Giro d'Italia 2008

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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Marco Pantani
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Beitrag: # 492489Beitrag Marco Pantani
4.5.2008 - 17:52

Contador... Wenn er Giro und Vuelta gewinnt wird er Klödi und Leipheimer nicht mehr lange an seiner Seite haben. Vielleicht macht Contador in seinen jungen Jahren das, was Armstrong Heras über Jahre versprach, aber nie tat? Ich bezweifle stark, dass Contador auf Gesamtsieg fährt. In die Top 15 wird er sicherlich fahren, dafür ist er einfach zu gut. Ich schätze er wird den Part Piepolis bei Saunier Duval im letzten Giro übernehmen. Auch Klödis Form ist praktischerweise gerade ziemlich gut, die Romandie gewinnt man schließlich nicht im Vorbeigehen, das zeigt auch die Siegerliste.
Allerdings glaube ich, dass es für Klödi zu wenige EZF-Kilometer sind. Außerdem könen Fahrer des Kalibers Bettini, Di Luca, Riccó und Nibali bis zur ersten Bergetappe einiges an Vorsprung rausfahren, sieht man sich die Profile der ersten Tage an. Da ist dann Astanas Offensive gefragt und letztlich müssen sie sich da auf einen festlegen. Leipheimer kommt mit den harten Steigungen nicht klar und Contador wird sich schon ein wenig Rückstand eingehandelt haben, denn er kennt den Giro nicht. Dass Giro und Tour zwei verschiedene Paar Schuhe sind weiß hier jeder sehr genau.
Auch Klödi trau ich es nicht unbedingt nicht zu, sollte aber kasachischer Kapitän sein.

Contador wird sich vor allem gern anschauen, wie weit Menchov ist. Wer sagt denn, dass es einige Fahrer nicht unerwartet schaffen, so wie Andy Schleck letztes Jahr? Kandidaten haben wir genug: Morris Possoni (den die genialen Moppel-Taktiker, äh, High-Road-Leiter zwar für Pinotti verbraten werden...), Pozzovivo und Sella sowie Karpets.
Und dann sind da noch einige Namen, die schon einmal in vergangenen Auflagen der Corsa Rosa Aufsehen erregten: Sergio Ghsialberti, Wim van Huffel, Perez Cuapio und José Serpa. Und dann sind da noch Namen, die man niemals abschreiben sollte, wie Rujano, Nocentini, Valjavec, Soler (auf den ich sehr gespannt bin), Cárdenas und Ardila.
Als letztes noch: Wer Simoni beim Giro nicht zu den Siegkandidaten zählt, der begeht einen Fehler.
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

Felix-Ffo
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Beitrag: # 492497Beitrag Felix-Ffo
4.5.2008 - 18:42

Sag mal Leute was würdet ihr dem Chris Sörensen zutrauen?
Der ist doch letztes Jahr bei der Deutschland Tour ziemlich gut für Voigt gefahren.. ob er das beim Giro bestätigen kann?

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Grabba
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Beitrag: # 492575Beitrag Grabba
5.5.2008 - 12:57

Chris Sörensen? Vielleicht sogar die Rolle Andy Schlecks im letzten Jahr, wenngleich das mit Astana ungleich schwerer fallen dürfte. Ich glaube zwar nicht daran, dass für ihn mehr als die Top 10 drin sind, aber das glaubte man (ich zumindest) bei Andy Schleck im letzten Jahr ebenfalls (warum nur fährt der Junge keinen Giro dieses Jahr? Für die Tour hat man doch schon zwei Leute bei CSC...).

Astana wurde nun offiziell ein-, das kleine MGC-Medical Team ausgeladen. Das war abzusehen. Böse Zungen könnten jetzt vielleicht sogar behaupten, dieses Team sei von Anfang an nur als Platzhalter eingeladen worden, aber nun ja... Jedenfalls finde ich diese Einstellung vom moralischen Standpunkt diesem Team gegenüber doch ziemlich bescheiden.

Die Kasachen von Astana wird es nicht interessieren, welcher ihrer drei Kapitäne am Ende siegt. Oder ist Contador etwa Kasache, sodass man ihm vor Klöden den Vorzug geben müsste? Davon weiß ich bis heute jedenfalls nichts.
Und noch was zum Thema erste Woche... Wenn die erste Woche Di Luca und vermutlich auch Ricco sehr entgegenkommt, so ist sie zumindest für Contador kein Hindernis. Denn dass er auch mit solchen Anstiegen zurechtkommt hat er uns letztes Jahr bei Paris-Nizza und vor wenigen Wochen im Baskenland eindrucksvoll gezeigt.
Zu Di Luca will ich noch zu bedenken geben, dass er bisher zweimal beim Giro Akzente setzen konnte (vierter 2005 und erster 2007) - beide Male hatte er vorher in den Ardennen geglänzt. 2006 konzentrierte er sich nur auf den Giro, ließ die Ardennen raus, und was folgte ist bekannt. 2008 konnte er keine Ardennen fahren und so liegt seine gesamte Konzentration erneut auf dem Giro, womit sich vielleicht selbiges Problem wie 2006 ergeben könnte. Wer weiß?

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BlackHackz
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Beitrag: # 492585Beitrag BlackHackz
5.5.2008 - 14:50

Tjah, also ich enthalte mich bei dem Thema Astana einer Meinung. Eigentlich ist hier schon alles gesagt worden, das muss man nicht nochmal breittreten. Diese Entscheidung wurde gefällt und ich freue mich auf einen spannenden Giro. Je mehr gute Fahrer dabei sind, desto spektakulärer könnte das Rennen werden. Inwiefern das das Todesurteil des Radsports sein könnte, ist mir relativ egal. Ich habe die Entscheidung nicht getragen und mache mir damit auch keine Gedanken darüber.

Dass Astana den Sieg schon sicher hat, der Meinung bin ich nicht. Sicherlich sind sie nun die Topfavouriten. Die Form der Fahrer ist dabei natürlich ein großes Fragezeichen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Contador in Form ist. Aber er könnte in Form kommen. Ins absolute Hochgebirge geht es erst recht spät. Vllt wird er auf den ersten Etappen 10-20 Sekunden insgesamt verlieren, aber eben nie so viel, als dass er das nicht mehr aufholen könnte. Die Frage ist aber: Will er überhaupt in Form kommen? Nach diesem Teilsieg für Astana könnte es natürlich sein, dass er auf eine Tourteilnahme hofft. Wenn er jetzt schon seine Kräfte verpulvern würde, wäre das nicht gut im Hinblick auf die Tourteilnahme. Und 3 GTs (die Vuelta will er ja auch fahren) mit Volldampf zu überstehen ist sehr schwer.
Klöden ist wohl in sehr sehr guter Form. Sorgen, dass er die erste Woche nicht überleben wird, mache ich mir nicht. Auch wenn er kein Hügelspezialist ist, ist er ein sehr guter Radprofi. Selbst Tom Boonen würde in der ersten Woche nicht so viel Zeit verlieren, als dass er sie mit Klödens Zeitfahr- und Bergfähigkeiten nicht wieder aufholen könnte. Warum sollte also Klöden? Vllt verliert er mal die ein oder andere Sekunde gegen DiLuca, aber das hält sich im einstelligen Sekundenbereich. Armstrong hat die Flandernrundfahrt auch mal unter den Top20 beendet. Vom Profildenken bei Fahrern muss man sich manchmal verabschieden. Klöden mag stark sein und er hat theoretisch das Zeug, mal eine GT zu gewinnen, aber er hat nunmal noch nie eine gewonnen. Das könnte zum Nachteil werden, vor allem beim Giro. Die Tour ist etwas anders. Dort herrscht ein Nichtangriffspakt bis zum letzten Berg, zumindest meistens. Beim Giro geht es aber ruppig zu. Wenn man einmal etwas zu weit hinten im Feld ist, dann kann einem das bei den steilen Anstiegen locker den Sieg kosten. Klöden mag nicht die Explosivität haben, um knackige kurze Rampen raufzuschießen. Aber auf diesen Rampen macht man nicht viel Zeit gut. Es sind die Zeitfahren und die langen Berge (Dolomiten), die den Sieger küren. Und da kann Klöden einiges reißen. Ich gebe es zu, ich mag Klöden jetzt nicht sooo sehr. Er fährt mir zu defensiv, zu unspektakulär. Er riskiert gar nichts, ist aalglatt, will keinen Ärger...Nicht die richtige Einstellung für den Giro! Bei Basso hat es noch geklappt, durch seine unglaubliche Dominanz am Berg. Bei Klöden wird es nicht reichen. Ich prophezeie einen Platz unter den ersten 3, ausgeschlossen den ersten!
Über Leipheimer brauchen wir gar nicht zu reden. Zu schwerfällig, zu alt und die Leistung bei der Georgie Rundfahrt war irgendwie...naja...bezeichnend.
Die restliche Favouritenvorschau hebe ich mir für später auf.

Achso zu Sörensen: Den finde ich sehr interessant! Ich sage mal, er wird maximal 5. Aber er ist der wohl interessanteste Jungfahrer dieses Jahr beim Giro. Und bisher gab es jedes Jahr große Überraschungen (Cunego, Fothen, Wegmann, Schleck etc)
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 492587Beitrag Klaus und Tony
5.5.2008 - 15:11

Mir wird Klöden schon wieder zu sehr in eine Schublade gesteckt - so wie der kleine Schleck letztes Jahr da überall hoch radelte, hat plötzlich auch keiner mehr über die besondere Steilheit der italienischen Berge gesprochen.

Und kann sich jemand an diese Etappe erinnen? Mittelgebirge mit Aufwärtssprint.
http://www.cyclingnews.com/road/2004/to ... es/stage10

Oder die? Wirkt auch eher wie Giro als wie Tour.
http://www.cyclingnews.com/road/2005/to ... es/tour058

Ich weiß natürlich auch nicht, wie Klöden abschneiden wird, aber an der Strecke muss er nicht scheitern.

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BlackHackz
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Beitrag: # 492590Beitrag BlackHackz
5.5.2008 - 15:45

An die erste Etappe erinnere ich mich. Virenque gewann vor Klöden und auf Platz 3 folgte Bergziege Zabel. Die Gerardmer-Etappe müsste sowieso fast jeder kennen.
Auch wenn ich mit dir absolut einer Meinung bin, möchte ich nochmal die alte Phrase betonen, dass der Giro anders gefahren wird, als die Tour. Bei der Tour halten sich alle (Kapitäne und die, die sich dafür halten) immer zurück, alle fahren defensiv, warten ab. Keiner will auch nur ein Joule zuviel verbrauchen. Der Giro wird ruppiger gefahren. Vor allem, wenn hervorragende Zeitfahrer, wie Klöden oder Contador, dabei sind. Darauf hoffe ich ein bisschen.
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Beitrag: # 492592Beitrag sciby
5.5.2008 - 16:23

Den Col de la Schlucht als "Hügel" zu bezeichnen ist auch völlig falsch.

Aber ich stimme BlackHacks zu: Der Giro ist viel härter und anders. Die Anstiege sind nicht nur steiler sondern vor allem auch länger. Da gibt es auch mal Anstiege von 200 auf 2500m, nicht wie bei der Tour immer nur ab 1000-1500m Anfang und ende auf 2000-2500m.
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Barnetta
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Beitrag: # 492593Beitrag Barnetta
5.5.2008 - 16:24

Sicherlich wird der Giro ruppiger gefahren, aber der Giro wird nicht nur in den Bergen entschieden, nicht nur in der Ebene, es benötigt meiner Meinung nach eine gewisse Kombination aus beidem. Klöden ist ein guter Roleur, was man an seinen starken Qualitäten im Zeitfahren sieht. Dadurch kann es ihm zugute kommen, dass die Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Giro deutlich unter denen der Tour liegen. Ist natürlich spekulativ, aber möglich ist es.
Genauso gut ist es natürlich möglich, dass Klöden die Berge in Italien nicht liegen, aber wenn ich mich zurückerinnere hat Klöden bei Rennen mit hügeligen Terrain auch immer ein gutes Bild abgegeben, wenn er sich einigermaßen auf diese vorbereitet hat. 2004 ein 6.Platz beim Fleche Wallone, dann einige Tour-Etappen, Rennen wie die Baskenland-Rundfahrt und Paris-Nice oder gerade letztes Jahr Tirreno-Adriatico. Ich denke schon, dass auch ein Klöden gut über diese Steigungen kommt, auch wenn er vielleicht nicht so explosiv ist, wie ein di Luca, Ricco oder Contador.

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 492594Beitrag Klaus und Tony
5.5.2008 - 16:36

sciby hat geschrieben:Den Col de la Schlucht als "Hügel" zu bezeichnen ist auch völlig falsch.
Mag sein.
Die Frage ist nur: Wer tat es denn?

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Beitrag: # 492602Beitrag sciby
5.5.2008 - 17:38

Okay du hast es nicht so direkt getan, hast aber ein Beispiel zum Abschneiden von Klöden in hügeligem Terrain gemacht und da passt der Col de la Schlucht nicht.
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ETXE
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Beitrag: # 492606Beitrag ETXE
5.5.2008 - 18:07

Einigt euch doch auf Mittelgebirge, dann passt es schon. ;)

sciby hat geschrieben:Der Giro ist viel härter und anders. Die Anstiege sind nicht nur steiler sondern vor allem auch länger. Da gibt es auch mal Anstiege von 200 auf 2500m, nicht wie bei der Tour immer nur ab 1000-1500m Anfang und ende auf 2000-2500m.
Wie alle Äpfel-Birnen-Vergleiche hinkt auch dieser ein klein wenig. Und wieviele Anstiege à la Stilfser Joch gibt es denn tatsächlich beim Giro?
Wenn der Galibier von der richtigen Seite gefahren wird, ist er inkl. Télégraphe, ja wohl auch hart und steil. Vielleicht sollte man einfach diese Vergleiche lassen.
Klar ist der Giro anders als die Tour, aber ob er härter ist, lässt sich einfach nicht objektiv sagen. Das kann auch nicht daran festgemacht werden, wieviele Bergetappen es gibt und welcher Gestalt diese sind.
Ich mag den Giro für gewöhnlich auch lieber, aber ich würde mich hüten, zu sagen, er sei besser, härter oder sonst irgendwas in der Tat, das kann ich nämlich nicht, da ich noch bei keinem dabei war.
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fenomeni
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Beitrag: # 492628Beitrag fenomeni
5.5.2008 - 19:08

sciby hat geschrieben:Der Giro ist viel härter und anders. Die Anstiege sind nicht nur steiler sondern vor allem auch länger. Da gibt es auch mal Anstiege von 200 auf 2500m, nicht wie bei der Tour immer nur ab 1000-1500m Anfang und ende auf 2000-2500m.
Ich stimme meinen vorredner zu, welche Anstiege laufen von 200m auf 2500m, diesen würde ich gerne sehen, bei uns in Südtirol und in den Dolomiten laufen alle Anstiege von 1200 bis 1500 auf 2000 bis 2300m, und dort befinden sich nunmal die meisten Berge, klar das Stilfserjoch ist Hammer, jeden den was am Hobbyradsport liegt sollte da mal rauffahren, es ist zwar die reinste Qual aber man hat am schluss ein Erfolgserlebnis.
Zum Giro: ich finde ihn auch als beste GT, kann aber auch daher kommen das ich schon öfters live dabei war. Freu mich schon auf die Kronplatz Etappe, wo ich heuer live dabei sein werde, hoffentlich ist bis dahin kein Schnee mehr.

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wassertraeger29
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Beitrag: # 492685Beitrag wassertraeger29
5.5.2008 - 23:48

BlackHackz hat geschrieben:... möchte ich nochmal die alte Phrase betonen, dass der Giro anders gefahren wird, als die Tour. Bei der Tour halten sich alle (Kapitäne und die, die sich dafür halten) immer zurück, alle fahren defensiv, warten ab. Keiner will auch nur ein Joule zuviel verbrauchen. Der Giro wird ruppiger gefahren.
Das lese ich hier jetzt schon zum x-ten Male: Der Giro wird hauptsächlich deshalb anders gefahren als die Tour, weil die Teams in der Breite nicht annähernd so stark besetzt sind, da kann normalerweise kein Team über drei Pässe das Tempo hochhalten. Somit gibt es erfolgversprechende frühe Attacken und auch die Kapitäne sind schnell isoliert und müssen selbst agieren. Das ist doch der Hauptgrund für die Attraktivität des Giro, und aus dieser Sicht macht mir der Astana-Start die meisten Sorgen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich stundenlang Leute wie Colom, Iglinskiy, Mizourov, Gusev, Leipheimer und Co. vor die Spitzengruppe gespannt die Pässe besteigen sehen muss, wird mir ehrlich gesagt schlecht.
Nebenbei, weil das aus meiner Sicht hier viel zu kurz kommt: Die Einladungspolitik des Giro-Veranstalters in 2008 ist das dreisteste, mieseste und geschmackloseste was ich seit langer Zeit im Radsport erlebt habe, Pfui!

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ThunderBlaze
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Beitrag: # 492688Beitrag ThunderBlaze
6.5.2008 - 0:34

wassi du sprichst mir aus der Seele.... :cry:
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Beitrag: # 493027Beitrag eisel92
8.5.2008 - 15:21

Giro d'Italia Vorschau

Seit dem Sport1.at in Laola1.at umgewandelt wurde hat sich die Berichterstattung in Sachen Radsport immens verbessert, mittlerweile bekommt man dort oft schnellere und ausführlichere Ergebnisse als auf Radsport-Aktiv und Cyclingnews.com!
Heute habe ich ein nettes Giro d'Italia Spezial vorgefunden, mir gefällt das sehr gut, da sich aber ein Deutscher dort nicht hin verirren wird wollte ich euch hier mal drauf hinweisen. Sind insgesamt sechs Berichte, sehr lesenswert! ;)
rz: ciclamino giro10 | maillot vert tour16
etappensiege giro [III] & tour [VI]
7 tage ciclamino; 19 tage maillot vert
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Grabba
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Beitrag: # 493059Beitrag Grabba
8.5.2008 - 18:09

Schon einige nette Berichte dabei, aber das Radsportwissen der Autoren scheint auch nicht soooo tiefgehend zu sein wie auf manch anderer Seite. Beispielsweise wird Simoni bekundet, ein Team an seiner Seite zu haben, das ihn keinesfalls unterstützen kann, was ich sicherlich nicht unterschreiben würde, und da sind noch ein paar solche Kleinigkeiten. Aber dennoch nett zu lesen. :)
Nebenbei, weil das aus meiner Sicht hier viel zu kurz kommt: Die Einladungspolitik des Giro-Veranstalters in 2008 ist das dreisteste, mieseste und geschmackloseste was ich seit langer Zeit im Radsport erlebt habe, Pfui!
Dazu noch etwas... Gerade habe ich gelesen, Zomegnan habe gesagt, dass sie die einzige Rundfahrt seien, die Giro-, Tour- und Vueltasieger von 2007 am Start haben.
Vor einigen Tagen hatte ich noch gelesen, er habe auf die die Aussage des Vueltadirektors, die Vuelta sei 2008 die bestbesetzte Rundfahrt, da dort die ersten drei der vorangegangenen Tour vertreten sein würden (was ja an sich schon fast ein Widerspruch ist), geantwortet, dass die Rundfahrten untereinander keine solchen Vergleiche ziehen sollten, weil ihnen das nur schade.
Und nun, da sie alle Trümpfe in der Hand haben, so etwas! Auch hierzu bleibt eigentlich nur eins: Pfui!

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BlackHackz
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Beitrag: # 493063Beitrag BlackHackz
8.5.2008 - 18:34

Ja, irgendwie kommt es einem leider wirklich so vor, dass die UCI-Rennveranstalter Streits nur die Spitze des Eisberges waren. Die UCI wird sich in ein paar Jahren völlig entmachtet zurückziehen und die Rennveranstalter bekriegen sich gegenseitig..... Das mag recht apokalyptisch klingen, aber wenn man ehrlich ist, läuft das seit mehreren Jahren darauf hinaus.
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Beitrag: # 493097Beitrag PS
8.5.2008 - 20:36

Sportbild.de hat geschrieben:McEwen Favorit im Sprinterfeld
Die haben ja scheinbar keine Ahnung vom Radsport.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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TOM Booonen
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Beitrag: # 493362Beitrag TOM Booonen
9.5.2008 - 19:12

Reifezeit-Erfolge:

(Tour de France)
1 Etappensieg 2017
2 Tage Maillot Jaune
1 Tag Maillot Vert
1 Tag Maillot à Pois

PS
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Beitrag: # 493389Beitrag PS
9.5.2008 - 21:11

PS' Giro d'Italia 2008 Analyse - Teil 1 - Vorschau (1)

Zur Strecke

Wir beginnen mit einem MZF was ich nicht so gut finde denn man hat eigentlich keinen klaren Führenden. Hätte eher die zweite Etappe als erste gesehen denn dort wird es schon interessant. Das erste Uphill-Finish. Dass es nicht das letzte, was positiv ist denn jeden Tag wird es interessant. Dort können auch schon die GK-Favos Zeit verlieren. Die Etappen 3 und 4 sind dann eigentlich etwa für Sprinter aber es gibt in der ersten Rennhälfte ein bzw. einige schöne Anstiege. Wird interessant zu sehen sein ob dort so gefahren wird dass sie Sprinter vllt sogar abgehängt werden und Ausreißer eine Chance bekommen. Die Etappen 5 und 6 sind dann auch wieder hügelige Etappen mit Uphill-Finish wobei die Etappe 6 mit 265 km auf jeden Fall zu lang ist für eine GT. Auf Etappe 7 geht es dann zum ersten Mal richtig bergauf zum Schluss. Allerdings ist es so gestaltet dass der eigentliche Schlussanstieg nur 5 km beträgt. Vorher kommt noch ein Berg. Wer hier noch nicht in Form ist wird auch schon Zeit verlieren. Auf Etappe 8 geht es dann wieder am Ende kurz bergauf. Etappe 9 dürften dann wieder Sprinter holen. Nach dem ersten Ruhetag kommt dann das erste EZF und das geht eigentlich fast nur bergauf. Sehr interessantes Profil vor allem weil es noch ein BZF gibt. Vllt hätte es noch flacher sein sollen. Etappe 11 geht dann in die Kategorie Ausreißer. Für Sprinter sollte das Profil zu schwer sein und ich denke nicht dass die GK-Leute nach dem EZF gleich wieder an den letzten Hügeln angreifen. Hier sehe ich z. B. einen Voigt vorn. Auf Etappe 12 und 13 dürften dann noch einmal die Sprinter zum Zuge kommen. Etappe 14 dann mit dem ersten richtig schweren Schlussanstieg finde ich ziemlich gelungen da es einen ganz ansruchsvollen letzten Berg gibt mit dem Manghen. Die Etappe 15 ist dann zwar kurz aber hammerhart. Die Königsetappe aus meiner Sicht. Vier ganz schwere Anstiege plus einen leichteren Anstieg und einen schweren Schlussanstieg. Ein wahrer Hammer und das vor dem BZF hoch zum Kronplatz. Ich finde diesen interessanten Anstieg schon ein wenig verschenkt. Danach gibt es dann den verdienten Ruhetag für die Fahrer. Die Etappe 17 nach Locarno wird dann etwas für Sprinter oder Ausreißer. Das kommt darauf an wie die Sprinter über die Berge gekommen sind. Die Etappe 18 ist sehr kurz aber der WM-Kurs von 2008 in Varese wird zweieinhalb Mal zum Abschluss gefahren und bekanntlich ist dieser nicht einfach. Hier tippe ich auf Bettini, Di Luca und die anderen Uphill-Sprinter. Die Etappe 19 wird dann wohl die Vorentscheidung fallen. Der letzte Schlussanstieg des Giros. Zwar nicht lang aber vorher gibt es noch so zwei giftige kürzere Anstiege. Davor noch ein längerer Pass mit dem Vivone. Die Etappe 20 kann brutal spannend werden aber auch brutal langweilig. Der Gavia und der Mortirolo auf einer Etappe. Das ist natürlich eine Konstellation von der jeder Giro-Fan träumt. Allerdings kommt nach dem Mortirolo der nicht so schwere Anstieg nach Aprica. Schön wäre es gewesen wenn dort das Ziel gewesen wäre aber mit der 12 km langen Abfahrt und dem dann noch 5 km Flachstück nimmt irgendwie die Spannung und die Schwierigkeit. Trotzdem interessant. Ein wie ich finde sehr schöner Abschluss ist dann das EZF nach Mailand. Keine langweilige Flachetappe zum Abschluss sondern wahrscheinlich sogar noch ein spannendes Zeitfahren doch das hängt auch noch vom GK ab. Aber ich hoffe und denke dass das GK nicht ganz so weit auseinander liegt da es nur vier richtige Bergetappen gibt, dazu die Etappe 7 mit der kleinen Bergankunft und das BZF. Ich denke die Strecke verspricht einen spannenden Giro doch was auffällt wenn man auf den Streckenplan sieht ist dass viele, viele Transfers auf die Fahrer warten. Das ist auf jeden Fall ein Minus. Insgesamt würde ich dem Kurs aber doch 9 von 10 Punkten geben. Die Sprinter sind zwar ein wenig benachteiligt aber ich finde es sind viele interessante Etappen dabei und es wurde eine gute Mischung gefunden.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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Beitrag: # 493405Beitrag PS
9.5.2008 - 21:55

PS' Giro d'Italia 2008 Analyse - Teil 1 - Vorschau (2)

Zu den Favoriten

Ich gehe mal auf meinen Tipp ein:

***** Di Luca
Ich sehe Danilo Di Luca als den Favoriten den es zu schlagen gilt denn er hat inzwischen viele Jahre Erfahrung mit GT's viele Jahre Erfahrung im Radsport. Er kennt die Berge, die steilen Rampen des Giros und er hat bewiesen dass er diese kann mit seinem Sieg wie z. B. im letzten Jahr. Auch wenn er die Ardennen ausgelassen aht wird er in Form sein denn er ist auch nicht mehr der Jüngste und dann sollte man sich seine Renneinteilung auch gut einteilen. Zudem kommt ihm das Profil mit den vielen Uphill-Sprints entgegen.

**** Klöden, Menchov
Andreas Klöden sehen viele als den Topfavoriten des diesjährigen Giros. Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass er gewinnt. Klar hat er das beste Team aber er hat eigentlich immer versagt wenn er Kapitän war. Zwar war das bei der Tour mit größerem Medieninteresse etc. aber auch der Giro ist eine nicht gerade kleine Veranstaltung mit wenig Medien. Er muss zeigen dass er dies kann und er muss zeigen dass er auch diese steilen Rampen in Italien fahren kann und das kann nicht jeder denn nicht umsonst kamen dort Fahrer nicht zurecht die z. B. bei der Tour gut fahren bzw. fuhren. Aus teaminternen Kreisen konnte man hören dass er den Giro nicht nur als Vorbereitung fahren will und ich traue ihm zu dass er mit seinen ganz guten Qualitäten im Zeitfahren hier etwas reißen kann. Man wird sehen aber Nervenstärke hat er.

*** Ricco, Nibali, Contador
Riccardo Ricco hätte ich wohl vier Sterne gegeben wenn ihm nicht die Krankheit dazwischen gekommen wär doch so konnte er sich wohl nicht optimal vorbereiten. Das Profil ist zwar so ziemlich perfekt auf ihn zugeschnitten doch sein Manko liegt eben bei der Vorbereitung. Ich denke er wird sich aber in den Top 5 am Ende aufhalten. Nibali denke ich kann beim Giro ganz gut etwas erreichen. Ich halte ihn für ein großes Talent und der Giro ist immer gut für eine Überraschung wie er. Er wird sich auf jeden Fall in den Top 10 aufhalten aber ich denke die Top 5 ist auch drin. Contador ist seit Anfang der Saison ziemlich fit. Er gewann schon die Vuelta a Castilla-Leon Mitte März. Das letzte Mal trat er dann im Baskenland auf und da er sich wohl doch auf die Vuelta konzentriert. Klar rechne ich auch mit ihm doch ich denke dass Klöden wohl in besserer Form ist, auch wenn die Romandie nicht so fürchterlich gut besetzt war. Bei ihm ist aber alles drin.

** Leipheimer, Simoni, Pellizotti, Savoldelli
Hier habe ich alles noch "Favoriten" die aber bei mir mit vielen Fragezeichen versehen sind. Leipheimer nur Dritter bei der Georgiarundfahrt die nicht so stark besetzt war. Simoni ist inzwischen schon ziemlich alt und beim Trentino war der Auftritt jetzt auch nicht so stark und überzeugend. Pellizotti hat mit Nibali einen starken Mitstreiter und ich denke dass dieser stärker sein wird und so Pellizotti für ihn arbeiten muss. Es kann aber auch andersherum laufen deshalb zwei Sterne. Savoldelli muss wohl Helferdienste für Di Luca leisten aber auch er kann was reißen wenn es gut läuft und er sich nach seiner Arbeit lange hält. Alles Fragezeichen die aber in den Kampf um das Podum bzw. die Top 5 eingreifen können.

* Piepoli, Sella, Siutsou, Karpets, C. A. Sörensen
Alles sagen wir mal Geheimtipps. Piepoli müsste eigentlich alt werden aber er hat beim letzten Giro gezeigt was er kann. Sella kann auch etwas reißen obwohl ich ihn nicht ganz so stark einschätze. Aber eben doch ein Geheimfavorit. Siutsou mit einem starken Auftritt bei der Georgiarundfahrt. Dort konnte er z. B. Leipheimer schlagen. Die Form scheint wohl nicht so schlecht zu sein. Karpets ist so ne Sache. Jetzt ohne Arroyo wohl der Cap aber er muss auch erst zeigen dass er die Rampen in Italien fahren kann. Chris Anker Sörensen ist ein ganz interessanter Kandidat. Ich denke er wird der Kapitän beim nicht so starken Team CSC sein. Er hat bei der letztjährigen D-Tour schon gezeigt dass er Berge hochkommt z. B. am Rettenbachferner. Auch bei der Vuelta hat er eine starke Leistung in den Bergen gebracht so dass ich ihn auch als Geheimfavorit einschätze und ich traue ihm sogar eine Leistung zu wie die von Andy Schleck im letzten Jahr.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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