Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 318331Beitrag Bettini_der_Beste
14.11.2005 - 13:59

RotRigo hat geschrieben: [...]Auf dem Zeitplan standen zwei gemeinsame Ausfahrten im Taunus[...]
Seit ihr auch durch meine Heimat gefahren? :D Ich hätte euch doch bestimmt gesehen.

Mephistopheles
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Beitrag: # 318358Beitrag Mephistopheles
14.11.2005 - 17:19

Bettini_der_Beste hat geschrieben:
RotRigo hat geschrieben: [...]Auf dem Zeitplan standen zwei gemeinsame Ausfahrten im Taunus[...]
Seit ihr auch durch meine Heimat gefahren? :D Ich hätte euch doch bestimmt gesehen.
:lol: dito :D
I hope Dirk and Durant never have a child together, it would be unstoppable and would ruin basketball forever.

RotRigo
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Beitrag: # 318507Beitrag RotRigo
15.11.2005 - 19:06

Wir sind jede kleine Gasse abgefahren, also waren wir bestimmt auch bei euch.... :lol:

Mal ne neue Frage: Wie bekomme ich im neuen PCM die blöde Windhose und die Namen über den Fahrern weg? Im alten ging das super mit der Space-Taste, aber im Neuen scheinbar nicht mehr so schön einfach... :(

Bei Nahaufnahmen kann man das ja im Photoshop wegschneiden, aber bei "Weitwinkel-Motiven" wird das auf den Screenshots schon kacke aussehen... :?

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T-MobileFan
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Beitrag: # 318509Beitrag T-MobileFan
15.11.2005 - 19:12

Mit der Tab-Taste, glaube ich.
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

RotRigo
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Beitrag: # 318510Beitrag RotRigo
15.11.2005 - 19:19

31.1.2005 – Saisonauftakt Down Under und Fernost:
Bei mir läuft im Moment nicht viel. Ich trainiere täglich und verbringe somit die nötige Zeit im Sattel, aber sonst passiert nicht viel erwähnenswertes. Anders im Radsport-Zirkus. Diese Woche hat in Australien und Malaysia die neue Saison begonnen und am 23.1. stand der erste Saisonsieger fest. Es war Robbie McEwen (Lotto). Wie kaum anders zu erwarten hat der Australier bei der Tour Down Under die erste Etappe gewonnen um im Verlauf seiner Heimatrundfahrt noch zwei weitere Etappensiege folgen zu lassen – starke Frühform. Der Gesamtsieg in Australien ging, dank der relativ selektiven fünften Etappe aber an jemand anders. Angel Vicioso von Liberty Seguros holte sich hier den Etappensieg und konnte das gelbe Trikot dann auch am darauffolgenden Tag in Adelaide vor Cristian Moreni (Quick Step) und McEwen verteidigen.
Währenddessen hatte auch die zweite Saisonrundfahrt in Malaysia begonnen und da die großen Stars entweder auf dem fünften Kontinent oder noch im Training waren konnte sich hier ein Brasilianer ins Sprinter-Rampenlicht befördern. Der 28-jährige Murilo Fisher vom italienischen Naturino-Team holte fünf der acht möglichen Etappensiege und belegte schließlich Platz drei in der Gesamtwertung. Diese ging schließlich an US Amerikas 26-jährige Rundfahrthoffnung Tom Danielson vom Discovery Channel. Der Ami hatte mit dem Zeitfahrsieg auf Etappe vier den Grundstein gelegt und musste auf der alles entscheidenden achten Etappe nur am Hinterrad des Gesamtzweiten Cezary Zamana (Intel-Action) kleben bleiben.
Somit sind die zwei ersten Rennen und damit auch der gesamte erste Monat des Jahres beendet und ich will monatsabschließend kurz die Top drei der Continental-Tour, quasi der zweiten Liga des Profiradsports, nennen. Ich denke hier wird klar, wie dominant Fisher gefahren ist:

Kontinental-Tour nach Januar:
1. Murilo Fisher 210
2. Cezary Zamana 98
3. Andris Nauduzs 64

RotRigo
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Beitrag: # 318515Beitrag RotRigo
15.11.2005 - 19:31

@T-MobileFan: Ah, das kann sein. Das ist eine der wenigen Tasten, die ich nicht ausprobiert habe... Danke!

7.2.2005 – Alles auf Sprint:
Eine weitere Woche des eintönigen Trainierens ist nun ins Land gegangen. Eine weitere Woche ohne persönliche, dafür aber mit einigen Ereignissen aus dem Rennzirkus.
Der Februar hat die Fahrer in Süd-West-Asien und Europa empfangen und es kam bei 11 von 12 Rennen zu Massensprints. Das ist ein heftiges Zeichen dafür, dass die Saisoneröffnungsrennen wohl noch nicht so aggressiv gefahren werden wie es später im Jahr der Fall sein wird. Jedenfalls sicherten sich Guennadi Mikhailov (2 Etappen-Siege – Discovery Channel), Jean-Patrick Nazon (3 Etappen-Siege – Ag2r) und Cristian Moreni (Quick Step) die Siege bei der Tour of Qatar, der Etoile de Bessèges und dem GP Etruschi ihre Siege bei hohen Endgeschwindigkeiten im Getümmel des Hauptfeldes. Einzig Altmeister Laurent Brochard zeigte beim europäischen Saisonauftakt, der Ouverture von Marseille, sein Kämpferherz und holte den Sieg im Soloritt. Der langhaarige, französische Ex-Weltmeister knüpft damit wohl bei seinem neuen Rennstall Bouygues Telecom nahtlos an die Erfolge von 2004 bei Ag2r an. Bravo!
Teamintern gibt es jetzt auch endlich wieder was zu erzählen. Zwar betrifft es mich nicht, dennoch sollte ich euch vielleicht erzählen, dass in zwei Tagen mit der Mittelmeer-Rundfahrt auch für Gerolsteiner die Rennsaison beginnt. Am Start in San Remo werden dann Davide Rebellin, Thomas Ziegler, Marcel Strauss, Torsten Schmidt, Peter Wrölich, Fabian Wegmann und Ronny Scholz stehen.
Zuletzt geändert von RotRigo am 24.11.2005 - 9:26, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 318516Beitrag RotRigo
15.11.2005 - 19:44

9.2.2005 - Leider kein Sieg am ersten Renntag:
Es kann ja nicht alles traumhaft laufen musste man nach dem ersten Tag am Mittelmeer erkennen. Obwohl das Finish nach einem kurzen, knackigen Anstieg wie für Davide gemacht zu sein schien konnte unser Kapitän heute nicht mehr als einen neunten Rang erreichen. Direkt hinter seinem Anzieher Packo Wrölich. Davide verriet in unserem neuen Mannschafts-Forum, welches den Fahrern und Sportlichen Leitern vorbehalten ist um sich etwas auszutauschen und auch außerhalb der Rennen Kontakt zu halten, dass die Form wohl noch nicht so berrauschend sei. Naja, muss ja auch nicht am 9.2.!
Der Sieg heute ging jedenfalls an Fabio Sacchi von Fassa Bortolo vor Naturino’s unglaublichem Brasilianer Murilo Fisher.
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Zuletzt geändert von RotRigo am 20.11.2005 - 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 318586Beitrag RotRigo
16.11.2005 - 10:49

10.2.2005 – Der Wegmann-Tag:
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Auf der zweiten Etappe, die schon etwas bergiger war, war das Glück auf unserer Seite. Schon früh im Rennen hatte sich eine sechsköpfige Ausreißergruppe gebildet in der auch Fabian Wegmann vertreten war. Fabian wollte heute das Bergtrikot übernehmen und war deshalb gezwungen die Attacke von Patrice Halgand mitzugehen. Neben Moser, Den Bakker, Salmon, Halgand und Fabian war übrigens auch Ivan Basso lange in dieser Ausreißergruppe vertreten. Was der CSC-Kapitän dort zu suchen hatte war allerdings niemandem lange klar und als der Italiener an einem der Anstiege den Anschluß verlor ergab seine anfängliche Anwesenheit noch weniger Sinn. Wollte er sich so früh in der Saison schon ernsthaft testen?
Jedenfalls harmonierte die Gruppe gut und Fabian sammelte letztlich auch genug Bergpunkte um sein eigentliches Tagesziel zu erreichen: Das Bergtrikot.
Doch als die fünf verbliebenen Spitzenreiter die Flame Rouge erreichten hatte das Feld noch immer nicht den Anschluß hergestellt und ein weiteres Ziel war greifbar nah. Fabian verzichtete angesichts der Tatsache, dass das Fled immer näher kam auf die übliche Taktiererei und setzte stattdessen nochmal eine Attacke. Nur Moser konnte oder wollte folgen und die beiden strampelten dem Ziel entgegen. Jetzt kam auch das Feld von hinten näher und eröffnete den Sprint. Es wurde sehr eng, aber es reichte für Fabian! Während Moser noch überspurtet wurde rettete sich unser Bergkönig an der Spitze über den Zielstrich und fuhr im zweiten Rennen den ersten Saisonsieg für Gerolsteiner nach Hause - eine riesen Überraschung!
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Bergwertung:
1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 38
2 Patrice Halgand Credit Agricole 34
3 Benoît Salmon Agritubel - Loudun 28
4 Leonardo Moser Acqua & Sapone 18
5 Maarten Den Bakker Rabobank 14
Zuletzt geändert von RotRigo am 20.11.2005 - 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 318591Beitrag RotRigo
16.11.2005 - 11:41

10.2.2005 – Ergebnisdienst:
Auf Mallorca ist heute übrigens auch noch die Trofeo Mallorca zu Ende gegangen. Das Ergebnis möchte ich euch noch kurz nachreichen, weil ich finde, dass der Sieger es verdient hat erwähnt zu werden. Es ist Angel Vicioso, der schon im Januar die Tour Down Under gewinnen konnte. Der Liberty-Fahrer ist scheinbar in einer bärenstarken Frühform und vielleicht ist mit ihm ja auch bei Paris-Nizza zu rechnen.
Vicioso gewann auf Mallorca genau wie Oscar Freire zwei Etappen. Das übrige Teilstück ging an Carlos Garcia Quesada von Kelme.

Gesamtwertung Mallorca:
1 Angel Vicioso Liberty Seguros 16h37'01
2 Oscar Freire Rabobank + 52
3 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 1'22
4 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 1'38
5 Enrique Gutierrez Phonak Hearing Systems + 1'42

RotRigo
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Beitrag: # 318593Beitrag RotRigo
16.11.2005 - 11:58

11.2.2005 – Besser als gedacht:
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Die dritte Etappe der Mittelmeer-Rundfahrt führte hinauf zum Mont Faron und sollte eine Sortierung in der Gesamtwertung bringen, bevor das morgige Mannschaftszeitfahren dann entgültig über den Gesamtsieger entscheiden dürfte. Über die Etappe hinweg passierte nicht viel und so konnte Fabian problemlos 20 weitere Bergpunkte sammeln um sein Trikot abzusichern. Erst als der Schlussanstieg erreicht war kam die Nervosität ins Feld und der erste der durch hohes Tempo versuchte sich abzusetzen war Murilo Fisher. Der Brasilianer hatte scheinbar vergessen, dass er zu den Sprintern gehört und sorgte dafür, dass das Feld schnell in die Länge gezogen wurde. Den Rest besorgten im Anschluß Frank Vandenbroucke und Andrea Noe, die das Feld schließlich sprengten und für kleinere Grüppchen sorgten.
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Bis etwa einen Kilometer vor dem Ziel führten sie die Spitze den Berg hinauf, doch dann folgte die Attacke von David Moncoutie und Przemyslaw Niemec. Die beiden konnten sich sofort absetzen und fuhren nun zu zweit dem Ziel entgegen. Dahinter konnte Davide zwar noch einmal in die zweite Gruppe vorstoßen, um den Sieg aber konnte er nicht mehr kämpfen.
Moncoutie schließlich gewann den Sprint gegen Niemec und holte sich den prestigeträchtigen Etappensieg am Mont Faron. Mit knapp 30 Sekunden Rückstand kam Davide auf Platz vier ins Ziel. Immerhin bedeutete das die Gesamtführung für unseren halbglatzigen Italiener. Vor zwei Tagen sprach er noch von seiner schlechten Verfassung und heute trägt er Gelb. Gut geblufft, Chef!
Jetzt muss das Team ihm Helfen den Vorsprung im Mannschaftszeitfahrne zu verteidigen – das wird schwer…

Ergebnis:
1 David Moncoutié Cofidis 4h23'49
2 Przemyslaw Niemec Team Miche s.t.
3 Ondrej Sosenka Acqua & Sapone + 29
4 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
5 Frank Vandenbroucke MrBookmaker.com s.t.
6 Andrea Noe Liquigas - Bianchi s.t.
7 Ludovic Martin R.A.G.T. Semences + 44
8 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare + 1'09
9 Inigo Chaurreau AG2R Prévoyance s.t.
10 Pierrick Fédrigo Bouygues Telecom + 1'24

GK:
1 Davide Rebellin Gerolsteiner 12h20'37
2 David Moncoutié Cofidis + 24
3 Murilo Fischer Naturino - Sapore Di Mare + 28
4 Przemyslaw Niemec Team Miche + 32
5 Frank Vandenbroucke MrBookmaker.com + 55
...
119 Ivan Basso Team CSC + 9'37

Berg:
1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 58
2 Patrice Halgand Credit Agricole 34
3 Benoît Salmon Agritubel - Loudun 28
Zuletzt geändert von RotRigo am 20.11.2005 - 15:29, insgesamt 1-mal geändert.

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 318615Beitrag juan antonio flecha
16.11.2005 - 14:06

Geniale Screens,wie immer (vor allem den von Vandenbroucke und Noe finde ich klasse :) )
Und auch der Bezug zur Gegenwart ist mit der Klasse Fisher's da :D
Viva Italia

RotRigo
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Beitrag: # 319534Beitrag RotRigo
23.11.2005 - 11:23

12.2.2005 – Mannschaftszeitfahren laufen eben anders:
Das Mannschaftszeitfahren lief heute leider nicht ganz nach unserem Wunsch. Davide hatte zwar vorgehabt das gelbe Trikot zu verteidigen, doch leider kam es nicht dazu. Durch Pech und vielleicht stellenweise auch etwas Unvermögen konnten unsere Jungs am Mittelmeer nicht vorne mitmischen, als es im Team gegen die Uhr ging. Letztendlich landete die zerrüttelte Meute nur auf Platz 12 und verlor gegen das siegreiche Fassa Bortolo Team auf 37 Kilometern 2’04. Das war zuviel um Davide vor Sacchi zu halten, soviel war klar.
Rebellin fiel in der Gesamtwertung auf Platz drei zurück, kann aber damit als Trostpflaster immerhin noch morgen Nachmittag aufs Siegerpodest steigen.
An der Spitze gab es heute nicht nur eine Demonstration der Überlegenheit durch Fassa Bortolo, die dem zweitplatzierten Domina-Team eine halbe Minute abnahmen, sondern auch eine kleine Überraschung:
Mit Navigators Insurance fuhr ein kleines amerikanisches Team auf den vierten Rang, mit dem man vorher sicher nicht gerechnet hätte. Die Amerikaner waren zeitgleich mit Phonak und dürfen sicher stolz sein Teams wie Cofidis, Quick Step und sogar CSC im Zeitfahren geschlagen zu haben!
Weil ich die Bilder so schön finde häng ich die Plätze 1-3 jetzt noch in Farbe hintendran.

Ergebnis:
1 Fassa Bortolo 47’29
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2 Domina Vacanze + 30
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3 Phonak Hearing Systems + 42
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4 Navigators Insurance + 42
5 Ag2r Prevoyance + 1’10
6 Cofidis + 1’10
7 Team Miche + 1’37
8 Quick Step – Innergetic + 1’44
9 Team CSC + 1’44
10 Liquigas-Bianchi + 1’57

GK:
1 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 13h09'12
2 David Moncoutié Cofidis + 27
3 Davide Rebellin Gerolsteiner + 58
4 Przemyslaw Niemec Team Miche + 1'03
5 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.

RotRigo
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Beitrag: # 319539Beitrag RotRigo
23.11.2005 - 12:15

13.2.2005 – Regen in Marseille:
Als heute die letzte Etappe der Mittelmeer-Rundfahrt in Marseille endete schüttete es wie aus Eimern. Wahrscheinlich auch deshalb wollte keiner wirklich angreifen und die Etappe verlief bis zu den letzten Kilometern sehr ruhig. Als der Massensprint vorbereitet wurde war klar, dass Fabio Sacchi das gelbe und Fabian Wegmann das Bergtrikot gewonnen hatte. Eine Frage war aber noch offen: Die Frage nach dem Punktetrikot. Neben dem Führenden Franck Vandenbroucke konnten auch Sacchi, Fisher und Cadamuro ohne weiteres noch insGrüne schlüpfen und so war zwischen den drei Sprintern natürlich ein Finale Furioso abzusehen. Auch Packo Wrölich wollte sich da noch einmischen und den Streithähnen den Etappensieg vor der Nase wegschnappen. Doch den Sprint eröffnete zunächst Cadamuro’s Helfer Jurco. Die Domina-Vacanze-Mannschaft hatte tolle Arbeit geleistet und als es auf die letzten Meter ging lag ihr Kapitän wie gewünscht an der Spitze.
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Er stiefelte mit riesen Schritten dem Ziel entgegen und auch die auf der anderen Straßenseite lauernden Fisher, Sacchi und Wrölich konnten dem Zug des Italieners nichts entgegnen. Ein klasse Sprintsieg von Cadamuro vor dem aufstrebenden Sprinter der ersten Wochen dieser Saison, Murilo Fisher, und dem Rundfahrtssieger Fabio Sacchi, der nur um Millimeter vor Packo Rang drei belegen konnte.
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Ein tolles Sprintfinale also und für Gerolsteiner geht die erste Rundfahrt des Jahres recht zufriedenstellend zu Ende. Platz drei in der Gesamtwertung für Rebellin und das Bergtrikot sowie ein Etappensieg für Wegmann sind sicher mehr als wir erwartet hatten!

Ergebnis:
1 Simone Cadamuro Domina Vacanze 3h51’40
2 Murilo Fisher Naturino – Sapore Di Mare s.t.
3 Fabio Sacchi Fassa Bortolo s.t.
4 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.
5 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
6 Mario Cipollini Liquigas – Bianchi s.t.

GK:
1 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 17h00’44
2 David Moncoutie Cofidis + 35
3 Davide Rebellin Gerolsteiner + 1’06
4 Robert Hunter Phonak Hearing Systems + 1’11
5 Przemyslaw Niemec Team Miche + 1’11

Punkte:
1 Murilo Fisher Naturino – Sapore Di Mare 58
2 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 46
3 Simone Cadamuro Domina Vacanze 41

Berg:
1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 58
2 Patrice Halgand Credit Agricole 34
3 Benoit Salmon Ag2r Prevoyance 28

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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 319588Beitrag Al3enkiller *Ulle*
23.11.2005 - 16:02

Wunderschöne Screens, genialer Text. Weiter so!
mfg Al3enkiller

FCB forever!

RotRigo
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Beitrag: # 319699Beitrag RotRigo
24.11.2005 - 0:25

merci!

20.2.2005 – Der erste Saisoneinsatz:
Es war wie als ob ich es schon einmal erlebt hätte. Genau wie letzte Saison kam ich auch dieses Jahr ziemlich plötzlich und unverhofft zu meinem ersten Saisonrennen. Markus Fothen, der eigentlich für den Haribo-Klassiker eingeplant war hatte sich gestern beim Training das Handgelenk gebrochen und muss leider bis mitte März pausieren. So kam es, dass ich am frühen Abend einen Anruf von Holczer bekam, mit den Worten:
„Rot, weißt du noch letztes Jahr. Bei deinem ersten Rennen bist du eingesprungen weil ein Teamkollege verletzt war. Die Saison ist dann ja relativ gut verlaufen für dich. Ich hab mir gedacht, wir Sportler sind ja abergläubisch, dass es vielleicht nicht schlecht wäre die neue Saison für dich genauso beginnen zu lassen. Ich mach’s kurz: Markus hat sich gestern das Handgelenk gebrochen und es wäre schön, wenn du für ihn morgen einspringen könntest.“
In diesem Moment musste ich lächeln und natürlich war meine Reaktion voraussehbar. „Klar, ich bin da. Wann soll ich wo sein?“
So stand ich heute also am Start des „Classic Haribo“ und war dann doch froh, dass der Parcours vom Profil her nicht zu schwer war. Auf den ersten Kilometern radelte ich zusammen mit Matthias Ruß und Heinrich Haussler irgendwo in der Mitte des Feldes herum und wir machten am laufenden Band Späße.
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Später jedoch, als die beiden sich nach vorn orientierten, um ihre Form zu testen, ließ ich mich nach hinten zurückfallen und radelte am Ende des Feldes nur noch langsam mit. Das erste Saison-Rennen war, wie vorher abgesprochen, eher eine längere Trainingsausfahrt als ein richtiges Rennen für mich.
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Vorn ging jetzt auf den letzten 20 Kilometern aber die Post ab. Heinrich hatte heute freie Hand und durfte es versuchen, wenn er sich gut fühlte. Junge Fahrer, wie wir es sind fühlen sich in so einer Situation natürlich immer gut und deshalb attackierte er 18 Kilometer vor Schluß zusammen mit Igor Astarloa und Nicolas Portal.
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Die drei konnten sich für ein paar Kilometer auch etwas absetzen, aber so kurz vor dem Ziel lassen die Sprinter-Teams natürlich meist niemanden mehr entkommen.
Natürlich kam es also zum Massensprint und während ich hinten langsam vor mich hinrollte kam es im Getümmel in der Innenstadt Marseilles auch zum ersten Massensturz der Saison. 15 Fahrer lagen am Boden, aber es war keiner meiner Teamkollegen betroffen und so umkurvte ich die Liegengebliebenen und erkannte lediglich zwei Gesichter: Ralf Grabsch und Filippo Pozzato hatten durch den Sturz ihre Chancen auf eine gute Platzierung eingebüßt.
Der Sprint hatte jetzt begonnen und nach Heinrichs Angriff hatte dieser natürlich keine Power mehr um mitzuspurten. Das übernahm für uns heute Markus Zberg. Der Schweizer kam auf Platz 11 ins Ziel und darf damit wohl zufrieden sein, wenn man sieht Hushovd, Kirsipuu, Hauptmann und Nazon doch ein paar sehr starke Sprinter im Feld vertreten waren.
Den Sieg machten auf den letzten Metern dann die zwei letztgenannten unter sich aus und nachdem Hauptmann früher im Wind war konnte Jean-Patrick Nazon den Windschatten nutzen um den Sieg nach Hause zu fahren.
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Für mich blieb am Ende Platz 111, als viertletzter im Hauptfeld, doch das juckt mich nicht die Bohne. Wenn ich mehr gewollt hätte wär sicher auch mehr drin gewesen. Die Beine jedenfalls fühlen sich schon verhältnismäßig gut an!

Ergebnis:
1 Jean-Patrick Nazon AG2R Prévoyance 3h58'38
2 Andrej Hauptman Fassa Bortolo s.t.
3 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
4 Moreno Di Biase Colombia - Selle Italia s.t.
5 Fabian Cancellara Fassa Bortolo s.t.
6 Thor Hushovd Credit Agricole s.t.
7 Robert Hunter Phonak Hearing Systems s.t.
8 Julian Dean Credit Agricole s.t.
9 Sebastien Hinault Credit Agricole s.t.
10 Luciano Pagliarini Liquigas - Bianchi s.t.

Weitere Sieger aus den letzten Tagen:
Axel Merckx hat vor Flecha und Sanchez die Andalusien-Rundfahrt gewonnen und bei der Algarve-Rundfahrt in Portugal feierte der alte Fuchs Jens Heppner seinen Sieg vor Alexandre Vinokourov und Giuseppe Guerini von der „Konkurrenz aus Bonn“.
Meine Gegner für den Giro waren heute teilweise bei der Tour du Haut Var am Start und ließen es dort schon mal ein wenig krachen: Damiano Cunego hat hier vor Danilo DiLuca und Cedric Vasseur gewonnen.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 319701Beitrag Alejandro V.
24.11.2005 - 0:31

RotRigo hat geschrieben:@T-MobileFan: Ah, das kann sein. Das ist eine der wenigen Tasten, die ich nicht ausprobiert habe... Danke!

7.2.2005 – Alles auf Sprint:
Der Februar hat die Fahrer in Afrika und Europa empfangen
*klugscheißmodus an* Erzähl das mal den Scheichs in Qatar, dass die Afrikaner sind :D *klugscheißmodus aus*

Abgesehen von dieser Lapalie, die mir gerade beim Durchlesen aufgefallen ist: Der AAR ist nach wie vor absolute Spitzenklasse und mir scheint, dass die längere Pause den Texten nochmal einen Qualitätssprung gegeben hat. Daumen hoch und weiter so!
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

RotRigo
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Beitrag: # 319711Beitrag RotRigo
24.11.2005 - 9:22

27.2.2005 – Zwei Monate sind schon wieder rum:
Die Woche nach meinem ersten Rennen verlief exakt wie die anderen Wochen seit dem Trainingslager. Ich trainierte jeden Tag ausgiebig und verbrachte meine Zeit größtenteils im Internet, in Cafès oder in Bars.
Ein paar meiner Teamkollegen hingegen nahmen unter der Woche an der Valencia-Rundfahrt teil. Totsche zum Beispiel feierte hier seinen Saisoneinstand im Weltmeister-Trikot ohne sich ernsthaft zu testen. Am Ende landete unser Vuelta-Sieger ohne große Anstrengungen auf Platz 16 mit 3’41 Rückstand auf den Gesamtsieger Tom Danielson von Discovery Channel. Totsche hatte sich einfach nur darauf konzentriert immer im Haupfteld anzukommen um dann auf der vierten, der Königsetappe, knapp vor selbigem einzutrudeln.
Als ernsteren Test sah die fünftägige Rundfahrt scheinbar Jan Ullrich. Der Tour-Sieger des vergangenen Jahres gab etwas mehr Gas und wurde am Ende Vierter. Für Ullrich ist das sicher ein super Ergebnis so früh in der Saison!
Der Gesamtsieg ging aber wie gesagt an Tom Danielson, den Amerikaner vom Discovery Channel. Mit einer Attacke auf der ersten Etappe, Platz zwei hinter Ricardo Serrano auf der Königsetappe und einem schon jetzt dominant auftretenden Discovery-Team im Rücken fuhr er einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause.
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Ergebnis Valencia:
1 Tom Danielson Discovery Channel 18h48'14
2 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 36
3 Nacor Burgos Relax - Fuenlabrada + 1'08
4 Jan Ullrich T-Mobile Team + 2'18
5 Candido Barbosa LA - Liberty + 2'29


Weiterhin fanden am Wochenende auch die ersten Kopfsteinpflaster-Rennen statt und vor allem drei Fahrer sind dort herausgestochen. George Hincapie (1. Het Volk), Andreas Klier (1. Kuurne-Brüssel-Kuurne) und vor allem Erik Dekker (jeweils 2.) haben bewiesen, dass sie schon jetzt ganz gut in Form sind und bei Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix zu den Favoriten zu zählen sein werden. Aus deutscher Sicht sollte man vielleich auch noch den fünften Platz von David Kopp bei KBK hervorheben. Da scheint bei Wiesenhof ein weiteres Top-Talent heranzuwachsen!

Ergebnis Het Volk:
1 George Hincapie Discovery Channel 5h03'32
2 Erik Dekker Rabobank s.t.
3 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 1'22
4 Fred Rodriguez Davitamon - Lotto s.t.
5 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.

Ergebnis Kuurne-Brüssel-Kuurne:
1 Andreas Klier T-Mobile Team 4h38'16
2 Erik Dekker Rabobank s.t.
3 Marc Wauters Rabobank s.t.
4 Nico Eeckhout Chocolade Jacques + 26
5 David Kopp Team Wiesenhof s.t.


Wie schon im Januar hänge ich zum Monatsabschluß noch die aktuellen UCI-Stände an:

Kontinental-Tour Fahrer:
1 Jean-Patrick Nazon Ag2r Prevoyance 278
2 Murilo Fisher Naturino – Sapore di Mare 247
3 Candido Barbosa LA-Liberty 134
4 Ricardo Serrano Kaiku – Caja Rural 125
5 Moreno Di Biase Colombia – Selle Italia 113
6 Jens Heppner Team Wiesenhof 104

Kontinental-Tour Teams:
1 Naturino – Sapore di Mare 392
2 Ag2r Prevoyance 355
3 Colombia – Selle Italia 218
4 Team Wiesenhof 207
5 Intel-Action 183

Bei den Fahrern mit den meisten Siegen führt momentan Murilo Fisher mit 7 vor Nazon und Angel Vicioso mit jeweils 5 Siegen. In der Teamwertung liegt hier jetzt schon ein Pro-Tour-Team in Front: Discovery Channel hat bereits neun Siege eingeheimst und führt damit vor Davitamon-Lotto (8) und Naturino – Sapore di Mare (7).

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Beitrag: # 319713Beitrag RotRigo
24.11.2005 - 9:28

Alejandro V. hat geschrieben: *klugscheißmodus an* Erzähl das mal den Scheichs in Qatar, dass die Afrikaner sind :D *klugscheißmodus aus*
Dankeschön...Ich hab sie jetzt auch in meiner Welt zu Asiaten gemacht... :oops:

Ansonsten auch dankeschön für das Lob. Wegen der Textqualität: Keine Angst, im Verlauf der Saison lässt das wieder nach! ;) Am Anfang gibt man sich immer so viel Mühe, weil man so sau motiviert ist, beim 580sten Rennbericht kann sich das dann schon wieder geändert haben... :lol:

RotRigo
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Beitrag: # 320741Beitrag RotRigo
30.11.2005 - 12:08

Immer wieder Mittwochs...
...kommt die Fortsetzung! ;)

3.3.2005 (Murcia-Rundfahrt) – Endlich wieder Zeitfahren:
Seit gestern bin ich bei meinem, eigentlich als Saisonauftakt geplanten, zweiten Rennen der Saison am Start: Bei der Murcia-Rundfahrt. Doch nachdem es gestern außer einem Massensprint mit dem Sieger Crescenzo D’Amore (Acqua & Sapone) nichts zu erzählen gab, will ich erst heute ins Berichten einsteigen. Da heute das 55 Kilometer lange Einzelzeitfahren rund um Murcia auf dem Programm stand gibt es dazu natürlich auch besonderen Anlass.
Endlich durfte ich wieder zu meiner Lieblingsdisziplin aufbrechen und angesichts der guten Beine nach dem Haribo-Klassiker und dem ebenso guten Gefühl in den letzten Trainingstagen machte ich mir auch einige Hoffnungen heute in den Top10 zu landen. Ich wollte mich erstmals antesten und als ich von der Startrampe rollte lief es sofort wie geschmiert. Die bisherige Bestzeit an der ersten Zwischenzeit hielt Tobias Steinhauser von T-Mobile mit 16’02 nach 13 Kilometern.
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Doch während ich die ersten 13, recht flachen, Kilometer herunterspulte bekam ich von Hans Holczer per Funk mitgeteilt, dass ich Steinhauser vergessen solle: „Der neue Richtwert ist 19 Sekunden schneller und kommt von Jan Hruska!“, hieß es. Der Tscheche gilt als Zeitfahrspezialist und lag nicht unerwartet so weit in Front. Doch auch ich bin ja kein schlechter Zeitfahrer und so kam ich an der ersten Zeitnahme mit grade mal einer Sekunde Rückstand auf Hruska vorbei.
Die Strecke wurde nun hügeliger und auf den folgenden 26 Kilometern bis zur zweiten Zeitnahme sollte ich meinen Vorteil gegenüber dem Tscheche wunderbar auskosten können.
Inzwischen hatte ich auch den vor mir gestarteten Rossi von Acqua & Sapone überholt und die Fahrt in Richtung Ziel war nur noch flach.
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Hruska war hier bereits 49 Sekunden schneller als Steinhauser und auch ich konnte die Latte schließlich noch eine Stufe höher hängen: Mit 16 Sekunden Vorsprung auf den Liberty-Mann lag ich nun perfekt im Rennen und der Weg zum ersten Saisonsieg schien nun nicht mehr lang zu sein.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Hruska schaltete auf dem 16 Kilometer langen Flachstück zum Ziel noch einmal den Turbo ein und nahm mir nicht nur die 16 Sekunden Vorsprung ab, sondern legte noch weitere 33 (!) Sekunden oben drauf.
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Der Etappensieg war für mich somit weg, die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung blieb aber. Denn für den ersten ernsteren Test war das Ergebnis von 33 Sekunden Rückstand auf einen Jan Hruska ja gar nicht schlecht. Außerdem sah es ja so aus, als ob ich Etappenplatz zwei erobert hätte.
Einen allerdings hatte ich in meiner Rechnung ganz vergessen.
Als Hruska und ich bereits im Ziel waren ging am Start ein weiterer exzellenter Zeitfahrer von der Rampe: Der Spanier Jose Ivan Gutierrez von Illes Baleares.
Dieser Mann fuhr schließlich alles in Grund und Boden! Während wir im Ziel dachten, tolle Zeiten gefahren zu sein kam Gutierrez an der ersten Zwischenzeit mit 17 und an der zweiten Zwischenzeit sogar mit 67 Sekunden Vorsprung vorbei – eine Traumfahrt schien das zu werden. Auch unsere letzten Hoffnungen, dass sich der Spanier vielleicht zu Beginn übernommen haben könnte blieben unerfüllt, denn auch er drehte im letzten Teil nochmal auf und distanzierte Hruska im Ziel um 1’47! Gutierrez war also der Mann des Tages und ist nun zurecht Träger des gelben Trikots.
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Bei einem solchen Vorsprung wird es sicher auch schwer sein es ihm übermorgen bei der Bergetappe abzunehmen. Schaunmerma!

Ergebnis und Spitze des Gesamtklassements:
1 Ivan Gutierrez Illes Balears 1h13'20
2 Jan Hruska Liberty Seguros + 1'47
3 Rot Rigo Gerolsteiner + 2'20
4 Tobias Steinhauser T-Mobile Team + 2'42
5 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 3'32
6 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 4'07
7 René Andrle Liberty Seguros + 4'20
8 Sven Krauss Gerolsteiner + 4'21
9 Torsten Schmidt Gerolsteiner + 4'36
10 Ronny Scholz Gerolsteiner + 4'38
...
14 Thomas Dekker Rabobank + 5'05

Für uns ist das Ergebnis heute sicher ein voller Erfolg gewesen. Vier Leute unter den Top 10, Führung in der Mannschaftswertung mit vier Minuten Vorsprung und ich trage weiß. Das kann sich doch sehen lassen!
Thomas Dekker, mit dem ich mich während der gestrigen Etappe länger unterhalten habe, ist heute 14. geworden. Der junge Niederländer gilt als großes Talent und ist obendrein auch noch sehr sympathisch. Vielleicht bekommen wir in Zukunft ja irgendwann mal die Gelegenheit gegeneinander um einen großen Sieg zu kämpfen. Das wäre toll!

RotRigo
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Beitrag: # 320748Beitrag RotRigo
30.11.2005 - 13:59

5.3.2005 (Murcia-Rundfahrt) – Auch die Berge sagen „Hallo“:
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Nachdem gestern auch die zweite Flachetappe mit einem Massensprint zu Ende ging, den diesmal Antonio Salomone (Barloworld) vor D’Amore gewann, ging es heute in die Berge. Die entscheidende, schwere Bergetappe über 150 Kilometer von Aguilas zum Collado Bermejo hatte eine etwa 80 Kilometer lange Warmlaufphase zu Beginn und endete dann mit einer Berg- und Talfahrt über steile Bergpässe. Wie nicht anders zu erwarten ging der Tag recht ruhig los und erst bei Kilometer 92, kurz vor dem Ende des ersten scweren Anstiegs, gab es die erste Attacke. Leonardo Piepoli von Saunier Duval konnte sich lösen und seinen Vorsprung schnell etwas ausbauen, denn noch war das Tempo im Feld nicht sehr hoch.
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Über die nächsten kurzen Anstiege und ging Piepoli als Solist hinweg, musste dann in der längsten Abfahrt des Tages einsehen, dass er gegen den Willen von Kelme, Illes Baleares und Liberty Seguros heute keine Chance haben würde. So wurde der Italiener bei Kilometer 112 gestellt und reihte sich wieder brav ins Feld ein.
Jetzt ging es richtig los. Gleich zu Beginn des vorletzten Berges machten Kelme und Illes Baleares richtig Dampf und das Feld zerplatzte urplötzlich. Nur Matthias Russ konnte als Teamkollege an meiner Seite in der ersten Gruppe bleiben. Unser Neuprofi leistete dafür um so bessere Arbeit. Er führte mich lange Zeit den Berg hinauf und sollte den gesamten restlichen Tag weit vorne fahren können.
Leider musste aber auch er bei einer erneuten Tempoverschärfung von Kelme reißen lassen. Es waren jetzt nur noch 10 Mann in der ersten Gruppe vertreten und ich fuhr hier vorn immer am Hinterrad von Gutierrez.
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Doch der 128. Tageskilometer wurde dann auch für mich zum Problem. Bei 10%iger Steigung ritt Carlos Garcia Quesada (Kelme) die vorentscheidende Attacke, bei der lediglich noch Ricardo Serrano (Kaiku), Leonardo Piepoli (Saunier), Vladimir Efimkin (Barloworld) und Ivan Gutierrez (Illes) mithalten konnten.
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Das Quintett distanzierte mich und den Rest der Gruppe schnell um einige Sekunden und konnte von nun an seinen Vorsprung ausbauen.
Da ich jetzt keine Hilfe mehr von Kelme und Illes Baleares bekam kamen jetzt auch von hinten wieder ein paar andere Fahrer aus der Gruppe von Matthias Russ zu mir nach vorn. Matthias selbst war leider nicht dabei, aber Thomas Dekker (Rabobank), Alexandre Vinokourov (T-Mobile), Gilberto Simoni (Lampre), Aitor Gonzalez (Euskaltel), Ivan Mayoz (Relax) und Ezequiel Mosquera (Kaiku) sollten genügen um einen einigermaßen starken Zug aufzubauen.
Vor allem Thomas, Vinokourov und ich kümmerten uns um die Tempoarbeit und so konnten wir den Abstand nach vorn zunächst in Grenzen halten.
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Dennoch waren die nur noch vier Spitzenreiter bis zum Gipfel um knapp drei Minuten entflohen. Ungefähr auf halber Distanz lag Efimkin, der sich wohl bei Quesadas Attacke etwas übernommen hatte und wieder etwas zurückgefallen war.
Nach der Abfahrt ging es dann mit fast vier Minuten Rückstand in den Schlussanstieg und vorn attackierte der nächste Fahrer. Ricardo Serrano ließ seine drei Begleiter stehen und machte sich allein auf den Weg ins Ziel.
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Für mich hieß das nun Tempo bolzen, denn nachdem Quesada mir meinen grade erst von Hruska erworbenen zweiten Platz ohnehin schon wieder abgenommen hatte, schickte sich Serrano an mich ganz vom Podest zu stoßen. Immer wieder versuchte ich die Anderen in der Gruppe zur Tempoarbeit zu motivieren, doch außer Dekker und Vinokourov zog niemand richtig mit und irgendwann hatte ich die Nase voll und attackierte selbst.
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Die Gruppe war gesprengt und ich machte zumindest auf Efimkin Boden gut. Das weiße Trikot konnte ich somit in trockene Tücher bringen, den Podestplatz aber erreichte ich nicht mehr. Serrano und Quesada, der sich inzwischen auch von Piepoli und Gutierrez abgesetzt hatte, waren heute einfach zu stark, als dass ich ihnen auf den letzten Kilometern noch hätte Zeit abnehmen können. Letztlich kam ich im Ziel als Etappensechster mit 4’53 Rückstand an. 4’53 hinter dem Sieger Ricardo Serrano, der dem Druck durch Quesada standgehalten hatte und sich mit 34 Sekunden Vorsprung ins Ziel gerettet hatte.
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Matthias war, seitdem ich ihn aus den Augen verloren hatte stets in der Gruppe von Jan Hruska gefahren und musste dort erst kurz vor Schluß reißen lassen. So kam er auf einen hervorragenden 20. Platz auf der Etappe. Eine super Leistung für ihn!

Ergebnis:
1 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural 4h19'23
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 34
3 Ivan Gutierrez Illes Balears + 1'54
4 Leonardo Piepoli Saunier Duval s.t.
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 4'23
6 Rot Rigo Gerolsteiner + 4'53
7 Ezequiel Mosquera Kaiku - Caja Rural + 5'47
8 Thomas Dekker Rabobank + 7'01
9 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team s.t.
10 David Bernabeu Comunidad Valenciana + 7'28


GK:
1 Ivan Gutierrez Illes Balears 13h23'58
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 2'08
3 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 4'40
4 Rot Rigo Gerolsteiner + 5'27
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 6'44
6 Leonardo Piepoli Saunier Duval + 7'12
7 Jan Hruska Liberty Seguros + 9'37
8 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team + 10'04
9 Ezequiel Mosquera Kaiku - Caja Rural + 10'18
10 Thomas Dekker Rabobank + 10'20

RotRigo
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30.11.2005 - 15:29

5.3.2005 (Teil 2) – Mailand-Turin:
Ich schulde euch noch das Ergebnis vom italienischen Halbklassiker Mailand-Turin.
Dort standen Davide und Fabian für uns als Kapitäne am Start und die beiden wurden ihrer Aufgabe gerecht. Nachdem sich zu Beginn des letzten Anstiegs eine 13-köpfige Spitzengruppe gebildet hatte, in der beide vertreten waren, kam es kurz vor dem Gipfel zu einer weiteren Attacke von Davide. Leider konnten unserem Klassikerjäger drei Fahrer folgen und er musste sich bei den Stehversuchen auf der Zielgerade geschlagen geben. Der Sieg ging somit an Francesco Casagrande und das Naturino-Team, das in der Continental-Tour seinen Vorsprung somit weiter ausbauen konnte.
Fabian kam in der zweiten Gruppe dann als 10. ins Ziel. Den Sprint der Verfolger hatte überraschenderweise Jens Voigt gegen Alessandro Petacchi gewonnen. Der Italiener war wohl zu platt um noch einmal richtig zu spurten. Wer hätte auch damit gerechnet, dass Petacchi bei einem solchen Finale noch so weit vorn zu finden sein würde?

Ergebnis:
1 Francesco Casagrande Naturino - Sapore Di Mare 4h49'03
2 Salvatore Commesso Lampre - Caffita s.t.
3 Miguel Perdiguero Phonak Hearing Systems s.t.
4 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
5 Jens Voigt Team CSC + 51
6 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
7 Cezary Zamana Intel - Action s.t.
8 Nicki Sörensen Team CSC s.t.
9 Ivan Parra Colombia - Selle Italia s.t.
10 Fabian Wegmann Gerolsteiner s.t.
11 Pietro Caucchioli Credit Agricole s.t.
12 Ondrej Sosenka Acqua & Sapone s.t.
13 Raffaele Illiano Colombia - Selle Italia s.t.
14 Stuart O'Grady Cofidis + 2'01
15 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.

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