Reifezeit | Italien VI

Alles neu macht der Mai...

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6765646Beitrag Klaus und Tony
8.5.2009 - 14:26

Fantast hat geschrieben:Um die Schande zu erhöhen würde ich mir dazu die Umkehrstatistik wünschen. Teilnehmer mit mehr als 10 Reifezeitstarts die es nie in die Top Ten geschafft haben.
Hatten wir schon mal am Ende der Tour 08:
http://www.cyclingmanager.de/viewtopic. ... rt=525#top

Bei der Vuelta waren dann wieder alle vier Fahrer außerhalb der TopTen.

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PepsiLight
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Beitrag: # 6765647Beitrag PepsiLight
8.5.2009 - 14:27

Klaus und Tony hat geschrieben:
PepsiLight hat geschrieben:
Klaus und Tony hat geschrieben:Denis Flochov
T-Mobile-Fan wie MichelinR: ich such mich da später tot, bitte engerer Bezug zum Sattlerei-Namen!
Er heißt (wie ich) Florian, was auch seinen früheren Namen Flor Hushovd erklärt. :)
Das ist mir, mit Verlaub, Wurscht. Das ist ja ein Rad-Manager-Spiel und keine Kontaktbörse. ;-)
Ist mir klar, ich wollte aber nicht dass du dich totsuchst. :lol:

T-MobileFan hat geschrieben:Oder ich bin einfach zu unkreativ.. :?
Gut möglich. Wie wäre es mit:

Vorname: T. Moe/Timo etc.
Nachname: Bile/Beil etc.

:D
Bild Monaco
#28

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Fantast
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Beitrag: # 6765655Beitrag Fantast
8.5.2009 - 14:40

Klaus und Tony hat geschrieben:
Fantast hat geschrieben:Um die Schande zu erhöhen würde ich mir dazu die Umkehrstatistik wünschen. Teilnehmer mit mehr als 10 Reifezeitstarts die es nie in die Top Ten geschafft haben.
Hatten wir schon mal am Ende der Tour 08:
http://www.cyclingmanager.de/viewtopic. ... rt=525#top

Bei der Vuelta waren dann wieder alle vier Fahrer außerhalb der TopTen.
Sowas verdränge ich eben schnell. Sorry. Aber nun weiß ich wenigstens wer meine Konkurrenten sind. Danke dafür.
...

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BlackHackz
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Beitrag: # 6765656Beitrag BlackHackz
8.5.2009 - 14:43

Mal ne bescheuerte Frage, die nicht hier hergehört aber ich habe was verpasst? Warum fährt Nibali nicht den Giro?
Segui il tuo corso, e lascia dir le genti!

"Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt." (E. Fried)

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6765659Beitrag Klaus und Tony
8.5.2009 - 14:57

Weil er Dritter bei der Tour werden will und nicht Dritter beim Giro hinter Basso und Pellizotti. :-)

Gehört aber wirklich nicht hier her, bitte ins Radsport-Forum.

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RobRoe
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Beitrag: # 6765664Beitrag RobRoe
8.5.2009 - 15:07

An alle, die auf der externen Seite Probleme mit der Kaderaufstellung haben:
Es scheint irgendwie nicht zu funktionieren, dass man als erstes den Kader von Etappe 4 einstellt - und dann erst mit Etappe 1 weitermacht. Das tut mir leid, ist aber frühestens heute am späten Abend für mich änderbar.

Die dringende Bitte an alle, die noch keinen Kader aufgestellt haben:
Fangt mit Etappe 1. Es kann irgendein Kader sein, der später geändert wird, aber bitte zuerst einmal Etappe 1!


Die Kader von orfeus und Ikaros lösche ich jetzt nochmal, damit sie neu anfangen können.

Wer das auch möchte, sage mir bitte Bescheid. Aber auch das kann ich dann erst am Abend machen.

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ETXE
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Beitrag: # 6765679Beitrag ETXE
8.5.2009 - 15:44

Don Etxe kehrt zurück!

Seit dem letzten Herbst war er komplett von der Bildfläche verschwunden.
Nun wurde er in Venedig gesichtet.


Im Herbst 2008 gewann der begnadete Radsportler "Franz" Angoitia Etxevár, besser bekannt als Don Etxe, noch zwei Etappen bei der Vuelta. Anschließend gab er seinen Rücktritt bekannt und verschwand in den Bergen der Rioja.

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Don Etxes Heimat: Die Berge der Sierra de la Demanda

Es hieß, der Patron einer der einflussreichsten Familien Nordspaniens habe keine Lust mehr auf Radfahren und wolle sich fortan der Zucht seiner Lieblingstiere widmen, der Ahuntz mendiaka gris, also der Grauen Bergziege.

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Ein baskischer grauer Bergziegenbock


Wir erinnern uns:

Bereits in jungen Jahren trat Francisco Javier, genannt "Franz", in die Fußstapfen seines Großvaters, Don Iban, genannt "el handi" (der Große).
Dieser hatte sich in den Bergen der Vuelta und der Tour immer wieder große epische Schlachten geliefert, v.a. mit dem Luxemburger Charly Gaul.

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Charly Gaul und dahinter "El Handi"

Ebenso wie sein Opa war Don Etxes Radsportheimat im Gebirge zu finden.

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Don Etxe vor 20 Jahren

Wegen seiner Schwäche im Zeitfahren wollten sich die ganz großen Erfolge aber nie einstellen. Erst als das legendäre Team Die Feschen den Don engagierte, stellte sich der Erfolg ein. Durch zwei fantastische Bergetappensiege in den Dolomiten, aber auch durch die hervorragende Zusammenarbeit mit seinen Teamkollegen konnte der Don nicht nur das geliebte Bergtrikot des Giros 2005 gewinnen, sondern gleich die ganze Rundfahrt. Ebenso wie seine beiden Etappensiege ist uns sein Kampfgeist auf der letzten Bergetappe in Erinnerung geblieben, als er zwischendurch die virtuelle Führung um fast drei Minuten verloren hatte, aber im letzten Anstieg kam er wieder und eroberte sich das Maglia Rosa zurück. Zweiter wurde übrigens sein alter Weggefährte Sir Roche.

Danach verließ er das Team der Feschen. Als Titelverteidiger beim Giro 2006 war er wieder auf Titelkurs, als er positiv getestet wurde. Die Umstände, wie es zu diesem Testergebnis kommen konnte, wurden nie geklärt, schließlich war dies der einzige positive Test in 25 Profijahren. Der Don bestritt, jemals etwas anderes genommen zu haben als feinste Cohiba-Zigarren.

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Don Etxes persönlicher Jungbrunnen, echte kubanische Zigarren

Von nun an konnte der Don nicht mehr in der Gesamtwertung auf sich aufmerksam machen, aber bei einzelnen Etappen immer wieder sein außergewöhnliches Können aufblitzen lassen. Bei Tour und Vuelta gelangen ihm Etappensiege auf den Königsetappen und er schnupperte mehrmals an den Top-10. Mit dem Giro konnte er sich jedoch nicht mehr anfreunden.
Erst im letzten Jahr, inzwischen zum Team der Zampieristas gewechselt, zeigte er beim Giro wieder eine ansprechende Leistung. Insbesondere beim Bergzeitfahren zum Kronplatz zeigte der Bergspezialist und ehemalige Querfeldeinmeister von La Rioja sein Können und konnte einen vielbeachteten zweiten Platz einfahren. Noch wichtiger aber war ihm persönlich der Gesamtsieg seines Kapitäns jonas, an dem er als treuer Berghelfer nicht unbeteiligt war.
Bei der Vuelta wartete der Bergfloh mit zwei weiteren Überraschungen auf. Zunächst gelang ihm der erste Sieg bei einem Einzelzeitfahren und später gewann er eine Etappe im Massensprint.
Im Anschluß an die Vuelta gab er ein vielbeachtetes und -beweintes Interview, in dem er erklärte, daß er dem Radsport den Rücken zukehre und in den Bergen seiner Heimat mit seinen Frauen und 17 Kindern sich nur noch um die großen grauen Bergziegen kümmern werde.

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Beim Interview nach der Vuelta 08

Anschließend gab es im November einen letzten Fernsehauftritt. Anlässlich seiner Wahl zum schönsten Sportler aller Zeiten ließ es sich das Clan-Oberhaupt, das von sich selbst behauptet, nur "ein klein wenig eitel" zu sein, nicht nehmen, den Preis persönlich entgegen zu nehmen.

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Zur Preisverleihung in Logroño


Er ist in Italien:

Am gestrigen 7. Mai wurde unser Reporter hellwach. Zwar hatte Don Etxe überraschenderweise zum Giro '09 gemeldet und weder sein Büro noch das Team der Zampieristen hatte dementiert, doch so recht wollte keiner daran glauben, daß der 43-Jährige tatsächlich den Rücktritt vom Rücktritt wagt.
Ein kleines Luxus-Hotel am Lido von Venedig ist komplett an die Familie Angoitia vermietet worden.

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In diesem Hotel soll er abgestiegen sein

Unserem Reporterteam ist es gelungen, in der Lobby des Hotels ein paar Fotos zu schießen. Auf diesen ist er eindeutig zu erkennen. Da helfen auch keine Sonnenbrillen. Gut geschützt durch seine Brüder, sieht man den Don, der sich offenbar in sehr guter Form befindet. Zu Interviews war jedoch keiner der schweigsamen Familie bereit.

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Der Don (Mitte) umgeben von seinen jüngeren Brüdern

Wie man sieht, hat er kein Gramm Fett zuviel auf den Rippen. Ob und wie er trainiert hat, kann man leider nur spekulieren. Selbiges gilt auch für seine Rolle bei diesem Giro. Jedenfalls ist es schön, daß der Patron des Pelotons, die graue Eminenz des Radsports wieder zurück ist.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

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T-MobileFan
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Beitrag: # 6765730Beitrag T-MobileFan
8.5.2009 - 17:44

Danke an Pepsi. :oops: Da ich jetzt nicht großartig Lust habe und dein Vorschlag sogar gut klingt :D nehm ich den.
Reifezeit-Express hat geschrieben:Auch wenn es eigentlich keinen Grund zum freuen gab, so war Timo Beil wohl der einzige im Team, der momentan gut gelaunt war. Und das aus einem Grund: Denis Flochov musste 1 Tag vor dem Start des Giros seine Premiere absagen, weil ihm seine Mutter Kutrun den Start verweigert hat. Gründe dafür wollte sie nicht nennen, aber man geht davon aus, dass sie nicht will, dass er sich schon so früh im Leben übernimmt. Und aufgrunddessen verpflichtet TTM kurzfristig 1 Tag vor Beginn des Giros den Youngster Timo Beil.
Zuletzt geändert von T-MobileFan am 8.5.2009 - 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

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JeremyAndrews
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Beitrag: # 6765733Beitrag JeremyAndrews
8.5.2009 - 17:59

TEAM BAD BANK
denn der Staat bürgt für uns

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Team Mitglieder:
Jørgen Andrewsen (Rundfahrer)
Nero Carne (Zeitfahrer)
Dimitri Doublinov (Rundfahrer)
Los Fenomenos (Rundfahrer)
Arne Noubion (Neo)

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Zuletzt geändert von JeremyAndrews am 8.5.2009 - 23:10, insgesamt 2-mal geändert.
"If it doesn't matter who wins or loses, then why do they keep score?" (Vince Lombardi)

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Flomann
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Beitrag: # 6765766Beitrag Flomann
8.5.2009 - 19:11

rtt.com hat geschrieben:Kurzfristige Umbesetzung im Giro-Aufgebot
Venedig (rtt)
Nachdem die Renndirektion den jungen Belgier Gaston aus dem Rennen nahm, reagierte das Reifezeit TestTeam prompt. Ein deutscher Fahrer feiert beim Giro sein Debut.

Der Giro ist für Gaston vorbei, bevor er überhaupt angefangen hat. Weil der Wallone den medizinischen Test vor der Rundfahrt nicht bestanden hatte, hat die Renndirektion ihm die Teilnahme verweigert. Offizielle Gründe für den Nichtstart gibt es nicht, aber hinter vorgehaltener Hand wird von einem "katerstrophalen Fitnesszustand" gesprochen. Die Teamleitung hat jedoch schnell reagiert und hat den Deutschen Flo Mann als 5. Starter benannt. "Einfach Klasse, dass man mir die Chance gibt, dem Team zu helfen. Ich werde mein Bestes geben", so ein euphorischer Mann vor der Abreise nach Venedig.

ulle91
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Beitrag: # 6765769Beitrag ulle91
8.5.2009 - 19:23

I've been travelin on this road to long
Just trying to find my way back home
The old me is dead and gone

Es traf ihn wie ein Schlag. Er drehte die Musik auf seinem iPod noch lauter, die Beine kurbelten noch schneller. Die Rennleitung akzeptierte seinen Namen also nicht. So wird nun versucht, die Gegner zu verunsichern und in der Vorbereitung zu stören. Also musste er heute schnell noch zum Standesamt fahren (eine kleine Runde schadet ja nicht) und sich umnennen lassen. Diese italienischen Behörden trieben ihn aber noch zur Verzweiflung. Siesta, Fiesta, Salsa, Calcio. Arbeit ist da ein Fremdwort. So passiv wie man da ist, da wird ja höchstens Kutenaccio gespielt. Am Ende der langen Schlange aus Giro-Teilnehmern war er dann endlich dran. "Ul Lé" sollte er nun also heißen. Naja, zufrieden war er damit nicht, aber in der Eile ließ sich nicht mehr machen. Für mehr Buchstaben fehlte ihm zudem das nötige Kleingeld. Gerade mal den Accent aigu konnte er noch heraushandeln. Wenn die Rennleitung nun noch Probleme hat, möge sie das Standesamt bitte zu ihm bringen. Namensvorschläge und Kleingeld inclusive.
Eigentlich war er aber sogar ganz froh darüber, dass er heute noch einmal aktiv werden musste. Er verbrachte die letzten Tage hauptsächlich mit dem Auffüllen der Kohlenhydrat-Speicher. Diese Pasta schmeckten aber auch. Am liebsten mochte er sie mit Pesto alla Genovese und frisch gehobeltem Parmesan darüber.
Bei seiner Rückfahrt vom Standesamt pedalierte er noch einmal über den Marcus-Platz. Diese Tauben... Er musste sehr achtsam fahren, um nicht zu fallen. Hoffentlich würde das Rekord-Teilnehmerfeld nicht auch so chaotisch fahren wie ein aufgescheuchter Haufen dieser Ratten der Lüfte...
Als er an der Seufzerbrücke ankam, gedachte er der Leiden der ehemaligen Gefangenen. Würde er bei dem Giro auch so sehr leiden müssen? Ein Seufzer entsprang dabei auch seiner Kehle. Er wusste, dass er leiden wird - hoffentlich nicht umsonst.
Er wandte seinen Blick ab, schwang sich auf sein Rad und fuhr Richtung Hotel. Er war bereit für den Kampf, für die Leiden, für den Triumph. Er konnte es nicht mehr erwarten.
BBC!

RotRigo
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Beitrag: # 6765771Beitrag RotRigo
8.5.2009 - 19:28

Fast fünf Jahre ist es her, dass RotRigo Rodriguez sich in der Weltspitze des Radsport-Zirkus etablierte. Damals, 2004, trat er in Frankreich zu seiner ersten großen Landesrundfahrt an und niemand hatte ihn auf der Rechnung. Aber Rodriguez kämpfte sich von Duell zu Duell und schaltete seine Gegner problemlos aus.

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Das Publikum war durchweg begeistert vom unbekümmerten Auftritt des jungen Kletterers und vor allem in den Alpen bewies der Spanier, dass er über mächtige Cojones verfügte.

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Die Fachwelt sah einen neuen Rundfahrt-Stern aufgehen und letztlich landete der junge Mann bei seinem Tour-de-France-Debüt auf einem sensationellen dritten Rang. Alle Frauen dieser Welt waren verrückt nach ihm und Rodriguez musste aufpassen, dass er es sich mit seinen Fahrer-Kollegen diesbezüglich nicht verscherzte.

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Doch dieses Leben tat ihm nicht gut. Rodriguez war ständig „busy“ und verpasste schließlich sogar die Teilnahme an der Vuelta im selben Jahr – nur weil er am Vorabend des Starts in Leon einer blonden Schönheit nachgestiegen war. Der tiefe Fall des Jungstars schien kurz bevor zu stehen. Verhandlungen mit neuen Teams blieben erfolglos und Rodriguez stand unter enormem Druck. Er fing im Winter an Zigaretten und Zigarillos zu konsumieren und litt sichtbar unter seinem niveaulosen Leben. Als er für den Giro 2005 einen Vertrag bei der bodenlos schlechten „Chaotentruppe“ unterschrieb, war es fast schon zu spät.

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Aber das Rennen rettete seine Karriere. Rodriguez lernte in dem feschen Angoitia Etxevar seinen neuen Mentor kennen und verbrachte viel Zeit an der Seite des Giro-Siegers. Er versuchte sich dessen beste Eigenschaften anzueignen und gewann neuen Mut. Die Therapie fruchtete und im Juli sah die Welt schon ganz anders aus. Der wiedererstarkte Spanier unterschrieb beim neu gegründeten RC Aldi einen längerfristigen Vertrag und startete zu seiner zweiten Tour de France. Schon auf der siebten Etappe eroberte er das Maillot Jaune und nur eine Rauchvergiftung, Rodriguez war noch immer nicht ganz weg von den schrecklichen Zigaretten, konnte den „neuen Tourminator“ (L’Equipe) aufhalten.

Im folgenden Jahr folgte Etxevar seinem jungen Freund zum RC Aldi und fortan absolvierte das Duo jede Rundfahrt Seite an Seite. Rodriguez lernte einen neuen entspannten Lebensstil und vor allem die ehrenwerte Cohiba schätzen und lieben. Er ließ sich nicht mehr unter Druck setzen und konzentrierte sich außerhalb Frankreichs auf die wesentlichen Dinge im Radfahrer-Leben. Billig-Drogen, Konkurrenten und irgendwelche Flittchen konnten ihn nicht mehr beeindrucken.

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Trotzdem sorgte er bei der Tour de France immer wieder dafür, dass sein Name nicht in Vergessenheit geriet. 2006 beispielsweise nahm er dem großen Stephen Roche das Führungstrikot sechs Tage vor Schluss problemlos ab um es dem Geschlagenen einen Tag später mit einer großen Geste zurück zu geben und schließlich Gesamtfünfter zu werden. Nach der Saison 2007 schließlich verließen Etxevar und Rodriguez gemeinsam den RC Aldi um in der Schweiz bei den Zampieristen sesshaft zu werden. Prompt geleitete man Team-Kapitän Jonas Zampieri zum Giro-Sieg. Als es wieder in Richtung Frankreich ging war Rodriguez folglich gerne zu Scherzen aufgelegt: Er schlüpfte völlig unerwartet in die Rolle des Sprinters und düpierte die erfahrene Konkurrenz gleich zwei Mal – darunter der wohl Wichtigste aller Sprint-Siege auf dem Pariser Pracht-Boulevard Champs-Elysees.

Die Fachwelt horchte einmal mehr gewaltig auf und so langsam dämmerte es den Meisten: Dieser Fahrer besitzt die Fähigkeit auf jedem Terrain problemlos den Sieg davon zu tragen. Wenn er Lust dazu hat. Beim Giro 2009 wird Rodriguez, wie gewohnt, zunächst als Helfer des Titelverteidigers auftreten. Aber, liebe Mitstreiter, provoziert ihn nicht! Ihr könntet böse auf die Nase fallen…

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RobRoe
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Beitrag: # 6765777Beitrag RobRoe
8.5.2009 - 19:45

Memo an die BITs:
Wenn wir mal einen Film über uns drehen, Don Etxe für Nebenrolle engagieren! RotRigo Rodriguez bitte nicht!

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Fabian
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Beitrag: # 6765853Beitrag Fabian
9.5.2009 - 2:55

EBW aktuell Spezial hat geschrieben: 09.05.2009 - Die grosse Teamvorstellung
Seit Donnerstag steht fest, welche fünf Fahrer für die Equipe Besenwagen (EBW) den Giro d'Italia bestreiten werden. Lesen Sie hier eine detaillierte Vorstellung der Athleten.
Das Team
Nach Topstars oder Skandalnudeln sucht man in der Mannschaft vergebens. Das Team selbst ist der Star. Und zwar ein Star mit Tradition. Die Equipe Besenwagen existiert seit der Tour 2005 und hat seit diesem Zeitpunkt nur ein einziges Rennen verpasst. Ergo steht, nach dem äusserst erfolgreichen Jubiläum an der Vuelta, nun die elfte Grand Tour für die Mannen von Ernesto P. Origano auf dem Programm. Zeit also, nach 10 Rennen einmal zurückzublicken. Obwohl bisher noch kein Gesamtsieg zu Buche steht, so liest sich die Teamhistorie wie eine einzige Erfolgsgeschichte. Nachstehend die wichtigsten Resultate:
Tour 05: 2 Etappensiege
Vuelta 05: Gesamtränge 3 und 4, 3 Etappensiege
Giro 06: Gesamtrang 2, 3 Etappensiege (darunter der doppelte Sieg durch Fabiano und Dani)
Tour 06: 3 Etappensiege (das legendäre Triple des Orfeus)
Vuelta 06: Gesamtrang 9, 1 Etappensieg
Giro 07: 4 Etappensiege
Tour 07: Gesamtrang 8, 1 Etappensieg
Giro 08: 1 Etappensieg
Tour 08: Gesamtrang 4, 3 Etappensiege (alles durch Pepe Leicht erreicht)
Vuelta 08: Gesamtrang 3, Doppelsieg in der Punktewertung


Zählt man alle Etappenerfolge zusammen, kommt man bei 10 Starts (bei der Vuelta 07 trat das Team nicht an) auf ganze 21 Siege, was einem Schnitt von über 2 Erfolgen pro Rundfahrt entspricht. Ausserdem kommen 3 Podestplätze im Gesamtklassement (alle durch Fabiano) und insgesamt 4 weitere Top10-Platzierungen zusammen. Dank José Miguel Manuel konnte zudem im letzten Jahr in Spanien erstmals ein Trikot gewonnen werden. Was der Mannschaft noch fehlt, sind Siege in Einzel- und Teamwertung.
Bislang fuhren 13 verschiedene Fahrer für die Equipe Besenwagen; Tobi Kancellara ist nun Nummer 14. Dies ist eine grosse Zahl. Teammanager Origano dazu: "Leider sehen uns viele Leute nach wie vor als Ausbildungsteam. Hoffnungsvolle Jungtalente kommen, werden bei uns gefördert und verlassen uns, sobald sie etwas erreicht haben." Dabei denkt er wohl an Fahrer wie Pepsario Lipoccini, Orfeus und Co. Trotzdem: "Fahrer kommen und gehen, der Erfolg jedoch bleibt." Wie Sie oben stehender Übersicht entnehmen können, hat Origano damit nicht Unrecht; auch mit ständig wechselnder Besetzung wurden immer wieder schöne Siege gefeiert.
Die beiden bislang erfolgreichsten Fahrer der Teamgeschichte sind Fabiano Eposteroido sowie Orfeus mit je 5 Etappensiegen. Eposteroido könnte also beim Giro die alleinige Führung in dieser ewigen Bestenliste erreichen. Der Tessiner jedoch meint dazu bloss: "Wichtig ist die Mannschaft, persönliche Erfolge stehen dabei im Hintergrund." Eposteroido ist dazu der einzige Fahrer, der bisher für die EBW Podestplätze herausholen konnte; bislang stehen zwei dritte Ränge sowie ein zweiter Platz zu Buche. Insgesamt holte er 4 der bisherigen 7 Top10-Ränge; die anderen drei teilen sich unter drei verschiedenen Fahrern auf. Dennoch will er nicht als "Star" angesehen werden: "Der Star ist die Mannschaft. Ohne ein starkes Team im Rücken könnte auch ich nichts erreichen."

Doch nun genug des Rückblickes, kommen wir nun zur Vorstellung des Giro-Teams:
Eposteroido, Fabian (SUI)
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Der Rundfahrer aus dem Tessin ist der erfahrenste Mann im Team von Manager Ernesto P. Origano. Der sportliche Leiter über ihn: "Fabiano ist ein ganz grosser Rennfahrer und ein riesiges Vorbild für die nächste Generation. Er hat schon so viele Erfolge herausgefahren, ist aber trotzdem immer bescheiden geblieben. Er ist ein Glücksfall für unsere Mannschaft!"
Der Fahrer selbst über die Einschätzung seines Chefs: "Es freut mich natürlich, wenn der sportliche Leiter so über mich redet. Aber es gibt auch überhaupt keinen Grund, irgendwie abzuheben. Die anderen Jungs machen alle auch einen sensationellen Job. Und gewonnen habe ich schliesslich auch noch nichts." Das Tiefstapeln zumindest hat er drauf. Auch in seiner Einschätzung zum Giro: "Mein grosses Ziel in diesem Jahr ist die Vuelta. Wenn es mir schon jetzt in Italien gut läuft, werde ich natürlich alles versuchen, um ganz vorne mitzufahren. Allerdings wird dies angesichts der riesigen Konkurrenz extrem schwierig. Sollte ich merken, dass ich nicht in Form bin, werde ich selbstverständlich meinen Teamkollegen helfen. Ich setze mir resultatmässig kein Ziel. Ich möchte nur am Ende der Rundfahrt zu mir selbst sagen können, dass ich alles gegeben habe. Dann werde ich zufrieden sein."
Der designierte Leader sieht sich also nicht als solcher. Dies gibt vielleicht anderen Fahrern die Chance, diese Position zumindest für den Giro zu übernehmen. Dass der Schweizer aber Klasse hat, das lässt sich an seinen bisherigen Erfolgen ablesen:
Die Erfolge von Fabiano Eposteroido:
Tour 04: Gesamtrang 8, 3 Etappensiege
Vuelta 05: Gesamtrang 3, 1 Etappensieg
Giro 06: Gesamtrang 2, 2 Etappensiege
Vuelta 06: Gesamtrang 9, 1 Etappensieg
Giro 07: 1 Etappensieg
Vuelta 08: Gesamtrang 3


Insgesamt kommen bei ihm also 8 Etappensiege sowie 3 Podiumsplätze im Gesamtklassement zusammen. Zweifellos ist er einer der erfolgreichsten Fahrer der letzten Jahre. Ob er aber am diesjährigen Giro gross auftrumpfen kann, wird sich ab heute zeigen.

Kabel, Erich (SUI)
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Der zweite von drei Schweizern im Team ist ein relativer Neuling; seine erste Rundfahrt bestritt er vor einem Jahr hier in Italien. Danach wurde er vom Team nicht mehr aufgeboten. Ernesto P. Origano zur Rückkehr des Riesentalents: "Letztes Jahr zeigte Erich beim Giro hervorragende Ansätze, unter anderem bei seinem grossartigen Etappensieg. Für Tour und Vuelta wollten wir jedoch den arrivierten Fahrern noch eine Chance geben. Vor allem nach seiner starken Vuelta wurde er diesen Frühling wieder zum Thema für uns. Er war dann der Erste, der auf unsere Ausschreibung nach dem Abgang von Lipoccini reagierte, so dass uns die Entscheidung für ihn nicht schwer fiel."
Der Bergfahrer sieht seine Rückkehr ähnlich: "Ich bin glücklich darüber, wieder in das Team zurückkehren zu können, das mir den Karrierestart ermöglicht hat. Ich denke, dass die Mannschaft trotz, oder vielleicht gerade wegen der Abgänge sehr stark ist. Jeder von uns hat das Potential für einen Top10-Rang. Ich wäre nicht verwundert, wenn am Ende einer von uns in den Top5 oder gar auf dem Podium stehen würde. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne Etappensieg aus Italien abreisen werden."
Zu seinen persönlichen Zielen meinte er: "Ich möchte natürlich meinen Etappensieg aus dem Vorjahr wiederholen. Als Bergfex werde ich versuchen, in den Bergen zu glänzen und auch im Kampf um das Bergtrikot ein gewichtiges Wörtchen mitzureden."
Er gilt nach wie vor als grosses Talent, das bereits am Anfang seiner Karriere sein Können aufblitzen liess. Diese Karriere ist schnell geschildert:
Die Erfolge von Erich Kabel:
Giro 08: 1 Etappensieg
Vuelta 08: Gesamtrang 15


Noch ist Kabel also ein reichlich unbeschriebenes Blatt. Keine Frage, dass er dies in Italien zu ändern versuchen wird.

Kancellara, Tobi (SUI)
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Der dritte Schweizer in der Equipe Besenwagen ist als bergfester Zeitfahrer bekannt. Er fährt sein erstes Rennen in Diensten des Schweizer Rennstalls, allerdings nicht seine erste Rundfahrt überhaupt. Ernesto P. Origano zu seiner Verpflichtung: "Tobi hat bisher zwei nicht sehr überzeugende Rundfahrten abegliefert. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass er deutlich mehr Potential besitzt. Den Ausschlag für seine Verpflichtung gab in erster Linie sein Alter, kombiniert mit der Nationalität. Wir wollen junge Schweizer Talente fördern. Ich bin sicher, dass wir unsere Wahl nicht bereuen werden."
Kancellara selbst sieht dies etwas skeptischer: "Ich bin mir bewusst, dass ich bisher nicht gerade geglänzt habe. Allerdings bin ich sehr glücklich, dass ich in eine so gute Mannschaft aufgenommen wurde. Ich fühle mich hier rundum wohl. Meiner Meinung nach ist das Team sehr stark. Wir haben zwar in Italien keinen eindeutigen Kapitän, was aber nicht heisst, dass wir nicht auf die Gesamtwertung fahren. Ganz im Gegenteil, wir können während des Rennens entscheiden, für wen wir fahren. Das ist ein sehr grosser Vorteil, denn unsere Gegner wissen nicht, auf wen sie ihren Fokus richten sollen!"
Auf die Ziele für seine erste Rundfahrt in Diensten der EBW angesprochen, gab er Folgendes zu Protokoll: "Zwar fahre ich hier meinen ersten Giro, ich habe aber letztes Jahr bei Giro und Tour bereits GT-Erfahrung sammeln können. Auch wenn es für einen Zeitfahrer blöd tönen mag, ist das Bergtrikot eines meiner Ziele; dieses durfte ich ja letztes Jahr bei der Tour bereits für zwei Tage tragen. Zu Beginn werde ich mich aber auf die Gesamtwertung konzentrieren. Ich denke, dass ich auch als "hauptberuflicher" Zeitfahrer gute Chancen habe, mit den Besten am Berg mithalten zu können. Wenn dies allerdings nicht klappt, werde ich mich auf das Bergtrikot und auf Etappensiege, vor allem in den Zeitfahren, konzentrieren."
Der Schweizer hat also grosse Ziele. Leider müssen wir an dieser Stelle darauf verzichten, seine Erfolge aufzulisten - bisher hat er schlicht noch keine eingefahren. Die Mannschaft ist aber zuversichtlich, dass sich dies noch bei diesem Giro ändern wird.

Klettermaxxxiniii, Ivan (ITA)
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Der Italiener Klettermaxxxiniii geht als wohl grösste Hoffnung der Besenmänner in den Giro. Als derzeit formstärkster Rundfahrer seiner Mannschaft soll er mit Hilfe seiner Mitstreiter ein gutes Ergebnis herausholen. Ernesto P. Origano über ihn: "Der Giro ist Ivan's Saisonziel Nummer 1, weshalb er ganz besonders stark für dieses Rennen trainiert hat. Wir sind froh, dass wir ihn halten konnten; bisher hat er ja zweifellos vielversprechende Leistungen für unsere Mannschaft gezeigt. Er ist ganz besonders heiss auf dieses Rennen. Allerdings hat auch er den Kapitänsstatus nicht auf sicher. Hier werden wir die ersten Etappen abwarten."
Der Fahrer selbst teilt diese Einschätzung: "Natürlich werde ich nicht die Kapitänsrolle für mich beanspruchen, wenn ein Anderer stärker ist. Denn in unserem Team kann wohl jeder ganz vorne rein fahren. Für mich ist der Giro natürlich der Saisonhöhepunkt, deshalb erwarte ich von mir selbst auch sehr viel. Nach zwei 14. Rängen sollten die Top10 eigentlich in meiner Reichweite sein - es darf aber auch gern etwas mehr sein."
Auch der Italiener schaut sehr zuversichtlich auf die kommende Rundfahrt und spricht erneut die Stärke des Teams an. Seine grössten Erfolge waren, wie schon genannt, die zwei 14. Gesamtränge bei Tour und Vuelta im letzten Jahr. Der Italiener bestreitet sein 4. Rennen für die EBW - dies in seinem 4. Rennen überhaupt. Das nennt man dann wohl Treue.

Manuel, José Miguel (ESP)
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Um den Spanier gab es im Vorfeld des Giros immer wieder sich widersprechende Gerüchte. Einmal hiess es, er startet nicht, ein anderes Mal konnte man vernehmen, er starte zwar, aber nicht für die EBW. Nun, er hat uns alle eines Besseren belehrt und startet zum 6. Mal für die Besenwagen-Mannschaft. Origano über den Iberer: "Wir sind froh, dass José letztlich doch bei uns geblieben ist. Wir hoffen, dass er seine sensationellen Leistungen, die er jeweils bei der Vuelta abzuliefern pflegt, nun auch beim Giro zeigen kann. Des Weiteren hoffen wir, dass wir die Vuelta mit ihm bestreiten können. Soweit ist es aber noch nicht, erst einmal kommt der Giro dran."
Der erfahrene Allrounder zu den Worten seines Vorgesetzten: "Mich freut es natürlich, dass mich die Mannschaft behalten wollte. Ich denke, dass wir jetzt genau die richtige Mischung in der Mannschaft haben. Wir sind nicht auf einen einzelnen Fahrer ausgerichtet, dafür auf jedem Terrain stark. Wir werden einmal mehr als Mannschaft brillieren und nicht durch so genannte "Stars". Das ist unser ganz grosses Plus."
Zu seinen eigenen Zielen meint er: "Ich möchte auch gerne mal ausserhalb Spaniens meine Bestform abrufen können. Da die Tour dieses Jahr nicht in meinem Rennkalender steht, kann ich den Giro voll fahrern und werde dies auch tun. Mal schauen, was herausschaut."
Sollte es in Italien tatsächlich klappen für ihn, wäre dies beileibe nicht sein erster grosser Erfolg. Sein Palmarès auf einen Blick:
Die Erfolge von José Miguel Manuel:
Vuelta 06: Gewinn des Punktetrikots
Vuelta 08: Gewinn des Punktetrikots


Obwohl er kein reinrassiger Sprinter ist, so hat er doch schon oft bei solchen Ankünften bewiesen, dass er kräftig punkten kann. Seine grosse Stärke ist, dass er eigentlich keine Schwäche hat. Man darf gespannt sein, wie er dies in Italien zeigen kann.

Fazit:
Alle Fahrer betonen, dass man keinen fixen Kapitän habe, dass aber alle die Möglichkeit hätten, unter die besten 10 zu kommen. Die besten Chancen dazu räumen wir aber trotz allem Fabiano Eposteroido und Ivan Klettermaxxxiniii ein. José Miguel Manuel dürfte im Kampf um das Punktetrikots ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Für Kancellara und Kabel geht es hauptsächlich darum, Erfahrungen zu sammeln. Letztlich haben aber auch sie das Potential, in die Bresche zu springen, wenn es den beiden Erstgenannten nicht läuft. Tatsächlich ist die grosse Ausgeglichenheit in der Mannschaft die Stärke. Hoffen wir, dass man sich bei so vielen möglichen Kapitänen nicht verzettelt. Heute Abend werden wir schon etwas klarer sehen.

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tobikaka
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Beitrag: # 6765863Beitrag tobikaka
9.5.2009 - 8:48

Fehler in der Startliste der Gazzetta???

Ein Beispiel, In der offiziellen Startliste der Gazzetta ist Vladimir Efimkin angegeben. Auf cyclingstartlists.com steht jedoch Alexander Efimkin, mit der Angabe: The 'official' startlist of RCS gives EFIMKIN Vladimir, but Alexander will ride

Weitere Fahrer:

The 'official' startlist of RCS gives PLIUSCHIN Alexandr, but Renaud DION will ride
The 'official' startlist of RCS gives TURPIN Ludovic, but Guillaume BONNAFOND will ride
The 'official' startlist of RCS gives only 8 riders for Rabobank, but Maarten TJALLINGII will also ride
The 'official' startlist of RCS gives SÖRENSEN Nicki, but Kasper KLOSTERGAARD will ride
tobikaka***
3Mermillod B.0Lindell-V.3Babikov0 Brooks0Descombes S.0 Slavik0 Bailey0E Gasparin0

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RobRoe
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Beitrag: # 6765884Beitrag RobRoe
9.5.2009 - 10:38

Hab nun alles geändert, was du geschrieben hast. Zumal, wenn man auf der Gazzetta-Seite z.B. auf Ludovic Turpin klickt, das Profil von Guillaume Bonnafond erscheint. :lol:

Nur bei Sörensen kommt wirklich Sörensen, was mich erstaunt.

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Harryhase05
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Beitrag: # 6765904Beitrag Harryhase05
9.5.2009 - 12:12

Telefónica MoviStar wird wieder angreifen!

Für das Spanische Elite-Team Telefónica MoviStar steht ein ganz besonderer Giro an.
Wer die Medien in den letzten Wochen und Monaten verfolgt hat wird es bereits wissen. Es wird ein großes Jubiläum bei diesem Giro gefeiert. Telefónica MoviStar und auch der Kapitän der Equipo starten nun in ihre jeweils fünte Reifezeit Saison!
Gratulation dazu. Gratulation zu einem der ältesten und traditionsreichsten Teams der Reifezeitgeschichte.
Und die Geschichte dieses Teams kann sich wirklich sehen lassen.

Gleich bei der ersten Rundfahrt, der Vuelta á España 2005 konnte groß gefeiert werden.
Zwar gab es keinen Etappensieg zu bejubeln, doch mit Platz sieben (BigJan87) und dem Gesamtsieg durch Haseras deutete sich gleich an, dass hier etwas großes entstanden ist.
Hier ein paar Zahlen.

19 Etappensiege meist auf sehr anspruchsvollem Terrain
11 Top Ten Platzierungen im Gesamtklassement
3 Mal unter den ersten Drei im Teamwertungsgesamtklassement.

Die aus Mannschaftlicher Sicht gesehene beste Rundfahrt war wohl der Giro des letzten Jahres.
Gleich vier Fahrer konnten sich unter den ersten 17 Platzieren. Die Teamwertung wurde somit gewonnen und in Form von Haseras verpasste man nur knapp den Gesamtsieg.

Auch dieses Jahr will man ähnlich erfolgreich sein.
Möglich machen soll dies folgendes Team
#11 Bild Harryberto Haseras Kapitän TTM Bild
#12 Bild Timo Beil Rundfahrer TTM Bild
#13 Bild Henrico Gasparotto Rundfahrer TTM Bild
#14 Bild Radley McSchumi Helfer TTM Bild
#15 Bild José Humberto Ikarojano Bergfex TTM Bild
Beginnen wir mit dem venezuelanischen Kletterstar der vergangenen Italien Rundfahrt.
José Humberto Ikarojano - Bergfex
im Fokus

Ein Jahr nach seinem größten Triumph, geläutert von Niederlagen bei Tour und Vuelta, kehrt der venezuelanische Bergfloh José Humberto Ikarojano zum Giro zurück, heimisch auf rund 3500 Metern Höhe brauchte er keine Höhenkammern um sich perfekt auf den Giro vorzubereiten, und auch der Cima Coppi, der Blockhaus mit seinen 2000 Metern, erschien ihm eher wie ein kleiner Hügel.


Radley McSchumi - Helfer

Radley McSchumi ist und bleibt Brite, gefühlt wohl Schotte. Da es in seiner Heimat in diesem Jahr bisher erst einmal regnete, hofft er auf etwas Sonne beim Giro. Er mag die Berge(wegen der Landschaft) und das Zeitfahren(das lernt man eben auf der Insel).
Italien gefiel im letztes Jahr sehr gut, auch wenn nach dem Etappensieg etwas die Luft raus war. Einen solchen Absturz im Gesamtklassement möchte er nicht mehr erleben, deshalb tritt er gleich als Helfer an. Den Hasenkäfig hat er auf den Gepäckträger geschnallt, seinen Helfertätigkeiten steht also nichts mehr im Wege.



Timo Beil - Rundfahrer

Noch ist Timo Beil ein unbeschriebenes Blatt, aber nicht nur die Insider sollten seinen Namen seit gestern kennen. Seitdem steht nämlich fest, dass er beim Giro als Neuling mitfährt, da sein Kollege Denis Flochov nicht starten durfte.Dass er direkt als Rundfahrer bzw. Allrounder starten durfte, machte Beil stolz, da er dies in einem Team wie TTM nicht direkt erwartet hatte. Sein Ziele sind aufgrund dessen eine gute Gesamtplatzierung, vielleicht sogar ein Etappensieg und, dass TTM in der Teamwertung gewinnt.

Harryberto Haseras - Kapitän

Der spanische Rundfahrer Haseras zählt auch beim großen Jubiläums-Giro (Anmerkung d. R.: Fünfte Saison für das Team) einer der ganz großen Favoriten auf den Gesamtsieg.
Nach drei Top vier Platzierungen in den vergangenen vier Jahren will er nun endlich den Platz unter den ersten Vier belegen der im noch fehlt. Der erste!
Die Chancen stehen nicht schlecht, da er ein starkes Team an seiner Seite weiß.



Also das spanische Elite-Team wird sicher auch im Jahre 2009 zu den stärksten gehören. Doch fehlt da nicht noch ein Fahrer?!
Natürlich!
Henrico Gasparotto heißt der fünfte Mann im Bunde.
Teamchef Haseras erwartet viel vom neuen Teamkollege, der zugleich auch einer seiner großen Konkurrenten werden dürfte.
Verpflichtet wurde Gasparotto für BigJan87, welcher seine Karriere beendete.
"BigJan87 hinterlässt natürlich ein großes Loch" so Haseras, "aber mit Gasparotto konnten wir einen absoluten Topfahrer ins Boot holen, der jede Grand Tour unter den besten beenden kann."
Zu einem persönlichen Statement war Gasparotto bisher nicht bereit, doch man darf sich sicher sein, dass er im neuen Team, bei seiner Heimatrundfahrt extrem motiviert sein wird und eine starke Doppelspitze mit Haseras bilden wird.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6765926Beitrag BlackHackz
9.5.2009 - 13:30

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TEAM BAD BANK....denn der Staat bürgt für uns!

Was für eine verdammtes Glück für Nero Carne. Als er die BAD BANK-Headquarters betrat wurde ihm ganz warm ums Herz. Ein riesiger Palast aus Stahl und Glas, entworfen von Meinhard von Gerkan, sehr markant, prunkvoll, verschwenderisch. Gebaut von fleißigen 1-Euro-Jobbern mit Schweiß, Verzweiflung und Blut. Wenn diese heiligen Hallen der letzten Evolutionsstufe der Finanzindustrie reden könnten, würden sie lachen. Lachen über den Pöbel, das Volk, das vor ihm niederkniet aus Demut. Das Volk, das ihn letztendlich bezahlt hat. Über dem Eingang steht genau dieselbe Inschrift, wie über dem Reichstag in Berlin: "Dem deutschen Volke". Es gab schonmal Gebäude auf deutschem Boden, die mit ähnlich perfiden Sprüchen über dem Tor alle verhöhnt haben, alle erniedrigt haben, die das lesen mussten. Aber das war eine andere Zeit. Diesmal waren die Menschen, die hinter diesen Sprüchen lebten die Sieger und die, die draußen bleiben mussten die Verlierer. Nero Carne war drinnen...zur Vertragsunterzeichnung. Der Teamchef nahm sich extra eine Pause seiner 3-stündigen Mittagspause, um zur Arbeit zu schreiten und mit dem Zeitfahrtalent ein Pläuschchen zu halten. Ein netter Mann mit breitem Grinsen trat Nero Carne gegenüber. Ein Siegertyp. Der Mann hat es raus.

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Sie fingen erstmal mit Smalltalk an. Nero gratulierte ihm zu dem schönen Gebäude, finanziert vom Staat, gebaut für die Ewigkeit. Da musste er lachen. Vom Staat sei das Gebäude sehr wohl finanziert, aber für die Ewigkeit? Das könne er sich nicht vorstellen. Wieso nicht, fragte Nero. Das hinge mit der Finanzierung zusammen, verriet der nette Mann. Der Staat habe die Bad Bank erschaffen, alle faulen, wertlosen Kredite den anderen Banken für viel Geld abgekauft und der BAD BANK überschrieben. Um das Gebäude zu bauen, habe der Staat dann einen Kredit über 800 Millionen Euro und über 140 Jahre Laufzeit (25% Zinsen) bei der BAD BANK aufgenommen, um mit dem Geld dann für die BAD BANK das Gebäude zu finanzieren. Genial, dachte sich Nero Carne. Der Staat leiht sich Geld bei einer Bank, um damit das Gebäude für ebendiese Bank zu bauen? Gewieft, undurchsichtig, unlogisch, ein Meisterwerk der Finanztheorie. Da man im Moment einfach nicht wisse, wohin mit dem vielen Geld vom Staat, man es aber auch nicht den leidenden Menschen auf der Straße schenken möchte (die sollen erstmal was dafür tun!), hat man sich entschieden, ein Radsportteam aufzumachen und Nero Carne sollte ein Teil des Programms werden.
Der Vertragsverhandlungen zogen sich allerdings eine Weile hin. Nero Carne stellte sich einen lukrativen 1-Jahresvertrag über 2 Millionen Euro vor, das würde für seinen exzessiven Lebensstil genügen, rechnete er aus. Der nette Teamchef bestant allerdings auf das 10-fache, er fühle sich einfach mies, wenn er mich mit einem Hungerlohn nach Hause schicken würde, das vermiese ihm dann immer die Laune und außerdem sind das eh alles nur Zahlen auf dem Papier. Who cares, der Staat bürgt. Beim Aufsetzen des Vertrages verschrieb er sich dann auch noch, wodurch Nero nun einen 1-Jahresvertrag über 200 Millionen Euro erhielt. Passiert...
Danach gings mit den neuen flotten Teamrädern gleich ab zum Training. Radsponsor des Teams wurde das noch nicht privatisierte Unternehmen "Deutsche Bahn AG" und die stellten schicke Flitzer bereit. Wunderwerke der mordernen Technik, gekauft für viel (staatliches)Geld von der NASA. Jedem das Seine eben. Nur das beste für die Besten. Auf der ersten Trainingsfahrt gelang einem Reporter ein seltener Schnappschuss von Nero Carne auf dessen neuer Zeitfahrmaschine:

Bild

Diese erste Trainingsfahrt war dann auch gleich die letzte. Der Sinn des Team BAD BANK war ja schließlich, so viel Geld wie nur irgendwie möglich zu verbrennen und daneben bleibt eben keine Zeit fürs Training. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Das Geld ging drauf für Frauen, Fleisch und Finanzmagazine. Tja, man kann eben ein großes Gehalt beziehen und trotzdem ein Mensch ohne Gehalt sein.
Für Normalsterbliche gilt der Grundsatz, wenn der Keschfloh erstmal weg ist, kommt der Kuckuck, aber nicht für einen angehörigen der BAD BANK-Familie. Der Staat teilt aus und bürgt für uns. Oh wie ist das schön. Den BITchies wird ihr billiges Wasser aus ihren billigen Plastetrinkflaschen im Halse stecken bleiben, wenn die BAD BÄNKER aus dem Teamwagen den eisgekühlten Champagner aus Kristallgläsern gereicht bekommen. Eine innere Genugtuung für Nero Carne. Auf nach Italien Jungs, wir haben Geld zu verprassen!
Segui il tuo corso, e lascia dir le genti!

"Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt." (E. Fried)

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Escartin
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Beitrag: # 6765949Beitrag Escartin
9.5.2009 - 15:35

Mannschaftszeitfahren, da wird der Etappensieg in aller Regel unter den Fahrern vergeben, die voll auf eine Karte setzen. Wenn ich niemanden übershen habe, sind das folgende:


Garmin:

Cæthel Stævans
Danilo di Lutta
Lance Armstrong Tifoso
Nero Carne
Olaf Pollack
Paolo Savisordelli
Pe Es
Tomasso Totschiarelli

Astana:

Piti Val Verdegem
Radley McSchumi

Columbia:

Stefano Grabbador
Sir Roche

Saxo Bank:

Wassersteiner


Übrigens hat der Giro soeben ohne Los Fenomenos begonnen!
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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BlackHackz
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Beitrag: # 6765954Beitrag BlackHackz
9.5.2009 - 16:16

Nein, Wassersteiner hat in letzte Sekunde nochmal das komplette Team getauscht und setzt jetzt wirklich alles auf eine Karte :D
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Beitrag: # 6765955Beitrag wassertraeger29
9.5.2009 - 16:22

Und zwar auf die falsche Karte. Kann aber schon aus mindestens zwei Gründen nicht klappen:
1. Columbia war schneller
2. Pate ist als Erster abgefallen

Beides verstehe ich übrigens nicht, aber das ist ja auch das Schöne am Radsport! ;)

Die Saxo-Bankler waren übrigens nur Platzhalter, Garmin war von Anfang an geplant.

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