe kam mit knapp zwei Minuten Vorsprung ins Ziel, Zamana von Intel Action siegte und fuhr morgen im Gesamtwertungs-Führenden-Trikot, wohingegen Baden nun im Grünen unterwegs war.
Die abschließende Etappe in Australien gewann wieder O’Grady und sicherte sich den zweiten Platz hinter Robbie von Davitamon. Unsere dritte Etappe führte uns über 160 wellige Kilometer, in der Teambesprechung war gesagt worden das Phillip attackieren sollte unser Hauptaugenmerk jedoch auf dem Massensprint um Baden liegen würde.
Schon nach 6 Kilometern kam die Attacke in die auch Gilbert einstieg. Es attackierten 12 Leute wobei diese in eine 5-Mann starke Führungsgruppe um Gilbert und einer 7-Mann starken Verfolgergruppe unterteilt waren. Schnell war jedoch klar das dem Feld 12 Leute zu viele waren, und so schnappte sich das Feld einfach die Verfolgergruppe und ließ Gilbert und seine Kumpanen erst mal machen. Diese waren Tracksel (MRB), Dean Credite Agricole, Padrnos (DSC) und De Kort (LSW). Der Vorsprung betrug bald mehr als drei Minuten und so ging Gilbert nicht mehr in die Führung, er wollte sich seine Kräfte ja einteilen. Dann kamen sie zur Sprintwertung, welche wohl Tracksel oder Dean gewinnen würden. Phillip klemmte sich an das Hinterrad von Dean und hoffte so eine gute Platzierung zu erreichen. Und tatsächlihc Dean vor Tracksel vor Gilbert. 100 Kilometer vor Schluss ging es dann in den ersten leicht knackigen Anstieg. Hier betrug der Vorsprung 5 Minuten. Da dieser jedoch rasant schrumpfte versuchte Gilbert dann doch sein Glück und 2 Kilometer vor der Bergwertung attackierte er. Eine halbe Minute vor seinen ehemaligen Flucht-Gesellen ging er in die Abfahrt, 3:30 hinter denen das Feld. Auf der Kuppe des zweiten Hügels hatte er 40 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Diese zerbrachen nun auch Dean und Padrnos gingen jeweils eine Minute vor Tracksel und de Kort und eine hinter Phillip in den letzten Hügel. Bald waren aber auch die Verfolger gestellt und 20 Kilometer vor dem Ziel auf dem höchsten Punkt des letzten Abstiegs hatte Phillip noch knappe 2 Minuten Vorsprung, das konnte reichen. Und während der Abfahrt stagnierte dieser, es konnte wirklich reichen! Cooke schielte natürlich auf den 2. Platz, allerdings würden wir keinen Zug aufbauen, sondern ihn nur den anderen Favoriten ans Hinterrad klemmen. Marc hatte wie viele andere auch den Anshcluss verloren und fuhr in einem großen Grupetto dem Feld nach. Phillip war auf den letzten 10 Kilometern und gab noch mal alles.
Noch 2 Kilometer jetzt sprintete Gilbert los, doch das ist nicht besonders schnell von hinten naht das Feld.
Und es reichte nicht! Genau 1000 Meter vor dem Ziel zogen alle Sprinter an ihm vorbei, Cooke direkt an zweiter Position. Und der siegte wenigstens souverän, vor van Loocke und Kopp. Gilbert wurde Elfter und war darüber nicht gerade erfreut, zwar hatte es für Baden gereicht, aber trotzdem war er höchst unzufrieden.
Beim Zeitfahren am nächsten Tag erlebte ich meine Passion! Baden wurde Dritter, und auf diesem Rang war er nun auch in der Gesamtwertung, aber ich wurde sensationell 6. und lag auf Rang 9. wohingegen Jose mehr als eine Minute verlor, da er ganz einfach noch nicht in Form war.
Es störte ihn wenig, auch wenn seine Chancen auf den Gesamtwertungssieg nun sehr gering waren. Dafür wurde Jussi, jetzt kann ichs mir endlich merken, 10 und brachte uns die Führung in der Mannschaftswertung.

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Beitrag: # 396224Beitrag bayerchecker06
5.11.2006 - 22:14

Wirklich ein Monsterpost!!! :D 8O 8O 8O
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Beitrag: # 396300Beitrag maximum
6.11.2006 - 18:09

So jetzt wieder ein 'Normaler' Post, is immer noch irgendwie unkoordiniert, aber mei, hoffe es gefällt

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Der fünfte Abschnitt der Malaysia-Rundfahrt war wieder komplett eben, und so rechnete sich Baden auf dem 160 Kilometer langen Kurs seinen dritten Saisonsieg aus, da wieder mit Angriffen zu rechnen war, sollte immer einer in der Spitzengruppe sein, diesmal sollte Marc attackieren.
Das Rennen begann erstaunlich ruhig, und erst nach 20 Kilometern attackierte Sosenka, Marc zog sofort mit, auch Gilli und Ribolzi gingen mit. Die erste Sprintwerung des Tages bei Kilometer 35 sicherte sich Marc souverän, zu diesem Zeitpunkt lag das Feld bereits mehr als 3 Minuten zurück. Der Vorsprung stieg weiter an doch, als noch 100 km zu fahren waren begann das Hauptfeld den 6-minütigen Vorsprung drastisch zu reduzieren und bei der letzten Sprintwertung des Tages 67 Kilometer vor dem Ziel, welche Marc wieder gewann, betrug der Vorsprung wieder drei Minuten Tendenz sinkend. 20 Kilometer vor dem Zielstrich war es dann um Marc und seine Kollegen geschehen und nun versuchte Rujano einen verzweifelten Angriff um seinen Rückstand von 3 Minuten auf Belli im Gesamtklassment zu verringern, er fuhr also 15 Kilometer vor dem Ziel wenige Meter vor dem Feld. Jedoch hatte er nicht den Hauch einer Chance und 7 Kilometer vor dem Ziel war er wieder eingefangen. 3 Kilometer vor dem Ziel formierten sich die Züge, aber weder Baden noch seine Konkurrenten waren zu sehen, da sich Baden auf dem Weg nach vorne befand und alle anderen Favoriten an seinem Hinterrad saßen. Er kam auch nach vorne jedoch fand er kein gutes Hinterrad und 1.5 Kilometer vor dem Ziel war er in einer ungeeigneten Position. Trotzdem sah man seine Power, er zog von links nach rechts ans Hinterrad von Sebastian Siedler (WIE) zog jedoch direkt wieder raus, und jetzt lag er gleichauf mit van Loocke und ließ ihn dann einfach stehen und fuhr seinen dritten Sieg ein. Vor der 6. Etappe sieht das Klassment also wie folgt aus:
1.Zamana (IAN)
2.Belli (DOM) +’’2
3.Cooke (FDJ) +1’02’’
9. Löwkist (FDJ) +2’06’’
11. Veikannen (FDJ) +2’09’’
27. Rujano (FDJ) +3’07’’
Für mich ist Belli klar der Favorit, da er deutlich besser Klettert als Zamana, aber es kann noch viel passieren.
Langsam spürte ich nun auch meine Beine, aber ich fand ich war immer noch gut in Form und so legte ich mich früh zu Bett, um für meinen nächsten Profi-Einsatz fit zu sein.

Die sechste Etappe sah genauso aus wie die Fünfte, nämlich flach, diesmal standen 3 Sprintwertungen auf dem Plan und heute sollte Rujano attackieren und hoffen mit der Gruppe ins Ziel zu kommen, um dann noch mal in die Gesamtwertung einzugreifen.
Die Etappe war knapp 150 Kilometer lang, als Topfavorit galt wie immer Cooke.
Es kam direkt zu Attacken, und auch Rujano folgte und hoffte eine gute Gruppe zu erwischen. Aber es war zwecklos, zwar bildete sich eine Gruppe, aber Rujano kam nicht hinein und so ließ er sich zurückfallen. Aber als er einen Fluchtkameraden fand, hing er sich an dessen Hinterrad und wartete auf das Feld, bei Kilometer 75 befand er sich 3 Minuten hinter der Spitze und 2 Minuten vor dem Feld.
Das Feld raste heran und 50 Kilometer vor dem Ziel war er wieder im Feld welches noch 3 Minuten Rückstand hatte. 25 Kilometer noch zu fahren und die Spitzengruppe bröckelte, vorne nur noch O’Loughlin und 3 weitere Fahrer. Und dann hatte Rujano Probleme und 13 Kilometer vor dem Ziel fiel er zurück.
7 Kilometer vor dem Ziel hatte er bereits 2 Minuten Rückstand, das war’s wohl mit Gesamtwertung, jetzt war ich der Juniorchef!
Cooke hängte sich an das Hinterrad von Van Loocke und los ging der Sprint, Cooke an 6. Position in Lauerstellung, jetzt ist Grigoli im Wind! 1000 Meter noch, Direkt vor Cooke Grishkin und dann Van Loocke das sieht gut aus! Nein, es wird nicht reichen, zu spät geht er aus dem Wind. Van Loocke siegt mit minimalen Vorsprung Cooke nur zweiter dritter Grishkin, sein Trikot darf Cooke aber trotzdem behalten. Und dann gab es einen Eklat durch ein Zielfoto vom Zieleinlauf wurde Grishkin zum zweiten erklärt, es war jedoch zu sehen, dass Cooke vorne lag, nun ja Baden sah es ruhig, ob ich 2. oder 3. werde ist mir egal, asber eigentlich wollte ich gewinnen!
Und die nächste sehr ruhige nur ein kleinerer Ausflug, gewann Baden dann auch wieder souverän vor Grishkin und Balducci.
Die drittletzte Etappe würde die Gesamtwertung entscheiden, ein 30 Kilometer langer Anstieg am Ende des Rennens würde die Tour de Langkawi entscheiden und ich wollte in der U-25-Wertung mitmischen. Ich war sogar einer der Favoriten aber die Hauptfavoriten warfen Belli und Danielson.
Die Etappe war nur knapp hundert Kilometer lang, aber trotzdem sehr anstrengend.
Ein kleines Grüppchen versuchte gleich sein Glück, obwohl sie keine Chance hatten und am Fuss des Anstiegs hatte wir sie fast wieder, die Gruppe war mir recht, denn je später wir sie fingen, desto später würden die Favoriten angreifen. Zwanzig Kilometer vor Schluss versuchte es Heppner und einige andere, sie konnten sich aber nicht lösen, jetzt reihte auch ich mich in die Führungsarbeit ein. 16 Kilometer vor Schluss waren wieder alle zusammen, ich lag jetzt an 4. Position und war von meinen Helfern isoliert, selbst Rujano hatte abreißen lassen. Und dann die Attacke der Favoriten Belli und Danielson zogen an, 10 km noch hörte ich den Funk in meinem Ohr, ich überlegte kurz, dann ging ich mit. Und tatsächlich zusammen mit den beiden und Cardenas bildeten wir nun die Spitzengruppe. Ich ging nun wirklich ans Limit und 5 Kilometer vor dem Ziel hing ich immer noch an ihnen dran. Da dachte ich mir jetzt versuch ich’s, ich behielt meinen Rhythmus bei und fuhr von den anderen weg, immer im selben Tritt. Aber einen Kilometer später bereute ich es, die anderen überholten mich, aber ich blieb noch dran, obwohl meine Beine langsam vor Schmerz zerrissen. Letztendlich wurde ich Vierter mit etwas Rückstand, aber ich hatte die Jungfahrerwertung gewonnen.
Am nächsten Morgen riefen mein Bruder und einige Bekannte mich an um mir zu gratulieren.
Die beiden letzten Etappen gewann in allgemein ruhigen Rennen Baden souverän und festigte somit seine Sprintwertung. In der Gesamtwertung lag ich auf dem Vierten Rang und das feierten wir mächtig, außerdem hatten wir die Sprintwertung und eben durch mich die Jungfahrer-Wertung gewonnen.
Ich war überaus glücklich über meine ersten Rennen, Jose war allerdings etwas enttäuscht, aber er war eben noch nicht in Form. Die Heimreise verlief ohne Probleme und ich rätselte über meinen nächsten Renneinsatz.
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