Ein Drama in 21 Akten

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Bettini_der_Beste
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Ein Drama in 21 Akten

Beitrag: # 359467Beitrag Bettini_der_Beste
18.6.2006 - 21:14

Hier starte ich heute Abend meinen neuen AAR. Nach meinem AMD-AAR, den ich leider nicht weiterführen konnte, der das Hauptaugenmerk auf der Hintergrundstory hatte, werde ich jetzt einen reinen Rennbericht über eine selbstgebastelte Tour de France schreiben.

Die Etappen sind teilweise von anderen Etappenbauern übernommen und leicht verändert worden, ein Teil ist aber auch von mir selbst gebaut.

EDIT: Die betroffenen Etappenbauer bitte ich nicht böse zu sein, dass ich ihre Etappen ohne Einverständniserklärung verändert habe und ihr veröffentliche.

Ich verwende das neueste Patch und die neueste Plakker DB.

Es spielt keine Rolle welches Team ich spielen werde, denn ich werde einen neutralen Bericht schreiben.

Die Präsentation der Etappen erfolgt noch heute Abend.

Alles ist natürlich rein fiktiv, für sachliche Fehler übernehme ich keine Haftung :wink: Kritik, Lob und Verbesserungsvorschläge sind auf jeden Fall erwünscht, Kommentare zu den Etappen bitte ich per PN an mich zu schicken, damit ich sie als "Leserbriefe" oder "Expertenmeinungen" in die Berichterstattung bringen kann.

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 359475Beitrag Lance Armstrong Fan
18.6.2006 - 21:41

Hip Hip Hurra!!!

Der Bettini-Fan schreibt wieder einen AAR. Das kann ja nur gut werden. Mann bin ich gespannt. Hoffentlich ziehst du es bis zum Ende durch und schreibst regelmäßig.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 359487Beitrag Bettini_der_Beste
18.6.2006 - 22:17

Schön, dass du dich freust LAF. Ich persönlich hoffe ganz ehrlich auch, dass es diese Mal endlich regelmäßig bis zum Ende geht! Aber mit so einer Motivation, kann es ja nicht schiefgehen :wink:
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Endlich ist es soweit. Gestern Abend wurde die Streckenführung der diesjährigen Tour de France unter großem Medienrummel endlich enthüllt. Dabei waren u.a. Ex-Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc, der 6-fache Toursieger Lance Armstrong, Bernard Hinault, Eddie Merckx, Jan Ullrich sowie alle anderen Tourfavoriten.

"La Grande Boucle" beginnt mit einem 11km Prolog in Brest führt dann nach Belgien, macht einen langen Abstecher mit dem Manschaftszeitfahren sowie zwei halben Etappen durch Deutschland und führt dann durch die Vogesen in die Alpen. Dort stehen alle "großen" Pässe im Programm. Nach einer Überführungsetappe geht es in die Pyrenäen und weiter ins Zentralmassiv. Dort wird ein 41km langes Zeitfahren mit Bergankunft auf dem Puy de Dôme ausgetragen. Danach folgt nur noch die traditionelle Paris-Etappe.

Die Etappen im Detail:

Prolog: Sieger: Bobby Julich - Gelbes Trikot: Bobby Julich - Grün: Bobby Julich
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Der diesjährige Prolog ist nicht so kurz wie sonst, aber auch nicht so lang wie 2005. Kurz nach dem Start kommt ein kleiner Anstieg, der wohl verhindern wird, dass Sprinter vorne rein fahren. Sollte es sturzlos durch den winkligen Parcours durch die Hafenstadt Brest gehen, wird es wohl keine großen Zeitabstände geben.


1. Etappe Sieger: Gutierrez Palacios - Gelbes Trikot: Gutierrez Palacios - Grün: Gutierrez Palacios - Berg: E.Dekker
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Zu dieser Etappe gibt es nicht viel zu sagen. Sie führt von Brest zu der Hafenstadt am Ärmelkanal Saint-Mâlo. Auf dem Weg gibt es 2 Bergwertungen der 4. Kategorie: eine kurz nach dem Start und eine kurz vor dem Ziel. Auf solch einer Etappe kann sich ein Fahrer wie Erik Dekker, der am Prolog nicht allzu Zeit verliert und eine lange Flucht fahren kann, das Führungstrikot unter den Nagel reißen.


2. Etappe Sieger: Hushovd - Gelbes Trikot: Gutierrez Palacios - Grün: Gutierrez Palacios - Berg: E.Dekker
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Diese Etappe führt durch die Normandie. Es bieten sich daher kaum topografische Schwierigkeiten. Dennoch kann sich ein Ausreißer das Bergtrikot (2 mal 4. und einmal 3. Kategorie) schnappen. Der starke Wind in Küstennähe bevorteilt aber die Sprinter.


3. Etappe Sieger: Petacchi - Gelbes Trikot: Gutierrez Palacios - Grün: Gutierrez Palacios - Berg: E.Dekker
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Heute stehen einem Massensprint wieder keine topografischen Schwierigkeiten im Weg. Aber hüten sollte man sich vor dem starken Meereswind! Der wird so einigen Fahrern das Leben schwer machen.


4. Etappe Sieger: Vinokourov - Gelbes Trikot: Vinokourov - Grün: Boonen - Berg: Mazzoleni - Weiß: Rujano
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Auf dieser Etappe über weite Passagen von Klassikern wie Lüttich-Bastogne-Lüttich oder dem Flèche Wallone dürfte es wohl eher keinen Massensprint geben. Dafür werden Anstiege wie die Mur de Huy oder die Cote de la Redoute bzw. de Saint-Nicolas schon sorgen. Vielleicht das Terrain für einen gerissenen Fuchs wie Freire?

5. Etappe Sieger: Vinokourov - Gelbes Trikot: Vinokourov - Grün: Boonen - Berg: Flecha - Weiß: Rujano
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Eine Etappe, die komplett durch die Ardennen bzw. die Eifel geht. Ein Highlight ist auf jeden Fall die Überquerung der legendäre „Nordschleife“ und die Überquerung der „Hohen Acht“, der höchste Punkt in der Eifel. Allerdings könnte es doch einen Massensprint geben, da die Steigungen nicht so steil, wie im belgischen Teil sind. Allerdings steht mit der Bergwertung der 3. Kategorie in Koblenz-Rübenach (ca. 8 km vor dem Ziel) ein echtes Hindernis für einen Massensprint im Weg.

6. MZF Sieger: CSC - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Boonen - Berg: Flecha - Weiß: Rujano
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Das Mannschaftszeitfahren ist dieses Jahr nicht sehr leicht. Mit 86km gehört es zu den längeren in dieser Disziplin und auch bieten sich einige topografische Schwierigkeiten im Taunus.

7.Etappe Sieger: Nazon - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Boonen - Berg: Flecha - Weiß: Rujano
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Einige Großstädte werden bei dieser, parallel zum Rhein verlaufenden Strecke, durchquert. Schließlich endet diese Etappe in Straßburg, auf einer 1,4km langen Gerade. Startpunkt ist übrigens der Henninger Turm mitten in Frankfurt.

8. Etappe Sieger: Cunego - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Boonen - Berg: Flecha - Weiß: Rujano
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Die ersten "richtigen" Berge stehen dieses Jahr in den Vogesen an. Nach dem "Col de la Schlucht" folgt der "Grand Ballon" sowie der "Ballon Alsace". Auf solch einer Etappe kann man die Tour nicht gewinnen, aber verlieren.

9. Etappe Sieger: Zberg - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Boonen - Berg: Flecha - Weiß: Rujano
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Eine Überführungsetappe in die Alpen. Es geht durch die Ausläufer des Juras, allerdings steht einem Massensprint auch hier nicht viel im Weg.

10. Etappe Sieger: Mazzoleni - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Boonen - Berg: Ardila- Weiß: Cunego
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Die Alpen sind da! Und direkt mit 8 Bergwertungen. Aber trotzdem sieht es nicht nach großen Abständen aus, dies ist eher eine Etappe für bergstarke Rolleure. Am Schluss steht mit dem "Col de Colombière" ein Berg der 1. Kategorie auf dem Programm.

11. Etappe Sieger: Rasmussen - Gelbes Trikot: Rasmussen - Grün: Huhsovd - Berg: Gilbert - Weiß: Cunego
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Spätestens jetzt bit es kein Versteckspiel mehr. Mit dem "Col de la Madeleine", dem "Col du Télégraphe", dem "Col du Galibiere" und schlussendlich "L'Alpe d'Huez" stehen heute 4 Hausnummern auf dem Plan. Heute wird das Klassement gemacht!

12. Etappe Sieger: Ullrich - Gelbes Trikot: Basso - Grün: Hushovd - Berg: Basso - Weiß: Rujano
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Es geht ruhig los, doch auf die Fahrer wartet der wohl schwerste Anstieg: der "Mont Ventoux". Der kahle Riese ist ein erbarmungslos langer und steiler Anstieg. Wer in Paris ganz oben stehen will, muss hier eine überzeugende Leistung abliefern!

13. Etappe
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Die Überführungsetappe zu den Pyrenäen bietet erwartungsgemäß keine Schwierigkeiten. Eine weitere Chance für den Mann in Grün und dessen Widersacher Punkte zu sammeln. Oder schafft es doch ein Ausreißer?

14. Etappe
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Die erste Pyrenäenetappe fängt hügelig an und geht dann über den "Col de la Palhières" und hinauf ins Skigebiet "Plateau de Beille".

15. Etappe
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Die traditionelle schwere Alpenetappe bietet mit 4 Anstiegen der 1. und einem "außer Kategorie" (Col du Tourmalet) schon vor der Zielankunft in Luz-Ardiden ein schweres Vorprogramm.

16. Etappe
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Eine kurze und relativ leichte Etappe, die ideal ist für Fahrer, die in den Bergen bisher noch nichts gewonnen haben. Aber Vorsicht: Auf einer ähnlichen Etappe hat sich Tyler Hamilton 2003 noch in den Top10 verbessert!

17. Etappe
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Es geht flach ins Zentralmassiv. Eine typische Etappe für einen Massensprint, da es keine einzige Berwertung gibt.

18. Etappe
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Diese Etappe ist leicht hügelig und sollte daher Ausreißer bevorteilen. Aber Fahrer wie Zabel oder Freire, die zwar Sprinter sind, aber an solchen Anstiegen keinen großen Rückstand kassieren wissen ihre Chancen zu nutzen!

19. Etappe
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Das superschwere letzte Zeitfahren. Es geht los mit einer ca. 25km Rundfahrt durch die Stadt Clermont-Ferrand bevor der Puy de Dôme mit seinen steilen Rampen von über 10% auf die Fahrer wartet!

20. Etappe
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Endlich geschafft. Die Ehrenrunde steht auf dem Champs-Élysée steht bevor, nachdem die Sprinter noch einmal alles aus sich herausgeholt haben. Oder gibt es doch ein paar gerissene Ausreißer, wie ein Vinokourov 2005, die sich den begehrten Sieg holen?

Morgen folgen die Stimmen zur Tour!

EDIT: Habs mal wieder aktualisiert!
Zuletzt geändert von Bettini_der_Beste am 12.7.2006 - 22:00, insgesamt 7-mal geändert.

Formatc
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Beitrag: # 359490Beitrag Formatc
18.6.2006 - 22:23

Ein Mannschaftszeitfahren über 89 Kilometer und vier Bergamkünfte innerhalb von 5 Tagen. Das wird aber extrem schwer für die Fahrer.

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pille24
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Beitrag: # 359491Beitrag pille24
18.6.2006 - 22:25

Wenn ein Prolog über 10km ist, zählt er als 1. Etappe.

Gefällt mir gut. Schön schwer;)

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 359679Beitrag Bettini_der_Beste
19.6.2006 - 17:56

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Experten melden sich zu Wort

Eine ausführliche Prognose von Experten, Fahrern und Fans

Paris. Gestern wurde mit großem Tohuwabohu der Streckenverlauf der diesjährigen Tour de France preisgegeben (L'Équipe und lequipe.fr berichteten ausführlich!). Schon heute konnten wir mit einigen Experten und Fahrern darüber sprechen. Natürlich holten wir uns auch die Meinung der Fans ein!

"Wir wollten nach den vergangenen Jahren mal wieder ein Experiment wagen. Wir wollten die Tour mit deutlich weniger flachen Einzelzeitfahren und dafür mehr Rennaction am Berg schaffen. Ich denke, das ist uns gelungen", so es beschreibt der neue Tour-Direktor Christian Prudhomme. "Mit dem 11km langen Auftaktzeitfahren ist uns ein Prolog gelungen, der nicht ganz so kurz ist, wie seine Vorgänger, aber auch kein langes Zeitfahren, wie es 2005 der Fall war, wo dann schon einigermaßen klar war, wer das Rennen machen würde." (Einige Beschwerden gingen gestern bei uns ein, dass ab 10km, der Prolog als 1. Etappe bezeichnet wird. Dem haben wir entgegenzusetzen, dass in den Geschichtsbüchern der Tour immer ein Auftaktzeitfahren als Prolog bezeichnet wurde :wink:)

Mit den Worten "Solche Etappen liebe ich" bezeichnete unser Radsportexperte DeathMayoRider die erste Ardennenetappe. Auch auf das mit 89km sehr, sehr langen Manschaftszeitfahren darf man gespannt sein. Einige Experten rätselten schon, ob es nicht schon zu lang sei. Dazu Prudhomme: "Das Mannschaftszeitfahren ist eine Disziplin, die sehr ästhetisch wirkt. Wenn 9 Fahrer mit komplett gleichem Dress und futuristischen Vehikeln durch die Landschaft brausen, zieht das schon sehr viele Blicke auf sich. Dafür haben wir deutlich weniger Einzelzeitfahrkilometer."

Mit 4 Bergankünften stehen dieses Jahr auf dem Programm. Das sind fast doppelt so viele wie sonst. "Nachdem in den letzten Jahren immer mehr die Rolleure zum Zug kamen, die in den Zeitfahren viel Zeit gut machten, haben wir uns entschieden, nun einen neuen Weg einzuschlagen und den reinen Bergfahrern auch mal wieder zu ermöglichen die Tour zu gewinnen", so Prudhomme. Radsportexperte DeathMayoRider hätte lieber noch eine Abfahrt danach gehabt, aber das "ist Geschmackssache". "Aber die 16. Etappe ist keine Bergetappe mehr", kritisiert er. "Dafür ist das Zeitfahren geil". Mit 41km gehört es nicht zu den längsten hat aber mit dem Puy de Dôme einen sehr schweren Berg am Schluss.

Dem Vorwurf, die diesjährige Tour de France sei mit 4 Bergankünften, 6 Bergetappen und einem 90km langen Manschaftszeitfahren viel zu schwer für die Fahrer, entgegnete Prudhomme kühl: "Dafür haben wir auch einen Ruhetag mehr eingeplant. Der erste sitzt vor der Vogesenetappe in Straßbourg, der zweite nach der Ventoux-Etappe und der dritte nach den Pyrenäen."´

Auf die Frage, wen er nun wirklich bevorteilt sehe, Zeitfahrer wie Ullrich oder Bergziegen wie Mancebo, antwortete DeathMayoRider: "Ich sehe die beiden ungefähr gleich stark am Berg. Also wird es ein Fahrer wie Basso machen."
Das bleibt auf jeden Fall abzuwarten, denn es werden bestimmt auch noch andere Fahrer ein Wörtchen mitreden wollen. (BdB)



Morgen oder heute Abend schon folgt der Bericht zum Prolog. Mit Fahrervorstellungen werde ich mich jetzt nicht mehr abgeben, ich denke die kennt ihr alle gut genug. Feedback ist weiterhin erwünscht.

P.S.: Vielen Dank an DeathMayoRider und an alle anderen deren Meinung ich übernommen und weiterverwendet habe!

RotRigo
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Beitrag: # 359693Beitrag RotRigo
19.6.2006 - 18:40

So wie ich das verstanden habe, soll das Lob und die Kritik trotzdem hier im Thread stehen und nur "Meinungen zum Thema" per PN an dich, oder?

Erstmal macht der AAR auf mich einen sehr klug aufgebauten Eindruck, was die Wahrscheinlichkeit einer gelungenen Durchführung erhöht. Die Art und Weise (ziemlich journalistisch), wie du schreibst gefällt mir ebenfalls sehr gut. Doch das Highlight verbirgt sich hinter der Idee, dass die Leser dir PN's mit ihren Meinungen zum Rennverlauf und ähnlichem schreiben können/sollen, die du dann geschickt in den Text einbaust. Soweit ich mich erinnern kann ist das eine Neuerung bei den AAR's und bisher setzt du das auch hübsch um! :)

Einziger Kritikpunkt: Lies dir deine Berichte vor dem absenden nochmal durch. So vermeidest du Fehler wie zum Beispiel den Satz "Mit 4 Bergankünften stehen dieses Jahr auf dem Programm". Ich weiß das durchlesen nervt (ich mache es bei meinem AAR auch nicht), aber helfen tut es sicher!

Und jetzt wünsch ich dir und uns viel Spaß bei deiner Tour!

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 359806Beitrag Bettini_der_Beste
19.6.2006 - 21:27

Erstmal vielen Dank, lieber Rot, für dein Lob. Tatsächlich habe ich mir das so gedacht, dass Lob und Kritik hier in den Thread kann, nur die Meinungen zu den Etappen bzw. dem Rennverlauf per PN an mich geschickt werden sollen. Du hast also alles richtig verstanden.

Außerdem freue ich mich natürlich, dass dir die Idee gefällt und werde auch weiterhin während den Etappen immer wieder Meinungen von Lesern mit in die Berichte einbeziehen. Freuen würde ich mich auf jeden Fall über Meinungen/Prognosen etc. jeder Art über die bereits verlaufenen als auch über die noch zu spielenden Etappen per PN. Diese werden auf jeden Fall mit eingebaut.

Deinen Kritikpunkt werde ich auf jeden Fall beim nächsten Mal beachten. Danke für den Hinweis.
Im ersten Post werde ich jetzt auch eine Übersicht hinzufügen, mit der man später ganz leicht den Verlauf der Tour überblicken kann.

Letzter Punkt: Ich schaffe es heute tatsächlich nicht mehr die Etappe zu spielen, morgen kommt sie auf jeden Fall.

Uflacker
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Beitrag: # 359840Beitrag Uflacker
20.6.2006 - 0:12

Das macht mich doch sehr neugierig!
Die Idee einer derartigen Tour ansich ist schon Klasse. Die Präsentation gefällt mir auch gut. Den Rest erspare ich uns, sonst wiederhole ich nur die Vorredner.
Jedenfalls freue ich mich auf morgen Abend, nach der Arbeit.
mfg
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
http://www.freie-fahrt-fuer-ulle.de

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 359924Beitrag Bettini_der_Beste
20.6.2006 - 16:10

Heute ist es soweit! Die Tour de France beginnt mit einem 11km langen Schaulaufen in der Stadt Brest. Erster in der Startliste ist Perez Sanchez, der auch lange Zeit im Ziel vorne lag, bis Fabian Cancellara mit seiner Zeit ein erstes Ausrufezeichnen setzte.
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Seine Zeit ist lange unangefochten, bis sein Teamkollege David Zabriskie auf die Strecke geht. Dieser ist mit sage und schreibe einer Zehntelsekunde (!) bei der Zwischenzeit langsamer.
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Doch anscheinend hat er sich das Rennen nicht ganz optimal eingeteilt, denn er verliert bis in Ziel eine Sekunde. Daraufhin verändert sich wieder lange Zeit nichts unter den besten 5.
Ivan Basso kommt auch nicht an die Zeit seiner Teamkollegen heran, wird nur zwischenzeitlicher 3.
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Sein deutscher Konkurrent um den Toursieg, Ullrich, verdrängt ihn wenige Minuten später von diesem Platz. Der gebürtige Rostocker ist ganze 4 Sekunden schneller im Ziel.
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Der Deutsche Jens Voigt, der sich mindestens ein Etappensieg bei dieser Tour vorgenommen hat, landet bei der Zwischenzeit auf Platz 11, er wird damit sicherlich 2. bester Deutscher am heutigen Tag.

Da im Moment hier nicht viel passiert, können wir mal die Worte eines weiteren Radsportexperten aufgreifen, der sich zu Wort gemeldet hat: Uflacker. "Mit dieser Streckenführung dringt die Tour in eine neue Dimension hervor. Es wird ein ganz neuartiger Champion gesucht", meint er zu dem neuen Konzept der Tour. "Er muss nicht nur die üblichen Stärken eines Rundfahrers besitzen, sondern darf selbst auf weltberühmten Klassiker-Etappen nur wenig Zeit verlieren. Die Herren Basso, Ullrich und Co. müssen so eine weitere hohe Hürde auf dem Weg zum grossen Ziel nehmen." Doch wer hat nun wirklich Vorteile bei dieser Tour? "Es werden nun auch einige Klassiker-Asse mit Bergtalent sehr interessiert sein, diese Tour zu fahren. Vielleicht gibt es sogar eine grosse Überraschung???" Außerdem hofft er, dass die vielen und schweren Berge die Sprinter nicht abschrecken werden. "Auf der 15. Etappe türmt sich doch einiges vor Ihnen auf", so der Göttinger. Am Schluss noch seine Prognose bzw. sein Fazit: "Eine spannendere Tour habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen."

Jetzt weiter mit der Etappe, denn unter den 10 letzten Fahrer sind 2 Ex-Teamkollegen von Ullrich, die noch vorne reinfahren können: der Kasache Vino und der Amerikaner Julich. Der Kasache ist gut unterwegs, schafft es auf den 5. Platz bei der Zwischenzeit. In der zweiten Hälfte macht er noch einiges gut, landet direkt hinter Jan Ullrich auf dem 4. Rang.
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Doch Julich fährt neue Bestzeit, er ist bei etwa der Hälfte eine Zehntelsekunde vor Cancellara. Drei CSC-Fahrer liegen nun vorne. Kann der Amerikaner seine Top-Zeit behaupten?
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Ja, er kann. Er fährt ein klasse Rennen und ist ganze 5 Sekunden schneller als Cancellara! Damit gibt es heute einen Dreifacherfolg für die Dänen und sie zeigen damit, welch ein ausgesprochen gutes Team sie haben. Ob sie das auch in den Bergen bestätigen können? Wir werden es in wenigen Tagen erfahren!

Ergebnis:
1 Bobby Julich 12'52
2 Fabian Cancellara + 5
3 David Zabriskie + 6
4 Jan Ullrich s.t.
5 Alexandre Vinokourov + 9
6 Bradley McGee + 10
7 Ivan Basso + 11
8 George Hincapie s.t.
9 Sergei Gonchar + 12
10 José Enrique Gutiérrez Cataluña + 13
11 Leif Hoste + 14
12 Paolo Savoldelli + 15
13 Jens Voigt + 18
14 Marco Pinotti + 20
15 Cadel Evans s.t.
16 Santiago Botero s.t.
17 Erik Dekker + 21
18 Viatcheslav Ekimov + 22
19 Floyd Landis + 23
20 Laszlo Bodrogi s.t.
21 José-Ivan Gutiérrez Palacios s.t.
22 Jaroslav Popovych s.t.
23 Óscar Pereiro Sio + 24
24 David Millar + 25
25 Dario David Cioni s.t.
41 Francisco Mancebo 33
80 José Rujano s.t.
87 Alejandro Valverde + 50
93 Damiano Cunego + 52

Fortsetzung folgt...

P.S.: Vielen Dank an Uflacker für seine Prognose!

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 360285Beitrag Bettini_der_Beste
21.6.2006 - 22:05

Willkommen liebe Zuschauer zur ersten „richtigen“ Etappe der Tour de France. Wir sehen im Moment Bilder vom Start heute Morgen in Brest. Das Feld wird angeführt von Jan Ullrich.
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Nach schon rund 20km bildete sich eine 12-köpfige Spitzengruppe. Kurze Zeit später kamen noch 2 weitere dazu. Die Deutschen Fans freut natürlich, dass Michael Rich bei den Ausreißern dabei ist. Weiterhin dabei sind der Franzose Edaleine – der diesen Angriff übrigens initiiert hat – Cristian Moreni, Vladiaslav Ekimov, der gute Freund Armstrongs, Flores, der letztes Jahr Gesamtletzter war, Cobo, Pineau, Erik Dekker, David Etxebarria, Simon Gerrans und der Bronzemedaillengewinner bei der WM letztes Jahr Gutierrez Palacios. Sie hatten einen maximalen Vorsprung von ca. 4 Minuten 30 und die ersten beiden Sprints sicherte sich auch Gutierrez Palacios, der das gelbe Trikot im Visier hat, denn er ist mit 24 Sekunden Rückstand der Bestplatzierteste in der Spitzengruppe. Den anderen Sprint fuhr David Etxebarria für sein Team Würth ein. Die erste Bergwertung sicherte sich der Holländer Erik Dekker von Rabobank.
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Die zweite und letzte Bergwertung für den heutigen Tag steht etwa 17km vor dem Ziel auf dem Programm, doch bis dahin haben wir noch ein wenig Zeit. Denn jetzt haben wir einen interessanten Menschen in der Leitung, der uns sicher einige Fragen beantworten kann: Lance_Armstrong_Fan.

Hallo, Lance_Armstrong_Fan. Sie begleiten die Tour heute ja in einem Jury Fahrzeug. Wie schätzen sie die Leistung der Topfavoriten gestern ein?

LAF: Die Tour hat also begonnen und es scheint tatsächlich auf das Duell der beiden Top-Favoriten hinauszulaufen. Jan Ullrich und Ivan Basso. Ein 11 km langes Zeitfahren kann sicherlich nicht endgültig sagen, wie man in Form ist, doch gibt es zumindest einige Anhaltspunkte dafür, dass keiner der beiden besonders schlecht in Form ist.

Wie sehen sie die Entwicklung der Teams hinsichtlich des extrem langen Manschaftszeitfahren? Beide haben ja extra Spezialisten dafür nominiert.

LAF: T-Mobile und Ullrich-Fans müssen sich noch einige Gedanken machen, wie den Rückstand im schweren Mannschaftszeitfahren in erträglichen Grenzen hält. Die Dominanz des dänischen Teams in dieser Disziplin ist geradezu erschreckend.

Wer denken sie, hat aus dem Prolog den größten Vorteil mitgenommen? Ullrich hat gestern schon wenige Sekunden auf Basso gut gemacht.

LAF: Nach dem Prolog
*knacken* man ganz klar sagen: Vorteil CSC *knacken* Basso... *Verbindung wird schlechter und bricht schließlich ganz ab*

Nach dem wir die Verbindung zu Lance_Armstrong_Fan verloren haben und auch nicht mehr aufbauen können, widmen wir uns wieder dem Rennverlauf. Es sind noch etwa 20km zu fahren und das Peloton hat genau 3 Minuten Rückstand. Damit sieht es gut aus für die Ausreißer. Die zweite Bergwertung steht jetzt vor den Fahrern. Diesen Anstieg nutzen einige Fahrer für eine Attacke aus der Spitzengruppe! Hinter Edaleine folgt Flores, Dekker Gutierrez, Gerrans und Rich! Nur Dekker und Gutierrez können sich entscheidend von der Gruppe absetzen und machen den Bergpreis unter sich aus. Dekker holt sich die Punkte.
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Das Feld hat immer noch etwas weniger als 3 Minuten Rückstand, heute wird der Tagessieg ganz sicher von den Ausreißern geholt. Gutierrez und Dekker liegen jetzt schon 35 Sekunden vor den Verfolgern. Doch nun meldet der Tourfunk einen Massensturz im Feld, doch die Kameras bleiben auf den Führenden.
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Jetzt erreichen uns auch die Bilder aus dem Feld. Es sollen sogar Teamkapitäne mit betroffen sein, doch um wen es sich handelt ist noch unklar.
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Die zwei Führenden belauern sich, keiner will zu früh den Sprint eröffnen. Gutierrez eröffnet jetzt, Dekker geht sofort hinterher. Noch etwa 500m und Dekker zieht an dem Spanier vorbei, von hinten kommt die Gruppe schon angeflogen. Jetzt sieht es förmlich so aus, als würde der Holländer auf der Straße kleben, die Kräfte verlassen ihn. Die Chance nutzt der spanische Zeitfahrspezialist und sichert sich den Tageserfolg!
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Doch Dekker wird sogar noch von den ersten der heranstürmenden Spitzengruppe überholt.
Den Sprint des großen Feldes sichert sich der Weltmeister Tom Boonen vor dem Spanier Isaac Galvez und dem Franzosen von Ag2r Nazon.
Übrigens ist jetzt auch klar, wer von dem Sturz betroffen war. Zu den prominentesten Opfern zählen wohl der Spanier Alejandro Valverde, Bradley McGee, Dario Cioni, David Moncoutié, Phillippe Gilbert, Thomas Lövkvist und aus deutscher Sicht sehr schade ist wohl, dass Markus Fothen auch mit betroffen ist. Laurent Brochard hat übrigens das Rennen noch vor dem Zielstrich in einem Krankenwagen beendet.
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Etappe:
1 José-Ivan Gutiérrez Palacios 4h10'17
2 Cristian Moreni s.t.
3 David Etxebarria s.t.
4 Erik Dekker s.t.
5 Ludovic Auger s.t.
6 Luca Paolini s.t.
7 Jérôme Pineau s.t.
8 Juan José Cobo s.t.
9 Viatcheslav Ekimov s.t.
10 Victor Hugo Pena s.t.
11 Simon Gerrans s.t.
12 Iker Flores s.t.
13 Christophe Edaleine s.t.
14 Michael Rich s.t.
15 Tom Boonen + 2'16
149 Thomas Voeckler + 5'58
158 Franco Pellizotti s.t.
159 Philippe Gilbert s.t.
163 Alejandro Valverde s.t.
164 Leonardo Bertagnolli s.t.
165 Dario David Cioni s.t.
169 Patxi Vila s.t.
170 Jimmy Casper s.t.
171 Ivan Parra Pinto s.t.
172 David Moncoutié s.t.
174 Pietro Caucchioli s.t.
175 Markus Fothen s.t.
176 Thomas Lövkvist s.t.

Gesamtklassement:
1 José-Ivan Gutiérrez Palacios 4h23'00
2 Erik Dekker + 26
3 Viatcheslav Ekimov + 31
4 Michael Rich + 34
5 Victor Hugo Pena + 36
6 David Etxebarria + 55
7 Cristian Moreni + 58
8 Ludovic Auger + 1'03
9 Jérôme Pineau s.t.
10 Christophe Edaleine + 1'05
11 Simon Gerrans + 1'11
12 Juan José Cobo + 1'12
13 Luca Paolini + 1'21
14 Iker Flores + 1'25
15 Bobby Julich + 2'25

Das Bergtrikot trägt morgen Erik Dekker. Gutierrez Palacios ist Führender in der Punktewertung.

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DeathMayoRider
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Beitrag: # 360289Beitrag DeathMayoRider
21.6.2006 - 22:10

Sehr sehr schöner Bericht. Genauso gefällt mir das. Sehr stark geschrieben, schöne Bilder und hektische Schlussphase, die sicher nicht einfach zu "kommentieren" war.

Auch das mit LAF wieder klasse eingeleitet... :D
Meine Meinung kann mir NIEMAND nehmen.

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 360591Beitrag Bettini_der_Beste
22.6.2006 - 20:51

Herzlich Willkommen zur 2. Etappe der Tour de France. Nach dem gestrigen Ausreißererfolg durch Gutierrez suchen die Sprinter heute ihre Chance. In dem heutigen Teilstück von Pontorson nach Bernay geht es über 172km und 3 Bergwertungen.
Schon nach etwa 4km gab es die erste Attacke von dem Franzosen Ludovic Auger und Edaleine, Ekimov, David Millar, Sebastien Chavanel und auch Iker Flores gingen diese Attacke mit. Damit waren es 4 Fahrer, die auch gestern schon dabei waren und heute wieder ihr Heil in der Flucht suchten. Diese Gruppe konnte keinen namhaften Vorsprung herausfahren und so attackierten wenige Kilometer später Simon Gerrans, Luca Paolini, Jimmy Casper, Constantino Zaballa, Michael Rich und Victor Hugo Pena.
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Wenige hunderte Meter später ging auch Erik Dekker, der heute im gepunkteten Trikot des besten Bergfahrers unterwegs ist. Es folgten knapp 15km voller Attacken und Konterattacken in den zwei Gruppen, sodass schließlich 4 Fahrer vorne übrig blieben, den Rest schluckte das Feld wieder. Diese vier waren David Millar, dessen Dopingssperre erst vor wenigen Tagen abgelaufen ist, Viatcheslav Ekimov, Victor Hugo Pena und Christophe Edaleine. Sie fuhren einen maximalen Vorsprung von rund 4 Minuten auf das große Feld hinaus. Die ersten beiden Zwischensprints sicherten sich übrigens Sebastien Chavanel und Christophe Edaleine. Bei der ersten von drei Bergwertungen lag David Millar vorne. 80km vor dem Ziel gab es eine erneute Attacke aus dem Feld: diesmal probierten es Sergei Ivanov, Andrej Kashechkin, Fabian Cancellara und erneut Erik Dekker, der wohl sein Bergtrikot verteidigen möchte.
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Doch auch diese Attacke wurde schnell wieder vom Feld vereitelt. Rund 65km vor dem Ziel, bei der zweiten Bergwertung, die sich übrigens der Phonakfahrer Pena sicherte, war der Vorsprung schon auf rund 1 Minute und 45 Sekunden geschrumpft. Kurze Zeit später probierte es der deutsche Klassikerspezialist Andreas Klier noch mal mit einer Attacke, doch der Deutsche wurde schnell wieder eingefangen. So wurden die Ausreißer schon vor der dritten und letzten Bergwertung eingeholt, sodass sich Michael Boogerd die Bergwertung sichern konnte. Dieser hat nun genauso viele Punkte wie sein Teamkollege Erik Dekker, der damit das Trikot behalten darf.
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Wir befinden uns jetzt live in der Etappe und es sind noch ca. 23km zu fahren. Michael Boogerd liegt immer noch mit einem hauchdünnen Vorsprung von 20 Sekunden vor dem Feld und es sieht so aus, als könnte er sich die letzte Sprintwertung in rund 3km noch sichern. Die Sprinter schießen nun aus dem Feld hinaus um noch die restlichen Punkte unter sich auszufahren. 6 Punkte für Boogerd, 4 für Boonen und noch 2 für den Australier Robbie McEwen. Die Spitzengruppe mit allen Topsprintern liegt nun 15 Sekunden vor dem Feld, das wahrscheinlich gleich heranjagen wird. Doch was passiert nun? Das Feld trödelt und die Sprinter erhöhen ihren Vorsprung auf rund 50 Sekunden. Nun nimmt Rabobank die Verfolgung auf, sie sind zwar mit Michael Boogerd noch vorne vertreten, der sollte allerdings kaum Chancen in einem Sprint gegen Petacchi und Co. haben, außerdem ist Topsprinter Oscar Freire noch im Hauptfeld.
Wir haben jetzt leider einen kleinen Bildausfall, wir bitten das zu entschuldigen. Die französischen Kollegen arbeiten im Moment fieberhaft daran.
Ahh, pünktlich zum Schlusssprint haben wir wieder Bilder. Das Feld ist bis auf 15 Sekunden wieder an die Spitzengruppe herangekommen, aber vorne geht es mächtig zur Sache.
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Erik Zabel und Alessandro Petacchi haben den Antritt von McEwen und Thor Hushovd verpasst, ihnen bleibt nur die Nachsicht. O’Grady kommt von hinten an McEwens Hinterrad heran geschossen, er kann den Schwung mitnehmen und an dem Australier vorbei ziehen.
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Hushovd fährt den Sprint souverän von vorne und gewinnt!!!! Zweiter wird klar Stuart O’Grady von CSC, doch dahinter wird es noch mal spannend! Hat der Weltmeister Tom Boonen doch noch den Australier McEwen überholen können?
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Etappenklassement
1 Thor Hushovd 3h46'48
2 Stuart O'Grady s.t.
3 Robbie McEwen s.t.
4 Tom Boonen s.t.
5 Alessandro Petacchi s.t.
6 Allan Davis s.t.
7 Erik Zabel s.t.
8 Magnus Bäckstedt s.t.
9 Michael Boogerd s.t.
10 Alessandro Ballan s.t.
11 Isaac Galvez s.t.
12 Jean-Patrick Nazon s.t.
13 Michael Rasmussen s.t.
14 Tomas Vaitkus s.t.
15 Stefano Zanini s.t.

Gesamtklassement:
Es hat sich nichts groß verändert.

Sprintwertung:
1 José-Ivan Gutiérrez Palacios
2 Thor Hushovd
3 Tom Boonen

Bergwertung:
1 Erik Dekker
2 Michael Boogerd
3 Victor Hugo Pena



Fortsetzung folgt…

P.S.: Danke, DeathMayoRider, Dank auch nochmals an Uflacker und ich hatte es vergessen, mich bei LAF zu bedanken :oops:, also: herzlichen Dank für das Statement, LAF!

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tobikaka
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Beitrag: # 360594Beitrag tobikaka
22.6.2006 - 20:56

klasse geschrieben. mach weiter so werde sicher alles lesen!!!

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 361343Beitrag Bettini_der_Beste
24.6.2006 - 22:00

Willkommen zur 3. Etappe der diesjährigen Tour de France. Heute steht der durchweg flache Tagesabschnitt von Rouen nach Saint Quentin an. Schon nach etwa 15km konnten sich 5 Fahrer absetzen und einen maximalen Vorsprung von rund 8 Minuten herausfahren: Axel Merckx, David Millar, Cristian Moreni, Simon Gerrans und Frederic Guesdon.
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Die Ausreißer sicherten sich sowohl die ersten beiden Zwischensprints als auch die Bergwertung. Doch das Feld hatte schon nach etwa der Hälfte des Rennens das Tempo drastisch erhöht, sodass der Vorsprung der Ausreißer zu diesem Zeitpunkt schon auf rund 4 Minuten reduziert wurde. An der Bergwertung war das Tempo dann so hoch, dass sich 22 Fahrer aus dem Feld lösen konnten. Darunter der Sprinter Isaac Galvez, Alejandro Valverde, der vorgestern einige Minuten bei einem Massensturz verloren hat und etwa 5 Fahrer von Liquigas, die nun das Tempo in der Gruppe kontrollieren.
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Wir steigen jetzt rund 40km vor dem Ziel ins Renngeschehen live ein. Eine Minute vor dem Feld liegt noch die besagte Verfolgergruppe. Rund 2 Minuten davor die fünf Ausreißer. Im Feld formieren sich nun einige Teams, darunter Quick Step und Davitamon, für die Nachführarbeit.
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Der Vorsprung der Verfolger bleibt konstant, der der Ausreißer schrumpft immer weiter. Doch jetzt schaffen es die Sprinterteams endlich, den Vorsprung geringfügig zu verringern. 19km vor dem Ziel ist es dann soweit, die Verfolgergruppe wird vom Feld wieder gestellt, die 5 „Flüchtlinge“ haben auch nur noch 1 Minute Vorsprung. 4km später ist es auch um sie geschehen. Den letzten Sprint, genau 9km vor dem Ziel gewinnt der Spanier Galvez, vor McEwen und Weltmeister Boonen, das Feld wird von Rabobank kontrolliert, damit bloß nicht noch mal so was vorkommt wie gestern, als sich einige Topsprinter noch vor dem Ziel absetzen konnten und Fahrer aus dem Feld nicht mehr eingreifen konnten.
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Milram baut einen Zug auf, Zabel fährt Petacchi nach vorne. Sie eröffnen den Sprint und Petacchi schießt von Zabels Hinterrad davon. McEwen ist urplötzlich am Hinterrad des Italieners und Zabel hängt sich an den Australier dran. Doch von hinten kommt Boonen und übersprintet den Deutschen.
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Ale-Jet gewinnt den Sprint souverän von vorne, eineinhalb Radlängen dahinter folgt McEwen, eine halbe Radlänge später Tom Boonen.
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Etappe:
1 Alessandro Petacchi 4h07'36
2 Robbie McEwen s.t.
3 Tom Boonen s.t.
4 Oscar Freire s.t.
5 Patrice Halgand s.t.

GW: Es hat sich nichts verändert.

SW:
1. Boonen 67P
McEwen 67P
3. Petacchi 65P
4. Hushovd 59P
5. O’Grady 50P

BW:
1. Dekker 10P
Boogerd 10P
Moreni 10P


Fortsetzung folgt...

P.S.: Danke, tobikaka, ich freue mich über jeden Leser!
Zuletzt geändert von Bettini_der_Beste am 26.6.2006 - 14:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 361348Beitrag Gfoo2000
24.6.2006 - 23:11

Fehlt dazwischen nicht die Dritte Etappe?!

Finds aber trotzdem ganz nett, was du schreibst...!
Ich bin kein Bild....

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Beitrag: # 361631Beitrag Bettini_der_Beste
25.6.2006 - 21:28

Danke. Ähem, nein, es ist die vierte Etappe inklusive Prolog, es ist die dritte Etappe mit Prolog :P . Alles nur pilles Schuld :twisted:, ich bin selbst ganz wirr im Kopf :D . (Kleiner Tipp: einfach oben in der Übersicht gucken)
Die 4. Etappe (mit Prolog, also eigentlich fünfte, ach vergesst es, die "große" Ardennetappe einfach 8) ) kommt morgen, ich schaff es heute nicht mehr sie zu posten. Eins kann ich verraten: es wird ziemlich spannend :wink:

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Beitrag: # 361681Beitrag Lance Armstrong Fan
25.6.2006 - 22:56

Behalt deine Zählweise, also mit Prolog bei :wink:. Ist leichter für uns, weil wir dann bei der schönen Etappenübersicht nachsehen können.

Nach dem Mannschaftszeitfahren gibt es nochmal eine Einschätzung von LAF!
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 361891Beitrag Bettini_der_Beste
26.6.2006 - 14:27

Herzlich Willkommen zum Start der ersten Ardennenetappe der Tour de France. Heute stehen 3 Berge der 4. Kategorie und 4 Mal 3. Kategorie auf dem Programm. Ganz am Schluss stehen mit der Mur de Huy, der Côte de la Redoute und der Côte Saint-Nicolas drei richtige Hammeranstiege aus dem Flèche Wallone bzw. Lüttich-Bastogne-Lüttich auf dem Programm. Die Fahrer setzen sich heute Morgen etwa um 11 in Saint Quentin in Bewegung. Direkt nach der neutralisierten Phase gab es die erste Attacke eines Davitamonfahrers. Christophe Brandt setzte sich zusammen mit dem deutschen Stefan Schumacher, dem Spanier Flecha, dem Franzosen Leblacher und dem Belgier Serge Baguet ab. Kurze Zeit später kam noch Leonardo Bertagnolli dazu.
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Das Tempo im Feld war sehr schnell - schneller als der schnellste Schnitt. Aber trotzdem versuchten einige Fahrer ihr Glück in der Flucht, die Attacken wurden aber immer wieder vereitelt. Zum Beispiel versuchte Thomas Voeckler immer wieder mit einer Gruppe wegzufahren, doch er hatte heute damit wohl kein Glück. Durch das hohe Tempo zog sich das Feld in die Länge und es sah auch immer wieder so aus, als würde es in 2 Teile „zerbrechen“.
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Rund 160km ergab sich durch die vielen Attacken folgende Rennsituation.

E1(Schumacher/Bertagnolli/Leblacher/Brandt//Flecha) :arrow: 56’’ :arrow: E2(Merckx, Naibo, Zaballa) :arrow: 1’13 :arrow: E3(Grivko/Bodrogi) :arrow: ca. 2’00 :arrow: Peloton

Etwa 50km später vereinfachte sich die Situation: Die erste Verfolgergruppe fuhr auf die Spitzengruppe auf und sie setzten ihren Weg nun zu acht fort. Allerdings wurde die zweite Verfolgergruppe vom Hauptfeld eingeholt. 68km vor dem Ziel hatte Davide Rebellin vom deutschen Team Gerolsteiner eine Reifenpanne und wurde so vermutlich aller Chancen auf den Tagessieg beraubt. Aus der Spitzengruppe versuchte Juan-Antonio Flecha immer wieder weg zu springen, doch seine Kollegen waren sehr aufmerksam und ließen ihn nicht fahren. Wir steigen jetzt etwa 50km vor dem Ziel in Lüttich live ins Renngeschehen ein.
Das Feld ist bis auf ein paar Sekündchen auf die Spitze rangefahren. Flecha probiert es jetzt im Anstieg - während das Feld die Gruppe schluckt - erneut mit einer Attacke.
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Doch direkt ist da ein Helfer am Hinterrad und der Spanier kommt wieder nicht entscheidend weg. Noch im selben Anstieg gibt es einige Attacken von Mitfavoriten auf den Toursieg: Damiano Cunego testet zum ersten Mal seine Kontrahenten und die Aufmerksamen Basso, Vinokourov und Rujano sind direkt an seinem Hinterrad.
Das war nun der erste von 6 giftigen Anstiegen im Finale dieser Etappe, das Feld ist nun endgültig „zerbrochen“. Es bilden sich zwei große Gruppen, vorne sind noch alle Favoriten vertreten, soweit wir das von hier überblicken können. Im nächsten Anstieg gibt es wieder einige Attacken, die direkt vereitelt werden. Nun steht aber die Mur de Huy vor den Fahrern. Gibt es hier vielleicht die Rennentscheidende Attacke? Es geht noch relativ flach in den Anstieg, doch sobald es steiler geworden ist, kommt die nächste Attacke: Mancebo versucht jetzt sein Glück.
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Direkt hängen mehrere andere Fahrer an seinem Hinterrad: Simoni, Leipheimer, Menchov und Vinokourov waren diesmal aufmerksam. Der Kasache macht einen sehr starken Eindruck, sein Team dagegen einen schwachen. Er ist fast alleine vorne in der Gruppe, während T-Mobile die Gruppe mit Mazzoleni und Honchar kontrolliert.
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An dem „kleinen“ Hügel zwischen Mur und Redoute zerfallen nun auch die großen Gruppe, im Moment sieht es so aus als wäre vorne die Gruppe mit allen Favoriten, so etwa 30 bis 35 Fahrer umfassend. Danach folgen einige zersprengte Grüppchen, bis dann mit etwa 2 bis 3 Minute später ein Feld mit etwa 60 Fahrern kommt. Weitere Minuten später folgt ein Gruppetto mit den Sprintern.
Jetzt beginnt der Anstieg der Côte de la Redoute. Cunego probiert wieder sein Glück, doch wieder ist Rujano an seiner Seite. Also gibt es auch hier wieder keine Vorentscheidung. Bleibt die Côte Saint-Nicolas abzuwarten. Es geht in den Anstieg und es gibt die erste Attacke. Doch die wird nicht durchgezogen, es folgt die nächste! Das ist ja wahrlich ein Fest voller Attacken, doch es sieht so als sollte keine heute Glück haben. Die Gruppe fährt nun geschlossen über die Bergwertung, Landis nimmt sich noch mal die Punkte mit. Jetzt noch die kurze Abfahrt und danach noch etwa 2km flach bis ins Ziel. Nun gibt es keine Attacken mehr, die Gruppe wird angeführt von Sandy Casar. Es geht jetzt durch die letzte Kurve und der Franzose tritt nun an! Doch Vinokourov hat noch den größeren Punsch und kann auf den letzten Metern noch an ihm vorbeiziehen! Sehr starke Leistung des Kasachen, der viele Attacken persönlich gekontert hat und sich nun den Etappensieg und das gelbe Trikot sichert!
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Auch interessant ist zu sehen, dass die große Gruppe vorne sich noch mal geteilt hat und die eine Hälfte mit einer halben Minute Rückstand gewertet wurde. Angeführt wurde dieser Teil der großen Gruppe von keinem geringerem als Ivan Basso!
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Etappe
1 Alexandre Vinokourov 5h22'55
2 Sandy Casar s.t.
3 Gilberto Simoni s.t.
4 Pietro Caucchioli s.t.
5 Floyd Landis s.t.
6 Francisco Mancebo s.t.
7 Jan Ullrich s.t.
9 Michael Rasmussen s.t.
17 Levi Leipheimer s.t.
18 Ivan Basso + 28
19 Damiano Cunego s.t.
24 Cadel Evans s.t.
25 Iban Mayo s.t.
27 José Rujano s.t.
28 Stefano Garzelli s.t.
36 Óscar Pereiro Sio + 2'52
37 Bobby Julich s.t.
38 José Enrique Gutiérrez Cataluña s.t.
43 José-Ivan Gutiérrez Palacios s.t.
44 José Azevedo s.t.
45 Chris Horner s.t.
46 Georg Totschnig s.t.
47 Santiago Botero s.t.
48 Ivan Parra Pinto s.t.
49 Jaroslav Popovych s.t.
50 Andreas Klöden s.t.
51 Andrei Kashechkin s.t.
52 Franco Pellizotti s.t.
53 Danilo Di Luca s.t.
61 Alejandro Valverde s.t.
64 Luis Perez Rodriguez (nächste Gruppe) + 3'36
96 Stefan Schumacher + 5'09
97 Markus Zberg s.t.
98 Pieter Weening s.t.
99 Alberto Contador s.t.
100 Didier Rous + 5'31
106 Fabian Wegmann s.t.
107 Markus Fothen s.t.
136 Jörg Jaksche +7’24

GW:
1 Alexandre Vinokourov 17h42'33
2 Jan Ullrich + 17
3 Sergei Gonchar + 23
4 Floyd Landis + 34
5 Levi Leipheimer + 36
6 José-Ivan Gutiérrez Palacios + 38
7 Haimar Zubeldia + 39
8 Francisco Mancebo + 44
9 Denis Menchov + 45
10 Ivan Basso + 50
11 George Hincapie s.t.
12 Carlos Sastre s.t.
13 Sandy Casar + 51
14 Gilberto Simoni + 53
15 Paolo Savoldelli + 54
16 Cadel Evans + 59
17 Oscar Sevilla + 1'01
18 Aitor Gonzalez Jimenez + 1'08
19 José Luis Rubiera + 1'09
20 Giuseppe Guerini + 1'20
21 Stefano Garzelli + 1'21
22 Michael Rasmussen s.t.
23 Juan Manuel Gárate + 1'25
24 José Rujano + 1'26
25 Tom Danielson + 1'28

BW:
1. Mazzoleni 25P
2. Simoni 16P
3. Brandt 15P
4. Mancebo 14P
5. E.Dekker 10P

Das weiße Trikot trägt morgen Rujano. Er führt mit 5 Sekunden Vorsprung vor Cunego.


P.S.: LAF, dann kann ja wieder die berühmt-berüchtigte Telefon-Live-Schaltung zum Einsatz kommen :D
Gut, mit den Etappen werde ich jetzt bei meiner Prolog-dann-erste-Etappe-Zählweise bleiben. Bei der vorherigen Etappe ändere ich das, damit man beim nachlesen nicht wieder durcheinander kommt.

Tectator
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Beitrag: # 362491Beitrag Tectator
27.6.2006 - 21:18

Netter AAR mit ansprechendem Schreibstil. Finde vor allem gut, dass du für die Tour ein eigenes Profil gewählt hast. Zudem ist der Rennverlauf schon in den hügeligen Etappen spannend.

Weiter so!

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 362762Beitrag Bettini_der_Beste
28.6.2006 - 15:10

Herzlich Willkommen zur 6. Etappe der Tour de France. Heute Morgen starteten die Fahrer in einem Vorort von Lüttich und begaben sich auf den Weg Richtung Deutschland.
Das heutige Etappenziel ist nämlich Koblenz, die größte Stadt im nördlichen Rheinland-Pfalz mit etwa hunderttausend Einwohnern. Das Profil der Etappe ist auch nicht ganz ohne, jede Menge Hügel in den Ardennen bzw. der Eifel standen und stehen den Fahrern bevor. Der höchste Punkt ist die Hohe Acht, mit über 800m die höchste Erhebung in der Eifel.
Gestern Abend entschied die Rennleitung übrigens, eine zusätzliche Bergwertung und einen zusätzlichen Zwischensprint einzubauen. Doch dazu kommen wir später noch mal.
Also, das Feld setzte sich heute Morgen gegen 12 Uhr in Chaudfontaine, wenige Kilometer östlich von der Metropole Lüttich gelegen, in Bewegung.
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Direkt nach Ende der neutralisierten Phase attackierten auch schon die ersten Fahrer. Mit dabei war auch Michael Rich, der in den letzten Tagen schon mehrere Male angegriffen hatte, aber dessen Attacke nie von Erfolg gekrönt war.
Es setzte sich eine Gruppe von etwa 13 Mann ab, darunter auch der Spanier von Caisse d’Epargne Gutierrez Palacios, der Gesamtsechster mit 38 Sekunden Rückstand ist. Deswegen ließ das Feld diese Gruppe nicht ziehen. Es folgten weitere Attacken und schließlich setzten sich eine Spitzengruppe und zwei Verfolgergruppe ab. Bei der ersten Bergwertung, bei Kilometer 41, ergab sich dadurch folgendes Gesamtbild:

E1 (Gilbert, Flecha, Casper, Paolini, Gerrans, Moerenhout) :arrow: 1’06 :arrow: E2 (Ekimov, Sanchez Gil, Ricco) :arrow: 30’’ :arrow: E3 (Rich, Flores, Bodrogi, Pineau) :arrow: 55’’ :arrow: Peloton

Zu dieser Zeit hatten die Fahrer übrigens schon die belgisch-deutsche Grenze überfahren und befanden sich damit schon in Deutschland. Ungefähr 150km hatte Weltmeister Tom Boonen eine Reifenpanne, doch er konnte schnell wieder von seinen Teamgefährten ans große Feld herangeführt werden. Allerdings war diese Aufholjagd sehr kraftaufwändig, denn das Hauptfeld machte eine Phase ständiger Tempobeschleunigungen durch und dazu kommen natürlich noch die kurzen, aber ziemlich heftigen Steigungen. Es gab durchaus Anstiege, die gut 10-12 % drauf hatten, aber durch ihre Kürze nicht als Bergwertung gewertet wurden.
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125km vor dem Ziel schlossen sich dann die mehreren Verfolgergruppen zusammen und so fuhr die Spitze ca. eine Minute vor der Verfolgergruppe, die nun 6 Fahrer umfasste. Etwa 3 Minuten kam das Feld. 10 Kilometer schlossen die Verfolger zur Spitze auf. Doch anscheinend witterten einige Teams Chancen auf den Tagessieg und erhöhten das Tempo im Feld. So kam es, dass zwischenzeitlich etwa 40 Fahrer ein Gruppetto bildeten, durch das hohe Tempo und die giftigen Anstiege konnten sie nicht mehr mithalten. Die vergrößerte Spitzengruppe wurde kurze Zeit später auch vom Feld wieder eingeholt, dadurch verringerte sich das Tempo wieder. Einzig und alleine Juan-Antonio Flecha wollte nicht aufgeben und probierte es wenige Meter später wieder mit einer Attacke. Er hatte berichtigte Chancen auf das gepunktete Trikot, da er zwar 15 Punkte in dieser Wertung schon hinter Eddy Mazzoleni zurücklag, aber schon einige Punkte heute gesammelt hatte. Er holte sich fast überall die volle Punktzahl.
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Nach etwa 100 gefahrenen Kilometern setzten sich einige hochkarätigen Fahrer vom Feld ab: Alejandro Valverde, Oscar Sevilla, Yaroslav Popovych und die französische Kletterhoffnung Gadret.
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Sie holten Flecha ein und begleiteten ihn einige Kilometer, bevor alle etwa 15km später wieder eingeholten wurden. Das Feld fuhr daraufhin mit etwas gedrosseltem Tempo an der berühmten Nordschleife des Nürburgrings vorbei und über die Hohe Acht, eine Bergwertung der dritten Kategorie mit wunderschöner Aussicht über die restliche Eifel.
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In der Abfahrt konnten auch wieder die Sprintermannschaften ihre Kapitäne ans Feld heranfahren, so ging es wieder geschlossen durch die Eifel.
Wir steigen jetzt etwa 45 Kilometer vor dem Ziel live ins Renngeschehen ein. Das Rennen ist nicht mehr halb so spannend wie etwa in der ersten Hälfte. Keiner wagt im Moment die Ruhe zu unterbrechen und zu attackieren. Allerdings hoffen wir, dass sich das etwa 9km vor dem Ziel ändert, denn da steht noch mal eine Bergwertung in Koblenz-Rübenach auf dem Programm, übrigens die gleiche, die vor einem Jahr bei der letzten Etappe der Deutschlandtour überquert wurde. Jetzt bildet sich wieder eine Gruppe von abgehängten Fahrern, dem Tourfunk zufolge sind auch Tom Boonen und Robbie McEwen dort drin. Die Fahrer sollten wohl keine Probleme haben, bis nach Koblenz wieder ans Feld heranzufahren, denn es fast nur noch bergab ins Rheintal. Im Moment ist es glaub ich nicht schlimm, wenn wir mal kurz in die Werbung abgeben.

Pünktlich zu dem letzten Sprint sind wir wieder zurück.
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Den Zwischensprint, den die Jury gestern noch an diese Stelle gesetzt hat, sichert sich der Norweger Hushovd, vor den Spaniern Freire und Galvez. Der Tourfunkt meldet jetzt auch, dass die abgehängte Gruppe wieder ans Feld rangefahren ist. Noch einmal geht es bergab, die Fahrer fahren nun in den Koblenzer Kessel. Jetzt gleich steht noch die letzte Bergwertung auf dem Programm, für die Sprinter sollte sie eigentlich kein Problem darstellen, allerdings könnte sich noch der ein oder andere Ausreißer vom Feld absetzen. Und so kommt es jetzt auch, Boogerd attackiert!
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Rabobank ist heute die mit Abstand aktivste Mannschaft heute. An dem Hinterrad des Holländers sind jetzt ein Fahrer von CSC und einer von Saunier Duval. Der Tourfunk meldet, dass es Julich und Koldo Gil sind. Jetzt kann man die Nummer richtig erkennen: es ist Jens VOIGT!
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Der Deutsche versucht auf heimischem Boden seinen zweiten Touretappensieg einzufahren. Die Ausreißer behaupten sich zu dritt mit etwa einer halben Minute vorne, der Holländer ackert wie ein Bescheuerter. Er muss den Sprint nun versuchen von vorne zu fahren, Voigt hält sich geschickt an seinem Hinterrad. Der Spanier kann wohl nicht mehr in die Entscheidung eingreifen, er wird abgehängt. Nun wird es richtig spannend, das Feld rast nun auch von hinten heran. Boogerd eröffnet nun den Sprint, Voigt geht mit und springt von dem Hinterrad weg. Er überspurtet den Holländer regelrecht, Boogerd hat auf den letzten Kilometern einfach zu viel geackert.
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Es sind noch etwa 100m bis ins Ziel und Voigt hört nun auf zu sprinten, er hat zwar einen kleinen Vorsprung aber ob der reicht? Boogerd wittert noch einmal die Chance und kommt von hinten, doch Voigt blickt sich zum Glück noch einmal um und kann auch die Attacke erfolgreich kontern! Damit gibt es in Deutschland einen Deutschen Sieg!!!
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Übrigens wird auch ein weiterer Deutscher dritter: Erik Zabel gewinnt den Sprint des Hauptfeldes. Er setzt sich im Finale knapp gegen Allan Davis und Paolo Bettini durch.

Etappe:
1 Jens Voigt 4h39'35
2 Michael Boogerd s.t.
3 Erik Zabel s.t.
4 Allan Davis s.t.
5 Paolo Bettini s.t.
6 Thor Hushovd s.t.
7 Stuart O'Grady s.t.
8 Jean-Patrick Nazon s.t.
9 Alessandro Petacchi s.t.
10 Isaac Galvez s.t.
11 Mirko Celestino s.t.
12 Tom Boonen s.t.
13 Koldo Gil s.t.
14 Oscar Freire s.t.
15 Robbie McEwen s.t.

Keine Veränderung im GW.
Flecha trägt das gepunktete Trikot. Er hat nun 22 Punkte Vorsprung auf Mazzoleni.


P.S.: Danke, Tectator!

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