Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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BlackHackz
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Beitrag: # 6766290Beitrag BlackHackz
10.5.2009 - 19:13

Na klar ist Sucht eine Krankheit, aber eine, die man sich selbst eingehandelt hat und mit der man sein ganzes Leben leben muss.
Man soll ja Süchtige auch nicht in den Knast abschieben, aber man muss ihnen schon einen Grund geben, von ihrer Sucht loszukommen. Und je stärker die Sucht, desto heftiger muss der Grund sein. 'In Russland werden ganz andere Methoden angewendet:

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... Leben.html

Du hast völlig Recht, Prävention ist das Allerwichtigste bei der Drogenbekämpfung. Gerade deshalb muss Boonen ja auch hart getroffen werden. Zu ihm blicken viele auf, er ist ein Vorbild. Würde er damit einfach so durchkommen, wäre dies das falsche Zeichen.
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ThunderBlaze
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Beitrag: # 6766301Beitrag ThunderBlaze
10.5.2009 - 19:38

Versuch mal nen süchtigen einen Grund zu geben. In erster Linie sind es Leute die am Rande der Gesellschaft hängen. Arbeitslos, ohne Familie, keine Freunde und teilweise seelisch kaputt. In erster Linie müssen diese Leute auf die Beine geholfen werden. Und ganz wichtig: Geduld ist gefragt. Diese Menschen müssen sehen das man Chancen hat, das es sich zu leben lohnt und das doch noch nicht alles vorbei ist. ;)

Da darf sich nicht die Justiz oder die Polizei einmischen, da müssen unabhängige Institutionen (staatliche) her und sich den Menschen annehmen.
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Escartin
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Beitrag: # 6766302Beitrag Escartin
10.5.2009 - 19:41

Was immer das noch mit Tom Boonen zu tun hat?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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ThunderBlaze
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Beitrag: # 6766304Beitrag ThunderBlaze
10.5.2009 - 19:43

Nen Problem wenn mir mal kurz ausschweifen und das Haar an der Wurzel packen? Einfach mal bitte lassen. Musst ja nicht lesen. :roll:
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ETXE
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Beitrag: # 6766363Beitrag ETXE
11.5.2009 - 0:20

Und du solltest mal überlegen, über welche Drogen wir hier sprechen. Es gibt einen mehr als graduellen Unterschied zwischen Koks und Heroin, zumindest, was die Konsumentenschar angeht.
Wir reden hier nicht über arme Junkies, wenn es um koksende Radsportler oder sonstige prominente Nasenpuderer geht. Wir reden über Leute, die ein Luxus-Problem haben. Klar, auch die müssen sich ihrer Sucht stellen, aber sie müssen auch einfach verstehen, daß ihr Blick in den Spiegel nicht einfach ein kleines Langeweile-Ding ist, sondern daß viel mehr als ihr "Feines-Pinkel"-Menschenleben daran hängt.

Vielleicht könnte Herr Boonen ja mal nach Südamerika fliegen und zusehen, unter welchen Bedingungen sein Pulver hier seinen Ursprung hat und wieviel Blut dafür fließt.
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ThunderBlaze
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Beitrag: # 6766366Beitrag ThunderBlaze
11.5.2009 - 0:49

Das ist doch das selbe in Grün. Nur halt andersrum. Und es ist auch nicht unbekannt das Menschen die mitten im Rampenlicht stehen und wo alle auf ihn schauen diesen Druck nicht aushalten. Sebastian Deisler war ein ähnliches Beispiel. Aber nicht nur im Sport, sondern in so ziemlich allen Gebieten. Mit Luxus an und für sich hat das ja nichts zu tun. Schließlich ändert sich ja auch das Umfeld. ;)

Hier ein Video, Tom Boonen erklärt sich: http://www.sporza.be/cm/sporza/videozon ... 4/1.524356
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ETXE
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Beitrag: # 6766389Beitrag ETXE
11.5.2009 - 12:53

Okay, ich steige hier jetzt aus und rede mit meiner Wand.
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BlackHackz
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Beitrag: # 6766406Beitrag BlackHackz
11.5.2009 - 15:30

Ich versuchs nochmal ;)
Was ETXE klarstellen wollte ist, dass du Drogenkonsumenten in einer gewissen Opferrolle siehst. Du gehst ja davon aus, dass die meisten, ich zitiere: "In erster Linie sind es Leute die am Rande der Gesellschaft hängen. Arbeitslos, ohne Familie, keine Freunde und teilweise seelisch kaputt. " Das mag auf den Großteil von Drogenabhängigen bestimmt zutreffen (obwohl ich in meiner Zivi-Zeit beim Drogennotdienst gesehen habe, dass das bei weitem nicht immer so ist), vor allem auf Leute, die eben heroinabhängig sind und auf der Straße leben. Dass man gegen solche Leute nicht immer die große Knastkeule schwingen sollte, um sie von der Gesellschaft auszugrenzen, sondern ihnen vor allen Dingen eine helfende Hand reichen sollte, die es ihnen ermöglicht, mit ihrer Sucht zu leben, ist ein völlig richtiger Ansatz und im Allgemeinen wird das auch so gehandhabt, siehe §35 BtMG (Zurückstellung der Strafverfolgung, wenn der Täter bereit ist, sich einer Entziehungstherapie zu unterziehen).
Das ist alles schön und gut, nur hat das mit dem Fall Boonen eben wenig zu tun. Wie allgemein bekannt ist, lebt er nicht auf der Straße, ist nicht arbeitslos, hat Familie und Freunde, ist seelisch nicht kaputt und lebt ganz gewiss nicht am Rande der Gesellschaft, ganz im Gegenteil. Für viele ist er ein prägendes Element, als Idol.
Wenn so jemand ein Drogenproblem hat, dann hat das einfach mal andere Ursachen, als sie bei den allgemeinen Heroinjunkies zu finden sind. Kokain ist in der Tat eine Luxusdroge. Auf "Bonzenparties" gehört Kokain mittlerweile zum guten Ton. Bei Leuten, die ein derartiges Problem haben, muss man eben nicht mit dergleichen Sensibilität vorgehen, wie es eben bei den H-Junkies oft hilfreich ist.

Ich bin auch nicht dafür, Boonen 5 Jahre zu verknacken, letztendlich hat er sich selbst schon am meisten geschadet. Aber es wäre eben auch falsch, ihn völlig ungeschoren davonkommen zu lassen. Das Schlimmste, was passieren könnte ist, dass er in ein paar Wochen wieder Rennen fährt. Das habe ich schon letztes Jahr geschrieben, es ist eingetreten und nun sieht man, wo das hinführt. Sucht ist ein Problem, mit dem man nie fertig wird, wenn man sein Leben genauso weiterführt.
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6766409Beitrag Klaus und Tony
11.5.2009 - 15:38

Laut cyclingnews-Giro-Liveticker sperrt die CONI Valverde für 2 Jahre.

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ThunderBlaze
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Beitrag: # 6766411Beitrag ThunderBlaze
11.5.2009 - 15:40

Und ich hab dargelegt das es vermeintlichen "Stars" die immer unter enormen Druck stehen, irgendwann seelisch zusammen brechen können. Nicht jeder kann das. Da hilft auch das liebe Geld nichts. Und ob nun Heroin, Kokain, Speed, Crack oder was weiß ich, spielt nicht die Rolle. Wo ich noch in der Schule war hätte ich ohne weiteres auch kostenfrei an den Mist ran kommen können (keine Angst, ich war/bin weder kriminell oder hatte mit solchen Leute auch nichts zu tun). Manche wiederum haben Handlanger gespielt oder ihren Körper verkauft um an den Quatsch ran zu kommen. Mit Luxus hat das so ziemlich wenig bis gar nichts zu tun. ;)

Aber egal, es geht ja darum das man in erster Linie bedenken muss das ein Mensch eine gewisse Grenze hat. Ab einen gewissen Grad "Druck" bricht wohl jeder zusammen. Besonders gut sieht man es an der Wall Street. ;)
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ulle91
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Beitrag: # 6766434Beitrag ulle91
11.5.2009 - 16:50

Vor der WM 2008 ist Valverde 2,5 Jahre lang, genauer gesagt seit dem 18.3.2006 (Mailand-San Remo), nicht mehr auf italienischem Boden Rennen gefahren. Eine Sperre sollte ihn eigentlich nur deshalb interessieren, weil er dann nicht zur Tour fahren könnte. Ansonsten sind kann er ja weiterhin so fahren, wie er es bisher gemacht hat. Für den Ruf des Radsports wäre eine Nicht-Verurteilung seitens der UCI sicher nicht förderlich. Eine einheitliche und konsequente Verfolgung von möglichen Dopern sieht anders aus.
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RotRigo
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Beitrag: # 6766435Beitrag RotRigo
11.5.2009 - 16:56

Das ist nicht richtig. Zum Beispiel bei der Tour 2008 ist er ebenfalls durch Italien geradelt. Daher kommt das ganze Theater doch...

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Helferlein
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Beitrag: # 6766535Beitrag Helferlein
11.5.2009 - 20:17

Mal so nebenbei... Wieso lassen die den Zirkus nicht jetzt sein, senken die Sperre auf (sagen wir mal) 'n paar Monate, Saftige Geldstrafe und aberkennung von sämtlichen Erfolgen in den letzten 2 Jahren? Anstatt ihn jetzt potenziell beinahe 3 Jahre nach der Sache zu bestrafen?

Sicher, einige sehn ihn jetzt gerne bluten, und mir geht es eigentlich genauso. Aber anstatt ständig drauf rumzureiten, sollte man doch eher nach vorn blicken
BlackHackz hat geschrieben: ..
dass ich für mehr Ponys in Pornos bin, wen interessiert denn das? ..
Mich

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lachi
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Beitrag: # 6766539Beitrag lachi
11.5.2009 - 20:25

Ich finde, die wichtigste Frage ist: Warum konnte CONI Valverde etwas nachweisen wenn die Spanische Anti-Doping Agentur nichts beweisen konnte und auch während der Fuentes-Untersuchung nichts gefunden wurde? Ich sehe nur eine Antwort: Die Spanier wollten gar nichts nachweisen, dabei ist es mir eigentlich egal, ob Beweise absichtlich vertuscht wurden oder nur schlampig gearbeitet wurde. Ich finde, dass sofort alle spanischen Athleten für alle internationale Wettkämpfe gesperrt werden sollten. Erst wenn Herr Doktor Fuentes die Blutbeutel mit Namen versehen hat, dürfen die unbeteiligten wieder starten.

ulle91
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Beitrag: # 6766542Beitrag ulle91
11.5.2009 - 20:38

Das ist doch Quatsch. Unschuldsvermutungen sollten schon noch gelten...
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Urbanmanager
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Beitrag: # 6766550Beitrag Urbanmanager
11.5.2009 - 20:49

Warum sollte man jetzt "DIE Spanier" verurteilen, wenn "DER Spanier" dopt?
Es hat ja auch nicht jeder Deutsche Lederhosen an :lol:

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BlackHackz
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Beitrag: # 6766572Beitrag BlackHackz
11.5.2009 - 21:52

Alle hacken immer auf den Spaniern rum, es kann ja auch sein, dass das CONI jemanden verurteilt, weil es sich nun mittlerweile so oft so weit aus dem Fenster gelehnt hat (bzw Torri, aber er vertritt ja das CONI nach außen), dass es absurd erschienen wäre, Valverde nicht zu sperren. Wenn jetzt jemand kommt und sagt: "Eitelkeit ist aber ein unglaubwürdiger Grund, deshalb ist die Theorie schwachsinnig", dann solle er sich Gedanken machen, was man den Spaniern vorwirft. Die sollen nämlich aus Eitelkeit oder Patriotismus ihre eigenen Leute decken?! Also das ist auch recht unglaubwürdig. Letztendlich weiß keiner, ob die Spanier zu lasch sind oder die Italiener mit deutlich weniger handfesten Beweisen jmd verurteilen wollen.
Ich weiß auch nicht, warum das CONI sich in die große Richter und Retter-Rolle begeben muss. Valverde ist ein spanischer Fahrer in einem spanisch-französischen Team, der in Spanien gedopt haben soll und eher selten italienische Rennen fährt. Die Italiener sollten sich mal lieber fragen, warum Ricco letztes Jahr unbehelligt beim Giro für Furore sorgen konnte und er bei der Tour sang- und klanglos nach ein paar Tagen rausgeworfen wurde, samt Landsmann Piepoli, der bestimmt auch nicht das Dopen bei der Tour de France für sich entdeckt hat. Außerdem sollte sich das CONI vllt auch mal ausführlich mit Dr. Ferrari und Santuccione oder wie der hieß auseinandersetzen. Was man so hört, stehen die Fuentes ja in nichts nach und verteilen immernoch "Trainingspläne" an Armstrong, Cancellara und so weiter.
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Steboo0
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Beitrag: # 6769273Beitrag Steboo0
25.5.2009 - 16:13

Kohl hört entgültig auf. Er hat zugegeben das er seit er 19 ist, gedopt hat. http://www.bernhardkohl.at/

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6769278Beitrag Klaus und Tony
25.5.2009 - 16:28

Wenn es so weiter geht, dürfte er bei der nächsten Pressekonferenz dann auch zugeben, dass sein embryonaler Zustand nicht ganz sauber war.
Der Typ nervt.

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Grabba
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Beitrag: # 6769279Beitrag Grabba
25.5.2009 - 16:30

Auch wenn manch einer das anders sehen mag, und auch wenn es marketingtechnisch vielleicht nicht clever sein mag, so kann ich mich doch vor dem Menschen Bernhard Kohl doch nur zutiefst verneigen.

Immerhin ist er auf dem absoluten Höhepunkt seiner Karriere ausgestiegen, und die drei Wochen durch Frankreich kann ihm niemand mehr nehmen. Und spätestens jetzt wissen wir alle auch mit Gewissheit, dass sein sagenhafter Leistungssprung rein gar nichts mit Doping zu tun hatte.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6769285Beitrag BlackHackz
25.5.2009 - 17:02

Kohl hört entgültig auf. Er hat zugegeben das er seit er 19 ist, gedopt hat. http://www.bernhardkohl.at/
Das steht da so nicht. Trotzdem Respekt für die konsequente Entscheidung! Es sei denn, er kommt in 3-4 Jahren plötzlich wieder, aber das glaube ich nicht, denn im deutschsprachigen Raum ist er wohl ein geläuterter Mensch. Whatever, wenigstens ist das mal eine Aussage!
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