Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Benutzeravatar
bayerchecker06
Beiträge: 687
Registriert: 15.3.2006 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 471722Beitrag bayerchecker06
18.10.2007 - 18:30

Insgesamt war die Tour grandios geschrieben, leider kamen gegen Ende immer wieder große Pausen, aber ich habe da nur Verständnis für :lol:
Das letzte Bild der 20.Etappe find ich beeindruckend, der Sprint von Vorne, grandioser Screen!

nico2603
Beiträge: 41
Registriert: 3.11.2004 - 15:05

Beitrag: # 471774Beitrag nico2603
19.10.2007 - 10:48

das Ergebnis war zweitrangig

aber die art und weise der berichterstattung + bilder einfach nur genial, weiter so, bitte!!!

Benutzeravatar
T-MobileFan
Beiträge: 2384
Registriert: 29.8.2004 - 10:37
Kontaktdaten:

Beitrag: # 471805Beitrag T-MobileFan
19.10.2007 - 13:50

48 Seiten hats gedauert, aber Rot hats geschafft. :D Er hat den Triumphbogen erreicht.
Ich stieg stattdessen lieber aufs Rad und drehte allein meine Runden. Immer mit einem Ziel im Auge: Der Triumphbogen in Paris.
Sehr, sehr schöner AAR, die Länge ist weltklasse und am Schreibstil hab ich auch nichts zu kritisieren.
Mach einfach weiter so! :)
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472177Beitrag RotRigo
21.10.2007 - 19:01

26.7.2006 (Mönchengladbach) – Anstrengende Winke-Winke-Fahrt:
Die Stars der Tour de France werden in den Tagen und Wochen nach der „Großen Schleife“ in ganz Europa zu verschiedenen Innenstadt-Rundkurs-Rennen eingeladen – den so genannten „Kriterien“. Diese kurzen Rennen sind eine willkommene Gelegenheit um den eigenen Geldbeutel ein wenig anschwellen zu lassen, denn die Bürgermeister beziehungsweise Veranstalter dieser zuschauerträchtigen Rennen bezahlen saftige Startgelder. Vorausgesetzt man hat sich im Verlauf der Tour einen Namen gemacht.
Ein solches Kriterium stand heute in Mönchengladbach auf dem Programm und Holczer hatte Markus Zberg, Fabian und mich nominiert, während Markus und Levi sich irgendwo anders in Deutschland derselben Prozedur unterzogen wie wir.
Zunächst gaben wir im Start-Ziel-Bereich viele, viele Autogramme, wurden beim Einschreiben vergleichsweise lange interviewt und gingen schließlich schon relativ gestresst ins Rennen. Dann aber kam es noch dicker: Das Rennen war nicht etwa eine Winke-Winke-Fahrt, wie wir uns das vorher gedacht hatten, sondern ein echter Spießroutenlauf. Alle Starter schienen es ausschließlich darauf abgesehen zu haben, die „Tour-Helden“ abzuhängen und so kam es uns stellenweise vor, als ob wir zu dritt gegen den ganzen Rest des Feldes kämpfen mussten. Markus machte tolle Arbeit und fuhr zahlreiche Löcher zu, bevor er schließlich völlig entkräftet aufgab. Jetzt waren Fabian und ich auf uns allein gestellt, befanden uns aber in der luxuriösen Situation in einer 10-köpfigen Spitzengruppe zu fahren, die den Sieg wohl unter sich würde ausmachen können.
Ich schaute mich um und stellte fest, dass ich fast keinen unserer Begleiter kannte. Also fragte ich Holczer per Funk nach den Qualitäten unserer Gegner und entschloss mich daraufhin dazu, das Rennen von nun an für Fabian zu gestalten. Ich spannte mich immer öfter in die Führungsarbeit ein und sorgte dafür, dass niemand mehr attackieren konnte, bis wir in die letzte Runde gingen. Dort ließ ich mich zu Fabian zurück fallen, nahm ihn an mein Hinterrad und lauerte auf einen Antritt der Konkurrenz. Doch der blieb aus! Zu zehnt erreichten wir die Zielgerade und so zog ich für meinen besten Freund den Sprint an, den Fabian schließlich problemlos abschloß. Sieg im Kampf 3 gegen 50! Sieg für Fabian!
Es ist schön, ihm auf diesem Weg etwas davon zurückgeben zu können, was er in den letzten drei Wochen für mich getan hat – trotz seiner Verletzungen! What goes around, comes around, Fabian!
Bild

Ergebnis:
1 Fabian Wegmann GEROLSTEINER 1h03'21
2 André Schulze TEAM LAMONTA s.t.
3 Fabio Sabatini TEAM MILRAM s.t.
4 Martin Pedersen TEAM CSC s.t.
5 Felix Odebrecht TEAM WIESENHOF - AKUD s.t.
6 Timo Honstein TEAM SPARKASSE s.t.
7 Elnathan Heizmann TEAM REGIOSTROM - SENGES s.t.
8 Daniel Foder TEAM DESIGNA KØKKEN s.t.
9 Stefan Adamsson CONTINENTAL TEAM MILRAM s.t.
10 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472178Beitrag RotRigo
21.10.2007 - 19:04

Danke übrigens mal wieder für das viele Lob!
Besonders schön sind Kommentare wie der von T-MobileFan. Es ist schön, wenn man merkt, dass einige Leser sich noch an alte Passagen dieser Story erinnern!

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472249Beitrag RotRigo
22.10.2007 - 13:44

30.7.2006 (Hamburg) – Zuschauer bei den Schumi-Spielen:
In den letzten vier Tagen bin ich noch ein weiteres Kriterium gefahren und diesmal war es einer der Herausforderer-Übermacht, der das Rennen gewinnen konnte: Markus Eichler von Regiostrom Senges hatte sich auf der vorletzten Runde mit einer beherzten Attacke genau in dem Moment vom Feld abgesetzt, als unser Mann für den Sieg, Stefan Schumacher, von einer eigenen Attacke ins Feld zurück gekommen war und somit nicht die Kraft hatte, nachzusetzen. Heinrich und ich versuchten zwar noch die Lücke zu schließen, doch Eichler war zu stark. Ein verdienter Sieger!
Bild
Während ich mich mit Heinrich und Stefan ins Kriterien-Getümmel stürzte, durfte der Mönchengladbach-Sieger zur Belohnung per Flieger nach Kairo verschwinden. Fabian verbringt dort nun gemeinsam mit der Hälfte des Teams ein zehntägiges Regenerations-Trainingslager um nach knapp 100 Renntagen in diesem Jahr wieder einige Kräfte zu sammeln und dann bei der WM noch einmal angreifen zu können.
Ich hingegen greife ab Übermorgen bei der Deutschland-Tour wieder ins Renngeschehen ein um Markus bei der Titelverteidigung zu helfen. Danach geht’s dann wohl auch für mich erstmal in den Urlaub – schließlich will auch ich bei der WM etwas probieren!

Nach der „Nacht von Hannover“ habe ich mich vorgestern Abend direkt auf den Weg nach Hamburg gemacht, wo ich heute bei den Vattenfall Cyclassics im Mannschaftswagen Platz nahm um unsere Jungs zu unterstützen. Stefan hingegen hatte dazwischen noch einen weiteren Termin: Er startete gestern gemeinsam mit Sebastian Lang beim Paarzeitfahren in Bühl – und gewann.
Mit frisch gestählter Brust stand unser glatzköpfiger Tour-Etappensieger dann heute Morgen hier in Hamburg am Start und sagte zu mir, dass er sich „sehr gut“ fühle. Ich nahm es zur Kenntnis, merkte aber erst später, was er mir damit sagen wollte: Schumi ist in Top-Form – in Sieg-Form!
Das norddeutsche ProTour-Rennen Vattenfall Cyclassics ist für gewöhnlich eine Sprinter-Angelegenheit und so war es kein Wunder, dass auf der Favoritenliste hauptsächlich deren Namen auftauchten. Bettini, Boonen, Hushovd, McEwen, Petacchi, Zabel, O’Grady und natürlich Tour-Dominator Freire sollten um den Sieg kämpfen. Doch Schumi hatte etwas dagegen!
Als das Feld zum letzten mal den Waseberg vor den Toren Hamburgs erreichte, lag noch immer eine zehnköpfige Ausreißergruppe an der Spitze, die unser Kapitän in seinem Kopf, wie er mir später erzählte, als fixes Ziel anvisiert hatte. Er attackierte aus dem Feld heraus und wollte „einfach nur in die Gruppe vor fahren“.
Bild
Er schaffte es problemlos und konnte sich im Flachen dann noch einmal kurz im Windschatten seiner neuen Begleiter ausruhen, bevor er erneut zum Angriff blies. Es scheint unmöglich zu sein, dass jemand in so kurzer Zeit zweimal all seine Kräfte sammeln und dermaßen hart attackieren kann, doch Schumi schaffte es. Er setzte sich auch von der Spitzengruppe ab und fuhr nun allein dem Ziel entgegen – wenn auch nur knapp vor der Gruppe, in der sich unter anderem Sprint-Ass Robert Hunter befand.
Als er den letzten Kilometer erreichte kam im Mannschaftswagen Hoffnung auf, dass es reichen könnte. Ich nahm mir das Mikro und feuerte meinen Teamkollegen an. Schumi gab weiter vollgas, aber man sah ihm an, dass die Kräfte schwanden. Sein Vorsprung wurde kleiner und von hinten kam Robert Hunter als Spitze des kompletten Feldes herangesprintet. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er es schaffen würde, schrie aber weiter voller Überzeugung auf ihn ein: „Komm schon Schumi! Das langt! Du machst das! Zieh! Zieh! Zieh!“
Es wurde immer enger, aber es reichte tatsächlich! Schumi schob sein Rad knapp vor dem Südafrikaner über den Zielstrich – Sieg!
Bild

Ergebnis - Vattenfall Cyclassics:
1 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 6h00'23
2 Robert Hunter PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
3 George Hincapie DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
4 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
5 Nicolas Jalabert PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
6 Max Van Heeswijk DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
7 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
8 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
9 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO s.t.
10 Martin Perdiguero PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
11 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.
12 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM s.t.
13 David Etxebarria ASTANÁ TEAM s.t.
14 David Kopp GEROLSTEINER s.t.
15 Oscar Freire RABOBANK s.t.

ProTour-Gesamtstand nach dem Monat Juli:
1 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 193
2 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL 191
3 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 163
4 Samuel Sanchez Gonzalez EUSKALTEL - EUSKADI 157
5 Danilo Di Luca LIQUIGAS 142
6 Michael Boogerd RABOBANK 138
7 Christophe Moreau AG2R - PREVOYANCE 128
8 Rot Rigo GEROLSTEINER 124
9 Denis Menchov RABOBANK 120
10 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARES 115
11 Alberto Contador ASTANA TEAM 109
12 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM 106
13 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC 104
14 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM 102
15 Cadel Evans DAVITAMON - LOTTO 101
15 Michael Rasmussen RABOBANK 101

PS
Beiträge: 8171
Registriert: 4.7.2007 - 18:51
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472251Beitrag PS
22.10.2007 - 14:09

Nach der Tour läufst wieder. Klasse beschriebn. Vllt n bisschen kurz diesmal.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472361Beitrag RotRigo
23.10.2007 - 17:03

1.8.2006 (Düsseldorf) – Verrückte Welt:
Der Prolog der Deutschland-Tour führte uns über 10 Kilometer kreuz und quer durch die Düsseldorfer Innenstadt und eigentlich bin ich hier angereist um mich den deutschen Fans zu zeigen und vor allem Markus bei seiner Titelverteidigung zu unterstützen. Doch als ich vorhin am Start des Prologs stand, fühlte ich mich gut und nahm mir vor trotz der Helferrolle erstmal vollgas zu geben. Ich wollte herausfinden, wie gut meine Beine eine Woche nach der Tour de France sind.
Bild
Inzwischen weiß ich, dass sie besser sind, als ich gedacht hätte und, dass ich mit unbelastetem, freiem Kopf zu deutlich besseren Leistungen im Stande zu sein scheine, als mit der „Last“ der Kapitänsrolle auf den Schultern. Das Zeitfahren lief absolut perfekt und meine Beine wirbelten wie frisch geölt um die Pedale. Als ich kurz vor dem Ziel fast den vor mir gestarteten Vorarlberg-Fahrer Tyson Apostol einholte, war mir klar, dass ich eine starke Zeit gefahren sein musste und als ich dann auf die Anzeigetafel schaute, glaubte ich meinen Augen kaum: Bestzeit – fünf Sekunden vor Jens Voigt und zwölf Sekunden vor meinem Teamkollegen Sebastian Lang. Markus war leider sogar 23 Sekunden zurück. Aber Prolog-Zeitfahren liegen ihm ja ohnehin nicht wirklich.
Bild
Dass nach mir nicht mehr wirklich viele gute Zeitfahrer auf die Strecke gehen sollten, war mir zum Zeitpunkt meiner Zieldurchfahrt noch gar nicht bewusst und deshalb fragte ich im Teamwagen als erstes nach, wann den Jan Ullrich dran sei. Holczers Antwort überraschte mich: „Der ist schon längst hier und war 13 Sekunden langsamer als du. Du hast schon so gut wie gewonnen, Rot!“
Ich konnte es kaum glauben, doch als ich mir endlich die Startliste anschaute, merkte ich, dass er Recht hatte. Da kam fast niemand mehr, der mir gefährlich werden konnte. Einzig Weltmeister Hushovd brachte meine Zeit ins Wanken, scheiterte letztlich aber auch um hauchdünne 0,4 Sekunden. Ich hatte gewonnen!
Jetzt bin ich der Gejagte bei der Deutschland-Tour und muss das Führungstrikot verteidigen. Hoffentlich kommt Markus in den Bergen um mich von dieser Last zu befreien. Schließlich sind wir wegen ihm hier!

Ergebnis – 1. Etappe – D-Tour:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 10'03
2 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
3 Jens Voigt TEAM CSC + 5
4 Jurgen Vandenbroeck DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 11
5 Sebastian Lang GEROLSTEINER + 12
6 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
7 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM s.t.
8 Gustav Larsson FRANÇAISE DES JEUX s.t.
9 Stef Clement BOUYGUES TELECOM + 13
10 Janez Brajkovic DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
11 Marco Pinotti SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
12 Thomas Dekker RABOBANK s.t.
13 Marzio Bruseghin LAMPRE - FONDITAL s.t.
14 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
15 Bobby Julich TEAM CSC s.t.
16 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.
17 Viatcheslav Ekimov DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 15
18 Matthias Kessler T-MOBILE TEAM + 18
19 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 20
20 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 21
...
26 Markus Fothen GEROLSTEINER + 23
28 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE + 24

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472391Beitrag RotRigo
23.10.2007 - 18:58

2.8.2006 (Bielefeld) – Wieder was dazu gelernt:
Die 200 Kilometer zwischen Düsseldorf und Bielefeld waren tellerflach und trotzdem sehr, sehr anstrengend. Schuld daran, waren die Sonne und die hochsommerlichen Temperaturen. Bei 35° im Schatten versucht man normalerweise jede Anstrengung zu meiden, wir aber mussten um die Wette fahren. Im Gelben Trikot sind Flachetappen zwar normalerweise eine angenehme Angelegenheit, doch unter diesen Umständen war es eine Tortur. Ich hielt mich fast die gesamte Etappe über am Ende des Feldes auf um möglichst schnell an Getränke aus dem Mannschaftswagen zu kommen und versuchte so wenig Kräfte wie möglich zu vergeuden.
Bild
Gott sei Dank hatten auch die meisten anderen Fahrer mit den Temperaturen zu kämpfen und so kam es kein einziges Mal zu einer echten Tempo-Verschärfung, bis wir schließlich den Zielort Bielefeld erreichten und der Massensprint von Quick Step eingeläutet wurde. Tom Boonen wurde perfekt lanciert und vollendete problemlos zum Etappensieg. Eine überlegene Vorstellung ohne jede Chance für Hushovd, McEwen und co.
Ich hatte mich natürlich aus dem Sprint herausgehalten und war neben Markus auf Platz 109 über den Zielstrich gerollt. Nachdem ich mein Rad einem Betreuer anvertraut und mein Gesicht trocken gewischt hatte, ging ich in Richtung Siegerehrung und war doch ein wenig überrascht, dass man mich hinter dem Podest festhielt und fragte, was ich vor habe. „Ich glaube ich muss da hoch um mir das neue gelbe Trikot abzuholen“, antwortete ich etwas verwirrt. Der Mann der mir gegenüber stand lächelte freundlich und hielt mir dann einen Zettel unter die Nase: „Sie sind nicht mehr Gesamtführender des Rennens, Herr Rigo. Sie dürfen direkt unter die Dusche marschieren.“
Was war passiert? Ganz einfach: Es gibt scheinbar eine Regel die besagt, dass die Zehntelsekunden-Abstände aus den Einzelzeitfahren einer Rundfahrt nicht für die Gesamtwertung herangezogen werden. Somit entscheidet bei Zeitgleichheit im Sekundenbereich ausschließlich die Summe der Platzierungen der zu vergleichenden Fahrer. Dank Hushovds fünften Rang im Massensprint von Bielefeld war er also an mir vorbei gerutscht. Der Verlust des Trikots ist zu diesem Zeitpunkt kein Beinbruch, aber die Situation, die sich dadurch am Eingang zum Siegerehrungsbereich ergeben hat, ist mir doch ein bisschen peinlich. Das passiert mir wahrscheinlich nicht noch einmal!


Ergebnis – 2. Etappe – D-Tour:
1 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 4h41'19
2 Samuel Dumoulin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
3 Tyler Farrar COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
4 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO s.t.
5 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.

GK:
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 4h51'22
2 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
3 Jens Voigt TEAM CSC + 5

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472936Beitrag RotRigo
28.10.2007 - 18:36

5.8.2006 (Bad Tölz) – Die unglückliche Nummer 1:
Thor Hushovd ist amtierender Straßen-Weltmeister und seit Juni auch norwegischer Zeitfahrmeister. Er geht morgen im Gelben Trikot der Deutschland Tour an den Start der ersten Bergetappe und trägt dieses Trikot dann zum vierten mal. Eigentlich könnte man also erwarten, dass er ein zufriedener Rennfahrer sein muss. Doch dem ist nicht so! Seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im letzten Herbst hat der Norweger außer den Landesmeisterschaften im Zeitfahren nur zwei Rennen gewonnen. Für einen Sprinter seiner Klasse ist das eine mehr als magere Ausbeute und so muss er sich von Tag zu Tag, beziehungsweise von Sprint-Niederlage zu Sprint-Niederlage mehr Kritik anhören.
Natürlich geht das nicht spurlos an ihm vorbei und als ich heute kurz mit ihm geredet habe, merkte ich schnell, dass der bullige Norweger eine stark angeknackste Psyche hat. Hushovd tat mir nach dem kurzen Gespräch fast leid und so drückte ich ihm im Etappenfinale beide Daumen, dass er sich endlich wieder einen Sieg sichern würde.
Bei dieser D-Tour hatte er in den Massensprints vor dem heutigen Tag die Plätze fünf, drei und sieben belegt – bei Siegen von Boonen (zweimal) und McEwen (einmal). Das Finale von Bad Tölz sollte den Weltmeister nun endlich zurück auf die Siegstraße führen, doch wie es nun einmal so ist, wenn man etwas unbedingt will: Es klappte nicht.
Hushovd machte alles richtig. Er suchte sich das Hinterrad von Tom Boonen, biss sich fest und ließ nicht mehr los, bis er auf den letzten 100 Metern versuchte aus dem Windschatten vorbeizuziehen. Doch er war einfach nicht stark genug. Boonen blieb vor ihm und Hushovd wurde nur Vierter.
Morgen wird er bei der Bergankunft in Seefeld sicher auch das Gelbe Trikot abgeben müssen und dann steht er wieder mit ganz und gar leeren Händen da. Ich drücke ihm die Daumen, dass er bald wieder anfängt zu gewinnen – vielleicht schon beim D-Tour-Finale in ein paar Tagen!
Bild

Ergebnis – 3. Etappe – D-Tour:
1 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 4h48'25
2 Samuel Dumoulin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
3 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
4 Francisco Ventoso SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
5 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.

Ergebnis – 4. Etappe – D-Tour:
1 Robbie McEwen DAVITAMON - LOTTO 4h55'05
2 Enrico Gasparotto LIQUIGAS s.t.
3 Filippo Pozzato QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
4 Tom Steels DAVITAMON - LOTTO s.t.
5 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.

Ergebnis – 5. Etappe – D-Tour:
1 Stuart O'Grady TEAM CSC 4h12'34
2 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
3 Samuel Dumoulin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
4 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
5 Enrico Gasparotto LIQUIGAS s.t.

Gesamtwertung – D-Tour:
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 18h47'22
2 Rot Rigo GEROLSTEINER + 4
3 Jens Voigt TEAM CSC + 9
4 Jurgen Vandenbroeck DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 15
5 Sebastian Lang GEROLSTEINER + 16

Benutzeravatar
arkon
Beiträge: 1462
Registriert: 28.6.2005 - 21:07
Kontaktdaten:

Beitrag: # 472974Beitrag arkon
28.10.2007 - 23:10

lol, der fluch des regenbogentrikots... glaubt man an zufälle oder haben die entwickler nachgeholfen?
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

Benutzeravatar
Grabba
Beiträge: 2654
Registriert: 3.7.2006 - 22:18
Kontaktdaten:

Beitrag: # 473202Beitrag Grabba
30.10.2007 - 22:32

Ein ulkiger Beitrag am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. :lol:

So ein Schwachsinn. Mal ernsthaft, so einen Post hat Rot nun wirklich nicht verdient. Poste es irgendwo, vielleicht schreibst du es auch den betroffenen persönlich, aber verschandle bitte nicht diesen wunderbaren AAR damit. Danke! :?

Benutzeravatar
Sale1896
Beiträge: 382
Registriert: 15.2.2007 - 11:35

Beitrag: # 473204Beitrag Sale1896
30.10.2007 - 23:21

@Grabba muss ich dir recht geben.

@Rot ich habe mir gestern nacht deinen ganzen AAR durchgelesen.Ich muss sagen sehr sehr GEIL!!!
Tippspiel Sieger:
Vuelta a Castilla y Leon 2011

Benutzeravatar
SantiPerezFernandez
Möchtegern-Franzose
Beiträge: 4385
Registriert: 4.7.2002 - 22:04
Wohnort: Bochum

Beitrag: # 473207Beitrag SantiPerezFernandez
30.10.2007 - 23:37

Ich habe die Ausgeburt geistiger Brillanz mal gelöscht. Sollte jemandem der Zusammenhang fehlen, in dem Grabbas Post steht, so sei ihm gesagt, dass er nichts verpasst hat.
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 473211Beitrag RotRigo
31.10.2007 - 0:42

Sorry, dass es gerade wieder etwas stockt, aber der RSM macht manchmal was er will. Irgendwie stürzt er mal wieder beim Start der nächsten Etappe ab. Wahrscheinlich wieder ein Problem mit der Stage-Datei, aber ich hatte vorhin keinen Nerv, mich drum zu kümmern.

Was hab ich denn für einen Kommentar verpasst? Kann es mir jemand per PN zukommen lassen?

Benutzeravatar
bavarian
Beiträge: 106
Registriert: 23.6.2005 - 6:24

Beitrag: # 473212Beitrag bavarian
31.10.2007 - 0:44

ich weiß nicht ob ich dir schon etwas zu deinem AAR geschrieben habe rot.. Aber ich kann nur sagen das ich ein beobachter von Anfang an bin und bisher wohl jeden Artikel gelesen habe. In den Zeiten in denen ich selbst keine Lust auf den RSM habe schaue ich eigentlich nur wegen Rot Rigo ins Forum. Mach weiter so!

Benutzeravatar
wassertraeger29
Beiträge: 10062
Registriert: 9.8.2004 - 16:22
Kontaktdaten:

Beitrag: # 473317Beitrag wassertraeger29
31.10.2007 - 18:59

Apropos von Anfang an, vielleicht schaffst du ja noch einen Post zum dreijährigen Jubiläum am Samstag, Rot! :)

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 473977Beitrag RotRigo
7.11.2007 - 16:40

Mit dem Jubiläums-Posting hat's leider nicht geklappt, weil ich im Kurzurlaub war, aber jetzt funktioniert sogar der RSM wieder (ich hab nichts verändert...komisches Programm!) und es kann weiter gehen.

6.8.2006 (Seefeld) – Ein fast perfekter Tag:
Bild
Die 190 Kilometer von Bad Tölz nach Seefeld waren vom Profil her schon nicht leicht, doch das Wetter trug den Rest dazu bei, dass es ein unglaublich schwerer Tag werden sollte: 35° Celsius und keine Wolke am Himmel.
Allein das Überstehen dieser Tortur wäre Grund genug gewesen um in diesem Augenblick glücklich auf dem Hotelbett zu sitzen. Doch der Verlauf des Rennens hat für mich persönlich noch eins oben drauf gesetzt. Unsere Taktik hatte am Morgen zwar deutlich anders ausgesehen, als das, was dann im Rennen vor sich ging, aber letztendlich können wir trotzdem sehr zufrieden sein.
Schon früh hatte sich eine Gruppe abgesetzt, aus der heraus das Duo John Gadret und Unai Osa schließlich allein in den Schlussanstieg einbog. Mit einer solchen Situation hatten wir gerechnet und so ließen Markus und ich uns nicht aus der Ruhe bringen. An der Spitze des Feldes mischte Monty, um den Abstand zu den Ausreißern zu verringern, immer wieder munter mit, aber die meiste Arbeit verrichtete das holländische Rabobank-Team – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie mit Boogerd, Rasmussen und dem jungen Dekker gleich drei potentielle Favoriten an Bord haben.
Bild
Gleich zu Beginn des Anstiegs aber begann unsere Taktik, die natürlich auf Titelverteidiger Markus ausgerichtet war, gehörig zu wackeln. Der Slowene Janez Brajkovic hatte attackiert und das Feld urplötzlich explodieren lassen. Wie an einer Perlenkette aufgereiht flogen wir dem Discovery-Kapitän hinterher und ich verlor Markus aus den Augen. Ein kurzer Funkspruch von Holczer aber reichte um die Sache zu klären: „Fahr dein Rennen Rot, Markus ist fertig!“
Die knallharte Tempo-Verschärfung hatte ihn böse erwischt und Markus fand sich irgendwo in einer Verfolgergruppe wieder – aus der Traum von der Titelverteidigung. In diesem Moment hatte ich nicht gedacht, dass das Rennen noch würde positiv für uns verlaufen können zumal um mich herum lauter orangene und magenta-farbene Trikots aufblitzten. T-Mobile und Rabobank stellten die Übermacht an der Spitze des Feldes und kontrollierten wunderbar den Abstand zu Spitzenreiter Gadret sowie dessen Verfolgern Osa und Brajkovic. Ich befürchtete, dass Ullrich, Sevilla, Gerdemann, Dekker, Boogerd, Rasmussen und co nun immer abwechselnd attackieren und mich somit genau wie alle Anderen Kapitäne kaputt fahren würden. Doch die Angriffe blieben aus und wir fuhren ein gleichmäßiges, wenn auch sehr schnelles, Tempo den Berg hinauf – genau mein Ding!
Die Gruppe wurde immer kleiner und nach und nach verabschiedeten sich mit Kasheshkin, Moreau, Julich, Karpets und Vinokourov alle Anderen Mannschaftskapitäne. Ich wunderte mich, dass sie alle solche Probleme hatten, obwohl es mir noch immer recht gut ging und so langsam bekam ich das Gefühl, dass heute was drin war.
Als wir knapp vier Kilometer vor dem Ziel das Duo Brajkovic-Gadret, die inzwischen gemeinsam an der Spitze lagen, vor Augen hatten, befanden sich nur noch Ullrich, Sevilla, Boogerd und Rasmussen an meiner Seite. Ich allein im Rabobank-T-Mobile-Sandwich – das konnte ein Spaß werden!
Bild
Weiterhin blieb ich sehr aufmerksam und wartete auf einen Angriff meiner Begleiter. Doch der blieb zunächst aus. Erst als wir die 2000-Meter-Marke erreichten und sich Michael Boogerd gerade verabschiedet hatte, nahm sich dessen Teamkollege Rasmussen (wer auch sonst?) ein Herz. Der Bergankunfts-Dominator der Tour de France trat an und riss sofort ein gehöriges Loch auf. Ohne zu überlegen setzte ich nach und im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht auf eine Reaktion des T-Mobile-Duos gewartet habe, denn die zwei konnten einfach nicht hinterher fahren: Sie bewegten sich schon am absoluten Limit!
Ich schaffte den Anschluss an Rasmussen und arbeitete nun mit dem Dänen zusammen um das Loch nach hinten möglichst groß werden zu lassen. „Je mehr du jetzt investierst, desto größer ist deine Chance auf den Gesamtsieg“, dachte ich mir und gab alles. Es gab keinen Moment des gegenseitigen Belauerns, denn wir wussten beide, das jede Sekunde wichtig werden könnte. Erst 200 Meter vor der Ziellinie schauten wir uns kurz in die Augen und nickten uns zu. Unter diesen Umständen war klar, dass Rasmussen den Etappensieg bekommen musste, da ich erstens die Gesamtführung übernehmen würde und Rasmussen zweitens im Zeitfahren zu schwach ist um mir richtig gefährlich zu werden. Ich ließ ihm den Vortritt und freute mich riesig über meine eigene Leistung.
Bild
48 Sekunden nach uns erreichte Oscar Sevilla als Dritter das Ziel und mit 1’26 Rückstand kam die erste größere Gruppe an, in die auch Boogerd, Ullrich, Gadret und Brajkovic zurückgefallen waren. Das sind wunderbar große Abstände im Hinblick auf das Einzelzeitfahren und ich glaube wenn ich morgen am Arlbergpass nicht abgehängt werde, dann habe ich riesige Chancen meine Heim-Rundfahrt zu gewinnen – ein Traum!

So schade es für Markus ist, so schön ist es ehrlich gesagt für mich nun der unangefochtene Kapitän zu sein. Bei der Tour de France und auch in den letzten Tagen hier bei der D-Tour war es schon schwer, sich immer auch um einen anderen Kapitän zu kümmern. Es ist befreiend jetzt auf niemand mehr Rücksicht nehmen zu müssen. Ich hoffe das nimmt mir Markus nicht übel…

Ergebnis – 6. Etappe - D-Tour:
1 Michael Rasmussen RABOBANK 5h06'13
2 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
3 Oscar Sevilla T-MOBILE TEAM + 48
4 Janez Brajkovic DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'26
5 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.
6 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM s.t.
7 Michael Boogerd RABOBANK s.t.
8 John Gadret AG2R PRÉVOYANCE s.t.
9 Stijn Devolder DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
10 Thomas Dekker RABOBANK s.t.

Gesamtwertung – D-Tour:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 23h53'33
2 Michael Rasmussen RABOBANK + 48
3 Oscar Sevilla T-MOBILE TEAM + 1'19
4 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 1'44
5 Janez Brajkovic DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'45
6 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.
7 Thomas Dekker RABOBANK s.t.
8 Bobby Julich TEAM CSC s.t.
9 Stijn Devolder DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'53
10 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.

Barnetta
Beiträge: 539
Registriert: 15.5.2005 - 17:13
Kontaktdaten:

Beitrag: # 474030Beitrag Barnetta
8.11.2007 - 13:49

Na da bin ich ja mal auf den Arlberg gespannt. Da müsste Rasmussen ja noch ordentlich was rausfahren um den guten Rot in Gefahr zu bringen.

RotRigo
Beiträge: 4154
Registriert: 16.6.2002 - 18:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 474797Beitrag RotRigo
18.11.2007 - 16:53

7.8.2006 (St. Anton am Arlberg) – Mannschaftssport:
Bild
Im Nachhinein weiß man natürlich nie was passiert wäre, wenn gewisse andere Dinge nicht vorangegangen wären. Aber heute bin ich mir sicher, dass der geschlossene Auftritt unserer Mannschaft einen gehörigen Anteil daran hatte, dass sich keiner der Favoriten traute, im Schlussanstieg zum Arlberg-Pass ernsthaft anzugreifen.
Nachdem schon früh am Tag eine große Gruppe mit, bezüglich des Gesamtklassements, weitgehend ungefährlichen Fahrern ausgerissen war, kontrollierten meine Jungs den Abstand nach vorn perfekt und hielten trotzdem noch genügend Körner in der Hinterhand um im Finale alle Attacken abzuwehren. Vor allem die beiden Markus’ zeigten sich zum Ende hin immer wieder an vorderster Front, so dass ich mich ein paar Reihen weiter hinten einfach nur nach meinen direkten Gegnern umschauen musste.
Bild
Ich wartete auf die Attacken um dann hinterherstiefeln zu können, doch das Tempo von Markus & Markus schien Rasmussen und co Angst ein zu jagen. Die Attacken blieben aus und so kam es erst auf den letzten rund 1500 Metern, in der letzten steilen Rampe zwischen dem Ortsschild „St. Christoph“ und der Ziellinie an der Passhöhe, zu einigen Antritten. Ich konnte mit fast allen mithalten und verlor somit nur ganz wenig Zeit gegen Thomas Dekker und Andrei Kasheshkin. Meinen schärfsten Konkurrenten, Michael Rasmussen, konnte ich sogar noch um weitere neun Sekunden distanzieren und so gehe ich morgen als klarer Gesamtsiegs-Favorit ins Einzelzeitfahren von Bad Sackingen. Das ist ein sehr entspanntes Gefühl und ich freue mich darauf, den Sieg festklopfen zu können. Ein Erfolg bei der Deutschland-Tour wäre ein ganz schön gutes Trostpflaster für die verpasste Top-Platzierung bei der Tour de France!
Den Etappensieg konnte sich gut zwei Minuten vor meiner Ziel-Passage übrigens einer der zwei letzten Überbliebenen der ursprünglichen Ausreißergruppe sichern: Ruben Lobato von Saunier Duval setzte sich auf dem letzten Kilometer souverän gegen Giuliano Figueras von Lampre durch.
Bild

Ergebnis – 7. Etappe – D-Tour:
1 Ruben Elvira Lobato SAUNIER DUVAL - PRODIR 5h13'25
2 Giuliano Figueras LAMPRE - FONDITAL + 35
3 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 1'58
4 Thomas Dekker RABOBANK s.t.
5 Janez Brajkovic DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'11
6 Michael Boogerd RABOBANK s.t.
7 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
8 Bobby Julich TEAM CSC + 2'20
9 Michael Rasmussen RABOBANK s.t.
10 Patrik Sinkewitz T-MOBILE TEAM + 2'36
11 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.
12 Stijn Devolder DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
13 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
14 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
15 John Gadret AG2R PRÉVOYANCE s.t.

Gesamtwertung – D-Tour:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 29h09'09
2 Michael Rasmussen RABOBANK + 57
3 Thomas Dekker RABOBANK + 1'32
4 Janez Brajkovic DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'45
5 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 1'46
6 Bobby Julich TEAM CSC + 1'54
7 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 2'09
8 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 2'10
9 Stijn Devolder DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'18
10 Michael Boogerd RABOBANK + 2'20

PS
Beiträge: 8171
Registriert: 4.7.2007 - 18:51
Kontaktdaten:

Beitrag: # 474814Beitrag PS
18.11.2007 - 18:00

Kaum ist die Tour vorbei läufst wieder.^^ Aber wieder klasse beschrieben.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

Antworten