Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 359145Beitrag RotRigo
17.6.2006 - 16:58

18.6.2005 (Tour de Suisse) – Moos so gut wie durch:
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Mit Verbier war heute der nächste schweizer Skiort das Ziel einer Etappe, doch zunächst ging es über ein paar kleinere Berge und eine fast hundert Kilometer lange flache Anfahrt an den Fuß des Schlussanstiegs. Wie auch in den letzten Tagen versuchte hier eine Ausreißergruppe ihr Glück, der einmal mehr Beat Zberg angehörte. Unser Schweizer wollte sich heute die Bergwertung sichern und sammelte im Verlauf der Etappe dafür 17 Punkte – das dürfte reichen! Pünktlich zum Schlussanstieg wurden die Ausreißer wieder eingeholt und das Finale der Klassementfahrer konnte beginnen. Gleich zu Beginn standen nun mehrer kurze 20%-Rampen an, die Mancebo sofort für eine Attacke nutzte. Michael Rogers und Ivan Basso setzten sich an sein Hinterrad und für einen Moment sah es so aus, als ob Alexandre Moos sein gelbes Trikot heute verlieren würde.
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Doch er und seine Phonak-Mannschaft hatten perfekt gepokert: Moos musste bei der Attacke keine Kräfte verschleudern, da sein Team das Tempo hoch genug halten konnte um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen und so kam es, dass die drei Ausreißer einige Kilometer später sogar wieder gestellt wurden. Alexandre Moos bedankte sich nun artig bei seinen Helfern um Steve Zampieri und ging dann schließlich selbst aus dem Sattel um seinen Gesamtsieg zu festigen.
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Zwar konnte der Australier Cadel Evans zunächst folgen, doch an Ivan Basso konnte man erkennen, wie stark der Antritt des Schweizers war. Der Italiener vom CSC-Team hatte nicht mehr genug Kraft um zu folgen und so setzte sich Moos problemlos ab. Kurze Zeit später konnte dann auch Evans nicht mehr folgen und das gelbe Trikot fuhr allein dem Ziel entgegen.
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Gefeiert von den Fans am Straßenrand baute er seinen Vorsprung zunächst weiter aus, doch plötzlich schienen ihn die Kräfte zu verlassen. Er hatte sich ganz offensichtlich bei seiner Attacke verkalkuliert und als die letzten Serpentinen erreicht waren und es noch einmal mit mehr als 10% hinauf ging musste er den Kopf hängen lassen.
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Völlig entkräftet, aber mit dem Wille des Gesamtsiegers kämpfte er sich auch noch über diese letzte Hürde hinweg und erreichte schließlich das Ziel doch noch als Erster! Ein denkwürdiger Sieg für den Schweizer, der morgen jetzt nur noch aufpassen muss, dass Basso ihn auf der Abfahrt nach Ulrichen nicht abhängt.
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Ergebnis:
1 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 4h10'05
2 Ivan Basso Team CSC + 21
3 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 35
4 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 43
5 Sylvester Szmyd Lampre - Caffita + 53
6 Francisco Mancebo Illes Balears s.t.
7 Oscar Sevilla T-Mobile Team s.t.
8 Pietro Caucchioli Credit Agricole s.t.
9 Joseba Beloki Liberty Seguros + 1'16
10 Paolo Savoldelli Discovery Channel s.t.

GK:
1 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 30h11'23
2 Ivan Basso Team CSC + 58
3 Francisco Mancebo Illes Balears + 4'22
4 Michael Rogers Quick Step - Innergetic + 5'16
5 Paolo Savoldelli Discovery Channel s.t.

Punkte:
1 Fred Rodriguez Davitamon - Lotto 85
2 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 83
3 Oscar Freire Rabobank 65

Berg:
1 Beat Zberg Gerolsteiner 64
2 Ivan Basso Team CSC 36
3 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 30

RotRigo
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Beitrag: # 359189Beitrag RotRigo
17.6.2006 - 19:36

19.6.2005 (Tour de Suisse) – Mr. Sorgenfrei:
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Am letzten Tag der «schweizer Woche» mussten zwar nur noch 104 Kilometer zurückgelegt werden, dennoch sollte es nochmal ein hartes Stück Arbeit werden. Drei schwere Pässe standen rund um Ulrichen auf dem Programm und ein Sieg eines abgeschlagenen Kletter-Asses wäre erwartungsgemäß gewesen. Doch in dieser Woche gab es einen Fahrer, der „seiner Rundfahrt“ den Stempel aufdrücken konnte: Alexandre Moos. Der Phonak-Kapitän sollte auch heute nochmal zum Hauptdarsteller werden. Völlig frei von allen GK-Sorgen attackierte er am letzten Anstieg der Tour wieder mal derart kraftvoll, dass ihm niemand folgen konnte und fuhr dann völlig problemlos seinem vierten Etappensieg entgegen – mit 3 Minuten Vorsprung!
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Im Feld hatte man nach Moos’ erfolgreicher Attacke die Beine hängen lassen und im Ziel vollendeten die Phonak-Fahrer ihre traumhafte Woche durch die Schlusssprints von Jose Enrique Gutierrez und Steve Zampieri. Die beiden wichtigsten Helfer von Alexandre Moos holten auf dieser Etappe die Plätze zwei und drei und machten den Tag für ihren Teamchef perfekt: „Sowas gibt’s nur einmal im Jahr!“

Ergebnis:
1 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 3h05'29
2 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 3'02
3 Steve Zampieri Phonak Hearing Systems s.t.
4 Sylvester Szmyd Lampre - Caffita s.t.
5 Pietro Caucchioli Credit Agricole s.t.

Endstand:
1 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 33h16'42
2 Ivan Basso Team CSC + 4'10
3 Francisco Mancebo Illes Balears + 7'34
4 Michael Rogers Quick Step - Innergetic + 8'28
5 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 9'12
6 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 10'25
7 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 10'41
8 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 11'56
9 Oscar Sevilla T-Mobile Team + 12'08
10 Joseba Beloki Liberty Seguros + 12'15

Punkte:
1 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 108
2 Fred Rodriguez Davitamon - Lotto 85
3 Ivan Basso Team CSC 67

Berg:
1 Beat Zberg Gerolsteiner 64
2 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems 42
3 Ivan Basso Team CSC 36

Mannschaftswertung:
1 Phonak Hearing Systems 100h27'11
2 Illes Baleares + 18'55
3 Euskaltel-Euskadi + 22'33

U25:
1 Michael Rogers Quick Step - Innergetic 33h25'10
2 Vladimir Karpets Illes Balears + 15'35
3 Oliver Zaugg Saunier Duval + 16'15

RotRigo
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Beitrag: # 359367Beitrag RotRigo
18.6.2006 - 15:09

20.6.2005 (Team Time Trial Eindhoven) – Der Tour-Favorit ist klar:
Bei der Dauphinee war er überlegen und auch heute setzte sein Team nochmal einen drauf. Lance Armstrong steht nach der Niederlage im letzten Jahr dieses Jahr wieder ganz oben auf der Favoriten-Liste für Frankreich und es ist kaum abzusehen, dass er irgendwo geschlagen werden könnte. Bei der Dauphinee war er in den Bergen unschlagbar und heute bewies er, dass er und sein Team auch im Zeitfahren die Nummer 1 sein werden. Auch wenn der Vorsprung mit vier Sekunden nicht sehr deutlich ausfiel, so sorgte der Sieg doch sicher für den nötigen Motivationsschub der Amerikaner – nur zwei Wochen vor der Tour de France.
Am sichtbarsten wurde der Unterschied zum Rest des Feldes mal wieder in der Taktik. Der Discovery Channel-Zug wechselte sich viel häufiger in der Führungsarbeit ab, als alle anderen Teams und nun gilt es scheinbar für die Anderen sich anzupassen.
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Vor allem CSC, dass ohne Basso angetreten war und T-Mobile müssen sich sicher was einfallen lassen, wenn sie die 20 Sekunden Rückstand bei der doppelt so langen Zeitfahrstrecke während der Tour nicht zu 40 Sekunden werden lassen wollen. Ich bin gespannt wie die Sache in Frankreich ausgeht, aber wenn ich wetten müsste, würde ich all mein Geld auf Armstrong setzen!

Für mich sind es jetzt noch sechs Tage bis zur deutschen Meisterschaft. Meine Form ist nicht mehr die allerbeste, doch ich glaube noch fest daran, dass ich den Titel verteidigen kann. Ich werde nächste Woche alles dafür geben!

Ergebnis:
1 Discovery Channel 45'18
2 Liberty Seguros + 4
3 Rabobank + 12
4 Team CSC + 16
5 T-Mobile Team + 20
6 Fassa Bortolo + 28
7 Quick Step - Innergetic + 35
8 Illes Balears + 40
9 Liquigas - Bianchi s.t.
10 Saunier Duval + 44

nico2603
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Beitrag: # 359549Beitrag nico2603
19.6.2006 - 9:33

Super!!

Aber jetzt nicht wieder so eine lange Pause machen!!

RotRigo
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Beitrag: # 359878Beitrag RotRigo
20.6.2006 - 13:14

26.6.2005 (Deutsche Meisterschaften) – Wieder ein Neo!:
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Ganz Mannheim freute sich heute auf die deutschen Profi-Meisterschaften, die über 200 Kilometer rund um die Baden-Württembergische Stadt führte. Nur rund 50 Kilometer südlich von meiner Heimat wollte ich meinen Titel verteidigen, doch schon am Start war mir klar, dass das schwer werden würde. T-Mobile war in Bestbesetzung angetreten um nicht ein zweites mal gegen uns zu verlieren. Sowohl Jan Ullrich als auch Andreas Klöden und Erik Zabel wollten mir das Trikot wegnehmen. Doch auch die anderen Teams wie CSC (Jens Voigt und Linus Gerdemann) oder Liberty Seguros (Jörg Jaksche) hofften auf einen Sieg in Deutschland. Zunächst aber sorgten Domina Vacanze und das deutsche Zweitdivisions-Team Wiesenhof mit Jörg Ludewig und David Kopp für Stimmung.
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Das Duo Ludewig-Kopp hatte früh attackiert und lange das Rennen bestimmt. Erst als Stefan Schumacher (Shimano) und Jens Voigt 22 Kilometer vor dem Ziel die Verfolgung aufnehmen kommt auch im Feld Action auf. Zusammen mit T-Mobile erhöhen wir jetzt das Tempo und als die Ausreißer eingeholt wurden waren es noch 12 Kilometer bis ins Ziel. Während ich jetzt aber mein erstes Tief des Tages durchstehen musste kam aus dem Teamwagen die Anweisung zur Attacke für Fabian Wegmann: „Fabian, Rot ist müde. Du bist dran!“ Ein starker Antritt folgte und Fabian setzte sich ab.
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Doch T-Mobile hatte natürlich was gegen unseren Sieg. Wieder bolzten sie Tempo und schnell entstand eine kleine Verfolgergruppe mit Ullrich, Klöden, Zabel, Jaksche und unserem neuen Jungstar Heinrich Haussler. Für mich war der Zug nun abgefahren. Ich konnte den Anschluß an die Gruppe nicht schaffen und kämpfte in der zweiten Gruppe um die Plätze.
Vorne wurde Fabian 5 Kilometer vor dem Ziel eingeholt und sofort durchgereicht. Seine Kraft reichte leider nicht um die rasende Ullrich-Gruppe zu halten. Unser einziges Eisen im Feuer hieß nun also Heinrich Haussler, doch angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit von T-Mobile waren die Hoffnungen auf Erfolg relativ gering. Urplötzlich überraschte mich die Funk-Durchsage von Holczer: „Heinrich, du hast gute Chancen. Glaub einfach dran! Ete sieht nicht besonders gut aus!“ War das nur ein Versuch unserem Neo-Profi Mut zuzusprechen oder die Tatsache?
T-Mobile jedenfalls sah das anders. Andreas Klöden zog den Sprint für Zabel an und Heinrich befand sich in Lauerstellung am Ende des Quintetts.
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Doch Holczer sollte recht behalten! Erik Zabel konnte nach der Tempoverschärfung von Klöden seine Geschwindigkeit kaum erhöhen und kam aus dem Tritt. Der Sprint verlief nun sehr wild und völlig offen. Es folgte der große Auftritt von Heinrich. Genau im richtigen Moment eröffnete er den Sprint erneut und zog von Ullrichs Hinterrad weg in den Wind. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit bei T-Mobile hatte gereicht und schon war die Sache gelaufen. Heinrich sprintete davon und der Rest schaute in die Röhre! Sieg für Gerolsteiner – ein Traum für Haussler!
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Ich belegte im Sprint der Verfolgergruppe dann immerhin noch den ersten Rang und wurde somit sechster. Schlecht ist das nicht, aber mein Ziel habe ich verfehlt. Dennoch bin ich heute Abend sehr glücklich, denn ich freue mich riesig für Heinrich!

Ergebnis:
1 Heinrich Haussler Gerolsteiner 4h47'24
2 Andreas Klöden T-Mobile Team s.t.
3 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
4 Jörg Jaksche Liberty Seguros s.t.
5 Jan Ullrich T-Mobile Team s.t.
6 Rot Rigo Gerolsteiner + 42
7 Stefan Schumacher Shimano - Memory Corp s.t.
8 Jens Voigt Team CSC s.t.
9 Fabian Wegmann Gerolsteiner s.t.
10 Tobias Steinhauser T-Mobile Team + 1'51

RotRigo
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Beitrag: # 359880Beitrag RotRigo
20.6.2006 - 13:32

27.6.2005 (Nationale Meisterschaften) – Spannung in der Schweiz und anderswo:
Natürlich fanden gestern auch die Andere Meisterschaften auf der ganzen Welt statt. Vor allem in der Schweiz ging es dabei hoch her. Andrea Del Baggio vom Team LPR hatte sich früh im Rennen abgesetzt und über die gesamte Renndistanz eine Solo-Flucht durchgezogen, die ihresgleichen sucht. Bis zu Beginn der letzten 44 Kilometer langen Runde hatte er 12 Minuten Vorsprung, schien aber stehend ko. Minute um Minute verlor der mutige Ausreißer gegen die von Phonak angeführte Verfolgergruppe und auf den letzten 3000 Metern wurde es schließlich sehr, sehr eng. Die Gruppe kam immer näher und Del Baggio wurde immer langsamer. Phonak kannte schließlich keine Gnade und 300 Meter vor dem Ziel war es vorbei. Die Gruppe schoß an Del Baggio vorbei und sprintete dem Ziel entgegen. Dieses Jahr also kein Ausreißersieg in der Schweiz, auch wenn Del Baggio es definitiv verdient gehabt hätte! Den Sprint der Gruppe gewann schließlich Niki Aebersold vor Michael Albasini und Steve Zampieri.
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Ergebnis:
1 Niki Aebersold Phonak Hearing Systems 4h25'46
2 Michael Albasini Liquigas - Bianchi s.t.
3 Steve Zampieri Phonak Hearing Systems s.t.
4 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems s.t.
5 Beat Zberg Gerolsteiner s.t.
6 Markus Zberg Gerolsteiner s.t.
7 Fabian Jeker Saunier Duval s.t.
8 Andrea Del Biaggio Team LPR s.t.
9 Patrick Calcagni Liquigas - Bianchi + 2'04
10 Philippe Schnyder Colombia - Selle Italia s.t.

Hier auch die weiteren nationalen Meister:
Frankreich: David Moncoutie (Cofidis)
Spanien: Alejandro Valverde (Illes)
Belgien: Staf Schierlinckx (Cofidis)
Italien: Luca Paolini (Quick Step)
Niederlande: Max van Heeswijk (Discovery)
Dänemark: Niki Sörensen (CSC)
USA: Patrick McCarty (Discovery)
Russland: Vladimir Karpets (Illes)
Portugal: Hernan Broco (LA-Liberty)
Österreich: Georg Totschnig (Gerolsteiner)
Australien: Allan Davis (Liberty)
Ukraine: Serhiy Honchar (Domina)
Polen: Piotr Wadecki (Intel-Action)
Norwegen: Gabriel Rosch (-)
Estland: Janek Tombak (Cofidis)
Kasachstan: Alexandre Vinokourov (T-Mobile)
Litauen: Saulius Ruskys (Agritubel)
Luxemburg: Kim Kirchen (Fassa)
Slowenien: Jure Zrimsek (Acqua&Sapone)
Groß-Britannien: Roger Hammond (Discovery)
Irland: Ciaran Power (Navigators)

udo_bölts
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Beitrag: # 359892Beitrag udo_bölts
20.6.2006 - 14:12

Wow, ich als (Halb-) Mannheimer wusste gar nicht, dass es bei uns so bergig ist. Trotzdem: Weiterhin ein großartiger AAR. Um es in den Worten von Franz Beckenbauer zu sagen: Dieser AAR wird über Jahre ungschlagbar sein.
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RotRigo
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Beitrag: # 359902Beitrag RotRigo
20.6.2006 - 14:41

Danke...Das mit Mannheim hat mich auch gewundert. Keine Ahnung warum die so ein Profil gewählt haben...Naja.

Und wegen des Kaisers' Spruch... Dann bin ich ja bald nur noch Mittelklasse... ;)

udo_bölts
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Beitrag: # 359913Beitrag udo_bölts
20.6.2006 - 15:16

RotRigo hat geschrieben:Danke...Das mit Mannheim hat mich auch gewundert. Keine Ahnung warum die so ein Profil gewählt haben...Naja.

Und wegen des Kaisers' Spruch... Dann bin ich ja bald nur noch Mittelklasse... ;)
So war das natürlich nicht gemeint. *g*
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tobikaka
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Beitrag: # 360169Beitrag tobikaka
21.6.2006 - 15:52

super AAR. mach weiter so:!::!::!::!::!:
tobikaka***
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RotRigo
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Beitrag: # 360456Beitrag RotRigo
22.6.2006 - 15:04

1.7.2005 (Tour de France) – Favoriten und Absagen!:
In Fromentine startet morgen die Tour de France und heute waren natürlich bereits alle Fahrer, die in Frankreich starten werden dort um sich letzten Fitnesstests zu unterziehen und auf der Zeitfahrstrecke des „Prologs“, der in diesem Jahr als echtes Einzelzeitfahren über 20 Kilometer ausgetragen wird, zu trainieren.
Vor allem auf die drei großen Top-Favoriten Lance Armstrong, Jan Ullrich und Ivan Basso richteten sich natürlich alle Blicke. Die Spannung vor dieser Tour stand auf dem Höhepunkt und es war klar, dass die Klassementfahrer dieses Jahr schon am ersten Tag in Top-Form sein mussten. Während man sich in Deutschland bei den Ullrich-Fans da nicht so sicher war, nachdem der Wahl-Schweizer bei der Dauphinee nur hinterhergefahren war, strahlten die Amerikaner und Italiener großen Optimismus aus. Doch dieser hielt nur bis 17 Uhr!
Zu diesem Zeitpunkt nämlich berief das CSC-Team eine Pressekonferenz ein. Sämtliche Radsport-Journalisten der Welt waren dort und vernahmen in einem kurzen Statement, durch den Teamchef Bjarne Riis höchstpersönlich, das Unfassbare:
„Ich muss ihnen leider mitteilen, dass unser Kapitän, Ivan Basso, morgen nicht am Start der Tour de France stehen wird. Wir bedauern dies sehr, bitten aber um ihr Verständnis, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dazu sagen können und wollen!“
Jedes einzelne Wort des Tour-Siegers von 1996 prasselte wie kalter Regen auf die Zuhörer ein. Die Euphorie in Italien war innerhalb von einer Minute vernichtet worden. Innerhalb von zwei Sätzen brach für die Tifosi eine Welt zusammen. Nichts war es mit dem großen Angriff des Giro-Dominators auf den Tour-Dominator!
Auch Jan Ullrich und Lance Armstrong reagierten auf die Nachricht leicht schockiert. „Als Rudy mir vorhin sagte, was passiert ist, konnte ich es zunächst gar nicht glauben!“, sagte der Deutsche zu der Absage keine 24 Stunden vor dem Start des wichtigsten Radrennens der Welt.
Die Radsport-Welt wurde vor ein Rätsel gestellt, dessen Antwort so schwer zu finden sein wird, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen!

Nun aber zu den übrigen Favoriten dieser „Großen Schleife“, denn auch nach Basso’s Absage gibt es noch genug Fahrer, die um einen Podestplatz kämpfen werden. Natürlich stehen Lance Armstrong und Jan Ullrich ganz oben auf der Liste, doch auch mit Francisco Mancebo, Vladimir Karpets (beide Illes Baleares), Floyd Landis (Phonak) und Denis Menchov (Rabobank) muss man rechnen. Außerdem schickt Credit Agricole mal wieder Frankreichs großen Hoffnungsträger Christophe Moreau ins Rennen, der einmal mehr angekündigt hat „mindestens in die Top5“ fahren zu wollen. Auch Andreas Klöden (5. bei der Dauphinee) und Alexandre Vinokourov (frischgebackener kasachischer Meister) haben in den letzten Wochen eine gute Form bewiesen und werden, sofern Ullrich einbricht, den Kampf gegen Lance Armstrong aufnehmen. Im Bereich der Kletter-Asse darf sich der Tour-Zuschauer besonders auf Cadel Evans (Lotto), Michael Rasmussen (Rabobank), Gilberto Simoni (Lampre) und Carlos Sastre (CSC) freuen, die allesamt versuchen werden die im Zeitfahren verlorene Zeit durch gewagte Attacken bei den Bergetappen wieder aufzuholen. Vor allem bei Sastre darf man gespannt sein, was der Spanier zeigen wird. Auf der einen Seite geht er sicher mit großer Motivation an den Start, nachdem er so kurzfristig vom Edelhelfer zum Mannschaftskapitän geworden ist, auf der anderen Seite weiß man aber auch nicht inwiefern ihn die, nun sicher vorhandenen, internen Probleme bei CSC belasten.
Einen weiteren Fahrer möchte ich noch erwähnen, bevor ich zu unserem eigenen Team komme: Joseba Beloki. Der Spanier von Liberty Seguros, der vor zwei Jahren bei der Tour de France in der Rolle des größten Herausforderers schwer gestürzt war hat bereits Ende des vergangenen Jahres bewiesen, dass er sich langsam wieder an die Weltspitze herantasten will.
Laut Aussagen seines Teamchefs Manolo Saiz hat sich Beloki vorgenommen in diesem Jahr wieder voll anzugreifen: „Seine Vorbereitung im Winter war perfekt und auch der 10. Platz bei der Tour de Suisse stimmt uns zuversichtlich! Wenn Joseba seine Psyche in den Griff bekommt, dann landet er mit Sicherheit sehr weit vorne!“
Bleibt abzuwarten, ob Saiz recht behält, oder ob da aus Spanien wieder nur mit leeren Worten gedroht wird – das erste mal wäre es nicht!
Jetzt aber zu unserem Aufgebot. Hans-Michael Holczer und die Teamleitung wollen in diesem Jahr voll auf Gesamtklassement fahren. Dazu bringen wir eine Doppelspitze nach Frankreich, die, ähnlich wie bei T-Mobile, versuchen soll Armstrong in den Bergen zu zermürben. Georg Totschnig (2. bei der Dauphinee und Sieg am Ventoux gegen Armstrong) und Levi Leipheimer gehören am Berg zur absoluten Weltspitze. „Wenn in den Zeitfahren nicht so viel Zeit verloren geht, so hoffen wir, dass eine Top5-Platzierung absolut möglich ist!“, sagte Holczer heute bei einer Pressekonferenz. Ich persönlich traue den beiden sogar noch mehr zu!
Als Helfer starten in Frankreich Fabian Wegmann, Markus und Beat Zberg, Uwe Peschel, Sven Montgomery, Peter Wrölich und Marco Serpellini. Gerade im Flachen sollte das ein Team sein, dass die Kletter-Asse gut beschützen wird.

Ich bin gespannt wie es morgen beim Zeitfahren läuft. Mein Fernseher wird jedenfalls von Anfang bis Ende eingeschaltet sein!

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tobikaka
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Beitrag: # 360614Beitrag tobikaka
22.6.2006 - 22:11

Bei mir wird der Bildschirm auch laufen, jedoch um deinen nächsten Bericht zu lesen :D

RotRigo
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Beitrag: # 361972Beitrag RotRigo
26.6.2006 - 17:54

2.7.2005 (Tour de France) – Auftakt nach Maß?:
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Es ist soweit: Die Tour de France hat heute in Fromentine endlich begonnen und auf der 20 Kilometer langen Zeitfahrstrecke konnte man erstmals ohne Vorbereitungsverzerrungen erkennen, in welche Richtung es bei der Siegerfindung gehen wird. Natürlich stand Titelverteidiger Jan Ullrich unter besonderem Druck. Gerade nach der scheinbar nicht perfekten Vorbereitung musste er heute ein Ausrufezeichen setzen um sich im Titelkampf zurückzumelden. Doch vor dem Deutschen gingen 193 andere Fahrer ins Rennen, die ebenfalls ihre Ambitionen hatten. Vor allem ein Australier konnte bei seiner Parade-Disziplin dabei groß auftrumpfen. Michael Rogers ging recht früh von der Startrampe, brannte in 20’14 eine sehr starke Zeit in den Asphalt und ließ sich von der Spitze schließlich nicht mehr verdrängen. Er wird also morgen der „Mann in Gelb“ sein – der den alle jagen!
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Doch auch ein weiterer Zeitfahrspezialist spielte heute eine der Hauptrollen. Er ist deutsch, fährt für dasselbe Team wie ich und heißt Uwe Peschel. 31 Sekunden verlor Uwe gegenüber Rogers, belegte allerdings trotzdem einen sensationellen dritten Rang! Im Team herrschte am Ende des Tages ohnehin wunderbare Stimmung, denn auch Totsche (Platz 8 ) und Levi (Platz 13) übertrafen in ihrer Problemdisziplin alle Erwartungen und gehen nun mit einer guten Portion selbstvertrauen in die restliche Tour.
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Die Frage, die die Radsport-Welt heute aber deutlich mehr interessierte als der Etappensieg eines Australiers und der dritte Rang eines deutschen „Wasserträgers“, war die Frage nach dem Ausrufezeichen des Jan Ullrichs. Eine Minute hinter seinem großen Kontrahenten Lance Armstrong war Ullrich auf die Strecke gegangen und ganz Deutschland drückte ihm die Daumen, als er die Zwischenzeit passierte. Dann aber kam die erste kleine Enttäuschung: Ullrich hatte bereits elf Sekunden gegen den Amerikaner verloren und befand sich auf Rang fünf – zu dem Zeitpunkt immerhin noch acht Sekunden schneller als Uwe Peschel, der erst in der zweiten Rennhälfte richtig aufgedreht hatte. Doch bei den elf Sekunden Rückstand für den Wahlschweizer sollte es nicht bleiben. Auf den letzten neun Kilometern schenkte Armstrong ihm weitere 21 Sekunden ein und am Ende blieb Ullrich zwar auf Rang fünf, musste den ersten Tag der Tour aber dennoch als erste Niederlage gegen Armstrong abhaken - auch wenn er das öffentlich nicht zugeben wollte: „Die Tour ist noch lang und abgerechnet wird erst in Paris. In den Alpen und den Pyrenäen, sowie bei den weiteren Zeitfahrkilometern kann man noch Minuten verlieren. Da sind 32 Sekunden aus dem Prolog rein gar nichts!“, diktierte er der Presse im Zielbereich.
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Dennoch wusste jeder, dass es schwer werden würde Armstrong in den nächsten drei Wochen überhaupt einmal abzuhängen. Der fünfmalige Tour-Sieger wirkte heute schlicht und einfach zu stark für die Gesamtwertungs-Konkurrenz. Hoffentlich wird die Tour kein Langweiler!
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Noch bevor Ullrichs Ausrufezeichen-Versuch verpuffte hatte es heute aber bereits einen anderen, erfolgreicheren, Versuch gegeben. Ganz Spanien schrie auf, als einer ihrer absoluten Lieblinge an der Zwischenzeit nur 30 Sekunden hinter Rogers auf Rang vier lag und am Ende mit 59 Sekunden Rückstand (genau wie Ullrich) im Ziel eintraf: Joseba Beloki hat, zumindest scheint es jetzt so, den Sprung zurück in die Weltspitze geschafft und es sieht so aus, als ob er tatsächlich der größte Konkurrent von Armstrong und Ullrich werden könnte, zumal nur Moreau und Totschnig noch in seine Nähe fahren konnten.
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Alle anderen Favoriten schluckten gegenüber Armstrong bereits mehr als eine Minute und werden in den Bergen viel attackieren müssen um wieder heranzukommen.

Ergebnis:
1 Michael Rogers Quick Step - Innergetic 20'14
2 Lance Armstrong Discovery Channel + 27
3 Uwe Peschel Gerolsteiner + 31
4 Sylvain Chavanel Cofidis + 38
5 Jan Ullrich T-Mobile Team + 59
6 Joseba Beloki Liberty Seguros s.t.
7 Christophe Moreau Credit Agricole + 1'04
8 Georg Totschnig Gerolsteiner + 1'06
9 Marco Velo Fassa Bortolo + 1'14
10 Andreas Klöden T-Mobile Team + 1'24
11 Vladimir Gusev Team CSC + 1'27
12 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 1'28
13 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 1'30
14 Francisco Mancebo Illes Balears s.t.
15 George Hincapie Discovery Channel + 1'35
16 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team + 1'37
17 Vladimir Karpets Illes Balears + 1'39
...
21 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 1'50
25 Fabian Cancellara Fassa Bortolo + 1'56
27 Santiago Botero Phonak Hearing Systems + 1'57
29 Denis Menchov Rabobank + 2'02
55 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 2'18
58 Michael Rasmussen Rabobank + 2'20
67 Carlos Sastre Team CSC + 2'24
71 Gilberto Simoni Lampre - Caffita + 2'26

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Orfeus
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Beitrag: # 362106Beitrag Orfeus
26.6.2006 - 22:29

Sehr schöner Bericht :D
Weiter so!

nico2603
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Beitrag: # 362204Beitrag nico2603
27.6.2006 - 8:32

endlich geht die tour los!!!!

RotRigo
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Beitrag: # 362832Beitrag RotRigo
28.6.2006 - 17:43

3.7.2005 (Tour de France – 2.Etappe) – Petacchi geschlagen!:
In Frankreich und speziell auf der 180 Kilometer langen Strecke zwischen Challans und Les Essarts war es heute bewölkt. Dennoch zeigte das Thermometer mehr als 30° und so kann man wirklich von „drückender Hitze“ sprechen – bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Da war es sicher gut, dass die Fahrer heute lediglich eine flache Etappe zu überwinden hatten, die mit Sicherheit im Massensprint enden würde. Zwar versuchte es zu Beginn eine 11-köpfige Spitzengruppe mit einem Ausreißversuch, doch auf der ersten Flachetappe einer Tour de France sind die Sprinterteams noch so heiß auf den Sprint Royal, dass sie niemanden durchkommen lassen. So auch heute. Pünktlich 10 Kilometer vor Schluß waren alle Ausreißer eingeholt und das Finale konnte beginnen. Petacchi spannte seinen Fassa-Zug vor das Feld und es schien, ob der perfekten Vorbereitung, alles auf seinen Sieg hinzuweisen. Doch dann das: Bossoni zog den Sprint für seinen Chef sehr zeitig an und letztendlich stand der „Sprintgott“ aus Italien viel zu früh im Wind.
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Während auf der anderen Straßenseite das Cofidis-Team für Stuart O’Grady noch einen Anzieher vorne hatte kämpfte Petacchi schon allein um den Sieg und scheiterte natürlich. O’Grady’s beziehungsweise das Cofidis-Timing war heute deutlich besser und der Australier sprintete locker am Italiener vorbei zum Etappensieg.
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Dennoch machte Petacchi heute einen starken Eindruck, denn obwohl er so früh im Wind stand konnte er die an seinem Hinterrad klebenden Freire und Kirsipuu bezwingen und Rang zwei einfahren. Bei besserer Planung könnten die nächsten Etappen also durchaus wieder zu Petacchi-Festspielen werden…

Ergebnis:
1 Stuart O'Grady Cofidis 3h53'14
2 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
3 Oscar Freire Rabobank s.t.
4 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
5 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
6 Paolo Bossoni Fassa Bortolo s.t.
7 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare s.t.
8 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.
9 Marco Velo Fassa Bortolo s.t.
10 Jimmy Casper Cofidis s.t.
...
16 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
22 Allan Davis Liberty Seguros s.t.

Punkte:
1 Stuart O'Grady Cofidis 35
2 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 30
3 Oscar Freire Rabobank 26

RotRigo
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Beitrag: # 362879Beitrag RotRigo
28.6.2006 - 19:40

4.7.2005 (Tour de France – 3. Etappe) – Neue Dominanz bei der Tour:
Bei demselben Wetter wie am Vortag ging es heute über 210 Kilometer nach Tours. Wieder war die Strecke flach, dennoch schaffte es die Tour-Organisation irgendwo drei kleine Bergwertungen einzubauen. „Beim Giro fährt man an solchen Anstiegen die Zielsprints“, dachte ich mir bei einem Blick auf das Streckenprofil. Aber es ist nun mal allseits bekannt, dass nicht die Strecke, sondern die Fahrweise im Feld die Tour de France so hart machen.
Gerade diese lies heute aber noch einmal zu wünschen übrig. Die Teams wollten sich scheinbar für das morgige Mannschaftszeitfahren schonen und so passierte lange Zeit gar nichts und auch als nach gut 50 Kilometern das erste Ausreißer-Quartett wegfuhr wurde das Tempo nicht wirklich erhöht. Schließlich sind wir heutzutage so gut mit Funkgeräten ausgerüstet, dass uns unsere Teamleiter Kilometer für Kilometer exakt sagen können, wie viel Tempo wir machen müssen um die Ausreißer pünktlich zum Ziel wieder einzufangen. Letztendlich sollte es auch heute so kommen, doch zunächst noch ein paar Worte zu den, anfangs vier, letztlich sogar sechs Ausreißern: Das Quartett nämlich, dass bei Kilometer 55 attackiert hatte bestand zu 75% aus unwichtigen Fahrern, die Nummer vier im Bunde aber trägt den Namen Fabio Sacchi und ist allseits als Sprint-Anzieher für Alessandro Petacchi bekannt. Was sollte die Attacke des Italieners seinem Kapitän bringen? Herrscht bei Fassa Bortolo etwa bereits nach einer Etappe Uneinigkeit?
Die zwei Ausreißer jedenfalls, die bei Kilometer 140 zum Spitzenquartett aufschlossen hatten noch interessantere Namen: Andreas Klöden und Alexandre Moos. Doch auch hier stellte sich die Frage nach dem Sinn der Attacke. Wäre es nicht besser gewesen, wenn die Helfer von Ullrich und Landis sich zugunsten des Mannschaftszeitfahrens heute geschont hätten? Sicher wäre es das, doch scheinbar dachte man sich bei den jeweiligen Teamleitungen so günstig nicht nochmal an ein Leadertrikot zu kommen und baute heute voll auf die Bergpunkte. Denn die beiden verbleibenden Bergwertungen brachten im Idealfall derer sechs auf das Konto des Besten und so war es nicht verwunderlich, dass die Ausreißergruppe um die Punkte sprintete. Bei Kilometer 161 holte sich Stangelj den Sieg vor Isasi und Klöden, der dann 18 Kilometer später die letzte Bergwertung gewann und sich dort gegen Moos und Isasi durchsetzte.
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Dadurch hatte Klöden wohl das Tagesziel erreicht, denn mit vier Punkten trägt er nun das Bergtrikot. Kurze Zeit nach der Bergwertung kam es dann zum erwarteten Zusammenschluß und im Feld wurde der Sprint vorbereitet. Für Petacchi lief es dabei heute wieder nicht so gut, denn nach Sacchi’s langer Flucht, war sein wichtigster Helfer völlig ausgepumpt und fiel zurück. Die Uneinigkeit bei Fassa Bortolo erreichte aber ihren Höhepunkt, als Ale-Jet zwei Kilometer vor dem Ziel völlig allein da stand und sich an den Hinterrädern seiner Konkurrenz festbeißen musste. Eine ganz und gar ungewohnte Situation für den Italiener, die letztlich auch nur in einem traurigen achten Rang endete. Vielleicht hätte man ihm sagen sollen, dass das Hinterrad von Erik Zabel heutzutage nicht mehr das allerschnellste ist!
Besser als Fassa Bortolo machte es einmal mehr Cofidis. Jimmy Casper zog den Sprint an und Stuart O’Grady vollendete souverän. Sein zweiter klarer Sieg in Folge lässt ihn nun weiterhin deutlich im grünen Trikot fahren und stellt vor allem die These auf, dass bei dieser Tour ein Anderer Sprinter die Hauptrolle spielen wird.
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Dagegen scheint im Moment auch ein Jaan Kirsipuu, Träger des grünen Trikots im Vorjahr, oder ein Ex-Weltmeister wie Oscar Freire nichts ändern zu können. Ihnen bleibt im Moment nur der Kampf um Platz zwei.

Ergebnis:
1 Stuart O'Grady Cofidis 4h54'46
2 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
3 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems s.t.
4 Oscar Freire Rabobank s.t.
5 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.
6 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
7 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare s.t.
8 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
9 Luciano Pagliarini Liquigas - Bianchi s.t.
10 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
11 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.

Punkte:
1 Stuart O'Grady Cofidis 70
2 Oscar Freire Rabobank 54
3 Jaan Kirsipuu Credit Agricole 54
4 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 48
5 Max Van Heeswijk Discovery Channel 44

Berg:
1 Andreas Klöden T-Mobile Team 4
2 Antonio Garrido Quick Step - Innergetic 3
2 Gorazd Stangelj Lampre - Caffita 3
2 Iñaki Isasi Euskaltel - Euskadi 3

RotRigo
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Beitrag: # 363163Beitrag RotRigo
29.6.2006 - 16:35

5.7.2005 (Tour de France) – Ausgleichstreffer:
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Ich glaube es gibt nur einen einzigen Fahrer im gesamten Feld, der das Mannschaftszeitfahren wirklich liebt. Sein Name ist Lance Armstrong und der Grund für diese Liebe ist seine große Leidenschaft zur Perfektion und zur Team-Arbeit. Doch natürlich gibt es auch noch einen weiteren Grund für seine Liebe zu dieser Disziplin: Seitdem das Mannschaftszeitfahren bei der Tour de France wieder eingeführt wurde hat der Amerikaner hier immer Zeit gegen seine Kontrahenten im Kampf um die Gesamtwertung gut gemacht und selbst letztes Jahr, als Jan Ullrich die Tour am Ende souverän für sich entscheiden konnte gelang es dem US Postal Service in Arras 11 Sekunden gegen T-Mobile gut zu machen.
Kein Wunder also, dass Armstrong, der ohnehin schon einen hübschen Vorsprung gegenüber Ullrich hat, heute Nachmittag frohen Mutes zum Start rollte. Doch manchmal passieren im Sport auch Dinge, mit denen niemand gerechnet hätte…

Doch fangen wir heute mal mit unserer Mannschaft an. Totsche und Levi saßen am Start mit genau der entgegengesetzten Erwartungshaltung wie ein Lance Armstrong auf ihren Zeitfahrmaschinen. Allen war klar, dass es heute nur um Schadensbegrenzung gehen konnte. Mit dem Tagessieg hatten unsere Jungs sicher nichts zu tun und so sollte lediglich der Abstand zur Spitze so gering wie möglich gehalten werden. Umso erstaunlicher war da, dass bei den ersten beiden Zwischenzeiten und auch im Ziel der Name Gerolsteiner auf Rang zwei aufleuchtete, als die Jungs an den Messpunkten vorbei kamen. Zu diesem frühen Zeitpunkt war einzig Sylvain Chavanel’s Cofidis-Team schneller gewesen und die Hoffnung auf geringe Verluste wuchs.
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Leider waren sechs Teams nun aber noch auf der Strecke, die allesamt mit besseren Zeitfahrern ausgestattet waren. Da konnte auch Uwe Peschel als Spezialist und Zeitfahr-Dritter vom Samstag nichts mehr dran rütteln. Nach und nach wurden die Jungs durchgereicht und so langte es am Ende „nur“ für einen achten Rang mit 2’41 Rückstand auf das Sieger-Team.
Wie aber hieß dieses Sieger-Team heute? Discovery Channel? T-Mobile? Nein, die Sieger beim Mannschaftszeitfahren der Tour de France 2005 kommen aus Dänemark und werden von einem absoluten Technik-Freak betreut – Bjarne Riis. Auch ohne Ivan Basso zeigt CSC also was es zu bieten hat und lässt hoffen, dass der „Ersatzkapitän“ Carlos Sastre durch die hervorragende Mannschaft profitieren kann. Im Ziel jedenfalls hatte CSC die gesamte Konkurrenz düpiert und mit 50 Sekunden Vorsprung gewonnen, was den Russen Vladimir Gusev vom weißen ins gelbe Trikot buxierte.
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50 Sekunden vor: T-Mobile! Nichts war es heute mit Armstrongs zweitem Sieg gegen Ullrich am vierten Tag der Tour – im Gegenteil. Der Discovery Channel-Tross wurde vierter und verlor gegen T-Mobile 32 Sekunden. Genau so viel also, wie Ullrich im Auftaktzeitfahren gegen Armstrong hatte liegen lassen. Der Ausgleichstreffer des Deutschen ist geglückt und für die Berge sind die beiden großen Kontrahenten wieder gleich auf. Was könnte es spannenderes geben, denn auch die taktischen Möglichkeiten von T-Mobile mit der Dreifachspitze können jetzt voll ausgeschöpft werden. Andreas Klöden hat lediglich 25 und Alexandre Vinokourov 37 Sekunden Rückstand auf die Streithähne Armstrong und Ullrich. Der Amerikaner muss sich gegen jede Attacke wehren!

Die große Enttäuschung des Tages stellt übrigens Liberty Seguros dar. Die Spanier kamen auf Platz 20 mit 5'24 Rückstand ins Ziel und Joseba Beloki erlebte auf seinem langen Weg zurück an die Spitze somit einen herben Dämpfer. Was mit der Mannschaft von Manolo Saiz los war kann keiner erklären. Es kursiert das Gerücht, dass das Essen im Mannschaftshotel schlecht gewesen sein soll. Das würde auch erklären, warum Giampaolo Caruso, Angel Vicioso und Jörg Jaksche früh abreißen lassen mussten. Sie waren dem Team jedenfalls nur auf den ersten 40 Kilometern eine Hilfe...

Ergebnis:
1 Team CSC 1h09'11
2 T-Mobile Team + 50
3 Phonak Hearing Systems + 1'18
4 Discovery Channel + 1'22
5 Rabobank + 1'56
6 Illes Balears + 2'12
7 Cofidis + 2'19
8 Gerolsteiner + 2'41
9 AG2R Prévoyance + 2'42
10 Quick Step - Innergetic + 2'47

GK:
1 Vladimir Gusev Team CSC 10h18'52
2 Andrea Peron Team CSC + 20
3 Jan Ullrich T-Mobile Team + 22
4 Lance Armstrong Discovery Channel s.t.
5 Luke Roberts Team CSC + 45
6 Andreas Klöden T-Mobile Team + 47
7 Carlos Sastre Team CSC + 57
8 Matti Breschel Team CSC + 59
9 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team s.t.
10 Jens Voigt Team CSC + 1'04
...
18 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 1'41
30 Francisco Mancebo Illes Balears + 2'15
31 Georg Totschnig Gerolsteiner + 2'20
34 Vladimir Karpets Illes Balears + 2'24
38 Denis Menchov Rabobank + 2'31
43 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 2'44
44 Michael Rasmussen Rabobank + 2'49
67 Christophe Moreau Credit Agricole + 3'41
99 Joseba Beloki Liberty Seguros + 4'57
103 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 5'04
114 Serhiy Honchar Domina Vacanze + 5'26
132 Gilberto Simoni Lampre - Caffita + 6'14

RotRigo
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Beitrag: # 364129Beitrag RotRigo
1.7.2006 - 13:49

6.7.2005 (Tour de France – 5. Etappe) – O’Grady zum Dritten:
Die 180 Kilometer zwischen Chambord und Montargis sollten wieder topfeben werden und ein erneuter Massensprint war zu erwarten. Doch bei dieser Tour de France heißt Massensprint bisher nicht dasselbe wie Petacchi-Sieg und auch heute sollte es für den Italiener nicht reichen. Seine Moral scheint nach den zwei bisherigen Sprints am Boden zu sein und so hielt er heute beim Finale auch gar nicht mehr richtig mit rein. Anders war es heute bei Packo Wrölich, der erstmals so richtig um eine Top-Platzierung mitsprinten konnte. Am Ende reichte es für ihn zu Rang vier hinter Freire und Clerc sowie dem erneut überlegenen Sieger Stuart O’Grady. Der Australier führt in der Punktewertung nun mit 21 Zählern Vorsprung.
Bild

Ergebnis:
1 Stuart O'Grady Cofidis 4h14'59
2 Oscar Freire Rabobank s.t.
3 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems s.t.
4 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.
5 Angel Vicioso Liberty Seguros s.t.
6 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
7 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
8 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.
9 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare s.t.
10 Luciano Pagliarini Liquigas - Bianchi s.t.

Punkte:
1 Stuart O'Grady Cofidis 107
2 Oscar Freire Rabobank 86
3 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems 73

RotRigo
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Beitrag: # 364201Beitrag RotRigo
1.7.2006 - 16:45

7.7.2005 (Tour de France – 6. Etappe) – Erste Verluste und nochmal O’Grady:
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Sechs Etappen ist die Tour de France 2005 nun alt und ein Fahrer hat es heute geschafft seinen bereits vierten Etappensieg zu feiern. Stuart O’Grady setzte sich im Massensprint erneut überlegen durch und so langsam werden die Sprints zu Langweilern. Petacchi geht mit wehenden Fahnen unter und ein Australier beerbt den Sprinterkönig in dessen Manier: Einfach nur unantastbar überlegen!
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Doch im Verlauf dieser sechsten Etappe über vier „Hügelwertungen“ sorgten vorher andere Protagonisten für Spannung. Zunächst hatte sich ein Quartett früh abgesetzt, das nach einigen Kilometern und Problemen bei Jörg Ludewig zu einem Trio wurde und bis kurz vor der letzten „Hügelwertung“ an der Spitze lag. Ludovic Auger, Christophe Le Mével und Tomas Vaitkus konnten also an drei Wertungen um Bergpunkte kämpfen und als sie vom Feld eingeholt wurden war klar, dass der Credit Agricole-Fahrer Le Mével das Trikot mit den roten Punkten von Klöden übernehmen würde.
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Für den zweiten und vielleicht größten Spannungsschub des Tages hat heute ein Sturz gesorgt. Carlos Sastre war knapp 50 Kilometer vor dem Ziel zu Boden gegangen und einige Minuten lang auch nicht wieder aufgestanden. Während sein Teamkollege Andy Schleck auf ihn wartete verstrich viel Zeit und auch wenn Sastre es schaffte sich im Anschluß noch ins Ziel zu schleppen, so ist die Gesamtwertung auch für ihn nun abgehakt.
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Das CSC-Team steht nach Basso’s Absage und Sastre’s Problemen also ganz ohne Klassement-Fahrer da und kann sich von seinem Sieg im Mannschaftszeitfahren nichts mehr kaufen - auch wenn sie durch Vladimir Gusev noch immer den Mann im Gelben Trikot stellen.

Ergebnis:
1 Stuart O'Grady Cofidis 4h27'05
2 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.
3 Angel Vicioso Liberty Seguros s.t.
4 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
5 Marco Velo Fassa Bortolo s.t.
6 Luciano Pagliarini Liquigas - Bianchi s.t.
7 Tom Steels Davitamon - Lotto s.t.
8 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
9 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems s.t.
10 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare s.t.
...
191 Carlos Sastre Team CSC + 14'50


Punkte:
1 Stuart O'Grady Cofidis 142
2 Oscar Freire Rabobank 98
3 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems 90
4 Max Van Heeswijk Discovery Channel 88
5 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 81

Berg:
1 Christophe Le Mével Credit Agricole 8
2 Ludovic Auger Française des Jeux 7
3 Andreas Klöden T-Mobile Team 4

RotRigo
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Beitrag: # 364245Beitrag RotRigo
1.7.2006 - 18:18

8.7.2005 (Tour de France – 7. Etappe) – Die Tour in Deutschland:
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Bei drückenden 35° und wolkenverhangenem Himmel mussten die Fahrer heute über 226 Kilometer von Luneville nach Karlsruhe radeln. Da war ich doch froh, dass ich mich in Karlsruhe im Zielbereich nur dann bewegen musste wenn ich es wollte und gemütlich auf unsere Jungs warten konnte. Ich war für heute Abend mit Holczer im Mannschaftshotel verabredet um dort mit ihm über meine nächsten Rennen zu beraten. Eigentlich war das was bei dem Gespräch rauskam aber schon vorher klar und so hatten wir die Sache in ein paar Minuten geklärt und konnten zusammen mit dem Team zum Essen gehen. Ich werde wie geplant die Deutschland-Tour bestreiten und zuvor bei der Sachsen-Tour und den HEW-Cyclassics meine Form testen. Die Sachsen-Tour habe ich ja schon letztes Jahr in meiner Vuelta-Vorbereitung gefahren und dort das Einzelzeitfahren gewonnen. Es wäre schön, wenn ich dort anknüpfen könnte!
Beim Essen bekam ich dann auch ein bischen was von der Stimmung in der Tour de France-Mannschaft mit, die eigentlich recht gut zu sein scheint. Trotzdem hatte ich heute für so einen Besuch nicht den besten Tag erwischt, denn im Verlauf der Etappe waren die Jungs nicht vom Glück verfolgt. Zwar konnte Fabian Wegmann das Rennen lange Zeit bestimmen und war am Ende der letzte verbliebene einer 11-köpfigen Ausreißergruppe in der Ludovic Auger das Bergtrikot von Christophe Le Mével übernahm, doch wenn man 4000 Meter vor dem Ziel kurz hinter dem Ortseingang von Karlsruhe gestellt wird, dann ist man natürlich nicht sehr glücklich.
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Es dauerte seine Zeit bis wir Fabian wieder aufgebaut haben, doch irgendwie schafften wir es dennoch ihm noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Der Zweite im Team, der aufgebaut werden musste hieß Beat Zberg. Auch er hatte nach der Etappe nicht die beste Laune, denn er war 15 Kilometer vor dem Ziel in einen großen Massensturz verstrickt und verlor dabei nicht nur 2’46, sondern hatte sich auch einige schmerzhafte Prellungen zugezogen. Ebenfalls in der mehr als 40 Mann starken Gruppe der Gestürzten steckten auch Jens Voigt, Floyd Landis, Joseba Beloki und Frank Schleck. Für Beloki bedeutet das nun schon den zweiten Rückschlag und einen Rückstand von mehr als sieben Minuten auf Ullrich und Armstrong und auch Landis wird es schwer haben seine vier Minuten aufzuholen.
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Den Etappensieg machten dann, nach Wegmann’s Niederlage am Karlsruher Ortseingangsschild, wieder mal die Sprinter unter sich aus. Alle Augen richteten sich natürlich auf Stuart O’Grady, doch urplötzlich stürmte auf der anderen Straßenseite der Liberty-Fahrer Angel Vicioso nach vorn und gewann das Rennen. Einem verdutzten O’Grady blieb diesmal „nur“ der zweite Rang, doch in der Punktewertung konnte er auch so seinen Vorsprung weiter ausbauen. 58 Punkte Vorsprung dürften ihm jetzt schon fast Sicherheit geben!
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Ergebnis:
1 Angel Vicioso Liberty Seguros 5h11'27
2 Stuart O'Grady Cofidis s.t.
3 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.
4 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems s.t.
5 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
6 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.
7 Allan Davis Liberty Seguros s.t.
8 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
9 Marco Velo Fassa Bortolo s.t.
10 Oscar Freire Rabobank s.t.
...
149 Joseba Beloki Liberty Seguros + 2'46
152 Floyd Landis Phonak Hearing Systems s.t.
177 José Azevedo Discovery Channel + 7'42
180 Jens Voigt Team CSC + 9'26
190 Frank Schleck Team CSC + 16'46

Bevor es morgen auf dem Weg nach Gerardmer zum ersten mal über einen echten Berg geht hier auch nochmal ein Blick auf die Gesamtwertung und die Klassement-Fahrer...
GK:
1 Vladimir Gusev Team CSC 24h12'23
2 Jan Ullrich T-Mobile Team + 22
3 Lance Armstrong Discovery Channel s.t.
4 Andreas Klöden T-Mobile Team + 47
5 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team s.t.
...
20 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 2'13
21 Francisco Mancebo Illes Balears + 2'15
22 Georg Totschnig Gerolsteiner + 2'20
24 Vladimir Karpets Illes Balears + 2'24
27 Denis Menchov Rabobank + 2'31
30 Tadej Valjavec Phonak Hearing Systems + 2'41
31 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 2'44
32 Michael Rasmussen Rabobank + 2'49
49 Christophe Moreau Credit Agricole + 3'41
66 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 4'27
72 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 5'04
80 Serhiy Honchar Domina Vacanze + 5'26
98 Gilberto Simoni Lampre - Caffita + 6'14
134 Joseba Beloki Liberty Seguros + 7'43
169 Carlos Sastre Team CSC + 15'47

Punkte:
1 Stuart O'Grady Cofidis 172
2 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems 114
3 Oscar Freire Rabobank 114

Berg:
1 Ludovic Auger Française des Jeux 10
2 Christophe Le Mével Credit Agricole 8
3 Andreas Klöden T-Mobile Team 4
3 Fabian Wegmann Gerolsteiner 4

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