Zielstrebig und verkrampft - auf dem Weg zum Ziel?

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 305725Beitrag Gerolsteiner
14.9.2005 - 16:32

danke für das Lob, mit den verzerrten bildern...ich persönlich nehme das nicht so wahr und ich finde, dass man das kaum sieht, aber wenn du das anders siehst(im wahrsten sinne des wortes), dann muss ich mal nach größeren Bildern schauen.

Vielen Dank für das Lob. ich denke ich mach heute abend noch die letzte Seite rein, in der es um die Australien Tour geht.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 305819Beitrag Gerolsteiner
14.9.2005 - 19:49

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 305843Beitrag Gerolsteiner
14.9.2005 - 20:55

Als Matthias sich das Magazin durchgelesen hatte, legte er sich ins Bett und schlief tief und fest.

Am kommenden Morgen wollten Sinkewitz und Matze zusammen ein bisschen in Nordrhein Westfalen Radfahren. Als sie sich in Köln trafen und in den Westen fuhren unterhielten sie sich über das tägliche Profi-Leben und ihre Ziele in dieser Saison, welche bei Matze natürlich noch nicht so hoch sein konnten.
Aber Matze fühlte sich gut und konnte gut mit Patrik mithalten, der auch schon ziemlich fit ist.

Als die Fahrt beendet war und sie in Aachen in einem Hotel Unterschlupf gefunden hatten, schaltete Patrik den Fernseher an, in dem just in diesem Moment Nachrichten aus der Welt des Radsports zu sehen waren.

Sofort waren sie ganz ruhig und konzentriert auf das was der Nachrichtensprecher sagte. Es handelte von "wiesenhof", dass sich aus dem Radsport zurückziehen will und nun ein neuer Hauptsponsor gesucht wird. Anscheinend hatten sie einen neuen gefunden. Das alte Team Wiesenhof heißt nun Team nutella.

Anschließend redete der Sprecher über Vinokourov, der, wie Matze auch gestern in dem Magazin gelesen hatte, mit seiner Rolle im Team unzufrieden ist.
"...wird Vinokourov mit mehreren Teams in Verbindung gebracht. Saunier Duval-Prodir, Liberty Seguros-Würth und der belgische Rennstall Quick Step sollen angeblich an ihm interessiert sein."
Patrik und Matze stockte der Atem.
Matze überlegte, was das bedeuten würde: Vinokourov kommt vielleicht zu Quick Step? Wo doch gerade Contador als neuer Tour-Kapitän vorgestellt wurde!? Wie würde Alberto das wegstecken, denn in gewisser Weise würde man ihn ja dann betrügen!

Nachdem sie wieder sprechen konnten und der Wetterfrosch schönes Wetter angekündigt hatte unterhielten sie sich über Vinokourov und Contador, ehe sie beide zu Bett gingen.

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Beitrag: # 306572Beitrag Gerolsteiner
17.9.2005 - 13:32

So, heute Abend geht es wieder weiter. Ich habe meistens von Donnerstag bis Samstag keinen Internetzugang und deshalb versuch ich diese Woche mal ein bisschen mehr zu schreiben.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306667Beitrag Gerolsteiner
17.9.2005 - 17:11

Es sind nun wieder 2 Tage vergangen und die Tour Down Under rückt näher und näher. Eigentlich wollte Lefevere den Kader für die Tour ja eine Woche vorher bekannt geben, doch auch am heutigen Tag hatte Matze bisher noch keine E-Mail erhalten. Deswegen beschäftigte er sich wieder mit Training und da er im heimischen Elternhaus in Baden-Württemberg war, war ihm sofort klar, dass er die übliche Route wie immer fahren würde.
So zog er sein Trikot und die dazu gehörige Hose von Quick Step an und fuhr auch sofort los. In einem Höllentempo fuhr er den Schloßberg, den höchsten berg in der Umgebung, hoch, ohne irgendeine Müdigkeit zu verspüren. Ja, er fühlte sich total fit und einigen Hobby-Radfahrern fuhr er davon.
Er erinnerte sich an die vielen harten Stunden, die er hier vor 3-5 Jahren gehabt hatte. Er konnte damit absolut zufrieden sein, denn wer bekommt auf Anhieb die Chance bei einem Pro-Tour Team zu landen?
Er würde mit irgendetwas in die Geschichte eingehen, das war ihm klar, doch wo er stand, das war noch völlig offen und vermutlich musste er noch länger auf die Antwort warten, denn noch weiß er ja nicht, ob er bei der Australien Tour starten würde.
"Falls ich da starte, dann werde ich allen mein Talent beweisen!", schwor sich Matze. Ja, seine Team-Kollegen hatten ihm viel Mut für die ersten Rennen zugesprochen. So meinte zum Beispiel Patrik Sinkewitz, dass "man am Anfang oft den Anschluss verliert und oft keine Lust mehr hat, doch wenn man diese Zeit überstanden hat, dann läuft alles wie von selbst."
Matze war von sich überzeugt und hoffte innerlich nicht so eine Phase durchmachen zu müssen, sondern gleich voll loslegen zu können. Spätestens nach dem ersten Rennen wird er wieder auf den harten Boden der Realität zurückkehren.

Als er sein Trainingsprogramm beendet hatte, setzte er sich sofort wieder an seinen Computer und checkte - wie so oft in den letzten Tagen - seinen E-Mails ab. Mit dem Unterscheid, dass dieses Mal die Mail von Quick Step dabei war...

Sofort öffnete er die E-Mail und las sie durch.

Als er sie durchgelesen hatte, ließ er einen Freudensschrei los. Er war für das Rennen in Australien mit eingeplant.
Am Sonntag, den 16.01. ging der Flieger von Frankfurt a.M. los. Es waren also noch 3 Tage Zeit. Entspannt las er sich Vorberichte zur Tour Down Under 2005 durch. Er konnte es immer noch nicht glauben.

Der Tag nahm sein Ende und ein gutgelaunter Matthias legte sich in Bett und träumte von der Australien Tour.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306697Beitrag Gerolsteiner
17.9.2005 - 18:00

Am nächsten Morgen packte er schon einmal so langsam seine Sachen und voller Vorfreude las er die E-Mail noch ein weiteres Mal. Zanini, Moreni, Bramati, Tankink und Van Goolen würden mit ihm zusammen fahren. "Eigentlich klar," so dachte er," dass Zanini der Kapitän bei dieser Sprint-Tour ist". Naja, er rechnete sich trotzdem durch einen Ausreißversuch Chancen auf den Tour-Sieg aus.

Das wäre natürlich der Supergau, wenn er bei dieser Tour Down Under gewinnen würde, doch so weit dachte er nun auch wieder nicht.

Er rief seinen Freund Maximilian an, um mit ihm ein wenig Sprints zu üben, denn das könnte er sicherlich bei dieser Tour gut gebrauchen.

2 Stunden später sprinteten er und Maxi auf einer unbefahrenen, abgelegenen Straße. Maxi war ein großer, schlanker, braunhaariger Typ, der wie Matze 17 Jahre alt ist.
Er war ebenfalls ein super Radfahrer, doch im Gegensatz zu Matze hatte er es bisher noch nicht zu einem Profi geschafft.
Immer wieder hatte Matze ihn ermutigt, doch bis jetzt war noch kein großes Angebot dabei gewesen.

Nachdem die beiden zu Ende gesprintet hatten und Maxi das Duell klar für sich entschieden hatte, fuhren beide nach Hause.

Völlig fertig von den harten Sprints legte Matze sich - nachdem er geduscht hatte - aufs Bett und schlief wie auf Kommando ein.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306775Beitrag Gerolsteiner
17.9.2005 - 22:02

Der große Tag war gekommen. Pünktlich um 12:00 trafen sich Matze und seine Kollegen am Frankfurter Flughafen um einen Tag später in Sydney zu landen.

Matze hatte schon einmal richtig vorgeschlafen, damit er nicht so müde war, wenn sie in Australien ankamen. Seine Kollegen sahen ebenfalls topfit aus. Zusammen mit Wilfried Peeters und Luca Guercilena, einem Italiener, flogen sie dann um 13:00 Ortszeit ab.

Der Flug zog sich endlos und so versuchte er einfach immer wieder einzuschlafen, um den Flug so kurz wie möglich zu machen.

Nachdem sie am nächsten Tag, dem 17.09.05 in Sydney gelandet waren(18:50 MEZ), fuhren Matze und Co in ihr Hotel, welches ein prachtvolles 5 Sterne Hotel war. Matze hatte ein Zimmer zusammen mit Bram Tankink, welcher sich bald als äußerst freundlich und aufmunternd für Matze erwies. Er erzählte in fast perfektem Deutsch von seinen Erfolgen, welche sich in Grenzen hielten, und seinen großen Niederlagen..

Um 21:00 schlief Matze völlig ausgepowert ein. Das viele Schlafen zu Hause hatte nichts gewirkt, dachte er sich jetzt.

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306788Beitrag Gerolsteiner
17.9.2005 - 22:47

Kritik und Lob ist weiterhin erwünscht! Ich hoff mal ich muss des in Zukunft nicht so oft sagen, aber manchmal hab ich echt das Gefühl, dass niemand meinen AAR liest.

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Denis_Mentschow
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Beitrag: # 306802Beitrag Denis_Mentschow
17.9.2005 - 23:19

Man schau dir einfach an wie oft dieser thread angeklickt wurde das reicht meistens schon.Als och gesehen habdas du gerade wieder ETWAS in den Thread geschrieben hast hab ich nur gedacht: endlich geht es weiter :D

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306865Beitrag Gerolsteiner
18.9.2005 - 10:58

Der große Tag war gekommen. Der 19. Januar 2005 war das Datum, an das sich Matze wohl oder übel sein ganzes Leben lang merken musste.
Das ganze Team war in Adelaide, wo die erste Etappe starten und enden würde, denn die knapp 50km waren ein Rundkurs.
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Eigentlich hatte keiner Zweilfel daran, dass es einen Massensprint geben würde, wo zwei wichtige Führungsfiguren fehlen würden. Robbie McEwen und Baden Cooke hatten kurzfristig abgesagt und somit war Stuart O'Grady kurzzeitig der absolute Top-Favorit auf das Grüne, bzw. sogar das Gelbe Trikot.
Kurzzeitig deswegen, weil man von der Nominierung von Credit Agricole Wind bekommen hat. Thor Hushovd war für die Tour Down Under nominiert worden und so waren 2 absolute Top-Sprinter bei der Australien-Tour dabei.

Nachdem sich Matze und seine Kollegen ein wenig auf der Rolle aufgewärmt hatten, gingen sie alle allmählich zum Start. Matze versuchte die Zeit mit Unterhalten zu vergeuden und so erzählte er dem ein oder anderem Fahrer, dass es sein erstes Rennen heute im Profi-Geschäft war. Die Zuhörer erzählten ihm dann von ihren ersten Rennen, was Matze sehr erfreute, denn ermerkte bald, dass alle Fahrer ihn akzepzierten.
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Das Rennen ging los und Matze stieg mit seinem linken Fuß in die Pedale. Es machte "Klick" und er fuhr mitten im Feld.
"Unglaublich," dachte er sich, als er die Startlinie überquerte.
Mit einem Kopfhörer im Ohr, wodurch er von Peeters auf Deutsch Anweisungen bekam, fühlte er sich wie ein richtiger Profi.
"Jetzt fehlt nur noch der richtige Einstand mit einem Sieg," dachte sich Matze optimistisch.

Nach 3km starteten dann Steegmans(Davitamon-Lotto) und Betts vom Team Tenax einen Angriff, welchen kurze Zeit später auch noch Hruska von Liberty, Fuentes von Lampre und Putsep von AG2R folgten.

Matze hatte keine Anweisungen zur Führungsarbeit bekommen und so trudelte er mit und unterhielt sich mit Bram Tankink, seinem - nach Sinkewitz - Lieblingsteamkollegen.

Der Abstand schrumpfte bei noch 15 zu fahrenden Kilometern auf unter eine Minute und plötzlich hörte Matze Wilfried Peeters, der geistesgegenwärtig ins Mikrofon brüllte, sodass Matze Ohrenschmerzen bekam. Er hörte die Worte von seinem Chef:" Greif an!! Matze, Greif an!! Worauf wartest du?!! Das wird dein Tag heute!"

Matze ließ sich das nicht zweimal sagen und startete einen Angriff, dem keiner folgte. Kurze Zeit später hatte er die Ausreißergruppe gestellt und fuhr ohne zu überlegen an ihnen vorbei. Noch 13 Kilometer waren zu fahren, als plötzlich Peeters wieder etwas sagte:" MASSENSTURZ! O'Grady und Moncoutié sind unter ihnen!"

Matze war zwar so auf sich konzentiert, jedoch war er sich sicher, dass das Tempo jetzt deutlich verschärft werden würde, denn Hushovd würde sich so eine Chance nicht entgehen lassen wollen. Deswegen erhöhte Matze noch einmal das Tempo und sein Abstand war auf eine Minute angewachsen. Das könnte etwas werden!

Wie erwartet legte das Feld ein Höllentempo vor und der Abstand schrumpfte von Sekunde zu Sekunde.

5 Kilometer vor Schluss waren es noch knapp 25 Sekunden.
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Das Feld kam näher und 3 Kilometer vor dem Schluss startete der Sprint. Momentan war Matze immernoch in Führung, doch den Sprint hatte er noch nicht gestartet.

Jetzt waren es noch 1,5km und Matze wurde von den Sprintern geschluckt. Jetzt ging es nur noch um eine gute Platzierung, um morgen in allen deutschen Tageszeitungen zu erscheinen, dachte sich Matze, der nun auch den Sprint startete.
Sein Teamkollege Zanini war in einer aussichtsreichen Position unten rechts hinter Steels von Davitamon-Lotto, doch Hushovd lag nun ganz weit vorne.
Das würde er sich nicht mehr nehmen lassen!
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Hushovd gewann dieses Finale vor Steels.

Matze reihte sich hinter Stefano Zanini auf Rang 7 ein. Ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis, dachte er sich selbst.

Eine Menge von Fahrern gingen nach dem Rennen auf Matze zu und gratulierten ihm zu seiner großartigen Leistung und versicherten ihm, dass er eine große Zukunft vor sich hätte.

Matze war absolut zufrieden mit seinem ersten Rennen, auch wenn er klar dieses hätte gewinnen wollen. Doch noch ist kein Meister vom Himmel gefallen!

Die gesamte Quick Step Mannschaft aß nach dem Rennen in ihrem Hotel und Matze legte sich schon früh zu Bett, schließlich war er immernoch ziemlich müde.

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Ulle rulez
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Beitrag: # 306878Beitrag Ulle rulez
18.9.2005 - 11:36

was ein geiler AAR ............

will unbedingt mehr davon hören und auch unbedingt mehr sehen *g* echt geile screens

großes lob von mir ;)
Schade aber dieses Jahr wird das nix mit Ulle *wein* :(
Vielleicht nächstes Jahr *hoff* :)

:) BVB the one to rule them all :)

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306883Beitrag Gerolsteiner
18.9.2005 - 11:48

vielen dank für das Lob, die 2. Etappe gibt es vermutlich heute Abend noch

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shadow
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Beitrag: # 306901Beitrag shadow
18.9.2005 - 13:06

Sehr schöne Beschreibung der Etappe! Nicht zuviel Bilder und schön viel Text. Ganz große Klasse, freue mich schon auf den nächsten Teil!
gruß shadow

Mein AAR: Fly Like A Bird

Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche!

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 306988Beitrag Gerolsteiner
18.9.2005 - 16:44

Total ausgeschlafen wachte Matze am nächsten Morgen auf. Er hatte von dem Zeitfahren vor einem Jahr geträumt, wo er so fürchterlich getürzt war. Doch jetzt war er glücklich, dass der Traum vorbei war, denn auf nichts freute er sich mehr, als auf die nächste Etappe.
Er sah sich in seinen Unterlagen noch einmal das Profil der 2. Etappe an:
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Sehr flach, das sieht nach einem Massensprint aus, dachte sich Matze.

Zusammen mit Bram Tankink verließ er das Zimmer und ging hinunter zum Frühstücksbuffet. Er aß ein Nutella-Brot, sowie Müsli.

Nachdem die gesamte Quick Step Mannschaft das Hotel verlassen hatte und mit den Rennrädern zum Startort in Salisbury gefahren war, machten sie sich alle auf der Rolle warm. Wie immer hatte Matze seinen MP-3 Player dabei und so hörte er seine Lieblingsmusik um ein bisschen abzuschalten.
Gestern hatte das kaum genützt, doch heute konnte er sich voll konzentrieren und total relaxed das Rennen angehen.
Pünktlich um 12:15 versammelten sich alle Fahrer vor der Startlinie. Unter ihnen - na klar - der Vortagessiebte Matze.
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Und schon ging sie los die 2. Etappe der Jacob's Creek Tour Down Under. Matze - natürlich wieder mit Kopfhörer im Ohr - fuhr wieder gemütlich im großen Feld. Er fragte sich innerlich, wie es Stuart O'Grady geht und so ließ er sich ein wenig zurückfallen um ihn persönlich zu fragen.
Als er O'Grady endlich unter den vielen Cofidis-Fahrern erkannt hatte, fragte er ihn in Englisch, wie es ihm denn ginge.
O'Grady antwortete in einem schwer erkennbaren Dialekt, dass er sich nicht fit fühlte und schon mit dem Gedanken zur Aufgabe gespielt hatte.
Matze wünschte ihm gute Besserung und fuhr wieder ins vordere Feld zu seinen 5 Teamkameraden.
Nach 20 Kilometern ging die erste Gruppe weg. Keine besonders namenhaften Leute, und so konnte sich Matze die Namen nicht merken. Er wusste nur, dass es 8 Fahrer waren.

100km vor dem Ziel betrug der Abstand knapp 7min und so erhöhte Crédit Agricole das Tempo gewaltig, denn sie wollten natürlich unbedingt wieder den Massensprint erzwingen, da - wie man gestern ja sehen konnte - sie den besten Sprinter in ihren Reihen hatten.
Matze war immernoch sehr ruhig und bisher waren noch keine Anweisungen von Peeters gekommen, sodass er davon ausging, heute einen ruhigen Tag zu haben.
Immer wieder bekam er die aktuellen Zeitabstände durchgesagt und 15km vor dem Schluss war es so weit. Die Gruppe wurde eingeholt.
Matze ging wie seine Teamkameraden von einem Massensprint aus, denn wer sollte denn noch 15km vor dem Ziel angreifen?!

Matze fuhr an der Spitze des Feldes als er plötzlich von Peeters durchgesagt bekam, dass er sofort angreifen sollte.
"4km vor dem Schluss?! Das bringts doch nicht!", dachte sich Matze, aber befolgte natürlich Peeters Befehl und startete eine Attacke.

Erstaunt über den merkwürdigen Angriff von Matze glotzten die anderen Fahrer dumm aus der Wäsche.

Matze hatte bereits knapp 100m Vorsprung bei noch 3km zu fahrenden Kilometern und die Sprinter hatten bereits den Sprint gestartet. Unter ihnen Stefano Zanini, der sich das Hinterrad von Hushovd gepackt hatte.
Unter ihnen war jedoch nicht Stuart O'Grady, der ganz hinten im Feld trudelte.

Jetzt haben die Sprinter Matze gestellt und es sieht wieder nicht nach einem Tageserfolg für Kästner aus.
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Ein sehr spannendes Finale. Hushovd war mal wieder in einer aussichtsreichen Position, doch auch Steels war in einer guten Position. Davis und Zanini konnten nicht mehr folgen.
Steels und Hushovd machten das Ding unter sich aus.
HUSHOVD SIEGT! Mit 2, 3cm Vorsprung gewinnt Hushovd diesen Sprint und bleibt damit Gesamtführender.
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Davis wurde Dritter, Zanini Vierter und Matze Neunter.

Wieder einmal war Matze am Rande eines Sieges, doch es ist halt nicht so einfach wie in den Jugendrennen. Herzlich Willkommen Matze im Profialltag, wo keiner dem anderen den Sieg gönnt.

Nach dem anstrengenden Rennen aß Matze in dem neuen Hotel, welches wirklich sehr schön war, noch eine Kleinigkeit ehe er sich wieder vollkommen müde ins Bett legte und sofort einschlief.

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Beitrag: # 307005Beitrag Quickstep-fan
18.9.2005 - 17:28

Sehr schön, aber es würde langweilig werden, wenn Matze jeden Tag angreifen würde.

PS: Schöner Avatar :D
Zuletzt geändert von Quickstep-fan am 18.9.2005 - 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 307007Beitrag Gerolsteiner
18.9.2005 - 17:31

ich weiß, eigentlich war das nur ne Ausnahme, weil der noch ma meisten Power hatte und die Beschleunigung von ihm ziemlcih gut ist...aber ich versichere euch, es wird garantiert nicht mehr so häufig vorkommen(ist halt ein Ausreißertyp)

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Beitrag: # 307214Beitrag Gerolsteiner
19.9.2005 - 16:05

Matze wachte am nächsten Tag nicht besonders wach auf. Er hatte nicht schlafen können und der Angriff kurz vor Schluss gestern hatte ihm einiges abverlangt. Deswegen ging er zu Peeters, um ihm zu sagen, was los war.

Peeters war nicht erfreut, sagte aber sofort, dass Moreni sowieso heute mit einem Ausreißversuch an der Reihe wäre und er nur im Feld fahren und auf Zanini aufpassen müsste.

Nicht besonders gut gelaunt fuhr Matze mit dem Team-Bus zum Streckenstart. Das Profil heute war völlig flach und drei Zwischensprints waren zu meistern. Sah alles ziemlich deutlich nach einem Massensprint aus.
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So machte sich Matze wie immer warm und konzentrierte sich mal wieder auf den Start, auch wenn er dieses Mal den Eindruck hatte, als ob Blei an seinen Füßen hängen würde und er konnte nur mühsam Tempo 40 fahren.

Um 11:34 Ortszeit sollte das Rennen beginnen und kurz vorher waren alle Quick Step Fahrer angekommen. So blieb Zeit für einen gemütlichen Talk vor dem Start. Matze unterhielt sich mit Moreni, der ja die Anweisung von Peeters bekommen hatte, bei einem Ausreißversuch mitzugehen.
Er gab Matze zu verstehen, dass er sich blendend fühlte und hoffentlich heute gewinnen könnte.

Dann ging es los. Mit einem gemütlichem Tempo fuhr das Feld los und Matze mittendrin.
Nach 20km war immernoch kein Angriff gestartet worden und so fragte sich Matze, warum Moreni nicht mal einen starten wollte. Doch kaum hatte er darüber nachgedacht, schon startete ein Davitamon Fahrer einen Angriff. 5 weitere Fahrer folgten...darunter auch Moreni, der sich mit einer Wahnsinnsbeschleunigung mehr und mehr vom Feld absetzte.

Doch nur 25km später, also nach der 1. Sprintwertung wurden die Ausreißer wieder eingeholt. Sofort fuhr Matze zu Moreni, der stinksauer war, denn seine Kollegen in der Ausreißergruppe hatten kein bisschen Führungsarbeit geleistet und so wurde auch nichts aus dem Ausreißerversuch.

Bis zur 2. Sprintwertung tat sich absolut nichts und so kam es erstmals zu einem Zwischensprint der "wahren" Sprinter. Zanini sicherte sich für Quick Step die Punkte vor Nazon und Bongiorno.
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Ein Knackpunkt, denn alle bei Quick Step hatten gemerkt, dass Zanini unheimlich gut drauf war heute und der Tagesieg möglich war.
Und so übernahm QST die Aufholarbeit, als 3 Fahrer sich vom Feld absetzten. Matze kam diese Aufholjagd wie eine Fahrt durch die Hölle vor, denn seine Beine brannten und er konnte kaum noch sauber fahren. Um es auf Deutsch auszudrücken: er war völlig platt!

Die Ausreißer jedoch kamen nicht weit und schon kurz nach der 3. Sprintwertung waren sie gestellt. Es kam zum dritten Mal zum Massensprint, bei dem sich Zanini nicht unberechtigte Hoffnungen gemacht hat, allerdings war Hushovd gar nicht mitgesprintet beim Zwischensprint und so wurde diese Ankunft doch mit Spannung erwartet.

Ein Kilometer war noch zu fahren und die Sprinter haben bereits ihre Züge aufgebaut und den Sprint gestartet.
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Allan Davis schon früh im Wind. Hushovd mit idealer Position auf Platz 2. Zanini versuchte an Nazon dranzubleiben...
es galang ihm und er wurde noch Dritter. Hushovd holte sich den Etappensieg-Hattrick, Davis den Etappenzweiter-Hattrick und Matze kam total kreidebleich ins Ziel.

Ohne viel zu sagen stieg er sofort in den Team-Bus ein und legte ein kleines Nickerchen ein. Als er aufgeweckt wurde, waren sie im Hotel und Matze legte sich, nachdem er seine Sachen aus dem Bus nach oben geschleppt hatte, ins Bett und schlief ein. Der härteste Tag in seinem kurzen Profileben war eben zu Ende gegangen.

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Beitrag: # 307278Beitrag Gerolsteiner
19.9.2005 - 20:06

Als Matze am nächsten Tag aufwachte, schaltete er seinen Laptop ein und surfte ein wenig im Internet. Zufällig fiel ihm auch die seite von seinem neuen Lieblingsmagazin "radsport pro" ein und so ging er auf die Homepage und vergrößerte die aktuelle Ausgabe um sich einen Überblick zu verschaffen.
Als er die Überschrift las staunte er nicht schlecht:
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Er las sich die restlichen Stichpunkte durch und war hinterher stinksauer. Nicht deswegen, dass er nicht auf dem Titelblatt erwähnt wurde, nein(!), weil er nicht einmal von Vinokourovs Wechsel benachrichtigt wurde und alles erst von den Medien erfahren musste.
Sofort ging er hinunter zum Frühstücksbuffet und schnauzte Peeters in einem Ton an, der eigentlich nicht akzeptabel war. Peeters sah das genauso und meinte er sollte sich abregen und erst einmal etwas essen, bevor er solch dummen Sprüche von sich gäbe.

Matze dachte gar nicht daran und verzog sich wieder auf sein Zimmer und krustelte die Leckereien seiner Mutter aus und aß lieber davon. "Schmeckt sowieso besser," dachte sich Matze.

Matze war sich zu diesem Zeitpunkt ziemlich sicher, dass er an diesem Tag kein Rennen fahren wollte.

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Beitrag: # 307279Beitrag Quickstep-fan
19.9.2005 - 20:12

Ich wusste es mit Vino! Steht Matze schon vor der ersten Krisen? Mein Pierre Nande ist da ganz pflegsam! :D :D

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Beitrag: # 307280Beitrag Gerolsteiner
19.9.2005 - 20:13

du hast mich eigentlich erst auf die Idee gebracht! Mit der Krise...da lasst euch mal überraschen..

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Beitrag: # 307282Beitrag Quickstep-fan
19.9.2005 - 20:15

Moi? Okay, weitere Inspirationen folgen... :D

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