Giro 2005

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RotRigo
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Beitrag: # 238326Beitrag RotRigo
7.5.2005 - 0:37

Ganz ehrlich: Ich glaube, dass ein Simoni zum Beispiel diesen Berg sehr, sehr gerne fahren wird... An Streik ist da nicht zu denken!

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SantiPerezFernandez
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Beitrag: # 238386Beitrag SantiPerezFernandez
7.5.2005 - 9:05

Bevor ich anfange, die einzelnen Teams des diesjährigen Giro d’Italias zu beurteilen, möchte ich mich kurz zu der Strecke äußern:

Der Prolog wird sehr interessant werden. Wer kann auf einem 1 km langen Flachstück gewinnen? Ein Sprinter a la Petacchi, Zabel oder McEwen? Ein Zeitfahrer a la Honchar, Gonzalez oder Zubeldia? Oder etwa doch ein Bahnfahrer wie Wiggins oder Escobar? Mit Sicherheit eine interessante Sache, die zur Prime Time im TV übertragen wird. Nach dem Spektakel kommt die Zeit der Sprinter. Bis zur Etappe Nummer 7 wird es nur Massensprints geben, auf diesem siebten Teilstück werden allerdings die Klassikerfahrer auf sich aufmerksam machen. Von den Klassementsfahrern wird keiner eine Attacke wagen, da am nächsten Tag das Einzelzeitfahren wartet und niemand seine Kräfte vorher verpulvern möchte. Bevor es auf Etappe 11 das erste Mal richtig in die Berge geht, werden die Sprinter die die Etappen 9 und 10 noch einmal dazu nutzen, einen Sieg herauszufahren. Für viele wird nämlich an diesen Tagen der Giro enden. Bei der ersten Bergankunft, wird bereits der Duran für die ersten Attacken sorgen, so dass dort am Gipfel bereits mit einer starken Gruppe zu rechnen ist, beispielsweise mit Belli, Perez Cuapio, Cioni und Lobato.
Bei Etappe 12 ist der Pellegrino natürlich verschenkt und wird rein gar nichts bewirken, so dass es zur Sprintankunft kommen wird. Das dreizehnte Teilstück wird eine Ausreißergruppe für sich entscheiden, die das Bergtrikot in Mailand tragen möchte. Hier zu beachten wahrscheinlich am ehesten Julio Alberto Perez Cuapio und Freddy Gonzalez Martinez.
Die vierzehnte Etappe, die Königsetappe des diesjährigen Giros, wird am Stelvio Attacken der Topfavoriten sehen. Große Abstände sind möglich. Wenn der Falke nach der Abfahrt vom Stelvio an der Spitze dran ist, gewinnt er die Etappe.
Nach zwei weiteren Sprintetappen, wird in Limone Piemonte ein sprintstarker Klassementfahrer den Tagessieg holen – entweder Damiano Cunego oder Stefano Garzelli. Der Moro verhindert, dass ein Riesenfeld geschlossen in den Schlussanstieg geht. Nach dem Zeitfahren fällt auf dem Weg nach Sestriere spätestens die Entscheidung, wer den Giro für sich entscheidet. Am Finestre wird es mit Sicherheit Angriffe geben, vor allem dann, wenn die Bergfahrer den Zeitfahrern noch Zeit abnehmen müssen. Der Anstieg nach Sestriere ist letztendlich nicht so schwer, so dass Angriffe am Finestre noch einmal wahrscheinlicher werden. Die Schlussetappe wird das übliche Schaufahren mit anschließendem Petacchisieg.

Fazit: Ein sehr schöner Giro mit tollen Bergetappen. Schade ist aber, dass es nicht eine frühere Bergetappe gibt, ähnlich dem letzten Jahr. Dann würde sich wirklich zeigen, wer über drei Wochen der beste ist, nicht nur über die letzten 1 ½ Wochen. Ansonsten sind mir die Flachetappen teilweise zu flach, so dass erfolgreiche Ausreißversuche mir ziemlich unwahrscheinlich scheinen.


Nach diesem kleinen Abstecher nun zu meiner eigentlichen Prognose, zu den teilnehmenden Teams:

Lampre – Caffita: Lampre hat ohne Zweifel das in der Breite beste Team. Doch auch in der Spitze ist man am besten besetzt. Damiano Cunego und Gilberto Simoni werden den Sieg unter sich ausmachen, am Ende wird Simoni das bessere Ende für sich haben. Cunego landet aber auch noch auf dem Podium, genauer gesagt auf Platz 2. Das Team wird beide soweit wie möglich und nötig unterstützen, aber keiner der restlichen Fahrer ist in der Lage, in die Top 20 zu fahren. Wo sind eigentlich Marco Marzano und Eddy Mazzoleni? Beide wären in die Top 10 gekommen und hätten den totalen Triumph für Lampre perfekt gemacht.

Bouygues Telecom: Bekanntlich bringt die Pro Tour Licht und Schatten mit sich. Bouygues gehört eher zum Schatten dieser Pro Tour. Das, was man allerdings zum Giro schickt, ist nicht einmal mehr als Schatten zu bezeichnen, da für Schatten irgendwo auch Licht sein müsste, was man bei Bouygues allerdings vergeblich suchen dürfte. So muss man sich mit der Erkenntnis trösten, dass mit Laurent Lefevre und Didier Rous zwei Fahrer dabei sind, die auch schon am Berg überzeugen konnten. Bei diesem Giro wird es allerdings keinem der beiden gelingen und auch sonst niemandem aus diesem Team. Mit viel Glück kommen drei Fahrer in Mailand mit dem Fahrrad an.

Ceramiche Panaria: Zweifellos hat Panaria die Wildcard zurecht bekommen. Emanuele Sella wird sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings nicht steigern können und landet am Ende um Platz 15 herum. Mit Julio Alberto Perez Cuapio und Freddy Gonzalez Martinez hat man die beiden Topfavoriten für das Bergtrikot im Team. Luca Mazzanti ist dieses Jahr bisher sehr gut in Form und wird sich offensiv zeigen. Vor allem die fünfte Etappe dürfte etwas für ihn sein. Während die Bergtrikotfahrer im Gesamtklassement die Top 20 nicht erreichen, schafft dies Luis Felipe Laverde Jimenez. Die größte Überraschung des Giro wird aber Domenico Pozzovivo. Er wird eine ähnliche Rolle spielen wie Sella im letzten Jahr und am Ende um Platz 10 ankommen. Paride Grillo wird in den Sprints häufiger in die Top 5 fahren.

Cofidis: Das Team verdient Respekt. Man hätte wesentlich weniger erwarten können. Stuart O’Grady wird in den Massensprints zwar chancenlos bleiben, aber dennoch die ein oder andere gute Platzierung herausfahren, vielleicht auch aus einer Gruppe heraus. Leonardo Bertagnolli ist der Kapitän. Er wird es in die Top 10 schaffen, wenn auch in die hinteren. Unterstützt wird er von Guido Trentin und Daniel Atienza Urendez. Atienza wird beim Giro nichts Großes schaffen, gehört ja auch eher zu den Kleinen, da seine Saisonhöhepunkte die beiden Rundfahrten in seiner Wahlheimat (gewesen) sein dürften. Trentin hat seit seinem Bergankunftssieg bei der Vuelta 2002 auch nicht mehr viel gezeigt. Eine gute Form ist vor allem dann notwendig, wenn Bertagnolli an einem Tag Schwächen zeigt. Ansonsten sind die Helfer nicht ganz so wichtig. Cedric Vasseur und Dmitri Fofonov werden das ein oder andere Mal in Fluchtgruppen zu finden sein, aber nichts Zählbares erreichen.

Colombia – Selle Italia: Dass Naturino mit Sicherheit ein besseres Team gewesen wäre, ist wohl nicht zu bestreiten. Doch immerhin wird Colombia in diesem Jahr besser sein als im Vorjahr. Kaum ein Team dürfte ambitionierter sein, die Intergirowertung für sich zu entscheiden. Entweder Raffaele Illiano durch mehrmalige Ausreißversuche oder Moreno Di Biase im Sprint werden versuchen diese Wertung für sich zu entscheiden. Mit Ivan Ramiro Parra Pinto und José Rujano Guillén hat man zwei gute Kletterer im Team, die aber für eine gute Gesamtplatzierung zu unkonstant sind. Auf den Bergetappen sollten sie sich aber wenigstens offensivfreudig zeigen. Zwar wird ein Etappensieg jenseits des Möglichen bleiben, doch einige gute Etappenplatzierungen sind drin, sofern sich Gruppen durchsetzen können gegen die Favoriten. Marlon Alirio Perez Arango könnte vor allem im ersten Zeitfahren in die Top 10 fahren.

Credit Agricole: Das nächste französische Team, welches ein überraschend gutes Team an den Start nach Sizilien schickt. Zwar wird Kirsipuu das Ziel in Milano nur im TV zu sehen bekommen, doch kann er vorher mehrmals um das Etappenpodium mitsprinten können. Der Girodritte von 2002, Pietro Caucchioli, wird die große Trumpfkarte der französischen Teams werden. Zwar wird er die Top 5 knapp verfehlen, aber dennoch in den Top 10 landen. Unterstützung wird er, wenn überhaupt, von Patrice Halgand erhalten. Ansonsten ist er auf sich allein gestellt, was aber bei der letzten Tour de France nicht anders war. Seine Konstanz wird ihn in die Top 10 bringen. Im Sprint ist neben Kirsipuu auch Julian Dean zu beachten, der sogar den Weg nach Mailand finden könnte.

Davitamon – Lotto: Wo ist Cadel Evans? Eigentlich war ich davon ausgegangen, den Australier beim Giro sehen zu dürfen. Dennoch ist das Team nicht das Schlechteste, was Lotto jemals zum Giro geschickt hat. Wenn man da zurückdenkt an die letzten beiden Jahre, dann kann man in diesem Jahr mehr als froh sein. Robbie McEwen und Tom Steels werden in den Sprints mitmischen. Für einen Sieg wird es auf keinen Fall reichen, McEwen schafft vielleicht Etappenpodia. Steels ist eigentlich zu alt für die absoluten Topplatzierungen, aber er hat dieses Jahr bereits mehrmals aufhorchen lassen. Von daher ist ihm der ein oder andere Top 5 Platz zuzutrauen. In der Gesamtwertung ist das Team vor allem fokussiert auf Christophe Brandt. Der Belgier wird wieder solide fahren und am Ende im hinteren Bereich der Top 20 ankommen. Mauricio Ardila Cano schafft dies nicht ganz, kann aber durchaus in die Top 25 fahren. Für mehr wird es in der Gesamtwertung nicht reichen. Björn Leukemans und Henk Vogels werden zusammen mit Wim Van Huffel die wichtigsten Leute für Ausreißergruppen sein.

Discovery Channel: Da das ganze Team die Tour de France als Saisonziel Nummer 1 hat, ist lediglich der B-Kader am Start, doch auch der ist ziemlich gut. Paolo Savoldelli, der Girosieger von 2002, kommt nach seiner desolaten Telekomzeit wieder in Form und wird am Ende in die Top 5 der Rundfahrt fahren und einen Etappensieg holen. Das Podium erreicht der Falke allerdings nicht. Alles im Team ist eigentlich auf einen guten Giro Savoldellis ausgerichtet. Floppt er, floppt das ganze Team. Doch dies wird nicht geschehen. Unterstützung bekommt Savoldelli am Berg vor allem von Tom Danielson, der allerdings die Top 20 verfehlt, und Pavel Padrnos. Hinzukommen mit Benoit Joachim und Volodymir Bileka auch noch recht passable Bergfahrer.

Domina Vacanze: Nach dem grandiosen letzten Jahr wird Serhij Honchar in diesem Jahr das Podium nicht erreichen können. Ein Platz in den Top 5 ist aber dennoch im Bereich des Möglichen. Wichtigster Helfer ist sicherlich Wladimiro Belli, der ebenfalls in die Top 10 fahren wird und zudem auch noch im Kampf um das Bergtrikot ein Wörtchen mitreden könnte. Unterstützt werden beide zudem von Alessandro Vanotti und dem überraschend starken Marco Fertonani. In der Gesamtwertung werden zwar beide nicht weit vorne auftauchen, aber dennoch werden sie zu überzeugen wissen. Im Sprint ist Domina Vacanze ebenfalls zu beachten. Ivan Quaranta wird in den ersten Tagen in den Sprints zu sehen sein. Da er der einzige ist, der von der Geschwindigkeit her Petacchi gefährden kann, ist ein Etappensieg durchaus möglich. Auch Mirco Lorenzetto und Simone Cadamuro können in die Top 10 sprinten, mehr jedoch nicht.

Euskaltel – Euskadi: Als Wundertüten kann man die Grand Tours von Euskaltel durchaus bezeichnen. Entweder eine Katastrophe oder eine Leistung wie bei der Tour de France 2003. Auch wenn man von den Namen her ein sehr gutes Team dabei hat, glaube ich nicht so recht an Euskaltel. Normalerweise wären sowohl Haimar Zubeldia Aguirre als auch Aitor Gonzalez Jimenez Fahrer, die die Top 5 schaffen könnten, aber irgendwie fehlt mir der Glaube daran. Daher denke ich an einen kompletten Flop des Teams. Samuel Sanchez Gonzalez hat in diesem Jahr bisher auch nur enttäuscht, so dass mit ihm auch nicht zu rechnen sein wird. Insgesamt wird es also eine schwache Vorstellung von Euskaltel.

Fassa Bortolo: 7-8 Etappensiege, das sollte das Ergebnis am Ende des Giros für Fassa Bortolo sein. Diese holt natürlich Alessandro Petacchi heraus, der am Ende auch das Maglia Ciclamino behalten darf. Das restliche Team wird Petacchi ohne Ausnahme und ohne Pause unterstützen, so dass es keinen neuen Cioni geben wird, auch wenn Marzio Bruseghin oder Massimo Codol dazu in der Lage wären. Am Ende wird Fassa Bortolo eines der wenigen Teams sein, welches in Gänze in Mailand ankommt. Mit Fabio Baldato hat Petacchi außerdem einen deutlichen besseren Anfahrer als im Vorjahr zur Seite.

Francaise des Jeux: Zwar gehört FDJ von der Besetzung her eher zu den schwächeren Teams, doch kann man im Idealfall sehr viel erreichen. Dieser sieht allerdings vor, dass sowohl Baden Cooke als auch Sandy Casar gute Form haben. Cooke wäre dann nämlich ein ernsthafter Kandidat für einen Etappensieg, Casar ein Mann, der mit viel Glück die Top 15 erreichen kann und dies auch tun wird. Cooke hingehen wird meines Erachtens keine Chance auf einen Etappensieg haben und auch keinen Podiumsplatz auf einer Etappe erreichen. Der Rest des Teams wird eher durch nichtzusehensein auffallen.

Gerolsteiner: Wieso fährt Totschnig nicht den Giro? Hier könnte er zumindest mehr erreichen als bei der Tour de France. Außerdem hat er 2003 gezeigt, dass er auch beide Rundfahrten recht ansprechend fahren kann. So bleibt Sven Montgomery der Kapitän. Wenn er durchkommt, was bei ihm ja nie so sicher ist, wird er die Top 15 allerdings knapp verpassen. In den Sprints wird Robert Förster ohne jegliche Chance sein. Thomas Ziegler und Markus Fothen werden ähnlich offensiv fahren wie Fabian Wegmann im Vorjahr. Von dem Rest des Teams allerdings wird man nicht viel sehen können.

Illes Balears: Unai Osa Eizaguirre wird der klare Kapitän von Illes Balears sein. Am Ende wird er die Top 10 erreichen. Von Vladimir Karpets hingegen erwarte ich persönlich kaum etwas. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in die Top 20 fährt. Isaac Galvez Lopez wird im Sprint zu beachten sein und einige Male in die Top 5 fahren. Vicente Reynes Mimo wird dies nicht einmal schaffen. Joan Horrach Rippoll wird Osas größte Unterstützung sein beim Erreichen der Top 10. Sergi Escobar Roure kommt niemals nach Mailand.

Liberty Seguros: Ich hoffe ja immer noch, dass Joseba Beloki Dorronsoro irgendwann noch einmal in Form kommt. Bei diesem Giro wird dies aber noch nicht der Fall sein. Kapitän des Teams wird Michele Scarponi sein, der allerdings nicht in der Lage ist, in die Top 20 zu fahren, da er schlicht und einfach zu unkonstant ist und spätestens auf der letzten Etappe 20 Minuten aufgebrummt bekommt. Jan Hruska ist einer der vielen Kandidaten für den Prologsieg, den er bereits 2001 holte. Koldo Gil Perez könnte die Kapitänsrolle übernehmen, wenn Scarponi früh einbricht, aber das wird meines Erachtens nicht geschehen.

Liquigas – Bianchi: Das zweitstärkste Team im Peloton. Stefano Garzelli ist meines Erachtens ohne Zweifel der klare Kapitän des Teams. Er wird in Mailand auf dem Podium stehen. Dario David Cioni wird hingegen an seine Leistung aus dem Vorjahr, die ein Ausreißer nach oben war, nicht anknüpfen können und kommt, da er für Garzelli fahren muss, knapp nicht in die Top 10. Der Altmeister Andrea Noè wird wieder ein loyaler Helfer sein und am Ende auch noch knapp in die Top 20 fahren. Danilo Di Luca wird man auch zu besehen bekommen, nämlich nach seinem Etappensieg, der er sich in der ersten Woche holen wird.

Phonak: Deutlich mehr hätte man sich von Phonak erhoffen können. Santiago Botero Echeverry beispielsweise oder Oscar Pereiro Sio. Aber nein, ein guter Fahrer muss reichen, denkt man sich in der Schweiz. Also startet nur Tadej Valjavec. Dieser wird allerdings die Top 10 knapp verpassen, was auch an seinem schwachen Team liegt. Steve Zampieri ist ansonsten der zweitbeste Mann am Berg, doch wie es um seine Helferqualitäten bestellt ist, haben Studien bereits bewiesen. Das einzige, was mich persönlich freut, ist, dass mit Johann Tschopp und Sascha Urweider zwei recht gute Talente starten, die vielleicht ähnlich fahren werden wie Oliver Zaugg im Vorjahr. Aurelien Clerc wird in den Sprints die Top 5 nicht sehen. Wo ist eigentlich Francesco Guidi?

Quick Step: Auf Etappenjagd wird sich das Team von Lefevre machen, in der Gesamtwertung wird man niemanden vorne finden können, auch wenn Paolo Bettini durchaus dazu in der Lage wäre. Einen Etappensieg sollte das Team dennoch holen können. Mit Paolo Bettini, Nick Nuyens, Filippo Pozzato, Stefano Zanini und Cristian Moreni hat man nicht gerade wenige Fahrer, die das schaffen können. In der letzten Woche wird Quick Step seinen Etappensieg bekommen.

Rabobank: Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der Rabobänkler in der Gesamtwertung etwas reißen wird. Von Michael Rasmussen erwarte ich nur den Versuch, eine Bergetappe zu gewinnen, was ihm allerdings misslingen wird. Thomas Dekker wird nicht in die Top 50 kommen, wobei ich mir auch nur schwerlich vorstellen kann, dass er überhaupt bis nach Mailand durchfährt. Alexander Kolobnev und Grischa Niermann wird man in einer Ausreißergruppe zu sehen bekommen. Steven de Jongh wird in den Sprints das ein oder andere Mal die Top 10 knacken.

Saunier Duval: Juan Manuel Garate Cepa wird an seine Leistung von 2002 nicht mehr anknüpfen können. Zwar wird er wieder einmal der beste Fahrer seines Teams sein, doch wird er die Top 10 dieses Jahr verpassen. Ein Platz in den Top 15 ist ihm jedoch recht sicher. Zur Seite stehen ihm vor allem Oliver Zaugg und Ruben Lobato Elvira, der versuchen wird, das Bergtrikot zu gewinnen. Von Joaquin Rodriguez Oliver erwarte ich persönlich keine gute Leistung und rechne nicht damit, dass er in die Top 20 fahren kann. Vor allem Marco Pinotti und Manuele Mori wird man auf den Flachetappen in Ausreißergruppen sehen.

Team CSC: Wie schon mehrmals erwähnt, rechne ich nicht damit, dass Ivan Basso etwas mit dem Sieg zu tun haben wird. Top 10 schafft er, mehr aber nicht. Das restliche Team wird zwar, mit Ausnahme von Giovanni Lombardi, für Basso fahren, doch reicht am Ende seine individuelle Stärke nicht dazu, in den Top 5 zu landen. Da Lombardi im Sprint nichts reißen wird, wird man am Ende nur noch die recht guten Zeitfahrergebnisse von David Zabriskie in Erinnerung behalten.

T-Mobile: Wo ist Giuseppe „Turbo Beppe“ Guerini? Selbst mit Krankheit ist er noch um Welten besser als der meiste Rest des Teams. Immerhin startet Erik Zabel, der auch eine Etappe aus einer Gruppe heraus gewinnen wird. Das restliche Team wird nicht besonders positiv in Erscheinung treten, am ehesten noch Olaf Pollack mit der ein oder anderen guten Sprintplatzierung. Im Massensprint ist Zabel zu langsam und kommt nicht einmal in die Top 3. Bram Schmitz wird noch vor Ivan Quaranta am Berg abgehängt!

Gesamtwertung am Ende des Giro:

1. Gilberto Simoni
2. Damiano Cunego
3. Stefano Garzelli
4. Serhij Honchar
5. Paolo Savoldelli
6. Pietro Caucchioli
7. Unai Osa Eizaguirre
8. Ivan Basso
9. Leonardo Bertagnolli
10. Wladimiro Belli
11. Domenico Pozzovivo
12. Tadej Valjavec
13. Dario David Cioni
14. Juan Manuel Garate Cepa
15. Sandy Casar
16. Emanuele Sella
17. Sven Montgomery
18. Christophe Brandt
19. Andrea Noè
20. Luis Felipe Laverde Jimenez
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"

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sys
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Beitrag: # 238387Beitrag sys
7.5.2005 - 9:06

wassertraeger29 hat geschrieben:
sys hat geschrieben:... und dann die Wiederauferstehung eines Altmeisters: Andrea Noè.
Ja, Ja, genau wie sich deine Prognose ausging, die besagte, das Tafi wiederaufersteht! ;)
Ist er ja auch! Hat sich ja immerhin mit einem Tag im Bergtrikot der Tour de Georgia verabschiedet. Tafi und Bergtrikot, wenn das mal kein Erfolg ist...
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jlmaster
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Beitrag: # 238418Beitrag jlmaster
7.5.2005 - 11:08

Guidi ist leider verletzt.
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Escartin
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Beitrag: # 238473Beitrag Escartin
7.5.2005 - 13:37

Toursieger Ullrich hat geschrieben:Mal eine Frage, was macht ihr das T-Mobile Team so runter?

Sie haben ihre 4 besten Sprinter dabei wie sie haben und können so immerhin einen Sprinterzeug machen und mit Kessler und Nardello Etappenjäger am Start. Und Zabel kann ja auch mal Ausreisen siehe Vuelta. Sie haben nur keinen Gesamtfahrer am Start. Das hat Fassa Bortolo auch nicht wirklich, nur mit Ansätzen Bruseghin.

Ich weiß nicht ob da viel andere Teams mithalten können. Francaise des Jeux, bougues, colombia selle italia um nur mal 3 Teams zu nenen haben definitiv ein schlechteres Team am Start.
FdJs Team ist eindeutig stärker besetzt. Abgesehen davon kann es für T-Mobile kein Ziel sein, sich mit Teams zu messen, die vielleicht ein Budget haben, das ein Drittel des Telekom-Etats beträgt. Außerdem handelt es sich hier um "analysieren", nicht um "runtermachen" .
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Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 238487Beitrag Toursieger Ullrich
7.5.2005 - 14:13

Wenn hat Francaise des Jeux denn schon? Einen Top 15 Kandidaten und einen schwächelnden Sprinter. Dahinter mehr oder weniger nix.

T-Mobile hat ihre besten Sprinter am Start. Alle 4 die sie haben. Sie sind also was sachen Sprint an geht in Bestbesetzung. Dazu noch mit Kessler und Nardello 2 gute Etappenjäger.

Sie haben nur keinen Gesamtwertungsfahrer am Start.

Und wen wollen sie den schon bringen?

Sevilla wird Tour und Vuelta fahren, Ullrich konzentriert sich seit jeher auf die Tour. Vino wäre der einzige. Doch der wird wohl auch eher die Vuelta statt dem Giro fahren, außerdem sind ihm die Klassiker noch wichtig. Dann wäre da noch Klöden. Doch was bringt Klöden schon? Der würde mit an 100% wahrscheinlichkeit schon aussteigen bevor das Peleton Mailand erreicht hat.

Es vergessen hier viele, dass T-Mobile 3 wichtige GK Fahrer verloren haben. Evans, der immerhin ansatzweise sein Potential gezeigt hat, z.B bei der Lombardei Rundfahrt. Savoldelli, der sich nie zeigen konnte, da er dauernd verletzt war und Botero, der dauernd seiner Form hinterher fuhr.
Danke Jan!

Marek0877
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Beitrag: # 238491Beitrag Marek0877
7.5.2005 - 14:25

aus Frösis Tagebuch:

Morgen beim Rennen wirds auch spät. Ich bin um 20:29 Uhr dran beim Prolog. So spät bin ich auch noch nie Rennen gefahren, glaube ich. Meine Startnummer ist jedenfalls schon mal vielversprechend: 121. Das ist eine "gute" Nummer. Fragt mich nicht warum, das ist Rennfahrer-Aberglaube. Nummern wie 157 sind schlecht. 111, 21 oder eben 121 bringen Glück... Der Prologkurs ist 1.150 Meter lang. Für Sprinter zu lang, für Zeitfahrer zu kurz. Ich denke, ein guter Bahnverfolger hat da die besten Chancen. Sven Krauss und Markus Fothen von unserem Team wollen was versuchen. Ich glaube, mein letztjähriger Teamkollege Olaf Pollack, der jetzt bei T-Mobile fährt, hat ganz dicke Chancen auf einen vorderen Platz. Olaf ist starker Bahn-Fahrer und beim Giro-Prolog war er letztes Jahr schon vorne dabei. Ich werde morgen auch richtig reinhalten. Auch wenn das Ganze sicher nicht meine Spezialität ist, freue ich mich drauf und hoffe auf eine stimmungsvolle Atmosphäre mit vielen Fans. Ich fahre bestimmt 600 Meter schnell und stehe die restlichen 500 Meter im Laktat. Das ist so eine doofe Distanz. Man fährt durchweg volle Pulle und da wird 1km am Ende ganz schön lang! Schön für mich: Ich fahre im Dunkeln. Da fühlt man sich merkwürdigerweise immer viel schneller. Bis morgen!

Also dann doch eher Leute wie Pollack, Wiggins, Escobar????????

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 238495Beitrag Toursieger Ullrich
7.5.2005 - 14:34

Hier mal das Ergebnis des Prologs bei der Tour de Romandie:

http://www1.letourderomandie.ch/f/resul ... TA-IND.pdf

So hat Petacchi 8 und Pollack 7 Sekunden verloren. Eigentlich doch schon recht deutliche Ergebnise. Gab es bisher bei irgendeinem Rennen mal ein Prolog der kürzer als 2 Kilometer war? Der bei der Tour de Romandie war auch nur 3,4km lang, doch der beim Giro ist nur ein drittel der Distanz bei der Tour de Romandie.

edit: Der genannte Marcus Fothen verlor 6 Sekunden. Garzelli war sehr stark, wie auch Savoldelli. Und Garzelli hat eine recht schnelle Endgeschwindigkeit, vielleicht ist für ihn der PRolog auch etwas, denn bei diesem wurde er 3.
Danke Jan!

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 238497Beitrag Klaus und Tony
7.5.2005 - 14:37

Der Romandie-Prolog ist extrem verwinkelt, während es heute schnurgerade langgeht. Vergleiche sind also bissel schwierig.

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 238498Beitrag Toursieger Ullrich
7.5.2005 - 14:40

Hab nochmal was gefunden: 1987 gab es schonmal einen Prolog über einen Kilometer beim Giro. Den gewann Urs Freuler. Nur weiß ich leider nicht in welchen Gebieten Urs Freuler seine Stärken hatte, deswegen würde mich das mal interessieren, denn dies könnte Aufschlüsse geben.

Also weiß das jemand?

Hier die Quelle:
Nach dem kuriosen Prolog, wie es ihn bereits 1986 in Palermo (Urs Freuler gewann ein 1000 Meter-Zeitfahren) einmal gab, werden die Sprinter auf den ersten Etappen im Mittelpunkt stehen, bevor es für die Favoriten ernst wird. Zehn Teilstücke sind nach Veranstalterangaben "Sprinter-Etappen", doch das ist nur Theorie. Schon die erste Etappe nach Tropea hat im Finale einen knackigen Anstieg, der Attackierer einladen wird, den Sprintern um Alessandro Petacchi ein Schnippchen zu schlagen. Die 7.Etappe nach Pistoia in der Toskana mit dem Sammome (553 m/6 km mit 8 %) ist ohnehin gemacht für Fahrer wie Lokalmatador Paolo Bettini, der sich das Teilstück in der Vorbereitung genau angeschaut hat.
Danke Jan!

Marek0877
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Beitrag: # 238500Beitrag Marek0877
7.5.2005 - 14:46

Er war vor allem ein sehr erfolgreicher Bahnsportler :D

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Escartin
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Beitrag: # 238508Beitrag Escartin
7.5.2005 - 14:58

Freuler war einer der besten Sprinter der 80er.

Du gehst auf mein Hauptargument gar nicht ein, wie kann es denn sein, dass der letztjährige Weltranglistenerste, eines der drei finanzkräftigsten Teams im Weltradsport, beim Giro ein solches Krümelsammelteam schickt?

Klöden: Wieso sollte der denn nicht in Mailand ankommen? Natürlich ist der Giro schwerer als die Tour, aber ins Ziel wird es ein Tourzweiter schon schaffen. Ich hätte ihm bei entsprechender Vorbereitung sogar Chancen auf die Top5 eingeräumt.
Es ist mir ein Rätsel, wie man die Tourfixierung T-Mobiles als selbstverständlich hinnehmen kann, um dann seine Argumentation darauf aufzubauen. So redet man aneinander vorbei.
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Beitrag: # 238528Beitrag TeamTelekom
7.5.2005 - 16:27

Escartin hat geschrieben: Klöden: Wieso sollte der denn nicht in Mailand ankommen? Natürlich ist der Giro schwerer als die Tour, aber ins Ziel wird es ein Tourzweiter schon schaffen. Ich hätte ihm bei entsprechender Vorbereitung sogar Chancen auf die Top5 eingeräumt.
Es ist mir ein Rätsel, wie man die Tourfixierung T-Mobiles als selbstverständlich hinnehmen kann, um dann seine Argumentation darauf aufzubauen. So redet man aneinander vorbei.
Das Problem ist doch das die Breite Öffentlichkeit nicht einmal weis das heute der Giro beginnt, sprich es keine Sau interessieren würde was Klöden da bei dieses unwichtigen Minirundfahrt des Spagettifresser 8) machen würde. Folglich ist es für T-Mobile nicht wichtig ein gutes Team nach Italien zu schicken, weil sich der Otto-Normalverbraucher, der einmal in Jahr so tut als währe der Radsportexperte, überhaupt nicht interessiert für den Giro, schließlich ist ja Ullrich nicht dabei. Das ist leider in Deutschland so und zieht sich durch alle Sportarten (siehe Tennis, Basketball usw.)

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Beitrag: # 238532Beitrag TeamTelekom
7.5.2005 - 16:45

Toursieger Ullrich hat geschrieben:Halte ich für unwahrscheinlich.
Glaubst du wirklich das einer diesem Berg da bei Regen hoch fährt. http://www.motorradverkleidung-bochum.d ... g.jpg.html

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Beitrag: # 238533Beitrag Escartin
7.5.2005 - 16:51

Wo ist der Beweis, dass das immer so bleiben wird? Was war die Tour in Deutschland, bevor Ullrich kam? Das magentane T zieht immer Medienaufmerksamkeit in Deutschland auf sich. In meinen Augen sollte T-Mobile also sowohl aus Verantwortung gegenüber dem Radsport in Deutschland, als auch aus eigenem Interesse versuchen, etwas gegen die Tourfixieung der deutschen Öffentlichkeit zu tun, den Radsport auf breiteren Boden zu stellen.
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Beitrag: # 238538Beitrag Hoffi
7.5.2005 - 17:09

Toursieger Ullrich hat geschrieben:Vino wäre der einzige. Doch der wird wohl auch eher die Vuelta statt dem Giro fahren, außerdem sind ihm die Klassiker noch wichtig.
Eben. Frühjahrsklassiker und Giro sind so terminiert, dass man sie wunderbar hätte vernüpfen können, aber Bonn hält es wohl für wichtiger, sowohl Klöden als auch Vinokourov (die beide den Weg über die Ardennenklassiker zum Giro gehen könnten) in Frankreich für Ullrichs zweiten Platz zu verbraten.
Team Telekom hat geschrieben:Das Problem ist doch das die Breite Öffentlichkeit nicht einmal weis das heute der Giro beginnt, sprich es keine Sau interessieren würde was Klöden da bei dieses unwichtigen Minirundfahrt des Spagettifresser machen würde.
Dann wäre es beschämend, aufgrund der öffentlichen Meinung Rang eins in der Teamwertung, den sie verteidigen müssen, zu riskieren. Zudem könnte T-Mobile mit einem akzeptablen Aufgebot, das in Italien erfolgreich fahren könnte, in der Öffentlichkeit einen "Oh, T-Mobile fährt nichtmal schlecht in Südeuropa - Was war das noch für ein Rennen? - Drei Wochen lang, traditionsreich, von der UCI hoch bewertet - Erinnert uns an die Tour - Ist nur in Italien - Berichten wa' mal drüber"-Effekt erzielen, so dass dem Rennen in den hiesigen Medien womöglich doch noch eine angemessene Anerkennung gebührt wird.
Zuletzt geändert von Hoffi am 7.5.2005 - 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

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Beitrag: # 238539Beitrag TeamTelekom
7.5.2005 - 17:10

Escartin hat geschrieben:Wo ist der Beweis, dass das immer so bleiben wird? Was war die Tour in Deutschland, bevor Ullrich kam? Das magentane T zieht immer Medienaufmerksamkeit in Deutschland auf sich. In meinen Augen sollte T-Mobile also sowohl aus Verantwortung gegenüber dem Radsport in Deutschland, als auch aus eigenem Interesse versuchen, etwas gegen die Tourfixieung der deutschen Öffentlichkeit zu tun, den Radsport auf breiteren Boden zu stellen.
Es wird das gleiche passieren wie im Tennis. Kein Ullrich - keine Radsportbegeisterung.

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 238540Beitrag Klaus und Tony
7.5.2005 - 17:14

Hoffi hat geschrieben:Berichten wa' mal drüber"-Effekt
Hehe, wer erinnert sich an die Vuelta 99?
Sinngemäß: "Eine Acht-Mann-Spitzengruppe: Jan Ullrich und 7 Spanier, mit deren Namen wir sie hier nicht irritieren wollen."

Marek0877
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Beitrag: # 238542Beitrag Marek0877
7.5.2005 - 17:20

@TeamTelekom

Glaube ich nicht, denn im Vergleich zum Tennis gibt es sehr viele junge gute Talente wie z.B.: Kessler, Burghardt, Wegmann, Haussler, Fothen, Gerdemann, Sinkewitz, die in die Fussstapfen von Ulrich, Zabel etc. treten können.

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 238547Beitrag Toursieger Ullrich
7.5.2005 - 17:42

Nur welche Helfer hat Ullrich am Berg denn groß?

Kessler und Nardello gehören nicht dazu, wie hier die meisten meinen. Viele sagen, man sollte sie lieber die Klassiker fahren lassen als bei der Tour zu vergeuden.

Also: Vinokourov, Klöden, Sevilla, Guerrini und Lara. Wenn man Discovery Channel ebenbürtig sein will, dann muss man diese bis auf einen auch fahren lassen. Klar kann man 2 eim Giro fahren lassen, ich persönlich hätte dies wenn ich Sportlicher Leiter gewesen wäre auch gemacht, doch man kann es noch einigermaßen akzeptieren, da man ja dafür ihre besten Sprinter schicken die sie haben. Und für Klöden wäre der Giro sogar gar nicht das schlechteste gewesen, damit er mal wieder in Form kommt, doch nach seinen desolaten Ergebnissen im April hätte man kaum wunderdinge erwarten können. Und Klöden durfte zwar ein Teil der Klassiker fahren, den anderen Teil durfte er dann aber wieder nicht mehr fahren, da er für den Kader zu schlecht war. Trotzdem hätte er vielleicht gegen Ende des Giro wenn er in Form gekommen wäre eine Etappe gewinnen können und sich somi auf die Tour vorbereitet.

Ich kritisier eher Gerolsteiner, die weder Totschnig, Rebellin noch Wegmann der Giro fahren lassen. Dagegen vermutlich alle bei der Tour. Warum fährt Totschnig nicht den Giro? Mehr wie Top 10 ist bei der Tour doch eh nicht drin, beim Giro kann er unter die Top 5. Die Tour kann er dazu ja noch fahren, er hat ja 2003 gezeigt das er beides fahren kann. Dazu hat man ja noch Leipheimer. Rebellin bei einer Tour wäre verschenkt, es gibt kaum Etappen, die auf ihn zuugeschnitten sind. Und Wegmann traue ich bei der Tour weit weniger zu als beim Giro.

Für Vino hätte es ins Programm gepasst keine Frage, so versucht er sich eben bei der Dauphiné Libere.
Danke Jan!

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Hoffi
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Beitrag: # 238553Beitrag Hoffi
7.5.2005 - 17:57

Wenn Vinokourov nebst Ardennenklassiker auch Giro fahren würde, wären sicherlich in Frankreich noch genügend Körner übrig, um für Ullrich einen Edelhelfer zu mimen - einzig mit der Nebenwirkung, eigene Ansprüche vollkommen zurückstellen zu müssen, was aber im Falle eines erfolgreichen Giros auch leichter fallen dürfte.

Übrigens, lieber TU, wenn Du Escartins Argumentation verfolgen würdest, wäre Dir sicherlich einleuchtend, warum T-Mobile schärfer kritisiert wird als Gerolsteiner, deren Kader im Vergleich zu jenem, der machbar gewesen wäre, ebenso erbärmlich ist.
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