Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 320910Beitrag RotRigo
1.12.2005 - 12:00

6.3.2005 (Murcia) – Power-Sven:
Bevor am frühen Abend bei Paris der Prolog von Paris-Nizza und damit das erste Rennen der ProTour anstand richtete sich das Radsportinteresse am frühen Tag nochmal nach Spanien. Die letzte Etappe der Murcia-Rundfahrt stand an und führte uns über topfebene 170 Kilometer noch einmal rund um Murcia herum.
Früh hatte sich eine achtköpfige Spitzengruppe gebildet, in der auch unser Sven Krauss vertreten war. Hans Holczer hatte ihn mitgeschickt, weil er ahnte, dass bei dieser ungefährlichen Gruppe im Feld kaum einer Nachführarbeit leisten würde. Im Gesamtklassement war schon alles entschieden und auch der Kampf der Sprinter hatte bereits zwei verschiedene Etappensieger erlebt, deren Motivation heute richtig hart zu arbeiten auch nicht sehr groß war. So kam die Gruppe wie gehofft sehr schnell, sehr weit weg und 20 Kilometer vor dem Ziel schien klar zu sein, dass der Etappensieg zwischen den acht Ausreißern ausgemacht werden würde. Vorne begann nun schon sehr früh der Poker und exakt an der 10-Kilometer-Marke war es schließlich soweit. Torsten Hiekmann von T-Mobile warf seinen Begleitern den Fedehandschuh vor die Füße und attackierte. Sofort ging Sven hinterher und die beiden Deutschen konnten sich etwas absetzen.
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Doch 10 Kilometer waren noch ein weiter weg und nachdem es zunächst so aussah, als ob die sechs Verfolger sich nicht einig werden würden, kehrte wohl auch in sie recht bald der Siegeswille zurück und sie harmonierten wieder perfekt. Der Vorsprung von Sven und Hiekmann verringerte sich und an der Flame Rouge waren die Gegner schon zum greifen nah. Es wurde sehr spannend, denn während Hiekmann am Ende der Kräfte war und in die Gruppe zurückfiel schaltete Sven noch einmal seinen Zeitfahrer-Turbo ein. Im sitzen trat er sehr hart in die Pedale und konnte sich an der Spitze halten. Die Verfolger versuchten alles, kamen aber nicht mehr an Svens Hinterrad heran. Sieg für Sven Krauss und Gerolsteiner!
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Durch den Vorsprung von fast fünfeinhalb Minuten, den die Gruppe ins Ziel gebracht hatte waren wir jetzt auch wieder erster in der Teamwertung und Sven konnte noch von Platz 31 auf Platz 13 in der Gesamtwertung nach vorn springen.
Für mich ist dieser erste Test in der Saison sehr gut verlaufen. Platz 4 im GK und das Trikot des besten Jungprofis sind eine Ausbeute, die Anfang März nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Ich bin sehr zufrieden.
Heute konnte ich mich dann noch schön ausrollen und wiedermal mit Matthias Russ und Thomas Dekker ein bischen im Feld herumblödeln.
Mit den beiden bin ich jetzt auch für nachher zum Paris-Nizza-gucken verabredet. Mal sehen, was Levy, Fabian, Heinrich und co dort heute reißen können.

Ergebnis:
1 Sven Krauss Gerolsteiner 3h45'18
2 Rodney Green Team Barloworld s.t.
3 Ronald Mutsaars Rabobank s.t.
4 Joseba Albizu Euskaltel - Euskadi s.t.
5 Juan Fuentes Lampre - Caffita s.t.
6 Torsten Hiekmann T-Mobile Team s.t.
7 Pierre Drancourt Bouygues Telecom s.t.
8 Oscar Laguna Relax - Fuenlabrada s.t.
9 Crescenzo D'Amore Acqua & Sapone + 5'22
10 Angel Vicioso Liberty Seguros s.t.

GK:
1 Ivan Gutierrez Illes Balears 17h14'38
2 Carlos Garcia Quesada Comunidad Valenciana + 2'08
3 Ricardo Serrano Kaiku - Caja Rural + 4'40
4 Rot Rigo Gerolsteiner + 5'27
5 Vladimir Efimkin Team Barloworld + 6'44
...
10 Thomas Dekker Rabobank + 10'20
13 Sven Krauss Gerolsteiner + 11'08
42 Matthias Russ Gerolsteiner + 17'47
Zuletzt geändert von RotRigo am 1.12.2005 - 12:57, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 320912Beitrag RotRigo
1.12.2005 - 12:14

6.3.2005 (Paris-Nizza) – ProTour begins:
Nach dem Rennen und der Massage war ich wie gesagt sofort mit Thomas Dekker und Matthias zum TV schauen verabredet. Es galt Daumen zu drücken, dass Levy (Leipheimer) und Fabian (Wegmann) nicht zuviel Zeit auf die Konkurrenten verlieren würden und Uwe (Peschel) vielleicht Cancellara den Prolog-Sieg streitig machen könnte. Letzteres verpasste Uwe leider um drei Sekunden, aber Platz 12 mit 12 Sekunden Rückstand von Levy weckte in unseren Gesichtern dann doch ein Lächeln. Auch Thomas Dekker drückte unserem Kapitän die Daumen, schließlich fuhr der Amerikaner letztes Jahr noch für die Rabobänkler. Einzig Fabian Wegmann musste beim Prolog etwas enttäuschen: Platz 83 mit 31 Sekunden Rückstand - da wär mehr drin gewesen!
Am Ende gingen Matthias und ich ziemlich zufrieden mit diesem Tag und der gesamten Rundfahrt zum Abendessen mit der Mannschaft und durften uns noch über Svens Siegersekt freuen.

Ergebnis Prolog Paris-Nizza:
1 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 7'30
2 George Hincapie Discovery Channel + 3
3 Uwe Peschel Gerolsteiner s.t.
4 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo s.t.
5 Sylvain Chavanel Cofidis + 5
6 Olaf Pollack T-Mobile Team + 7
7 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 8
8 Leif Hoste Discovery Channel + 10
9 Victor Hugo Pena Phonak Hearing Systems + 11
10 Erik Zabel T-Mobile Team s.t.
...
12 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 12
20 Christophe Moreau Credit Agricole + 14
24 Ivan Basso Team CSC s.t. + 15
37 Francisco Mancebo Illes Balears + 19

Abends im Bett habe ich mich dann nochmal schnell ins Internet eingeklickt um die restlichen Ergebnisse von heute abzurufen, denn ich wusste, dass zum Beispiel in Flandern die drei Tage von West-Flandern heute mit einem Einzelzeitfahren zu Ende gegangen waren. Dieses ging, wie auch der Gesamtsieg an Tom Danielson vom Discovery Channel. Ergebnisse in Einzelzeitfahren interessieren mich immer besonders, denn dort finde ich sicher meine Konkurrenten für den Rest der Saison. Danielson ist bestimmt auch so einer!

RotRigo
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Beitrag: # 321170Beitrag RotRigo
3.12.2005 - 14:52

7.3.2005 (Paris-Nizza) – Tag der Jungen:
Die zweite Etappe von Paris-Nizza war zum Tag der Nachwuchsfahrer geworden. Zunächst hatte sich eine vierköpfige Ausreißergruppe gebildet, in der der Schwede Gustav Larsson (24 Jahre / Fassa Bortolo) sich das Bergtrikot holte und am Ende kam es dann zum Massensprint, den ebenfalls ein U25-Fahrer gewinnen konnte.
Unsere Jungs hatten sich darauf eingestellt den Sprint für Packo Wrölich und 2 Kilometer vor Schluß sah es auch noch so aus, als ob es klappen würde.
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Doch dann verließen den Österreicher die Kräfte, so dass Heinrich Haussler und René Haselbacher auf einmal ohne Kapitän dort vorn im Getümmel standen. Kurz entschlossen sprinteten beide auf eigene Kappe los und während Haselbacher etwas eingeklemmt war hatte Heinrich enormes Glück. Er hing am Hinterrad von Aurelien Clerc und schaffte es im Windschatten des Schweizers tatsächlich weit vorn zu landen: Auf dem zweiten Rang! Während die Starsprinter Cooke, McEwen und Pollack auf der schlechteren Straßenseite (wo auch Hasi sein Glück versuchte) untergingen, hatte Clerc die beste Linie gewählt und konnte den Sieg eben vor Heinrich Haussler nach Hause fahren.
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Platz 2 im Ziel einer Etappe bei Paris-Nizza – nicht schlecht Heinrich!

Ergebnis:
1 Aurélien Clerc Phonak Hearing Systems 4h14'48
2 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
3 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
4 Fred Rodriguez Davitamon - Lotto s.t.
5 Dimitri De Fauw Quick Step - Innergetic s.t.

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Beitrag: # 321172Beitrag RotRigo
3.12.2005 - 14:55

8.3.2005 (Paris-Nizza) – Mehr Glück bei Anlauf Nummer 2:
Heute konnte es zum ersten mal richtig spannend werden, denn nur sieben Kilometer vor dem Ziel in Thiers stand die letzte, wenn auch kleine, Bergwertung auf dem Programm.
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Nachdem erst Pinotti, später dann Voeckler und Arvesen (beide auch gestern unter den Ausreißern) das Rennen als Solisten bestimmt hatten kam das Feld an die letzte Bergwertung und alles wartete auf den ersten Test eines Klassement-Fahrers. Alle waren sie in den ersten Reihen zu finden, aber keiner traute sich den Fedehandschuh zu werfen. So passierte das Feld die Bergwertung und raste nun dem Ziel entgegen. Die meisten Sprinter hatten bei dem Tempo am Berg nicht vorn bleiben können und so war es interessant zu sehen, wer den Sprint gewinnen würde. Kos Moerenhout (Lotto) hatte das Finale eröffnet und ein weiterer McEwen-Helfer, nämlich Henk Vogels schien die Sache klar machen zu können. Doch von hinten kam René angestiefelt. Heute hatte er mehr Glück als gestern und wurde weder eingeklemmt, noch am Berg wie die anderen Sprinter abgehängt. Mit einer super Endgeschwindigkeit schoß er neben Vogels und konnte sein Vorderrad im letzten Moment an dem Australier vorbeischieben.
Unser erster ProTour-Etappensieg war perfekt und Hasi streckte beide Arme gen Himmel. Bravo!
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Ergebnis:
1 René Haselbacher Gerolsteiner 4h37'49
2 Henk Vogels Davitamon - Lotto s.t.
3 Dimitri De Fauw Quick Step - Innergetic s.t.
4 Kurt-Asle Arvesen Team CSC s.t.
5 Bradley Mc Gee Française des Jeux s.t.

GK:
1 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 9h00'07
2 Uwe Peschel Gerolsteiner + 3
3 George Hincapie Discovery Channel s.t.

Punkte:
1 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 40
2 René Haselbacher Gerolsteiner 37
3 Dimitri De Fauw Quick Step - Innergetic 36

Berg:
1 Marco Pinotti Saunier Duval 16
2 Kurt-Asle Arvesen Team CSC 7
3 Thomas Voeckler Bouygues Telecom 5

RotRigo
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Beitrag: # 321701Beitrag RotRigo
7.12.2005 - 12:36

9.3.2005 (Nizza und Tirreno) – Erster Tag der Favoriten:
Das Rennen Paris-Nizza 2005 steigert seinen Schwierigkeitsgrad von Tag zu Tag. Nachdem es gestern nur noch gradeso zu einer Sprintankunft kommen konnte wurde für heute der erste Favoriten-Angriff erwartet. Die 174 Kilometer lange Etappe nach Le Chambon sur Lignon beinhaltete nicht nur fünf Bergwertungen, sondern auch noch einige andere mehr oder weniger kleine Anstiege, die zum Zerfall des Feldes hätten führen sollen.
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Doch das Feld ging das Rennen relativ locker an und fuhr geschlossen über alle fünf Bergwertungen hinweg. Jedesmal wurde kurz vor der Wertung von einigen Fahrern attackiert und um die Punkte gesprintet, aber genauso oft wurden auch die Ausreißer wieder eingefangen. Einen Fahrer sollte man vielleicht besonders hervorheben, wenn man vom heutigen Kampf um die Bergpunkte spricht: Samy Sanchez von Euskaltel attackierte wirklich an jeder Bergwertung und sammelte somit 23 Punkte. Als Belohnung darf der Baske morgen das Bergtrikot tragen.
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Das Rennen hätte trotz der schweren Strecke sicher erneut zum Massensprint geführt, wenn Danilo Di Luca sich nicht am letzten Anstieg, acht Kilometer vor dem Ziel, getraut hätte seine Gegner anzugreifen. Der Italiener sprang unwiederstehlich aus dem Feld heraus und sorgte somit im Feld für Unruhen. Endlich passierte etwas und prompt wurde das Peloton in die Länge gezogen.
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Nach dem Anstieg ging es nun weitere sechs Kilometer flach ins Ziel. Di Luca lag gut 15 Sekunden vor der ersten großen Verfolgergruppe mit fast allen Favoriten und durfte in diesem Moment vom Etappensieg träumen. Doch die Helfer waren nach diesem ruhigen Tag noch nicht ausgepumpt genug und so kam die 30 Mann starke erste Gruppe auf der Zielgeraden wieder näher an Di Luca heran und eröffnete den Sprint. Di Luca kämpfte wenige Meter voraus allein gegen den Wind und war somit machtlos gegen den heranstürmenden Erik Zabel.
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Der T-Mobile-Sprinter überspurtete den Italiener und holte sich seinen ersten ProTour-Etappensieg!
Dahinter hatte inzwischen auch die zweite Verfolgergruppe alle Lücken schließen können und so blieb der Jury nichts anderes übrig, als das langgezogene Feld mit ein und derselben Zeit zu werten wie den Sieger. Levi hatte also noch einmal Glück gehabt, dass sich seine fehlende Reaktion bei Di Lucas Angriff nicht gerächt hatte. Hoffentlich kann er in den nächsten Tagen noch was reißen.
Achja René Haselbacher hat heute übrigens das grüne Trikot übernommen, als er bei den Zwischensprints um einen Punkt an Cancellara vorbeiziehen konnte.

Ergebnis:
1 Erik Zabel T-Mobile Team 4h25'32
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi s.t.
3 Salvatore Commesso Lampre - Caffita s.t.
4 Karsten Kroon Rabobank s.t.
5 Jérôme Pineau Bouygues Telecom s.t.
6 George Hincapie Discovery Channel s.t.
7 Nico Mattan Davitamon - Lotto s.t.
8 Jakob Piil Team CSC s.t.
9 Didier Rous Bouygues Telecom s.t.
10 Marcos Serrano Liberty Seguros s.t.

GK:
1 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 13h25'39
2 George Hincapie Discovery Channel + 3
3 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 4
4 Erik Zabel T-Mobile Team + 5
5 Sylvain Chavanel Cofidis s.t.

Berg:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 23
2 Marco Pinotti Saunier Duval 16
3 Andrea Noe Liquigas - Bianchi 14

Punkte:
1 René Haselbacher Gerolsteiner 42
2 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 41
3 George Hincapie Discovery Channel 37


Im italienischen Civitavecchia hat indes auch das zweite ProTour-Rennen, Tirreno-Adriatico, mit einem Sieg des Belgiers Tom Boonen begonnen. Die Italiener haben jetzt bereits unfassbare 28° und blauen Himmel. Das ist so gemein! Ich will auch!
Aus deutscher Sicht war erfreulich, dass sich ein weiteres großes Talent erstmals richtig positiv in Szene setzen konnte. Linus Gerdemann von CSC war zusammen mit Discoverys van den Broeck lange Zeit an der Spitze gefahren und wurde erst 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt. In der Gesamtwertung ist Gerdemann jetzt vierter.
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RotRigo
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Beitrag: # 321702Beitrag RotRigo
7.12.2005 - 13:19

10.3.2005 (Nizza und Tirreno) – Ruhe vor dem Sturm:
Bevor morgen am Mont Faron wahrscheinlich die Vorentscheidung in Sachen Gesamtsieg fallen wird kam es heute zur erwarteten Ruhe im Feld. Drei Fahrer hatten schon bei Kilometer 2 attackiert und konnten sich bis kurz vor dem Ziel vorn halten. Einer von ihnen, Calzati, eroberte so ohne Gegenwehr das Bergtrikot, bevor das Finale uns den nächsten Massensprint bescherte. Aus unserer Sicht verlief das Finale dann leider überhaupt nicht so toll. René hatte eine schlechte Position und Heinrich schlechte Beine. Wenigstens Packo Wrölich konnte ganz befreit sprinten und erreichte schließlich den vierten Rang. Dennoch konnte er seinem Landsmann Haselbacher dadurch nicht helfen das grüne Trikot zu verteidigen, denn der Etappensieg ging erneut an die Konkurrenz aus Bonn. Olaf Pollack war für die Magenta-Jungs heute der Glückliche und darf neben dem Etappensieg sogar das Trikot von Hasi übernehmen. So gesehen ein beschissener Tag für uns!
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Ergebnis:
1 Olaf Pollack T-Mobile Team 4h04'03
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
3 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.
4 Peter Wrölich Gerolsteiner s.t.
5 Fred Rodriguez Davitamon - Lotto s.t.
...
11 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
14 René Haselbacher Gerolsteiner s.t.

Bei Tirreno-Adriatico hingegen läuft alles nach Plan. Das ist auch kein Wunder, wenn der Plan keine guten Ergebnisse sondern lediglich den Formaufbau vorsieht. Davide Rebellin und Markus Zberg rollen sich ohne Probleme ein und durften heute erneut bei einem großen Sprint zusehen. Diesmal ging die Etappe an den Italiener Simone Cadamuro vor Bernhard Eisel und Stuart O’Grady.

RotRigo
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Beitrag: # 321722Beitrag RotRigo
7.12.2005 - 15:39

Ich habe eben angefangen im allerersten Post des AARs Veränderungen vorzunehmen (Nachschlagewerk). Ihr könnt euch das ja mal anschauen und dann sagen, wie ihr es findet.

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arkon
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Beitrag: # 321728Beitrag arkon
7.12.2005 - 15:59

das nachschlagewerk ist klasse, kannste gerne noch ausbauen ;)

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Beitrag: # 321734Beitrag Lance Armstrong Fan
7.12.2005 - 16:50

Bei solch einem komplexen AAR ist das wirklich prima! Wieder einmal eine spitzen Idee von dir! Bist du eigentlich Fotograf? Hast du Fotographie studiert?
Deine Screens sind erste Sahne!
Wie lange doktorst du hin, bis du das richtige Motiv hast?
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 321808Beitrag RotRigo
8.12.2005 - 1:15

So wünscht man sich das. Endlich mal wieder Feedback. Man muss scheinbar nur Fragen stellen.. :)

@arkon: Ja klar! Das Nachschlagewerk wird weitergeführt und vervollständigt. Ich hatte heute Mittag nur keine Zeit mehr dazu.

@LAF: Danke für die Blumen! Mit Fotografie hab ich aber eigentlich nichts am Hut.. Schön, dass dir die Screens gefallen. Eine Anleitung dazu kann ich aber kaum geben. Ich halte einfach das Spiel im entscheidenden Moment an und drehe dann mit der Kamera zoomend um den/die jeweiligen Fahrer bis mir die Ansicht gefällt. Lange dauern tut das eigentlich fast nie (zwischen 10 und höchstens 45 Sekunden würde ich schätzen). Im nachhinein schneide ich das Bild dann im Photoshop noch zurecht (auch das geht sehr schnell...ich denk eigentlich nie lang nach dabei), damit die Perspektive ideal rüberkommt und bringe es über die Größeneinstellung auf 500 (PCM-Bilder) bzw. 400 (alte Bilder vom RAM) Breitenpixel.

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Beitrag: # 321893Beitrag RotRigo
8.12.2005 - 20:18

11.3.2005 (Teil 1: Paris-Nizza) – Dominanz aus Italien:
Während sich der Mont Faron beim ersten Besuch des Radsportzirkusses im Jahr 2005 noch als Glücksbringer für unsere Mannschaft darstellte und Davide dort die Gesamtführung der Mittelmeer-Rundfahrt übernehmen konnte sah es diesmal leider etwas anders aus. Als ich den TV 25 Kilometer vor dem Ziel anschaltete hatte das Feld grade die Ausreißer des Tages um Thomas Konecny von T-Mobile gestellt und der wahre Rennbetrieb konnte beginnen. Es stand noch die letzte Bergwertung, eine Abfahrt und schließlich der finale Anstieg zum Mont Faron auf dem Programm. Doch trotz dieses harten Restprogramms war da ein Fahrer der mal wieder Courage zeigte. Nachdem Samuel Sanchez sich die Bergpunkte gesichert hatte um das Bergtrikot zurückzuholen war es mal wieder Danilo Di Luca, der in die Abfahrt hinein eine gewagte Attacke setzte. Mit waghalsigem Tempo stürzte sich der Liquigas-Kapitän den Berg hinab und konnte so bis zum Fuß des Mont Farons nicht nur 25 Sekunden zwischen sich und die Verfolger bringen, sondern auch das Feld zerreißen.
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Leider war schon jetzt klar, dass Levi auch heute nicht die Beine haben würde um dem Ziel „Paris-Nizza-Podium“ näher zu kommen. Er hatte bei Di Lucas Attacke sofort reißen lassen müssen und befand sich weder in der ersten (10-köpfigen) noch in der zweiten (11-köpfigen) Verfolgergruppe, sondern hatte im Hauptfeld zu beginn des Mont Farons bereits mehr als 1’30 Rückstand auf die Spitze. Bei ihm war auch wieder Fabian Wegmann, der „zu spät von der Leine gelassen“ worden war um noch nach vorn aufschließen zu können. Für uns war Paris-Nizza damit jetzt in Sachen Gesamtklassement abgehakt und Rebellins Podestplatz aus 2004 wird nicht wiederholt werden können.
Doch nun zurück zur Spitze. Die ersten Meter des Faron waren jetzt absolviert und die beiden Verfolgergruppen hatten zusammenfinden und schließlich auch Di Luca zurückholen können.
Libertys Marcos Serrano und Euskaltels Samuel Sanchez sorgten nun abwechselnd für ein hohes Tempo und die 22-köpfige Spitzengruppe zog sich sehr stark in die Länge, bis sie schließlich abermals zerriss. Ganz hinten übrigens auch Fabian Cancellara, der Mann in gelb.
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2,5 Kilometer vor dem Ziel erhöhte Sanchez erneut das Tempo und prompt brach die Hektik aus.
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Moreau und Mancebo gaben 100% um den Baske nicht fahren zu lassen, doch kaum hatten sie die Lücke wieder geschlossen mussten sie für ihren Einsatz auch schon bezahlen. Beide brachen ein und die Bahn war frei für alle, die sie am Hinterrad mitgezogen hatten – auch für Di Luca.
Der Italiener explodierte förmlich und riß so schnell eine große Lücke, wie die anderen noch nicht mal hinter ihm her gucken konnten.
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Di Luca war auf und davon und bei den Verfolgern war guter Rat teuer. Angesichts der Explosivität des Ausgerissenen traute sich keiner die Lücke zuzufahren und erst als Liquigas’ Superstar uneinholbar entflohen war gingen auch George Hincapie, Marcos Serrano und Samuel Sanchez wieder an die Arbeit. Sie konnten der Konkurrenz nochmal davonfahren, waren aber von Di Luca längst geschlagen worden. Der Mann in grün-blau feierte einen denkwürdig überlegenen Sieg mit 46 Sekunden Vorsprung und Hincapie wünschte sich im Zielbereich wohl in eine andere Welt als er trotz größter Anstrengung und einem tollen Finish gegen Marcos Serrano „nur“ zweiter war.
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„Ich habe alles gegeben, aber gegen diesen Di Luca hast du einfach keine Chance!“, stellte der Amerikaner im Interview fest.

Ich selbst hoffe jetzt, dass Di Luca nicht auch so zum Giro kommt, denn dann habe ich noch einen harten Konkurrenten mehr!

Ergebnis:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 4h21'09
2 George Hincapie Discovery Channel + 46
3 Marcos Serrano Liberty Seguros s.t.
4 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 1'01
5 Francisco Mancebo Illes Balears + 1'14
6 Christophe Moreau Credit Agricole s.t.
7 Didier Rous Bouygues Telecom s.t.
8 Karsten Kroon Rabobank s.t.
9 Sandy Casar Française des Jeux s.t.
10 Marco Fertonani Domina Vacanze s.t.
...
46 Fabian Wegmann Gerolsteiner + 5'10
64 Levi Leipheimer Gerolsteiner s.t.

GK:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 21h50'49
2 George Hincapie Discovery Channel + 47
3 Marcos Serrano Liberty Seguros + 1'06
4 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 1'25
5 Jakob Piil Team CSC + 1'29
...
46 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 5'24

Berg:
1 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi 27
2 Sylvain Calzati AG2R Prévoyance 24
3 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 17

Punkte:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 67
2 George Hincapie Discovery Channel 59
3 Olaf Pollack T-Mobile Team 51

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Beitrag: # 321966Beitrag RotRigo
9.12.2005 - 11:10

11.3.2005 (Teil 2: Tirreno-Adriatico) – Starke Ausreißer:
Auch in Italien stand heute die wohl schwerste Etappe der Rundfahrt an. Über 215 Kilometer und einige schwere Anstiege ging es von Tivoli nach Toricella Sicura.
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Wie so oft hatte sich früh eine Ausreißergruppe gebildet, doch irgendwie war heute trotzdem alles anders. Statt einer Hand voll waren es heute ganze 15 Mann an der Spitze und statt schnell viel Vorsprung herauszufahren um dann ebenso schnell wieder eingeholt zu werden vergrößerte diese Gruppe ihren Vorsprung nur langsam, dafür aber kontinuierlich. Als nach den schweren, großen Bergen das meiste geschafft war und lediglich noch zwei, drei kurze aber steile Steigungen zu bewältigen waren, war die Gruppe zwar in mehrere Grüppchen zerfallen, die ersten konnten aber dennoch von einem über 4 Minuten großen Vorsprung zehren. Im Feld war man jetzt aufgewacht und die ersten Attacken der Favoriten sorgten dafür, dass einige der Ausreißer endlich gestellt wurden. Drei aber hielten sich wacker und als der letzte Berg bewältigt und der Weg zum Ziel nicht mehr weit war, war klar dass der Sieg heute an sie gehen würde. Fabio Sacchi und Freddy Gonzalez, die sich ihres Begleiters Leonardo Bertagnolli entzwischen entledigt hatten sprinteten auf der ansteigenden Zielgeraden um den Sieg.
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Wie nicht anders zu erwarten ließ der stärkere Sprinter, Fassa Bortolos Sacchi, dem Kolumbianer nur wenig Chancen.
Die Gesamtführung sicherte sich dennoch der drittplatzierte Bertagnolli, der mit einem Polster auf die zwei anderen in die Etappe gestartet war und sich immerhin noch 1’29 vor dem Feld ins Ziel rettete.
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Im Feld dagegen hatten in den letzten Anstiegen zwar einige Fahrer, unter anderem auch Davide und Markus Zberg, angegriffen, im Ziel aber war man dann doch geschlossen angekommen und der vierte Platz wurde in einem Bergsprint ausgefahren.

Ergebnis:
1 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 5h05'06
2 Freddy Gonzalez Ceramica Panaria s.t.
3 Leonardo Bertagnolli Cofidis + 1'43
4 Massimiliano Gentili Naturino - Sapore Di Mare + 3'12
5 Erik Dekker Rabobank s.t.
...
8 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
9 Markus Zberg Gerolsteiner s.t.

GK:
1 Leonardo Bertagnolli Cofidis 13h10'19
2 Fabio Sacchi Fassa Bortolo + 16
3 Freddy Gonzalez Ceramica Panaria + 20
4 Tom Boonen Quick Step - Innergetic + 1'23
5 Simone Cadamuro Domina Vacanze + 1'26
...
13 Markus Zberg Gerolsteiner + 1'33
14 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.


Zu den Ausreißern hatte übrigens auch heute wieder Linus Gerdemann gezählt. Der Deutsche wurde allerdings leider wenige Kilometer vor dem Ziel als einer der letzten gestellt und belegte somit im Hauptfeld einen 31. Platz. In der Gesamtwertung ist er jetzt 10.

CSC
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Beitrag: # 322018Beitrag CSC
9.12.2005 - 16:34

Schöner AAR :)
Vor allem deine Screens gefallen mir, die haben viel Ausdrucksweise.
Bist du Fotograf? *g*
ALLEZ TEAM CSC

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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 322044Beitrag Al3enkiller *Ulle*
9.12.2005 - 18:25

Wenn es nur die Screens wären...das tolle ist die Kombination aus einem genialen Text und schönen Screens. In dieser Form klar der beste AAR, den ich je gelesen habe.
Mach weiter so, ich kann es kaum erwarten bis Rot die Berge in Italien erstürmt :D
mfg Al3enkiller

FCB forever!

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Beitrag: # 322123Beitrag RotRigo
10.12.2005 - 15:23

:) :) :)

12.3.2005 (Nizza und Tirreno) – Gelbe Trikots verleihen scheinbar Flügel:
Die heutigen beiden Etappen bei Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico lassen sich wunderbar in einem Bericht beschreiben. Bei beiden Teilstücken wurden die ersten Ausreißer vor den letzten Anstiegen gestellt und dann kamen jeweils die Attacken der Klassement-Fahrer.
Während in Frankreich David Moncoutie allein sein Glück versuchte, war es in Italien gleich eine ganze Gruppe von Fahrern, die sich Chancen im GK ausrechnen: Erik Dekker, Cristian Gasperoni, Juan Antonio Flecha, Tom Danielson und auch der Mann in gelb, Leonardo Bertagnolli hatten sich gelöst und kämpften nun zu fünft um den Sieg. Obwohl das Feld auf der Zielgerade die Lücke schließen konnte sprinteten nur die fünf eben genannten um den Sieg. Dieser ging an Bertagnolli. Der Italiener von Cofidis kann damit nicht nur sein Trikot verteidigen, sondern auch ganz klar zeigen, dass ihm der Sieg bei Tirreno-Adriatico sehr am Herzen liegt.
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Bei Paris-Nizza hatte der Ausreißer vom letzten Berg schließlich nicht so viel Glück. Das zehn Kilometer lange, flache Finale nahm Moncoutie seine Chancen und der Sieg wurde im Sprint des ersten großen Feldes (57 Mann) ausgefahren. Angel Edo war hier der endschnellste Mann und sicherte sich seinen Etappensieg vor Di Luca. Auch hier war als der Gesamtführende wieder enorm stark!
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Heinrich Haussler wurde hinter Zabel starker siebter und auch Levi bestätigte das Gesamtbild bei Paris-Nizza. Im flachen Finale verlor er den Anschluß ans erste Feld und kam völlig entkräftet mit 1’30 Rückstand auf die Favoriten ins Ziel.
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Ergebnisse:
Paris-Nizza - 7.Etappe:
1 Angel Edo Saunier Duval 4h33'09
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi s.t.
3 George Hincapie Discovery Channel s.t.
4 Salvatore Commesso Lampre - Caffita s.t.
5 Karsten Kroon Rabobank s.t.

Tirreno-Adriatico - 4.Etappe:
1 Leonardo Bertagnolli Cofidis 4h08'05
2 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo s.t.
3 Erik Dekker Rabobank s.t.
4 Cristian Gasperoni Naturino - Sapore Di Mare s.t.
5 Tom Danielson Discovery Channel s.t.

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young_bowie
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Beitrag: # 322212Beitrag young_bowie
11.12.2005 - 0:26

Seh schöner AAR! Allerdings macht das Lesen am Meisten Spaß, wenn der Rot ins Geschehen eingreift :D
Berge, gebt mir Berge!

RotRigo
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Beitrag: # 322310Beitrag RotRigo
11.12.2005 - 23:22

Ja, das denk ich mir. Da macht auch das Schreiben am meisten Spaß. Mal schauen wann es wieder so weit ist... ;)

13.3.2005 (Paris-Nizza) – Spannendes Finale:
Die erste ProTour-Rundfahrt ist heute zu Ende gegangen und es gab nochmal ein spannendes Finale am Col d’Eze. Nachdem sich eine achtköpfige Spitzengruppe schon früh abgesetzt hatte und ihre Überbleibsel den Etappensieg unter sich ausmachen durften, gab es 3 Minuten weiter hinten einen nicht wirklich erwarteten Showdown zwischen den Sieganwärtern. Marcos Serrano, Jakob Piil und Victor Hugo Pena hatten trotz der bisherigen Dominanz von Di Luca den Mut dessen Gesamtführung noch einmal in Frage zu stellen und kurze Zeit wackelte der Thron des Italieners sogar. Das Trio von den Plätzen 3, 5 und 14 der Gesamtwertung hatte sich am Col d’Eze, dem traditionell letzten Berg der Rundfahrt, vom Feld abgesetzt und Di Luca konnte nicht folgen.
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Erst als sein Berghelfer Andrea Noe und George Hincapies Discovery Channel richtig stark Tempo bolzten wurde der Vorsprung der Rebellen kleiner und der Angriff konnte abgewehrt werden. Während Thomas Konecny an der Spitze seine letzten Begleiter abschüttelte, am Gipfel allein ankam und wie der strahlende Etappensieger aussah war hinten allerdings noch immer nicht alles geklärt.
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Christophe Moreau und Didier Rous sahen ihre Chance noch an Piil, Sanchez und vielleicht auch Serrano vorbeizuziehen und attackierten nun ihrerseits aus dem Feld heraus. Sie konnten schließlich 20 Sekunden ins Ziel retten und erreichten am Ende die Plätze vier und fünf in der Gesamtwertung - zu Serrano’s dritten Platz fehlten lediglich 4 Sekunden.
Den Etappensieg sicherte sich Thomas Konecny im Sprint gegen den Schweizer Johann Tschopp. Nachdem Konecny am Col d’Eze schon wie der sichere Sieger aussah hatte der Phonak-Mann ihn in der Abfahrt durch eine sehr hohe Risikobereitschaft noch einmal eingeholt und musste sich erst ganz kurz vor der Ziellinie geschlagen geben.
Bild

Ergebnisse:
1 Tomas Konecny T-Mobile Team 3h34'17
2 Johann Tschopp Phonak Hearing Systems s.t.
3 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 16
4 Jérôme Pineau Bouygues Telecom + 1'14
5 Nicolas Portal AG2R Prévoyance + 2'52
6 Didier Rous Bouygues Telecom + 3'08
7 Nicolas Fritsch Saunier Duval s.t.
8 Christophe Moreau Credit Agricole s.t.
9 David Moncoutié Cofidis s.t.
10 Patrice Halgand Credit Agricole + 3'28

Paris - Nizza Endstand:
1 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi 30h01'39
2 George Hincapie Discovery Channel + 49
3 Marcos Serrano Liberty Seguros + 1'10
4 Christophe Moreau Credit Agricole + 1'14
5 Didier Rous Bouygues Telecom + 1'18
6 Samuel Sanchez Euskaltel - Euskadi + 1'29
7 Jakob Piil Team CSC + 1'33
8 Sandy Casar Française des Jeux + 1'38
9 Francisco Mancebo Illes Balears + 1'39
10 Karsten Kroon Rabobank + 1'42

Danilo Di Luca ist also der erste, der das neue ProTour-Trikot tragen darf und man darf gespannt sein, was der Italiener in dieser Saison noch so alles gewinnt. Die Form ist scheinbar schon jetzt da und wenn es Ende März zu Mailand – San Remo geht gehört er sicher auch zu den Top-Favoriten.
Weniger glücklich als Di Luca schauten unsere Jungs heute in Nizza aus der Wäsche. Nach dem starken Beginn mit Hasi’s Etappensieg in Thiers ist doch ziemliche Ruhe eingekehrt im Team. Das kann man auch sehr gut daran sehen, dass Heinrich Haussler als 36. mit 6’28 Rückstand unser bester Mann im Gesamtklassement ist. Naja es kommen auch wieder bessere Tage für Gerolsteiner.

RotRigo
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Beitrag: # 322322Beitrag RotRigo
12.12.2005 - 11:09

16.3.2005 (Tirreno-Adriatico) – Sprintertage:
Gestern ist auch Tirreno – Adriatico zu Ende gegangen und auf den letzten drei Etappen kam es nochmal zu drei Massensprints. Zwar hatte jedes Mal eine Ausreißergruppe bis kurz vor dem Ziel noch Siegchancen, doch kam es am Ende dank der Teams von Boonen und Petacchi trotzdem immer zur Massenankunft. Wenigstens bei den Siegern gab es dann Abwechslung und so triumphierten auf den drei Etappen mit Tom Boonen, Bernhard Eisel und Fabio Sacchi gleich drei verschiedene Fahrer. Unser Mann für die letzten Meter, Robert Förster, konnte leider nicht glänzen. Zwar war er immer unter den besten 10, nie jedoch unter den besten 5 anzufinden. Schade, aber Frösi hat ja noch etwas Zeit um Form aufzubauen.
Markus Zberg hingegen konnte zumindest beim ansteigenden Finish der fünften Etappe vorne mithalten und wurde dort vierter. Das macht Hoffnunf für Mailand - San Remo!

Ergebnisse:
5. Etappe:
1 Tom Boonen Quick Step - Innergetic 3h46'12
2 Bernhard Eisel Française des Jeux s.t.
3 Simone Cadamuro Domina Vacanze s.t.
4 Markus Zberg Gerolsteiner s.t.
5 Daniele Bennati Lampre - Caffita s.t.

6. Etappe:
1 Bernhard Eisel Française des Jeux 4h02'54
2 Daniele Bennati Lampre - Caffita s.t.
3 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
4 Tom Boonen Quick Step - Innergetic s.t.
5 Simone Cadamuro Domina Vacanze s.t.

7. Etappe:
1 Fabio Sacchi Fassa Bortolo 3h42'28
2 Bernhard Eisel Française des Jeux s.t.
3 Giovanni Lombardi Team CSC s.t.
4 Tom Boonen Quick Step - Innergetic s.t.
5 Paride Grillo Ceramica Panaria s.t.

Endstand Tirreno - Adriatico:
1 Leonardo Bertagnolli Cofidis 28h49'48
2 Fabio Sacchi Fassa Bortolo + 16
3 Freddy Gonzalez Ceramica Panaria + 30
4 Bernhard Eisel Française des Jeux + 1'21
5 Tom Boonen Quick Step - Innergetic + 1'23
...
15 Markus Zberg Gerolsteiner + 1'43

RotRigo
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Beitrag: # 322323Beitrag RotRigo
12.12.2005 - 11:10

18.3.2005 – Training in der Heimat:
Für mich heißt es im Moment schlicht und einfach trainieren, trainieren und nochmal trainieren. Das größte Saisonziel „Giro“ beginnt in knapp zwei Monaten und bis dahin will ich in Top-Form sein. Morgen findet auch das dritte ProTour-Rennen ohne mich statt. Bei Mailand - San Remo sollen Davide Rebellin und Markus Zberg für uns die Kohlen aus dem Feuer holen. Hoffentlich konnten sich die zwei in den letzten Tagen etwas ausruhen und haben jetzt genug Kraft um gegen Danilo Di Luca zu bestehen…

RotRigo
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Beitrag: # 322326Beitrag RotRigo
12.12.2005 - 12:04

19.3.2005 (Mailand – San Remo) – Entscheidung am Poggio:
Heute ist mir wieder klar geworden, was Mailand – San Remo doch für ein schönes Rennen ist. Man kann nie vorhersagen, ob es denn zum Massensprint oder zum Erfolg von Ausreißern kommen wird. Deshalb gibt es Jahr für Jahr sehr viele Top-Favoriten. Im Fall des Sprints sprachen heute alle von drei Männern: Oscar Freire (Rabobank), Tom Boonen (Quick Step) und Alessandro Petacchi waren für die Experten im TV diejenigen drei, die bei einer Massenankunft den Sieg unter sich ausmachen würden. Doch gerade bei letztgenanntem Italiener hatte ich große Zweifel. Petacchi ist, wie man bei Tirreno – Adriatico sehen konnte, noch nicht in Form. Für den Fall, dass an den Capi kurz vor Schluß einige Ausreißer entscheidend wegkommen sollten wurden folgende Namen genanngt: Danilo Di Luca (Liquigas), Juan Antonio Flecha (Fassa Bortolo), George Hincapie (Discovery Channel), Markus Zberg und Davide Rebellin (beide Gerolsteiner). Auch hier lagen meine Zweifel nur auf den Schultern des letztgenannten. Davide ist definitiv noch nicht in der Top-Form, die er bei seinem Sieg im Vorjahr hatte und es wird schwer für ihn sich heute durchzubeißen, zumal der Mann im ProTour-Trikot, Danilo Di Luca, absolut auf hohem Niveau fährt.
Doch kommen wir zum Rennen. Wie gewohnt passierte lange Zeit nichts erwähnenswertes, doch dann kam mit der Cipressa auch die erste große Attacke: Erik Dekker von Rabobank versuchte sich vom Feld zu lösen und trotz des inzwischen recht hohen Tempos in selbigem konnte er sich etwas absetzen.
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Er erstürmte die Cipressa im Alleingang, musste dann aber am Fuß des Poggio spüren, warum er nicht zu den Favoriten gezählt wurde. Seine Beine wurden schwerer und von hinten kam bereits die nächste Attacke. Diesmal war es Danilo Di Luca höchst selbst, der bereits in den unteren Poggio-Serpentinen dem Feld einen Stoß verpasste.
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Wie schon am Mont Faron bei Paris-Nizza stürmte er den Berg hinauf und sorgte dafür, dass hinter ihm (fast) alles zusammenbrach. Lediglich drei Fahrer hatten dem Italiener noch etwas zu entgegnen und so entstand durch die Konter-Attacke des Oscar Freire eine sehr starke Vierergruppe bestehend aus Hincapie, Flecha, Freire und Di Luca.
Boonen hatte inzwischen den Anschluß verloren und so waren unsere Jungs auf sich allein gestellt, als es ums Tempo machen im Hauptfeld ging. Kein anderes Team hatte mehr Interesse an einer Zusammenkunft.
Der Vorsprung der vier Ausreißer wuchs und am Gipfel des Poggio war klar, dass für uns das Rennen gelaufen war. Davide und Markus ließen enttäuscht die Beine hängen und einzig Fabian Wegmann hatte noch den jugendlichen Ehrgeiz im finalen Sprint des Feldes mit reinzuhalten. Er belegte schließlich den dreizehnten Platz und tat somit immerhin noch was für die Ehre des Teams.
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An der Spitze kam es schließlich zum Sprint des Quartetts und wer war der Sieger? Richtig! Oscar Freire ließ seinen Begleitern natürlich nicht die geringste Chance im Endspurt und holte sich einen ungefährdeten Sieg vor Di Luca, Flecha und Hincapie.
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Ergebnis:
1 Oscar Freire Rabobank 7h13'52
2 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi s.t.
3 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo s.t.
4 George Hincapie Discovery Channel s.t.
5 Baden Cooke Française des Jeux + 1'20
6 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
7 Olaf Pollack T-Mobile Team s.t.
8 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
9 Bernhard Eisel Française des Jeux s.t.
10 Max Van Heeswijk Discovery Channel s.t.


Achso, übrigens: Heute hat mich Holczer angerufen und mir gesagt, dass ich vom 25.3.-27.3. in Frankreich zum Criterium International angemeldet bin. Nächsten Samstag darf ich also wieder ins Renngeschehen eingreifen. Danach fahre ich dann am 28.3. Rund um Köln und kann vom 4.4.-9.4. dann erstmals im ProTour Rennbetrieb bei der Baskenland-Rundfahrt testen, wie gut ich schon drauf bin.

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 322334Beitrag juan antonio flecha
12.12.2005 - 12:41

Schade,dass es für Gerolsteiner nicht gereicht hat, dafür freut mich Flecha's 3. Rang natürlich um so mehr :)

Natürlich ist der AAR immernoch ganz ganz großes Tennis, meinen Respekt dafür !
Viva Italia

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