Fly Like A Bird

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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shadow
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Beitrag: # 300930Beitrag shadow
1.9.2005 - 15:29

könnt ihr das bild sehen? Wenn nicht was mach ich falsch? Es sollte der richtige link sein...habe es ein paar mal überprüft.

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 300934Beitrag Lance Armstrong Fan
1.9.2005 - 15:38

Also, ich kann zwar ein Bild sehen, soll da aber Fortune City draufstehen??
Gruß LAF

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shadow
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Beitrag: # 300990Beitrag shadow
1.9.2005 - 17:26

nein eigentlich nicht!!! Es sollte ein screenshot zu sehen sein!

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shadow
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Beitrag: # 301081Beitrag shadow
1.9.2005 - 20:58

„Ja, Ich habe sie.“ Was für eine Ironie. Sein ganzes Leben lang hat er versucht diesem Satz aus dem Weg zu gehen.
David sprach ihm noch einmal Mut zu. „Fahr einfach los dann kannst du dich bis zum Sprint hinten reinhängen, und gewinnst vielleicht sogar die Etappe! Ich drücke dir die Daumen.“
Der Gedanke motivierte ihn noch mehr. Er gab die Verpflegung an seine Teamkameraden so schnell wie möglich ab.
„JJ,“ sein sportlicher Leiter meldete sich noch einmal, “wenn du im Niemandsland landest werde ich ziemlich ungehalten sein. Comprenez?“
„Oui.“
David lächelte. „Allez!“
JJ nickte. Adrenalin schoss durch seine Venen. Wenigsten hatte er die Chance um zu kämpfen!
gruß shadow

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shadow
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Beitrag: # 301692Beitrag shadow
3.9.2005 - 13:30

Zwei Mal schnell geschalten und JJ war in einem hohen Gang. Der Widerstand wurde größer. Er lehnte sich nach vorne, ging aus dem Sattel und bewegte das Rad unter sich hin und her. JJ’s Oberschenkel standen förmlich in Flammen als sie in den anaeroben Bereich gingen und anfingen Milchsäure zu produzieren. In diesem Zustand konnte der Sauerstoff nicht schnell genug in die Muskeln gelangen, um diese Anstrengung lange durchzuhalten. Er beschleunigte noch mehr, ignorierte den Schmerz und konnte eine Lücke herstellen. Niemand machte Anstalten ihm zu folgen. Gut. Aber auch schlecht er hatte keinen der ihm helfen würde auf dem Weg nach vorn.
„Kontrolliere deinen Fokus, deine Konzentration.“ Die Worte seines Mentors und ehemaligen Trainers Bill kamen ihm in den Kopf. „In jedem Radrennen gibt es drei mentale Stadien. Manchmal musst du genau aufpassen was um dich herum geschieht. Ab und zu kannst du deine Gedanken wandern lassen um dich auszuruhen. Und in anderen Zeiten musst du dich auf dich selbst konzentrieren um dich zu motivieren. Besiege dich selbst. Wann was zu tun ist, wissen nur wahre Champions.“
Die Motivation half den Schmerz zu überwinden.
Neben der Straße befanden sich Tausende von Sonnenblumen, ihre Köpfe zu ihrem Namensgeber hoch oben am Himmel gerichtet. Die Blüten glühten mit unwahrscheinlicher Energie.
Jetzt begann der Anstieg zur letzten Bergwertung. Es war ein Berg der 1. Kategorie, der Ballon d’Alsace. Er stieg zwar „nur“ auf eine Höhe von 1171m an, hatte aber viele vergangene Rundfahrten entschieden. Poulidor verlor hier 1967 nach einer Panne zum sechsten Mal die Tour und Eddy Merckx legte hier 1969 den Grundstein zu seinem ersten Tour de France- Sieg. Auch Ullrich musste hier noch einmal um seinen – bisher einzigen - Tour- Sieg kämpfen. Doch er fand am Ballon, nach einer gehörigen Einweisung von seinem Teamkollegen Udo Bölts, wieder Anschluss.
Vom Gipfel aus waren es noch circa 60km bis ins Ziel und der Großteil davon war auf abfallender Strasse. Sobald er die Gruppe erreichen würde, hätten sie eine relativ große Chance durchzukommen.
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shadow
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Beitrag: # 302052Beitrag shadow
4.9.2005 - 12:36

Er kämpfte sich weiter den Anstieg hinauf, Schweiß lief ihm von der Stirn. Die Strasse klebte förmlich, mit ihren vielen Aufschriften.
Doch vor ihm war das nicht eines der Motorräder? Er hoffte, dass ihn seine Augen nicht getäuscht hatten. Er würde wohl warten müssen bis er die nächste Kehre erreichte. Jetzt sah er es deutlich, dort vor ihm fuhren die Motorräder und das UCI Fahrzeug. Gleich dahinter mussten sich die Vier befinden. Jetzt beschleunigte er noch einmal, je eher er Kontakt herstellen konnte, desto besser. Er würde die größten Chancen haben in einem Sprint der Gruppe, er hoffte nur sie würden trotzdem hart arbeiten. Wahrscheinlich würden sie unterschätzen.

Bild

Das Motorrad fuhr zur Seite. Der Fahrer starrte intensiv auf die Straße, während der Kameramann dahinter gerade die Linse auf JJ fokussierte.
JJ versuchte so unberührt wie möglich zu bleiben. Er erinnerte sich wie er mit Bridgette einmal herumgeblödelt, er zeigte ihr den Ausdruck den er machen würde wenn er mal im Mittelpunkt eines Rennens stehen würde.
„Zum Glück wirst du ihn nie benutzen können.“ Ihre Zähne blitzten zwischen den roten Lippen hervor.
„Wovon redest du?“ fragte JJ.
„Cofidis wird dir nie die Chance dafür geben. Wir beide wissen wofür sie dich gekauft haben. Außerdem sieht es blöd aus. Du siehst gelangweilt dabei aus.“
JJ boxte sie spielerisch in die Schulter. „Es ist kein gelangweilter Blick, er ist ruhig. Und die Zeit wird kommen in der ich ihn benutzen kann. Das garantiere ich dir.“
Jetzt war sie gekommen.
Er fragte sich was Bridgette, wahrscheinlich das Rennen in ihrem Apartment in Paris verfolgend, jetzt von dem Ausdruck denken würde. Sie war bestimmt nicht gelangweilt. Er stellte sich vor wie sie auf der Couch herumspringt und aus voller Kehle schreit. Er musste sich zwingen nicht zu winken. Mit ihr machte es wirklich Spaß.
Als die Kamera verschwand, biss er auf die Zähne beschleunigte noch einmal. Dieses Rennen, die Tour de France, war die einzige richtige Möglichkeit für ihn den Leuten in den Staaten zu zeigen, was er zum Überleben machte. Die Gesichter von Freunden und Bekannten die vielleicht einen flüchtigen Eindruck hatten, kamen ihm in den Sinn. Wie würden sie reagieren?
Das ganze Training, die Schwierigkeiten vom Leben in Europa, die unbedeutenden Rennen in miserablem Wetter, alles was er aufgebracht hatte war dieser Moment wert, wegen der unerwarteten Möglichkeit eine Rolle bei dieser großartigen Tour zu spielen. Darüber hatte er schon immer geträumt.
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shadow
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Beitrag: # 304616Beitrag shadow
11.9.2005 - 14:57

Sorry für die lange Unterbrechung, aber ich musste mit meinem PC kämpfen. Wie gefällt es euch bis jetzt? Zu langwierig? Ich dachte ich probiere mal ein etappe in allen Einzelheiten zu beschreiben.
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Er drückte weiter, trotz schmerzender Beine. JJ fühlte eine Genugtuung über sein bisheriges Abschneiden. Jetzt verlangte er nach mehr. Der Gedanke von dem was passieren könnte, regte ihn an.
Trotz des physikalischen Schmerzes fühlte er sich wie an eine grenzenlose Energieversorgung angeschlossen, die Ausschussenergie durch seinen Körper strömen. Nach einem weiterem Kilometer waren sie schon in Schlagdistanz.
JJ ging in den anaeroben Bereich um den letzten verbliebenen Abstand aus der Welt zu schaffen. Seine Muskeln schrieen nach Gnade, und schließlich erreichte er den – wenn auch beim Bergauffahren nicht so großen – Windschatten.
Er stützte seine Hände auf den Oberlenker um besser atmen zu können.
Sein Herz hämmerte ohne Gnade. Auch ohne Messung wusste das sein Puls bei über 190 Schlägen pro Minute lag. Hoffentlich hatte er nicht Energie verschwendet, es lagen immerhin noch 4 km Anstieg vor ihm. Doch danach konnte er sich erst einmal soweit es geht auf der Abfahrt erholen.
Er fuhr nach vorn zu der Gruppe um seine Weggefährten zu inspizieren. Würde
Klöden, der in der Gesamtwertung der Gefährlichste war, ihn einfach so zum Etappenerfolg ziehen? Er fuhr neben ihn und sagte: „Entweder du gibst das Gelbe heute auf, oder du wirst mich dabei zum Etappensieg führen!“
Klöden starrte ihn an. „Ich verdiene das gelbe Trikot!“
„Falsch. Moncoutié wird deinen Zeitgewinn einschränken und heute Nacht Gelb tragen. Ich werde trotzdem gewinnen.“
Er schien eine Weile inne zu halten. Doch schließlich fasste er einen Entschluss. „Ach Scheiße, “ sagte er. „Der Stress ist es nicht wert. Ich werde meine Energie für morgen aufsparen.“ Er schaltete runter und ließ sich langsam zurück fallen.
JJ konnte ein Lachen nicht zurück halten. Er hatte sich nicht träumen lassen das seine Worte so perfekt funktionieren würden. Klöden war einer der wenigen Fahrer die er überhaupt nicht leiden konnte. Und das beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit.
Jetzt musste er zwar mitarbeiten, da keiner der anderen Fahrer eine gute Position in der Gesamtwertung einnahm, doch er hatte immer noch eine gute Position für den Etappensieg.
Sein Funkgerät summte. „JJ, Ich habe das Team-Fahrzeug hinter deine Gruppe gefahren. Lass dich zurückfallen für Versorgung und neue Anweisungen.“
JJ ballte seine Faust und flüsterte, „Ja!“ Das bedeutete das Pierre an ihn glaubte. Die anderen Mannschaftswagen waren schon lange vorn um ihre Fahrer zu unterstützen. Pierre’s Anwesenheit bedeutete, dass JJ jetzt gleichgestellt war. Die Möglichkeit sich vom Mannschaftswagen zu versorgen würde eine riesige Hilfe sein. Er ließ sich neben den Peugeot zurückfallen. Pierre gab ihm eine Wasserflasche und einen Energieriegel.
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Lifetec
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Beitrag: # 304617Beitrag Lifetec
11.9.2005 - 15:05

Ich finde diese Art, eine Etappe zu beschreiben, einfach klasse, mache weiter so! :)

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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 304619Beitrag Al3enkiller *Ulle*
11.9.2005 - 15:11

Find ich auch. Aber er war ganz schön fies zum Klöden...
mfg Al3enkiller

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RotRigo
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Beitrag: # 304620Beitrag RotRigo
11.9.2005 - 15:13

Das seh ich genauso! Ganz großes AAR-Kino!!!
Schön den Text durch ein Bild aufgelockert und trotzdem sau viel geschrieben - in gutem Stil. Bravo!!

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Beitrag: # 304632Beitrag Lance Armstrong Fan
11.9.2005 - 15:50

Toll, einfach super!!!

Schreib bitte schnell weiter.
Gruß LAF

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Radsport-Freak
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Beitrag: # 304721Beitrag Radsport-Freak
11.9.2005 - 17:58

ein absoluter Hammer-AAR :P :P :P

Story Klasse, schön viel Text; einfach perfekt :!: :!: :!:

Keep it up :P :P
Gibo ist der Beste!!!

SOAD 4-Ever

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Beitrag: # 304776Beitrag shadow
11.9.2005 - 19:20

Danke für das Lob! Gibt gleich noch mal einen Motivationsschub. Ich hab morgen nur 2 stunden!! :P Da kann ich noch einiges weiterschreiben. Aber in dem Tempo wird es wohl eine Weile dauern bis ich die Tour durch hab. Ich werde aber wahrscheinlich nicht alle Etappen so detalliert beschreiben, da ich nicht unbegrenzt viele ideen habe...also danke noch mal!
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Steini
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Beitrag: # 304816Beitrag Steini
11.9.2005 - 20:27

Solange du nicht auf jeder Etappe mit deinen Psychotrick einen Konkurrenten davonschickst, werden die Ideen schon ausreichen. ;)

Wirklich sehr gut!

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shadow
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Beitrag: # 305053Beitrag shadow
12.9.2005 - 15:29

„Merci,“ sagte JJ.
Pierre gab ihn noch eine Flasche.
JJ schaute ihn neugierig an und nahm sie. Warum sollte er eine sollte er eine extra Flasche nehmen, wenn er sich doch immer wieder vom Auto verpflegen konnte? Er zuckte mit den Axeln und verstaute die Flasche.
Pierre gab ihm zwei weitere Flaschen.
„Das kann nicht dein Ernst sein,“ sagte JJ
„Nimm sie!“
JJ’s Stimmung verdunkelte sich. Er schaute weg. Wie konnte Pierre ihn nur dazu auffordern diese hart erkämpfte Position wieder aufzugeben? Diesmal hatte er ihn gründlich ausgenutzt, er hatte ihn in eine Ausreißergruppe gebracht, nur um die zurückliegenden Team Kameraden zu versorgen. Die Zeit die er mit solcher Anstrengung gutgemacht hatte, musste er nun wieder wegwerfen. Und Warum? Weil dieser spitzbärtige, glatz-köpfige, ausländerfeindliche Schornsteinfeger, der einen Directeur Sportif sein soll es so sagt.
Er spitzte seinen Mund zu und sah zu Pierre hinüber. Er blickte finster drein als er die restlichen Flaschen entgegennahm.
Als er die Flaschen in seine Trikottasche verstaut hatte, gab er ihm auch schon die nächsten beiden Flaschen. „Warum machst du so ein nettes Gesicht?“
JJ akzeptierte die Flaschen jedoch gab er Pierre keine Antwort.
„Du behauptest so ein großartiger Domestik zu sein. Wenn dem so ist, dann erfülle deine Rolle ohne Beschwerden.“
„Das mach ich doch.“
Pierre grunzte. „Aber nicht gerade glücklich.“
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Beitrag: # 305060Beitrag Newbie
12.9.2005 - 15:38

Klasse Wendung in deiner Geschichte, hätte nicht damit gerechnet.

Bin schon gespannt wie JJ reagieren wird
RPG - Sylvain Chavanel/ L'Equipe Fossier

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shadow
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Beitrag: # 305832Beitrag shadow
14.9.2005 - 20:14

Danke noch mal für das Lob, heute etwas weniger Text dafür morgen dann mehr
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JJ schlugte Beleidigung runter. Er hatte das anfängliche Ziel, Klöden aus der Gruppe zu kriegen, erreicht. Er hatte im Alleingang das Gelbe Trikot verteidigt! Und nun sollte er diese Position aufgeben um als Wasserträger auszuhelfen? Und dann erwartet Pierre auch noch, dass er es gerne macht?
JJ nahm die letzte Flasche vom directeur entgegen. „Was sind meine Anweisungen?“
Der Franzose zwirbelte seinen Schnurrbart. „Wir werden versuchen einen Sprint Sieg für Stuart herauszufahren. Das sollte ihn motivieren sich über die Berge zu quälen. Du kannst helfen den Sprint anzufahren.“
JJ schüttelte leicht den Kopf, die restlichen Ausreißer würden bis zum Ende überleben. Das bedeutete selbst wenn Stuart den Sprint des Hauptfeldes gewinnen sollte, würde er maximal 4. werden, da Gilbert ja auch noch vorne war.
Pierre reichte ihm eine handvoll Gels.
JJ stopfte sie in sein Trikot und liess sich in Richtung Peloton zurückfallen.
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shadow
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Beitrag: # 306038Beitrag shadow
15.9.2005 - 18:47

In dieser Ruhe zwischen der Ausreißergruppe und dem Hauptfeld konnte er seinen Puls verlangsamen. Geräusche, die vorher durch die immense Konzentration und Anstrengung herausgefiltert wurden, konnte er jetzt voll wahrnehmen. Die mächtige Rhône floss rechts von ihm. Ein nicht sichtbarer Vogel zwitscherte aus dem Wall der dicht an dicht stehende Nadelbäume. Seine Küken zwitscherten zurück, um ja als erste gefüttert zu werden. Für diesen Moment schienen JJ’s Interessen gleichgültig zu sein, nichts neben dem Alltag des Universums und all seinen Geschöpfen. Hier war er, aufgeregt darüber, dass ihn diese Taktiken beeinflussten. Komm drüber hinweg.
Dann verschlang ihn das Peloton. Verschiedenfarbige Fahrer schossen überall an ihm vorbei. Er fühlte sich als ob er den Schlund eines hungrigen Drachens hinunter schießen würde. JJ schüttelte sich um sein Gehirn wieder in die Gegenwart zu bringen, und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Cofidis hatte den anderen Sprinter Teams schon die Verfolgung zugelassen, also dauerte es eine Weile bis er die vertrauten Farben sah.
„Was machst du denn hier?“ fragte David.
JJ gab ihm eine Flasche und ein Gel. „Anweisungen ausführen.“
„Es überrascht mich, dass du nicht in der Gruppe bleiben konntest. Ich dachte du wärst stark, und gewinnst vielleicht.“ David riss das Gel auf und schluckte es herunter.
JJ starrte ihn an. Es gab nichts zu erklären. Nur wenige Leute verstanden, was er heute für das Team geleistet hatte. Es würde vielleicht nie rauskommen. Wenn David heute Abend das Maillot Jaune überzieht, dann würde JJ sich damit trösten müssen, dass vom Standpunkt des Teams seine Taktik perfekt geklappt hat. Er betete, dass er trotzdem die Stärke und den Willen hätte, wenn es drauf ankommt. Er hatte heute viel von sich auf der Strasse gelassen.
gruß shadow

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shadow
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Beitrag: # 307545Beitrag shadow
20.9.2005 - 19:43

Die Daumen des Masseurs gruben sich tief in JJ's Wadenmuskeln hinein.
"Krämpfe. Sie sind deine Schwäche, nicht?"
"Jaa, ich glaube schon."
"Ich mache es besser. Richtig?"
"So weit, so gut."
"Ich muss tief massieren, und du musst deinen Mineralien Haushalt ausgleichen. Nimmst du die Tabletten?"
"Na klar"
Die Tabletten die er meinte waren nur Nahrungsergänzungsmittel, größtenteils Natrium und Spuren von Kalium und Magnesium. Da kein Doping beteiligt war, war dies eine der wenigen Pillen, die JJ nehmen konnte. Radfahrer waren unter so genauer Untersuchung auf Doping, und so viele Substanzen standen auf der "roten Liste", dass die Athleten obsessiv sein mussten.
JJ's Tabletten hatten im Training Wunder gewirkt. Aber Training war nicht vergleichbar mit Rennen, und schon lange nicht mit der Tour. Er hoffte die Vorsichtsmaßnahmen würden helfen.
"Denke immer daran, die Tour wird nicht nur auf dem Rad gewonnen," sagte der Masseur.
Es war ein guter Ratschlag. Wenn man extrem auf seinen Körper Acht gab - mit ausgiebig Schlaf, Stretching, und Essen - konnte man das direkt auf der Straße verwerten. Im Radrennwelt sagt man, dass Schlafen das Hobby der Champions sei.
JJ gähnte.
Die Tür öffnete sich und Stuart trat ein.
"Du hattest den zehnten Platz heute oder?" sagte JJ.
"Zu schade."
Stuart blickte finster drein. " Ich bin dran. Hau ab."
Widerstrebend richtete sich JJ auf und sah den Masseur an.
"Du hast magische Finger. Ich fühle mich wie neu geboren."
"Gut. Dehne dich jetzt ausgiebig," schlug er vor.
JJ nickte. "Das werde ich tun."
Er durchschritt den engen Gang des Beau Riyage Hôtel. Unter einem Persischen Teppich knarrzten antike Dielen. Warum war es so beruhigend, wenn ein Gebäude seine Instabilität ausdrückte?
Die Massage hatte durch ihn, wie immer, ein Gefühl der totalen Kontrolle ziehen lassen. Nicht nur linderten die kompenten Hände den Schmerz seiner Muskeln, sondern es hatte auch seinen Kopf erleichtert. Er stoppte um sich auf seinen Herzschlag zu konzentrieren, gegenwärtig bei etwa 45 Schlägen. Später wird er bis auf 30 zurückgehen, wenn er im Bett liegend meditieren würde.
gruß shadow

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Gerolsteiner
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Beitrag: # 307547Beitrag Gerolsteiner
20.9.2005 - 19:49

juhu, es geht endlich weiter!

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Beitrag: # 307572Beitrag shadow
20.9.2005 - 20:44

Ja hatte arge Probleme mit meinem Computer (Resultat=format c :lol: ), leider is dadurch die Save datei verloren gegangen...Ich kann nur noch die nächste Etappe liefern. Werde aber die story noch ordentlich ausbauen...
gruß shadow

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